6 Deröntnng und Keil'nng der Wleichsncht. Von Dr. Fr. Dornblüth. Bleichsucht junger Mädchen kennt jedermann an der blassen Gesichtsfar be, den matten, bläulich schimmernden Augen und den kraftlosen Bewegun gen. Jedermann weiß auch, daß dabei dem Blute Eisen fehlt, und daß El lich sagt, dagegen genommen werden. Höchstens fürchtet man, daß „Stahl" die Zähne angreift. Zahlreiche Heil rncht bleich aussehen, vielmehr durch blühende Gesichtsfarbe sich, wenigstens zeitweilig, auszeichnen, weil sie eine sehr zarte Gesichtshaut und leicht er regbare Blutgefäße besitzen. Zweitens werden nicht alle Bleichsüchtigen durch Eisen geheilt, und manche vertragen das oder die gewählten Mittel nicht, sondern bekommen Magenschmerzen und andere Verdauungsstörungen da von, die ihr Leiden lediglich verschlim me?!!. Drittens kann der Eisenman gel im Blute von sehr verschiedenen Ursachen herrühren, ohne deren Besei tigung die Krankheit nicht geheilt oder höchstens auf kurze Zeit gebessert wer den würde. Es kann nämlich sein, daß von den eisenhaltigen Blutbestand theilen zu viel verbraucht oder auch zu wenig bereitet wird; beides aber kann wieder durch recht verschiedene Ursachen und Umstände bewirkt wer den. So hat also in jedem Falle von Bleichsucht der Arzt doch mancherlei zu erforschen und je nach dem Ergeb niß recht verschiedene Heilmethoden in Anwendung zu bringen. Eines schickt sich nicht für alle, gilt auch hier wie bei den meisten Krankheiten, wie ja der richtige Arzt überhaupt nicht Krank heiten, sondern Kranke behandelt, das heißt, sein Heilverfahren jedem einzel nen Kranken genau anpaßt. Wäre dies allgemein bekannt, so würde nicht soviel Selbstkuriren betrieben werden, noch würden so viele Kranke sich von ungebildeten Pfuschern mißhandeln und um ihr Geld, oft auch um ihre Gesundheit beschwindeln lassen. Der Ausbruch der Bleichsucht kann durch einen Blutverlust, durch körper liche oder geistige Anstrengungen, durch niederdrückende Gemüthsbewegungen und anderes mehr unmittelbar veran laßt werden. Liebeskummer und ver wandtes wird häufiger als recht ist den die Schuhe gescho ben: dies Kümmern und Sehnen, das oft genug gar kein bestimmtes Ziel oder Gegsnstgnd hat, ist vielmehr häu fig Folge ver Krankheit, die auf Ner ven und Stimmupg einen niederdrü ckenden Einfluß ausübt, dann aber allerdings hierdurch wieder selbst ge fördert wird. Häufiger entsteht die Bleichsucht allmälig, und zwar durch mangelhafte Verdauung, die auf der einen Seite zu wenig kräftige Nah rung oder ausreichende Ersatzstoffe für den alle Lebensvorgänge begleitenden Verbrauch in's Blut schafft, anderer seits durch Gärungs- und Giftstoffe, die bei träger oder sonst fehlerhafter Verdauung'im Darm sich bilden und von hier in daß Blut übergehen, über mäßigen Zerfall der rothen Blutkör perchen und ihrer eisenhaltigen Be standtheile bewirkt. Solche Perdauungsstörungen kön nen auf verschiedene Art hervorgerufen werden. Häufig geschieht es durch un zweckmäßige, schwerverdauliche Nah rung, sowie durch ungenügende Zer kleinerung und Einspeichelung bei ei ligem Essen, schlechtem Kauen und der gleichen mehr, was aber durch kräftige Verdauungsorgane in ziemlich be trächtlichem Grade ausgeglichen wer den kann; viel häufiger trägt wahr scheinlich enge Kleidung die Schuld, indem sie, besonders durch Einengung der unteren Rippen und des Oberbau ches die Athembewegungen hemmt und die Organe der Verdauung und Blut bildung einschyllrt und aus ihrer Lage verdrängt, Also: keine einengenden Schnurbän d?r und Corfetts, soydern für Kinder weiche Leibchen mit Schulterbändern, die an Knöpfen die Röcke tragen -, für Herangewachsene, nachdem die Hüften breit genug hervorgetreten sind, um es zu stützen, ein Eorfett, das sich dem Körper anschmiegt, ohne ihn einengen und nach dem Ideal der Modistin, zum Abscheu,der Aerzte und Künstler, formen zu wollen. man mit einiger Aussicht auf Er folg die Krankheit selbst behandeln kann. -, ~ ~ , Oft ist es sehr zweckmäßig oder so gar durchaus nothwendig, so lange bis nügend im Gang ist, ihren Verbrauch nach Möglichkeit einzuschränken. Das geschieht durch körperliche und geistige Ruhe, also je nach Umständen im Bette, aus einer Ruhebank oder in der Hängematte liegend, selbstverständlich stets in reiner, guter Lust; einsam oder höchstens mit einer Gesellschaft, die verftändnißvoll zu unterhalten und mäßig anzuregen, aber auch zu rechter Zeit zu schweigen und Einhalt zu thun weiß; viel Schlaf, aber kein Halbschlaf und Weiterduseln! Zur Beruhigung der aufgeregten Nerven sind oft mäßig warme Halb- oder Vollbäder nützlich? durch Betäubung fchlafmachende Mit tel, sowohl geistige Getränke, als auch Opium, Morphium und was eine über eifrige Industrie uns sonst an beruhi genden, schmerzstillenden und schlaf nützlich zur Anregung des Blutlaufes und Athmens, des Stoffwechsels in den Muskeln und Ausscheidungsorga nen, der Eßlust und der Blutbildung. Zuerst Fahren in Rollstuhl oder Wa- Spaziergänge, ärztlich angeordnete und überwachte Gymnastik, ebenfalls allmälig von passiven Bewegungen (Masstren und dergleichen mehr) zu activen fortschreitend. Dann finden auch Waschungen, Abreibungen, Bä aus sachverständiger ärztlicher Leitung geschehen, da ein Zuviel leicht Rückfälle und noch schlimmere Krankheiten nach sich zieht, denn die Bleichsüchtigen sind nicht nur schwach, sondern auch wenig widerstandsfähig gegen krankmachende Einflüsse und gegen Schädigungen und Gefahren der Krankheiten. Wie oft sieht man bleichsüchtige Mädchen und junge Frauen halb zu Tode gehetzt durch weite Spaziergänge, die sie Morgens noch weniger vertra gen. als Abends, sogar durch Bergbe steigungen! Oder durch kalte Seebäder, die ihnen das bißchen Wärme, was ihr Muskeln erzeugen können,vollends ent ziehen, und wonach sie dann statt im Bette Wärme und Erholung zu su- Muthlosigkeit und trüben Gemüths als stärkeren Verbrauch ihres Blutes, ihrer Nerven- und Lebenskräfte! Bei der Bleichsucht wie bei allen Schwächezuständen ist es erste Haupt ster Erwägung der Verdauungs-, An eignungs- und Blutbildungskräfte. Nicht was wir essen und trinken ist wird meistens das Gegentheil von dem erreichen, was er beabsichtigt. Ein oder zwei Eßlöffel Milch, in regelmä- und wird auch darin nicht mehr thun, als gut ist. Was zur Verhütung der Bleichsucht dienen kann, umfaßt eigentlich die ganze gesundheitsgemäße Erziehung der Kinder. Zweckmäßige Ernährung. ist stets mit größter Sorgfalt und Umsicht die Ursache zu erforschen und die sachgemäße Behandlung einzulei ten. Mit dem Spruch: .Schafft Ei sen euch in's Blut", ist wenig, oder nach Umständen weniger als nichts ge than. AieLittkaner. Im Westen und Süden Deutsch lands gilt Ost-Preußen als ein halb barbarisches Land, wo sich „die Wölfe und Füchse gute Nacht sagen" und vollends die Litthauer stehen in dem Rufe eines recht rohen Bauernvolts, das zwar den Vorzug haben darf, mit seinen Rossen das halbe deutsche Heer zu versehen,, und demselben die besten Reiter zu stellen, aber keiner weiteren Beachtung weath ist. Und doch ver dienen weder Ostpreußen noch die Litthauer diesen Ruf; denn Ostpreu ßen ist eines der schönsten und frucht barsten Länder des deutschen Vater landes, und die Litthauer sind keines- Frau in Sonntagstracht. Wegs ein rohes Volk, sie sind im Ge gentheil in ihrem ganzen Denken und herauszufordern. Der Hauptbestandtheil der lithaui schen Frauentracht ist die Marginne ein wahres Meisterwerk feiner Sticke rei ist, einer Kunst, in der die Litthaue- Zu Pferde, rinnen eine bei dem fast ganz fehlenden Unterricht in feinen Handarbeiten ge radezu unbegreifliche Fertigkeit be sitzen. Den Oberkörper schützt ein die gestickten Achselstücke des Hemdes zei gendes Mieder, das sich hauptsächlich Art der süddeutschen und schweizeri schen Mieder zugeschnürt getragen wird. Ganz besonders merkwürdig ist gemusterte Gürtel (Josta), der oft ge gewebt ist. Er enthält nicht nur kunst volle Muster, sondern oft auch Bibel sprüche und Gesangbuchverse, die in Weberin. verschiedene Formen aufweist. Dane ben tragen die Mädchen mit Vorliebe ein Kränzlein, am liebsten aus Rau ten, die bei den Litthauerinnen die Myrten vertreten. Der Verlust des Rautenkranzes (Rutu wainikelis) ist gleichbedeutend mit dem Verlust der Mädchenfreiheit. Unzählige Lieder Iren natürlichen Kopfschmuck, die viel besungenen blonden Flechten (Kaftles), Rückkehr vom Heumachen, jedem andern Schmuck vor. Der Kopf schmuck der Frau ist der Muturs. Er gefertigt und verleiht namentlich rei fern Frauen ein fast priesterliches Aus sehen. Ein eigenthümlicher, jetzt fast abgekommener Schmuck ist der Kykas, der eigentliche Schmuck der Neuver mählten, den die Weberin trägt. End lich ist der nur noch selten anzutreffen de, dem Kykas ähnliche Numetas zu erwähnen. Bei ihm fallen die fchleier- Am Brunnen, artig zusammengesetzten Spitzen nicht nach der Seite, sondern auf den Rücken Die Männer haben sich mehr mo dernisirt als die Frauen und Mädchen und auf preußischer Seite die alte Mütze Platz macht. Bei schlechtem Wetter zieht man darüber einen Wan drock von ganz besonders gefälliger Leider kommt die alte edlere Form der Littewka mit ihren angekrausten Schoßtheilen mehr und mehr ab und weicht dem unschönen szameitischen Sackrock, Auch die eigenthümlichen wnft. Bo »t ba u. Das alte echte Litthauerhaus findet sich in Preußen wohl nur noch selten erhalten, auf der russischen Seite ist es aber häufig zu finden. Es ist dreithei- Aerte, Spaten, Sensen und sonstige ländliche Werkzeuge des Besitzers. In dem Verschwinden der alten erkennen wir deutlich, daß das Lit thauervolk seine alte Art ablegt und mehr und mehr moderne Sitten an nimmt. Auch die Volkszahl hat sich von Jahr zu Jahr vermindert: erst in DerboshaftePapa. .'s unterscheiden, singt unsere Clara, oder zwickt sie der Gesangslehrer!" Arandellöurg. Uralt ist Brandenburg, das wendi sche Brennabor (Waldberg). Von ihr empfing die Mark Brandenburg den Namen, welche das Stammland der preußischen Monarchie werden sollte. Stadt Brandenburg, die einstige bran denburgische Kurhauptstadt, war be reits unter wendischer Herrschaft ein stark befestigter und strategisch wichti ger Punkt. Der Wendenstamm der Haveller sah hier, trefflich in der Burg durch das Sumpf- und Wassergebier, das sich ringsum breitete, geschützt. Aber auch für das immer mehr nach Osten vordrängende Christenthum war Brennabor ein begehrenswerther Platz. Denn hoch ob»n auf dem weit die Ge gend beherrschenden Marienberge damals Harlunger Berg geheißen lag eine der bedeutsamsten und gefeiert sten wendischen Cultftätten, dort stand im Schatten breitwipfeliger Eichen, grauenhaft anzuschauen, das furchtbare Bildniß des dreiköpfigen Götzen Trig laff, und die ausgehöhlten Opfersteine zu seinen Füßen erzählten, wie viel Menschenblut man hier der dräuenden Gottheit dargebracht hatte. X Steinthorthurm u. Brücke. Immer war es das Bemühen der deutschen Kaiser, diese wendische Hoch burg an der Havel zu behaupten, aber was Kaiser und Kirche unter Kampf und Opfern aufgebaut, zerstörten die Wenden immer wieder. Erst unter dem Markgrafen Albrecht demßären konnte das Bisthum auf's Neue errichtet wer- Wenden für immer entschieden war. Dies geschah im Jahre 1157. Sieben Jahre zuvor war bereits der in Bran denburg residirende Wendenfiirst Pri bislaw nebst seiner Gemahlin Petvussa zum Christenthum übergetreten. Das Bildniß des Triglaff auf dem Berge war in den Staub gestürzt und ein Kirchlein, der Mutter Gottes geweiht, an dessen Stelle erbaut worden. In dem ältesten Theil der Stadt, einer von Unter- und Oberhavel umflossenen In sel, entstand jetzt in der Nähe der Burg der herrliche Dom mit dem Stift. Brandenburg wuchs anGröße und An sehen. Schon 1286 finden wir daselbst einen Schöppenstuhl. Als der falsche Waldemar plötzlich auftauchte, huldig ten die Bürger dem Betrüger. Am 12. Juli 1412 hielt Burggraf Friedrich von Nürnberg seinen Einzug in Bran denburg. Der Kurfürst Joachim I. war es, welcher Brandenburg zu seines Landes Kur- und Hauptstadt machte. Unter seinem Nachfolger Joachim 11. ward mit der Aufhebung der Klöster auch dem Bisthum Brandenburg ein Ende gemacht. Und so verblich allmälig der Dom. Glanz, welcher einst die alte Stadt an der Havel umstrahlt hatte. Berlin, weit jünger als Brandenburg, war» Residenz der Hohenzollern, Potsdam diente fortan zum sommerlichen Auf enthalt. Eine Reih« Jagdschlösser und Sommersitze entstanden außerdem an anderen Orten Brandenburg war vergessen. Es war aus der Reihe der Residenzen gestrichen und mußte aus der Ferne zuschauen, wie aus der Kö nigsstadt Berlin eine Kaiser- und Weltstadt erblühte. Aber Brandenburg zählende, überaus rührige Handels- und Fabrikstadt. Die Ringmauer, welche einst die Stadt Brandenburg außer dem breiten Wassergürtrl um schloß, ist im Laufe der Zeit zum Theil gefallen. Nur hie und da zeigt sich und Wartthürme mit hübsch glasirten Ziegelsteinmustern. Aus der Zeit de» dcpvelten Gemeinwesens rühren auch Altstädier Rathhaus ist ein entzücken» mit Stolz sein Eigen nennt, bildet der Dom den Glanzpunkt. Unter den übrigen Gotteshäusern ist St. God hard insofern von Bedeutung, als die ser an sich schlichte Bau, eine Stiftung des wendischen Fürsten Pribislaw, in seiner Westfront noch zum Theile aus heidnischer Zeit stammt. Auf dem Ma rienberge erhebt sich heute ein ünposan- Marienberg. tes Denkmal, den tapferen Söhnen der Mark Brandenburg gewidmet. Al menschlicher Gestalt an den vier Seiten. Bismarck aus der RildclSburg. Das Bismarck - Denkmal auf der Rudelsburg, welches jüngst enthüllt Corpsstudenten. Die Bronzefigur Bismarck's hat eine Höhe von 2,8 Me ter. Am Sockel ist in zwei Reliefbrust bildern Bismarck als Jungbursch und in seiner jetzigen Gestalt in bürgevlicher Kleidung dargestellt. Halb aufgerich tet, den Blick zum Bilde seines Herrn BismarckalsJungburfch. Ben des Denkmals. In Goldschrift angebracht: Auf der Seite nach der Burg unter dem Reliefbilde Bismarck's als Jungbursch: „Das deutsche Volk in Einigkeit, Ein Bursche von echtem Schrot und Korn, Ein alter, deutscher Corpsstudent, Den alle Welt Fürst Bismarck nennt. Dies Bild stellt ihn alsJmigbursch dar. Dankt Gott, daß er der Unsre war." Die entgegengesetzte Seite trägt die Inschrift: Otto v. Bismarck. 1832—35. XiiittZiliUU Ri>trol»um, Darunter ist der Cirkel der rotheir Göttinger Hannoveraner mit denChar n>iiiijm<- juviikir und: Errichtet von den alten Corpsstudenten 1895 und 1896. Sensationelle Erfindung. Berg-Velociped. Verunglückte Liebeser klärung. Assessor (zu einer jungen reichen Er bin): Mein Fräukin, ich liede Sie lei denschaftlich; aber glauben Sie nicht etwa, daß ich nur das goldene Kalb in Ihnen anbete! Eine Zwanglage. Die Tochter eines Zahnarzles: .Um Got teswillen. Eduard, mein Vater kommt die Treppe herauf, jetzt mußt Du ent weder um meine Hand anhalten, oder Dir einen Zahn ziehen lassen!" Nach gutem Frühstück. Uhrmacher (zu einem Eintretenden): „Sie wünschen, meinHerr?" Herr (an gesäuselt): .Kann ich hier meine Schwiegermutter in Reparatur geben? Sie will nämlich absolut nicht ge hen. . Ailder aus Sardinien. Die Insel Sardinien gehört zu den bernachlässigtsten Gebieten des König reichs Italien. Ihr Flächeninhalt be trägt rund 24.000 Quadratkilometer, und dennoch leben auf ihr trotz des dens nur 800,000 Menschen, halb Gestrüpp oder Wald bedeckt, die Mala ria herrscht nicht nur an der Küste und in den Ebenen, sondern selbst im Berg, lande? über 80 Procent der Bevölke rung konnex. weder lesen noch schreiben, mit der Unwissenheit geht der Aber glaube, die Blutrache und das Räu- Landleute zu Pferd. abzugehen, bedeutet ein Wagniß, daK einer Afrikareise ähnlich ist. Der Sarde ist von mittlerer Größe, kräfti- Ziegen- oderSchafpelz dient als Schutz vor Kälte und Nässe. Die Zahl der grobwolligen Schafe ist bedeutend un>» Lan bleute zu Fuß. beschäftigt einen großen Theil der Einwohnerschaft. Die Wolle wird nach dem Scheeren der Thiere entweder im Lande selbst verbraucht oder ausge führt. Zur Fortbewegung bedient sich der Sarde meistens seines kleinen, flinken und ausdauernden Pferdes, das bei Besuchen der Nachbarn auch noch die Frau tragen muß. Selbst Processionen werden zu Pferde abge halten. Das Herz Sardiniens ist die Barbagia, ein Gebirgsland, das reich an Naturschönheiten ist, und dessen gange an Festtagen üblichen TanzeS. Die Leute haben sich neben der Kapelle unter den Linden versammelt, und der pfeife seine alte Weise. Alsbald be ginnen die Mädchen eine Art Quadril le, dabei die Jünglinge zum Tanz airf nach dem Gesänge, den die Tänzer selbst anstimmen, getanzt, immer aber gemessen, ernst, ohne Uebermuth und Lust. Die Mädchen lächeln kaum. Jglesias im Südwesten der Insel ist der Hauptsitz des Bergbaues. Es wird hauptsächlich Blei und Zinkerz geför dert. Die Bevölkerung ist dort cultk oirter und in Sitten und Tracht mehr der des festländischen Italiens ähnlich. O die s e Fr a u en! Ein Weib ist ein Arsenal mimilture. Sie hat Pfeile in den Augen, ein Schwert im Munde, den Kanonendonner auf den Lippen, heiße» Blei in den Thrä nen und ohne Patrontasche ihren Ps» tron doch immer m der Tasche.
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