6 Aür Getst uns Gemttth. Mir ist, als wären wieder In tiefer Winternacht Die alten Träume uNdLieder Im Herzen aufgewacht. » 5 « Was ist auf Erden wirklich Dein? Nur Liebe kannst Da wirklich schenken Und allen denen, die Dich kränken, Ein volles, herzliches Verzeih'». ' Der Menfch hat nichts so eigen, ! So wohl steht ihm nichts on, ! Als daß er Treu' «rzeigen , Und Freundschaft halten kann. Du darfst Dich nimmer selbst verzeh ren Im Schmerz, den Gott Dir zugetheilt; Die eigne Wunde soll Dich lehren. Wie man des Nächsten Wunde heilt. Wir, wir leben! Unser sind die Stun den, Und der Lebende hat Recht. Ein Stiefkind der Gesellschaft. In dem Salon, in jeder Familie pflegt man heute die schönen Künste, gleichviel ob ,nrit ohne Talent. Wer Hände hat und das nöthige Kleingeld spielt Klavier; wer nur ein wenig Stimme und oft noch weni- man pflegt die schönen Künste im Dienste der Geselligkeit, wie lder Hu manität zu „wohlthätigen Zwecken," Nur eine höh« Kunst steht verlassen, vernachlässigt draußen vor der Thür der Salons? kaum noch gedenkt Einer „aus der Mode gekommen." Für jene hohe Vergessene möchte ich leine Lanze brechen, für das Stiefkind der Gesellschaft: die Deklamation! Warum pflegt man sie heute nicht mehr? Sind denn die hohen, erhabe nen Worte unserer Dichterheroen weni ger werth, als die Töne unserer Musi ker, und ist die menschliche Stimme in der Sprache weniger modulationsfähig, wenig«: wirksam, als beim Gesang? Ich bin weit davon entfernt, der Musik ihre vollgültig« Berechtigung als Be herrscherin des Salons zu 'schmälern, doch meine ich, daß neben ihr auch der Recitation im Kreise der Gebildeten ein Platz gebührt. Einmal wirkt für die Geselligkeit eine Abwechslung in den gebotenen geistigen Genüssen nur er frischend; nichts ermüdet mehr als Monotonie, und Pichls greift die Ner ven mehr an, spannt mehr ab, als stun denlanges Anhören von Musik, zumal uns gesellschaftlich nicht immer Kunst leistungen, sondern oft recht Mittel mäßiges gelboten wird. Das belebende Element in der Natur, wie im Men- Ischendasein, also auch in der Gesellig keit, ist der Wechsel. ' Dann ist aber auch der erzieherische Werth der Reci tation nicht zu unterschätzen. Gar oft werden dadurch längst ver gessene Geistesschätze wieder an's Ta geslicht gezogen; der Geschmack am wirklich Schönen, der Sinn für Poesie wird gebildet und erhalten, und auf dos Gemüth wird oft wunderbar da durch gewirkt. Sollte nicht beispiels weise bei ein«r Vorstellung weit mehr an das Mitgefühl der Zuhörer appelli ren, als ein beliebiges Musikstück? Gut declamirt! Da ist der Ein wurf, den ich von Ihnen, meine lie benswürdigen Leserinnen, erwartet habe. „Ja, wer kann denn das? dock» nur einige Wenige!" Und darin muß ich Ihnen nun aller dings beipflichten, ein Jeder kann's nicht, und gerade die Deklamation ver trägt keinen mittelmäßigen Dilettan tismus, schon weil ihr jedes flitter hafte, unterstützende Beiwerk fehlt. Da hilft keine noch so gewandte Zunge, wie bei der Musik große Fingerfertigkeit, wie bei der dramatischen Kunst lebhaft« Mimik, Anmuth der Bewegungen, rassinirte Toilette und künstlich unter stützte Schönheit! Da ist nichts als einfache Wahrheit, nichts als die Wir kung von Mund zu Ohr, von Herz zu Herzen! Das ist die ganze große Kunst! Nur ein warm und wahr empfindendes Herz weiß jen« Herzens , töne zu finden, welche die Seele des Sprache. Und welch eine Macht über di« Men schenherzen, welch' ein Zauber liegt stummt geglaubt; sie wird erfreuen, rühren, ja selbst den Geist erheben können über olles Irdische! Und diese hohe, edle, heiligt Kunst laßt Ihr draußen vor Eurer Thür? öffnet die Pforten! laßt sie her -- Glosse. „Geben ist seliger, denn nehmen!" Das gilt besonder don Ohrfeigen und Dilettantenosr- rrltellung des Etirlstlianm- Achinulkes. Es blinkt und funkelt und glänzt in dem dunkeln Grün des Christbaumes, als ob die silbernen Sternlein vom Himmel heruntergekommen und sich den Zweigen angehängt hätten. Aber sehr prosaisch löst sich das für die Kleinen geheimnißvolle Räthsel von den fun kelnden Kugeln und St«rnen am Weih nachtsbaume auf; sie kommen nicht vom fernen Firmament, dos ewig von uns getrennt ist, sondern schlicht und recht wo die Berge und die Tannen ragen, aus dem im Thale reizend gelegenen Lauscha. Ansicht voniLauscha. Die Lauschaer verdienen warmen serer Christbäume ist vornehmlich durch ihre Thätigkeit möglich. Sie sind kun dige Glasbläser schon seit altersher und zudem erfinderisch, slekßig und geschickt. Wer das große, zu Meiwingen gehörige Dorf durchwandert, merkt, daß hier ein origineller Menschenschlag wohnt, der sich noch manche Traditionen aus alter Zeit bewahrt hat. Man rühmt ihm Witz, leichtes Blut, Lebenslust und Sangeslust nach, und man rühmt noch ganz besonders, daß die Mägdlein die schönsten im ganzen Thüringerlande seien. Der kleine Ort hat über 3LOO Ger Walde Glashütten bestanden. In scha ineinander münden, wurde schon im Jahre 1595 eine Glashütte durch schwäbische und böhmische Glasmacher gegründet. Die beiden Glasmeister Hans Greiner, genannt Schwabenhans, aus Schwaben und Christoph Müller aus Böhmen, beide Protestanten, die wegen ihres Glaubens ausgewandert, hatten die „Henriettenthal" benannte Hütte zuerst oberhalb Lauscha im gräf lich Pappenheiin'schen Lande errichtet. Zwei Jahre später wurde die Hütte auf das Gebiet des Herzogs Johann Kasi mir zu Sachsen - Coburg, der den Meistern am 10. Januar 1597 einen Erbbrief hatte ausstellen lassen, an die Lauscha verlegt. Man verfertigte Trinkgläser und Butzenscheiben, da mals „Ochsenaugen" genannt, aus Berspi e g e l n. Sand von Steinheid, gebranntem Tuf stein aus Weißenbrun, sowie Pottasche, die in der Hütte selbst bereit«! ward. Diese alte Lauschaer Hütte ist die Mutter fast aller thüringischen Glas» Hütten geworden. In Lauscha selbst sind gegenwärtig drei Hütten im Be trieb, und außerdem wird noch in der Form des Hausgewerbes wacker in Glas gearbeitet. Man verfertigt die verschiedensten Hohlglaswaaren, Per len, Marbel, Kugeln, Blumen, Früchte, Spielwaaren und auch künstliche Menschenaugen, Weit und breit sind diese Leistungen geschätzt, wie denn auch die Lauscha er Glasbläser von den Glasindustriellen anderer Bezirke und Länder als tüchtige Kräfte sehr gesucht .sind. l/S. der. Die Kugeln werden geblasen, und zwar ist zur Speisung der Lam penzebläse für die Glaswaarenmacher eine Gasfabri? angelegt, von der auch die be!!asbarten Dörfer Ernsttbal, Jzelshieb und Neuhaus am Nennsteig, wo man gleichfalls die Glasbläserei be treibt, versorgt werden. So dünn werden die Kugeln geblasen >daß ihre Wandung kaum stärker als Papier ist. Soll das Gebilde nicht die Kugelform beHelten, so verleiht man ihm durch vorsichtiges Einziehen der Wandung an vier symmetrisch gewählten Stellen oder durch irgend welche andere Mani pulationen ein« veränderte, meist la ternenartige Gestalt. Nach dem Blasen u»d Formen folgt Kugeln einen schönen, silberartigen Glanz gibt. Sollen sie einen einheitli chen etwa Blau oder Roth, alsdann in die betreffende Farbe ge taucht, um getrocknet schier märchenhaft fchön wie Rubin, Saphir und Topas zu strahlen und zu funkeln. Ein« mehrfarbige Behandlung der Kugeln Bemalen, und der verwandten Gebilde fällt den „Malerinnen" zu, die diese Kunstarbeit mit wenigen Pinseltupfen vollbringen. Den Beschluß bilden das Befestigen von Oesen, das Sortiren und das Ein packen. Alle diese Arbeiten müssen un gemein sorgsam und mit leichter Hand ausgeführt werden, da die Waare fe derleicht und sehr zerbrechlich ist. Mit Ausnahme -des Blasens, Formens und VerspiegelnS werden denn auch zu den übrigen Manipulationen fast aus nahmslos weibliche Kräfte herangezo gen. AnbringenderOese«. In Tausenden von Schachteln zieht der flimmernde, reizvolle Tand, den die fleißigenßläser und die emsigen Frauen und Maschen von Lauscha gefertigt, in das deutsche Land und in die Fremde. Die Gestalten und Formen dieses Flittertands sind Legion. Es gibt da prächtige Kugeln, Kranzperlen in Ver spiegelung, Vergoldung oder farbigen Reflexen, farbige verspiegelte Tannen zapfen und niedliche GlaSvögclchen mit Die Ablieferung, schillernden Flügeln? ferner bunte Fal ter in herrlichen Karben, zierlicheKörb chen mit Blumen und Früchten, krystal lene Eis- und Tannenzapfen, Sterne aller Art und vor Allem Lametta in Gold, Silber, Kupfer, Roth und Sma ragdgrün. Pichelmeier im Duft. Hoch st e Schwärmerei. „Ich sage Dir, Emma, der neue Zahn freue!" —lm Eifer. Richter (zum An thenk?) Seinen Sie sich, Sie arbeits scheues Subjekt!" Erklärlich. A: „Schau' nur, was für komische Gesichter der Metzgermeister da schneidet!" B: „Ja weißt Du. seit er privatisirt ist er treten: min möchte er recht gescheidt ausschauen und da thut er sich halt noch ein wenig hart!" Die Kaiser Mhelm-Akademie. stalten haben jüngst die Feier ihres 100 jährigen Bestehens begangen. Ihre Errichtung ist auf den Vorschlag des GeneralstabS-Chirurgus Goercke zu rückzuführen, welcher den König Fried rich Wilhelm 11. bewog, im Jahre 1796 «ine „chirurgische Pepiniör«" in's Leben zu rufen. Der Zweck der Anstalt war, 50 der fähigsten jungen Lazarethchirurgen, die nach Beendigung des Rheinfeldzuges zur Entlassung ka men, unter der besonderen Leitung von drei Stabs- und vier Oberchirurgen in der Medicin und Chirurgie aufStaats kosten so auszubilden, daß sie im Kriegsfall sofort daS wohlgeschulte Personal eines FeldlazarethS liefern konnten. Die Veranlassung zur Gründung -der Anstalt bot die That sache, daß die Militärärzte der unteren Chargen sich fast durchweg auf «iner sehr niedrigen Stufe der Fachbildung befanden. Die für den Feldarzt so unentbehrliche Chirurgie wurde da mals in deutschen Landen noch als Stiefkind behandelt. Sie war von der weit höher stehenden Medicin streng Orten des Reiches wissenschaftliche Pflege. Die Pepiniöre war die erste wissenschaftliche Anstalt, in der diese beiden, bisher getrennten Zweige von Goercke zielbewußt vereinigt wurden. Durch diese Errichtung hat sich Goercke daher nicht bloß für das preußisch« MMävsanitätSweftn, sondern auch für die Entwicklung der g«sammt«n Medicin in Deutschland ein unver gängliches Verdienst gesichert. DaS Institut. Als Predigersohn im Jahre 1750 in dem ostpreußischen Dörfchen Sor quitten geboren, hat sich Goercke schon mit 39 Jahren die Anwartschaft auf die höchst« ärztliche Stelle in lder Ar mee, im Jahre 1797 endgiltig d«n Rang eines ersten Generalstabs-Chi rurgus erhalten. Wöhrend des Rhein feldzuges von 1792 bis 1795 that er noch sehr darniederliegenden Fel-dlaza rethwesens und fand dabei Gelegenheit, den König, den Kronprinzen und her dringender werdende Reform des chi rurgischen Unterpersona's zu interes siren. Auf der einmal gewonnenen Grund lage der weiter bauend, hat er, bei hervorragender organisatorischer Befähigung und einem weitausschauen den praktischen Blick, die Hebung des militärärztlichen Standes in Preußen zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Schon im Jahre 1797 erfuhr die von ihm geleitete Anstalt eine eingehend« Umgestaltung und die erweiterte Be stimmung, tüchtige Aerzte für das Heer zu liefern? nach Errichtung der Berli ner Universität wurde die Pepinibre im Jahre 1811 durch die medicinisch chirurgische Akademie für das Militär vermehrt. Bis zu seinem Tode im Jahre 1822 war Goercke unablässig bemüht, die von ihm geschaffenen An stalten zu vervollkoinmnen. So danken ihm diese auch ihr jetziges Wohnge bäude in der Friedrichstraße 139 bis 141. Es wurde mit Genehmigung Friedrich Wilhelms 111. im Jahre 1822 angekauft und zwei Jahre darauf bezogen. Bei der unmittelbaren Nähe der Universität besitzt das Friedrich- WilhelmS-Jnstitut (seit 1818 durch Friedrich Wilhelm 111. so genannt) eine für das Studium außerordentlich günstige Lage. Ein wohlgepflegter alter Park bietet bis heute seinen Be wohnern im Mittelpunkt des Verkehrs der Reichshauptstadt Ruhe und Erho lung. Dr. Goercke. Goercke's Nachfolger als General stabsärzte der Armee und Direktoren der Anstalten sind auf dem von ihm vorgezeichneten Wege rüstig fortge schritten. Besonders unter dem jetzi gen Leiter der Anstalt, dem General stabsarzt der Armee Prof. Dr. v. Co ler, haben diese eine bedeutende Ver -1831 zu Gröningen, genoß seine Fach ausbildung auf der Anstalt. Infolge seiner Auszeichnung im Kriege 1866 wurde er bereits im Jahre daraus in den preußischen Medicinalstab berufen und trat bei Gründung der Medicinal abtheilung des Kriegsministeriums in diese über, worin er seitdem verblieb. Am 12. Februar 1889 wurde er als Nachfolger v. Lauer's Ekef des Medi cinalwefens, das er seitdem in allen Zweigen, persönlichen wie sachlichen, bedeutend gehoben hat. Den militär ärztlichen Bildungsanstalten, der Pflanzschule des Nachwuchses für das Weise thatkräftig gefördert. Dr. v. C o l e r. Der Studiengang wurde unter ihm verbessert und vertieft, ohne dabei dem studentischen Geiste Zwang anzuthun. In dem feit 1884 errichteten besonde bakteriolöaischen Untersuchungen Auf nahme. Diese sind mit den neuesten Hilfsmitteln der Technik ausgestattet artige, fast 60,000 umfassend« unter den Studirenden durch die seit fünf Jahren in's Leben gerufene Ein richtung behaglich ausgestatteter Erho lungsriium« (Casino), di« ihnen zur unbeschränkten Benutzung freistehen. In der Oberleitung der Anstalten wird v. Coler durch den Subdirector, Generalarzt 1. Klasse Dr. Grasnick, unterstützt. Letzterer überwacht die wissenschaftliche Ausbildung und die Verwaltung der Sammlungen. Dr. GraSn-ick. Von den 264 Studirenden der An stalten sind 207 im Institut unterge- Die Ausbildung in allen Zweigen der medicinischen Wissenschaft erfolgt in gleicher Weise wie die der Studirenden Jahre 1825 für Militär- wie Civil- Armee. Aber nicht bloß dem Heere, sondern auch der deutschen Wissenschast haben die Anstalten seit ihrem Bestehen bis hervorragender Jünger geliefert. Unter diesen seien, aus ält-ker Zeit stam mend. nur die Namen Reichert, v. Helmholtz, Virchow, v. Winckel, Lehden und Nothnagel, der neueren Zeit an netsordrc zu einer Anstalt unter dem Titel „Kais'r Wilhelm-Akademie für militärärztlicht Mldungsanstalten" vereinigt. Unbedacht. Onkel (mit fei nem Neffen die Stadt ansehend): „Aha, das städtische Leihhaus ... hast Du auch schon etwas hierhergebracht?" „Wo denkst Du hin, Onkel... höch stens etwas zurückgeholt!" Tipp für Topp. Mr. B.: „Du gibst Dir augenscheinlich große Mühe, wie ein Mann aufzutreten, scheint es mir!" MrS. B.: „Nun, Grob. J'.mge Dame: „Ich empfohlen?" Protz: „Meine Frau hat nicht gewollt! Die Wohnung ist neben der Oper und da könnte sie nicht hinfahren in der Equipage!" Wiiilcrsport. Verschneite Wälder und Felder, blinkende Eisflächen auf Flüssen und Seen, starrender Frost und dazu die liebe Sonne, die kühl vom Himmel her abscheint ein Winterbild ist es, wie es schöner kaum gedacht werden kann. Also frisch die Schlittschuhe, die Schneeschuh« und di- Schlitten hervor geholt. Den Schlittschuhen sind als Mitbe werber um die allgemeine Gunst die Schneeschuhe envachsen. Ein prächti ges Vergnügen ist es, auf diesen Schu hen dahinzufliegen mit einer Sprung krast, daß sich bei einiger Uebung Sprünge bis zu 20 und 25 Nords ma- Segelschlitten, chen lassen. Im Norden Amerikas und Europas fteht das Schlittschuhlaufen bei Alt und Jung, Männern und Frauen hochin Gunst. Wer aber auf Schlitt- und Schnee schuhe verzichtet, der mag, wenn er an großen Eisflächen wohnt, dem Sport mit Segelschlitten huldigen. Mit ra sender Eile fliegen die originell gebau ten Boote vor dem Winde dahin. Sie ruhen vorn, wo sie breit sind, auf zwei Kufen, hinten jedoch, wo sie schmal sind, nur auf einer einzigen Kufe, die drehbar ist und als Steuer dient. Kaltblütigkeit und Erfahrung gehört -dazu, das Boot durch das Stillen des Segels und des Steuers richtig und ordnungsgemäß zu lenken. Nur auf vorliegt, in offenes Wasser zu gerathen, kann dieser Sport betrieben werden. Wer ihn geübt hat, weiß ihn zu schätzen, zumal da die Geschwindigkeit der Fortbewegung bei günstigem Winde nnd schönem Eise noch jene eines Blitz zuges übertrifft. ScclSwcn in «»«fanatnschaft. Der Zoologische Garten der Stadt Köln erfreut sich einer seltenen Reich haltigkeit; «ine sonderbare Attraktion auf die Besucher übt das Seelöwen bassin, mit fünf Seelöwen und einigen Seehunden aus. Das Bassin ist 90 Fuß lang und 20 Fuß breit. Seine Entleerung nimmt 3j Stunden in An spruch und erfolgt im Sommer jede Woche einmal, im Winter nach länge ren Zeiträumen. An seiner Rückseite erhebt sich ein aus Dolomitgestein er richteter 30 Fuß hoher Felsen, in dem unten einige Stallungen eingerichtet sind, worin die Insassen des Beckens in kalten Winternächten oder beim Ab lassen des Wassers Unterkunft finden. Die tägliche Fütterung der Thiere, die dann jedesmal ein weithin schallendes, dem Ohr nicht gerade wohlthuendes Fütterung der Thiere. Gebrüll ertönen lassen, lockt regelmäßig eine große Anzahl »on Zuschauern her bei. Es ist aber auch wirklich äußerst interessant, wie behende und gewandt die so plump und schwerfällig ausse henden Seelöwen sich zuerst unter schlängelnden oder hüpfenden Bewe gungen den steilen Felsenpfad hinauf winden, um oben angelangt, die vom Wärter alsdann in das Wasser gewor fenen Fische durch einen mächtigen Sprung vom Felsen in das Bassin, worin sie alstald untertauchen, zu er haschen. Wie der Blitz schießen die Thiere durch die Fluth, mitunter ker zengerade ans dieser emportauchend, um sich mit erstaunlicher Leichtigkeit auf den Rand des Bassins zu schwin gen und die Fische aufzufangen, die der Wärter dann dorthin schleudert. Im Nu ist so «in Fisch in ihrem Maule versckwunden; erwachsene Seelöwen brauchen täglich gegen 30 Pfund Fische z» ihrer Ernährung. Fluß fische verschmähen sie gänzlich; von Seefiscken werden ihnen gegeben: Scbrllen, Butten und Schellfische, dann Hn'mse und Stinte, welche die Thiere am liebsten fressen. „Wie die Alten sungen." „Du, Marie, spielen wir Vater und Mutter!" „Ja! fang' Du an!" „Ach, hätt' ich doch nie geheiratet!" Kindermund. Der kleine Karl (welcher im Herbst eine Reihe von Bäumen sieht): „Nicht wahr, Ma macben», zum Winter werden die Bäume oerlehrt in die Erde gesteckt?" Ein« »lein« Verwechselung. Herr Lieutenant von Tappenbort Schickt Hänfen mit zwei Schachteln fort, Bringst Du sofort der gnädigen Frau Von Dippelsbach und dann die zweite Dem Schneidermeister Gabelweite. Nun mach' mir keine Confusion, Sonst holt der Teufel Dich, mein Sohn." Der wackere Bursche salutirt: „Befehl'n, Herr Lieut'nant!" Und mar» fchirt Zur gnädigen Frau von Dippelsbach, Sagt zu der Jungfer „Guten Tag," Poussirt ein bischen er geschwind, Giebt dann die eine Schachtel ab Und setzt zum Schneider sich in Trab. Lohn, „Mein Compliment dem Herrn Ba ron!" Fort eilt der Hans. Der Schneider macht Die Schachtel auf. Ha, wie er lacht! Ein wundervoller Blumenstrauß Doch anders ging es leider, ach! Bald bei der Frau von Dippelsbach. O, Hans, was für ein böser Streich! In Ohnmacht fällt die Dame gleich. Denn in der Schachtel dort, welch' Hohn! Liegt schwarz und schwer, Du Erzku- Die Hose des Herrn Lieutenant. O Hans, was bist Du für ein Strick! Die Jungfer selbst verhüllt den Blick. Unbegreiflich. Herr Maier: „Wie, mein Fräulein, rück?" „Ja reizt Sie denn „Madame Maier" nicht?" Gute Antwort. „Werm Dürrst Alter bist, so ist es immer noch Zeit, an ei nen Mann zu denken, mein Kind!" „Ja, an einen zweiten!" Genialität geht oft mit Charakterlosigkeit Hand in Hand. >
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