Kou. (10. Fortsetzung und Schluß.) Wieder jener Brüllton, der sich aus der Brust des Getroffenen ringt. We nige Sekunden lang torlelt Lou in ei streckten Hand blinkt etwas Metalle nes. Drei Selunden nur.... ein Schuß als das Echo dieses Schusses: ein gel lender Fluch aus des Fleischers Kehle Zeppa! sein! In seiner Verzweiflung stürzt er sich in das Gewühl der Wagen. Fast hat er sich im Zickzacklaufe hindurchge bus. laut. War das nicht Zeppas warmer Odem, der über sein Gesicht strich? Dann das Dunlel, das große Dun kel.... Zwe > undzwan^z igstes Kapi ligleit! ch össnen, damit der Traum nicht zerflat tere. Da flüsterte die Stimme der ei nen Schwester neben Bette: mich sein letzte!, die ErinnevunH an sei nen todten Moussou, mußte ihm mit einem bittern Tropfen vergällt werben. Lou hatte das Medaillon aui feiner Ainuletiasche hervorgenommen. Selbst das gähnende Elend seiner Vagabun dentage hatte ihm das nicht zu ent reiß» vermocht. Als er das goldene Kleinod spielend durch die Hände glei ten ließ, da sprang es auf. Ein Bild siel daraus hervor. Sofort erkannte es Lou. Lilis Bild! Miras Bild! Das Bild des Weibes, das er so sehr geliebt und das ihn für achtundzwanzigtausend Francs versteigern ließ! Mit einer erschreckenden, völlig blen denden, entsetzlichen Klarheit lohten todte Moussou hatte Mira geliebt. Da her ihre plötzliche Bestürzung, als im Guignol der hölzerne Marquis sich hinter den Koulissen erschoß. Den wirklichen Marquis hatte sie ja selber in den Tod getrieben. Jene, die sie so genau gelaunt haben wollte, war sie jck selbst gewesen! Und hinter Lous Rü cken hatte das „Glück" gespielt, das den Moussou zu Grund« gerichtet.... Welt ein Guignol? geholfn! werden! Ist denn dies Leben des Lebens werth? Armer Lou, sie wollten und sie konn seine Augen „das wunderbar schöne Exemplar" dieses Kopfes. Jeden Mor gen kam er, um nachzusehen, ob Du leiten alle Unbill dieses Lebens getilgt auf seinem Gewissen. Da fuhr der letzte schwache Wieder schein eines Zornes über Lous matl- Die Schwester wiegt« in ihrer leb haften Art den Kopf: „Man muß ver zeihen, damit auch uns verziehen wer mx Gimmel. Himmel he 11.... Lou nix „Heilige Mutter Gottes!" fuhr die des Hundes gekehrt. Man hatte Mühe Züg« des Todten. Dreiundzwanzigstes Kapi t«l. machen, diese verwöhnt« Diva! hieß es, sie fühlt sich vergessen unter dem Glanz ihrer Grasenkrone.... Nein, das war sticken.... „Welchen Todten, Madame?" Verbindlichkeit, den das Gesicht des Worte: Schultern empor und steckte die Feder hmter das Ohr: „Bedaure sehr, Ma lächelnde Miene abzustellen. „Nicht das, Madame, aber Sie ken nen die Bedingungen der Aufnahme in das Hotel-Dieu. Es meldete sich eben fällt er der Wissenschast.... und diese ta!s von Notredame Am Abend gab es eine Bestürzung im Renaissancetheater. Die „golden« hieß: sie wolle überhaupt von den Bret tern abtreten. Allerlei Gerücht« gau kelten über die Boulevards: "die Mira voll und glänzend aus . Es war der Stolz des Künstlers, der es errichtet, es diente ihm zur Reklame und brachte samen Inschrift „L—O —U" nur drei Buchstaben! Ah, wie lerchen artig ihr Lachen aufwirbelte, wie selig sie waren, die ungeheure Schwierigkeit dieser Vrei Worte gelöst zu haben. Also, armer Lou, ward Deiner im Tode gedacht! Ende. Allitteration. „Du bist >a heute so freudig erregt was ist Dir Rokirt erobert!" Ein Schust>:rblll>tnstreich. schlief müde vom Frühschoppen. Da kam ein Dienstmann. Unter sei ner rothen Dienstmütze perlten helle schwere Arbeit gegeben. Auch er dachte kurze Zeit zu rasten. Hier auf der Bank neben dem jungen Herrn war machte den Friedensstörer offenbar dreister. Die Mütze des Studio inte ressirte ihn ganz besonders. Er be fiel sein Blick auf Hundrakt. Wie stehen? Die Metamorphose war 13 Hundrakt aber die slotte Stu dentenbehauptung. was war das? kam auf ihn zu. Der Professor, der, seit zwei Jahren Wittwer, sonst immer sehr ernst drein straße 14 aber, bitte, gleich! Ich Visitenlartc des Professors, auf der mit Bleistift geschrieben stand: No. 14. Mein liebes Vien zusprechen. Der gute Alte, wie lieb Vielleicht sollte er auch sie Melitta ge vom Herrn Professor, und dessen Karte durch das Gitterfenster gezeigt hatte, ließ ihn endlich die alte Haushälterin liche Studio warf die Mütze beiseite, breitete beide Arme um die Geliebte und küßte sie auf die rothen Lippen. Als gut erzogenes Mädchen sträubte sich die Kleine erst ein »venig, aber Reinhard wies seine Belegstücke für die Versöhnung mit dem vor und nun wollte die Freude kein Ende neh men. E» war«n ein paar herrlich« Stunden, dt« Betoe mit einander ver lebten: am glücklichsten aber fühlten sie sich immer, wenn die Sorge um die Wirthschaft die alte Haushälterin aus kurze Zeit in die Küche abrief. Als ei dann Knastermann für schicklich fand, sich zu verabschieden, war Alles zwi schen den jungen Liebesleuten klipp und klar. Schon am nächsten Morgen Tochter anhalten. Nur die fünfzig Pfennige waren ein dunkler Punkt, den sich weder das glücklich« Liebes paar, noch die alte Haushälterin hatte erklären können. Aber was that das? gingen sie die fünfzig Pfennige an? Gelehrte von Begeiste hin. Als aber die übliche der Be „Hm!" „Steh' auf es ist halb elf Uhr!" „Ist nicht möglich!" Alten vollends zu ermuntern. „Reinhard wer ist das?" „Reinhard Knastermann, den Du mir vielen Dank, Väterchen, für Deine Güte und Liebe!" „Was schwatzest Du da?"— „Stell' Dich nicht so.meiir liebes, gutes Väterchen, als wüßtest Du nichts davon. Er hat mir Deine und uns verlobt!" „Was faUi Vir em'S Bist AZU vir» rückt?" „Väterchen" fuhr in die' trat, wohin sich Melitta zurückgezogen hatte. „Was führst Du da'für eine Komödie aus?" herrschte er die Tochter »esehen. „Äder, !Uaar, U)u Itist to jpät nach Hause gekommen hast an alle Möbel alles für Güte und Absichtlichkeit! Er durch ihn bekannt würde denke an die Schmach! Dein ferneres Wirken als Lehrer dcr Hochschule wäre ja in Frage gestellt!" Währenddessen machte sich Knaster mann aus den Weg zu Cichorius mit ihnen verbundenen Besuche bei den Professoren gekauft hatte. Er ver mißte seit heute Morgen allerdings sollte er im Rausch diese Kopf bedeckung irgendwo aufgegriffen ha ben? Er war doch gestern von Cicho riussens geradeswegs nach Hause ge gangen! Aber das war ja Alles diaen. wie die Sache zusammenhing jetzt hatte er Wichtigeres vor. Knastermann wurde von Vat«r und Tochter empfangen. Cichorius war erst ziemlich kühl; er wollte den jungen Mann gar nickt zu Worte kommen gann, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. Aber Knastermann ließ nicht locker und dcr Professor wurde, während seine Blicke sich ängstlich auf die Tochter richteten, die ihn durch Hüsteln und warnende Zeichen Enge getrieben. „Lieber, verehrter Herr Professor," sagt« jetzt Reinhard treuherzig, „Sie sich nicht schellten, mich schon gestern zum Mitwisser einer kleinen Sorge um den Haushalt zu machen mich zum Ueberbrinaer ' O Himmel, jetzt «am er auf die fünf zig Pfennig Commisstonsgebühren zu sprechen! Der alte Herr geriith in die tödtlichste Verlegenheit, und nur stam melnd kamen die Worte über seine Lippen, mit denen er Knastermann's zu. Dort erfuhr er, daß Dienstmann No. 1Z sich seit gestern nicht habe sehen lassen, und als er den Verschollenen in das blieb ein RäMel. Nur der „Madame, Ihre Majestät hat Ihre und bittet, sie das prächtige Kleinod genauer öesehen zu lassen. . Die auf's angenehmste Ueberraschte besann sich leinen Augenblick, nestelte die Brillantbrvche sofort und so rasch, wie es nur möglich war, los und llberreich damit verschwand, um sich nie wie der blicken zu lassen. Ziemlich ge schickt oyerirte in Hamburg der „Bu- und schwungvollen Bewegungen des dienstfertigen Figaro. Sogar die Kleptomanie muß als Borwand bei Gaunerstreichen herhalten. Erst vor Kurzem erschien ein junger Elegant, in einem Gold- und Silberwaarenge fchäft zu Berlin, um dem Herrn die Mittheilung -u machen, daß von stadtbekanntem Klang verleiten lassen sollte, etwas zur Seite zu prat ticiren, sie ruhig gewähren zu lassen. Die Gräfin leide nämlich an Klepto manie und er. der Neffe,, der das mit einer gewissen Schüchternheit einge stand, verpflichtete sich, Alles, was sie möglichst zurückzubringen, be laufte ein kleines Armband und stahl wie ein Rabe. Der Neffe blickte weh müthig drein, der Geschäftsinhaber zählte mit voller Ruhe die Gegen stände, die die „Gräfin" in den Falten ihrer Seidenrobe verschwinden ließ, und er wartet h«nte noch aus die Wiedererstattung. Die würdige Grä fin war eine Gaunerin, die nicht aus krankhafter Neigung, sondern einfach professionell stahl. Aber der Streich war geschickt einaefädelt. Trotzden heftigen Pro testen der Presse veranstalteten die Ad mit Hilfe des südländischen Apostels einer beispiellosen Verthetlung von Freibillets waren mehr als 12,<XX> mengeströmt i unter dem von Anfang des „Theatre Francaife", Jules Clare- Sti«r leistete längeren Widerstand und das Schauspiel des von allen Seiten gehetzten, blutüberströmten, wüthenden zischten und mit allen möglichen unap petitlichen Dingen bewarfen. Aür die Kü^e. Ochsenlendenbra!«n. Man spickt den Braten oder bewickelt ihn mir Speckscheiben und läßt ihn mit zwei Glas Matxira, etwas Fl«i>chbrühe, Pfeffer, Salz, einer Zwiebel, etwas Petersilie, Thymian und ein Lorbeer nach d«in Kochen zu pressen. G lw«i-r t e K.ccr.tlo.sfi»l«. Zum Garnireir von Gemüse oder Schmer recht flockig und rechnet zu einem Tel ler voll ein Ei, zwei Eßlöffel süße Sahne,, einen Theelöffel, gehackt« Pe tersilie und da« nöthige Salz. Dies knetet man Alles zu einem glatten g'-lb. gold der mit Oel, Essig, Salz, Pfeffer, ei» Gemü s e p a st« te. Man bereitet die Pastete aus Rosenkohl, Wurzeln, nein Butterpapier. In einem flachen Gefäß mit kochendem Wasser muß die Pastete im Ofen eine Stunde steh«n. Dann nimmt man sie aus dem Wasser und bäckt sie noch 25 Minuten. Geräu cherte Zunge schneidet man indeß in Scheiben, ebenso gebrühte Kalbsmilch, Westphiilisches Pstffer m«ist die sogenannten kurzen Rippen vom Rind, zerhackt sie in ca. 2j Zoll große Stücke, thut sie in eine Kasserole, übergießt sie mit Wasser, so daß sie nur davon bedeckt sind, salzt sie ein wenig und bringt sie zum Kochen. Dann schäumt man di« Brüh«, fügt einige kleingeschnittene Zwiebeln, reichlich Pfeffer- und NeuwUrzkörner, ein Lor vollends weich damit, macht die Brühe durch Mehlschwitze oder etwas gerie bene Semmel oder Zwieback sämig, Farceklößchen und Kapern hin«in und gibt dieses Gericht mit Salzkartoffeln oder Kartoffeln in d«r Schale. Marinirter Rostbraten. Die gut geklopften Fleischschnitten w«rden einige Stunden in eine Mari nade von Provenceröl, Citronensaft, Pfeffer, Salz und Wurzelwerl gelegt, dann auf dem Rost oder in der Pfanne in ihrem eigenen Saft rasch gebraten, mit dem Fond (Bratensatz) aufgegeben und mit glacirten Kartöffelchtn gar» mrt. 3
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