2 Hin ungelöstes MMet. werben. Pete's Mutter, die alte werden, den» er bezeigte keine Lust zu irgend einer nützlichen Thätigkeit. Ehe »r abmarschirte, zeigte sich Pete seiner Hemde in ihrer kleinen, höllenheiße» Cabine in der Mulligan Wey schwitzte, und ließ sich gebührend bewundern. auch einen sehr kriegerischen Eindruck, und die ganze Mulligan Alley lief zu sammen, um ihn zu bewundern. Als einem Leben der Ehre und der Aben- Pete Ryder war in ein Infanterie- Regiment gesteckt worden, das zum Corps desGenerals McClellen gehörte. directer Borgesetzter, bezeugte dein blutjungen Riesen ein gewisses Wohl wollen und beförderte ihn nach einigen Wochen zum Corporal. So kam der für den Norden ver hängnißvolle erste Tag von Bull Run. Noch heute steigt manchem Unionssol- Armee abspielten. Jene Schlacht ist vom Schlgchtfelde lief. Alle Bande Är Triebe der Selbsterhaltung folgend. Es läßt sich denken, daß Niemand an jenem schrecklichen Tage, während seines Regiments hatten hinterher be hauptet, Pete sei mitten rn der Flucht gestürzt und habe sich mit der Hand weitergelaufen. Wie dem auch sei, Pete Ryder war seit der Schlacht bei Bull Run spurlos verschwunden. Alle Nachforschungen, die sein« alte Mutter nach ihn anstellte nnd die si« mit großer Hartnäckigkeit mehrere Jahre lang fortsetzt«, blieben ohne Erfolg. Die alte Frau ließ sich sogar die Mühe nicht verdrießen. nach Washington zu fahren und Präsident Lincoln persönlich aufzusuchen, der sie mit seiner gewöhnlichen Güte und Leut seligkeit aufnahm und anhörte und versprach, Nachsorschimgen nach dem Verbleib ihres Sohnes anstellen zu lassen. Ab«r auch diese Nachforschun gen blieben vergebens. Pete Ryder «ine verirrte Kugel ihn an jenem Tage auf der Flucht getroffen und getödtet haben müsse und daß seine Leiche eine «on jenen sei, die man nach der '.Schlacht sanglos und klanglos einge jHarrt hatte. Seine alte Mutter hoffte noch geraume Zeit, daß der Ver mißte doch noch eines auftau chen werde, aber als Jahr um Jahr verging, schließlich der Biir^ ten, und dazu sjellten sich die Beschwer den des Alters ein, sodaß es nicht zu 1872 in Baltimore starb. Captain Wagstaff, der die Compag nie befehligt hatte, in der Pete Ryder gestanden, wurde zwar mehrmals im Verlaufe des langen Krieges verwun det, aber er genas jedesmal rasch, und Oberstenrang und als er bald nach Appomattox verabschiedet ward, da trug «r den stolzen Titel eines Brevet- Generals mit in"s Civilleben. Sei nem Berufe nach war er eigentlich Arzt gewesen, und diese Thätigkeit nahm er wieder auf, als es. Frieden war. Er ließ sich in einer kleinen Stadt im west lichen Missouri nieder, heirathete bald sehr glücklich, und seine Praxis besserte sich schnell in dem Maße, dah er recht wohlhabend wurde. Viele Jahre gin gen so dahin, und Dr. Wagstaff hatte es zu bedeutendem Ansehen und Ein fluß gebracht in jenem Theile seines AdoptivstaateS. Im Jahre 1891 souri zum Mitglied einer Behörde er nannt, die die Hospitäler, Irren- und Armen-Asyle des ganzen Staates in regelmäßigen Zwischenräumen zu in spiciren hatte. Bei dieser ehrenvollen Thätigkeit gelangten die Herren von der Commission auch nach St. Louis, wo sie unter anderem die Anstalten besuchten, die zur Aufnahme farbiger Mitbürger dienen, und in dem Jrren asyl für Farbige wurde eine ganz be sonders genaue Untersuchung ange stellt. Dr. Wagstaff mit zwei anderen Her ren der Commission stand schließlich auch vor dem G«ckloch einer Einzel zelle, die nur einen einzigen Insassen enthielt. Es war, nach dem Bericht des Anstaltsarztes, ein ganz eigen thümlicher Fall. Der irrsinnige Neger da drinnen, der in wachem Zustande niemals sprach und nur sortwährend nach Rechts hin sich an der weißge tünchten Mauer seiner Zelle aß mit gutem Appetit und schlief des Nachts so fest und lange wie ein er müdeter Arbeiter. Aber er war stumm und theilnahmlos gegen Alles, schien nicht das geringste Verständniß für irgend etwas zu haben und war durch nichts von seiner eigenthümlichen Lieb haberei, fortwährend dicht an der Wand um die Zelle zu streifen, abzu bringen. Dr. Wagstaff und seine zwei Collegen beaugenscheinigten den Irren, der sich nicht um sie bekümmerte, sehr genau. Die colossale Statur des Negers, dem die krausen Wollhaare jetzt schon in schneeigen Flocken um den runden Kopf hingen, fiel ihm auf. Wo hatte er nur diesen Mann schon gesehen? Der Anstaltsarzt machte die Herren darauf aufmerksam, daß von dem beständigen Berühren des Kopfes rings um die Wand der Zelle die weiße Tünche eine schwarze Linie zeigte, so fein wie ein Haar beinahe, aber doch deutlich erkennbar. „In der That, ein eigenthümlicher Fall," sagte Dr. Wagstafs laut. Der Klang seiner Stimme mußte das Ohr des Negers berührt haben. Blitzschnell wandte er sich um und rung wieder auf/ Der Anstaltsarzt wurde gefragt, unter welchen Umständen der Patient eingeliefert worden und wie lange er schon daselbst sei. Seit vielen Jahren, sagte dieser. Wie er ursprüngUck> da kunft, da er selbst entweder nicht spre- Anstalt nur als No. 77 bekannt.. So weit wiederholte genaue ärztliche Prü tienten körperlich gar nichts. Welches fein Gehirnleiden sei, das ließe sich wohl erst nach seinem Tode feststellen. Aufmerksam hatte Dr. Wagstafs diesem Berichte gelauscht. Die Sache war ihm räthselhaft. Im Interesse der Wissenschaft erbat er sich die Er- Mit Erlaubnis des Anstalts-Direk- Lause der Jahre und die einen Druck aus die eine Seite des Gehirns aus> übte und die ganzen Denkfunktionen sowie das Gedächtniß paralistrte. schwulst kehrte auch die geistige Thätig keit zurück, die der Patient einst beses sen. Aus die Frage nach seinem Na men erwiderte er: „Pete Ryder, —tes Regiment, Compagnie C, Cap tain Wagstafs." Da siel es Dr. Wagstafs wie Schup dem weißmelirten Kraushaar vor ihm war der einst verschollene, lustige Re crut Pete Ryder, den er zum letzten Mal auf der Flucht nach der Schlacht bei Bull Run zu sehen belommen hatte. „Pete, kennst Du mich noch?" frug Dr. Wegstafs mit zitternder Stimme, denn dieses Wiedererkennen muthete ihn beinahe so an wie die Auserweckung „Es scheint mir so. Boß," erwiderte Pete mit unsicherer Stimme. Um «s kurz zu machen, null ich nur nock, erwähnen, daß Pete Ryder von seinem ehemaligen Captain nach dessen sich als Pferdeknecht und Kutscher bald in keinem Elemente fühlte. Aber man hat niemals etwas darüber in Erfah rung bringen können, wohin Pete Ryder lisch der Schlacht bei Bull Run gerathen war, ob er, unter dem Ein slutz der lheilweisen Gehirnlähmung in einem Stück bis nach Missouri gelau fen war oder ob er erst noch andere Abenteuer «riebt hatte. Dieser Theil seines Lebens ist für ihn und für alle anderen ein ungelöstes Räthsel geblie- Tn schlanc Pinolo. Ich schickt? einmal in der ganzen Stadt herum um Kleingeld auszutrei ben, konnte jedoch trotz aller Muhe nur sehr wenig erhalten. Da kam meinem Oberkellner Karl der Gedanke, sich welches beim Mauteinnehmer zu ver schaffen. Er schickt also den Piccolo, der als der größte Ausbund bekannt war, zu dem Mautner, gibt ihm Bank noten mit und sagt, er solle ja recht bald wieder kommen. Wir waren wirklich Alle erstaunt über die sonst nie gewohnte Pünktlichkeit des Burschen, er brachte sein Kleingeld pünktlich. Es dauerte aber keine halbe Stunde, so er halte ich einen Brief von Mautner Schermaul mit nachstehendem Inhalt: Sehr geehrter Herr Macker! Es ist wirklich sehr bedauerlich, daß Sie so einen Gassenbuben zu einem Kellner ausbilden lassen. Der Bursche hat beim Verlassen meines Hauses aus meinem Garten die schönsten Trauben gestohlen, ich ersuche Sie da her, diesen Buben zu strafen. Mit freundlichem Gruß M. Schermaul, Mautner. Ich konnte meinen Zorn kaum be meistern. Ich rief dem Oberkellner und ließ ihn Schermauls Schreiben lesen. Da sagte der: „Herr, wenn Sie diesen Kerl noch so sehr durchhauen, so weiß Herr Schermaul nichts davon. Das Beste wäre, wenn er ihn selbst hauen könnte. Wir schicken den Bu ben selbst zu ihm zur Züchtigung. Ge sagt, gethan. Ich schreibe sofort an Schermaul folgende Zeilen: Sehr geehrter Herr! Es ist mir unendlich leid, daß dieser freche Spitzbube Sie Ihrer Weintrau ben beraubte. Ich schicke Ihnen des halb zu Ihrer Abkühlung denßurschen selbst. Er hat gleich das Rohr, mit welchem Sie den Ueberbringer züchti gen wollen. Achtungsvoll M. Macker. den Stock und den Brief, damit er bei des durch den Buben an die Adresse bringen lasse. Doch Fritz, schlau wie die Möglichkeit, schien sofort eine Falle zu ahnen. l .St d war Fritz schon wieder da, und als ich ihn um die Antwort Schermauls frag te, erwiderte er, daß er gesagt habe, es sei schon gut. Im selben Augenblick kam Frau Sarah Beidl mit ihrem Sohn Benjamin zur —^ Vereinfachung. Sergeant ciplin): „Wenn ich sage „Uss!", da ste —Höchster Grad. „Mein Rücksichtsvoll. Baron (zu che» willst Du trotzdem bei mir bleiben?" I m in e r G e sch ä s t s m a n n. „Natürlich! Hab' sie Dir ja schon gut — Poetisch. »Unser Zimmer herr, Frau Nachbarin, ist poetisch! Waschbecken steckt, declamirt er den > .Taucher" von Schiller!" Zwanzig Krancs. Ich war im Jahre 1868 nach Ost- Nerven aufzuhelfen. Wer beschreibt meine Freude, als ich eines TageS, auf dem Meeressande in der Richtung von Blankenberg dahinwandelnd, in einem gleichfalls einsam mir entgegen Kom menden den Grafen Arthur v. ***kir chen erkannte, mit dem ich manches Jahr in der österreichischen Armee ge meinsam im Regiment Bayern-Drago ner gedient und mit dem ich den Krieg von 1859 so lange mitgemacht, bis ich verwundet wurde. Er hat mich damals bis zum späten Abe.<Z gesucht, und daß Pflege verschaffte, dem danke ich es, daß ich noch lebe. Graf Arthur war der einzige Sohn eines Nachgeborenen aus der obengenannten standesherrli chen Familie, als er in das Regiment eintrat, bereits elternlos und besaß nur ein spärliches Vermögen. Er war «in herrlicher Junge, voller Lebenslust und Lebensfreude, 'muthig bis zur Toll kühnheit und dabei herzensgut, ein wahrhaft goidenes Herz. Bald nach dem Kriege. Niemand konnte sich erklären weshalb, denn seine Bravour hatte ihm dit glänzendste Carriere in Aussicht gestellt, quittirte er den Dienst und zog sich in eine kleine Landstadt zurück. Infolge einer Reihe von unvorherzusehenden Todesfällen fiel ihm ganz unerwartet die Standes herrschaft zu, aber er erschien niemals in der Hauptstadt, um den ihm gebüh renden Platz in der Gesellschaft einzu nehmen, sondern, wenn er nicht Reisen in entfernte Welttheile machte, lebte er einsam auf seinen Gütern. Einmal ge lang es mir, ihn ausfindig eine sehr große Freude, mich wiederzusehen, aber er war ein ernster, fast scheuer Mann geworden, der meinen Fragen nach dem Grunde seiner so ausfallenden Veränderung auswich. Anderen Tages war er ab- Dkses Mal zeigte er sich weniger scheu, und indem er mich in überwal lender Rührung in seine Arme schloß, versprach er mir, mich nicht wieder so ohne Grund und heimlich zu verlas sen. Wir verlebten schöne Tage, tausch ten unsere Erinnerungen an die alten Zeiten aus und waren wieder ein Herz und eine Seele, wie ehedem, nur sprach er nie davon, weshalb er den Dienst aufgegeben, und selbstverständlich frug ich nie danach. Er hatte es nicht gern, wenn ich ihn mit anderen Badegästen bekannt machte, und lehnte es längere Zeit hindurch ab, mich in den Club zu begleiten, den die zur Badegesellschaft gehörigen activen und vormaligen deutschen Ossiciere improvisirt hatten. Eines Abends ließ er sich doch von mir überreden. Er wurde natürlich sehr zuvorkommend empfangen und die Erzählung einiger interessanter Begeb nisse seiner Reisen machte ihn bald zum Mittelpunkt eines ausmerksam zuhö renden Kreises. Unglücklicher Weise Wurde dieses gemüthliche Zusammen sein plötzlich durch eine Anzahl von ei ner Seefahrt ziemlich angeheitert heimkehrender junger Officiere unter brochen, die nach einigem lärmenden Durcheinander in kurzer Zeit das in solchen Fällen unvermeidliche Hazard spiel in Scene setzten. Graf Arthur be theiligte sich nicht daran, er war ausge standen und blickte durch das Fenster aus das vom Mond beleuchtete Meer. Da zog ihn «in kleinesßlumenmädchen, welches in das Zimmer gekommen war, um seine Waare zu verkaufen, am Rock und bot ihm ein Sträußchen an. Der Gras zuckte zusammen, wie von einem elektrischen Schlage getroffen, nahm rasch aus seinem Portemonnaie ein Zwanzig-Francs-Stück und gab es dem Kinde. Dieses, anfänglich ganz verduzt, glaubte nicht an sein Glück und hielt das Goldstück mit staunender Miene in der Hand. Aber als der Ge ber mit abgewendetem Gesichte rasch die Worte sprach: „« Is, jv von« lo ckoiiui", stieß es ein Freuden geschrei aus und stürzte aus dem Zim mer. „Nun, ich muß sagen," rief jetzt der junge Fürst Ratonitz, einer der am meisten Angeheiterten in einem Tone, der anzeigte, daß er Streit suche, „bisher habe ich geglaubt, Ihre Ver mögensverhältnisse erlaubten Ihnen nicht, mit uns zu pointiren: nun sehe ich aber, daß Ihnen das Geld leicht in der Hand sitzt und ich möchte mir bei nahe die Frage erlauben, ob vielleicht wir als Mitspieler Ihnen nicht gut ge nug sind." Gras Arthur wurde todten ich principiell nie spiele, so habe ich auch meine Gründe, mich nicht zu schlagen. Als Cavalier werdcn Sie lassen." Fürst Rakonitz wollte Etwas erwi dern, aber ich kam ihm zuvor. „Meine Graf***tirchen hat im Feldzug« von 1859 Proben von Tapferkeit abgelegt, die seinen Muth außer allen Zweifel stellen. Wenn er Gründe hat, sich nicht zu schlagen, so sind es jedenfalls ebren- in denen mein kleines Vermögen be stand, gekündigt. Mein Bankier hatte sie mir zur Beifügung der zum Umsatz nöthigen Unterschiist geschickt und mir gerathen, si« des bessern Kurses wegen in Nizza zu versilbern und so trug ich das Geld bei mir, als ich eines Tages wieder in jenes Unglücksparadies mich begab. Um es kurz zu machen, am Roulettetische erfaßte mich der Spiel teufel und nach Stunde dantens mehr fähig, durch die Alleee, welche sich an der Straße zum Meere hinzieht. Da plötzlich fällt mein Blick auf etwas im Mondlichte Hellglänzen des es war ein Zwanzig - Francs- Stück. Auf einer der Bänke saß ein etwa achtjähriges Mädchen fest einge schummert, neben ihr stand ein Körb chen mit Blumen ich hielt sie also für eine der kleinen Blumenverkäuse rinnen, denen man dort aufSchritt und Tritt begegnet. —ln ihrem weißen Schürzchen lag das Goldstück; offen bar war es ihr beim Einschlafen aus der Hand, die sie noch krampfhaft ge schlossen hielt, herabgeglitten. Vielleicht war es das unerwartete Geschenk eines übermüthigen glücklichen Spielers ge wesen, vielleicht ihr Wochenerlös. Und während ich dies denk«, fchießt es wie ein Blitz durch mein siedendes Gehirn: „Das ist Glücksgeld, das muß Dich ret ten." Mit fiebernder Hand reiße ich ein weißes Blatt aus meinem Taschen buche, schreibe darauf: „linii poui in den Schooß und nehme den Napo leon an mich. Noch ein kurzes Zaudern, dann eile ich in den Spielsaal zurück. Eben ertönt das: kuiti?» votre Heu." Ich will das Goldstück auf Nummer 20 werfen, aber es fällt auf 21 und ehe ich es richtig rücken kann, »schallt schon das: „liwn^> Pier: „Xumc-ro Vinxt-nn, Rouxe, Irui>!>ir<>, l'u»»<>." (Die Nummern über 18 sind „p!>«se", die unter 18 „ruaoque".) Der dreiunddreihigsache Betrag fliegt aus den Händen des Cassiers auf meinen Einsatz; rasch schiebe ich das Ganze auf Rouge und fortlaufend, eine zehnmalige Serie, in die ich gerathen, läßt mich mehr als eine halbe Million gewinnen! Jetzt aber raffe ich das vor mir liegendeGold und fen. Die Bank, auf der die Schläferin ge bist ehrlos geworden, sage ich mir, Du kannst und darfst des Kaisers Rock nicht mehr tragen! Mit dem bittersten Was hilft es mir? Ich hielt mich für kenne mit Schmerz, daß ich kein« fand. Anderen Tages war Graf Arthur ab gereist. Ueber ein Jahr lang hörte ich nichts von ihm. Da erhielt ich eines Tages ei verniähle mich dahier am 15. lf. Mts. Theresina Balbi. Rechne auf Dich als Trauzeugen. Brief folgt. Arthur." Der Inhalt des Briefes war folgen der: „Lieber, theurer Freund! Ich bin Aeltere der Beiden, „warum Du immer gerade auf dieser Bank sitzen willst, Theresina?" „Weil ich da vor Jahren die kum mervollste Stunde meines Lebens ver<- bracht habe," erwiderte das junge schöne Mädchen, das wie die ältere Frau bürgerlich einfach gekleidet wur. „Meine Mutter hatte mich an jenem Tage, ich war eben sieben Jahre gewor den, nach Monaco mitgenommen, um meiner Taufpathin einenßefuch zu ma chen. Diese fchenkte mir ein Körbchen voll Blumen und ein Zwanzig-Francs stiick, damit ich mir eine rothe seidene Blouse, mein Herzenswunsch, dafür kaufen sollte. Ich war überglück lich und ließ das Goldstück nicht aus der Hand. Es war Nacht geworden, meine Mutter hatte noch einen noth wendigen geschästlichenGang zu machen und ich erklärte, zu müde zu sein, um mitzugehen. So setzte sie mich aus diese Bank, mit dem Austrage, ihre Rück kehr abzuwarten. Bald schlummerte ich ein. Als ich erwachte, war mein Schatz verschwunden, statt desselben lag ein Stückchen weißes Papier in meinem Schooß. Schreiend und weinend laufe ich umher, bis meine Mutter kommt und mich rasch auf die Eisenbahn bringt zur Heimfahrt. Ich habe mich wochenlang nicht trösten können." „Und Sie haben das weiße Blätt chen noch?", rief ich aufspringend mit vor Ausreaung erstickter Stimme. Die beiden Frauen waren nicht wenig er schrocken und offenbahr verhinderte sie nur der Schrecken am Davonlaufen. „Fürchten Sie Nichts," fuhr ich fort, „ich bin nicht wahnsinnig, aber von der Beantwortung meinerFrag« hängt das Wohl und Wehe meines Lebens ab. Haben Sie das Papier noch, von dem Sie sprachen?" „Gewiß habe ich es," sagte das jun ge Mädchen, „und zwar trage ich es stets bei mir. Hier ist es." Dabei zog sie das Blatt, das ich da mals aus meinem Taschenbuche geris sen, hervor und legte es in meine Hand. Jeder Zweifel war ausgeschlossen. „Was verlangen Sie dafür", sagte ich zögernd, „damit Sie mir meinen Diebstahl verzeihen?" „Wie. Sie sind es gewesen, der mir damals das Papier in den Schooß legte?" rief das Mädchen voll höchsten Erstaunens. „Ja, ich war es; ich habe Sie be stohlen!" „Aber verehrtester Herr", meinte nun das junge Mädchen mit lieblichem Lä cheln, „von Diebstahl kann doch keine Rede sein, nachdem Sie mir einen Schuldschein ausgestellt haben; es war höchstens ein etwas ungezwungen ge nommenes Darlehen. Geben Sie einem Armen 20 Lire und einem zweiten wie der 20 Lire als Zinsrückstand und mir lassen Sie den Bon zur Erinnerung." Daß ich mich damit nicht zufrieden gab, obwohl ich von der hübschen und klugen Art der Sprecherin entzückt war. begreifst Du. Ich bat um die Er laubniß, die Tante, eine Kausmanns wittwe, die mit ihrer verwaisten Nichte Theresina in Nizza wohnt, besuchen zu dürfen und schickte 20,000 Lire in The resinas Namen zur Bertheilung an die Armen von der Mairie. Mein« Besu che bei der Tante aber wurden immer häufiger und eines Tages gab mir Theresina ihre Einwilligung, mir für das Leben anzugehören. Konnte ich meinen Schuldschein besser und vor theilhafter einlösen? Ja fo, Du kennst ja Theresina nicht! Also eile, komme, sehe und beglückwünsche dann Deinen erlösten, alten Freund!" Herbst. Von P. I. Willatzen. Das ist der Herbst, wenn wild einher Die Stürme durchs Eichthal sausen, Wenn die Wipfel wie ein empörtes Meer Ha, wie das ächzet und wie das stöhnt, Wie wenn eine Wogenschlacht ringsum dröhnt. Als gält' es die Eichen zermalm«» Gleich Halmen Das ist der Herbst. Das ist der Herbst, wenn Blatt um D' i,e r tkleide . Wenn still sie neigen das liebliche Haupt, Weil erkaltet das Sonnenherz, dem sie geglaubt, Und w«il's nun zu frostig auf Erden Will werden Das ist der Herbst. Bauin, Das klingt so schaurig im Waldes raum, Das ist der Herbst. D tt WM schlagen Wenn die Schwinge des Geistes kraft los wird, Wenn dein Muth gebrochen im Staub« irrt Und du flehst, daß der Herr das Ende Dir sende! Ja, das ist Herbst! Kindern umzugehen?" Mädchen: »Gewiß! Ich war ja selber 'mal eins!" Fmmdlichc« Antlitz. ES gibt kaum etwas Anziehenderes, als ein „leuchtendes Angesicht". Ich kann keine Vewundering hegen für ein Gesicht mit einem herben Lächeln, wenn das auch manchem interessant er scheint. Ein Lächeln dagegen, das von der Hand Gottes selbst auf ein Men schenantlitz geschrieben ist, als Titel blatt oder Jnhaltsverzeichniß ganzer Bände von guten Gefühlen darin,wirkt wie ein Gruß aus der höheren Welt. Du sprichst: „Mein Angesicht ist hart und fest geprägt, und meine besten Ge fühle können sich in seinen Zügen nicht offenbaren". Das glaube ich dir nicht. Heiterkeit und Frohmuth der Seele sind viele fade Angesichter gibt, liegt darin, stumpfsinnig sind. Das Mittel, dein Freundliche Liebe, wer ihr in die Augen schaut, den fesselt sie für im mer. Sie sucht der Menschen Bestes. Sie hat Hilfe für die Bedürftigen und Trost für die Kranken; sie fühlt mit den Unglücklichen; sie freut sich mit den Glücklichen: sie gibt Kraft den Schwa chen, Glaube und Zuversicht den Zwei felnden; und für alle hat sie das süße Lächeln der Hoffnung. Oft erwächst sie aus dem Boden der Einsamkeit, sie eine Weltmacht ist, so fährt sie sanft Stirn des müden Wanderers und wie ein Bliithenregen auf ein von Schmerz gebeugtes Haupt. Ein Opfcr der Erziehung. Klärchen zeigt absolut keine Neigung für Küchenbeschäftigungen. Die Mama aber ist der Ansicht, daß ein Theil der den Instituts - Gedanken, die sie mit schickt, sie selbst widmet sich der In ste noch ganz schwarz im Gesichte und das schwarze Kleidchen zeigt Mehl flecken. „Ja, um Gotteswillen,Klärchen, wie siehst Du denn aus?" ruft sie, nicht» Beim Hundehändler. Junge Wittwe: Ich werde doch den wählen. Erfaßt so fährt. Zu früh. Untevofficker: „Schnurzel, kein dummes Gesicht ge führt Euch!" commandirt ist!" Die Hauptfache. 1. Stu dent: „Also am Dienstag steigst Du in's Examen? Du hast Dich ja gar nicht vorbereitet!" 2. Student: „Al lerdings aber meinen Alten!" Das Unentbehrliche. „Sie gehen nicht in den Ballsaal, Her, wie eine sehr brave, sparsame Frau?" —„Jawohl, Sie hat mir schon manchen Kreuzer vom Munde abge spart!" Mutter: „Meine Tochter spielt auch perfect Klavier." Heirathsvermitt ler: „Schadet nichts, wird sich schon noch ein Schwerhöriger finden." Bedingt Dame: „Ja, ja, durch Spaden wird man klug." Lieutenant: „Na ja, wer noch klüger werden kann!"
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