Buropäische Wundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Der Obermeister der in Alt-Berlin sehr bekannte Persön lichkeit, ist gestorben. Der „Gro schen-Fritze", ein namentlich im Stra lauer Viertel wohlbelanntes Original, ist aus dem Leben geschieden. Die beiden Einbrecher, der 21jährige Buch halter Sankowie und der 21jährige Kaufmann Rosenzweig, die als Theil nehmer an dem großen Brillantendieb stahle in der Leipzigerstraße in Wien verhaftet wurden, sind nunmehr dem Untersuchungsgefängnisse in Moabit zugeführt worden. Die Verbrecher wurden von österreichischen zeibeainten nach Berlin gebracht. In der Rüdesdorserstraße 41 wurde die unverehelichte E. Kaiser von ihrem Bräutigam Wilhelm Seeger, der In demselben Hause wohnte, wegen ver schmäh!«! Liebe erschossen. Das Mädchen war sofort todt. Seeger schoß sich dann in den Mund und wurde schwer verletzt nach dem Kran kenhause am Friedrichshain gebracht. Charlottenburg. Vermißt wird die 22jährige Kindergärtnerin Hedwig Schulz, welche in der Goethe straße in Stellung war. Die junge Dame hat sich aus ihrer Wohnung ent fernt und ist nicht zurückgekehrt, so daß ein Unglück vetmuthet wird. Cöpenik. Beim Wäschespülen ertrunken ist die an Krämpfen leidende Ehefrau des hiesigen Tischlermeisters Engel. Prrvinz Ostpreußen. Königsberg. Das ostpreußt sche Provincial - Museum in Königs berg ist in jüngster Zeit wietxrum um ein Schaustück ersten Ranges reicher geworden. Es ist dies ein großes 3^B kommen nicht oft in den Besitz wissen schaftlicher Institute, da ihr Handels werth ein sehr erheblich«: ist. Nach den Angaben der Statistik zählte Kö. nigsberg zu Beginn dieses Jahres 176,000 Einwohner. Stadtrath Robert Graf, Mitglied des Borstch«r sihender des Aufsichtsraths der Ko- All«nst«in. Mittels Röntgen der Privatclinic des Professors Dr. Provinz WcstPrcußen. übrigen waren vmi den Arbeitern zer 'tromii; Pommern. Geldtasche, die etwa 1800 Marl ent- Wirth gemacht. Der Steuererhebe'r B o i s s i n. Die Wassermühle des Mühlenbesitzers Drews ist abgebrannt. G rei sswa l d. Von der Katze ei- Polizisten mit ansein- Arbeiter Benzty ist im Tumult buch stäblich der Schädel gespalten wor den. Provinz Schleswig-Holstein. Apenrade. Die in Gramm der Mann 88 Jahre und die Frau 79 de-., sein. Friedrich stadt. Der Fähr mann Bagger, der die Verbin- Kiel. Aus der Kaiserlichen Werst stürzten beim Anbringen von Bnots davits am Schulschiff Stein durch Bruch der HebevorrichiungLberboots- Vernicky erlitt RippenbrUche. Provinz Schlesien. Breslau. Aussehen erregt hier sensationellen Angelegenheit des Che mikers Paul Rocksch wegen Mordes und Mordversuchs an der Modistin Brze s z. Der 72 - AuZ- Beu t he n, O. -S. Alff Hedwigs beiden Händen und im Gesicht erheblich Provinz Pvicii. ose n. Wegen Majestätsbe- L i 112 112 a i. P. Vor acht Wochen ver> Selbstmord verübt. Provinz Sachsen. Magdeburg. Am städtischen tercn Kreisen bekannte Pomologe Du lert. Der Grund für die That wird in längerer Krankheit gesucht. Grö st b. Röhrbach. Als der der Deisterstraße erlitten die Feuer wehrleute Reinecke und Müller 11, er sterer von der Wehr der Hannover'- einem, einem Soldaten entrissenen Seitengewehr so zugerichtet, daß er blutüberströmt auf der Straße liegen blieb. Bruchhausen. Eines plötz lichen Todes ist der Schuhmacher Hein rich Mainmeyer gestorben. Derselbe wurde von seiner Ehefrau in der dem Trünke ergeben: es ist wahr scheinlich, daß der Tod infolge Herz lähmung eingetreten ist. Emden. Die Liedertafel hat das 60jährige Jubiläum ihres Beste hens gefeiert. Provinz Westfalen. Münster. Ein ebenso schlechter Er feuerte auf feine Frau, als dies« ihm das Mittagessen brachte, sechs Re volverschüsse, ohne jedoch mit einer tä!er würd« sofort festgenommen. Bielefeld. Für den späterenßau einerweitercn latholifchenKirche hat die Preise Mark angekauft.— ! Arbeiter gelang «s dann, die Rauf ! Liheiuprovinz. Elber fel d. Der Ausstand der Düsseldorf. Aus dem Ge- Mühl h e i m a? d. Ruhr. Bei Provinz Hesscu-Nnssan. flottes Leben, bis er ermittelt und ver hastet wurde. Der größte Theil des unterschlagenen Geldes war bereits durchgebracht. Bieber. Der Fabrikarbeiter Ad. Kümmel gerieth mit seinem Schwieger- Stunde verschied Burkard an den Folgen dieses Stoßes. Der Thäter floh, wurde jedoch später verhaftet. Frankfurt. Auf dem Fried hatte, hat sich der 16jährige Sohn Richard des Bassisten des Opernhau ses, Paul Greefs, erschossen. Der und Bekannten eingegangen. Mitt deutsche Staaten. Alten bürg. Der Tertianer Braun schweig. Die hiesigen Bürgerschulen zählen jetzt 276 Klassen. Insgesammt sind 314 Lehrkräfte an neue Schuljahr 773,919 M. auf. Coburg. Aus den Herzogthü des Jahres 1896 nur 69 Personen De s s au. Brouer und sind. Von der Strafkammer wur den die Brüder Karl, Max und Paul Riepler von Zerbsi, die des Betruges Verhandlung freigesprochen. Sachsen. An naberg. Die Oelgasanstalt im „Bellevue" gerieth während des Be triebes in Brand und wurde erheblich Auerbach. Ein mit de? Repara tur eines hohen Fabrikschornsteins be schäftigter Essenbauer stürzte in Folae eines Fehltrittes 14 Meter tief hinab Borna. Im Glastener Walde hat der letzte Sturm großen Schaden an gerichtet. Eine Strichbreite von 76 Meter ist niedergelegt. vereinen fein sollen, die von Socialde ! Zeit ähnliche Beschlüsse gefaßt. Großenhain. Durch Gendarm Eckardt aus Gröditz wurde «in Deser ! teur des 139. Infanterie - Regiments, Garnison Döbeln, beim hiesigen Regi l ment eingeliefert. Der Deserteur war in Merzdorf bei Elsterwalda verhaftet Langcnhcfsen. In Folge der zahlreichen Brände, welche in letzter Zeit hier vorgekommen sind, soll die ! freiwillige Feuerwehr um 30 Mann verstärkt werden. 646 Hörern besucht (76,6 Procent O berh me r or s Bo Hcsscn-Tarmsladt. Abh d s Wechselbank, Joh. Bapt. v. Ströll, det. Am b a ch. Das Ehepaar Ruppert Auerbach. Auf dem fünf Mi mehr vermuthet, als am Feuerhau« das Schlüsselloch verstopft war. Daßw a n g. Der bisherige Bür germeister Karl Schmid daWr wurde Dienstboten bestahl.^ Wiitttculöcrg. Stuttgart. Der württember von 1,22 M., 60 Pfd., und der dritte, 1,36 M. groß, wog 62 Pfd. Knabe, welcher mit Holzspalten beschäf tigt war, entfernte sich von der Arbeit und ließ das Beil auf dem Boden lie gen. Zwei Kinder», ein Knabe und ein Mädchen von etwa 4 Jahren, nahmen nun das Beil weg und Probirten auch zu spalten. Das Mädchen hieb Hand ab. Eßlingen. Ein schwerer Un glücksfall ereignete sich in der h-esig:n k. ten. Freuden st ad t. Zu dem dahier neu zu errichtenden Erholungsheim sind bis jetzt gegen 40,000 M. gesain dürste sich auf 100,000 M. stellen. 130 ZimmeUeute. Im Alter von 62 Jahren ist der Stadt von 1881—1888 synode. Albbruck. Dem Buchhalter von der Cron wurde eine Unterschlagung von 20,000 Mark nachgewiesen. Alten heim. Im Rhein fand man hier die Leiche der 30jährigen Bühl. Die Frau des Maurers zum Trocknen aufgehängt war. Lörrach. Das 16. Menschen leben vom Tode des Ertrinkens geret- Hier starb die älteste Frau der Gemeinde, die 99jäh rige Altbürgermeisterswittwe I. G. Bürgin. Nheinpfatz stört. Händler Mathäus Pslng hat sich die wobei ein Schlag so unglücklich die Nase traf, daß der vordere Theil voll ständig abgefahren ist unls Wimme in Herlisheim. Infolge eines schadhaften Kamins ist das Rathhaus Metz. Der 49jährige Speifewirth Heinrich Spieß, geboren in Homburg i. fache dieser Blutthat ist in Zwistigkei- Frau veranlaßt waren. Mecklenburg. Doberan. Der aus Wittenbeck gebürtige Diener R. wurde von Holz- Güstrow. Lohndiener Schuma cher feierte sein 60jähriges Bürgerju biläum. Wism a r. Im Hafen von Pillau ertrank in Folge eines Unglücksfalles der Führer der den Heimathshafen Wismar führenden Galeaß „Elise und Anna", Schiffer Heinrich Witt aus Ribnitz. Die „Elise und Anna", vor dem Eigenthum desCapitäns Schmidt Hierselbst, ging vor einigen Jahren in den Besitz des Schiffers Witt über. Oldenburg. Brake. Die zur Zeit von Hrn. Wirth Heitmann bewohnte „Burg Ho henzollern" an der BahnhosSstraße, Wellie der Schiffer Flensburg mit An tritt auf Mai d. I. für 24,000 Mark gekauft hatte, verkaufte er wieder an Herrn Hugo Bogt in Bremerhaven für 36,000 Mk. Letzterer in früher geführt, einzurichten. Freie Städte. Hamburg. Nach einer Ueber- Reichsgesundheitsamtes worden. Schweiz. Basel. Im Alter von 40 Jahren ist hier der Kunstmaler I. I. Schlat bemerkt wurde, als riesige Feuergarben zerstört. - s- - Chu r. In Riga starb der dortige Schweizereonsul Dr. Chaviezel von Chur, früher Officier im fchweizeri des Brandes Herr zu werden. Reigoldswil. Das hiesige Käsereigebäude wurde für die Summe von 20,000 Fr. an Weinhändler G. zu verwerthen gedenkt. Oesterreich-Ungarn. Wien. Der im Alter von 86 Jah ren verstorbene Apotheker Joseph Fuchs, 3. Bezirk, hat ein Vermögen von ca. 700,000 Gulden hinterlassen. liehe Rente von 4000 Gulden, zu Er ben selbst aber hat er zu gleichen Thei fttzt. Der frühere Buchhalter der 6s Jahre alt, hat derselben 20,000 Bitterquelle bildete. Die Verurthei 'lung erfolgte wegen Markenufurpi rung. Der Director der Gesellschaft wurde mit 600 Kronen bestraft und 80,000 Flaschen Bitterwasser ange ordnet. Schönau. Dem Pfarrer Wil helm v. Basdar dahier wurde ein Baarbetrag von 6000 Gulden, sowie Werthsachen von unbekannten Thätern Rückgang gegen das Vorjahr auf. Von Januar bis März d. I. wanderten nach dem Ausweis des statistischen Büreaus 8660 Personen aus, gegen 16,169 in 10,010 in 1896, 10,40 in 1894 und 14,361 in 1893. Im März d. I. be trug die Auswanderung 4242 Perso nen, gegen 8177 im März 1896. Von den oben genannten 8660 Personen 8176 nach den Vereinigten Als die englische Bar ke „Ochtertyre", von Tocopilla in Chile j kommend, von Antwer kommenen Passagiere einer scharfen sammen 600,000 Dollars gestohlen und mit denselben auf der „Ochtertnre" die ! Hofer, Hafvinger, Sieberer," Holz knecht, Tfchöll, zwei von Erzherzog Johann (darunter den Original-A^f ! Schriftstücke besichtigt und auf ib., Echtheit geprüft. Für die tirolisch. Geschichte ist der Fund von Werth. Jnver'iidhedeSDors«» Conflans bei Nancy begeznetenAbendi die französischen Grenzwächter Eyrich und Müller einem großen braunen Baren. Das Thier versetzte jenem, der sich vergeblich mit einem Stock« wehrte, einen Schlag mit der Tatze. Sein Ka merad Müller, der sich glücklicherweise in nächster Nähe befand, streckte die Be stie mit einem Revolverschuß nieder. Der Bär war aus einerMenagerie ent wichen, für deren Besitzer sein Tod ei nen Verlust von 1600 fsrancs bedeutet Bor den Pariser Ge schworenen stand eine junge Buchhal terin, Augustine Juge, unter der An klage des Mordversuchs. Sie hatte seit dem Juli 1891 bis letztes Jahr in wilder Ehe mit einem Studenten der Medicin gelebt, der sie verließ, nach dem er Doktor geworden war und eine reiche Partie gefunden hatte. A!? al les Flehen nichts half, begab sie sich in seine Wohnung und schoß zwei Ku geln auf ihn und zwei auk sich selbst ab. Alle gingen fehl. Augufti'.'.e wurde auf Antrag der Staatsanwalt schaft freigesprochen. baren Selbstmorde in Europa beläuft sich jährlich aus ungefähr 60,000. Die Zahl der Todten, bei denen Selbstmord nur angenommen wird, ohne daß es Unter den 60,000 „unzweifelhaitcn" Selbstmördern befinden sich etwa 2000 den itinderfchuhen noch nicht entwach lich im nördlichen Europa die meisten Menschen in den Tod treibt, ist die Trunksucht. AufJapanseifrigeße» strebungen, die Flotte so mächtig als möglich zu gestalte», ist schon wieder holt hingewiesen worden. Es giebt fast leine außerdeutsche Werst, auf der nicht japanische Kriegsschiffe mit größtmög licher Schnelligkeit gebaut werden. Jetzt hat Japan für den Bau einev auf der Werft der Thames Jronworts und Shipbuilding Company herzustellen den Kriegsschiffes den Contraci unter zeichnet, durch den es in den Besitz deS> größten Kriegsschiffes der Welt ge langt. Die Abmessungen sollen folgende sein: Länge 134 M-ter (zwischen den Perpendikeln 122 Meter), Breite 23 Meter, Wasserverdrängung bei 8,3 Me ter Tiefgang 14,800 Tonnen. Das Schiff soll bereits Frühjahr 1899 fer tig sein. In Marinekrcisen ist man na türlich sehr gespannt, wie dieses Rie leiilriegsschiff sich bewähren wird. Ein interessantes Bei- Ausgabe neuer Briefmarken zu Fi-- nanzspelulationen benutzt wird, geben der Congostaat und Belgien. Als die Eongoregierung im Jahre 1894 bei der Antwerpener Ausstellung ihre Co lonialausstellung einrichtete, änderte sie die Farben von zwei Briefmarlen und gab den ganzen Bestand von 80,- 000 Francs an einen Spekulanten. Jetzt hat derselbe Staat zur Deckung der Unkosten bei der Brüsseler Aus stellung neue Briefmarken mit großein Erfolge ausgegeben und läßt auch drei Serien von Correspondenzkarten mit bezahlter Rückantwort erscheinen, die für jede Serie 60 Centimes kosten. Er staunlich ist. daß ein Staat wie Bel gien diesem Beispiele folgt und ohne jede Veranlassung die Farben seiner Briefmarken ändert, um -in hübsch.'s Sümmchen der Postkasse zuzuführen. So werden jetzt wieder einmal die schwärzlich-gelben 50 Centimes-Brief marken grau; vor wenigen Wochen wurden die dunkelbraunen 10 Centi mes-Briefmarken in hellbraune umge wandelt. Die Sammler werden in Athem gehalten; der Staat gewinnt Geld, aber diese ganze Wirthschaft ist, wie auch die belgische Presse ohne Um schweife erklärt, tadelnswerth undßel giens unwürdig. Es ist Zell, daß der Weltpostcongreß Ordnung schafft. —DererjteA c t d « r T r a g schein Gebiete zu wahren war. Der in Düsseldorf erscheinende „Artist" brachte vor einiger Zeit einen Artikel, welcher Zessin Chimay und ähnlichen schiffbrü chigen Zeitgenossinnen auf eine Stufe gestellt. Durch diesen Artikel in ihrer oder vielmelr ihr Ehemann, de: Im presario der fünf Geschwister, Herr W. L. Fleuron, eine Beleidigungsklage gegen den Redacteur des „Artist" W. Otto an. Die klagende Partei war zur Verhandlung erschienen. Der Anwalt des Bellagten schlug die Vorladung: weiterer Zeugen, die das unmoralische Gebaren der Lona Barrison gelegent lich ihrer Tournee durch Deutschland halb die Vertagung der Verhandlung Der Vertreter der beleidigten Priestc rinnen der leicht geschürzten Muse wi chen Freiheitsstrafe und 1000 Mark Geldbuße, sowie die Veröffentlichung desUrtheils in zehi' hervorragenden in- und ausländischen Blättern. Das Ge richt beschloß jedoch die Ladung weite rer Zeugen aus Berlin, Breslau, 7
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