Zou. (6. Fortsetzung.) «schlagend, die scharf funkelnden Augen lichter auf das schlafende Thier ge richtet. Es ward eine Stille in dem Raum, und man hörte den heißerrezten Athem des Hundes. Nun streckte sich der LÄve, dehnte die Pranken weit von sich, in einem unge- Farmilli stand vor dem Käsig mit leine Miene zuckte ili feinem bronzenen Antlitz. Jetzt mußte etwas geschehen! Da hatten sie ja ihre Vorstellung! Was wird der Löwe thun? Was wird die Der Berber reckte den Oberkörper empor und zog die Bordertatzen an; mit lautem Geräusch schüttelte er die junge Mähne. Da erst gewahrte er den Eindringling und der schien ihm nicht einmal mehr als eines gleichgilti gen Blickes werth. Mit seiner ge schmeidigen Zunge begann er ruhig die llirrte. Ein Mensch! Farmilli? Nein, Es klatschte einer Beifall. Andre schen: „Zurück! Daß Er fofrt den Kä fig verläßt! Zurück sage ich! Hol Ihn der Teufel!" plötzlichen Wuth I>eran. Was? Der dräuend gegen Lous >ähne, und von den scharf rädernden R-Lauten schüt telte die Lust. Nur ein Nu! War es die Dogge, die zuerst angesprungen? Oder war es der Löwe? An der Stelle, wo Zeppas rechtes Auge gesessen, war eine große, häßliche, breitllaffende Wunde, aus der das Blut hervorquoll. Dort hatte des Lö wen Pranke eingeschlagen. Blut! Blut! Blut! in der Me isaus». Zeppa in heulender Wuth das Blut Hund herausgezerrt, dann den Nubier. Was war? Der Löwe die Brülltone heraus, winselte klag- Jn die Schnauze, in die Nase halte Zeppa ihn gebissen. Vimcnto war au „Was? Nicht schlimm? In die Nase mentos Wüthen zugleich mit dem Rö die Wellen der bald vollendeten Fluth Das Thier hatte starken Blutverlust Brust bei dem Gedanken Wenn! Dann sollte es eine Rache geben, hei! eine blutige Rache! Ddnn sollten sie Menschen! Felsen das fahle Gelb des ersten Mor- Morgen aber waren schon wieder die Menschen da, die sie daraus vertrieben freilich nur harmlose Touristen, die das Grab umstöberten und seine Steine maßen aber immer doch Manschen! Z-ppa- Dreizehntes Kapitel. Für zwei Francs. Betteln? Bei den Menschen Vetteln? Noth und Jassd nach einem genieß durch das Land. Aber der Winter hen, ls brückte ihm das Herz ab itwas mußte geschehen! „Papa, zw:i wilde Thiere!" rief ältere Mädchen, auf dieGittcröff nung deutend, die einen die braunen Sterne dieser drei Auaen. Jetzt erst erkannte der Besitzer ei nen Kopf für den «nies Menschen. In gestreckt. Schnauze einer Dogge, deren erdfar benes Fell ein verfchabtes, zerzaustes ' Aussehen hatte; nur die eckig geschnit als wäre sie neu lackirt. Die eine Fläche des Kopfes schien aus allerlei Fetzen zusammengeflickt, und statt des dünnen Arme, der gar nicht enden wollte, durchs Gitter. >Un>d der Hund ließ statt des Eigners dieser Hand ein Tasten eines schlechten Instrumentes: „Moussou! Moussou! Moussou gut sein Nigger laufen! Nigger sehr Lou Moussou habt! Moussou todt!" Gitter. sten!" bracht.... Der Herr schüttelte den Kopf, weil er wirklich nicht verstand. Francs, Moussou! Loi» Francs werth! Nigger echt nix ge färbt! Moussou gut.... Moussou zwei Francs geben.... Lou und Zeppa Bittenden gelegt. Was, >der wollte es nicht nehmen? Wahrhaftig, der Kerl schüttelte den „Was d«nn?" herrschte ibn der Be betteln!" Schnauze -des Hundes ein leiser Win selton. Es klang fast wie eine Bitte. Flugs zuckte die Hand des NubierS trastirte, steckte er das ein. Der Winselton des Hundes hatte ihn nen dahinwandelte. Vierz«hnteS Kapitel. Zeppas Hunger. Wieder sprangen die großen Wasser von St. Cloud, und wieder wogt« die golden«, vom Geschrei durchzitterte Staubwolke über dem wimmelnden war vor einer aus deren Kesseln der graue, fettig duftende War das Lou? Wie tonnte de? Seltsame vollbracht? „Ich lehren, Fleisch zu ginge er nicht mit! „Zeppa mitkommen! Zeppa mit! Lou nix ohn« Zeppa geh'n!" „Zeppa! Zeppa!" bat er in weichen, Der Hund ließ sich nicht stören. Der „Zeppa mit! Zeppa gut sein....' jam- Fressen vergaß. lick s ' Stück Fleisch hatte der Hund ihn ver lassen! Und Lou rannte vor Zorn und zerschlagen und zerbrechen. Ja, diesmal sauste sie, heulte si« durch die Lust, die große Peitsche von zigen bißchen Leben verzagte. Fünfzehntes Kapitel. Noch ein Sonnen'^-ein. Fleisch aus des Hundes Freundschaft A!>. wi/hatte ihn Zeppa beleidigt! Wk hatte er ihn ms Herz getroffen! Welt? An wen soll man seine Treue spenden? Wer ist denn gut? Wer noch eines Opfers fähig? dern Ausdruckes häufig g«nug als Antwort hinzuwerfen pflegte, prägte sich ihm nun zu einer scharfen B«v«u -tung auS. ~N!x", überall nur das und der Fragende prallte fast zurück vor dlef«m Worte. Wie ein schwerer Axthieb fiel schneidend. Bom Zufall des Tages ließ Lou sich treiben, hier kroch er unter upd !>->:t. Slll-rlei Verdienst nahm er aus?! Gc'«- tbiwohl an, um eS ebenso schn«L ner duftigen Wolke umgab, leuchtet« etwas Rothes. Nicht jenes grelle Brandroth, das eine gewisse längst ver schollen« Lrli so auffallend erscheinen ließ nein, ein herrliches rothfchim- Lili! Ja, Lili! Mit weit aufgerissenen Augen starrte Lou nach der Erscheinung hin. Da hod di« Dam« den Kops mit dem winzig kleinen Hütchen. Ein kurzer Streif schein eines Lächelns spielte über das weiße, sehr weiße Antlitz, das von «iner luftdiinn«n Gaze verschleiert war, und zwischen den glänzenden Lippen gaben die Ziihnchen einen fast funkelnden Glanz. Anschlag «iner h«llen Glocke. Ah. si« war es! Sie war es! Und Lou auf den Wagen losge verdeckt wuide. Wie er den zartdustenden Handschuh küßte! Wie er völlig außer sich war! Unverständliche fremdartige Laute huschten über seine Lippen, als hätte er dem verlorenen Zeppa etwas von des sen freudigen Winseln abgelernt. Gleich darauf saß Lou auf dem Rücksitze des Wagens, ihr gegenüber. Die warme P«lzdeck« lag über sie beide dahingebreitet. Welch einen Duft dies« Decke ausströmte! welch ein freund licher Glanz aus ihren Azuraugen strahlte! Lou war wie berauscht, er war wie Er bebt« an allen Glielxrn, vor d«n Augen flimmerte und tanzt« es ihm in solch staunender Weiße hatten sein« Zähn« noch nie g«l«uchtet. Bis ihre Stimm« ihn aus dem Tau mel «rweckt«: „Aber Lou, so wirf doch die dummen Zettel da weg!" Mechanisch gehorchte er. Es war an der Madeleine, am Eingang des gleich namigen Boulevards, da schleud«rle er das Packet mit den Zetteln in di« Lust. Hoch hinaus warf er's mit ei nem gellenden „A —i!" das ihm in sei nem Jub«l entfuhr. Es war wie ein Taubenfchwarm, der plötzlich losgelassen wurde. Weithin flogen die Zettel, über das breite Trol wir, über die schleudernde, drängend« Meng«, über Wagen und Omnibusse hinweg. Gegen den majestätisch ern sten Säulenkoloß desMadelein«tempels flatterten st« hin, der ganz« Platz war davon übersät. Einige, von ein«m leichten Lüftchen erfaßt, wirbelten hö her empor, aus dem feucht-dunklen Schatten der Häuser in den Bereich der Abendsonne, daß si« wie prächtige Pur purfetzen leuchteten. klatschten Beifall. S«!bst über die s>>ntlich«r Straße in die Luft, so daß es Eine köstliche Gratisvorstellung Noch immer vergeudete sie von dem Gold ihres Lachens, als die Viktoria längst den Madeleineplatz verlassen ri/? NuV Lou, weißt Du's? Wo ist das Eldorado aller Feinschme cker von Paris? Nun, Lou, wo ist'S denn? Was, Du weißt es selber nicht einmal? Lou, immer noch derselbe gute Bursch bist Du, nicht? Lou, ich will Dir's sagen: Rue Picardette Nr. 323, das ist's ein Rendezvous der „Es ist ja nicht wahr, was da auf Seinem Zettel steht. Du wirst Dir andre drucken lassen müssen, hörst Du. sance, wohnhaft Nu« de Provence Nr. 17. Nun, Du wirst ja selber sehen, ob ihre Küche nicht das Eldorado der Frank fünfzig, vier Franks Weine aus erster Wahl, hahaha!" „Jacques, Sie nehmen die großen „Ihr Bruder vielleicht?" scherzte ein Absicht in betreff dieser Mira andich- Es leuchtete, glitzerte, flimmerte al les auf diesem Tische; selbst die Spei sen, die herumgereicht wurden, nahmen von diesem festlichen Glänze an, und der Dampf, d«r von den Schüsseln aufwirbelte, färbte sich golden unter der wohlig wärmenden Lichtmasse, die Außerhalb des Lichtkegeis dieser in bräunlicher Dämmerung. Von der Deck« war nichts sichtbar, als einzelne feine Lichtkanten der üppigen Stucca tur, und die schattenhaften Figuren der d-unklen Gobelins schauten wi« aus ein«r wolkenhasten Ferne herab. Je der Laut, den der Wechsel des G«- schirrs auf dem Tische verursachte, und jedes Wort, das hier gesprochen wurde, misch. Nur das fast gespenstische Her und Hin der Bedienung machte Lou etwas verwirrt. Plötzlich, ohne daß er sich dessen versah, tauchte eine Sckiüssel ne ben ihm auf, aus dem Dunkel in den freundlichen Lichttreis hinein. Und gleich darauf sah er drüben auf der andern Seite, wo feine Gastgeberin saß, den breiten, mächtigen Schatten eines anscheinend sehr vornehmenH«rrn mit derselben Schüssel einherhuschen; nur dessen weiße Krawatt« und das Weiß seiner Augen leuchteten bis Her uber. Zuweilen bückte auch das Ge sicht dieses Herrn sich in den Lichtkegel hm«in, ein feistes, glatt rcvsirtes, sehr überlegenes Diplomatengesicht, dasLou unruhig machte. Es war ihm, als müßte er aufstehen, dem Herrn ein Kompliment machen und ihn >um Er dürfe. Nun sollt« Lou erzählen. Mit einer Unzahl von Fragen bestürmte ihn Mi wort heraus. Ob es ihm denn schlecht gegangen? .Ja!" nickte er, aber kaum mirllich. ,Mefo denn? Erzähle doch, Lou." (Fortsetzung folgt.) Für die Küche. Sellerie-Suppe. 10 Per sonen. Zeit der Bereitung 1 Stunde. Kalb s b rate n-R a g o u t. Man mitlachendem Wasser in den Ofen <e- Blumenkohlsuppe. Der vorgerichtete Blumenkohl wird in Uebrige durch ein feines Sieb reibt. Das Blumenkohlwasser wird durchge seiht, mit dem Blumenkohlbrei und einer hellen Mehlschwitze zu seimiger Supe gekocht, der man etwas Liebig's Fleischextrakt zusetzt. Man zieht die Suppe mit 3 Eigelb ab und richtet sie über den abgelösten Blumenkohlrös chen an. AbgerührteSnppenllöße Zu einem Viertel Pfund Mehl rührt man nach und nach einen Tassenkopf voll Milch, 2 ganze Eier und Unzen zerlassene Butter, fügt etwas Salz hinzu und rührt die Mass« auf gelin dem Feuer, bis sie dick wird und sich von der Kasserolle loslöst; sobald sie kalt ist, «erden ein ganzes Ei und drei einem Lössel klein« Klöße in kochmdes Salzwasser gestochen. Sobald die Klößchen beim Durchschneiden nicht mehr teigig sind, nimmt man sie mit dem Schaumlöffel heraus nnd giebt sie in die Suppe. Zuckergurlen. Gurten wer den geschält, ausgelernt und in appe titliche Stück« geschnitten, in leichtem Salzwasser abgewellt und aus trockene Tücher gebreitet. Auf ein Pfund tocht man ein halbes Pfund Zucker, 16 Löf fel Weinessig und etwas Zimmt, nimmt sie heraus und locht den Essiz noch etwas ein und giebt ihn dann ver kühlt über die in Töpfe Gur- Bauernknödel. Ein Pint Mehl wird mit lauer Milch und et was Salz dünnflüssig gemacht und über fünf bis sechs fettgeröstet« Semmeln, die man würfelig geschnit ten hat, gegossen; man läßt den gut abaeschlaxe-en Teig eine Stunde ste hen und formt Knödel, die man in Salzwasser tocht. 3
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