6 Die Dipljtlieritis. ' <?in Würgengel der schlimmsten Art ist die Diphtheritis. Diese Krankheit entsteht niemals infolge individueller Veranlagung, sondern ist in allen Fäl len von außen her in den Körper ein gedrungen. Eine Insertion örtlicher Art soll seltener sein, als ein« solche persönlicher, d. h. also, daß es seltener vorkomme, daß eine gewisse Localität für ein starkes Umsichgreifen der Krankheit verantwortlich gemacht wer -d«n könne, als daß vielmehr die Ueber tragung von «iner Person auf die an dere stattfinde. Die Zeit, welche der in den Körper gedrungene Krankheits keim gebraucht, um sich an Ort und Stelle festzusetzen, dort zu wuchern und durch sein Gedeihen die Funktio nen aus ihrem normalen Getriebe zu drängen, ist «ine kürzere, wie bei an deren Krankheiten. Sie betr^^L^bis 4 den Masern 10. dem Keuch husten gar 11 Tage zugesteht. Es ist daher geboten, bei dem kleinsten Anzei ckDx den Arzt zu benachrichtigen und »I Zeiten, -da die Krankheit gerade «üthet, muß für uns der Wahlspruch /gelten: lieber zu ängstlich, als zu forg /los! Es schadet nicht, in solchen Zeiten die Kinder etwas davon zurückzuhalten, mit allen Anderen auf dem ersten besten Spielplatze zu spielen, denn man kann ja nicht wissen, ob sie da nicht mit Kin dern in Berührung kommen, die be reits inficirt sind und bei denen die Krankheit morgen früh zum Ausbruch lommt. Tritt sie bei einem unserer ei genen Kinder auf, oder ist nur der leise Verdacht vorhanden, so halte man auch die noch gesunden von jedem Umgang fern, um -fremder Leute Kleinen zu schützen, denn „was Du nicht willst, das man Dir thu', das füg' auch kei nem Andern zu." Wer weiß, ob die Krankheit so um sich gegriffen hätte, wenn alle Eltern hierin etwas gewis senhafter gewesen wären! Man hänge ferner den Kindern, wo diese die noch offene Schule eines so inficirten Di striktes besuchen müssen, ein Säckchen mit etwas Kampher um den Hals. Ist die Krankheit im Hause, so ist strengste Jfolirung des kranken Kindes die erste Bedingung. Zum Kranken zimmer wähle man auf keinen Fall «inen in der Mitte der Wohnung bele genen Raum, sondern sehe, daß der selbe erstens, directen Luftzufluß habe, zweitens, daß ein Hindurchgehen und überhaupt ein Betreten desselben von einer anderen Person vermieden wer den kann. Wo eben die Räumlichkei ten zu beschränkt sind, so daß man die übrigen Kinder nicht weghalten kann, da muß die Ueberführung in's Hospi tal stattfinden. Vor der Thüre des Zimmers stelle man in einem Gefäß eine öprocentige Carbollösung aus. Aus dem Zimmer selbst entferne man alle unnöthigen Draperien, - Kissen, Decken, Polstermöbel, Portieren, Gar dinen. Man nehme aus den Schrän ken die Kleider, aus den Schubladen die Wäsche und sonstigen Gebrauchs gegenstände. Ein Teppich sollte über haupt in keinem Schlafzimmer, am allerwenigsten in einem Zimmer liegen, wo «in Patient mit einer ansteckenden Krankheit ringt. Wenn man erst ein mal allgemein aus angenagelte Tep piche in den Schlafzimmern verzichtet haben wird, wird viel Gutes bewirkt sein. De« Fußboden wird mehrmals des Tages mit einem feuchten Tuche über gewischt und dieses wird sofort in eine Schmierseifenlösung (ein gehäufter Eßlöffel einen Eimer Wasser) ge steckt. Am einfachsten ist es, man halte sich in der Ecke des Zimmers, in dem ausgeräumten Schranke u. f. w. drei neue Eimer mit solcher Seifenlöfuiig. In -ixn «inen kommt dieser Wischlap pen, in dem andern wird alles von dem Kranken -benützt« Eß- und Trinkge schirr gewaschen und bleibt gleich im Zimmer, in den dritten steckt man die abgelegte Wäsche, Hand- und Taschen tuchs Wo eine Schleimabsonderung stattfindet, da benütze man hierzu nicht Taschentücher, sondern kleine Stücke alt»n, aber reinen Mouss«lins, die man dann in «ine Zeitung wickelt, in der man etwas krystallisirtes Vitriol (copporu«) hält. So wird das ganze Bündel verbrannt. Am besten ist es, wenn die Pflegerin im Zimmer bleiben kann, sich so wenig wie möglich in den übrigen Räumen zu bewegen braucht. Muß sie das doch, so sollte sie Gesicht von einem Zehntel Procent abwaschen, die Kleidung wechseln und das Haar zubinden. Bezüglich der Behandlung der Kran kheit selbst stehen mir zwar verschiedene Quellen zu Gebote, ich unterlasse aber absichtlich jede Erwähnung eines noch so unschuldigen Mittels, um eine Mut ier nicht dazu zu verlocken, „erst ein mal das zu probiren", ehe sie zum Arzte schickt. Bei dem kleinsten ver dächtigen Anzeichen sehe sie dem Kinde in den Hals und findet sie «ine noch so kleine entfärbte Stell« an den Mandeln oder dem sog. „Zäpfchen", so sollte sie den Arzt citiren, obwohl sich diese „er sten Anzeichen" von den Symptomen «iner einfachen catarrhalischen Affek tion durchaus nicht unterscheiden im Gegentheil: das Gesammibefinden des Kindes wird oft von der letzteren schneller und heftiger afficirt, als von der trügerischen Diphtheritis in ihrem ersten Stadium. Sie zeigt sich oft bis zur Zeit der thatsächlichen Lebensge fahr nach außen hin nicht schlimmer als «in tüchtiger Schnupfen mit ge schwollenen Drüsen und Halsweh und dann packt sie ihr Opfer und wir müssen es dulden, wie unser Liebling dahin geht. In langsamen Fällen schwebt das Kind (wenn überhaupt) zwischen dem dritten und siebenten Tage in Lebensgefahr, dann hat es die Krisis überstanden. Ein ausmerksa- meS Erhalten der Lebenskräfte Ist die Hauptsache, denn diese Krankheit zehrt trotz ihres verhältnißmäßig schnellen Verlaufes die Kräfte in erschreckender Weise auf. von aller frischen Luft hermetisch abge schlossenen, überheizten Zimmer, bis zum nie unterbrochenen Schweiß in Federdecken s. w. gewickelt hielt, sind hoffentlich, zu unser Aller Bestem, für immer dahin gegangen. vas Haus—das Reiä> der Zrau. Jede Frau hat eine Mission auf meinsames Leben lebt sie entzieht sich ihrer Pflicht, wenn sie mit lässiger Hand, leerem Herzen und bens sich entfallen wollen, deren Arena der Ballsaal ist. die in ihrer Kinder stube sich gar wie in einem Gefä igniß eine warmherzige, edelsinnige Schwe ster ist köstlicher als hundert gute Freunde. Die Grundpfeiler aber, Das stille, freundliche Ertragen der kleinen täglichen und stündlichen Be schwerden, der sogenannten Nadelstiche Niemand dankt, ja, die von keinem bc achtet werden-; das sanfte Hinnehmen und Dulden von mancherlei Demüthi gungen und Unfreundlichkeiten, gegen die man nicht kämpfen, deren nian sich nicht erwehren kann alles dies ist tausendmal schwerer, als in großen Kämpfen tapfer zu sein, wo die ganz« Welt zusieht und bewundert, oder als große, in's Auge fallende Leiden und Schmerzen ohne Murren und Klagen zu erdulden. Bei diesen letzteren nimmt das Mitleid und die Fürsorge treuer Menschen die «ine Hälfte der Last ab und verklärt die andere init der Glorie des Märtyrerthums. Das Erstere aber ist mehr oder minder das Loos jeder Frau, sie sei Gattin und Mutter oder alleinstehend. Aber dies ihr Kreuz ist auch wieder ihre Größe; ihre Waffe ist die Liebe, welche nicht trennt und zerschneidet, welche -ine ver bindende Macht ist, die alle Familien glieder zusammenhält und ihnen das Haus zu einer Stätte des Glücks und des Friedens macht. Ist doch das Haus die Stütze des Staates. Alle jene Verbinoungen und Einrichtungen, welche unserem ge sellschaftlichen Leben zum Segen xe reichen, wurzeln in ihm als ihrem Nährboden. Diejenigen, welche unter einem Dach miteinander gelebt und sich an ein und demselben Mutterlcicheln gesonnt haben, in deren Adern das selbe Blut fließt, sind durch ein heili ges Band auch mit einander ver knüpft, «in Band, welches niemals zer rissen werden kann. Entftrnung mag räumlich trennen, Zwiftigkeiten mögen entstehen, aber alle die, welche eine Fähigkeit zu lieben empfangen haben, müssen zu dem Erinnerungsund Ver jüngungsquell der Liebe zurückkehren, welcher in jenen seligen, längst ent schwundenen Tagen der Kindheit zum erstenmale aufsprudelte. „Im trauten Heim, im liebumwob'nen HauH Streu', deutsche Frau, des Friedens Gaben aus!" Die Alplnrose. Von Feodor Löwe. Hoch auf dem Berg im braunen Moos«, Von Eis u-m-glänzt und halb verschneit, Blüht still empor die Alpenrose: Ein süß' Gedicht der Einsamkeit. Der la-uen Frllhlingslüfte Fächeln- Küßt ihre jungen Blätter nicht; Sie steht wie ein verloren- Lächeln Im starren Felsenangesicht. Die kalten Gletscherwände -steigen-, Anthürmend mächtig Stück für Stück, Und unbemerkt im ew'gen Schweigen Wächst sie, wie ein oerschwiegen. Glück. O selig der, dem tvohlgeborgen, Im oft durchfrosteten Gemüth, Hoch über allen Lebm-sso-rgen, So eine süße Blume blüht! Munter. Eine Musitschülerm will sich auf dem Heimwege vom Confer-vatorium «in nen Laden und mustert -die Sorten. Erstaunt bleiben ihreßlicke längere Zeit an einem etwas zu reifen Schmierkäse hä-ngen, weshalb die Berläuferi-n denkt, -daß sie gerade von diesem haben möcht«. Si« fragt also: „Darf ich Ihnen von diesem geben, Fräukin?" Di« Musikfchülerin- aber we-ndet ihre Augen hastig ab und meint, das Näs chen indign-irt emporhebend: zu sehr „Allegro"!" Die Freundschaft zweier Frauen ist meist eine Verschwörung gegen «ine Dritte. All Bord tmcs AchlachtfGsses. Wer die ausgedehnt« „Navy Aard" in Brooklyn betritt, dem fallen sofort die gewaltigen Massen des im dortigen Trockendock befindlichen Panzerschiffes „Texas" in die Augen. Man könnt« diese Docks gleichsam die Ruhe- und Krankenstätten der Schiffe nennen, wo diesen nach den Strapazen «iner langen Kreuzerfahrt die wohlverdiente Ruhe zu Theil wird, und wo die kundige Hand des Inge- Wetter geschlagenen Wunden am Leibe des Leviathans wieder zuflickt und heilt. Mißmuthig und unbeholfen liegt dort der gepanzerte Gesell, seinem Ele mente'entrissen und auf dem Lande in Ketten geschlagen. Er, der gewohnt, von den Wogen umplätschert und ge tragen zu werden, er, der durch das schwerste Unwetter Dank der ihm inne wohnenden gewaltigen Kraft pfeil schnell dahinzufliegen vermag, muß nun hier auf dem Trockenen gebettet liegen, gestützt durch Hunderte von Balken, die ihn, gleichwie den Inva liden die Krücken, vor dem Umfallen Welch' gewaltiger Unterschied besteht zwischen solch' einem modernen Schlachtschiffe und einer alten Kriegs sregatte. Wo sind die schlanken bieg s'inen Masten mit ihren schwellenden, schneeigen Segelflächen geblieben? Was wir hier heute an ihrer Stelle vor Au gen haben, sind hohen Thürmen äh nelnde eiserne Rohr«, die dort, wo bei den Seglern die Mars war, jetzt ge panzerte Plattformen tragen. Hier finden die kleintalibrigen Hotchkiß- Kanonen Aufstellung, mit denen die auf dem Deck des feindlichen Schiffes kämpfenden Mannschaften von oben herab mit Geschossen überschüttet wer den. „Texa s". Wie lustig sah es aus, wenn in ver gangenen Zeiten das Commando „Alle Mann aufentern" erscholl und in einem Hui die Raaen von flinken Gestalten wimmelten. Heute führt eine pro saische Wendeltreppe in dem hohlen Mast hinauf, dessen Wände die Auf enternden vor dem feindlichen Feuer schützen. Dicht unter der untersten Plattform des Mastes steht auf der sogenannten Kommandobrücke, alles übersehend und einen weilen Aus- und Rundblick ge stattend, das Kartenhaus, das den Friedenssteuerapparat in -sich birgt. Außer diesem besitzt die „Texas" noch das im Kartenhaus befindliche Steuer lediglich für Friedenszeiten und außer halb des feindlichen Feuers gebraucht wird, so tritt das im Gesechtsthurm stehende, auf den wir noch zu sprechen kommen, in Thätigkeit, sobald „Klar zum Gefecht" gemacht worden ist. Der dritte Steuerapparat lieg! im Batte rie-Achterdeck, der vierte im Steuer raum. All« diese werden mit Dampf gesteuert; außerdem sind noch zwt< Nothsteuer vorhanden, die mit der Hand Theil des Schiffes außer Gefecht ge nen Stellen angebracht. Wir betreten nun den Gefechts thurm. Mehr denn je hängt heutzu tage die Kampfkraft des Schwchtschif «in Rad in das andere richtig eingreift. Um dem Fall« möglichst vorzubeugen, daß der erprobte Commandant, in dessen Hand das Schicksal des Schif fes und seiner Besatzung raht, von dem feindlichen Blei getroffen wird, bat man ihm einen festgepanzerten Thurm als Commandsstelle im Gefecht ange wiesen. Am Torpedogefchütz. Einst, da der allmächtige Dampf fechte hoch oben auf der Kommando brücke, in vollem Aegesichte seiner ihm zujubelnden „blauen Jungens". Klar und deutlich ertönten seine Befehle über das Deck hin, einem Jeden ver ständlich. Wie ganz anders heute. Unzehört, ungesehen, fliegt von dem Gefechts thurme, in dem der Commandant ein geschlossen ist, das Befehlswort mit Windeseile bis in die entferntesten und tiefsten Winkel des riesigen Baues. Der Commandant legt nur seine Lip pen an das in dem Thurme angebrachte Sprachrohr, entsendet seinen Befehl und in wenigen Augenblicken geht in ' d«rselben geheimnißvollen, Weise bei ihm die Meldung eiy, haß Alles richtig ausgeführt ist. Das Sprachrohr vom G«f«chtsthurm läuft nur bis zur sogen. Centralstation, die sich auf dem Citadellendeck befin kadetten steht. Hier laufen alle Sprachrohr« aus den verschiedenen Theilen d«s Schiffes zusammen und können je nach Befehl mit einander oder mit dem Gefechtsthurm in Verbindung Gcschoßaufzug fllr 12 Zoll Granaten. Um die Sprachrohre vor einer Ver letzung durch Geschosse zu sichern, haben sie einen 12zölligen panzernen Schutz mantel erhalten. von einem jedem anderen auf gewöhn lichen Dampfern unterscheidet, und ge langen zu dem sogen. Compressions raum, in dkm die Luft für die Torpe dos zusammengepreßt wird. Der für brachte Aimosphärendruck beträgt für gewöhnlich 1,390 Pfund auf den Qua dratzoll, doch läßt sich derselbe auf 200 V Pfund steigern. Die erstere La dung gibt dem Torpedo «ine Flugweite von 800 Aards bei einer Gefchwindig k«it von 32 Meilen in der Stund«. W«it«r gelangen wir in den Lade- Kammern, in denen Schießbaumwolle und Torpedozünder lagern. Tiefer geht es hinab in den Bauch des Leviathan's. 20 Fuß unter dem Wasserspiegel liegt der Geschoßraum, in dem 8 Mann beschäftigt sind. Der selbe ist ein 6 Fuß breiter, 6j Fuß ho her und 20Fuß langer stählerner Tun nel, dessen Wände, ebenso wie die da ranstoßenden Magazin« zur Vermei dung einer Explosion mit Holz beklei det sind. , Ein großer quadratischer Schacht läuft von hier aus direkt nach den Panzerthürmen, in denen die 12 Zcll Geschütze stehen. In demselben bewegt sich ein Aufzug, auf dem die Granate mittels «in«r Gleitbahn vom Magazin befördert wird. Geschoßaufzug für 6 Zoll Zoll und 11.96 Zoll Durchmesser wiegt nicht weniger als 830 Pfund. Rund um dn: Geschoßraum liegen die Kessel, die, wenn Thätigkeit, eine Temperatur von 130 Grad in dem Raum verursachen. Doch die hier Be schäftigten find an diese Höllengluth gewöhnt und gehen, unverdrossen, wenn auch im Schweiße ihres Angesichts, ih rer harten Arbeit nach. Nur matt fällt der elektrische Schein durch die dichten Oberlichter und dumpf schlägt das Geräusch aus den anderen Räumen hier an's Ohr; wenn das Schiff im Untersinken wäre, würde man hiervon nichts eher wahrnehmen, als bis die Fluthen durch den Schacht eindrängen. Wir steigen jetzt wieder an's Ober licht, und sehen uns noch die verschie denen Winden an, die die Geschosse aus der Tiefe hinaufbefördern. Diese lie gen direkt über den Geschoßmagazinen; die größeren derselben werden mit gung gesetzt. Kühnes Lob. „Herr För ster, ist es wahr, daß Ihre Tochter so gut schießt?" „O, die schießt bei nahe so gut wie ich die reinste Wil helmine Tell!" Käthe-derblüthe. Ein Professor kommt kauend in die Kla«e. Diese erhebt sich pflichtschuldigst. „Bleiben Sie sitzen!" ruft er den Schü lern zu, „ich bin noch nicht da ich frühstücke noch!" Das Einfachste. „Trink i Bier, is mei Tod, meint der Arzt. Trink i kei Bier, is mei Tod, fell weis de: Doktor Recht hat." Erkannt. Herr (der ein Pferd leihen will): „Wie rechnen Sie? Den ganzen Nachmittag, oder nur die Zeit, die ich ausbleibe?" Pferdeverleiher: „Die Zeit, welche das Pferd ausbleibt!" Nützliche Lehren. Tante: „Nun gehst Du schon ein Vierteljahr zur Schule. Da hast Du gewiß auch schon viel Nützliches gelernt." Willy: „O gewiß, Fritz Northeim hat mir schon gezeigt, wie man Vog«lnestc» ausnimmt!" Per kranke Man». ChaoS herrscht am goldenen Horn. Die Krebsschäden, an denen das türki sche Reich seit Jahren- leidet, sind -neuer dings in, so acuter Weise zu Tage ge treten, daß die Mächt« sich veranlagt sahen, auf dem diplomatischem Wege und durch gewaltige Mottendenwnstr-a -tio-nen zum Schutz« der bedrängten ar menischen Christen ein-zutretenc Der Sulta-n A-bd-ul-Hamid scheint wohl -den Willen zu habe-w, di« verlangten Reformen einzuführen-, ollein- dieMacht, seiner» Willen durchzuführen, hat er nicht. Seltsame Dinge dringen- aus dem Innern -der Sulkms-gemächer in di« Welt; bald handlet es sich um Ver schwörungen, bald um Bestrafung der Verschwörer, ja -der Telegraph meldet sogar die Vergiftung 'des Sultans, richten -nicht durchweg als baare Münz« zu nehmen. Die Lag« des Sul tan« ist äußerst schwierig, den-n um ma-nn zum Herrscher über die Rajah eingesetzt ist, die Alles von ihm em pfängt, so lange sie ihm gehorsam ist. An dieser Ueberlieferung rütteln, in dem man die Rajah auf eigene Füße stellt, ihr neben den Pflichten auch Rechte verleiht, schlicht imm«r einen Angriff auf di« Gefühle der streitbaren mus«lmürmischen Welt in sich. Als Abd-ul-Hamid 11., welcher am 21. September 1842 als der zweite Sohn des Sultans Abd-ul/Merfchid geboren ist, am 31. August 1876 als 34. Sultan der Osmaniden seinem Bruder Muraid V. in der Regierung folgte, war die Lage des Reiche? über aus mißlich, denn der Credit war ver- Abd-ul-Hamid 11. nichtet, in Bulgarien und der Herzego? Win« tobte ein Aufstand, Serbien sowie Apri^ lB7B von San Stefano machte sich Rußland zum Herrn auf der Balkan-Halbinsel und der Psorte wurde nur ein« Schattenexistenz gelassen, allein dieser Fried« erregte die Beforgniß der Mäch te, besonders Englands. Der Frie densvertrag wurde dem Berliner Con greß, der am 13. Jun-i 1878 zusam mentrat, vorgelegt. N«h langen Ver handlungen kamen die Vertreter" der und die von einem christlichen Statt- Malier M «gierende Provinz Ost-Ru melien geschaffen würd«. Oesterreich erhielt den Austrag, Bosnien und die -traut und Rußland bekam di« Gebiete von Kars, Ardahan- sowie Batum. Dies waren nicht alle Heimsuchungen. >Mt dem Westen und der Erschließung der alde-n Cultu-rländer Klein-AsimZ zu Tage trat. Jmme-r Fachmann. Karlchen (Sohn eines Gymnasial lehrers): „Papa, darf ich noch eine zweite Birne essen?" Vater: „Nein, mein Sohn; Obst ist stets Singulm'." Unvollständig. „Eine Empfehlung vom Herrn Sergeant' und er könnt' den Liebesbriefsteller nicht gebrauchen!" „Warum denn nicht?" „Weil nix d'rin st«ht Von Würst' und Schinken!" >, Der Zklolkenlmrort Gais. Vom freundlichen St. Gallen führt «ine Straßenbahn an den industrierei chen Orten Teufen und Bühler vorbei in das schöne Appenzeller Bergländ chen. Namentlich zur Zeit der Mol kenkur, wenn die Fremden aus allen Gegenden hier zusammenströmen, herrscht ein lebhafter Verkehr. Ein freundlicher Empfang ist je dem Besucher sicher, nur glaube man ja nicht, daß hier befrackte Kellner und uniformirte Bedienstete aufwarten, denn fashionable ist's hier nicht. Ein fach wie das Land und seine Bewohner sind auch die Sitten. Selbst die Kur einrichtungen bleiben bescheiden, wenn auch fllr ein gemüthliches und dabei behagliches Unterkommen gesorgt ist. Obschon die Molkenanstalten in Hel den, Gontenbad und Weißbad bei Appenzell ebenfalls fleißig benutzt wer den, so gebührt doch Gais der Ver schon seit dem Jahre 1749 besteht. Ansicht von Gais. sie dann nochmals und füllt dann den Zieger durch Abschrecken mit kaltem Wasser heraus. Jener „Labmagen" besteht aus Vormagen der Ziegen, des sen Pepsin enthaltende Schleimhaut die Eigenthümlichkeit besitzt, den Käse- KvHen und Entiäsen der Milch. stosf gerinnen zu machen. Man hat auch «ine andere Methsde zur Herstel lung v«r Molken, indem man z. B. die Milch langsam gerinnen läßt, nachdem zuvor «in Theil bei Seite gesetzt wur de; k-5 geronnene Käfie wird dam, vom Senne» herausgeschopst und ge knetet,' zu der übrig bleibenden Flüs sigkeit Mäsemrlch) wird ckie vorhin bet Seite gesetzte Milchportieiv wieder zu gegeben und fällt dann den noch vor handen« Käschosf (Zieger) mit vors räthiger, sau« gewordener Molke (Siiur)., Die noch warinen Molkem Transport der lr»«rm e n Molke. werden in der Nacht oder «n frühen Morgen vor Sonnenaufgang in fest verschlossenen „Tanfen" (auch „Brän ten" gewinnt) von den S«nn«n auf dem Rücken in die verschiedenen Kur orte getragen. Da die Molke warm genossen wird, so stellt man die Ge säße in heißes Wasser. Di« Kurgäste stellen sich dann zahlreich ein; unter zwanglosem Plaudern nimmt man sein Glas Molke entgegen, daS eine schöne, junge Appenzellen» in Landestracht credenzt. Zumeist wird die Molke ge gen Aeizzuständ« der Alhmungs- Im Kurgarttn. Schleimhäute, gegen HalS-, Kehl» und Asthma angewendet, auch bei Flechten dyskrasie und chronischen Hautaus- .Schlägen bringt sie großen Nutzen, in st>em die mit der Molke verbundene kommt und nach Beendi gung der Kur wird ihm der Aufenthalt im Appenzeller Land «ine lieb« Erin nerung gewähren. Die «arola-Br»»« t« DreSde«. Zu dm reizvollsten Brücken Deutschlands gehört seit einiger Zeit di« neu« Elbbrück« Dresdens, die Ka rola - Brück«, die vi«rt«, wtlche daS breite Bett des Elbstromes überspannt; eine fünfte, die Eisenbahnzwecken die- Bett« des Stromes empor. Die neue Karola - Brücke, welche nur mit drei Bogen von Eisenconstruction, den die „alte", sogenannte AugustuS» Brücke, deren vierzehn aufweist, ist an sich schon ein stattliches Werk moderner Technik. Schlank und schmal stehen -die Sandsteinpfeiler im Wasser, grani ten« Widerlager sind in den Sandstein-- bau eingelegt, auf welchen di« Eisen construction -der drei Bogen ruht, über di« granitene Fußsteige und die asphal» tirte Fahrstraße laufen. Sehr origi nell sind die Zufahrten zur Brücke, ele gant« Sandsteinwölbungen, die aber nicht in einer geraden Linie zur Wasser spannung heranlaufen, sondern ein leichtes Zickzack bilden, indem sie vor der Brühl'schen Terrasse auf Altstädter Seite vor dem neuen Finanzpalast ein« Ansicht d«r Brücke. Ecke mit dem Brückenkopf bilden. In ihrer constructiven Anordnung und Ausführung ist diese Brücke ein Werk des königl. sächs. Bauraths Bilette, daS Verdienst der reizvollen Gliederung im Einzelnen und des ganzen architekto nisch-ästhetischen Aufbaues aber ge bührt dem jungen Architekten Bastirick- Correno, einem Baukünstler der Wiener Schule und Schüler Hasenauers. Bon ganz außerordentlicher Schönheit a-b<f ist der Blick, -den man von dpi Höh« dieser Brücke selbst auf das umgebende Dresden mit seinen monumentalen Bauwerken g«nießt. Die Verkürzun gen und Perspektiven, rn denen man von hier die Terrasse mit der Kunst akademie, die katholisch« Hofkirche so wie die gewaltige Kuppel der Frauen kirche, die Sempersche Galerie und daS Hofopern-Haus sieht, ergeben das schön ste, architektonische interessanteste Städ tebild, das Deutschland zur Zeit auf weist und mit dem landschaftlichen Hin tergrund dazu eines der schönst» - Städtebilder der Welt überhaupt. Amüsante Wissenschaft. Rücke einen Schemel gegen die Wand, stelle dich davor, so daß deine Entfernung von der Wand doppelt so groß ist als der Schemel breit, bücke dich «nd fasse den Schemel zu beiden Seiten und stemme dann den Kopf gegen die Wand. Hierauf hebe den ! Schemel empor und versuche dich auf» ! zurichten. Den Kopf an die Wand. Hast da gewettet, das Stück fertig zu bringen, so wird es ein Gelächter geben, denn trotz aller Anstrengung ! wird es dir nicht gelingen. Warum? , Weil jetzt der Schwerpunkt deines Körpers so weit nach vorn verlegt ist, daß die Kraft deines Rückens und dei ner Bein« nicht hinreicht, die Last zu überwinden. Ja, manche werden nicht im Staude sein, sich aufzurichten, nxnn sie den Schemel niedersetzen. Einst und jetzt. i Was weint Ihr an ihrem Sarge? Sie schläft so selig wie nie; Z Wie doch die Zeiten sich ändern! Wer hätte das gedacht? W Einst weinte sie viel Thränen W Ihr habt dazu gelacht. W —- Aus dem Lebon. Ich habe die Menschen studirt. / Die Meisten intttessirt, < Di« W«nigsten interessant. — Glück beim Unglück. Madame: „O, Bridget, Du hast diese prachtvolle japanische Vase zerbrochen." Bridget: „Ja, Madame, e! ist nur gut, daß sie l««r war."
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