2 Jean's Wrief. Jean war sechs Jahre alt. Außer «mer an beiden Knieen durchgescheuer «Bist Du ein Soldatenkwd, Stöpsel?" „So", meinte der Redacteur, „kenn' ich. . . Der Brief soll Dir was «sfen schassen, he. Knirps?" „Ja", antwortete Jean. „Na schön, also los!" h"eiß^-r^Std^sel^"" Jetzt verstand Jeau und antwortete: ist kein Herr." „Ah, schau. . . also 'ne Dame?" tvill der Mutter Gottes einen Brief Jean gehorchte und zeigte seine Mal von Kopf bis zu Füßen. „Hinimelkreuzbombenelement noch", seit gestern Nachmittag 4 Uhr schläft, stehen. So fragte er von Neuem: „Was sprachst Du denn vom Essen vorhin?" Mama mir das letzte Stückchen Brot gegeben." „Und sie?. . . Was hatte sie geges sen?" „Wie hast Du's angestellt, als Du sie wecken wolltest?" „Nun, wie immer, ich habe sie ge ,üßt." Stimme fort: „Und als Du sie küßtest, Hast Du da nichts bemerkt?" ihn auf's Knie und sprach sanft: »Stöpsel, Dein Brief ist geschrieben, «bgrschickt und angekommen. Führe Mansch Wesen: „Siehe, alte Mutter, Du kannst jetzt zufrieden sein." —Ah so! „Warum sind Se Lso vergnügt, Herr BlütheleS?" „Wege 'm ä Deficit!" .Nu', da lacht mer doch nix!" „Wieso? Schließ ich doch Heuer ab mit Bwai Töckler weniger!" Vergaloppirt. Vater (im Eifer): „Laura, nimm Dir ja einen Frau: „Dieser Äeief zeigt uns MamaS Ankunft an." Richter: „Her mit dem Strafmandat!" ' Wrs. Wrucc vekeyrt wurde. ausgemalt, sah sie nun entgleiten. Kein Wunder, daß die verwöhnt« die M des Luxus lebte sich ihr, mit herabgezogener Mütze und flehender Geberde, ein Mann, dem die Noth und der Hunger aus den Augen blickten. Aber Mrs. Bruce war nicht in der Laune, mildthätig zu sein. Ein schroffes: .Ich gebe einem Vagabun den nichts," und sie stieg in die Kutsche, deren Thür hinter ihr zuschlug. Der arme Mensch, dem sie so begegnet, blickte den Rossen nach, indem sich der finstere, verzweifelte Blick seiner Augen vertiefte. Er folgte langsamen, müden Schrit tes dem Fuhrwerk, bis zur nächste» Ecke der Straße. Dort war ein Auf lauf, und Menschen und Wagen hatten sich gestaut. Auch Mrs. Bruce's Kut scher war genöthigt zu halten. Neben der Dame da drin, der die Unmuth falten noch immer die weiße Stirn durchfurchten, sah ein kleiner, hüb scher Knabe, ihr Kind. Als der Wa gen hielt, sprang der Kleine heraus, um zu sehen, was es gebe, und da er einen italienischen Orgeldreher in der Menge bemerkte, der seinen Affen Geld einsammeln ließ, so drängte er sich vor, denn das war etwas, was einen Jun gen seines Alters interessirte. Plötzlich ein Schrei, ein Hin- und Herfahren der Menge, und ein unbe schreiblicher Wirrwarr. Die Stimme eines blauröckigen Polizisten ertönte, der die Menge aufforderte, auseinan derzugehen und seinen Knüppel über dem Haupte schwang, um seinen Wor ten Nachdruck zu verleihen. Im sel ben Moment aber, in dem die Menge auseinanderstob, scheuten die Pferde vor dem Wagen t»r Mrs. Bruce, und der kleine Aleck, der nunmehr hülflos inmitten des wüsten Lärms und Ge dränges war, wäre im nächsten Mo ment unter die Hufe der Pferde ge rathen. Ein Mann in schäbiger Kleidung jedoch war sein Retter. Mit kühnem Griff erfaßte er den Knaben und trug ihn auf seinen Armen in Sicherheit. Als er der zitternden und aufgeregten Mrs. Bruce ihr Kind wiedergab, da bemerkte diese zu ihrer tiefen Beschä mung, daß der Mann jener Hiilfe suchende war, der sie wenige Minuten vorher so schnöde abgewiesen hatte. Die Nöthe der Verwirrung bedeckte das seine Antlitz der reichen Dame, als sie jetzt demselben Manne stammelnde Worte des Dankes sagte. Zugleich griff sie nach ihrer Börse und entnahm derselben einige Scheine, die sie ihm hinreichen wollte. Er aber trat zu rück und sprach, mit einer Geberde be leidigten Stolzes: „Madame, selbst ei» Vagabund, der ich Ihnen scheine, bat ein Herz. Wenn Sie mir aber Dank schuldig zu sein glauben, so bitte ich Sie, mich zu besuchen und zu sehen, ob ich der Hülfe bedarf und ob ich ihrer werth bin." „Wie heißen Sie?" frug MrS. Bruce, der der Auftritt peinlich war. „Gustav Lindner," und er gab ihr da Sie das wünschen," rief sie.'mdem sie dem Kutscher weiter zu fahren be fahl. tiefste ausgeschla gen hatte, wo sie den Retter ihres Kin des wiederfand. Drei Treppen hoch schlug der verwöhnten Dame schwer auf die Brust. Als sie die enge Stube betrat, erblickte sie Lindner, der ihr entgegenkam, und dessen abgehärmtes, bleiches Weib, die schüchtern und be fangen zur Seite stand. In einem Bett lagen zwei kranke Kinder mit fie bergerötheten Wangen. Der Geruch von Medicin schwebte in der Luft. Im Ofen war kein Feuer, und das Zim mer barg nur noch das allerdürftigste Mobiliar. Auf diese Scene des Elends mit der Hand deutend, sagte Lindner: „Sie sehen, Madame, vaß ich n»r aus bitterster Noth zum Bett- Mrs. Bruce war tieferschüttert. „Es giebt da nichi viel ,u erzählen," erwiderte er. „Bor fünf lahren hier angelangt aus meinem Vaterlande lichen Verdienst in meinem Handwerk Tischler — sodaß ich mit meiner Familie ein Häuschen in der Vorstadt sali bei der Arbeit Sie sehen, daß meine linke Hand verkrüppelt ist hatte meine Ersparnisse aufgezehrt. Ick fand nichts Passendes es sind schleckte Zeiten i meine verkrüppelte tigung als Hosennäherin auf's Stück hatte, zu Helsen. Das älteste Kind, Arbeit sanken von 18 auf 15 Cents lich aus IV." und der Winter kam, da geriethen wir in Rückstand mit der Miethe. Der Agent drohte mir, uns am Schluß des erste Mal." Mann. sie. zd Bruce las. „Wie," rief sie, „ich selbst bin die Dank nehme ich jetzt Ihre ich sehe, sie kommt Ihnen von Herzen. ständen bin, will ich Ihnen das Geld zurückzahlen." Kleinigkeit als eineu schwachen Beweis meiner Dankbarkeit. Aber ich will mehr für Sie thun. Ick will dafür halten, die für Ihre Fähig reichen Mrs. Bruce. Zum ersten Mal tiger. Ale Erbin ihres Mannes, der der näre, und trotz des beftiqen Wider seit vielen Jahren der Geschäftsführer war und dem ein Act der Gerechtig die Firma nicht dabei. Im Gegen theil, die Geschäfte verbesserten sich und der Umsatz hob sich zusehends, und der Mrs. Bruce aus. Aber dies war nicht Alles. Einer ihrer ersten Schritte war, jenen hart angestellt, der die Miethe eincassirte, B o s h a s t. „Der Herr Prose's schon als Student vergessen seine Schu l— Moderne Vertheidi- Aach Ketgoland. Dora lag im Schaukelstuhle, aber ohne zu schaukeln, weil sie fürchtete, diese Bewegung würde ihrem Ansehen als ernstliche Patientin Abbruch thun. Ihr Vater, der Professor Meiners, stand vor ihr und zählte in seiner pe dantischen Art die Gründe auf, aus welchen eine Badereise Helgoland „Siebentens" sagte er. Dora lächelte. Sie hatte die ersten sechs Gründe überhört, weil sie für sich sich auf der Strandpromenade in einem rosa Kleide sehen ließe. Hübsch genug war sie, das sagte ihr nicht nur ein Hof machten. „Siebentens, liebe Dora, ist Wald bach, unser altgewohnter Sommeraus legen ausgestattet ist, wie ich —" „Leiden, Dora? Du siehst doch frisch und gesund aus. Was sollte Dir wohl fehlen?" „Es läßt sich nicht bestimmt aus helfen." „Ich denke, die Ostseebäder " „Nein, nein, ich habe genau den Bä der-Almanach studirt, für mich paßt nur Helgoland." „Schließlich ist es doch gleichgiltig, ob Misdroy oder Helgoland " „O, ich wußte ja, daß Du mein gu tes Väterchen bist." „Aber fällt mir gar nicht ein. We nigstens müßte man doch den Arzt fra gen, Doctor Steffen " „Nur nicht Steffen, ich bitte Dich. Was ist das für ein Arzt? „Herr Doc tor," sage ich zu ihm, „ich habe Mi gräne." „O, das hat nichts zu be deuten." „Ich kann's gar nicht er tragen." „Wird sich schon geben." „Meinen Sie nicht, daß ein Mi gränestift gut wäre?" „Das kann, nichts schaden." „Meine Tante rieth mir zu kalten Umschlägen." „Sehr gut." „MeineEousine Laura machte in solchen Fällen warme Umschläge." „Versuchen Sie es damit." Und so weiter! Nein, von den Aerzten will ich nichts wissen." „Nun aber, achtens —" „Vielleicht gehst Du lieber gleich zu zwanzigstens über, Bater." „Es ist der letzte und gewichtigste Grund, mein Kind. Wir müssen spa ren. Wir haben zu leichtsinnig in den Tag hinein gelebt. Wir müssen jetzt an Deine Aussteuer denken." „Ich will nicht Heirathen." „Du bist schon achtzehn Jahre alt." „Um so besser! Ich habe mich schon halb und halb mit dem Gedanken, alte Jungfer zu werden, vertraut gemacht." „Auch gut. Aber nach Helgoland magst Du allein reisen wenn Du das Geld dazu hast." „Aber unsere Villa in Waldbach Dora der Liebling der Familie und verhätschelt. Der Professor ging kopf schüttelnd hinaus und traf im Vor- sagte er, „Du hörst doch „Kleinigkeit, Onkel! Du sollst 'mal sehen!" „Weshalb Abend? Es ist zwölf Uhr Mittags." der Kneipabend." „Bah. was verstehst Du davon! Ba den kostspielig wie Kneipen, „Laß doch daS Kneipen. Es war mir bisher sehr gesund." „Laß Du doch das Baden. Das ist anerkannt gesunder." er bereits eine gute Partie mit mehre- Aussicht stehenden Erbschaft im Auge hatte, trat er schnell den Rückweg an. „Nun?" fragte der Professor, als er schütz, Onkel. Ich werde die Mutter Nach einiger Zeit traf auch wirklich Ottos Mutter ein. Sie fand ihre Nichte in der Küche, wo sie die von der „Ich wüßte nicht, liebe Tante. Ich MMschaf^"^'^'' „Wie? Er will?" „Wenigstens möchte ich, daß er wollte." „Aber so nervös bist Du doch noch „Aber wie Du mir nur antwortest! Das schickt sich gar nicht." „Alles nur Nervosität." , der° Jurist grübelnd. „Aber ich bitte Dich solche Aus- Resultat führen." „Drück Dich doch deutlich aus." „Nun ja, Du kennst den Grundsatz: gekehrt gilt es: «'lx'i'i'tu'? l'kominv! Da steckt gewiß ein Mann dahinter!" „Blamire Dich doch nicht, meine Dora denkt an dergleichen noch lange nicht." „Führt sie ein Tagebuch?" fragte der Gerichtsrath, über die Entrüstung schaftsbuch!" „Das erschwert die Sache. Hat sie nicht ei» Poesie-Album, in welches sie von denjenigen Personen, die sie mit ihrer Freundschaft beehrt, Gedichte „zum Andenken" oder „zur Erinne rung" eintragen läßt, oder irgend „Welches ist denn jetzt ihre Lieb lingslectüre?" „Eine sonderbare Frage, die ich aber zufällig beantworten kann, Sie liest jetzt Chamissos Gedichte. Ich schenkte sie ihr zu Weihnachten." „Gut, diesen Band möchte ich sehen. Man findet mitunter Bleistift sich hin. „Es ist unnütz," sagte der Professor, „aber ich bringe es Dir." Da das Gedichtbuch auf Dora's kleinem Schreibtisch unter anderenßii chern stand, war es leicht zu erlangen. Der Gerichtsrath blätterte darin und schüttelte mißmuthig den Kopf.. Nicht ein Bleistiftstrich fand sich in den Blättern. Ein schmaler Zeitungsaus schnitt lag als Lesezeichen im Buch, Waschfrau" stehen geblieben. Aerger lich wollte der Gerichtsrath dos Buch weglegen, als es ihm einfiel, den als Lesezeichen dienenden Zeitungsaus schnitt näher zu betrachten. Er las ein Inserat, in welchem eine billige Cigarrensorte angepriesen wurde. Er kehrte das Blatt um »nd ließ ein „Ah" der Befriedigung hören. Er las: und wenn seine Gesundhettsverhalt nisse eS gestatten, die Badegäste durch Der Gerichtsrath steckte das Blätt chen zu sich und sagte: „Widersprich ihr nicht, wenn sie wieder von Helgo land anfängt. Laß sie gewähren. Im Uebrige» verlaß Dich auf meinen Spürsinn." Tochter Laura ,n,t -mer Handarbeit „Schönes Wetter heute, Laura!" „Ja. Papa!" „Es wird mit Macht Frühling. Ja, ja, nun haben die Tanzvergnügen ein Ende." »Ach ja, leider!" „Wenigstens habt Ihr noch die „Besonders? Mi: fällt Niemand ein... „Da wurde doch von einem Polen , Äiuw^'i ° „Rosumossski, meinst Du?" „Der wird es wohl sei». Gefiel er s D „Was? Woher weißt Du?" Sie „Zeitungstratsch!" „Woher weißt Du nur Alles?" „Vom Notar Ehlers, der den Ehe» nicht mehr." „Aber ich habe jetzt wirklich Lust be kommen, einmal einen anderen Bade ort " „Ich will aber nicht, ich komme nicht mit." Der Professor wandte sich um und „Dieser Gerichtsrath," dachte er, „ist Hreu bis in den tzod. Das Spaßige an der Geschichte ist, rosiges Gesicht blieb ihm, und so blieb sehen. Von seinerSchulzeit bis in sein Mannesalter hatte er die Jahre hin weggelacht. spiegelte, war ein Beweis dafür, daß Blut in ihren Adern rollte. Sie war immer ernst; sie konnte die Welt nicht anders verstehen. So gab sie auch ihr ganzes Herz an Poppy, als er es von ihr verlangte. Die ersten Tage nach ihrer Verlobung gehörten zu den glück lichsten ihres Lebens. Sie flogen zu sammen auf ihren Rädern durch die blumenreichen Pfade von Kent... Eines Tages fand Daisy, daß Pop py eine besonder« Vorliebe für das Flirten habe, und sie wurde durch diese Entdeckung bis in das Innerste ihrer Seele verletzt. Sie sagte es zuerst auch ganz sanst ihremPoppy, aber der lachte und meinte, sie sei ein liebes, albernes, kleines Kind. Daisy versuchte es. sich selbst einzureden, daß dies so sei, aber es gelang ihr nicht. „Sicherlich." sagte sie eines Tages, indem sie ihm zärtlich in die Augen schaute, .sicherlich würdest Du sehr böse sein, wenn ich mit irgend einem Manne im Theater oder auf der Stra ße flirten würde." „Warum?" entgegnete er. „Ich weiß, wenn Du es auch thätest, es hätte nichts zu bedeuten. Du bist mir ebenso tr«u, als ich es. Dir bin. Treu bis in den Tod!" Der Ton. in dem er sprach, war „Du verstehst wirkliche Liebe nicht, Poppy," sagte sie »nd von diesev Zeit an mackte sie ihm keinen Vorwurf mehr. Aber sie litt deshalb nicht weni ger und fühlte sich wie erniedrig, durch sein Betragen. Auf einem Ausflug zu Rad rastete sie einst mit einigen Freundinnen in ei nem ländlichen Gasthause. Ein Mann, mit dem Typus des Handelsreisenden, kam herein und verlangte, znmSchank tisch tretend, von der Verkäuferin „ein Glas Wein und ein Lächeln." Ein Schauer überlief Daisy. Sie fühlte, daß Poppy sich gerade so benehmen würde, wie der Ha>.dlungs»ij«rd»' kenn er nicht einer anderen Classe an gehörte. Also war Poppy ein gemein« Mensch? Nein, das war er nicht. Daisy erinnerte sich an sein gentlemanlikeß Benehmen, das er unter leinen Um ständen ablegte. Was war es also, das sie erschauern machte? .... Ein ande res Mal, als sie gedankenvoll aus die Stunde wartete, da Poppy zu ihr zu kommen pflegte, bat sie ihre alte Er zieherin, ihr etwas aus der Kinderzeit zu erzählen. Die gute Seele begann von ihrem eigenen Bater und ihrer ei genen Mutter zu sprechen und stoppelte eine Erzählung zusammen, von wel cher Daisy kaum die Hälfte verstand, so gespannt lauschte sie hinaus, ob nicht der Schritt ihres Geliebten in der ilillei Straße widerhallen würde. Di« einzigen Worte, die sie von der Erzäh lung verstand, waren die: „Mutter war eine Heilige ... so geduldig, arme Mutter ... sie litt so viel . .." „War Dein Vater nicht gut gegen sie?" forschte Daisy. „O ja! Mein Gott, er liebte sie zärt lich, aber er war ein Flirter. Wissen Sie, ein angenehmer Mann, gerade so ein guter, netter Mann, wie es Master Daisy'S Herz schlug heftig. „Immer den Frauen etwas zu sagen!" Es war so. Poppy „meinte damit gar nichts", aber er hatte „immer den Frauen etwas zu sagen ", wie die alte Erziehe rin so unschuldig geschwätzt hatte. Wenn Poppy schon jetzt so war, wai sie verheirathet wären? Nein, sie konnte den Gedanken nicht ertragen! Eines Abends nahm Daisy allen ih ren Muth zusammen und erklärte Poppy, obwohl ihr schier das Herz da bei brechen wollte, daß sie ihn nicht hei „Du glaubst ja selbst nicht an da», was Du sagst," meinte Poppy lä chelnd. „Ich meine eS so, Poppy," antwor tete sie. Sie tonnte nicht weiter spre chen, denn es war ihr, als ob ihr die innerste Seele auS dem Leibe gerissen würde. „Ich könnte mich nicht mehr achten, wenn ich Dich flirten gehen las sen müßte; und Du weißt doch, ich könnte Dich davon nicht abhalten. Oder könnte ich?" fügte sie hinzu, in ihrem innerstenHerzen hoffend, daßPoppy sie in seine Arme ziehen und ihr aufs Neue Aber Poppy's Antlitz blieb unver ändert, er wechselte nicht einmal die Farbe. „Du liebst mich nicht," sagte er. „Ich liebe Dich mehr, als Du begrei fen kannst," entgegnete sie. Und es war s°- Poppy drehte sich um und ging. Eine Weile hasste sie, er werde zurückkehren. Warum konnte er die frivole Gewohn heit nicht aufgeben, die ihm doch nie mals das Glück zu gewähren ver mochte, das ihm ihre lebenslange Erge benheit sicherte? Warum kehrte er nicht Er kam nicht . .. Am nächsten Morgen fand man Povpri in seinem Zimmer todt. Er hatte sich eine Kugel ins Herz gejagt. Man fand keine Auszeichnungen übe» die Ursache seines Selbstmordes, nur auf die Rückseite eines TbeatevzettelS hatte er mit Bleistift die Worte ge schrieben: „Treu bis in den Tod!" Daisy's Antlitz wird von Tag zu Tag bleicher, und der Arzt glaubt, daß sie den nächsten Frühling mehr Poppy. Aber selbst wenn Poppy aus dem Grabe auferstehen könnte und wie derkäme und nochmals um ihre Hand anhielte, sie würde ihn ausschlagen, weil sie weiß, daß er auf dem Wege zu ihr das hübsche Schankmädchen »m „ein Glas Wein und ein Lächeln" bit ten würde ... Draußen im Schatten des Gar tens rostet ein Rad . . . Daisy fährt nickt mehr, seit Poppy sie verlassen hat. . . . Das ist der Weg, den manche Leute durchs Leben fahren . . . Triftiger Grund. „Und weshalb magst Du keinen Arzt heira then?" „Ach denk' doch, einen Men schen, der einem jederzeit aus der schönsten Gardinenpredigt in diePraxiS gerufen werden kann." K > ndermund. Fräulein, wachsen die Schneckenhäuserln mit den Schnecken mit? Ja freilich! So! Warum wachsen denn die Hoserln nicht mit den Kindern? Nach der Badereise. Frau: Hast Du auch an mich gedacht, Mann: Ach ja—^cnn Katheder -Weithett. Professor: Als Zeichen der Machtstel lung Casars braucht nur angeführt zu werden, daß er mit seinem eigenen Kopfe Münzen schlug. Wohlthätig ist des Feuers Macht. Sie (schwär mend): Welche Poesie liegt doch im Feuer! Er (seufzend): Ja, der größte Theil meiner Poesie liegt darin! Egoistisch. Also eS gibt wirklich kein Bier mehr? Wirth: Nein, nicht zu bezahlen? Annonce. Zwei Ziegenböcke, sehr fromm und gut eingefahren, sind wegen Confirmation sofort billig zu Verjiingungsmittel.- Bankier: „Tochterleben, gleich wird erscheinen der Graf Schuldenberg ... setz' Dich neben den Geldspind, daß De nicht so alt aussiehst!" I m H o t e l. Dieb: „HeuteNacht hab' ich elend geschlafen, ob das Gewissensbisse waren, wech ich ntchtl"
Significant historical Pennsylvania newspapers