Arme Thea! (7. Fortsetzung.) IX. sollt«, das Witzblatt „Paprika" heraus- dch d . «i»er Pause und qualmte immer hefti aer. „Wieso Strichmänner?" fragteGecrg verblüfft.. Der Alte kam nicht dazu, ihm zu Der Freiherr sah ihn zerstreut an. „Wer ist denn Deine Tante?" Dabei machte er schon eine Bewegung in die Der Bengel lachte verschmitzt. „Na . . . >die Frau Dubberk«, wat doch bisher Ihre Haushälterin war. Weiteres bleiben!" weil sie doch ihre eigene Wirthschaft bei Ihnen hätt'. . . und das hätt' sie nicht um Ihnen verdient, läßt sie Ihnen sagen . . ." „Das soll sie mir schreiben!" brummte der Freiherr immer^verlege- Hals schickt . . „Sie meint: Wenn sie schreibt, kriegt sie leine Antwort! Und Antwort will sie haben . . . heute Bormittag noch. thut!..." männer sein . . ..Ick bin's . . ." seufzte der Andere .... „wozu wollen wir uns denn hie'i Geora Textor ließ den Bleistift sin- kästen..." „Der Briefkasten?" Herr von HoffLcker seufzte und reichte tes Blatt Papier. „Solche Wiscke schickt mir der Hal „Und das gibt den Briefkasten?" Ein großer Theil davon mag ganz un verfänglich sein. Aber dazwischen stecken die gefährlichen ... Die Fuß sclbst son den andern unterschei den .. . sv geschickt sind sie abgefaßt .... nur dem verständlich, um den es um einen zahlungsfähigen Menschen handelt, das denke ich mir so! Ich weiß es nicht. Das geht alles hinter meinem Rücken M. Ich kann nichts thun, als die Wifche.druck«n lassen und mit meinem Namen decken ... mit dem Namen Hosiäcker, und ein Hoffäcker hat einst unter Barbarossas Augen zwei Sarazenen mit einem Hieb gefällt..." „Und von wem kommen die Wische?" Der alte Herr neigte trübe das Haupt: „Ich weiß es nicht. Sie kom men mit der Post und ich erkenne sie an der Schrift, die übrigens cuch, wie Sie sehen, raffiniert »erstellt ist. Diese Schrift wandert dann sofort in den Wort gegeben . . . und sehen Sie, wie die Menschen sind . . . Steinlein, d«r Halunke, 'der mich in's Unglück gestürzt hat, glaubt doch noch an mein Ehven „Also schreibt der die Zettel?" Herr von Hoffäcker sah sich um. „Ich glaube nicht," flüsterte er geheimniß voll wenn ich meinem Gefühl folgen darf, ist es ein gewisser Gru ttäus!" Lächeln um die wulstigen Lippen. „Schließlich bleibt's sich ja auch der alte Herr fort . . klärt, er wisse überhaupt nichts von der Existenz des „Paprika," Steinlein kann den Baweis antreten, daß er sich um vert Mark geg.'ben hat, um mir Existenz zu gründen —und daß er in gleicher Absicht Si« hier angestellt hat. es wirklich ein solches Blatt in Berlin? Das ist ia schändlich!..." Also ein ncyiiges Revolverblatt. auf. .... . was thut man nicht alles, um nicht Hungers zu sterben! Und jetzt, wo das Kind >da ist... also schrei- Thiergartens ab . . . und ich übersetze da was aus dem „Gil-Blas Jllustr«'-" dem „Briefkasten" in das Blatt kommt, wenn es eben nur gvnz gehörig gepfef- . t" b ' hll söhütelte Locken . jetzt gcht es hi«r los!" „Ja . . . was denn, Dhsa ... um Gotteswillen?" „Jetzt wird für den' Steinlein geschuf tet!" ... hat Herr Textor gestern selbst gesagt . . .und ich helfe mit!" Gruß . . ." „So?" Thea wandte sich zu ihrem Bater. „Und Du, Papa? ... ich also gieb rmr her... das mach' ich Dir fein!" streckte den Arm aus, die „Das ist nichts für Dich, Thea!" Er beugte sich mit rothem Kopf über den Ran>d des Papierkorbs ... .... das darfst Du nicht lesen!" .Sie machte große Augen: „Ihr darf?" „Nein . . . Thea . . . das ist nichts Textor?" B 'ck 112 sich «ine möglichst unbefangene und ge wichtige Miene aufzusetzen. „Es gibt eine Meng« an sich ganz „Und dazu gehört auch das Blatt „Paprika"?" forschte Thea . Ihr Bater nickte. Etwas zu ant- er nicht und ebensowenig, habt?" sich über das Pariser Kotoltenblatt, „Thun Sie das, Textor!" pflichtete ihm du alte Herr eifrig bei und trottete in das Nebenzimmer, um Rock und Ihr Bater tätschelte sie sanft auf die Turf..." Hut . . . also auf Wiedersehen, „Auf Wiedersehen!" Sie sah ihm Textor! ..." hzlb Stunden früher, als er dem Frei herrn in Aussicht gestellt, in das Ge schäftszimmer des „Paprika" gekom- Alle Achtung! Soviel Delikatesse U d ' sch'ckt d' Klsich allein zu treffen , .'. nicht einmal eine Rose kann ich Ihnen zum Morgen gruß überreichen!..." Ein Schatten desUnmuths war über Theas seine Züge geglitten. Aber man durfte Herrn Steinlein, denßrodherrn, nicht reizen. „Bitte, wollen Sie Platz nehmen!" sagte sie liebenswürdig . mein Bater erwartete Sie, glaub' ich, erst in einer Stunde... und darum gingen er und Herr Textor..." Herr Sleinlein setzte sich und lachte vergnügt ich kann's erwar ten, mein Fräulein ~. wegin mir kön ausbleiben, das heißt" . . er blinzelt« zu ihr hinauf ... „. . . wenn Sie mir inzwischen Gesellschaft leisten." Thea war stehen geblieben und wandte sich jetzt von ihm ab. Der rundliche, kleine Herr flößte ihr durch aus keine Anast. aber ein Gefühl des Widerwillens ein. Und wie kam er 'daziu, sie einfach „mein Fräulein" zu „Erlauben Sic?" H«rr Steinlein künden zu Muth, als er Theas Augen jetzt wieder so ernst und kühl auf sich gerichtet sah. . b l> d sich eben! Das thun die Meisten! Ein Esel, wer die Gelegenheit nicht aus nützt. „Wollen Sie sich nicht zu mir setzen?" fragte Herr Steinlein freund lich mit den kleinen Augen zwinkernd ... - nehmen Sie sich^meiner sitz' ich, ein armer Junggeselle, der in 'ner halben Stunde zur Börse muß, um sich dort von schlechten Menschen ausbeuteln zu lassen... den ganzen Tag muß ich mich plagen .. . und habe gern hat . . ." „Das glaub' ich schon!" dacht« Thea. Slber sie verschwieg ihre Enrpsindungen, seufzte unhörbar und nahm ihm gegen über am Titsch Platz. „Na ... also!" rief der Besuch«! er freut ... .... nur munter! . . ich fresse Sie nich4. Ich bin ein guler Kerl. . . ganz Berlin kennt mich du die Damen! . . . Glauben Sie's oder glauben Sie's nicht?" fragt« er und neigte vertraulich den Kopf zu ihr her über. den wickeln können . Wahr „Danke!" Thea stand, den Stuhl seinem Sessel hin und her. „Brillant!" lobte er . . . „. . . wie Sie da eben aufstanden... stolz wie Aber Herr Steinlein blieb fest: „Und fein gemacht! Was meinen Sie, Fräu lein Thea?" lieb haben, wenn ich das alles für sie thue! Nicht wahr, Thea . .." er legte vorsichtig den Arm um ihre Taille . . . wie zum Schlag die Faust. „Sie un verschämter Mensch!" stieß sie athem los mit wuthblitzenden Augen hervor. linken Hand die Gurgel zusammen und hämmerte ihm mii der Rechten blitz schnell und unaufhörlich ins Gesicht. was oermochten seine quallenweichen Muskeln gegen den katzenzähen, sehni gen Sportsman, der aus ihm kauerte „Natürlich!" ihr Freund boxte aus Leibeskräften weiter ... .... jetzt zertret' ich diese Wanze! . . . höchste das Gesicht. Die 'Aussicht, zitternd. mein Gcti... w:e cm setzlich sahen Sie aus in Ihrer Wuth!" Georg brachte, immer noch voll är „Ja i.. ich auch nicht!" Thea lachte hell auf und er stimmte in ihre Heiter keit ein. „Die Empfindung hatt' ich auch gleich.pflichtete ihm Thea bei.. ". > daß das hier für Papa gut that! fen?" Vorher hatt' ich die Absicht, mie hier „Weil wir den Steinkin los sind! Der Kerl hat wie ei» Alb auf uns ge lastet. Jetzt fängt erst das neu« Le ben an!" „Ja. Das i'st gewiß schön! Aber wie wird nun das neue Leben aussehen?" X. Kobbler und andere, raffiniert« „Drinfs" milfchenden Weiblichkeit schä kerten, die weißröckigen Kellner glitten hin »ich her, und ganz im Hintergrund, dicht an der eisernen Wendeltreppe, zeichnete sich «in« Tafelrunde höchst zweifelhafter Physiognomien iiber korrekt gekleidete Stutzer uwd ver lotterte, spitzbübisch lächelnde Lllmp chen. würdevolle alte Herren uwd ha ger«, bleich« Gesellen im Halbdunkel ab, zwischen denen, nur an den wehen den Favoris uns der Glatze erkenntlich, der greise Freiherr thronte. „Was sind denn das nun wieder für Menschen?" fragte Thea ängstlich ihren Freund. sein! Warten Sie hier außen, Thea! Das ist kein Lokal für Sie. Ich gehe hinein und befördere Papa ans Tages licht!" Beim Nähertreten bemerkte Georg, daß Herr von Hoffäcker sehr grimmig aussah. Die Unterredung mit der Haushälterin schien nicht nach Wunsch —ln d«r Brü s s«l erV o r- Frau, die ein kleines Kind hatte, auf die Rückkehr ihres Mannes. Nach die ser Zeit zog sie zu einem ihr befreun teur/daselbst sogar kleine Fest« mit Tanz geben. Kopenhagen schickt jähr lich über 10,OVO Kinder auf das Land und empfängt ebenso viele kleine Landbewohner. Im die Küche. Wurzelsuppe. Sech» große, schöne Gelbrübcn werden gewaschen, dämpft, hernach mit einem halben Pfund Mehl und den Rüben g>;t ver mengt, mit 3 Quart Fleischbrühe auf- Steirisches Sastsleisch. nen befreit i't, in große Würfel ge- Kasserolle ca. N Unzen Butter heiß werden lassen, thut das Fleisch hinein, fügt etwas Salz und Pfeffer, zer schnittenes Wurzelwerk und einige Fleisch wohl zugedeckt unter öiterem Umschiitteln weiß dünsten. Nach Ber lauf einer Stunde stäubt man einen Lössel Mehl darüber, läßt das Fleisch einige Löffel sauren Rahm und eine Obertasse kräftige Bouillon dazu, dämpft das Fleisch darin vollends Mazurki. Ein sehr gutes Ge bäck ist folgendes: ein halbes Pfund feines Weizenmehl, ein halbes Pfund von hart gekochten Eiern, 4 rohe Gelb eier, ein halbes Pfund feinen Zucker, etwas Apfelsinenschale und etwas Ba backen. Dann nehme man sie heraus, begieße sie mit einem Zmkergiiß und stelle sie noch einmal in den Ösen, da mit ersterer hart werde. Gemüsesal a t. Zir drefem sehr zu empfehlenden Salat nimmt man das verschiedenste Gemüse, als: Carot ten, kleine Sellerieknollen, Bohnen, Schnittlauch, Kohlrabi, grüne Erbsen, auch Spargel, was so die Jahreszeit bietet, schneidet letztere und die Bohnen in fingerlange Stückchen, das andere in Scheiben, den Blumenkohl in kleine Röschen, kocht alles in Salzwasser weich und gießt es zum Abtrocknen m ein Sieb. Schließlich wird Alles mit einer Mayonnaise- oder einer aus ge riebenen harten Eiern, Olivenöl, einem halben Theelöffel Fleischextract, Senf, Essig. Pfeffer und Salz bestehenden Salat - Sauce übergössen unh gut verrührt, die Schüssel mit hartgekoch ten, in Viertel geschnittenen Eiern gar. Kirschcompott mit Schlag sahne. Man steint frische saure Kir schen aus, klopft aus einem Löffel voll zerquetscht letztere etwas im Mörser und gibt sie mit den Kirschen imt» reichlichem Zucker in irdenem Gesäß auf schwaches Feuer, wo man die Kir schen langsam weich dämpfen läßt. Sollte der Saft noch sehr reichlich und dünn sein, so kann man ihn. nachdem die Kirschen herausgenommen, noch etwas einkochen lassen. Danach gießt man ihn über die Kirschen und läßt das ziemlich dickliche Eompott ganz kalt werden, am liebsten auf Eis. Als dann wird dicke, steif geschlagene Schlagsahne versüßt, mit einem Gläs chen feinem Arrak vermischt und über das Eompott gebreitet. Nimmt man statt des Arrak Maraschino, so bleiben die Kirschkerne fort und die Speise wird desto feiner schmecken. Kirschen klöße. Man verar beitet von Folgendem einen Teig, der zusammenhalten muß: Sieben mittel große, gekochte Kartoffeln werden ge rieben, zwei Kochlöffel Grieß, zwei bis drei Eier, drei bis vier Löffel Milch oder besser saurer Rahm, ein Stück chen zerlassene oder abgerührte Butter, Salz und ein weniq Muskatnuß. Mit diesem Teig umhüllt man drei bis vjer ausaekernte schwarze Kirschen, so daß hübsche Klöße entstehen. Diese legt man in siedendes Salzwasser und kocht sie etwa fünf Minuten, bis' sie ausstei gen. Man gibt in Schmalz geröstet-S anwies Gericht. Reste eines Hammelbratens werden würfelig oder streifig geschnitten, die Knochen zerhackt, in Butter angebraten. mit Wasser überfüllt, mit frischen Sup-en wurzeln und Pfesserkötnern gewürzt und eine Stunde gekocht. Ein brau nes Buttermehl wird jetzt mit der durchgegebenen Brühe zu dicker Sauce verkocht, ein Glas rothen Fruchtwein. 150 Gran Liebig's Fleischextract. ein Lössel Johannisbeergelee und zwei kleine zerschnittene säure Gurken da ran gegeben und das Fleisch im Was serbad damit erhitzt. Es wird mit ge bratenen kleinen Zwiebeln garnirt und mit Spätzlen zu Tisch gegeben. Johannisbeer - Pfann kuchen. Dazu gebraucht man einen guten Dfannkuchenteig mit Zucker und Zimmet, einen Teller reife Johannis beeren, ein Viertel Pfund Zucker, ein Viertel Pfund aestoßenen Zwieback. Man gieb« den Teig in die Pfanne, wenn die Butter heiß ist, legt die Jo hannisbeeren hinein und bestreut sie vor dem Umwenden mit Zwieback. Ist er auf beiden Seiten gut gebacken, s» bestreut man ihn mit Zucker. Eine böse Krankheit. „Ich möcht' für meineAlte a Mittel ge gen Schlaflosigkeit." „Wie äußert sich denn das Uebel? „No, i mag wie spät immer in der Nacht hamkommen, sitzt'» Ihnen im Bett auf und sangt zu zan» Im cm.' . „ 3
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