6 Aie Elltttricitätswerke von Aresno. Seitdem die Frankfurter Elektrische Ausstellung (1891) in der Uebertra gung Laufsen—Frankfurt, durch wel che 300 dem Neckar abgewonnene Pfer destärken auf eine Entfernung von ca. 110 englische Meilen übertragen wur den, eine glückliche Lösung des Pro blems der Kraftübertragung auf große 'Gntfernungen gebracht hat, sind zahl reiche Betriebsanlagen entstanden, in welchen das gegebene Beispiel mit Er folg nachgeahmt wird. Zu den bemer lenswerthesten Werlen dieser Art sind die Anlagen der San Joaquin Elec-> tric Company im Staate Californien ,u rechnen, mittels welcher der Stadt Fresno auf eine Entfernung von ca. 40 Meilen ein elektrischer Strom zuge führt wird, der zum Speisen von 165 Bogenlichtern, sowie 5000 Glühlam pen genügt und außerdem 460 Pferde stärken für industrielle Zwecke liefert. Gerinnebrücke. Fresno, eine rührige Stadt von 15,000 Einwohnern, ist in dem berühmten San Joaquin Thale im südlichen Ka lifornien belegen. Vor 25 Jahren ge gründet, verdankt die Stadt ihren Wohlstand ausschließlich dem Land- und Gartenbau, da bei der enormen Höhe der Kohlenpreise und Transport losten die Anlage industrieller Etablis sements sich von selbst verbot. Seit der erfolgreichen Lösung der elektri schen Kraftübertragung aus große En tfernungen konnte es nicht Wunder neh men, daß die Bewohner von Fresno wie mancher anderen Stadt im San Joaquin- und Sacramento - Thale sehnsüchtigen Blickes nach dem benach barten Bergströmen schauten und die gewaltigen Kräfte derselben sich dienst bar zu machen trachteten. Zu diesem Zwecke wurde im April 1895 die San Joaquin Electric Company gegründet, welche das in mehr als einer Hinsicht bemerkenswerthe Unternehmen erfolg reich ausführte. Der Oberlauf der Flüsse, welche die zum Betrieb der elek trischen Dynamos erforderliche Kraft liefern, sind hoch über der Winterschne e belegen und die Punkte, wo das Ableit-Gerinne. Nebenfluß abgeleitet wird, sind von Fresno ca. 40 Meilen entfernt. Das Wasser wird aus diesen Flüssen mit- Widerstand leisten lönnen. Die Länge des hölzernen Gerinnes beträgt 3000 Fuß und die Wasserleitung mißt im Ganzen ca. 7 Meilen, mit Abfluß schleusen aus jede 4000 Fuß Entfer- Einlaßschleufen. Electricitätswerk die für 5 Tage 12 oder durch große Schleusen geschehen. Ende 20 Zoll Durchmesser hat und de ren Eisenwände 5 Achtel Zoll stark sind, befindet sich lheilweise 5 bis 8 Fuß unter der Erde, theilweise ist sie durch starke eiserne Bolzen und Bän- det in einen Recipicnten von 30 Zoll Durchmesser und 57 Fuß Länge. Bei dem furchtbaren Drucke der Wasser säule. welche «09 Psund auf den Qua dratzoll und im Gänzen nicht weniger als 93 Tonnen am Ende beträgt, muß -350 K. W. G e n e r a t o r. te der Recipient selbstverständlich über der Turbinengrube ungewöhnlich stark befestigt werden; zu diesem Zwecke wurden schwere Steinmauern constru irt und Stahlbolzen von 2j Zoll Stärke in dieselben getrieben. Das riesige Gefälle von 1411 Fuß, welches die Wassersäule von dem Re servoir bis zu dem Recipienten hat, bot den Ingenieuren selbstverständlich gro ße Schwierigkeiten dar. In gewisser Hinsicht kann man wohl sagen, daß das Wasser unter dem ungeheuren Druck seinen flüssigen Zustand ver liert, denn wenn es am unteren Ende der Leitung aus einem Mundstück von 1j Zoll Durchmesser gelassen wird, schießt es mit einer Geschwindigkeit von über 90000 Fuß heraa« und hat alle charakteristischen Eigenschaften ei ner massiven Metallstange. Anfäng lich gelangten große Ventile und Schleusen zur Verwendung, allein der Druck war so enorm, daß man noch zahlreichen Versuchen von dinselben absehen und zu kleinen Schleusen seine Zuflucht nehmen mußte; diese haben sich bisher gut bewährt. Das aus dem Recipienten tretende Wasser treibt drei Centralst a t i o n. Pelton-Turbinen von 5,7 Zoll Diame ter, welche die elektrischen Generatoren in Bewegung setzen; andere Turbinen liefern die Kraft für die Maschinerie, welche den Gesanimtmechanismus re gulirt. Von der ungeheueren Kraft, welche dem mit einem Gefälle von 1-11 Fuß herabschießenden Wasser inne wohnt, hatten selbst die Ingenieure leine Ahnung. Als das Wasser zum ersten Male angedreht wurde, siel es nicht von den Turbinenrädern in die Abflußrinne, sondern schoß in hori zontaler Richtung 60 Fuß weit fort. Wo es denConcretbodcn der Turbinen grube traf, riß es denselben auf und zerstörte den darunter befindlichen Fels. Darauf bedeckt- man den Bo den mit Stahlplatten von .> Achtel Zoll sogar durch diese getrieben und jitzt gelangen gußeiserne platten von Zoll Stärke zur Verwendung; diese müssen von Zeit zu Zeit erneuert wer- Die Dhnamos u. s. w. sind in einem stattlichen Granitgebäude, daS st! bei 70 Fuß mißt, ausgestellt und wird dort ein Strom von 700 Volts erzeugt; derselbe wird zu einem Niederdruck- Schaltbrett geleitet und von dort zu 6 Transformatoren gefuhrt, welche einen Strom von 11,000 Volts durch einen Hochdruck - Schaltapparat in die nach Fresno führende oberirdische Draht leitung bringen. In der Station in Fresno wird der Strom durch neun Transformatoren für die verschiedenen Zwecke vertheilt. Eine Leitung erhält einen Strom von 116 Volts für die Beleuchtung, eine zweite einen solchen von 1000 Volts für industrielle Zwecke und eine dritte führt einen Strom von 3000 Volts nach den umliegenden Di strikten. Unangenehm. Gattin: „Lifette, ich habe Sie im Verdacht, bei der Reinigung der Klei welche er in die Westentasche zu stecken pflegt, zu entwenden!" Dienstmädchen: „Nicht ein einziges eben fand ich seinen Ehering in der Westentasche. Ertappt. Kritiker: „Dies ? Weshalb?" Krittler: „Ich habe stun — Letztes Mittel. Anzeige: spiegelglattePlatte, zu RellameMecken zu verpachten. Schreibfläche: 14:20 Ceniiincter. Offen unter „Platts" an Auf dem Körselöerge. Am rechten Ufer der Hörsel, den nördlichen Rand des anmuthigen Hör felthales begrenzend, erhebt sich der 480 Meter hohe Große Hörselberg, der mit dem sich anschließenden KkinenHörsel- Bergzug bis vor die Thor« der alten Stadt Eisenach bildet. Wuchtig hinge lagert, einemßiesensarge gleich, thürnit sich der Hörselberg abseits vom Haupt gebirgsstock des Thüringer Waldes aus, den Stürmen, die vom Norden herüberbrausen, ein Wall, den Wettern eine Scheidewand, an der schon manch mal der Elemente Kraft sich brach. Be reits vom Jahre 13S8 erzählt «ine alte Chronik, daß sich am helllichten Tage Deutschland vermag sich mit dem Sa genreichthum d«s Hörselberges zu mes sen. Der Wanderberg Thüringens steht darin einzig da. Nicht wie bei den mei- Schutzhaus, knüpft der Hörselberg an Lokalg«- schichte an oder giebt, gleich dem Kyff geschichtlichen Hintergrund. Ein ande res Sehnen klingt schwermüthig und ergreifend durch seine buntschillernde Sagenpracht: die heiße Sehnsucht nach reiner Liebe, das bange Drängen nach himmlischer Seligkeit. Germanische Gottheiten Hausen in diesem Zauber berge; er ist der Sitz der männerbethö renden Venus; an seinem Eingang sitzt der greise Warner, der getreue Eckart, eine der sympathischsten deutschen Sa gengestalten. Tief im Schooße des Hör selberges ächzen im Fegefeuer die ge marterten Seelen, und bis in die Neu zeit war der wundersame Berg der Sitz verführender Geister und fratzenhafter Unholde, und mitScheu ging der Lan dmann schweigend an seinem steilen Ge lände hin, sobald die Schleier der Nacht begannen, Thal und Berg in Dunkel zu hüllen. Während der Berg nördlich nach dem Nessethal hin sich sacht abdacht, fällt er südlich jach hinab zum Grunde des Hörselthales. Seine charakteristischeGe stalt, die nach Westen in ein« scharfe Felskante ausspringt, sowie ein ge wisses Geräusch, das sich zu Zeiten hat aus der innersten Tiefe der niedrigen Höhle vernehmen lassen, haben schon in grauer Vorzeit den Hörselberg zum Sitz böser Mächte und spukbafier Er seltsamen Töne, welche die Vorfahren als die Angstrufe im Fegefeuer Lei dender auslegten oder als Gesang aus ten, völlig klar gelegt. Es ist nichts als Muschelkalkberges er- men dem Mittelalter galt. Als der Be bildeten Welt, die erst durch Richard ab. Kaum eine Gestalt der deutschen S agenpoesie zeigt eine so große Wand lungsfähigkeit als Frau Holle, besser Holde oder Huld« geheißen, ein Name, der wohl ursprünglich Hilde (von Kampf) oder Hel lautete. Segnend und fluchend, mit guten und verderbenden Eigenschaften erscheint sie, heute als abstoßeiidcAlte, morgen als ein göttlich schönes Weib, das im sonnigen Schwei gen der Mittagsstunde den blühenden Leib drunten in den Wellen der Hörsel badet. Wo sie Ordni na findet, belohnt sie, sie verwünscht jedoch, wo sie ausUn ordnung stößt. Sie wacht über die ebenso die Saaten, durch welche sie leuchtenden Anlitzes zur Frühlingszeit schreitet. Sie ist es auch, welche dieMa bricht und über die aufstöhnenden Wipfel des nahen Waldgebirges durch die Lüfte rauscht. Da sieht man die gestalten, den Kopf unterm Arm, aufs Gesicht auf dem Rücken. Wer dem Zuge entgegenkommt, de: muß sich glatt auf hatte. Mit der Einführung des Chri- Das lunstfrohe Mittelalter ließ im denkt die Thüringer Sagenpoesie: des fränkischen Ritters Tannhiiuser, der des san^eSkundigen^^and- Und er reißt sich los aus dem Bann schöner Augen und wandert bußfertig nach Rom, dort Vergebung feiner Jesubrünnlein, schweren Schuld zu erslehen. Auf Petri Stubl sitzt Papst Urban IV. (1264 bis 1268), ein strenger, unbeugsamer Mann. Umsonst ist alles HossenTann häusers. Der Papst, empört über das wird!" Wunder. Der Stab des Napstes hebt Wohl sandte nun Papst Urban eiligst ben bis an der Welt Ende. bestrahlte Welt. Und endlich giebt sie Ich wil gen Rom wol in die statt Ausf eynes Bapstes träuwe. Nun far ich frölich wol auff die ban, Gott muß sein ymmer walten. Zu eynem Bapst der henkt Urban, Vergeblick war di« Bußfahrt. „Da zoch er Wider auß der statt erst die Neuzeit räumte mit diesem Erbe früherer Jahrhunderte auf, zum Theil freilich auch mit der Poesie des Hörsel berges. Hart am Rande der schroffen Felswand erbebt sich heute ein geräu miges Schutzhaus, das an schönen ' Sonntagen das Stelldichein von Hun derten bildet. Mit Mulik. Fahnen, bei Bier und Bratwurst feiert man jetzt droben feine Feste. Bon kaum einer Bergkuppe des Thüringer Wald«s er öffnet sich ein so schönes Landschofts- Hörselberge. Ties unten das grüne Hörselthal mit seinen rothbedachten Siedelungen, dahinter terassensörmig ansteigend, langgedehnt das Waldge birge. von der schimmernden Wartburg bis zu den duftverhüllten Höhen bei Schreitet man droben den kahlen, sonniiberglühten Grat weiter bis zur hervorspringenden Feldnase —nur nach Norden hin ist die slacheAbdachung d«s Berges stellenweise bewaldet—, so er reicht man den Eingang zur berühmten Venushöhle, einem feuchten, niedrigen Stollen, der in feinem Verlauf bis zu einer mannshohen Felskammer führt. Die sich daran schießenden Zerklüf tungen nur kriechend zu erreichen sind noch nicht erforsHt worden. Taucht man jenseits der Venushöhle In den Wald, so gelangt man beim Ab stieg in den romantischen Zapfengrund zu einem Quill, welcher der Felswand entspringt. Es ist das Jesubrllnnlein. das sich, der Sage nach, einst einem fast Wunder «rfchloß. Zukunfts - Ehering, der, statt am Finger, um die Mitte ge tragen wird, damit das Scheiden nicht allzu leicht wird. Ausgedacht von einem vorsichtigen Mädchen. chen Sie denn auf der Schaukel?" Dichter: „Ich schreibe jetzt einen Se eroman und sammle Eindrücke." Verdorbene Freude. „Warum sind Sie nur heut' so schlecht gelaunt, Frau Nachbarin?" „Denken Sie sich mein Pech! In letzter Zeit war mein Mann immer erst schwergeladen nach Mitternacht heim gekommen; deßhalb präparirte ich mich auf eine niederschmetternde Strafpre digt ich sage Ihnen, die ging wie am Schnürchen und nun kommt der boshafte Mensch gerade gestern Abend schon um 10 Uhr nüchtern wie 'n Fisch von der Kneipe zurück!" staurant ist!" JininerGeschäftsmaiin. Kaufmann (auf der Soiree zur Toch ter, die er gern unter die Haube brin gen möchte): „Laura, benimm Dich klug, es ist sehr viel Concurrenz da!" Galgenhumor. Gefäng niß - Jnspector: „Habt Ihr noch einen Wunsch vor Eurer Hinrichtung?" Delinquent: „Das schon, aber —" Jnspector: „Nun, so sagt's nur!" Delinquent: „Wenn ich's nur noch er leben thät', wie's mit der orientalischen Frage wird!" Kleiner Unterschied. „Nun, wohin wird denn jetzt Frau Mayer ziehen, nachdem ihre beiden Töchter verheirathet sind? Zu ihrem Schwiegersohn nach Frankfurt oder zu dem nach Stuttgart?" „Der Eine möchte sie gern in Stuttgart ha ben, der Andere in Frankfurt." „Das sind ja recht wohlerzogene Schwiegersöhne!" „Bitte, kein Miß verständniß! Der Frankfurter wünscht, daß sie nach Stuttgart, der Stuttgar . ter. daß sie nach Frankfurt ziehe!" Koffllungen. Wohl keine Beobachtung wird im menschlichen Leben häufiger gemacht, als die, daß die Wirklichkeit den geheg ten Erwartungen nicht entspricht. Klage, daß das Leben größtentheils aus unerfüllt bleibenden Hoffnungen besteht und daß, wenn wirklich das ge in der That: 's gibt viele Tinge in der Welt, Die man von fern für reizend hält! men. So seh'n sie schwarz, zum Mindesten grau. Veringert auch die Erfüllung des ge hegten Wunsches die günstige Vorstel lung nicht, welche wir bei der Voraus setzung von ihr hatten, so vermischen sich doch vielleicht mit dem Genusse lleine Unannehmlichkeiten, so fallen doch in den Becher der Freude einige Wermuthstropfen, aus die wir nicht rechneten. Am häufigsten aber erlan gen wir das. was wir erhofften, gar nicht. Der Lauf unseres Lebens im Großen, der Lauf der Begebenheiten jede-Tages im Kleinen geht, wie der Lauf der Ströme, nirgends gerade, nirgends ununterbrochen auf das Ziel welches wir zu erreichen suchen. Ehre, Reichthum oder Ruhe kommt Zeitpunkte, wo wir glauben, sie bean spruchen zu dürfen. Dagegen gehen aber auch wieder Unfälle, die unser ganzes Glück zu zerstören drohten, ohne merklichen Schaden vorüber. Personen oder Sachen werden uns ge raubt, deren Verlust uns unüberstehlich und unverschmerzbar scheint, wir überstehen ihn nicht nur, sondern ver schmerzen ihn auch zuweilen recht bald. Dieselbe Erfahrung bietet das alltäg liche Leben im Kleinen. In einer Ge sellschaft, in die wir aus Furcht vor Langeweile ungern gingen, werden wir eise Luftfahrt bei ungünstigstem Aus- 'das schönste Wetter, wir fürchteten einen Streit, einen verdrieß lichen Austritt und werden mit einer leichten, oft angenehmen Entwickelung der Sache überrascht. Woher kommt nun aber diese so oft sich wiederholende Täuschung mensch licher Hoffnungen und Befürchtungen? Es gibt einen großen Unterschied zwi schen Menschen und Menschen in Hin sicht des Eintreffens und Nichteintref fens von Erwartungen. Es ergibt sich da, daß Diejenigen, deren Boraus setzungen am häufigsten eintreffen, die sind, welche am besten beobachten. Alle Boraussetzung ist eineSchlußsolgerung von dem Bergangenen und Gegenwär tigen auf das Zukünftige. Wer die Ursachen nicht kennt, kann auch keine Wirlungen voraussagen. Je genauer demnach Jemand alle kleinen, ihm jetzt vor Augen liegenden Umstände von Verhältnissen bemerkt, desto richtiger wird er bestimmen können, was sie zur Folge haben werden. Eine Ursache auch, welche viel fehlgeschlagene Er wartungen veranlaßt, ist. daß die Menschen überhaupt zu große haben, und Diejenigen werden sicher am häu figsten getäuscht, die vom Zufall oder von anderen Menschen zu viel erwar ten. Oft auch läßt die Eigenliebe den Menschen von seinen persönlichen Ei genschaften zu groß denken, läßt ihn zu hohe Belohnung erwarten für das. was er glaubt, verdient zu haben. Auch aus der Stärke der Begierde nach dem erwünschten Gegenstände entsteht diese zuversichtliche Hoffnung; die Schwie rigkeiten, die der Befriedigung im Wege stehen, erscheinen Denen gering, die leidenschaftlich hoffen, und je grö ßere Dinge sie begehren, desto österen und schmerzlicheren Täuschungen sind sie ausgesetzt. In den Alkinous - Gärten der Hoffnung gibt es nur Blüthen und Früchte und einen ewigen Frühling und Morgen- und Abendroth; aus dem Acker der Wirklichkeit aber gedeiht keine Frucht, die nicht durch Schweiß und heiße Tage. Sturm und Regen erkauft wird. Und doch zürnt Mancher über die Betrügereien und Täuschungen ihres Zauberspiegels, der Alles verheiße und Wenig gewähre. Was sie gewäh ren kann, verleiht sie allerdings, und was sie gewährt, ist unvergänglich und ewig. Die Täuschung ist in Dir, und Dei'ne Begierden hast Du anzuklagen und Deine kindische Thorheit, die nach Unerreichbarem langt." entmuthigt durch umschlagen. O nein, der Mensch soll hoffen, so lange er lebt! Selbst wenn Alles um uns sich zu Nacht verfinstert hat: glaube doch Niemand, daß die ewigen Stern« selbst "loschen seien. alles Leiden ist nur Gewölk; es ent spinnt sich und zerrinnt! An nichts verzweifeln! —Alles ist möglich, nichts ist ohne Hoffnung! „Die grünen Berge, sind sie nicht blau in der Ferne? So wird Hoffnung der Menschen Him ! „Wissen Sie mir leinen Titel für mein neues Lustspiel, Herr Doctor? Aber es müßte etwas sein, was auch zieht!" Arzt: „O gewiß! Nennen Sie es doch Senfpflaster!" Leicht gethan. Vater (be > ! lehrend): „Der P«fessor Röntgen ist j durch die Erfindung der Z-Strahlen i ein berühmter Mann geworden." ! Söhnchen: „Warte nur, Papa! Wenn ich groß bin. erfinde ich die A-Strah« ! len." Fischen mit Kormoraiicn. Eine sehr eigenthümliche Art deS Fischfanges wird in China und Ja pan betrieben. Man benutzt nämlich gezähmte und abgerichtete Kormoran« dazu. Diese Seevögel haben ihre Hei math im hohen Norden, verbreiten sich Der Kormoran ist äußerst gefräßig und nährt sich ausschließlich von Fi schen, die er schwimmend und tauchend erbeutet. Seine Schnelligkeit und Ge schicklichkeit darin ist erstaunlich. Wie ein Pfeil taucht er bis zu vier Meter Tiefe und vermag unter Wasser an 200 Fischen bei Nacht, geneigte lange Stange mit einem Korb aus Eisendraht angebracht, in dem ein Helles Feuer unterhalten wird. In dem Lichtkreise schwimmen die gezähmten Kormorane; «in jeder hat um - den Hals einen Ring, von dem aus eine Leine bis zum Gürtel des Ei genthümers der Thiere geht. Indem dieser die Leine in die Hände'nimmt, fühlt er jede Bewegung der Vögel. Sobald ein Kormoran taucht, läßt der Fischer die Leine nach, zieht sie aber sofort scharf an, wenn der Vogel mit Fisch abgenommen. Dann geht der Fang weiter. Mit großer Gewandt heit wissen die Fischer ihre Kormorane zu leiten, und diese selbst sind so eisrig darin, daß der Fang gewöhnlich gut ausfällt. Man muß sich zu Helsen „Aber, Bäuerin, was macht Ihr Pulver verordnet!" „Ja, wissen S', Herr Doctor, mei' Ma' hat d' Pulver Probat. erhalten hast?" B. (Modewaaren den Laden tritt, sagt: „Reizendes Ge schöpf!" „Was kommst Du denn heut schon so früh in die Kneipe?" j. Sehr dicker Herr: „Schau, meine muß ich zu Haus Platz machen!" ! —Fatale Unv«rgeßlich s leit. Junger Eh«mann: „... Und wenn ich sterben sollte, mein Engel, würdest Du mich vergessen?" Junge Frau: „Niemals, Geliebter! Ich würd« Dich meinem zweiten Mann« stets als ein Muster vorhaltenl"
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