Lou. (S. Fortsetzung.) Zwölftes Kapitel. Der Festbraten. St. Mülo ,als PimeiUo ein Festmahl Spielwerk für den Schimpansen aus rupfte. „Die Riesendame von nebenan darf nicht fehlen!" hieß es. Winzigkeit der Admiral Tom Turtle!" Piment» großmüthig große Drehorgel «ines Karussels slö anschwellende Meeressluth. Ein Theil des Zeltdaches war abge- Jn dessen Mitte hatte man die Ta fel aus allerlei Kisten, Brettern und schied auS, Aber Mr. Gingo, der großen Tombolabude „z>u Sen sieben Wundern der Wclt", eine alteßekannt schast, Sie war von derselben Stärke wie Madame Pimcnto und zeichnete Jahrmärkte beherrschte. „Sie hätte auch ihren Zweifranken schmuck in der Tombola lassen können," de» Hals trägt." Daraus stolperte der Inhaber des „größten Panoramas der Welt" nebst ramade/Welt" stand doch auf sehr wackligen Füß«> und hatte fast gar kei- chl"s" h b nen Miene, mit der sie die Besucher des zweiten Rangplatzes an Tagen zu hal ten Preisen an der Kasse abzufertigen pflegte. „Ah, Herr Professor, sehr erfreut, glattrasir'ten Gesichte stano ein herab lassendes Diplomatenlächeln ausge- li de Schi» s, d' 112 ' terpaletot umhängen, der ihm das Gehen auf zwei Füßen sehr erschwerte, schwankte er auf den hohen Gast zu, und streckte ihm die behaarte Hand hin. Der Professor erwiderte den Gruß, wie etwas Selbstverständliches, mit der selben Verbeugung, die er den Pimentos gespendet. Alles lachte, der Professor und Monsieur Jim nahmen die Sache aber Weitere Gäste folgten, der Raum füllte sich, doch wollte sich die Gesell fenbar feindlichen Blicke sogar aus ein erklärtes Kriegsverhältniß. Man be sah sich die Käfige, weniger aus Neu gier als aus Verlegenheit; gegen den Schimpanse wollte man vertraut thun, und man wagt«, ihn zu necken. per imo mit den kreischenden Proben ihres Sprechtalentes, die sie zum be sten gaben. richteten Küche, hörte man ein zischen des Brodeln; ein fettiger Bratenduft drang durch die Leinwand und mischte sich mit der scharfen Menagerielust. Nun platzte eine ganze Gesellschaft in übermüthiger Laune herein. Man hatte sie schon von fern« lachen und johlen gehört. Es war das „Größte internationale Schießkheaier" mit vier der „Ersten Schönheiten Europas". Ein norwegischer Schifsstapitän, der all die Tage über ein tüchtiges schössen, theils in Gesellschaft der „Er- Plcthi einladet!" Aber sie wollte sich Aufzug „sehr des Hauses gerettet. Alles lachte, Tignor Pimenlo erst überlassen, ! „Schlechter Kerl!" kreischte ein Pa ! pagei: „Schlechter Kerl!" und stellte sich ganz ungebärdig. sitzer des „Größten Ochsen der Welt", ! in Bewegung und Erregung war, die ! Stirnsalten, der Mun>d, die Nasenslü- g«l. selbst der wagrecht wie zwei Fä den ausgezogene Schnurrbart; die Schultern hatten ein nervöses Rucken. „Schlechter Kerl!" wahrhaslig, der Mann wollte umkehren und dies walt hereinnöchigen. „Man hätte ihn doch laufen lassen sollen!" zischelte die immer übler ge wilden Bestien das arme Ding! Endlich erschien sie. Die Bretter der Treppmsläche krachten der ängstlich auf die Gesellschaft hernieder. Daß sie dieses thörrichte Nothwerden nicht lassen konnte! Ihre Unternehme ten. „ die gedeckte Tafel dahin, als wäre sie als Admiral durch eine Welt vollFähr- Nun trat mit sicher austapsenden 'h si dch b'it "he belangte, so konnte man ja zusammen« Für die „größte Dame der Welt" Käfige ähnlich sah; des Scherzes hal ber sollte Admiral Tom Turtle neben ihr Platz nehmen, und man setzte sein Giacometta hatte in ihrer sinnigen Weise sich besonders um das Kouoert für Se, Exzellenz bekümmert. „Der könnte doch em Kinderbesteck gebrau chen," meinte lie. Se. Exzellenz aber war sehr aufgebracht über diese Zu muchung, und man mußte ihm das Kouvert schleunigst umwechseln. „Er kann außerordentlich bös wer den, diese Krabbe," sagte die kugel- Es zeigte sich noch eine andre Em pfindlichkeit; die neckische Laune des Zufalls wollte es, daß der Mann mit hen der Gäste. Es hieß, der Festbra es!" cheln des Thieres besteckt, es sah fast den! Ack der Befriedigung auf den schmunzeln den Mienen, als hätte er das Meister stück seines Lebens geleistet, führte Monsieur Gingo das Stachelschwein Lachen und Lärmen der Gäste hatte auch die Thiere aus ihrer Ruhe gereizt. Die Hyänen schnüffelten wüthend durch die Stäbe, und die Wölfe übersprangen einer den andern in fiebernder Gier. Nun stieß der Jaguar sein langgedchn tes Hu —u! aus; es war das Zeichen zu einem allgemeinen Aufruhr. Und bei diesem grausig klingenden Konzert von winselnden, bellenden, heulenden und grunzenden Tönen wurde der Festbraten verzehrt. Nur Se. Majestät der ehrwürdige Essed verschmähte es, seine Donnerstimme in diesem Chore mitwirken zu lassen; würdig, hoheitsvoll, das Haupt mit der wundervollen Mähne ein wenig erho ben, die Borderpranken in leichter Krümmung ausgelegt, so saß er da, und in seinen goldbrauen Augen war etivas von einer souveränen Verach tung für das lächerliche Treiben dieser Menschlein. Fräulein Cordula zitierte sehr ob dieses Lärms und stand groß- Angst aus, und Admiral Tom Turtle ließ es sich angelegen sein, sie z» beruhigen. Er thai überhaupt sehr zuvorkommend die nackte Schultermasse seiner Nach barin heranzurücken. Es war komisch, zu sehen, mit ivelch begehrlich-verlieb ten Blicken seine hellgrauen Aeuglein Schultern hinwegblinzelten. Der vereinigte Lärm der Menschen und Thiere wurde so stark, daß einer Als sich der Trubel etwas gelegt, er klopfte ans Glas, aber man hörte -nicht. Er klopfte stärker es war wieder eine offenbare Absicht, daß man pfen, so stark zwirbelte er daran. Was? Dieser Mann redete Politik, wagte es gar, die Republik zu verherrlichen rief der eine Papagei Plötzlich wieder sein kreischendes „Schlechter Kerl! Schlechter Kerl!" über das Gesicht. Was war denn? Hatte der Asse sich Mit einer Gebärde d«s Entsetzens Giacometta begriff zuerst und wollte sich ivetlachen. Durch die Holjstäbe aus der Riesen sräulein käme. Alles wollte die Hühner in Augen schein nehmen, es geschah ein allge- stürzt. Es hieß, Professor Blaginsky Der Professor nahm den Verdacht mit einem überlegenen Schmunzeln auf. Wer hat die holen lassen?" brauste die Direktorin auf. „Der Kapitän! Es leb« der Kapi- jcchltedk „nationaleSchießbude". mento mit einem heuchelnden Wider streben zu. Für ihr Leben liebt« sie den Champagner. Das starke Getränk entfesselte die Mienen verfinsterten sich ganzen merk lich: man hätte das Teufelsgetränk aus der Menagerie lassen sollen »es er ein Unheil ahnte. Die Aufmerksam keit der Gäste hatte sich den Thieren zu gewendet, das gefiel ihm nicht. Hie Temperament, als in der ganzen Herde Käfige hin und wollte <»ie an das Gitter gelehnte Pran-ke eines Tigers kitzeln. Da schmetterte ihn eine Stim me zurück, die hell und scharf wie Erz ertönte und ihn sofort ablassen ließ. Es war Farmilli, der sich erhoben hatte forN d" h>"-m Ruh« la «n o Das fand einen klatschenden Beifall. Wie herrlich der Mann aussah, wie Fest und trotzend wie ein Lemchtthurm, der sein blitzendes Licht über das brandende Wogenchaos sendet. wollte Farmilli iii seinem Käsig b«- Und die wilden Bestien in diesen sie begehrten ein einem halbverächtlicheir Zucken der breiten Schultern. Schließlich rief er mit semer sonoren Stimme in die Ge sellschaft hinein: „Aber lassen wir doch den Thieren ihren Schlaf, meine Herr schaften! Muß man sie denn fort und fort an das Elend ihrer Gefangen schaft erinnern?" Das klang so gut wahrhaftig, der Ton dieser Stimme wäre im Stande gewesen, hinabzufassen an die Stelle, wo ihnen das Herz in der Brust S 112 th" t d' A t " Da es mit d«n -wilden Thieren nichts war, so wendete sich die Aufmerksam keit jetzt inehr und mehr Lous Dogge zu. Man überhäuft« sie mit Liebko sungen, man reizt« sie, um den Zorn des prächtigen Thieres zu genießen, ja dig«n Kaplöwen: „Se. Majestät Essed der üllt« soll leben! Hoch und hoch!" so — klein« Pforte. Pforte leer. fort schloß sich die Pforte wieder. Der Hund! Ze-ppa die Dogge! Wer hatte das gethan? Hölle und Teufel, wer hatte !>ch unterstanden!? saß er. Aber Farmilli fuhr auf. „Was soll !>as?" rief er, daß es dröhnte. Und aus fein«n Augen lohte eine jähe Zorn slamm«. sich fch t " (Fortsetzung folgt.) Kür die Küche. Gebackener Blumenkohl. Nachdem die fleckigen Stellen entfernt, theilt man den Blumenkohl, kocht ihn ihn dann etwa eine Stunde mit Salz, Pfeffer und feinen Kräutern. Dann zieht man die Stücke durch einen Aus- ZI a lü In piiuwtw. Ein Aal wird fel Mehl in eben so viel Butter hell gelb, fügt zwei starke Bouillon und ein Glas Weißwein hinzu, »iihrt diese Sauce bis zum Kochen, würzt sie mit Pfeffer, Salz, zwei Schalorten, feinen Kräutern und einigen Cham- Alles zusammen langsam eine halbe Stunde kochen, schöpft das Fett ab, zieht die Sauce mit einigen Eigelben deira. Recht fetten, starken Och- Minuten in kochendes Wasser, dann kühle man sie in kaltem Wasser und putze sie sauber aus. Wurzeln, Zwie beln, einige Schalotten schneide man in Scheiben, schwitze sie mit Butter oder Fleischbrühfett kurz ein, ohne sie gelb werden zu lassen, gieße etwas starke, fette Fleischbrühe zu, gebe etwas Pfeffer, Nelken, englisches Gewürz, ein Lorbeerblatt, ein wenig Tymian und Basilikum und noch etwas Salz hinzu und lasse es kochen. Jetzt giebt man die Ochsenschwanzstiicke hinein und läßt sie in dieser Braise weich kochen, nimmt sie heraus und läßt sie verküh len. Die Brühe gießt man durch ein Sieb, giebt Kapern, ein Glas Madeira und etwas Braunmehl hinzu, schärft sie mit Citronensaft ab, gießt sie auf das Fleisch und läßt alles noch ein Weilchen auf gelindem Feuer durch schmoren. Zickelbraten. Eine junge Zicklein wird abgezogen, von Kops, Schultern, Brust und Füßen befreit, damit sie das Ansehen eines Hasenbra tens hat, mit Speckstreifen gespickt und über Nacht in eine Marnade von nicht zu scharfem Essig, Zwiebelscheiben, Lorbeerblättern, Citronenscheiben und Pfefferkörnern gelegt, dann herausge reichlicher Butter und dem nöthigen Salz unter fleißigem Begießen, sowie öfterem Nachgießen von saurer Sahne gebraten. Dieser Braten ist sehr schmackhaft und wird mit kartoffeln servirt. Pfeffer - Kalbfleisch. Man schneidet Kalbsbrust in Stü cken, schichtet sie mit reichlich geschnit tenen Zwiebeln, etwas Pfeffer, Salz und Gewürz in einen gut schließenden Topf und gießt Wasser oder Bouillon darüber, daß es mit dem Fleisch gleich steht. Nun quirlt man etwas schar fen Essig nebst Weizenmehl daran, deckt es gut zu und läßt es Stunde schmoren, giebt vor dem Anrichten etwas Butter daran. Melonen - Compot. Man schält die Melonen, schneidet sie in hübsche Stücke oder Halbmond«, läßt sie in kochendem Wasser mit ein wenig Salz nur ziehen, nicht kochen, bis sie weich sind und legt sie zum Abtropfen auf ein Sieb. Dann kocht man Zucker mit Wasser, Citronenschale und Citronensaft oder etwasEsstg so lange, bis er breit vom Löffel fällt, läßt^die legt sie in eine Assiette, kocht den Saft noch etwas ein und gießt ihn dann iiber die Melonen. Apfelkuchen. Man macht ei nen Teigboden und läßt ihn aufgehen. Inzwischen schneidet man große, ge schälte und von den Kernhäusern be freite Aepfel in Scheiben, bestreut diese mit Zucker und giebt ein Glas Rum daran. Mit den Apselscheiben belegt dicht, bestreut ihn mit Zucker und in Streifen geschnittenen Mandeln und bäckt ihn kn mäßig heißem Ofen. Apfelsinenspeise. Drei gesckiälte Apfelsinen setzt man in kaltem Wasser zu und läßt sie vollständig weich kochen. Danach läßt man sie er kalten, zerrührt sie in eine weiche Masse, mengt einhalbes Pfund Zucker, 10 Gelbeier, den Schnee von 5 Eiern daran und Alles gut untereinander, gießt das Ganze in eine Form und läht es eine halbe Stunde backen. Diese Portion ist für K —B Personen. Gefüllte Eier. Man dämvft Salz und MuSkat. Hart gekochte Eier schneidet man zur Hälfte, ent fernt die Dotter, rührt diese zu dem Sauerampfer und füllt die leeren Ei weiß mit diesem Gemisch. Diese Eier hälften setzt man mit den gefüllten Seiten nach unten auf eine rund« Schüssel und übergießt sie mit etwas Fülle, die man mit saurem Rahm ver dünnte. Die Schüssel deckt man fest zu und stellt sie auf kochendes Wasser, bis das Gericht aut heiß und durchzo gen ist. Man kann auch statt des Beweis. Erster Stotterer: „Ja—i—ich w—weiß, ich st—st—stot tere j—j—jetzt sehr; aber i—i—ich w—werde d—den Dr. M—M—Men del aufsuchen." Zweiter Storrer: „Ja. D—derd —der ha—ha—hat mi—mich »uch. ku—ku—ku -kurirt." 3
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