2 BinKutz. in ihrem welken Antlitz wohnt der Winter. Mit dem Rücken über die Rosa ist nie in ihrem Leben glücklich gewesen. Einmal hat das Glück an ihre Thüre geklopft, aber nur um sie zum Narren zu halten. Stets beschäf tigen sie trübe, graue Gedanken, und die Leute, denen sie ihre Arbeiten lie fert, ahnen nicht, daß ein armes Men- Wie konnte sie da ihre Jugend bewah dlos ihr« physiologische Pflicht des Schauens. Ebenso verbleichen die wen er besuchend wer er Für be weiblichen Geschlechtes. Lärm, Ver ein Irrthum Aehnlichkeit Ver böthe bedeckt sein Antlitz. Er eilt da- Erinnerung an einen warmen Jrr fhres Wesens, das fehlende ihres hal ben Ich. Und er flattert vielleicht von Blume zu Blume, nm die Rechte zu her, sie ist eifersüchtig und weiß nicht warum! Sie lacht dem Schicksal bell in's Gesicht und ruft verzweifelt: „Wozu pochst Du, Herz, wozu bist Rasch. Rasch gelebt und rasch genossen Heißt es längst schon auf der Welt. So im Kleinen wie im Großen, Was lang dauert, das mißfällt! Mit Bicycle rast in Eile Jetzt der Mensch auf Landpartie'n; Rasch zum fünften Stock am Seile Führt ihn jetzt der Aufzug hin. Rasch, durch einen Druck am Knopfe Schon eleltrisch Licht erstrahlt, Rasch wird bald das Hirn im Kopse Uns noch sicher abgemalt. Rasch verschlingt man die Lektüren, Or'ginell htißt's kurz gescheit; Jeder wall sich amüsiren; Jeder hat jetzt wenig Zeit. Rasch spielt die modernsten Lieder Fehlerlos der Automat; Hat der Mensch jetzt alles satt! Falsch aufgefaßt. Hei- ! rathsvermittler (zu einem Herrn): Ich ! weiß eine Engländerin für Sie, sie bat 800 Pfund! Herr: Aber was fang ich denn mit so einer Riesendame j an? —ln der Apotheke. ,J' pen verdorben?" „Bis jetzt noch Keiner wir hab'n morgen Kirch- Weih!" Der Phlegmatiker.—! „Wie denken Sie über Seelenwande rung?" „Wenn's wahr ist, thue ich Kalt mitwandern! Ein Wiratcnstück. In San Francisco lebt heute noch ein alter Mann, der einst eine wichtige Rolle in einer interessanten Episode während des Bürgerkrieges gespielt hat. Das ist Bundesmarschall Rand. Seiner Thatkraft und Umsicht ver dankte die Regierung der Nordslaaten die Rettung von vier Millionen Dol lars in Gold, und zwar gerade zu ei ner Zeit, als dieses Gold von zehn fachen Wirthe für die Sache der Union jener Zeit wimmelte es in der Bundes hauptstadt von Abenteurern jeder Art, die aus diesen oder jenen Gründen an der Fortdauer oder dem Ausgang« des blutigen Krieges ein Interesse hatten. Indessen Miß Elliott —so nannte bestach durch ihr ganzes Wesen der maßen, daß sie sich sofort die höchsten Kreise der Gesellschaft eröffnete. Ihre Schönheit war nicht allein außeror- Aller Herzen. Binnen Kurzem war des Schatzamts - Secretärs Chase, dessen Machtstellung nur der des Prä sidenten Lincoln nachstand, ein gern ganzen Auftreten ging überdies her vor, daß sie über reichliche Geldmittel verfüge und keine Nebenabsichten auf traulichen Familiencircel Ueß natür lich Herr Chase, dessen Vorsicht in amtlichen Dingen sonst sprichwörtlich war, alles Mißtrauen fallen, und häu fig gab er Miß Elliott aus deren tige Auskunft. Daß Miß Elliott eine Conföderation war,das wußte damals kein Mensch in Washington, und Herrn Chase wäre dies nicht im Traume eingefallen, denn das «izende Mädchen war, wie gesagt, .von einer dem Anschein nach rührenden Offenheit und Unerfahrenheit in allen öffentli chen Dingen. Es fiel auch Niemand auf, daß Miß Elliott bei den meisten Gesellschaften und Bällen, die sie mitmachte, einen Herrn Neville traf, einen jungen, bild hübschen Engländer, der ebenfalls seit einiger Zeit in Washington sich aus hielt. Denn Herr Neville war auch mit den glänzendsten Empfehlungen aus den exklusivsten Kreisen Londons an gelangt, und man behauptete, ob mit Recht oder Unrecht, daß er der jüngere Sohn eines bekannten britischen Lords sei. Ueberdies gerirte sich der junge Mann als ein enthusiastischer Par teigänger des Nordens, und diese seine! Gesinnungen proclamirte er häufig ganz laut bei öffentlichen Gelegenhei ten. Daß das schöne junge Fräulein sich lebhaft für Herrn Neville interes sirte und offenbar ein EinVerständniß zwischen den Beiden bestand, daran fand Niemand etwas Sonderbares. » » » Nachdem er sich eine Zeitlang in Washington aufgehalten, war der junge Engländer plötzlich verschwun- j den. Es hieß, er sei nach dem fernen Westen gegangen, um dort einige Mo-! nate der Büffel- und Antilopenjagd obzuliegen; dann wolle er wieder kom men. Dies schien ganz unverfänglich j bei einem jagdlustigen Mitglied der j britischen Aristokratie, und da die An- gäbe auch von Miß Elliott bestätigt! wurde, so glaubte man sie allgemein. In Wahrheit indeß verhielt sich die ! Sache etwas anders. Der junge Eng länder war thatsächlich ein geheimer! Emissär eines britischen Syndikats, das zu Gunsten der Conföderation or- - ganisirt worden war und das sich im! Voraus von der Regierung zu Rich mond hatte Kaperbriefe ausstellen las sen, um der Seeschifffahrt der Nord staaten so viel wie möglich zu schaden. Miß Elliott war mit im Complott, und der Zeitpunkt war jetzt herange- Schlag gegen die Union ausführen wollte. Zu diesem Zwecke aber hatte sich Miß Elliott genaue Kenntnisse der Umstände von dem Schatzamts-Secre tär, Herrn Chase, verschafft. Sie hatte auf diese Weise Folgendes in Erfah rung gebracht: In regelmäßigen Zwischenräumen wurden von der Bundesmünze in San Francisco durch Dampfer der Pacific Mail Gesellschaft an daSßundesschatz amt in Washington große Beträge in j gemünzten Gold geschickt, womit der! Credit der Union noch mit knapper Noth über Wasser gehalten wurde. Solch- Sendungen erfolgten stets auf schriftliche Aufforderung des Schatz amts hin, und wurden in den jedes maligen Schreiben genau der Betrog! und der Namen des Dampfers ange- j geben, durch welchen das Gold zu be- I fördern war. Auf den Dampfern der Pacific Mail Gesellschaft war eine be-! sondere Einrichtung zu diesem Behufe getroffen, die nur Wenigen bekannt j war. Es befand sich nämlich an Bord ! jedes Fahrzeugs, dicht hinter dem Steuerruder, ein mächtiger Stahlgeld-! schrank, der mit Holz verkleidet und sc. in den Körper des Schiffsraumes ein-! gesetzt war, daß Niemand auf de» richtigen Gedanken zu kommen geneig! war. Dieser Geldschrank stand auf ei> ner Drehscheibe, so daß er leicht her- j auszuheben war, sobald man das Ge heimniß des Mechanismus kannte. Verschlossen war er auf eine Art, die nur den obersten Münzbeamten in San Francisco und der Regierung in Washington bekannt war. In Aspin« wall wurde der Geldschrank jedesmal unter Beihilfe des amerikanischen Consuls vom Schisse geladen und auf einem besonders dafür consiruirten Wagen quer über die Landenge von Panama geschasst,worauf er auf einen Hafen in den nördlichen Staaten der Union geschafft ward. Aus diese Auskunft hin hatte das britische Syndikat und dessen Werk zeuge, Miß Elliott und Herr Neville, ihren ganzen Plan gebaut. Derselbe ging, kurz erwähnt, dahin, durch zwei Kaperschiffe, die im richtigen Moment die Flagge der Conföderation zeigen würden, den nächsten Dampfer der Pacific Mail, der eine größere Gold sendung für die Regierung in Wash derlich waren, traf mittlerweile der junge Neville, der durchaus nicht Büf fel im Westen, sondem aberntn viel langt war, in unauffälliger Weife getragen waren. Dieses Fahrzeug hieß „Vesta", und es war mit einer starken Mannschaft rechtzeitig aus Callao ge dampft und befand sich jetzt an der Theil in d»m Drama zu übernehmen. Ein anderes, schnelles Fahrzeug, der „A. S. Chapman", sollte mit der „Ve sta" cooperiren. Letzteres «allerdings befand sich im Hafen von San Fran cisco, wo es erst ausgerüstet wurde und wo es auch eine zu jeder verzwei felten That beveite Mannschaft an werben sollte. Neville besorgte dies auf möglichst unauffällige Weise, und hatte auch so guten Erfolg, daß er ei nige Wochen später Miß Elliott, die mittlerweile in Washington geblieben war, um das Datum der Abfahrt des nächsten Dampfers mit der Goldla dung an Bord, sowie deren Betrag und den Namen des Dampfers selbst in Erfahrung zu bringen, davon in Kenntniß fetzte. Sobald ihr das ge lungen war, schrieb sie diese Auskunft an ihren Spießgesellen Neville. Soweit war Alles ganz glatt abge gelaufen, und die beiden „Geheim agenten" der Conföderation gratulir ten sich schon dazu, daß ihr Plan so vortrefflich gelinge. Aber im letzten Moment erhoben sich Schwierigkeiten. Und diese waren eben auf die Wach schalls zu San Francisco, Herrn Rand, zurückzuführen. Diesem war es nämlich aufgefallen, daß die „Chap dacht Einmal geweckt, er seine Nachforschungen. Und da be merkte er allerhand verdächtige Dinge. Er machte ausfindig, daß eine unge wöhnlich starke Mannschaft von ver wegenen Gesellen, fast sämmtlich Süd länder VLN Geburt, in den Matrosen kosthäusern in der Nähe des Hafens lagen, die sämmtlich für eine nicht nä her bezeichnete Reise auf den „A. S. Chapman" angeworben worden waren. Einer diese» Kerle plauderte im Rau- sche auch genug über das ganze Unter nehmen aus, um auf die richtige Fähr te zu geleiten. Kurz entschlossen nahm daher Marschall Rand mit einer star ken Mannschaft mitten in der Nacht eine genaue Durchsuchung der „A. S. Verdachtsmomente hervortraten. Sei ner Sache jetzt sicher, wurde das Ka perschiff mit Beschlag belegt und un ter den Kanonen des Fort Aleafraz im Hafen von San Francisco vor An ker gelegt, nachdem eine kleine Abthei lung von Deputy - Marschällen als Besatzung an Bord genommen waren. Dieser Schlag zerstörte natürlich die Absichten der Complottirer, soweit wie dieses Fahrzeug in Betracht kam. Aber noch war ja das andere, die „Besta", bereit. Neville, der gegen Bürgschaft auf freien Fuß gesetzt war, schickte natürlich sofort einen Boten, Befehlshaber der „Vesta", einen toll- Ruf als Blokadebrecher erworben hatte. Durch diesen ließ er das Miß geschick mit der „Chapman" mittheilen und den Capitän Craig auffordern, dem Pacific Mail Dampfer „John L. Stephens", der binnen drei Tagen von 54,(XX),(XX) abzunehmen. Er selbst, „John L. Stephens" niederschießen lassen, um so das Schiff zum Stillste kirn zu zwingen und das Besteigen des- Der Bote richtete dies Alles getreu sich auf die Kreuzfahrt nach dem Dampfer begab, selbst mit. Auch Ne ville führte seinen Theil des Pro- Dieser widersetzte sich der Abfahrt des „John L. Stephens" in keiner Weise, gab dem Dampfer aber 12 seiner besten Hilfsmavschälle mit, die als typische kalifornische Goldsucher, mit mächti gen Revolvern im Gürtelhalfter und breitkrämpigen Filzhüten gekleidet nen Verdacht zu erregen, fuhren diese Beamte im Zwischendeck des Dampfers und waren mit Fahrkarten nach Pa nama versehen, von wo sie nach der Heimath, nach Osten, zu fahren vor gaben. Und es ging genau so wie Mar schall Rand es vorgesehen hatte. Nach einer Fahrt von 18 Stunden südwärts wurde der „John L. Stephens" von der kreuzenden „Vesta" gestellt, die aus ihrem Drehgeschütz, das auf Deck pfers eine scharfe Ladung schickte und hißte. Der „John L. Stephens" aber kümmerte sich nicht darum, sondern setzte im Gegentheil Volldampf auf und gewann das Weite. Die Kugeln, werden. Und das besorgten die Leute des Marschalls Rand auf's beste. Hin ter jeden der Bande hatte sich ein gemäß den Anschlag auf die Führung des Schiffes auszuführen, entspann sich ein scharfes Handgemenge. Neville, ein riesiger Mississippier Namens Blackwood, fiel ebenfalls. Die Anderen ergaben sich auf Gnade und Ungnade, als sie merkten, daß fernerer Wider stand unnütz fei. Sie wurden späte« auf Unionsgebiet abgeurtheilt, und ihr Loos war der Strang. Das Gold Onkel Sam's dagegen wurde rechtzei tig und unversehrt in Washington ab geliefert. Setti-Acnaö. „Achtzehn Jahre lebte ich in Egyp ten," begann Herr M. „Meine Praxis hatte mir Geld erworben. und sagte: man verlangt Dich im Harem des Bakir-Pascha. Ich habe Dein Pferd schon gesattelt." Es war Mal, daß Bakir- Zeichen von großer Achtung galt. Ich vermuthete daher, daß der Krankheits fall bedeutend und gefährlich sei. Der Palast des Paschas lag im Vegetation ausgestatteten Gartens. Als ich daselbst anlangte, fand ich al les in der größten Aufregung. Ich schloß daraus, daß der Patient weder i ein Mameluk, noch eine Sclavin sei. j Und so verhielt es sich in der That. . falon getreten, als der Pascha, der mit ! allen Anzeichen des tiefsten Seelen schmerzes auf dem Divan kauerte, mir > entgegen rief: „Meine Gemahlin! stirbt!" Zugleich befahl er einem Eunuchen! fihren" Kranken zu Ich folgte dem Schwarzen und fand ! in einem Bette von orientalischer Pracht eine Frau, deren Gesicht und Hände sorgfältig verschleiert waren. Denn nur so erheischt es die Sitte der Muselmänner, ihre Frauen den Aerz ten zu zeigen. Ich fühlte den Puls unter dem Schleier, wie ich es immer zu thun pflegte, und fand ihn klein und schnell. Die Hände waren bren nend heiß, und ein röchelndes Athem- Sprache. Ich erklärte, die Frau liege in den letzten Zügen. Man ging, diesen Ausspruch dem Pascha zu überbringen. Unterdessen verlangte ich das Gesicht der Sterben den zu sehen, um die Diagnose stellen zu können. Dem widersetzte sich jedoch der Eunuche und sagte, er müsse es „Was verlangen Sie?" rief er. „Dieses Weib ist meine Gemahlini sie war die Lieblings - Sclavin Moha in der Welt, die sie ohne Schleier ge wollen sie lieber, daß sie stirbt?" „Retten Sie sie, ich beschwöre Sie!" „So lassen Sie mich den Schleier mir mit leiser Stimme: „Warum r«t „Meine Pflicht ist, dem Leben und nicht dem Tode zurückzugeben." „Meine Wünsche sind Befehle!" sie todt ist!" Ich begriff das Entsetzliche meiner Lage und sann einen Augenblick nach, mich ihr zu entziehen. Ich be schloß, der Gewalt die List entgegen zu setztn. tion überlassest." „Was die erste Bedingung be trifft," antwortete er, „so liegt uns eingehen. Wir wollen die Schnellix ! keit des Todes und des Begräbnisses auf Rechnung der Cholera schieben." in das Gemachs seines Opfers, > ken dar. Sie sah mich fest und mit einer gewissen Besorgniß an; ich be-! merkte eine Wolke des Argwohns über! ihre Stirn gleiten! dann aber trank! mir dadurch ihv Vertrauen bezeigen. Bakir-Pafcha behielt eine gleich- ! gültige, theilnahmlose Miene. Dar- I auf verließen wir die arme Frau und Nach einer Stunde brachte man uns die Nachricht, daß die Kranke ver schieden sei. Jetzt spielte Bakir vor trefflich Comödie. Er zerzauste sei den Bart, stieß lamentircnd den Kopf sie meinem Ibrahim übergab und ihm befahl, die Last a»f seinen Rücken zu nehmen und mir voran zu gehen. Kraben wolle? „Nein," sagte ich, „lege ihn auf den Divan in meinem Zimmer." Ibrahim gehorchte schweigend und! schoben Kiffen den Kopf der schlafe. Die Wirkung des Medila- ments, welches /,« in eine tiefe Le- j thargie versenkt hatte, näherte sich eben ihrem Ende. Die Nerven mach-! Sanft hob sich der Busen und ihre Augen suchten das Licht. Der erste Gegenstand, den sie bemerkte, war ich. Schrei aus und nef!^ „Beim Propheten, wo bin ich? Was ist geschehen?..." ihr, „Sie sind bei einem' Manne, der Ihnen zum zweiten Male das Leben rettete, und der wird." schnöde behandelt. Ich beklagte mich deshalb bei Mohamed-Ali, infolge des felhaft bleibt. Daher befahl er Ihnen, g Z „Das Leben ist nichts ohne Freiheit. Sie sind frei. Aber Ihre längere An- Ihnen verdanke, würde ich ganz nur Ihnen weihen. Nehmen Sie als Pfand meines Versprechens und meiner M prachtvollen Brillant, j welcher den Zeigesinger seiner linken Hand zierte. med-Al,^zur Zeit sich aufhielt. Ich hatte Sorge getragen, daß ihre Abreise so unbemerkt als möglich von Statten chen^wünschte.^ Und sie war in der That. Mo an. Bald darauf wurde sie Christin und jetzt," Herr M feine führte, sie mein geliebtes Weib."— ! Ein Studenten-Mk. Saßen da eines Abends in der alten Universitätsstadt H. zwei lustige Stu fen Meinimg die Herren Commilitonen noch nicht die richtige Bettschwere hat ten. Doch es schien auch noch nicht in sehen sie aus den Hosräumen des Wirthshauses eine Leiter holen, still, fast lautlos die U-straße hinabziehen und in die W-straße einbiegen. Doch das Auge des Gesetzes wacht! Nacht rath T., dessen besondererVorliebe und Aufmerksamkeit sich unsere Freunde schon seit längerer Zeit rühmen konn sonderbaren Auszug wahrgenommen und nichts Gutes ahnend schleicht er den Uebelthätern nach. Plötzlich macht Biermörder, der Anführer dieses Ex bummels, mit dem Rufe „hier" halt, schnell wird die Leiter an das Haus gelegt, Pumpmeier und Schlauch stei gen hinaus und machen sich mit einem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre und den sie zum Leidwesen ihrer Erzeuger bei ihren Studien bisher lei der hatten vermissen lassen, an die Ent fernung eines in der Höhe des ersten Stockwerkes angebrachten Schildes, der die stolze Inschrift: „A. Müller, Eier- und Butterhandlung" trug. Den ver einten Kräften gelang dies auch schließ lich, doch eben hatte der untenstehende Biermörder das Schild triumphirend in Empfang genommen und waren Schlauch und Pumpmeier aus der luftigen Höhe herabgestiegen, da er scholl des Nachtrathes furchtbare mir zur Wache, das ist kein Unfug mehr, das ist Diebstahl." Bereitwil ligst leisteten unsere drei Freunde die ser Aufforderung Folge und man konnte ihren vergnügten Gesichtern beim besten Willen nicht ansehen, unter welcher schweren Anklage ihre Besitzer standen. So setzte sich denn der sel same Zug nach der Wache in Bewe ßen Menge Bolkes, hauptsächlich Mu sensöhnen, die die Situation sehr bald erfaßt hatten. Auf den Bericht des Hüters der Nacht hin machte der Mach thabende Beamte, der sonst die Studen. tenulke nicht allzu scharf beurtheilte, ein bedenkliches Gesicht und hielt den Uebelthätern das Strafbare ihres Thuns vor Augen. Da griff Studio sus Biermörder in seine Brusttasche, holte jenes dem Aeußeren nach bereits bekannte Schriftstück hervor und über gab es dem Beamten mit der Bitte, es gütigst lesen zu wollen. Beim Lesen hellten sich seine strengen Züge immer mehr auf, bis er am Schluß sich selbst eines Lachens nicht erwehren konnte, als er den lustigen Studiosen erklärte, daß sie entlassen seien und auch ihre Leiter und ihr Schild mitnehmen könnten. Und was hatte die plötzliche UnWandlung hervorgebracht, wie lau tete der Inhalt des geheimnißvollen Schriftstückes? Hier ist er: „Nachdem oder Nachtzeit abzuholen. A. Müller, nen Ulkes, wieder ab in ihr Kneiplokal, Alifcrstchiirg. Juchhe! Juchhe! 's wird wieder warm. Der Winter ischt vertriebe, As freut si drüber rich und arm, Im Haus mag koas meh blibe. Wie d'Frühlingssunne fründle schafft! Der Tag wird allad länger, Vu'n Berge abar schießt's mit Kraft, Der Mühlebach louft strenger. As strecket Blüemle mängar Art Jetz iißem Bode d' Köpfte, Und 's Jmmle kummt und summet zart: Grüß Gott, ihr liebe G'schöpsle. Im Wald und duß im GUetl«, Wird grüner ietz wie uf an Schlag Jeds Aefchtle und jeds Rüetle. Hör! d' Amsel singt, as schwätzt der Staar Vu Lieb und Luscht voll Leabe; Und weg de Himmel blau und klar O Auferstehungs-, Früehlingszit. Machscht d' Wealt uns wieder jiwger. Und 's Menscheherz wird froh und wit, Treit Sorg' und Kummer ringer.
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