Europäische Rundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Ein Disciplinarversah» ien ist gegen den Justizrath Moritz Hirsch in Berlin eingeleitet worden, da eine Aufklärung darüber herbeigeführt werden soll, in welcher Weise der be kannte Wucherer Labaschin die Dar lehnsgrschäft« bei dem Angeschuldigten abzuschließen Pflegte. Der gewerbs mäßige „Paletotmarder" Friedrich Graeff wurde in 60 Fällen für schul niß verurtheilt. Ein kaum neun Monate altes Mädchen ist von seinem Vater entsetzlich gemißhandelt worden. Das Kind ist mit schweren Verletzun gen in das Krankenhaus Friedrichs hain eingeliefert worden. Der Vater gegen die Wand. In einem kläglichen Zustande fand es später die Mutter auf. Während einer Operation in der Narkose gestorben ist der Schneider Friedrich Rütting. Berlinchen. Aus dem Rüdi- Provinz Ostpreußen. Königsberg. Der Gerichts- Assessor Borchert, der vor einem Jahr den Premierlieutenant Seidensticker im Duell erschoß und zu zwei Jahren Festungshaft verurtheilt worden war, ist begnadigt worden. Er hatte ein Jahr feiner Strafe verbüßt. Di« Parzellirung großer Güter nimmt nu^ Gold a p. Ein Musketier der 12. Compagnie des 59. Regiments ergriff «in in einem Zimmer befindliches Ge wehr, legte dasselbe, in der Meinung, daß es nicht gelade» sei, auf einen fei ner Kameraden an und drückte den Hahn ab. In dem Augenblicke ging der Schuß los, und der Getroffene stürzte lautlos nieder. Die Kugel war dem Unglücklichen durch das Auge in's Gehirn gedrungen und hatte den augenblicklichen Tod zur Folge gehabt. Provinz Westpreußen. Danz i g. Der Oekonom Röhr Hierselbst wurde von der Strafkammer zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. Er hatte einem Danziger Druckercibe sitzer den Borschlag gemacht, falsche Rubelnoten herzustellen. Der Inhaber der Druckerei ging im Einvernehmen mit der Polizei auf das Angebot ein. Röhr wollte nur im Auftrage eines „alten polnischen Juden" gehandelt haben, wurde aber überführt. Ad l. Waldau. Die Wittwe Kind ermordet hatte und deshalb zum Tode verurtheilt war, ist zu lebens länglicher Zuchthausstrafe begnadigt Graud e n z. Der 44jährigeBe sicher Friedrich Lenz aus Michelau, der als Geschworener an den Schwurge gen, offenen Wagen in der Nacht auf ist L. eingeschlafen, das Pferd schlug den vom Damme nach der Weichsel zu zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jah ren Ehrverlust verurtheilt. Provinz Pommern. Greisenberg. Auf dem Rit tergute Stoelitz verstarb der Kutscher Kröslin. Der 18 Jahre alt« Ober-Sekundär Ernst Menge, ein gerechtfertigteßorwürfe gemacht hatte. Ostsw i n e. Dir Schiffscapitän Karl Krohlor von hier stürzt« in trun irank. Rügenwalde. In Folge eines Schwganfalls starb der Direktor der Provinzial-Jrrenanstalt hier Dr. E. Altona. Auf der Werst von Blom und Voß fiel der Schiffszim mermann Karl Thiemann von hier in einen mit kochendem Wasser gefüllten Behälter. Am ganzen Körper schreck lich verbrüht, wurde der Verunglückte in's Krankenhaus geschafft. Arlewatt. In dem Gewese des Landmannes Nicolai? Hansen brach ventar ist ein Raub der Flammen ge worden. Die Kinder des Besitzers wurden nur mit größter Mühe geret tet. Flensburg. Es hat sich her- Wehrmann als Testamentsvollstrecker und Nachlaßverwalter großartigeVe^ gensstücke von ihm verbraucht sind, so werden einige Erben recht empfindliche Verluste erleiden. Provinz Schleien. lichen Redakteur des in Langenbielan erscheinenden „Proletariers aus dem Eulengebirge" ist «ine seltene Ueber raschiNig Theil dein im Zweikampf schwer verwundet hatte und zu sechs Monaten Festung verurtheilt worden war, ist nach Ver- D y rnsa r t h. Ms während dem Garten eines Hauses in derStons dorferstraße ein Officiersbursche des Jägerbataillons, welcher mit einem gewehr erschossen. Provinz Posen. Bromberg. Der Gutsbesitzer, Reserve-Lieutenant Ritter auf Gregau, sors Wollstein im Duell zu längerer Festungshaft verurtheilt war, ist vom Kaiser begnadigt worden und schon Gnes e n. Das aus Fachwerk er baute Wohngebäude des Tifchlermei nieder. Die Nachbargebäude des De stMateurs Cohn und des Besitzers Provinz Sachsen. Erfurt. Die hiesige Strafkam mer verurtheilte den früberen Dienst mann Adolf Liecker in Erfurt, der aus der Königlichen Gewehrfabrik in Er furt zwei Gewehre gestohlen und sich dabei der Beihilfe des dort als Ordon nanz im Casino sich befindenden Mus ketiers Hopp« bedient hatte, zu einem Jahre Gefängniß und Verlust der bür gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Hoppeist bereits vom Kriegsgericht zu 3 Monaten Gefäng niß oerurtheilt worden. Alter von 83 Jahren gestorben. Ruller Schlaft" Provinz Hannover. Hannover. Die Frau eines Käthners aus Altendorf, Grafschaft Wittwe Warnebold entstand Feuer, welches so schnell um sich griff, daß Burgdorf. Wegen Verdachts IIXI. Geburtstag in vollster Rüstigkeit. stellt werden. Müller stand in den sechziger Jahren und war ein fleißiger Provinz Westfalen. Teten sir^. Schlosser Wilhelm Gibkes aus Pader gefahren.^ Rheinprovinz. Aachen. Das Schöffengericht verurtheilte den hiesigen Schutzmann M ° ra fe!'De tt/aus^n Düsseldorf. älteste Mit glied des Vereins Düsseldorfer Künst- Pe!er Eckhardt, ist im 91. Lebensjahre lizeibehörde ist nun die Ermittelung der Mörder und ihre Verhaftung ge lungen. Vier Personen sind an der That betheiligt, darunter eine Gemüse- Händlerin. Die drei anderen sind Ar beiter. Die Gesellschaft fand den Schnorr schlafend auf der Straße und bearbeitete ihn ohne jede Veranlassung Provinz Hessen-Nassan. siebzigjährige Herr nahm an dem Festcommers alter Burschenschafter im Stadtpark Theil. Nachdem das bekannte Lied „O alte Burschenherr der Adlerflychtschule Albert Mumm schriftlichen Arbeiten, sie nicht zu be stehen. Der Privatier Eduard Gu stav May und seine Gattin begingen Hanau. Bauunternehmer Christ ner von hier, der die Hanauer Klein bahn erbaute, beabsichtigt eine Kahl nehmen zu unterstützen, bewilligte der Distriktsrath zu Alzenau zum Bau «inen Beitrag von 100,000 Mark, der Distriktsrath von Schöllkrippen einen solchen von 50,000 Mark. Mitteldeutsche Staaten. Arnst a d t. Zu schweren Aus schreitungen und einem Zusammenstoß kam es hier zwischen der Polizei und einem Trupp Burschen, welche nach Erledigung des Musterungsgeschäftes in angetrunkenem Zustande skandalir ten. Ein Polizist, welcher einen der Ruhestörer verhaften wollte, wurde derartig bedrängt, daß er den Verhaf teten wieder freilassen muhte. Darauf zog die Schaar, welcher sich ein zahlrei ches Publikum angeschlossen hatte, nach dem Marktplätze, wo es gelang, die Haupträdelssührer zu verhaften. Die Unruhen dauerten im Lause des B a l l e n st e d t. In den städtischen Anlagen wurde eine ältere Arbeiterin überfallen in der Absicht, an ihr eine unsittliche Handlung zu begehen. Die Frau muß sich wohl zur Wehr gesetzt haben, denn der Unmensch verwundete dieselbe so stark am Unterleib, daß sie, nachdem sie sich eine Strecke fortge schleppt. besinnungslos liegen blieb. Der Thäter wurde in dem 17 Jahre alten Sohn der Zauder'schen Eheleute ermittelt. Die Verletzte ist ihren Ver- Braunschweig. Das Schwur gericht verurtheilte den Registrator der Kreisdirektion Gandersheim Ludwig Gleye in 31 Fällen von Amtsgelder unterschlagung und Urkundenfälschung zu acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Sachsen. Dresden. Im Alter von 87 Jahren ist der Hofbauverwalter Bütt ner gestorben. "'.Die Bött folaen. Bautzen. Der Solvat Friese! vom Infanterieregiment Nr. 103 hier selbst hat sich an einem Baume er- Brambacher. Kürzlich wurde in dem zur Brambacher Flur gehöri gen Walde, dem sogenannten Floh berg. ein Erhängter aufgefunden. Der unbekannte Entseelte war ein Mann in den sechziger^Jahren mit starkem Buch holz. Das Posamentier meister Moritz Hähnel'sche Ehepaar in Buchholz beging sein goldenes Eheju- Frei^b erg. In Brand bei Frei dern die Feder entwinden. Die fuhr in das Auge des einen Mädchens, wodurch dasselbe schwere Verletzungen davontrug, so daß sich die Ueberfüh rung des Mädchens in eine Augenkli nik in Leipzig nöthig machte. Göda. Auf dem Wege von hier »ach Bautzen wurde kürzlich Abends ein Raubmord vereitelt. Der Müh lenfuhrmann des Mühlenbesitzers Preibfch in Grubschütz hatte nach Göda Mehl geschafft, wofür er 400 Mark bei sich trug. Bei der Nach- stehen. Während dieser Zeit bestieg ein Mann den Wagen, was ein Gens darm bemerkte. Derselbe holte den Ku tscher mit seiner Laterne heraus, und nun fand man im Wagen einen Kerl mit Dolch und Revolver. Der Strolch wurde festgenommen. Hainichen. Die Feier des 50- jährigen Bestehens beging der hiesige Gewerbeverein in würdiger Weise durch Festaktus, Tas«l und Ball. Hesskn-Tannstadt. Auerbach. Die 13jährige Toch ter des Gärtners Henkel von hier ist verschwunden. Bingen. Bei den Vorarbeiten zur Verstärkung der über die Nahe führenden Eisenbahnbrücke fiel ein Gedern. Der bei einem hiesigen Landwirth in Diensten stehende Knecht Adolph, von Herchenhain wollte sich Morgens in dem am Hause vorbeiflie ßenden Bach waschen. Er fiel, wahr scheinlich von einem Schlaganfall be troffen, ins Wasser und ertrank. Gießen. Der von seiner Ehe frau getrennt lebende Aug. Koch von Nidda. Der Pens. Großh. Pfand meister H. Becker ist hier im Alter von 76 Jahren gestorben. Osthofen. Von der Anklage der Körperverletzung mit tödtlichem Aus mann in die Nase. Er beachtete die Rathe; nach 10 Tagen trat der Tod Bauern. München. Das Schwurgericht hat den verheiratheten Charkutier Her zog ausKönigstein, der hier als Dienst herr an seinen 15 —17 Jahre alten Ladnerinnen theils Sittlichkeitsverbre chen verübte, theils versuchte es han delt sich um 6 Mädchen zu 2j Jah ren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrver lust verurtheilt. Einmal vergewal tigte er eines der Mädchen, während es krank in des Dienstherrn Wohnung lag. Der, Schauspieler Thurner vom Gärtnerplatztheatcr machte einen gerettet werden. Augsburg. In einem seichten Graben wurde die Leiche der 24jähri gen Arbeiterin Marie Baar mit dem Gesichte im Wasser liegend, die Linke ausgestreckt, in der Rechten einen Büi schcl Gras krampfhaft haltend, aufge funden. Die Todte genoß nicht den besten Leumund. Es liegt zweifellos ein Mord vor. Deggendorf. Zwei Polizei soldaten sollten mit dem Gendarmerie wachtmeister Metzger bei dem Müller Zavcr Schmid dahier Haussuchung seit drei Wochen abgängigen Tochter des Fabrikarbeiters Schlederer, die zu Schmid in intimen Beziehungen stand, zu forschen. Hiebe! begegneten die Schutzleute Seitens des Zaver Schmid und seines Sohnes heftigem Wider stand, indem der Vater mit einem schweren Stein und der Sohn mit,einer Axt bewaffnet aus sie eindrangen. An gesichts dev gefährlichen Situation zo gen die Sicherheitsmänner ihre Säbel und brachten dem Sohn einen schweren Hieb bei, woraus sie die Haussuchung vornehmen konnten, die resultatlos verlief. Es wird vermuthet, daß Schmid sen. das Mädchen anderwärts versteckt hält. hen Dickicht wurde die schrecklich ver stümmelte Leiche eines unbekannten Mannes gefunden. Die rechte Hand war total abgeschlagen, der linken hen zu haben. Württemberg. Stuttgart. Nach amtlicher ist im letzten Jahre wieder um 2949 niger als 12,342 Schüler, gleich 5,5 chen dieser Skelette sttid theilweise von außerordentlicher Stärke. Allem An schein nach stammen diese Ueberreste Dotternhausen. Der Engel wirth Moser stürzte, als er auf der Scheuerbühne Futter holen wollte, so trug. Ebingen. In der Nähe der Stadt überfielen fünf Burschen aus Engetweiler. Das Haus des Franz Zaver Kibler ist in Asche geligt Pferde rettete, erlitt starke Brand- Eßlingen. In der Maschinen- Gomaringen. Im Laden des Kaufmanns Emil Hoch brach Feuer aus. wodurch der untere Stock des ständig ausbrannten. Hirschau. Die ledige Dienst magd Philomene Haug ist mit dem tödtet. Baden. Karlsruhe. Der Cigarrenla den des Stadtverordneten HUber, der det sich das Verschlußsiegel eines Ge halt ist also gepfändet. Hüber selbst ist Denzlingen. Der Schreiner M. Nübling wurde verhaftet, weil er seine junge Frau vergiften wollte, mit Wechsel einen lebensgefährlichen Stich in die Brust. Der Messerheld wurde verhaftet. Ettlingen. Bei einer Rauferei verletzt. 11 bei der Affaire betheiligte Burschen im Alter von 15 —20 Jah- Meinpsalz. Kandel. Der Bankbuchhalter L. Metz hat einen Krug, der mit 30 Gold- und 90 Silbermünzen aus dem Elsaß Diedenhofen. Der Schrei- Hcindgemenge zu beendigen suchten, sollen dabei nkcht sehr schonungsvoll behandelt worden sein. Mecklenburg. Rönnberg sen. feierte sein 50jähriges Meister-Jubiläum. Oldenburg. Oldenburg. Wegen Majestäts deS Liedes „Unser Kaiser liebt die ward, in scharfen Worten feines leichtfertigen Äebahrens vom Präsi denten der Strafkammer getadelt. Freie Städte. Hamburg. Der am Grindel- Wagner machte seinem Leben durch Cqankali ein Ende. Der bisherige Buchhalter der Stuhlrohrsabrik von von 6000 Mk. in Untersuchungshaft Jahre 1892 als jlassensührev der Äe triebskrankenkasse das Kassenbuch besteht, soll mitGenehmigung des Bun desraths in das städtische Freihasen geSiet einbezogen werden. Bern. Kriegsminister Oberst Frei hat eine mit 18,000 Francs do tierte Sineeure erhalten. Der Bundes- Gebrüder Hauser, wurde um die Sum me von 772,000 Francs an Herrn Wagner-Wenger verkauft. Hinw e i I. Dieser Tage wurden in Häußberg-Mönchaltorf auf voran- Perfonen wegen Falschmünzerei ver haftet und in das Bezirksgefängniß eingeliefert. Die Thäter, Gustav geständig. Matzendorf. Hier starb nach langer Krankheit im Alter von 77Jah ren Urs Joses Fluri, Posthalter und Mühlenen - Richtersweil. Albert Wälti wollte einen Schlitten in die oberen Räume seiner Scheune zie< fort der Tod eintrat. Oesterreich-Ungarn. Wien. Der Giftmischer Johann Dr. Wilhelm Edler v. Well, der aus Scholz aus Olmütz. Während der Arbeit stürzten die Dachdecker Rudolph Polifka und August Schoderbeck von einem hohen Dache; ersterer war sofort hier stürzte in Töbeln bei Bregenz bei Innerfratte. Der Maler be gefunden. Die gerichtliche Unter suchung ist im Zuge: mehrere Verhaf tungen wurden bereits vorgenommen. Luiembnrg. Hoffelt. In den Gebäulichkei ten des Ackerers Jakob Streveler ent stand eine Feuersbrunst, welche das Wohnhaus gänzlich, sowie Scheune und Stallungen theilweise einäscherte. Ein Theil des Mobiliars wurde geret tet. Jmbringen. Eine Feuers brunst, welche in den Gebäulichkeiten des Ackerers Peter Brediums entstand, äscherte Wohnhaus und Stallungen bis auf's nackte Mauerwerk ein. Nur Fräulein Laurette, die eine kleine Insel in der Schaprode? Wiek bei Rü gen ihr eigen nennt. Diese Insel ist sie 11. A. daß sie das Recht habe, die Bedenken, ihre vermeintlichen Hoheits rechte mit dem SchkHgtMhr geltend zu machen. Neuerdingü'hat dieStraf des in einem Falle zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Als ein Fi scher in der Nähe ihrer Insel vor An ker ging und fischte, gab sie, durch einen am Ufer stehenden Baum gedeckt, sieben bis achtSchüsse auf den Schiffer im kleinen Kahne ab und verwundete ihn durch ein Schrotkorn am Arme. Einige Tage später eröffnete sie das Feuer aus zwei andere Fischer, schließ lich entsandte sie sogar vier Kugeln cmf einem Revolver geschossen, um durch diese Repressalien die Fischer an der Beeinträchtigung der freilich von keiner Großmacht garantirten Integrität ih res Jnselreichs zu hindern. Der An klage wegen Widerstands.ag folgender Thatbestand zu Grunde. Bezüglich der Fischereigerechtigkeit schwebt zwi schen der Angeklagten und den Schap rode! Fischern ein Proceß. Eine Zu stellung in dieser Angelegenheit wollte zu Hause an. Dem Gendarmen ge lang e? schließlich, sie auf dem Felde zu entdecken. Kaum merkte sie aber, daß der Mann des Gesetzes etwas ge gen sie im Schilde sühre, als sie ihren keuen Begleiter, den Revolver, zog, ikm drohend dem Gendarmen entgegen hielt und ihm zurief, e» solle ja nicht Welter gehen. ment König Karl (5. württe-nb.) Nz. Z 23 in Ulm war kürzlich von einem s.i ner Vorgesetzten zu e'ner Abendunter- Haltung eingeladen worden, die er in Maskencostüm besucht hatte. Beim Heipigehen in seine Wobnung führte ihn sein Weg durch die Hahnengasse an der Wirthschaft zum Blauen Pflug vorbei, in welcher es anläßlich einer maskirten Kneipe L>ändel gegeben hatte. Der Officier soll nun an daS- Fenster geklopft haben, was einige der in der fraglichen Wirthschaft befindli chen Leute veranlaßte, herauszusprin gen und sich auf den Lieutenant zi» den sie jämmerlich zurichteten. die Redauten und maskirten Unter haltungen selbst in Civilkleidern nicht zu besuchen. In Frankfurt a. 1!t. ver- oder werden ihren frühern Zwecken ent fremdet. In dyn Hause, das einst Bis marck als Bundestagsgesandter be wohnte. hat jetzt die Elektricitäts - Ak tiengesellschaft von Schuckert ihr La- Bockenheimer Landstraße, das Herzog Adolf von Nassau nach den Ereignissen von 1866 erworben und eingerichtet ten umgebene Haus an eine Ballgesell schaft, und diese läßt es jetzt niederrei ßen, um an seine Stelle neuzeitige Der Witt wer Luku Tschubrilo in Raduisch (Kroatien) verliebte sich in seine hübsche Nachba rin Matija Tschubrilo. Diese schien Anfangs seine Liebe z» erwidern, plötzlich jedoch wollte sie von ihrem Nachbar nichts mehr wissen. Nun sann Luka auf Rache und faßte einen teuflischen Plan. Er verbarg sich in der Nähe des Dorfbrun.iens und war tete, im Gebüsche verborgen,ab, bisMa rija um Wasser kam. Als sie sich über den Rand des offenen Eisternebrun nens neigte, sprang Luka aus dem Hi nterhalt, faßte die Ahnungslose an den 20 Fuß tiefen Schacht. Das armeWeib hatte noch die Kraft, sich im Brunnen umzuwenden und um Hilfe zu rufen, bereist hat, der hat sicher einmal das tatarische Wort Katschag vernom men. Der eingeborene Führer spricht es nur mit Entsetzen aus. Katschag ist ein Flüchtling, der irgend ein Verbrechen auf dem Gewissen hat, der aus diesem Doch ist der einzelneKatschag noch keine öffentliche Gefahr? die wird er erst, wenn die Unholde sich in ganzen Ban ren, Reichthümer sammeln und aus ge meinsame Kosten sich vorzügliche Waf fen und schnellfüßige Pferde zu ver schaffen wissen. Die Polizeimacht be findet sich diesen Banden gegenüber in einer wahrhaft lächerlichen Hülsslosig keit. Wenn es die Räuber gar zu arg treiben, ganze brand den? Raubgesindel, welches natürlich den kürzern zieht und wohl auf kürzere oder längere Zeit über die Grenze geht, nach Persien und auf türkisches Ge gesührt, so jetzt noch mit einem Nah!, einem Talib u. a. Dieser Zustand wird begreiflich, wenn man an die räuberi schen Neigungen der dortigen orienta lischen Völker denkt. Es würde ein In dern oder auf unzugänglichen Gebir gen. Jeder Katschag hat Beziehungen zur dortigen Bewohnerschaft, die ihm Unterschlupf gewahrt und Warnungen zugehen läßt. Beim Uebermaße der Bedrückung freilich wird die friedliche Bevölkerung endlich zur Verzweifelung getrieben und leistet den TruppenSpio nendienst. Dann ist's freilich um die Räuber geschehen, und trotz ihrer guten Bewaffnung ist die Bande bald zer streut oder auf dem Wege nach Sibi- 7
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