2 Der Wagnerianer. Ich hatte einen Freund in Wien, der hieß Peterlein. Er war ein flot ter Gefell, eine urgemüthliche Bald sollte ich über diesen Punkt der Zeit unter die Wagnerianer ge gangen. Früher ein lieber Kerl, hielt er jetzt den ganzen Abend tig unmusikalisch, wo Teufel hast Du plötzlich Deine musikalische Bildung her?" Geist des Meisters hat mich erleuchtet, „Potz tausend!" „Wann der Meister nach Wien Meister!" durchaus nicht bedurfte. Im Jahre 1878 kam Wagner zwecks Einstudi- Da stürzte die Deputation herbei, lein begann: „O Meister, Meister! solche Peterlem gibt? Plage?" Unterosficier: „Zu Befehl, wifsermaßen die orientalische Frage der Corporalschast!" durch das Parterrefenster eingestiegen ist! ?kcki bitte aber, zu seinen Gunsten in Betracht zu ziehen, daß er kurzsich tig istl" Auf der Kochzeit. der Vorstadt Bella Vista mit ostcntati frappirtem Heidsick Monopol beschlos sen. Es war Mitte Juni, und die Ro mer die Pfropfen knallen ließen. Es war die älteste Tochter des Millionärs, die stolze Edith, die sich dem Sohne ei stalt und der gelblichen Gesichtsfarbe. Jauchzen und helle Gekreisch der Mäd- Vetter Basil war noch der Leidlichste von Allen, aber Basil! I'»liu>v! Und Miß Susie seufzte und drehte funkelten. Miß Susie diesen genau. Diese scharfen, kühnen Züge ihr Ideal! W«r war «r? Und wie Susie. „Welch' hubscher Name," dachte Su sie, und fuhr dann fort: „Sie haben es jüngere Tochter des Hauses, nicht wahr?" das ist ein Mann, den ich lieben, ver lächelte. Ach, dieses dacht« . Roberts, Sidney Roberts! Aus lein wenn nicht eher, so doch auf Ihrer Hochzeit." Dabei sah er sie sehr scharf an. Thür. Im selben Augenblick hörte sie hin ter sich einen Schrei —es war aber nicht die Stimme ihres jungen Man ein Stoßen, und dann ein dumpfer Fall, und eine ängstliche Stimme stieß einen schrecklichen Fluch des Herz. Der junge Mann Herr Roberts war Sieger geblieben. Er mußte einen Lauscher erwischt haben, der sich in das Geheimniß ihres Ge ständnisses geschlichen hatte, und jetzt machte er diesen unschädlich. Schreck- Proportionen eines Halbgottes pn. Wer er wohl war? Zweisellos war er eine bedeutende Persönlichkeit, gai^z seinem ganzen Wesen, an dem distin guirien Aeußeren desselben spüren. Aber wer war er denn nur? Merk würdig, daß sie ihn nie in Gesellschaft getroffen hatte. Vielleicht war er ein Fremder ein britischer Lord oder so etwas. Ja, das mußte es sein. Und gendem Athem, da hämmerte ihr Herz chen zum Zerspringen. Sie mußte sich erst beruhigen, eh« sie wieder hinab ging und ihren Vater sab. Mittlerweile aber drang das Ge räusch vieler erregter Stimmen an^ihr Roberts, wie er einen anderen, kleinen Mann in das Fuhrwerk stopfte es war schon so dunkel, daß sie nicht mehr Susie kühlte sich ihr glühendes Ge sichtchen mit Wasser, und dann stieg sie binab. Ihr Vater war fort. Die letz ten Gäste ebenfalls. Es war ruhig ge thend. Sidney Roberts heißt der Mensch, „Sidney Roberts, Papa? Kaum fälliger Weife hatte er heute Jack Wil sein konnte, und ein wahrer Unstern wollte es, daß Deine Schwester, als sie mit Jack schon beinahe am Bahnhofe des Bräutigams bemerkt. Als Jack Widerstands hatte er Jack mit Hilfe ei- Hroppo gentite. No» Willi, Walter. ich sie zum ersten Male sah, w Der Chef des Geschäftes erwartete uns! Beide waren wir sehr zufrieden, das Geschäft abgeschlossen zu haben. Zwei glückliche Unzufriedene oder zwei unzufriedene Glückliche! Die Welt! lch nahm sie Arme und Ein gutes Trinkgeld sicherte mir ein leeres Coup 6. Da ich ein starker Rau cher bin» nahm ich natürlich ein Coup<- für Nichtraucher. Italienische Cigarren das fehlte noch; auch hat man in einem vollen Coup 6 immer Schwierigkeiten mit Regulirung der Heizung. Nun, letzterer Punkt war schnell er ledigt. Die Heizung war verdorben. Mir machte das nichts, ich kenne mein Italien und seine Eisenbahnen. Ich war genügend mit Röcken und Pelz versehen. Vorläufig lehnte ich sie in eine Ecke und betrachtete sie entzückt. Endlich allein! Ich nahm sie auf meine Kniee und drückte sie sanft an mein Herz. Sie schmiegte sich fest an mich mir wurde warm! Da, im letzten Moment vor Abgang des Zuges, kam eine Stö rung. Die Thür wurde hastig ausge rissen und eine Dame stieg herein. Ich mußte zuspringen und helfen, sonst wäre sie wohl gar gefallen. Sie dankte mit höflichem Neigen des Köpf chens, setzte sich mir vi« k vi« und mu sterte mich und meine schöne neue Pelzdecke! „Oh, diese reizende Decke," sagte sie Ich sah auf. Elegante Erscheinung in tiefer Trauer, ein feines, aristokra tisches Gesicht; mit der Bewunderung meiner Reisedecke hatte sie auch meinen schwachen Punkt getroffen. „Ja, die Decke ist schön," antwortete ich geschmeichelt; „ich sah sie heute in der Galerie und kaufte sie sofort als Geburtstagsgeschenk für meine Frau, die sich seh? darüber freuen wird, denn die Decke ist nicht nur schön, sondern auch besonders warm. „Das steht man," antwortet- sie mit einem kleinen, halb unterdrückten Seufzer. Ich sah sie an; die Arme hatte nur eine ganz leichte Hülle um und die eine, ein martialischer Officier, sie Ich störte das Gespräch, das sich um Decke!" sellschast zu bleiben!" Herr; ich werde in Trento Abends er wartet. Ich bin Kaffirer der Credit bank und habe einen große» Geld in Verona' iibrigens tonnte ich den nächsten Zug noch Abends benutzen und noch rechtzeitig eintreffen! also ließ ich in Gottes Namen beim Sta- Reise auf Billet M den nächsten vergangen. Nichtsdestoweniger mußte ich an ihrem Tische Platz nehmen und konnte ihnen zuschauen. Endlich kam die Depesche; der Ma jor öffnete sie rasch, durchflog sie hastig und reichte sie mir unter den Aus drücken höflichster Entschuldigung; sie enthielt natürlich die Bestätigung des Sachverhalts, den besten Dank der Gräfin und die Frage, wohin die Decke im Koffer transportiken." „Ganz recht," sagte ich, ärgerlich über den Aufenthalt. „Was soll das Verhör?" bin der Polizeidirector von Verona! Nachdem ich so zufällig zu dem Ver gnügen Ihrer Bekanntschaft gekommen bin und den Zweck Ihrer Reise erfah ren habe, halte ich es für meine Pflicht, mich davon zu überzeugen, daß auch die Reise ganz in Ordnung ist. Also ich bitte Sie, sich noch etwas zu gedul den und auch die Antwort auf meine Depesche nach Trento, die ich bereits abgesandt habe, abzuwarten. Damit Sie aber wegen Ihrer Werihsachen nicht in Unruhe sind, habe ich zwei mei ner Leute herbestellt, die Ihnen bis da hin Gesellschaft leisten werden. Lassen Sie die Herren eintreten," sagte er zu dem Kellner. Ich war starr; auch das noch! Ich protestirte lebhaft; aber seine Ruhe und Kälte überzeugten mich, daß eine Aenderung meiner Lage vorläufig un- Was blieb mir übrig? Die Herren empfahlen sich; die Agenten blieben da. Ich hatte Zeit, mich über mein sonder bares Schicksal zu ärgern und mir Vorwürfe zu machen. Ueber alles! Ueber meine Zuvorkommenheit der fremden Dame vis ü vis, über die Un vorsichtigkeit, den beiden Herren von meinem Koffer zu sprechen; über die Zeitversäumniß; über die lächerliche Situation, in die ich gerathen war, und extra noch über die neugierigen, mißtrauischen Blicke der Kellner, denen natürlich der Polizeidirector und seine Leute bekannt waren. - So vergingen zwei lange, bange Stunden. Endlich kam ein Wagen; der Polizeidirector in Person mit der Antwort und mit einem ganzen Sack voll Entschuldigungen, die ich ab wehrte. Zum Zug kam ich natürlich zu spät und mußte bis nach Mitter nacht karten; daß inzwischen mein Billet ungiltig geworden war und ich ein neues lösen mußte, konnte mir kaum noch einen Aerger verursachen; ich hatte mich schon ausgeärgert! In der Frühe kam ich an! Ueber nächtigt verfroren abgeärgerl verdrießlich. Meine Frau erwartete mich schon in großer Unruhe! Die antwortung ihrer Fragen wegen der Verspätung verschob ich auf später; dann gratulirie ich herzlich zum Ge burtstage, zu dem ich gottlob noch zur rechten Zeit gekommen war, und er zählte ihr von der wunderschönen Pelzdecke, die ich ihr zum Präsent ma chen wollte, die aber erst morgen mit der Post nachkommen wurde. Sie dankte bewegt; und dann fing sie in ihrer lieben Weise zu plaudern an, fragte nach dem und jenem was soll ich sagen in zehn Minuten wußte sie Alles! Zu ihrer Beruhigung waren eiwas mehr als zehn Minuten erforderlich! Indessen auch der Kelch ging vorüber! Am nächsten Tage kam das Aviso von der Post aber auch eine Note vom Zollamt. Das Packet war srankirt, aber die neue Decke mußte verzollt werden. Tarif No. 25; drei Gulden per Kilo! Maßliebchen. Lang' eh' ein Wort der Lipp' entflohn, Jn's theure Ailge blickte ich. Das sprach, noch eh' der Mund gespro tobt: ten. „Er liebt mich über alle Maßen!" Ich bin ihm Licht und Lust und Zier, Und muß die ganze Welt er lassen, B "h t' ' K 112 sich Mit Schmerzen maßlos liebt er mich! Theilung. A.: „Sie erzäh len, Sie hätten in Rom alles Sehens werthe in zwei Tagen besucht? Das ist doch gar nicht möglich?" B.: „Ganz Tochter die Museen und ich die Caf6s und Restaurants. Abends trafen wir dann zusammen und theilten unsere Reiseeindrücke mit." Modifieirtes Kains zeichen. Unterosficier (zum neuen Rekruten): „Pachelke, Unglücksmensch, Ihnen steht ja das Kafernenhosblii thenzeichen an Stirn geschrieben!" Optimistische Deu tung. Jungk Frau (die zum ersten male gekocht): „Keinen Bissen hat mein Männchen gegessen nun isag' mir noch einer, Liebe mache nicht satt!" —ln der Schule. Lehrer: „Sag mir, Hänschen, was wird aus dem Menschen, der sein Seelenheil ver nachlässigt und nur für den Leib sorgt?" Hänschen: „Der wird dick!" Jene Winisterl In den höchsten Regierungsstellen im deutschen Reiche und Preußen bisherigen Staatsfecretärs Freiherrn Marschall von Bieberstein galt es als gewiß, daß er auf sein Amt nicht mehr Höfen, an denen er bisher gewesen ist, ». B o w. römischen nw man seil? Fortge- Rolle er im Parlament selbst spielt. Herrn v> Bülow fehlt die parlamenta rische Schulung, man rühmt ihm aber Ber Arbeitskraft. Zum Nachfolger des verstorbenen Herrn v. Stephan als Staatssecretär des Reichspost - Amts ist der konser vative Reichstags - Abgeordnete Gene ral - Lieutenant a. D, v. Podbielski Victor v. Podbielski, der jetzt LK v. P o d b i e l s k i. im Cadettenhause erhalten, trat im December 1860 als Secondelieutenant bei den 11, Ulanen ein'und hat es in v. Thielmann. Der bisherige deutsche Botschafter in unserer Bundeshauptstadt, Freiherr v. Thielmann, ist als Nachfolger des Grafen v. Pofadowsky zum Staats — Pflichtg«f ii h l. Ein Nacht-
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