Mckiie KW. SrMunz von van Horst. lk. Fortsetzung.) Händeringend. in Verzweiflung stand ich vor ihr. Da hatte ich einen Salat angerührt! Daß die Kleine mich so abblitzen lassen tonnte, war mir nie in den Sinn gelommen. Doch über verletzte Eitelkeit und gekränktes Selbstgefühl überwog weit eine andere Empfindung, die Empfindung liefen Seelenschmerzes. Mir war, als zer bisse plötzlich ein dichter Schleier vor meinen Augen, und ich vermöchte mein Inneres, mein Herz klar zu durch schauen. lind wie vor mir stand in der Würde der gekränkten Jungfrau, des durch mich tief verletz ten Mädchens, da war es nicht Reue, nicht Zorn gegen mich selbst, der über mich kam, sondern das Bewußtsein, daß ich es liebte, seit lange liebte, dies holde Kind, und daß ich mir in meiner Windbeutelei von diesen innersten Ge fühlen meiner Brust keine Rechenschaft abgelegt hatte. Blitzschnell jagte in meinem Hirn eine Vorstellung die an dere, und plötzlich sank ich vor ihr in die Kniee und preßte meine Lippen auf eine Falte ihres Kleides. „Verzeihung, theure flehte ich, „fern lag es mir, Sie kränken zu wollen. Die Worte, die Sie zu mir sprachen, waren ungerecht, ich habe sie nicht verdient. So hören Sie denn das Geständniß meiner Liebe! Ja, Fräu lein Lllonie, ich liebe Sie von ganzer Seele und frage Sie, ob Sie meine Frau werden wollen?" Ich hatte sehr langsam gesprochen, die Stimme drohte mir vor Erregung zu versagen. L<wnie hatte Zeit, ihre Fassung wieder zu gewinnen, und Sie erwiderte prompt: „Herr Neumann, Ihr Antrag überrascht mich nicht we nig. Wenn es so mit Ihnen steht, will ich Ihnen meine Verzeihung gewäh ren und nehme die bitteren Worte, die ich vorhin gesprochen, zurück. Aber was Sie da eben gesagt haben, Herr Neumann, das geht nicht. Es ist ja Unsinn! Stehen Sie doch nur erst auf und reinigen Ihre Beinkleider, denken? Froh miteinander verkehren und Heirathen sind doch zwei ganz ver schiedene Dinge. Und einen Preußen kann ich nicht Heirathen, Herr Neu mann. Mit meiner Kousine Marie ist das ganz etwas anderes, die schwebt überhaupt in höheren Regionen, die ist eine Philosophin, aber ich glaube, schwer genug wird es ihr auch noch werden. Ich kann auch keinen Prote stanten Heirathen, denn dann käme ich ja in die Hölle; Marie scheint sich frei- Endlich würden meine Eltern auch niemals ihre Zustimmung zu der Par tie geben, namentlich, da wir noch gar nicht einmal wissen, wie viel Vermö gen Sie besitzen. Und so kann ich nicht umhin, Herr Neumann. Ihren mich ehrenden Antrag abzulehnen " schloß sie mit einem zierlichen Knicks. Ganz verblüfft über diese Schlag fertigkeit stand ich da. Die unschuldige Koketterie, mit der sie schloß, hatte el was Faszinirendes, und doch lag ein Hauch jungfräulicher Scham über ihre der Zorn schien ver die ich liebte, tiefes Herzeleid zugefügt ihren Stolz mächtig erregt? Meine Ge danken kräuselten sich zusammen in ein Knäuel der Verdüsterung. Jetzt zeigte sich, daß mein Herz 'doch viel tiefer verwundet war, als ich gedacht und gewollt hatte. Und nicht ich hatte den Bogen gespannt und den Pfeil auf die Sehne gelegt im Spiel unserer Tändelei, nein, sie halte es gethan und nur zu gut getroffen, freilich ohne Ab sicht. Ich hatte die Grube gegraben und war selbst hineingeglitten. ganz sachte und allmählich. Jetzt wußte üh wenigstens ganz ge zu Ende. Ich muß verzweifelt dumm ausgesehen haben, oder vielmehr dumm und verzweifelt zugleich. Es war eigentlich so gar keine Rolle, die für mich paßte. Eine Pause der Ver legenheit, des peinlichen Schweigens war eingetreten, ich glaubte Mitleid m ihren Blicken zu lesen. Da ward mir ein tiefer innerer Seufzer, wie er meiner ureigensten Na tur angemessen war, zur befreienden That. „Was kann da sein? sprach Lö wenstein," sagte ich zu mir selber, trat mit den Worten: „Darf ich Sie zurück führen. mein gnädiges Fräulein?" Sie nahm den Arm, und schweigend „Meine Gefühle für Sie, Fräulein „HerrNeumann," begann sie, „nach dem diese Aussprache zwischen uns stattgefunden hat, wird es mir möglich sein, Ihnen das Geheimniß anzuver trauen, das ich vorhin angedeutet habe. Wollen Sie es noch hören?" Mir begann das Herz wieder stär ker zu klopfen. Soll» dort des Räth, fels Lösung winken? „Wenn Sie mir Ihr Vertrauen schenken wollen, so werde ich mich des selben nicht unwerth zeigen," rief ich ' wissen doch, daß ich nach El- boeuf reisen will, meinen Onkel, den Cur6, zu besuchen?" „Mir ist keins Ihrer Worte ent gangen, Fräulein Li'-onie/' „So vernehmen Sie denn den tief geheimnißvollen Zweck dieser Reise, ober schwören Sie, ihn keinem sterbli chen Ohr zu verrathen." Ich mußte lachen. „Sie wissen vielleicht noch nicht, daß es von einem jungen Mädchen sehr weise gehandelt ist, sich einen guten Mann durch einen befreundeten Cur6 aussuchen zu lassen, und Heirathen will man mit der Zeit doch auch einmal! Ach, so ein Leben lang bei der Mutter zu sitzen, noch dazu in Chatelard, es müßte entsetzlich sein, HerrNeumann!" Ich machte gewiß sehr große Augen. „Mein Onkel war im Herbst, ehe sich der Krieg in unsere Gegend gezo gen hatte, bei uns zu Besuch. Da habe ich vertraulich mit ihm über die Sache gesprochen. Sie sehen, hier in Chate lard ist doch Niemand für mich, aber in Elboeuf sind die Söhne der reichen Fabrikanten. Ich fragte also meinen Onkel, ob er nicht einen netten und recht soliden jungen Mann für mich tvisse. Das eben ist der Vortheil, durch einen CurS für sich wählen zu lassen, weil er die jungen Leute ganz genau kennt, es sind ja seine Beichtkinder. Sie glauben aber gar nicht, Herr Neu mann, wie unsolide viele unserer jun gen Männer sind, ganz schrecklich un solide! Ich sagte meinem Onkel dann ferner, daß ich eine Rente von zwan zigtausend Franken verlange ich bin ja das einzige Kind meiner Eltern, und die haben auch ein hübsches Ver mögen und daß mein Mann nach der Hochzeit nach Paris ziehen müsse, denn in Paris will ich leben, so in der Provinz, das ist doch zu stupide. „Mein Onkel hörte aufmerksam z» und versprach mir, sich umzuthun. Die thun das nämlich gerne, sie lie ben es, überall ihre Hände etwas drin zu haben. Im Januar, ehe Sie nach Chatelard kamen, traf denn auch ein Brief von meinem Onkel ein, daß er den gewünschten jungen Mann für mich gefunden habe, auch lag eine Photographie bei, die mir sehr gut ge fiel. Sie können es mi? glauben, wenn der Cur<? den Mann aussucht, so gibt es eine glückliche Ehe! Das ist mir die Hauptsache! Mein Bild hatte der On lel bei seiner Abreise gleich mitgenom men. Bei meinem Besuche soll nun die persönliche Bekanntschaft gemacht wer „Sie sehen also, Herr Neumann." schloß sie, „daß ich eigentlich so gut wie versprochen bin. Sie sind aber auch der einzige Mitwisser meines Geheimnis ses. meinen Eltern oder Marie habe ich kein Sterbenswörtchen von der Sa ge gesagt." Mit offenem Munde hatte ich diese Offenbarung praktischer Weltweisheit angehört. Das also waren die Träume, die dies reizende Köpfchen erfüllten! Heilige Romantik! Diese Enthüllun gen waren allerdings Medizin für mein wundes Herz, nun konnte die Genesung nicht lange ausbleiben. Ja, ja. Liebe ist eine Frucht, die von selbst reift, auch im Schatten, hat irgend ein berühmter Philosoph einmal gesagt. Unser Gespräch wurde jetzt wieder ganz fidel. Wir redeten über die la chende Landschaft, über die Himmels schlllssel, über die Amseln und was uns selbst noch aufstieß. Etwas dröh nen und klappern fühlte ich es wohl immer noch im Kopfe, doch es ward von Minute zu Minute besser damit. Als in ihrem Geplauder die Tänzer auf den Bällen zu Chatelard durchging, war ich sogar nicht immer ganz aufmerksam. Mir summte ein Vers durch den Kopf, den ich nicht los werden konnte, es waren die Worte: Freilich dachte ich dabei an eine ganz andere Bedeutung des Wortes Koller, als der selige Bürger. Nun, ein leichtes Herz kennt keinen langen Schmerz! muß auch ein Philo soph gesagt haben. Ich wurde immer vergnügter und kam zuletzt sogar in die Stimmung, Lsonies Arm wieder et was zu pressen. Bei der bekannten Biegung des Weges entzog sie mir ihn natürlich, und wir wanderten forthin ehrbarlich mit einem Schritt Abstand. Zwölftes Kapitel. Als ich noch mit L6onie im Walde war, glaubte ich irgendwo einen Schuß zu hören. Nachdem wir jetzt wieder das freie Feld betreten hatten, fielen deut lich zwei Schüsse in nicht langer Zeit hintereinander. Sie schienen von oben, von der Ruine her zu kommen, was mich beunruhigte. Petersens Aussehen gefiel mir seit einiger Zeit gar nicht, er war außerdem gegen mich verschlossen, fast unnahbar, wie ich ihn sonst nicht kannte. Ich wußte, daß er immer ei nen kleinen Revolver in der Tasche trug, wenn er einen weiteren Ausflug machte, und Pistolenschüsse waren es kommen, da hörten wir uns von oben herab anrufen. Ich erblickte Petersen zwischen dem Gestrüpp wilder Rosen «nd Brombeeren, welche die Trümmer überwucherten. Et winkte heftig mit beiden Armen. In raschen Sprüngen eilte ich den Hügel hinan, folg te. Was mochte geschehen sein? » » « Nachdem Karl und Marie sich von uns getrennt hatten, rasteten sie zu nächst bei der Ruine. Es war wind still und die Sonne brannte so heiß, daß sie sich auf eine der verwitterten Mauern setzten. Die Aussicht von da oben war hübsch. Links das Silber band des Flusses in seinem Wiesenbet te, vorne zu den Füßen der Meierhof mit dem Teiche, etwas weiter daj freundliche Dorf La Chapelle dies alles vereinigle sich, in Sonnengold getaucht, zu einem freundlichen Bilde, und darüber stiegen zwei Lerchen schmetternd in die Lüfte. Maries Auge ruhte beglückt auf der Landschaft. „Wie schön." sagte sie, indem sie die Hand desVerlobten in die ihrige »ahm, »ist es, daß wir allein, ganz für uns, dies genießen tonnen. In diesem Au genblicke wünschte ich mir, dichten zu können, um Dir verständlich zu ma che», was mein Herz erfüllt." «Was wir miteinander durchleben, ist es nicht Dichtung und Wirklichkeit Zugleich, berauschender, schöner, als die packendste Lyrik?" versetzte Karl. „Du bist meine Liebe, mein Alle«, meine Welt." flüsterte Marie, indem sie das Haupt an seine Schulter lehnte. Als sie so an ihn gelehnt dasaß, fühlte er ihr Herz in mächtiger Erre gung klopfen, der Puls ihrer Hand, die er in der seinigen hielt, hämmerte fie berhaft. Doch über ihr Antlitz hatt« sich ein sanfter, seelenvoller Glanz ge lagert, eine milde Freude, der Aus druck reiner und seliger Befriedigung, wie der Sonnenschein über der Land schaft. Da zitterte eine Thräne in Ihrem Buge. „Was ist Dir, mein Lieb?" rief er bestürzt. „Hast Du einen heimlichen Kummer? Warum erzählst Du mir nicht davon?" Marie preßte ihre Hand aufs Herz, als ob sie dort einen Schmerz fühlte. „Könntest Du wohl einmal mit mir weinen?" fragte sie, und als sie ein Lächeln seine Lippen umspielen sah. lachte auch sie unter Thränen. Dann schwiegen sie beide, und j< länger das Schwelgen anhielt, um so tiefer war ihre Empfindung des Zu sammengehörenz und des unauflöslich Vcrbundenseins. Das Glück schien heu te bei ih-.en eingekehrt und in ihnen zu wohnen. Die Sonne sank und der sich erhe bende leichte Wind machte Marie ein wenig frösteln. Sie erhob sich unl schlug vor, aus dem waldbedeckten Rücken etwas weiter zu gehen. „Nun wollen wir uns einmal ein bilden," sagte sie, indem sie sich auf Pe tersens Arm stützte, „wir hätten unS in einem Zauberwalde verirrt, in ei nem Labyrinth hoher, undurchsichtige, Büsche, zwischen denen alle die engen gewundenen Pfade immer auf ein Plätzchen zurückführen. Auf dieseni Platze aber stünde eine uralte Eiche und in den Zweigen der Eiche wohnt, eine Dryade, und diese Dryade wär, die Göttin unserer Liebe! Wir knieei nieder unter dem Laubdach des Bau mes, und plötzlich fühlen wir unserl Seelen vertauscht. Aber nein, so ist ei nicht, die Göttin hat unsere Seelel verschmolzen in eine einzige, und dam theilt sie wieder diese und gibt jeden von uns die Hälfte, und so bekomme! wir ganz gleiche Seelen. Fortan den key wir immer die gleichen Gedanken haben die gleichen Gefühle und sini einig in allen Fragen. Wäre dies woh möglich, und würden wir uns dabe wohl glücklicher fühlen als jetzt?" „Ich glaube es kaum." entgegnet, Karl, „siehst Du, der Reiz der Lieb, besteht in den Gegensätzen, die sich aw ben als die unsrige, und sind größer, Gegensätze denkbar an Nationalität Religion, Temperament und Geist! Ich fürchte sogar, mein Schatz würd, bald anfangen, sich zu langweilen, wenn die Dryade wirklich Ernst ma chen sollte mit der Ausgleichung unse- Sie befanden sich noch zwischen dem Gestrüpp, das die Ruine mit dem Walde verband. Da machte Marie Halt. ErgriffKarls Arm und wies mit der andern Hand auf einen dürren Brombeerstrauch vor ihnen. Dort hockte ein Thier am Boden und beobachtete sie. Karl sah nach der bezeichneten Stelle. „Es ist ein wildes Kaninchen," sag te er leise, „warte nur, wir wollen ein mal sehen." Er griff in die Hintere Tasche des Waffenrocks und entnahm ihr einen kleinen, in Elfenbein gearbeiteten Re volver. Rasch schob er die Sicherung zurück und richtete die Waffe auf das Kaninchen. Mit eincm Satz flog das Thier davon, der Schuß knallte hinter drein, ohne zu treffen. „Hier sind gewiß mehr Kaninchen," sagte Karl, „laß uns vorsichtig weiter gehen." Mit vorgestrecktem Revolver ward die Umgegend abgesucht, aber kein Wild ließ sich mohr blicken. Marie Umkehr" Als sie wieder bei der Ruine waren ließ Marie sich den Revolver geben und betrachtete ihn genau. Karl setzte ihr den Mechanismus und die Art der Handhabung auseinander. Plötzlich sah er sie erbeben. Ihre Hände zitter ten so heftig, daß er zugriff. um die Waffe vor dem Hinfallen zu bewahren. „Hast Du damit einen Menschen ge tödtet?" fragte fit, wie von innerer Angst verzehrt. Karl beruhigte sie lächelnd. „Nein," sprach er, „kein Geschöpf, weder Mensch noch Thier, hat sein Le ben durch dieses niedliche Instrument verloren. Es ist nur ein Taschenrevol ver. den ich gewöhnlich zu mir stecke, wenn ich allein ausgehe, und der Nachts vor meinem Bette liegt. Auf dem Marsche trage ich umgeschnallt «inen viel größeren." »Ich möchte gern einmal schießen," sagte Marie, „ich hab« noch nie eine Waffe abgefeuert." Karl riß ein Blatt aus feiner Brief tasche und befestigte es mit einer Steck nadel, die Marie ihm reichte, an der rissigen Borke eines Baumstammes. Dann ließ er Marie sich zehn Schritte entfernt stellen, unterwies sie in. Zielen und sie drückte los. Die Kugel Pfiff am Stamme vorbei. „Ja, siehst Du. das will alles erst gelernt sein," rief er heiter. „Gehe jetzt einmal auf fünf Schritte heran!" Msrie gehorch'e, schoß wieder, und nun saß die Kugel mitten im Papier. „Ins Herz getroffen!" rief sie. „Jetzt stecke aber den Revolver wieder zu Dir. Ich mag nicht mehr damit schießen. Es ist doch ein Mordinstrument!" Kaum hatte Marie diese Worte ge sprochen und Karl die Waffe gereicht, als sie mit tiefem Aufseufzen die Hand gegen die Brust preßte und zurücksank. Der rasch hinzuspringende Karl sing sie in den Armen auf. Sie war be wußtlos. Er ließ den Körper sanft zu Boden gleiten und bettete das wachsbleiche Haupt in seinen Schoß. Sie regte sich nicht, nur die Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen Athemzügen. Karl war airfs Aeußerste erschro cken. Er wußte auch nicht, was er be ginnen sollte, er rieb ihre Schläfe, ihre eiskalten Hände. Wasser war nicht in sein Rufen verhallte unge- Endlich schlug Marie die Augen wieder auf. „Wo bin ich?" murmelte sie, wild umherblickend. Als ihr Auge auf Karl fast zusammen, und Auf Karls freundlicheWorte entgeg nete sie: „Ich glaubte, ich sei gestorben. Es war ein so gräßlicher Schmerz, der jetzt vorüber. Aber matt bin ich, kommen soll. Könntest Du nicht Hilf« holen, mein Karl?" „Ich verlasse Dich nicht, Theure, ehe ich nicht gewiß bin, daß Du Dich er holt hast," antwortet Karl. „Hoffent lich kommen die Kräfte schnell wieder, Deine Hand wird schon wärmer. Hat test Du schon mehrfach solche Ohn machtsanfälle, Du Liebe?" „Ich habe nie etwas Aehnliches em pfunden," versetzte sie mit schwacher Stimme, „ich glaubte wirklich, es ginge zu Ende. Ich fühlte mich von einem kalten Nebel umwoben, in dem ich ab wärts sank, immer tiefer und tiefer, Dabei verfolgte mich unablässig ein fürchterliches Augenpaar, dessen Flam men den Nebel durchdrangen. Endlich wußte ich nichts mehr. Abel hörtest Du nicht sprechen? Mir ist, als ob Helles Lachen herauftönte.' Karl lehnte den Rücken der Kranken sorgfältig gegen ein moosgepolsteries Felsstück und sprang auf die Mauer Er sah uns unten den Weg entlano kommen, rief und winkte uns herauf „Was ist geschehen?" rief ich. „Wc ist Marie? Sie hat doch nicht " In ein paar Sätzen war ich an ih rer Seite. Ein Stein war mir von der Seeli gefallen. Wie kann man sich auch nui so dummes Zeug einbilden! Jetzt kam auch L>">onie heran und be mühte sich liebevoll um Marie. Diese verlangte durchaus, sich zu erheben, während Karl und ich ihr vorschlugen, sie nach dem Hof zu tragen. Es ent spann sich ein kleiner Streit, dessen Ende war, daß Marie, auf unsere Ar me gestützt, selbst zu gehen versuchte. Es gelang ihr auch, anfangs zwar nur langsam, doch kehrte., die Kräfte all mählich zurück. So gelangten wir ohne weiteren Unfall bis ins Haus und brauchten Herrn und Frau Tailland nur zu er zählen, daß Marie unterwegs von ei nem leichien Unwohlsein befallen wor den wäre. Sie nahmen kaum Notiz davon; beide schwammen in Glück Über ihren vo.rtheilhaften Kauf. Dann gings nach Chatelard zurück. Dreizehntes Kapitel. Die nächsten Tage waren voll Auf regung für das deutsche Heer wie für die Bewohner des schönen Frankreichs. Am 26. Februar lief der Waffenstill stand ab. und wenn bis dahin die französischen Unterhändler im Haupt quartier von Versailles, Thiers und Jules Favre, sich nicht entschlossen hat ten. die vom Grafen Bismarck ihnen unterbreiteten Friedensbedingunzen anzunehmen, begannen die Feindselig keiten von Neuem. gen, daß Frankreichs Widerstands kraft völlig gebrochen sei. daß nur der Wahnsinn daran denken könnte, noch einmal an die Entscheidung der Waf fen zu appelliren. Der Friede mußte ja geschlossen werden, und unsere bra ven Jungen träumten von nichts und redeten von nichts als von der Heim lehr. Die große Mehrzahl der Bevölke rung dachte nicht anders. Es war end lich genug des Gemetzels und der Ver heerung, des Darniederliegens der meisten Geschäfte und Erwerbszweige. Sie wünschte den Frieden, mochte er kosten, was er wolle. Nur waren ihnen diejenigen Friedensbedingungen die erwünschtesten, welche den geringsten Steuerdruck nach sich ziehen würden. Etwas anders stand es um die Stim mung unter den Gebildeten des Lan des. Auch sie wünschten den Frieden, aber, setzten sie stets hinzu, den Frie den mit Ehren. Sie ließen auch keinen noch andereEntschädigiingen als Preis seiner in der Geschichte beispiellosen Siege zu fordern. Die Abtretung de» kleinsten Landstriches im Elsaß er klärten sie für schlechterdings unmög- lich, für unverträglich mit der Ehre und Wurde Frankreichs, das den Un tergang solcher Schande vorziehen Wäl««nd in den oberen Räumen des du Commerce sich die Offi zier- versammelten, kannegießerten un ten die Honoratioren. Es war dort ein Stammtisch, der während des Nach mittag!! niemals leer wurde. Der Frie densrichter, der Apotheker, zwei Aerzte, einige Advokaten und verschiede»: Kaufleute, unter denen auch HerrTail land, fanden sich dort ein. Hier waren immer die neuesten Nachrichten zu ha ben, d. h. die Neuigkeiten, wie siePresse und Telegraph dem französischen Vol ke zugehen ließen und die mit der Wahrheit gewöhnlich nicht ganz im Anfänglich hieß es, die Namen der Unterhändler leisteten Bürgschaft da für, daß ein Friede, der die Billigung des ganzen franösifchen Volkes finden würde, zum Abschluß gelangen würde. Dann klang es flauer: man möge ru hig sein und sich darauf verlassen, daß Thiers und Favre alles erreichen wür den, was erreichbar sei. Endlich brach ten die von Gambetta inspirirten Blät ter die ungeheuerliche Nachricht, Bis marck fordere die Abtretung von ganz Elsaß und ganz Lothringen an Deutschland, außerdem zehn Milliar den Franken Kriegskontribution, so wie Frankreichs Verpflichtung, fortan seine Armee auf hunderttausendMann zu reduziren. Dies Gerücht wirkte wi« ein Alarmschuß oder wie eine zer springende Bombe, und alle die ge< nannten Herren waren einig darin, daß ein Friede um diesen Preis di« Abdankung der französischen Nation bedeute, daß der Krieg wieder entbren nen müsse bis aufs Messer, wie Gam betta ihn täglich predigte, sollte auch Frankreich in einen Schutthaufen ver wandelt werden. Bei den Gesprächen in unserm Ka sino sah man der Entwicklung dei Dinge mit Ruhe entgegen. Man wußt« die Zügel der Diplomatie in den sicher sten Händen, keinem Zweifel konnte es daß Kaiser Wilhelm unt aller deutschen Patrioten zu der ihri gen machen würden, dasjenige nachzu holen, was 1818 durch die Eifersucht der Mächte vereitelt worden war nämlich die Wiedervereinigung desEl faß und wenigstens des deutschreden den Theiles von Lothringen mit dem Deutschen Reiche. Und als in unsern offiziösen Blättern Andeutungen dar über erfolgten, daß bei der Grenzre gulirung zwischen Deutschland unt Frankreich darauf Bedacht zu nehmer sei, unser Vaterland militärisch derari zu sichern, daß künftig ein frivolei Ueberfall durch den unruhigen Nach bar ausgeschlossen sein würde, da wur den diese Andeutungen richtig dahin verstanden, daß nicht nur die Abtre tung Straßburgs, sondern auch dieje nige von Metz ins Äuge gefaßt war. Natürlich wurde dies mit Jubel be grüßt, denn wir alle waren erfüllt vor dem Verlangen, einen Siegespreis heimzubringen, der ein würdiger Lohr war für unser gewaltiges Ringen, un ser- unerhörten Anstrengungen. Soll ten aber die augenblicklichen Machtha ber verblendet genug sein, diese unser, gerechte Forderung abzulehnen Als der 26. Februar heranrückte ohne daß die Unterhandlungen in Ver sailles zum Abschluß zu kommer schienen, wurden alle Vorbereitung-! getroffen, den Feldzug von Neuem zt eröffnen. Wir machten uns marfchfer tig. Die Patronen der Mannschafte, wurden ergänzt. Bis ins kleinste wur den alle Dispositionen getroffen, un mit der Stunde des Ablaufs des Waf fenftillstands den Vormarsch zu begin Die äußerste Entrüstung spiegelt sich in den Mienen und Reden derSol daten. Sie. die so fest gehofft hatten bald wieder am häuslichen Herde zi sitzen, kannten die Vorbereitungen zun Waffentanze nur zu gut. Eine dumpf Wuth bemächtigte sich aller, selbst de Gutmüthigsten, eine finstere Entschlos fenheit, endlich einmal dieser leiden schaftlichen Nation zu zeigen, was «j «uf sich habe mit dem bis zum Aeußer- Ken gereizten germanischen Zorn. Mein Bursche Johann Möller wa: gar nicht wieder zu erkennen. Ich traj ihn im Garten, als sein Gewehr putzn und auf eigene Hand Zielübungen an stellte. „Herr Feldwebel," sagte er, und di« grauen Augen blitzten unheimlich uw kort und klein. Dit Volk wi sünd vel tau god West gegen de Rackers! Se Hebben noch nich naug, de Puckel juckt se wohl ümmer noch! Aewer laten's in mit'n Kolben. Un denn man Ummer Füer leggt an de Hüser, dat deFruens lüd ok mal ansangen tau jammern, jetzt geiht dat up den Sommer, da lett sik dat Biwackiren woll uthollen. Ne, Ich hatte ihn reden lassen, dann entgegnete ich: „Johann. Du und die andern, ihr werdcl thun, wozu ihr sührt wie bisher." Johann schoß seinen finstersten Blick auf mich, dann versetzte er: »Je, Herr, Sergeant Schulz hett ok seggt, wenn hei den Jan Becker tau säte» kriegt, dem, will hei ein bi de Bein uphiingrn un em bi lebendigem Liew dat Fell «wer de Ohren trecken." slch mußt« mir das Lachen verbei- ten Schulz und rief ihm im Fortgehen zu: „Und ich verspreche Dir Johann, wenn Du den Gambetta fängst und il nich, il schlag em furts dod, un d« Herr Feldwebel mag sin Klock mins wegs beHollen." Auch im Verkehr mit unfernWirths leuten machte sich die dumpfe Schwül« fühlbar, die alle Gemüther belaste», Aon den Verlobten abgesehn, be schränkte sich der Verkehr auf ein Mi nimum. Eingeladen wurden wir nichi mehr. Herr Tailland grüßte mit küh ler Miene, als ob wir nächsten» du Säbel miteinander kreuzen sollten seine Gattin kam nicht zum Vorschein. Löonie begegnete mir einigemal au> der Treppe, sie war noch ganz die alte. Ich aber war zum Plaudern unt Scherzen nicht aufgelegt, es that mii auch innerlich wohl, daß an dei Stelll des verweichlichenden Verkehrs mit der Damen der ausschließlich männlich, Umgang getreten war, und ich ver brachte meine dienstfreie Zeit im Ka sino. Petersen freilich sah sich regelmäßig mit feiner Braut unter dem Borwan de, sie Deutsch zu lehren. Über Marli litt furchtbar unter den drohendenAw zeichen des von Neuem aufsteigender Gewitters, und auf Karl konnte diefei innere Konflikt des Mädchens nich Das war gewiß, Marie liebte Kar! mit der ganzen Leidenschaft ihresTem peraments, aber ebenso sehr lieble sil ihr Vaterland. Karl erwiderte dies, Liebe mit der Tiefe und Zähigkeit sei nes Volkscharakters. Dabei war ei deutscher Patriot vom Wirbel bis zu, Zehe. Beide vermieden es, die drohend, Kriegsgefahr miteinander zu erörtern Es war ihnen, als ob sie dicht neben ei nem PAlverfafse säßen, und da muß ten sie jeden Funken erdrücken, der um hersprühen mochte. Die Gerüchte, daß deutscherseits dii Abtretung von Lothringen verlang! würde, hatten Marie bis in die Tiefer ihres Wesens aufgeregt. Ein grauan voller Zwiespalt klaffte in ihrer Brust Er hatte immer bestanden, aber die letz ten Tage hatten ihn so verschärft. Ihr patriotisches Gewissen fühlte sich ver letzt. Einem Feinde ihres Vaterlandes anzugehören, ihn zu lieben, ihm folger zu wollen in sein ferne, im Grund, von ihr verachtetes Heimathland: dai erschien ihr in Momenten fehlende, Selbstbeherrschung als Verbrechen Und nun wollten diese Deutschen ir der Verrath ihnen verholsen, nun woll ten sie gar ihr theures Geburtsland an dem sie mit Leidenschaft hing, von ihr das nicht wie ein Sakrileg erschei nen, wie die That roher Und einem solchen Barbaren wollte sii Aber sie liebte ihn, sie war ei» schwaches Weib. Die Energie ihr« Ueberzeugung kämpfte vergeblich ge> gen ihr Herz. Sie erlag dies« Schwäche. kel bei der Mahlzeit von den drohen den Wolken, die sich aufs Neue übe» dem Vaterlande emporthürmten, sc zitterte sie vor Erregung, sie fühlte sick versucht, Männerkleider anzulegen unt sich unter die Freiwilligen Gambeita einreihen zu lassen. Saß sie dann wie der an Karls Seite, legte er zärtlich den Arm um ihren Nacken, so schmolz die Rinde ihres Herzens, da war su wieder ganz Hingebung, ganz lieben des Weib, das die holde Blume dei Augenblicks pflückte, unbekümmert um alles was kommen mochte in Gegen (Fortsetzung folgt.) «Spimer. ES ist leichter, die Zufriedenheit sck ner Vorgesetzten zu erringen, als di« der Untergebenen. Nichts ist thörichter, als Einem Vottvürfe zu machen, die er sich selbst Oft legen wir einen Fehler erst ab, wenn wir ihn an einem Andern be merkt haben. Hundert schmeicheln lügend dir ge- Fünf die geben grob dir halb« Klar heit! Nur ein Einziger sagt dir die Wahr heit Find' ihn! Wie erkennst du die Menschen «un Be sten oft? Wenn du gehst Und dich dann plötzlich ganz unver hofft Wied« drehst! Schminke verdirbt woriz« den Teint, als den Charakter. Wer nie fremden Undank kennen lernt, weiß nichts von seinem eigenen. Der größte Theil unserer Sorgen kommt nur deshalb so schnell, weil wir ihnen die Hälfte des Weges entge gen gehen. Jmmerimßerus. -Vater War das nicht der junge Refrerendar Krüger, der soeben das Haus verließ, als ich kam? Tochter: Jawohl, Pap«! Vater: Aber ich habe sein Gesuch doch abschläglich be schieden. Tochter: Ja, ab« er hat an «ine höhere Instanz app«llirt und Mama hat die Entscheidung des Bor?. dettiHteri . . . Aür die Küche. A u st e r n an roekor <Z<? dancss. Man bereitet vorerst einen klaren Fleisch-Aspik, dem man durch wenig Essig und Citronensaft einen leicht säuerlichen Geschmack verleiht. Mit ihm gießt man den Boden einer Kup- Pilform mit weitem Cylinder messer nickcndick aus und stellt sie nun in Eis- Frische Austern bricht man aus, entfernt den Bart, legt sie auf ein rei nes Tuch, tupft sie damit leicht ab und halt dann eine Auster nach der andern an einer Gabel in noch flüssigen, aber ja nicht warmen Aspik, um sie darauf kranzförmig nebeneinander einzulegen, bis die Form gefüllt ist, wobei man hin und wieder einige Löffel Aspik über die Austern gießt. Aus Weißbrot schneidet man, kurz vor dem Anrichten der Austern, die einige Stunden in Eis stehen müssen, einen Stöpsel, der Höhe und Weite des Cylinders der Form hat, worauf man diesen Stöpsel in Aspik taucht und bis zum Rand der Form den hohlen Raum damit aus füllt, sowie man die Form auf einen Sockel gestürzt hat. Auf die Mitte des Brotsiöpsels häuft man bergartig einige Löffel besten Astrachancaviars, der innere Rand wird mit rothen Krabben garnirt, und mitten in den Caviarberg ein Sträußchen Brunnen kresse gesteckt. Rings um den äußeren Rand der Schüssel legt man in Viertel geschnittene Citronen. Gänfeleberpain auf Straß burger Art. Zwei schöne Gänselebern legt man einige Zeit in Milch, hautet sie und dünstet sie in einem halben Pfund Butter mit zwei Glas Salz, wenig Pastetenpulver, einer ge wiegten Trüffel und einer Zwiebel rasch weich, worauf man sie durch streicht. Der Fond der Lebern wird mit 12 Eigelb vermischt, ebenfalls pas sirt und mit dem Leberbrei vermengt. Bier in Rothwein gedünstete Trüffeln schneidet man in Scheiben und legt dann eine glatte Form erst mit dünnen Speck- und darauf mit den Trüffel» scheiden aus, stellt sie in heißes Wasser in einen heißen Ofen, in dem der Pain gargemacht wird, ohne daß das Was ser kochen darf. Man stürzt die Speise, überfüllt sie mit dicker Trüffel sauce, die man aus Abfällen der Trüf feln bereitet, und garnirt sie mit Blät terteigfchntttchen. Kalbsbratenreste verwendet man folgendermaßen zu einem Mit tagsgericht. Möglichst in einem Schmortopf läßt man ein gutes Stück Butter mit etwas Pfeffer, Senf und Citronensaft und einer kleinen geriebe nen Zwiebel leicht anbräunen. Pell kartoffeln, etwa ein halb Mal so viel, als man sonst Kartoffeln zum Mit tagsessen rechnet, werden in kleine Wülfel geschnitten oder gewiegelt, des- Fleisch, auch Reste von Suppenfleisch (aber nur Kalbfleisch) kann man mit verwenden, und das Ganze wird in den Topf gethan. Das nöthige Salz dazu gegeben und unter zeitweiligem Umrühren langsam geschmort. Bon dem Knochen kann man sich noch ein wenig Brühe lochen, die man ebenfalls Gewürz. Man servirt es auf einem Braten- oder Pfannenkuchenteller mit Biertheilen von Citronen garnirt. Man gibt dazu Essiggurken. Das Ge richt trägt den schönen Namen „Laps kaus". Illi»i>. Nimm ein Huhn sorgfältig aus, binde es, lege es in einen Stein guttopf und lasse es leicht in der hei ßen Butter anlaufen. Schneide gleich zeitig Kartoffeln in kleine Würfel und Artifchokenherzen. füge einige kleine Zwiebeln hinzu und lasse dies in einem anderen Topfe gelb werden. Wenn diese Gemüse zur Hälfte gekocht sind, gar nire damit das Huhn und lasse das Ganze bei schwachem Feuer ungefähr eine halbe Stunde lang dünsten, wenn es sich um ein Huhn mittlerer Größe handelt. Beim Auftragen streue einige Petersilienblätter, fein gehackt, darauf, und fervire in dem Kochiapf. Man darf nicht vergessen, in dem Huhn das Herz und die Leber zu lassen. Französisches Trauben gelee. Hauptbedinguirg für dies« köstliche Nachspeise ist ein krystallllares Weingelee. Man weicht Dj Unze Weiße Gelatine kurze Zeit in kaltem Wasser, thut sie dann mit einem Viertel Quart Wasser und dem Saft von zwei Ci tronen in eine Kasserolle, stellt diese in heißes Wasser und rührt die Gelatine, bis sie sich gelöst hat. Dann gibt man die ganz dünn abgeschälte Schale einer viertel bis halben Citrone, zwei zir Schaum geschlagene Eiweiß, die man mit einer Flasche Rheinwein verbindet- und unter beständigem Schlagen de? Gelatinemasse zusetzt, dazu, nimmt die? Flüssigkeit aus dem Wasserbade, setzt sie auf's Feuer unb schlägt sie, bis sie? anfängt aufzuwallen, worauf man st» einige Male aufkochen läßt und nuir eine Stunde geschlossen wieder in hei ßes Wasser stellt. In ein Porcellan» gesäß legt man 7 Unzen Zucker, IM das Gelee durch ein Filtrirtuch lang sam darauf laufen, wobei der Zwcker sich völlig auflöst, und füllt nui» »on diesem Gelee halbfingeryoch in eine Cylinderform. Man kgt die Norm darauf zum dritten Theil mit reifen. »lauen, trockenen, frischen Weinbeeren -us, füllt Gelee darüZer, läßt es er starren, gibt nun euie Schicht Weiße Trauben Seeren, Wiekerum Gelee, dann gießt die Form bii zum Rande mit Weingelee aus und stellt sie bis zum Anrichten in Ei». Anblick und Ge fchm-ck dieses Zraubenzelees sind un übertrefflich. Die Erinnerung ist ein Sonnenstrahl, der um so mehr leuch, tet, je mehr Schatten uns umlädt. 3
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