2 Das Kleid. Man braucht weder kleinlichen Gei stes, noch eitel oder putzsüchtig zu sein, um sich in geringerem, schlechtsitzendein, unmodischem Anzüge unter Besserge lleideten unbehaglich und gedrückt zu fühlen. Man soll durchaus nicht so hohen Werth auf das Kleid legen, doch auch seine Bedeutung nicht unter schätzen, fühlt man sich doch auch, wenn man sein Alltagsgewand ab- und sein Feierlleid angelegt hat, unwillkürlich gehoben, harmonischer, freier ge stimmt. Ein hervorragender Schrift steller sagt irgendwo: „Es ist mir kei neswegs gleichgiltig, wie ich gekleidet bin, noch auch, was Andere von meiner Kleidung denken." Es gibt Frauen und junge Mädchen, welche, obgleich beschränkt in ihren Mitteln, durch Ge schicklichkeit, Geschmack und Schön heitssinn für geringere Kosten sich stets anmuthig und modern zu kleiden ver stehen, stets sür das Auge Anderer einen freundlichen Anblick gewähren, nicht auch unsere Freunde, welche uns lassend? Selbstverständlich soll nicht Mitschuldige. Arzt: WL dcrn zu meiner Beruhigung einen Kollegen zu Rathe ziehen würde? Pa tient (resignirt): Nehmen Sie so viel Mitschuldige, Herr Doitor, als Sie wollen, wenn Sie meinen, daß dies ein Milderungsgrund für Sie ist. Der beste Beweis. „Pic colo, haben Sie gute Cigarren?" «Jawohl!" „Sind sie aber auch wirklich gut?" „Das glaube ich! Die raucht unser Herr Oberkellner selbst!" Praktisch. „Hast Du schon Fräulein Else zu ihrer Verlobung gra tulirt?" „Ich habe ihr im vorhinein für alle ihre Verlobungen gratulirt!' —-D urchschaut. Dame des Hauses (zum ruinirten Lebemann): ....Offen gestanden, Herr Baron, bin ich mit Ihrer Bewerbung um die Hand meiner Schwester nicht einverstanden.... aber ich will Ihnen einen Rath geben; Versuchen Sie doch «!.nmal Ihr Glück in der Lotterie!" Sennor Hivson's Anche. I " T "ll l Niemand anders war's, als die schöne Manuela, die Tochter des Ramon Uturbid, eines gänzlich verarmten Edelmannes, der seit der Besitzergrei fung des Landes durch die Dankees sein Hab und Gut eingebüßt hatte und allmählich ganz dem Müßiggang und der Armuth verfallen war. Also Mit gift, wie sonst unter Mexikanern ge bräuchlich, brachte die schöne Manue lita nicht in die Ehe mit dem Ketzer, aber das war ja auch gar nicht nöthig, denn er hatte ja so viel Reichthum, daß es für das neue Paar sowohl wie für den ganzen ausgedehnten Verwandte nkreis der Braut reichte. Die Hochzeit wurde mit großem Glänze gefeiert, wenn auch der mexikanische Priester, der den ungleichen Bund einsegnete, dies nur mit großem Widerstreben chat,strotz des fürstlichen Geschenkes lichen Mahle, das der Ceremonie folgte, es Jedem sagte, der es wissen wollte, daß eine solche Ehe mit einem Ungläubigen, einem Ketzer und „Gringo", kein gutes Ende nehmen könne. Nach der Hochzeit ließ Sennor Gib fon sein Haus, das schönste in Secorro County, noch vergrößern und verschö nern, und seine Hacienda war bald be rühmt wegen des schönen, gutgepfleg ten Viehstandes und der neumodischen Verbesserungen, die darauf angebracht wurden. Von weit und breit kamen die Verwandten der Braut und genos sen die Gastfreundschaft des Sennor Gibson, und Don Ramon mit seiner ließen sich dauernd war Schmalhans nicht mehr Küchen meister bei ihnen. Mit Don Ramon war auch Don Jos6 Saltillo gekom men, der Vetter Manuela's, ein vor trefflicher Gesellschafter, der alle Lie bes- und Spottlieder, die vom Rio Grande bis zum Popocatepetl gesun gen werden, auswendig wußte und sich auf der Guitarre dazu zu begleiten verstand. Kurzum, es war ein lusti- Leben und Treiben auf Gibson, und die schöne, junge Frau schien mit ihrem silberhellen Lachen und ihrem lustigen Trällern von früh bis spät zu beweisen, daß Padre An tonio, der finstere Priester, mit seiner Prophezeiung Unrecht gehabt, denn den Himmel ihres Eheglücks schien auch kein Wölkchen zu verdüstern. 2. Da erfolgte die Verhaftung Sennor Gibson's mitten in der Nacht war er aus den Armen seines Weibes ge rissen und unter der Anschuldigung, einen Mord inMexico begangen zu ha ben, über die steinige, staubige Llanos nach Trujillo geschleppt worden. Und seitdem war, wie gesagt, mehr als ein Jahr vergangen. Gibson war unschul dig, und mit der typischen Sorglosig keit der Amerikaner hatte er Anfangs dieGesahr unterschätzt, die ihm drohte. Bei den Verhören, die erfolgt waren, hatte er dargeihan so glaubte er —, daß er nichtsunrechtes begangen hatte. Aber es lagen scheinbar starke Beweise für seine Schuld vor, und Monat auf Monat war verflossen, ohne daß man ihm seine Freiheit wiedergab, Hwei Mexikaner bezichtigten ihn des Mor des, und ihre Aussagen lauteten so bestimmt und liefen so völlig überein soweit Ort und Zeit und Umstände in Belang waren, mit denen des Ange schuldigten selbst, daß der Fall wirk s-hr schwarz gegen ihn aussah. Gibson hatte vom Gefängnisse aus wiederholt Anstrengungen gemacht einen tüchtigen Anwalt sich von Albu querque kommen zu lassen, und auch an den Gouverneur hatte er mehrere Befchwerdeschriften gerichtet, aber es erfolgte keine Antwort darauf. Im dreizehnten Monate seiner Haft endlich kam ihm Licht in dieses Dun kel. Man steckte zu ihm in dieselbe Zelle einen Mexikaner, einen Wegela gerer der niedrigsten Sorte, und ob wohl anfänglich Gibson mit diesem Kerl nichts zu thun haben wollte, so siegte doch das Bedürfniß, etwas von der Außenwelt zu erfahren, über sei nen Stolz, und so entspann sich denn bald eine Unterhaltung. Die schlimm sten Befürchtungen des Eingekerkerten wurden ihm da bestätigt. Zalada, der Wegelagerer, theilte ihm mit, daß er das Opfer eines Complotts sei, das Niemand besser, als Gibson selbst, der iner und schlechter, ungenügender Nah rung. Noch einige Wochen vielleicht, und man konnte wirklich seine Knochen terirdischen Gang zu graben, der sie in die Freiheit, jenseits der dicken Mauer des Gefängnißhofes, führte. In der Nacht brachen sie aus, und Gibson verfolgte nun allein seinen Weg bis nach seiner schönen Hacienda La Pa lud. pflichtvergessenes, falsches Weib, d?e schöne Manuela, quälten und peinig ten ihn, als er in der kühlen Nachtluft sich mühsam den Weg bahnte, denn seine Glieder versagten häufig den lange Haft ungerechnet, und er mußte sich häufig setzen, Athem schöpfen und wieder nachdenken. 3. Am frühen Morgen, noch vor Son nenaufgang, traf er auf La Palud ein. Wie ein Dieb schlich er sich in's Haus, in dem noch völlige Ruhe herrschte. Sein ungetreues Weib sehen den Verführer, jenen Teufel in Menschen gestalt, dem er bis dahin nichts als Gutes erwiesen, bei der Kehle fassen Gedanken standen flammenhell in sei nem Hirn, als er die breite Veranda, die das Haus umgab, sachte mit katzenartigem Tritt dahinglitt. Jetzt hatte er has durch grüne Jalousien ge schlossene Fenster des Schlafzimmers erreicht desselben Schlafzimmers, aus den man ihn jene Nacht gerissen, und, fich auf die Kniee lassend, lugte er durch die Spalten der Jalousien Fünf Minuten später erhob er sich wieder todtbleich, aber Grimm, der Grimm des Getäuschten und Verra thenen, loderte in seinen Augen. Vorsichtig tastete er seinen Weg bis Speisezimmer auf der anderen schlössen, und schnell glitt er durch die Thür hinein. Sein erster Griff war nach einer Winchesterbüchse, die über dem kleinen Schranke an der Wand hing. Er nahm das Gewehr herab, befühlte es wie eine Mutter ihr Kind, fand, daß es geladen war, und nahm es in die Hand. Dann schlich er wie der zurück nach dem Fenster des Schlafzimmers, vo« dem er schnell in die Kniee sank, denn er hörte Stim men aus dem Zimmer dringen. Er horchte mit gespannter Aufmerksam keit. „Nein, Pobrecita, dieser Mann, der sich vermaß, Dein Gatte zu werden, wird nie wieder das Tageslicht sehen," sprach die Stimme Don Jose's, „denn es sind Vorkehrungen getroffen wor den, um ihn so oder so aus dem Wege zu räumen. Da es mit der Haft und mit der Untersuchung nicht schnell ge nug geht, und zu befürchten ist, daß die Regierung in Washington oder die Freunde Gibson's im Orte sich in die Sacht mengen könnten, so ist es mir gelungen, einen der G-fängnißwärter zu bewegen, dem Manne scheinbar bei seiner Flucht aus dem Gefängniß be hilflich Auf dieser Flucht, die schössen werden. Das ist das Sicherste Pobrecita." Ein Seufzer drang an das Ohr des wir uns ganz angehören!" In diesem Moment vernahm man ein eigenthümliches, scharrendes Ge räusch vom Fenster her, und Don Jos«? erhob sich, um nachzusehen. „Carramba," murmelte er, „wer Es war sein letztes Wort. Im nächsten Moment donnerte ein Schuß, betrogene Ehemann. Don Ios<! war gefallen, wie er stand, aber weiter im der That. wenigstens nicht zu Mincemeat machen lassen," flüsterte er vor sich hin, als er den Weg nach Norden einschlug. etwas von Sennor Gibson gehört. Aber alljährlich empfängt der finstere Priester, Padre Antonio, der damals ansehnliche Summe von einem anony men Geber, die er zu Seelenmessen für das ewige Heil der beiden Erschossenen verwenden soll. Socken und Schäfer. Der alte Gräderer kommt in's Städtlein und besucht seinen Herrn Vetter. Anfangs, als er eingetreten, spricht er lauter ewige Wahrheiten: daß der Berg aufwärts schnaufen und abwärts „knieschnappen" macht und daß der liebeGesund Halt's Beste wäre! Allmählich geht er weiter, rückt heraus mit einem Geheimniß und er möchte den Herrn Better frei so viel gern um Rath fragen. Und duschelt ihm Eins hin. „Was? Heirathen wollt ihr? schreit der Vetter zurück. Jetzt hab' ich gemeint, ihr hättet schon lange ge heirathet!" „Das wohl, das wohl. Ei freilich, gcheirathet Wohl. Aber auch schon gen. Gelt, jetzt schaut der Herr Vet ter!" lige Gesicht und frägt: „Wie steht's mit der Gesundheit?" Vergelts Gott. Soweit passabel," bei mir schlecht hätt'. Alles kann sie Der Vetter sagt: „Thut Ihr gern Geschichten lesen? Ja? Nun also, tretti." wegen?" Sagt der Vetter: „Ist der Schäfer ist worden." Ein spaßiger Titel. Wird wieder einmal was Sauberes sein; hat lau ter so Sachen, der Vetter. Die Bril len heraus. Werden wir's halt sehen. Winter schon über die Berge pfeift Entzückt ruft die Trauderl: „Aber diese Wolle! Diese blühweiße Wolle! Brav bist, Paul! Aber sag' mir doch, abgekauft, woher sie dir Woll' bezieht? frägt beim Kaufmann. Der hat sie vom Juden. Er geht zum Juden, und der sagt eS nicht, wo man die .Herr lesselas!" ruft sie aus, die Liebste, die Herzige, „eine solche Wolle! Wie druderlweich und wie Brav bist, Paul! Aber was hab ich dann, wenn diese Wolle verstrickt ist? Und die Socken wieder hin sind! hört?" „Ist schon recht, Trauderl," sagt der gen." löfsel und Feuerzangen und Töpfe und Wasserkllbel in der Küche, alte Schuhe und den Stiefelknecht in der Stube; Walde! Was nur die Leute dran ha ben! Lauter kellerkalter Schatten überall. Die Aeste kratzen, im Ge strüpp lauert der Fuchs, auf den Wip feln krächzt der Geier. irrt der schatten an und macht Geschichten. Zuerst spielt er sich auf das Düstere, dieses aus das Dunkeln und Däm gern. den Hilferuf nicht hört und so macht sich's. Waschnaß bis auf die Haut und zerschlagen bis auf die Knochen, Nun das hätte man sehen müssen. Dieses Gethu mit dem lieben Vieh! Gehalst und geküßt über und über Und wie er so am Bettstaffel lehnt, stehst denn Du noch da? Gehst denn Du heut' wieder nicht schlafen? Ich Früh! Diese Nachtfuchtlerei ist mir wenn es zum Arbeiten ist, wirst wieder stinkfaul sein. Und wie das Fletz Wasser, von Deinen Gewandfetzen! Mar und Josef, so ein altes Manns bild!" Bettstaffel und sagt: „Trauderl, lieb stes! Ein gutes Wörtel, wenn Du „So!" sagt das Weib. „So!" sagt fi«. , t N cht wst aus, „das ist nicht schlecht. Des Schäf- Du mir das Bich hast gebracht! Al ter Tepp, Du! Wenn Dir Dein Ge- Was hilft mir das Schaf, wenn ich kei nen Schäfer hab? Wärst Du ein Ehe mann, wie sich's gehört, so brächtest mir auch den Schäfer mit, anstatt daß Du jetzt dastehst wie das Kind beim Scherben!" „Aber Traudel, liebestes!" „Ich bitt' Dich, laß' mich in Ruh!" Der Paul steht da, kratzt sich hinter derl. Du!" I sucht zum Schäslein das Zugehör. Und jetzt hat er Glück er begegnet dem Schäfer. fft ein junger, " Das ist eine wahre Schickung, denkt Schäferbua! Das Schaf, das Du kannst verbleiben bei mir, wenn Du willst, es wird Dir nichts fehlen." an. Als ob sich die Augen in einander nicht! Das Weiße Schaf!" Und wie das Thier jetzt da hört es der Paul. „Gut ist's!" sagt der Schäfer. „Die und klagt: „Meinen Alten treiben sie fort. Wen werde ich jetzt haben?" Und thut weinen. Schritt näher und schaut sie wieder an. Und sie thut bitterlich weinen. Da trakter Schelm, der Herr Vetter." Vier Wochen später, als Vater Vetter: „Gratuliere zum heiligen Ehestand, welcher das Alter ehrt, in dem er die grauen Häupter krönt." Wie das Grab am Busento! Na ErstevGedanke. Schwe besitzer verlobt, zu ihrem Bruder): Na, Der Unbestechliche. Bau- Actuar: Was will Er, Er Elements —Gesch m a ck v oller Ve r- KleinerUnterfchied. Tante (liest): „Jetzt schien der Mond Bücher ans Brunos Schreibtisch ...." Studiosus: „Na, siehst du Tante, Ausgen ü tz t. Aelteres Fräu zu?" Bedenkliche Auskunft. E i n Ae r m ster. „Nun, bist Das Zlniversatmittel. Wiener HuiiiorcSte von R. Wandel. Herr Severin Schmerzenreich fühlte sich fürchterlich unwohl; er wußte nicht, was ihm eigentlich fehle, aber es l stand für ihn außer Zweifel, daß er. sich an der Schwelle des Todes befinde Anklopfen warte, um „Herein!" zu rufen. Herr Schmerzenreich wollte indessen von einem Arzte nichts wissen, er hatte eine eigenthümliche Abneigung gegen Aerzte und deren Honorarrech nungen. Böse Menschen behaupteten auch, daß der Mann eigentlich gar nicht so krank sei. Eines Tages fand Frau Schmerzen reich im Hausflur ein bedrucktes Blat! Papier, dessen Inhalt in der Anprei sung einer Universal-Medizin, der An führung einer Anzahl von dadurch zu heilenden Krankheiten und der minu tiösen Schilderung der Symptome der selben bestand. Sie brachte das Pa pier schleunigst ihrem Gatten, indem st« sagte: Severin, schau, da stehen alle menschenmöglichen Krankheiten d'rin, das les', da wirst vielleicht 'rausfinden, was eigentli mit Dir los is. Das soll i lesen? rief Herr Schmerzenreich erregt aus. In so an Kaszettel soll mei' Krankheit d'rin b'schrieb'n sein? Dös gibt's nöt'. Uebrigens, suhr er fort, meinetswegen kannst mir a paar Krankheiten vor lesen, vielleicht zerstreut mi das a bisserl. I selber bin z' schwach zum Lesen. Dabei lehnte er sich bequem in sei nen Armstuhl zurück, indem er einen schweren Seufzer ausstieß. Jessas, Jessas, wie mir schlecht is, murmelte er noch, während seine Gattin ihre Borlesung begann. „Schmerzen imßücken und unter den Schulterblättern, häufiger Kopf schmerz, besonders über den Augen . Dös hob i, stöhnte HerrSchmer- zenreich. Ja, das bist Du, hauchte seine liebevolle Gattin und fuhr fort: „Ein Gefühl der Gedrücktheit und Schwäche, Brennen der Handflächen und Soh len " Dös bin wieder i, erklärte Herr Schmerzenreich. „Abneigung gegen körperliche Anstrengung." Das bist auch Du! rief seine Frau aus. Du bist fürchter lich faul, Severin! strirte der Patient, i bin not im Min desten faul, aber mei' armer, schwacher Körper vertragt ka Arbeit nöt. O weh! O weh! rief er dann plötzlich aus,indem er aufsprang und seinen Kopf in beiden Händen begrub. Was is's denn, Severin? Was is's denn? rief erschreckt seine Gattin. Uijegerl, entgegnete der Vielge plagte, jetzt hat's mir an Stich von der großen Zehen bis in den Kops geb'n und'jetzt geht's mir rundumadum in Kopf 'rum. Gibt's so a Krankheit in Dein' Zed'l, Susi? Na, über dö Draherei steht nix d'rin, sagte die Frau etwas spitzig. Susi, rief nun Herr Schmer zenreich vorwurfsvoll, willst mi viel leicht frozzeln in an Moment, wo i mit an Fuaß in Grab steh'? Ja, ja, mit mir is 's aus. I wir glei' mei Testament machen; 's is freili kaum der Müh' werth In diesem Momente klingelte die Glocke der Wohnungsthür, Frau Schmerzenreich eilte hinaus und kam mit einem Briefe für ihren Gatten zu rück. Dieser öffnete ihn langsam und begann ihn mit einer wahren Leichen bittermiene zu lesen. Doch kaum hatte er einige Worte gelesen, als er mit einem Sprunge mitten im Zim — Was ist geschehen, Severin? rief ängstlich die Frau. Was ist das schon wieder siir ein neuartiger Anfall? Anfall? Teufel! erwiderte er, Was glaubst Du, was dieser Bries enthält? Unser alter Onkel Weinstein der Advokat. Was sagst Du? Zehntausend Gulden? Wie edel vom Onkel Wein- D d ch s lb I? Ah freili, was denn! I hab' Deinen entsetzlichen Leiden weiter exi stiren? fuhr die Frau, beharrlich ihren Gedanken festhaltende fort. Hol' der Henker das Leiden! rief vergnügt ihr Gemahl. Zehntausend Gulden! Jetzt wird gelebt und wann Alles auf Fransen geht. Und merkwürdig! Herr Severin Schmerzenreich war sofort von allen seinen Leiden geheilt. Man hörte ihn von nun an nicht mehr jammern und klagen. Er war lustig und guter Dinge, so lange die zehntausend Gulden reichten. DaS war für feine Krankheit, die Arbeitsscheu, dos rich tige Universalmittel. 'Niger. Nun, wie ge fallt Ihnen mein Junggesellenheim?— Famos! Pompös eingerichtet; nur et was fehlt drinn eine Frau! Pah! ist übrigens auch vorhanden! lch glaubte doch, Sie seien ledig? Sie haben also schon eine Frau? —Jawohl, eine Scheuerfrau, dt kostet nicht io viel!
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