2 Freundschaft. „Hochzeitsglocken—der Freundschaft Sterbeglocken", sagt ein altes Sprich wort. Wohl nicht wenige junge Bräute großem Eifer und treu gemeinter Auf richtigkeit gegen diesen Ausspruch der Volksweisheit energischen Protest ein gelegt und die aufrichtigsten Verspre chungen gemacht, daß ihr Verhalten den Pessimismus dieses Spruches zu-> schänden machen würde. Und doch! Hätte man nach nicht gar langer Frist können, man würde unser Sprichwort nur bestätigt gefunden haben. Der Erfahrungsgihalt der Weisheit von der Gesse ist meistens unanfechtbar, und in dem vorliegenden Falle muß man zugeben, daß diese Wandlung der Freundschaft sich häusig ganz naturge mäß vollzicht. So innig und wahr «in Freundfchaftsverhältniß auch sein mag. es wird und muß zurücktreten den und umgestaltenden bräutlichen Liebe. Gewiß strahlt diese aus dem Schatz ihres Glückes Licht und Wärme Reichthum. Aber all' Wärme ist pfindlichkeit ihres Herzens Vorwürfe, fordert sie als Recht mittheilendes Ver- Lebens, ihr Glück und ihre Pflichten den harmonischen Dreiklang bilden in dem Ehebunde. Deshalb gilt die Weis heit unseres Sprichwortes nur vom stätigt. . . . Brüsseler Spitzen. macht?: „Jetzt isVS aber genug, lxrr so einer, der immer nur mit den Töch tern spricht!" Kas«rnenhosblüthe. Unterofficier (von der Radfahttr-Ah theilung): „Kulicke, in der Diuimhei« find Sie OUumploa vl UtS >Vorl^l' Mnser Ainer. dete: „Die Herren Deckofficiere möch ten zum ersten Officier auf die Schanze kommen." versammelt halten, theilte er uns Fol gendes mit: „Es wird gewünscht, daß mit den Schissen der fremden Natio nen Verkehr dann fortspinnen wollen, überlasse ich Ihnen. Ich danke Ihnen! Noch eins! Natürlich Alles in der hl' 112 ältester, das Wort: „Sie haben Alle Ich z. B. habe drei 24 Centimeter lasfette s- 9V-91, acht 8,8 Centimeter- Auf meine Maate kann ich mich nicht verlassen: gestern zum Beispiel sagte ich dem Obermaaten...." „Um Gotteswillenl scheiden Sie aus, Feuerwerker! Wie oft wollen Sie das noch erzählen! Hier handelt es sich nicht um Ihre Kanonen, son dern darum, wer nach dem Uankee fah ren soll. Wir müssen Jemand schicken, der Zeit und Lust hat und der vor daß der Steuermann jetzt Lootsen dienste thut? er spricht ausgezeichnet «nglisch." über das Englisch des Steuermannes will ich mich jedes Urtheils enthalten; bemerken möchte ich aber doch, daß es Menschen giebt, die von ihren Sprach kenntnissen kein Aufhebens machen. Ich habe Ihnen die Geschichte mit dem Bootsführer in Plymouth noch nicht «rzäM ~ „So doch schon?! Na, Meister, Ihnen habe ich den Vorfall noch nicht erzählt; Sie sind ja erst heute Mittag chen, Herr Feuerwerker, dann machen Sie doch den Besuch. Wir werden hier schon aufpassen, daß Niemand Ihre geliebten Kanonen bei Aaron Hirsch versetzt." „Ach, das ist ja Unsinn, Herr Ober pnmpenmeister; ich werde fahren, ich lann ja die Nacht wieder zu Hilfe neh men, vm meine Arbeit zu bewältigen, Anzng? Mit Orden?" Sie sich aber? in einer halben Stunde fährt der Kutter." „Diese Quasseleien Fenerwer nen von den Marsbewohnern reden"— er wird sofort die Frage auswerfen, ob die Feuerwerler dort auch solch schwe ren Dienst haben, ob sie sich auf ibre Maate verlassen können »nd ob dort die neuen Schnellladegeschütze schon eingeführt sind. Es ist nerven,errüt tend, dieses ewige, öde Geträtsch zu boren. Was hat er denn eigentlich für Orden?" „Vor vierzehn Tagen hat er die eiserne Dienstschnalle bekommen? seit dem ist er vollständig durch den Wind." „So, was Sie sagen, Verwalter; na, das muß man ihm lassen, leicht zu frieden zu stellen ist er. Ich bin neu gierig, welche Arbeit er Nachts bewäl tigen will,wahrscheinlich doch seine täg lichen Tiraden fortsetzen? dann ade Messe, du siehst mich nimmermehr." „Aber meine Herren," fiel der Ober pumpenmeister ein, „lassen Sie doch den Feuerwerker in Ruhe? wir wollen jetzt berathen, was wir mit dem Yan kee anstellen wollen!" „Ich denke," sagte der Obermaschi nist. ,wi» laden sie zu morgen Abend zum Diner ein. Wir können ja gleich mal das Menu ausstellen. Erst geben wir Suppe mit Einlauf, dann Schin ken und junge Erbsen, dann Hühner Speise." „Wollen Sie nicht noch Gänseleber pasteten geben?" warf der Verwalter, der das Amt des Messevorstandes ver sah, dazwischen. wissen doch die Er hatte die kleine „Wie? Sagten was? Nicht? „Besorge ich bestens,"^ant- Kragen anlegen sollen; die Augen tre ten Ihnen ja jetzt schon aus dem Kopfe." „Ach was, Sie wissen doch, daß ich ist längst klar." dem sprachkundige,' Feuerwerker das Herz in die schönen Hosen. Noch fünf- Meter war Boot vom „Ja wohl, Herr Feuerwerker, ich war zwei M?natc auf einer Nova Scotia Bar?; unser Koch war ein Russ', Finr.', und was unser erster Steuermann war, der war von Uostock, nachher erzählen. Sprechen Sie eng „Wie Masser, Herr Fcurrw.'rker." er sein Anliegen erfahren hätte, zu den kündete: „Ich soll Jhnm die besten Grüße von den Kameraden bestellen? nen... Hier mußte der Feuerwerker slop- Artillerie die Messe. „Da gehen Sie hin, weil sie kein ernsthaftes Gespräch vertragen können. Die ganzen Kanonen haben Kolben verfchlnß; die Kartuschbüchsen " „Diese Sachen mögen ja für Sie in- „uns simd'sie Wurst." sant sein; aber ich will meine Perlen nicht mit Gewalt...." „Adieu, Herr Feuerwerker!" „Na, dann Passen Sie auf, Meister," gleich an den gekreuzten Kanonenroh ren erkannte; er trägt das Abzeichen auf dem Arm; kurz darauf kam auch „Stopp, Herr Feuerwerker," unter brach hier der Meister, sein einziger Zuhörer, den Red-fluß; „ich kann näni- Uch auch etwas Sie't wedder ganz." „Beinahe so, nur heißt es nicht „wedder", sondern „agein"." „Sehen Sie wohl, englisch sprechen ist gar nicht so schwer; was schwer ist, ist das Verstehen." delloser Stil. Ich werde sie Ihnen Steward! Mir einen Cognac, ein Glas Bier! Trinken Sie mit, Herr Feuerwerker?" „Gern, Herr Meister." „Zwei Cognac, zwei Glas Bier! Also was haben sie Ihnen vorgesetzt?" „Ja, sehen Sie, der Amerikaner, Prosit, Herr Meister, der Amerikaner schen, „Thee.... !" . „In Thee!? Na, ich danke.... Es „Jetzt ist's aber Zeit zu „Licht aus in der Messe"? de» Erste spult auch noch herum. Wir wollen schlafen ge „Pro'sit!" „Gute Nacht, Herr Feuerwerker!" „God Nikt, Master Meister!" und tauschten unsere Vermuthungen über das Ausbleiben der Gäste aus. Nur der Feuerwerker ging unberührt man einige Worte seinem Munde ent schlüpfen: „the Stars and Stripes and the Igel Flagg te Master Präsi- Rede zu überfallen. Ein Glück, daß Jetzt glaste es gerade. „Fünf Glas!" „Sie. Verwalter," wandte sich der Misseälteste dem Vorstand zu, ,wai halten Sie eigentlich von dem Englisch des Feuerwerkers?" „Ich! Gar nichts. Aber da klap pcrts unten, da hat so'n Kerl die Bra tenschüssel hingeschmissen," und weg war er. „Na, wissen Sie was," sagte der Obermaschinist, „der Feuerwerker wird mann mal rllber und lassen sagen, daß das Essen kalt wird." „Ja, das ist das Beste. Wollen Sie fahren, Steuermann? Ich frage um ein Boot." „Ja wohl, gewiß; ich werde gleich umschnallen." Fünfzehn Minuten später kehrte der Steuermann zurück. Halb lachte und halb weinte er, als wir ihn mit Fragen „Bitte, kommen Sie in die Messe, len." „Also an Bord der „Columbia" be finden sich drei Deckofficiere: der Mei ster. der Bootsmann und der Feuer werker. Die drei Herren haben mir Folgendes berichtet: Gestern Abend er schien bei ihnen ein Deckossicier, den sie der Uniform nach für einen Deutschen, der Sprache nach für einen Türken hielten. Da Niemand der türkischen Sprache mächtig war, so begnügten sie recht!" „Runter mit dem Essen!" „Ich bin der Meister von der „Co lumbia", sagte der Obermaschinist. Flolte, aus die einzelnen Schiffe und Deckofficiere, und auf Alles, was ir gend einen Vorwand zum Trinken waschen klar „Ja, ja, so is det up de Welt," sagte nagel vör'n Kopp, dat Du dalsackst, Spaß. Meist de Deckosfzers de könnt Physiologie des Rausches. W«r still vergnügt, in sich gekehrt. Der hat 'nen Hieb schon hinterm Ohr. W«r aber süßen Weines voll Umarmen wollte liebestoll Des Hauses alte Schließerfrau, Der hat 'nen Affen, blitzeblau. De P llst ' he d l' besf h Mück!"^' Beim Examen. „Herr Can didat, was halten Sie von der Natur- Heilmethode?" „Daß die Natur heilt, ist zweifellos! aber diet darf nicht zur Methode werden!" Aas tägliche Wrod. ü>on Paul Miß. Die Baronin - Wittwe saß in ihrem lich auf sie ein. Ohne ihn zu unterbrechen, hörte sie ihn an, und erst als er geendet hatte, entgegnete sie ruhig in ihrer klaren Art: „Lieber Papa, ich kann Dir nur, wie schon so oft, wiederholen, daß alle Deine Bemühungen ganz vergeblich sind, ich Heirath« den Grafen nie und nimmer, das ist mein letztes Wort!" Nun wurde der alte Herr erregter: „Dein Sträuben, liebe Hilde, ist mir ganz unfaßlich! Graf Brockhoff ist eine geradezu glänzende Partie! Er ist jung, elegant, reich, von altem Adel, und er ist wie toll in Dich verliebt!" „Jedes Wort ist vergebens gespro chen, Papa ich Heirathe überhaupt nicht wieder." „Hilde!" rief er jetzt ganz entrüstet, „nein, liebes Kind, das war nicht im Ernst gesprochen!" Doch sehr ernst antwortete sie nun: „Und wenn ich doch je wieder Heirathen sollte, so würde ich jetzt nur einen Mann nehmen, den ich liebe." Fragend sah er sie an. „Ja, Papa, einmal war ich blind ge nug, mich durch Rang und Namen blenden zu lassen, und glaub' es mir nur, wennschon mein verstorbener Gatte alles gethan hat, mich glücklich zu machen, gelungen ist ihm das nie, denn innerlich war ich ihm entfremdet. lebhaftes Interesse. Es war die Ar- Prllfend betrachtete sie das Blatt. immer mehr vertiefte sie sich in den Anblick des Bildes, es war ihr, als hätte diese Linienführung, diese Ei wieder taghell vor ihre Seele gerückt; es war ihr, als hotte sie diese selbe Fi gur schon einmal mit so einfachen Ila- Ei Z'tter ift sie, fre ,d' Prüfend sieht sie sich um. Alles keit: Bittend, hilflos sieht sie ihn an. „Heinz, ich komme um abzubit ten, was ich Ihnen dereinst gethan habe." in Ihrem Glück meiner erinnern?" „O Heinz, ich bin nicht glücklich, bin es nie gewesen!" Die Thränen traten da« zu faorn?" „Ich bin gekommen, Heinz, um Ihnen zu helfen." „Ich bedarf Ihrer Hilfe nicht, Frau „Sie dürfen mich nicht abweisen, Heinz! Wir alle sind ja nur Men schen. Und ich stehe als Bereuende vor Ihnen." Mit einem linken, ernsten Blick sah Sie mich damals zurückstießen? DaS ist zu spät Hier, sehen Sie mich an, wie ich hier vor Ihnen stehe, sehen „Heinz!" Es klang wie ein Schrei. „Ja, Frau Baronin, Sie allein! Das bessere Selbst in mir, der Künst wollte ja nur Sie, Sie allein, nicht Ihre Millionen! Sie aber hatten Ihr« Blicke höher gerichtet. Rang und Titel galt Ihnen mehr, als die Liebe eines ehrlichen Menschen!" bestellt, Plakate und Schilder und Jl konnte ich dafür, Heinz?" „Ich glaube Ihnen, Frau Baronin," entgegnete er ernst, „ich will Ihnen „Und Sie erlauben mir, Heinz —?" „Nein, Flau Baronin," er schllt bleiches Gesicht. „Leben Sie wohl," sagte er dann. Und sie fragte: „Kein ..auf Wieder sehen"?" „Nim. es ist besser so!" Au Hause schrieb die Baronin sofort an den Grafen Brockhoff, daß sie seinen Antrag ablehnen müsse, da sie nicht ge ten. d b schl ch immer an ihr vorübergegangen sei.... Der Beweis. Mynherr van Koll war sehr reich, ausgestreckt aus einem Divan liegen. „Jan, Jan, was bist Du faul," sagte er im Tone milden Borwurfs. „O Koll legte die blinkende Goldmünze vor sich auf den Tisch. Ein« Weil« verging. Herr und Diener verharrten geliefert." Ja dann. Arzt: „Na, heute Schade. Vertheidiger (zum Clienten): „Schade, daß Ihr Vater und Ihre Mutter solide Menschen sind ich könnte sonst für erblich« Bela stung plädireal"
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