Europäische Kundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Wegen Fahnenflucht ist Armee. Achmed Jlhami Bey, dasCon- Berlin Entfernt hat. Jlhami Bey der neunten Strafkammer des Berli ner Landgerichts gespielt, als seinet wegen sich der Hauseigenthümer und werden mußten. Kurz zuvor hatten Mitreisende die Dame noch in ziemli chem Abstand von den Schienen stehen sehen, so daß bisher nicht aufgeklärt werden konnte, wie die Bedauerns werthe unter den Zug gerathen konnte. Spandau. Erschossen hat sich auf Gatower Gebiet ein feingekleideter Mann, der als der Buchhalter Scharr schmidt aus Potsdam identisicirt wurde. Provinz Lstprriisini. Heilige n b e i l. Im Verein mit dem Passarge-Gausängerfest fand kürzlich das 20jährige Stiftungsfest des hiesigen Gesangvereins statt, das leider unter einem Vormittags begin der Kaplan der hiesigen katholischen Kirche, Pfeiffer, und ein junges Mäd chen aus bürgerlichen Kreisen ver hastet. Wartenberg. Zu einer Art Revolte kam es aus dem Rittergute des Besitzers von Kolbe. Dieser stellte einen polnischen Arbeiter eines Verse hens wegen zur Rede. Der Zurecht gewiesene sprang auf den Besitzer los und wurde thätlich. Hierauf drangen die übrigen polnischen Arbeiter, mit Sensen und Mistgabeln bewaffnet,auf Herrn von Kolbe ein. so daß dieser, weil die deutschen Wirthschaftsbeam ten noch auf dem Felde waren, in's Haus flüchten mußte. Unter Rufen, wie „Nieder mit dem Deutschen" tob ten die Polen noch geraume Zeit aus dem Hose umher. Die Angelegenheit wird ein gerechtliches Nachspiel haben. Provinz Wcstprcnße». Danzig. Beim Löschen eines ge ringfügigen Feuers verunglückte der Oberfeuermann Schauer dadurch, daß ihm von einer durch Explosion einer Petroleumlampe erzeugten starken Stichflamme so schwere Brandwunden an Kopf, Hals, Genick und Armen zu gefügt wurden, daß er ihnen nach zwölf Stunden im Krankenhaus er lag. Durch Revolverschiisse schwer verletzt wurde der Schutzmann Hupta auf offener Straße von dem 33jähri gen Arbeiter Domanski bei einer Ver haftung, welche der Beamte vollziehen wollte. Dirschau. Die Locomotive des auf der Fahrt von Eydtkuhnen nach Berlin befindlichen Nord-Expreßzuges hat in der Nähe von hier durch Fun kenauswurf einige dem Gutsbesitzer Ziehm gehörige Feldes im Umfang von etwa 80 Morgen in Brand gesetzt. Der Schaden wird auf 10,000 Mark geschätzt. Zempel b u r g. Hier wurden mehrere Kaufleute wegen des Ver dachts des Meineids verhaftet; andere Verdächtige, deren Verhaftung eben falls bevorstand, halten sich verborgen und es ist der Polizei trotz eifrigster Recherchen bis jetzt nicht gelungen.'de ren Verbleib zu ermitteln. Die Unter suchung erstreckt sich angeblich auf eine Wucher- bezw. Erpressungsaffaire, in der die Betheiligten vor Gericht fal sche Aussagen gemacht haben sollen. Provinz Pommern. Pasewalk. Mörder Nitke Henneberg, welcher lange Jahre als Magistratsmitglied in unserer städti sch'» Verwaltung thätig war, ist zum öffnet. Verwalter der Masse ist Hotel desitzc» Witte. Provinz Posen. Ex! n. Di? Güter Czerlin und Bllddow bei Exin, Generalmajor v. Zepelin und den v. Bülow'schen Erben gehörig, sind in den Besitz des Ritter gutsbesitzers Grasemann aus Wiens lawitz bei Jgnowrazlaw übergegangen. 5 rauitandt. Ein Unsall. wel- che!» leicht hätte ein Menschenleben zum Opfer fallen können, ereignete sich beim Neubau des Kürschnermeisters Steuerschen Wohnhause. In dem Au genblick, als die Frau des Hausbe sitzers Münzberg die Promenade paf sirte, fiel ein halber Ziegel vom Bau und traf die Frau so unglücklich auf den Kopf, daß sie eine klaffendeWunde davontrug. Die Getroffene stürzte ohnmächtig zusammen, erholte sich je doch bald wieder. Posen. In der hiesigen katholi schen Franziscanerkirche wurde an ei nem neunjährigen Knaben aus Togo, den ein Officier von dort mitgebracht und der von dem Präbenden Späth unterrichtet worden war, die christliche Taufe vollzogen. Der Junge erhält in Deutschland seine Erziehung. Provinz Schlesien. Beut he n. Der Mörder Klakus. Ermordung seinerGeliebten zum Tode verurtheilt hatte, ist vom Kaiser zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe be gnadigt worden. Neiße. Auf der Fahrt nach Zie genhals stürzte der praktische Arzt Dr. Brieger von hier vom Fahrrad und blieb sofort todt. Ratibor. Wegen Herausforde rung zweier Officiere in Greifswalde zum Zweikampf verurtheilte die hiesige Strafkammer den Studenten der Me dicin Kagschny zu sechs Monaten Festung. Das Duell fand bei Kofel statt. Kafchny hatte einen Schuß in's Provinz Sachsen. Ei sieben. Die Erdsenkungen nehmen immer gefährlichere Dimen sionen an. Kürzlich ist das Kellerge wölbe eines Hauses auf dem Breiten weg zusammengebrochen, sodaß auch der Giebel des Gebäudes und der Hausflur eines anderen nachgerutscht sind. der letzte directe Nachkomme des be- Provin; Schleswig-Holstein. Altona. Ein Tischlergeselle Na ist dann flüchtig geworden. Glückstadt. Eine verwegene Flucht aus dem Gefängnisse unter- Schaffrath, Ohfe. Hansen. Reinhardt nothdürstig befestigt. In der Nacht Blitzableiter festhaltend, auf das Dach. Die drei anderen Insassen der Zelle außer Reinhardt folgten ihm. Das kecke Unternehmen wurde aber ent deckt. bevor es ganz zur Ausführung gelangte. Drei der Flüchtlinge wur den sogleich wieder eingefangen, Schaffrath erst jetzt. Tönning. Die Stadt Tönning hatte bei den Volkszählungen 1880 : 3400, 1886: 3228, 1890: 31S1, 189 S nur 3086 Einwohner, es war also ein stetiger Rückgang der Bevölkerung zu verzeichnen, wohl zum größten Theil auf das Einfuhrverbot Englands von Hornvieh und Schafen aiisSchleswig- Holstein. welche in Tönning verladen wurden, zurückzuführen. Die Stück zahl des exportirten Viehes betrug pro Jahr ca. 60.000 Stück Rinder und ca. Über - Büchsenmacher und Waffenre visor a. D. Wolff mit seiner Frau. Bankier Hermann Silberschmidt aus Hameln wurde wegen Beihilfe zur Kuppelei nach sechsstündiger Verhand lung zu neun Monaten Gefängniß und fünf Jahren Ehrverlust verur theilt. Der Antrag aus Haftentlas sung gegen 60,000 Mark Caution wurde abgelehnt. Die Mitangeklagte Frau Humburg erhielt wegen Kuppelei ein Jahr Zuchthaus und deren Tochter drei Monate Gefängniß. Wildmann. Dieser Tage ist die Grube Haus Braunschweiger unseres Ortes belegen vollständig zu sammengestürzt. Glücklicherweise ist der Zusammenbruch ohne einen Unfall abgelaufen. Die Belegschaft ist nach Grund vertheilt, und es wird lange dauern, bevor der Schacht wieder gang bar gemacht ist. Provinz Wcilsaicn. Limburga. d. Lenne. Die Ehe frau eines Wirths von Elz macht« am 16. Mai d. I. bei der Staatsanwalt schaft hier eine Anzeige, worin sie einen Dachdecker aus Elz der Majestätsbelei- digung bezichtigte. Die Anzeige stellte ! sich als eine wissentlich falsche heraus und deshalb verurtheilte die Strafka m mer jetzt die Frau zu sechs Monaten Münster. Die Pläne sür den E rweiterungsbau des hiesigen Eisen bahn - Directionsgebäudes haben die ! Genehmigung des Ministers gefunden. Es wird deshalb mit dem Bau sofort begonnen werden. Warendorf. In Bohren erschoß sich mittels des Karabiners ein Recrut von der auf dem Rückmärsche von der Senne nach Münster begriffenen Es tadron des Westfälischen Kürassier- Regiments No. 4. Er sollte strafweise neben seinem Pferde zu Fuß marschi ren, und diese geringfügige Ursache Nheinprovinz. Eltville. Der bergische Ge sch'chtsverein beschloß, dem für die fchen Sagenbuches bedeutenden Cister zienser - Abte Cäsarius von Heister bach vor der Klosterruiitt im Sieben soll hier bis 1899 erbaut werden"ln Schule zu 226.000 Mark an die Reichspostverwaltung zu genanntem Zwecke genehmigt. Wegen Unter schlagung Zon 6369,61 Mark wurde von der Strafkammer der in weiteren Kreisen bekannte frühere Hauptlehrer an der hiesigen Burgschule. Wilhelm Stennes. 60 Jahre alt, zu einem Jah re Gefängniß verurtheilt. Köln. Erschossen hat sich in sei ner Wohnung der Feldwebel Fabel der 2. Compagnie des westfälischen Pio nier - Bataillons. Furcht und Scham hat den Unglücklichen in den Tod ge trieben. Er war wegen einer Sache zu drei Tagen Stuben - Arrest verurtheilt worden und sollte die Strafe amNach mittag antreten. Kreuznach. Von den Stadtver ordneten wurde mit 13 gegen 8 Stim men beschlossen, die Großherz. Hessi schen Salinen bei Kreuznach zum Prei se von 1,100,000 Mark anzukaufen. Provinz Hessen-Nassau. Kassel. Der Photograph Bell jubiläum. Bellson ist 77 Jahre alt und erfreut sich voller körperlicher Ge sundheit und Frische. Er erlernte die ler Tafel 1874 zu zwölf Jahren Zuch thaus verurtheilte Treulieb ist jetzt nach Berbüßung seiner Strafe wieder auf Brennöfen leicht beschädigt. Freie Städte. Ham bu rg. Auf der Elbe schlug L U b eck. Die Strafkammer verur teilte den Getreidehändler H. Mag nus wegen zehn Wechselfälschungen im Betrage von 14,727,30 Mark zu drei fünf Jahre Ehrverlust. Oldenburg. Oldenburg. Bom hiesigen Kriegsgericht wurde ein Landwehr mann zu fünf Jahren Festung verur theilt. weil er einen Unteroffizier des fen hatte. Der Verurtheilte ist Vater von sieben Kindern. Gestorben ist nach langem Leiden Herr Geh. Ober medicinalrath Dr. Tapphorn im Al ter von 68 Jahren. Seit dem Jahre 1869 war er Leibarzt des Großherzozs und genoß dessen vollstes Vertrauen. Braunschweig. Braunschwe ig. Der Gemein digt wurde, erschoß nach einem Streil seinen 20 - jährigen Sohn. Der Mör machte er einen Selbstmordversuch. Thüringen. Gera. Einen tödtlichen Absturz er litt aus einem Neubau der Maurer Kresse aus 13 Meter Höhe. Der Ver unglückte ist 49 Jahre alt und Fami lienvater. Das Unglück war selbstver schuldet. Hirfchberg a. S. Letzthin ist der Lederfabrikant Langheinrich in ci- Unalücksfall oder Selbstmord vorliegt, konnte nicht festgestellt werden. Der Loben stein. Tödtlich '>erun alllckt ist die 14 - jährige Tochter des Gcrichtsassistenten U. durch Absturz Stadtilm. Oberhalb der Kel lerbrücke wurde die Leiche eines Man gluckleist der 5.0—60 Jahre alte Land- Dunkelheit in die hochangeschwollene Ilm gestürzt ist und so seinen Tod ge sunden hat. Sachse». Dresden. Während man sonst was seit Auslösuna der alten Bezirks gerichte nicht mehr der Fall gewesen ist. Äemertenswerth ist aucy die Thatsache, Herbergen, als während der gleichen Zeit des Vorjahres. An der Lenne straße stieß man beim Straßenbau auf ein ca. sechs Meter langes und zwei Meter breites Massengrab, in welches während der Schlacht bei Dresden et wa 100 bis 110 gefallene Krieger ge bettet worden sein mögen. Roßlau. Der Besitzer des Dam pfers „Herzog Friedrich". Ed. Täub rig, steht augenblickllch in Unterhand deburg in's Leben zu rufen. Die i'eiie Linie würde einen Abschluß darstellen an dieSächs.-Böhm.Dampfschisfahrts gesellfchaft Bodenbach - Dresden- Mühlberg und dürfte in nächster Zeit schon mit dem Betriebe des Unterneh mens vorgegangen werden. tiing die kgl. Staatsregierung ansehn liche Beträge bewilligt hat. Waldheim. Einen eigenthümli in Glauchau zu zwei Monaten Ge fängniß, weil er seinen Gehilfen Bei träge für die Alters-, Jnvaliditäts hatte. Großlicrzogthum Hessen. Bens heim. Bürgermeister van Gries feiert demnächst sein 26 - jähri ges Jubiläum als Oberhaupt unserer Stadt. nen der A. Bembe'schen Möbelfabrik Directrice der Werkstätte. Frau Julie ße Haufen entwendeter Stoffe, darun ter werthvolleSeide aufgestapelt. Sechs Angeklagte waren unter Annahme mildernder Umstände zu Gefängniß strasen von drei Tagen bis zu drei Wochen verurtheilt, die Strafe aber Worms einen Geldbrief mit 600 Mark Einlage unterschlagen hat. wurde un ter Gendarmeriebedeckung ins hiesige Untersuchungsgesängniß eingeliefert. Der Festgenommene entstammt ciner die Apritosenplantagen unserenLand wirthen in diesem Jahre wieder ein brachten. geht zur Genüge daraus her vor. daß dieselben mindestens 100.000 M. eintrugen. Die gleiche Summe wurde schon im Frühjahre für Winter salat vereinnahmt, ohne der übrigen größeren Einkünfte für Products zu erwähnen. (?lsaß-L!othringeii. Stratzburg. Neulich Abends ereignete sich auf dem' Rheine in der Nähe der Mündung des lleinen Rhei nes ein schwerer Unglücksfall. In folge der starken Strömung kippte ein Dollenzweier, in dem sich drei Mit glieder des Straßburger Rudervereins Bootes, der Vureaugehilfe Emil Behr ertranken; der dritte vermochte sich zu retten. Bayern. Augsburg. In Lechhausen wurde die Ehefrau eines Zimmerman nes und Aushilfskellnerin Anna Eberle. erst seit einigen Monaten ver heirathet, auf dem Heimwege von ei nem Manne überfallen, der sie zu ver gewaltigen suchte. Als sich die Frau stalt, welche mit 32,000 M. Kosten tagte, aber noch sehr rüstige Paar zählt zusammen 166 Jahre. München. Der bekannte Schrift steller Dr. Panizza, welcher wegen Gotteslästerung zu 12 Monaten Ge fängniß verurtheilt war, ist nach Ver büßung seiner Strafe in der Gefange nenanstalt, zu Amberg hier eingetrof fen. Dr. Panizza gedenkt nach der Schweiz überzusiedeln, wo er seine Amberger Eindrücke literarisch ver werthen will. Kürzlich feierte Pro fessor I. N. Sepp, ein in ganz Bayern und weit darüber hinaus bekannter und hochgeachteter Mann, seinen 80. Geburtstag. Der Professor der Mathematik an der hiesigen Universi tät, Geheimrath v. Seidel, ist gestor ben. Am hiesigen Standesamte wurde ein Schneider Karl Liter mit einem Frl. Anna Bier getraut. Prosit! Nheinpsalz. Eisenberg. In der Sand grube des Adam Schmidt wurde der 47 Jahre alte Tagelöhner Sebastian Drumm 11. verschüttet und so schwer verletzt, daß er starb. Neustadt a. H. Neulich Mit tags fanden Hausbewohner die hoch betagte Wittwe Ferber in der Metzger gasse an der Thür ihres Schlafzim mers erhängt vor. Württemberg. Stuttgart. Der deutsche Gast wirthstag, welcher dieses Jahr in Wiesbaden tagte, wird nächstes Jahr Endlich kam in den bisher unaufge klärten Fall der in der Neckarstraße kürzlich erfolgten Tödtung des Gärt nerburschen Max Müller Licht. Po dungsunterofficier Kübler von Cann statt nahmen den in einer hiesigen Fa brik beschäftigten 26jährigen, ledigen Arbeiter Jacob Bühr von Bartho lomä, OA. Gmünd, fest, der sich ohne Weiteres als Thäter bekannte und alsbald der K. Staatsanwaltschaft Calw. Der Postunterbedienstete von der Locomotive erfaßt, mit dem Karren auf die Seite geschleudert und augenblicklich getödtet. und wollte sich irotz verschiedener Auf forderung des Wirths und seiner Leute nicht daraus entfernen. Als er Ul m. Letzthin hatte eine Abthei- Borb in's Wasser gerissen. Bis es von Obernau bei Rottenburg. Wild b a d. Dieser Tage wurde die neue, mit einem Kostenaufwande von nahezu 100,000 M. erbaute Straße von Röthenbach nach Teinach dem Verkehr übergeben. Dieselbe ist auch für Wildbad vonßedeutung, denn ist nun in zweistündiger, sehr beque- Blidc». , Karlsruhe. Premier - Lieute- Feiierwehr, den Brand aus den Dach stuhl, der eingeäschert wurde, zu be schränten. Müll heim. Großes Aufsehen heißt, soll derselbe der Unterschlagung anvertrauter Gelder verdächtig sein, und zwar soll er dies schon längere Zeit getrieben haben.. Man ist sehr gespannt auf daii Ergebniß der Unter suchung. Pforzheim. Dem Zimmer mann Trautz in Dillstein wurden, als beim Abbruch eines alten Hauses eine Seitenwand zusammenstürzte, beide Tauberbischofshelm. Der Bahnassistent Kühner, der wegen Un-! terschlagung flüchtig wurde, hat sich dem Gerichte gestellt und wurde ver hastet. Walds h u t. Bei der auf der schweizerischen Landesausstellung in Genf erfolgten Preisverlheilung an die dortigen Aussteller erhielt die hie sige Firma. Maschinenfabrik Gebrüder Dietsche, die goldene Medaille ver theilt. Wehr. Kürzlich wurde hier von einem mit Steinsvrengen beschäftigten Tagelöhner von Jungholz an dem Gasthause „Zur Krone" ein Dynamit- Attentat verübt, das zum Glück keine erheblichen Folgen hatte. Der Thäter wurde verhaftet. Ob Uebermuth oder ein Nacheact vorliegt, wird die Unter suchung ergeben. Ocstcmich-Uilkam. Eger. In dem Processe gegen Kreidl. dem Mörder des Fabrikanten Schmieger in Zwodau, wurde der An- Innsbruck. In Thal stürzte deutscher Tourist und Senner leisteten die erste Hilfe und schafften den Be wußtlosen nach Steinach. Schumburg (Böhmen). Hier wurde die Baumwoll - Spinnerei von Feuersbrunst ergriffen, die den größ ten Theil des Gebäudes vernichtete. Die Spinnerei hat 8000 Spindeln in Thätigkeit. hend aus Klassikern. Der Schriststel- Falle von der Pfändung auszuscheiden seien. Schwei;. Bern. Der altberühmte Korn» Die Actiengesellschast für Erstellung und Betrieb eines neuen Theaters in Bern hat sich constituirt; das Actien capital beträgt 320,000 Francs. St. Gallen. Prof. Ernst Gö zinger, seit 1860 Lehrer der deutschen Sprache an der Cantonsschule >in St. Gallen, ist gestorben. —ln der Druckerei des „Wochenblattes" in Rappersweil brach in Folge Herab fallens einer Petroleumlampe ein Brand aus, der indessen bald gelöscht werden tonnte. Schwyz. Der Cantonsrath über wies der Regierung Anregungen be treffend Errichtung einer central schweizerifchen Irrenanstalt. Er be schloß die Errichtung einer cantonalen Zwangsarbeitsanstalt und den Bau eines Cantonalbankgebäudes; für die den 22,600 Francs bewilligt. In Einsiedeln soll der Minderbesuch von Fremden gegenüber anderen Jahren bereits 18,000 Personen betragen. Thurgau. Pfarrer Christinger in Hüttlingen und Professor Bommer in Schwhz haben 'für die im Jahre 1898 in Weinselden stattfindende Feier zur Erinnerung an die Befrei ung des Cantons Thurgau aus der Unterthanenfchaft ein Festspiel ver faßt. Uri. In Andermatt starb, 62 Jahre alt, der frühere Regierungsrath Casimir Nager. Vuremburg. Echternach. In einer Sitzung hat der Gemeinderath der Stadt Ech ternach beschlossen, den durch Abtra gung eines Theiles des alten Bald äuff» - Hauses freigewordenen Platz für die Summe von 18,000 Francs anzukaufen und dem Marktplatze ein zuverleiben. Die neue Fluchtlinie soll gegenüber der Ecke des Hauses Raach beginnen. Der Marktplatz wird um ca. 100 Quadratmeter größer. Luxemburg. Die Turn- und Fechtgesellschaft Stadtgrund erhielt bei dem Ongst in Asniers (Seine) stattgefundenen internativnalenPreis turnen im Abtheilungsturnen den er sten Preis, bestehend in 300 Francs und einer Bermeil - Krone, ferner den ersten Preis im Dauerlaufen, eine V-rmeil - Krone. Die Gesellschaft concurrirte in der oberen Abtheilung mit 10 französischen und belgischen Gesellschaften. Dauer Militär - Etablissements besteht schon seit längerer Zeit probeweise der Achtstundentag. Jetzt ist der achtstün dige Arbeitstag auch in den Artillerie- Etablissements eingeführt, da die Neuerung sich gut bewährt hat. Der Betrieb wird bereits Nachmittags halb 3 Uhr geschlossen. Eine Taucherg e s e l l- Ichaft in Kopenhagen hat schon mehr mals versucht, die Wracks der großen englischen Kriegsschiffe „St. George" und „Defense", die im Winter 1811 an der Küste Fühnen's strandeten, zu untersuchen. In den letzten Jahren haben die Untersuchungen kein Reful- und sie versprechen diesmal einen glück licheren Verlauf. Den Tauchern ist es nämlich gelungen, mehrere Metallge genstände aus den Wracks an's Tages licht zu bringen. So hat man einige Becher, mehrere Waffen und verschie dene Küchengeräthe gefunden. Die Nachforschungen sollen jetzt mit gro ßem Eifer fortgesetzt werden. Auf ratierlichen B e. fehl ist in der Handhabung der Censur aller nach Warschau gesandten Zeitun gen eine neue Verfügung ergangen. Die officielle russische Gesetzsammlung macht belannt, daß die Bestimmung aufgehoben wird, wonach die Censur aller durch die Postbehörde im Aus lande bestellten und über die russische Grenze gelangenden Zeitungen vom amtlichen Censur - Comite ausgeübt wird. Von jetzt ab wird die Censur der Zeitungen von Postbeamten be sorgt, die zu diesem Zwecke aus den einzelnen Postämtern angestellt sind. In dieser Verfügung liegen, so unwe sentlich sie erscheint, namhafte Vor theile für die Beförderung der auslän dischen Zeitungen nach Rußland. Die Zeitungen können den Abonnenten jetzt schneller zugehen. Außerdem wer den die postalischen Censurbeamten mit dem Text der fremden Blätter nicht so unsanft umgehen, wie es die Cenfurbehörde bisher gethan bat, ---Eindreist erßaubmord versuch wurde gegen den Degenfähnrich von Alvensleben vom Regiment der Garde du Corps inPotsdam vollführt. Der Fähnrich hat seine Wohnung in der Kaserne der 6. Escadron, wo auch der Wachtmeister der Escadron «ohnt. Nun hatte Herr v. Alvensleben, der kurz vor dem Officierexamen steht, die Summe von 40,000 M, geschickt erhal ten, wovon der Bursche des Wachtmei sters, der aus dem Elsaß gebürtige Garde du Corps Matthis, Kenntniß erhalten hatte. Das viele Geld, das Herr v. Alvensleben in seiner Behau sung hatte, reizte Matthis, in der Nacht bei dem Fähnrich einen Diebstahl aus. führen zu wollen. Er öffnete mit ei nem falschen Schlüssel die Thür zu des sen Wohnung, schlich sich leise in die selbe, wurde aber sofort von Herrn v. Alvensleben bemerkt und zur Rede ge stellt. Nun drang Matthis auf den selben ein, packte ihn am Halse, um ihn zu erwürgen, und schlug mit einem großen Schlüssel auf den Kopf des Fähnrichs, so daß dieser mehrere blu tende Wunden davontrug. Auf die Hilferuf: des Ueberfallenen, der Mat this energisch festhielt, eilte die Kaser nenwache herbei, welche denselben fest — Auf gräßliche Weise nacht mit dem Helgolanddampfer „Prinzeß Elisabeth" dort an und nah men eine Droschke, um das Hotel zu ging in rasendem Galopp durch; an der Biegung ward der Wagen über den Rand der Quaimauer, die hier fiel ebenfalls mit hinab. Bei seinem Zustand wäre sein Tod zweifellos auch erfolgt, hätte nicht der des Wegs kom mende frühere Stabsarzt Dr. Wink ler den Muth gehabt, nachzuspringen und den Verunglückten auf's Trockene zu bringen Ander Kreuzung von vier belebten Straßen in Lüttich wur- Lütticher ein Beutel mit 60,000 Francs in Goldmünzen, ein Werthbrief von 1000 Francs und eine Anzahl kleinerer Werthpackete gestoh len. Der Diebstahl erfolgte während die beiden Begleiter des Wagens die sen auf wenige Augenblicke verlassen hatten, um einige schwere Packete in der Nachbarschaft abzuliefern. Eine Labengehülsin, die an ihrem Schau fenster stand, hat gesehen, wie ein klei ner Mann, der einen blauen Kittel und einen Strohhut trug und in der Hand eine Reisetasche hielt, sich auf den Wagen schwang, das Schloß de« Behältnisses, in welchem sich die Wert haus, der Mann völlig wie ein Fuhrmann der hiesigen Posthalterei aussah und den Kasten für Werthsa chen vor seiner Entfernung ruhig wie der abschloß. Zu dem Dieb gesellte sich sofort ein zweiter Mann, der wie ein amtlicher Begleiter der Packetve stellwagen gekleidet war und während den. Wieaus Tunis berich tet wird, wurde der von Tuaregs er mordete Marquis de Mores noch kurz vor dem Ende seiner verhängnißvvllen Reise, und zwar zwischen Gabes und Kebilli. von einem Deutschen gewarnt, die Reise fortzusetzen. Herr Spatz war es. der in Tunis wohlbekannte Natur forscher und Jäger, der seit zehn Jah ren Süd - Tunesien und die Sahara bereist, als Araber lebend und von zwei arabischen Jägern begleitet; er beschäftigt sich hauptsächlich mit dein Fang der in diesen Gegenden lebenden Thiere. Eidechsen, Schlangen, Hyänen, Schakale u. s. w., und versieht damit die zoologischen Gärten und Museen. Da er Alles vermeidet, was die Hab sucht der aus feinem Jagdgebiet woh nenden Stämme reizen könnte, meist als Europäer unerkannt bleibt und Land und Leute genau kennt, so ist er bisher allen Gefahren, die andern ver derblich wurden, entgangen. Auf seine Erfahrungen gestützt, drang Herr Spatz in den Marquis, als er in der Wüste dessen Karavane antraf, fein- Reife nicht fortzusetzen, sondern mit ihm nach Gabes umzukehren. Wenig stens solle er bis zum Oktober oder November dieselbe hinausschieben, denn außer der jetzt und immer bestehenden Gefahr von den Tuaregs ermordet zu werden, drohe ihm jetzt der Untergang durch Sirokto und Wassermangel. Au» seien die Leute, die er bei sich ha be, ..Stadtleute", die nach wenigenTa aen marschunfähig sein würden, selbst sein'. Kamele aus Gabes feien ungeeig net für die Reise durch die Wüste. Man weiß, wie der Marquis nur ei nen Theil und nicht den wichtigsten der Rathschläge unseres Sandmanns be folgte, und man wird sich nicht ohne Bewegung den Abschied vorstellen, den er von ihm nahm, dem letzten Euro- 7
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