Deutsch« L«e»I-»ta»rlq»«»» Berlin. Von dem großen brau nen Bär«» im Zoologisch«n Garten er faßt und sehr üb«l zugevichtet wurde der Hilfswärter Defder, welcher sich in den Bärenzwinger begeben hatte, um Meister Petz in den Nebenkäfig zu locken. Der zufällig im Garten an wesende Dr. med. Neuhauß legte dem Verwundeten Nochverbände an und sorgt« für f«ine Uebersührung in das Elisabeth Krankenhaus. Förmlich j skalpirt wurde die Arbeiterin Johanna Dyki«rt, die mit «iner großen Anzahl ond«r«r Mädchen in eintm Gasthof« d«r Friedrichstraß« beschäftigt war. Sie b«sand sich auf d«m Wäscheboden, wo eine Waschmaschw« mit «iner Rolle durch ein« Transmissionswelle in Ver bindung steht. Die Maschine war im Gange und die Dykiert kam mit ihrem ! Kopf der Vplle zu nahe. Die Welle liegt nicht viel höher, als der Kopf eines aufrecht stehenden Menschen. Vielleicht hat das Mädchen den Zopf hochgeschlagen, so daß er di« in der Drehung begriffene Welle berührt« und um dies« herumgewickelt wurde. Auf diese Weise an die Well« festgebunden, I wurde das Mädchen mehrere Male mit herumgeschleudert, so daß schließlich mit dem Zopf die Kopfhaut abgerissen wurde, bevor man den Unfall bem«rlt« und di« Maschine zum St«h«n bringen konnte. Die Verunglückte wurde be wußtlos in ein Krankenhaus ge bracht. Brandenburg. In Weseram sind 15 Gebäude ein Raub der Flam men geworden. Viele kleine Leute, die nicht versichert sind, haben ihr Hab und Gut verloren. Der Umstand, daß acht Tage vorher in dem Nachbardorf? , Grüningen Großfeuer war, läßt Brandstiftung vermuthen. Spandau. Die hiesige Polizei ' hat einen guten Fang gemacht. Sie verhaftete den von der Berliner Sicher- l heitsbehörde seit einigen Wochen ge suchten Architekten Kotze, der besonders auf dem G«bi«t« d«s Bau- und Hypo thkkenschwindels thätig gewesen ist und zahlreiche P«rsoivn geschädigt haben soll. In sein« Affaire sind auch ver schiedene Spekulanten und Unterneh mer aus Berlin und Charlottenburg verwickelt, di« ihn b«i ihren Manipula tionen häusig als vorgeschobene Person benutzten. Er ist in Untersuchungs derliegt. Gerdauen. Im Schifffuß bei Wandlacken hiesigen Kreises ist ein Dampfsägewerk eröffnet worden. Das selbe gehört dem Majoratsbesitzer von Rauter auf Willkamm bei Skandau. Königsberg. Zur Vergröße rung feines Sanatoriums sind von Dr. med. Paul Schulz aus den Hufen weitere 5000 qm. von Stadtrath a. sein fünfzigjähriges Meisterjubiläum. Der Jubilar erfreut sich der vollen kör perlichen und geistigen Rüstigkeit und Dan zig. Eine schauerliche Ueber raschung wurde den Arbeitern der Törckler'schen Seifenfabrik in Oliva drei Wochen der Siedemeister Wilhelm aus Bautzen angestellt. Plötzlich ver schwand derselbe und war trotz allen Suchens in den Fabrikräumen nicht zu finden. Zufällig trat «in Arbeiter an den großen Kessel, welcher mit sieden nem Entsetzen die Kleidungsstücke des Siedemeisters aus dem Kessel. Nach und nach wurden die einzelnen Körper- Durch welchen Umstand der Unglück liche in den Kessel gestürzt ist, wird wohl nicht aufgeklärt werden. Raub der Flammen geworden sind. Bromberg. Die Schifsbauwerk stätte d«r Bromberger Dampfschiff fahrts-Aktiengesellschaft ist abgebrannt. Gnefen. Bei Mogilno erschluz der Käthner Eckert mit einer Axt den Mörder ist verhaftet. Neustadt durch zahlreiche Messerstiche wundet hatte, zum Tode und zu 10 Jahren Zuchthaus. Kokot hat die Ver-- Übung der That bestritten. Schubin. Die dem Apotheker , Peter Zlotowski gehörige Apo theke hierselbst ist vom 1. Oct. lii d. I. ab durch Kaus in den Belitz des '»Apothekers Karl Maliski, langjähri- gem Verwalter der Kugler'fchen Apo theke in Gnesen, übergegangen. Bütow. Da sich die Kreuzottern kn den letzten Jahren in starkem Grade vermehrt haben, daß sie «ine Gefahr für Feld- und Waldarbetter, beson ders für die barfuß geh«nden Kinder beim Beerensuchen geworden sind, hat der Herr Regierungsrach zu Köslin einstw«il«n «ine Prämie von 26 Pfen nig«» aus Staatsmittrln für die Tod tung derselben ausgesetzt. Stettin. In dem Dorf Schwe n«nz bei Grambow, im Manöverge lände, das mit maroden Soldaten be legt war, entstand Feuer, das durch brennend« Tabaksblätter weiter ver breitet wurde. Sieben Gebäude, dar unter das Schulhaus, sind niederge brannt. Die gefährdete Kirche ist ge reift. Swinemünde. Dieser Tage beging d«r Lokomotivführer Emil Schade Hierselbst die Feier seines 25- jährigen Ditnstjubiläums und hatten es sich sein« Freund« und Collegen nicht nehmen lassen, ihn an diesem Breslau. Der Wurst-Fabri- Mari« Schneider betrasen, nach deren Verurthcilung wegen Meineids freige sprochen. Von der wegen dieser Fälle Strafthaten gegen ihn erkannten zwei jährigen Zuchthausstrafe hat Giefch« jetzt noch sechs Monate abzubüßen. der Kurgäste betrug bisher 1622 Per g!«bt. ld b D's T kj Uhr an. Mit Böller- Magd« bürg. In d«r Nacht ist «s gelungen, den Dieb in der Per son des Stahlgießers Martin Krauß in Buckau zu ermitteln. Di« sogleich zusammengestohlen. Halle a. S. Ein Zeichen d«r Zeit dürst« di« Art der iy unserer klagen beziehen sich 13, also 50 Pro n«n. Naumburg. Auf Kosten des Gustav Adolf-Vereins ist an der Real worden, die folgende Inschrift trägt: „Hier wohnte König Gustav Adolf vor seinem H«ldentod« bei Lützen vom 2. bis zum 5. November 1632." Altona. Di« hiesige Stadtver waltung hat den Bau eines neuen Rathhauses mit einem Kostenaus wande von 1H Millionen Mark be schlossen. Flensburg. Nachdem die Re gierung sür den Bau eines Gewerbe museums 170,(XX) Mark in Aussicht schlössen, 160,(XX) Mark für diesen Neustadt. Im Dorfe Barnitz in Mecklenburg, wohnhaft seit 1814 in Barnitz, seinen hundertsten Geburts tag. In Anlaß dieses seltenen Falles ließ der Kaiser ein Geldgeschenk von 3(X> Mark überreichen, die Gemeinde j schenkte einen Sessel und mehrere Fla ' schen Wein. Der Jubilar ist körper , lich wie geistig noch sehr rüstig und die 1888 zu Ehren der Kaiser Ml helm des Ersten und Friedrich des Dritten gepflanzt wurden. Othfresen. Der Neubau un serer Kirche geht seiner Vollendung ! entgegen, so daß im Herbste noch die > Einweihung stattfinden wird. Soviel ist schon jetzt zu schen, daß unser Got teshaus eines der schönsten weit und breit wird. Bocholt. Der Viehschmuggel hat hier sein Opfer gefordert. Eine Vier ttlstund« von der hiesigen Stadt ent fernt kam es zu «inem Zusammenstoß zwischen d«n Führern «in«S Viehtrans ports und Grenzaussehirn, wobei der Treiber BanhauS erschossen würd«. Zsoei Kühe sind gleichfalls beschlag nahmt worden. Her na. Neulich Nachts würd« auf der Friedrichsstraße Hierselbst der Stallknecht Figg« im Streite durch ei nen Messerstich in den Hals getödtet. Mehrere bei der Sache Betheiligt« sind Büderich. In der hiesigen Ge gend herrscht zur Zeit die tückische Diphtheritis und trotz der Kunst der Aerzte und der gepriesenen Heilkraft des Heilserums fordert sie unausgesetzt ihre Todesopfer. Düsseldorf. In der ZUnd- Meister der Fabrik, A. Schöneberg, zwei Kinder. Köln. Die Verhaftung des 'in Radfahrerkreisen bestens bekannten Oberhaus« n. Unter Hinterlas sung bedeutender Schulden ist ein hie siger Zimmermeister flüchtig geworden. Sein Eigenthum, sowie verschiedene für einen Neubau bestimmte Bauma terialien sind vor einigen Tagen ge pfändet worden, so daß wenigstens ein Theil seiner Schulden gedeckt werden kann und seine Arbeiter zu ihrem Lohn kommen werden. Verschiedene hiesige Kaufleute sind ganz erheblich herein gefallen. Kassel. Allseitige Theilnahme er regt der Selbstmord des Gerichtsschrei ber-Assistenten Plügge von derStaatS anwaltschast des hies. Landgerichts. Plügge hatte einen Postzustellungs schein verlegt. Durch die ihm deswe gen gemachten Vorhalte wurde er der- Aktenzimmer an der Thürklinke er hängte. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Hoch heim a. M. Gegenwärtig schweben Unterhandlungen, die darauf schein Lichte zu versehen. Die Firma, die in Kassel das elektrische Licht ein gerichtet, hat der hiesigen Gemeinde wurde der Standesbeamte und Bür germeister zu Schrecksbach verurtheilt, weil er sich durch die Bitten derßraut leute bewegen ließ, das Datum eines Aufgebots zu ändern, um die Trau zu ermöglichen. Schmalkalden. In dem Orte Floh, zwischen Schmalkalden und abgebrannt. Tann a. R. Hier hat sich unter Borsitz des Herrn Stadtvorstehers eines Denkmals für den aus dem Kriege 1870 71 rühmlichst bekann ten General Ludwig von der Tann- Rathsamhausen thun will. Hamburg. Der Kaisertag in Hamburg (19. Juni) hat, wie der ben" mittheilte, 605,000 Mark geko der früheren Angabe von 1j Millio nen Mark zurückbleibt. Ein Detek tiv brachte einen in London Verhafte wesenheit des deutschen Kaisers in Hamburg einem Lübecker 32,(XX1 Mark gestohlen hatte. In Veilsdorf wur den in Berghöhlungen spielende Kin der durch den Einsturz einer oberen Bewußtsein zurückgebracht. Lübeck. Die hiesige nordische Handels- und Industrie-Ausstellung schließt mit einem Deficit von ca. 300,000 Mark ab. Die Zeichner des der Kutscher Martin Friedr. Perlitz, 1868 geboren, eine ISjährige Zucht hausstrafe zu verbüßen hatte. Sein Gefährte ist ein, äußerst gefährlicher Einbrecher, der kaum Mjjjirige Stew ard Fahrenholz auS Bremen, der nach Verbüßung seiner Strafe die Ham burger und Bremer Zuchthäuser zu wandern hat. Bis jetzt fehlt jede Spur. Alienburg. Nicht weniger als 45 Wechsel über Beträge bis zu 2000 Mark hat der Knopfhändler Ernst Enke auS Schmölln gefälscht. Außer dem hat er sich der Unterschlagung, der Untreue und des Betruges schuldig ge macht. Das hiesige Landgericht ver urtheilte ihn jetzt zu drei Jahren Ge fängniß und vier Jahren Ehrverlust. Coburg. In einer Schöffenge richtsverhandlung dahier kam dieser Tage der in unserem aufgeklärten Jahrhundert kaum glaubliche Fall vor, daß eine Frau von einem Oekonomen der „Hexerei" beschuldigt worden ist. Hieraus entspann sich eine Beleidi gungsklage. In Neustadt ist zum fünftenmal innerhalb vier Wochen Großseuer ausgebrochen. Drei Wohn häuser standen i» Flammen. Gera. In Köpsen brannte neu lich das Wohnhaus des Schuhmachers Scheller vollständig nieder. Nur n.it großer Anstrengung gelang es, eine Wöchnerin aus dem brennenden Hause zu retten. Di« Frau war kurz vorher von zwei todten Söhnchen entbunden worden, beide Leichen verbrannten. Gotha. Hier prügelte dieser Tage ein Ebemann sein Weib, das darauf im Mühlgraben dem Dasein ein Ende zu machen suchte. Fremd« Leute aber > retteten die Frau, wobei der Ehemann > ruhig zusah, und sodann die vom Wasser Triefende auf seine Schulter nahm und sie unter dem Gesang des Liedes: „Du bist verrückt, mein Kind" nach Hause trug. Dresden. Der Fleischverbrauch in Sachsen hat sich in den letzten 40 Jahr«n durchschnittlich von 7,3 auf 13,8 Kilogr. beim Rindfleisch und von 7,6 auf 21,8 Kilogr. beim Schweift verbrauch erhöht. Der Gefammtver brauch an Rindfleisch stieg in dieser Zeit von 14,808,100 Kg. auf 51.- 068,300 Kg., beim Schweinefleisch von 15,491.700 Kg. auf 80,630,000 Di- Uebersiede'ung der hiesigen Post in ihr neues Gebäude vor der alten Post die Postkapelle auf dem Güterpostwage/ Platz nahm und a 112 ihm unter den Klängen des „Muß i denn, muß i denn zum Städtele hin aus" nach der Bahnhofstraß« fuhr. Die Postunterbeamtin marfchirten hin terher. Um 8 Uhr Vorm. begann die Stadtkapelle ein mit «inem Choral er öffnetes Ständchen zu spielen, wäh rend gleichzeitig ein Groom in Gala schen Ansicht des Gebäudes bestand. Liebertwolkwitz. Die hiesi ge Gemeinde begeht in diesem Jahre «in Jubiläum eig«n«r Art, wie es wohl nur sehr wenige Gemeinden je begehen. Es vollenden sich nämlich jetzt zwanzig Jahre, seitdem die Bewohner dieses Ortes keine Gemeindesteuern bezahlen. Es sind hier weder Kirchen-, noch Ar men- und Schulsteuern, noch Auflagen für die politische Gemeinde zu entrich ten. Dieses günstige Verhältniß ist den guten Erträgen der Sparkasse zu danken, die bei vortrefflicher Leitung auch ferner Steuerfreiheit für die Ort sbewohner gewährleistet. Meißen. Der Vofsirer Adolf Marx in Cölln a. d. E. feiert« den 50. Jahrestag seines Eintritts in die Kö nig!. Porzellan-Manufaktur zu Mei ßen. Vorgesetzte und Mitarbeiter wa ren bemüht, diesen Erinnerungstag dem Jubilar zu «inem «cht freundli ch«n zu gestalten. Darmstadt. Der Inspektor der hiesigen G«mäld«gallerie, Professor Hofmann, ist in Heidelberg gestorben. Bechtheim. Durch ein« ver heerende Feuersbrunst wurden hier elf Gebäulichkeiten vernichtet. Dießrand befchädigten sind die Mttwe Heinrich Bertz und die Herren Philipp Schnell, Karl Baas, Franz Brand und Adam Eller. Mainz. D»il frühere Oberbür germeister Dr. Oechsner ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Worin s. Zu dem Bau derßhein brücken sind die Vorboten bereits ein getroffen. Seit einigen Wochen wei len mehrere von der Regierung ent sandte Ingenieure hier, welche an der Rheincorrektion beschäftigt sind und ihren Aufenthalt in Worms auf einige Jahre bemessen. München. Das Octoberfest auf Sonnenschein glänzend verlaufen. Sonntags um 2 Uhr erschien der Prinzregent Luitpold unter den Hoch rufen der nach vielen Tausenden zäh lenden Meng« auf dem Festplatze; au sämmtliche in München anwesend« Prinzen und Prinzessinnen des könig lichen Hauses, die Staatsminister, das sämmtlicher staatlichen und städtischen Behörden. Donauworth. Dieser Tage sand unter Anwesenheit einer Regie dahier enthaupteten Herzogin Maria von Brabant statt, deren sterbliche Ueb«rreste im hiesigen Cassianeum in ein«r Gruftkapelle beigesetzt waren. Der Ausgrabung wohnten auch meh rere Geschichts- und Alt«rthumssor scher bei. Eichstätt. In der Nähe d«r blieb sofort todt. Negensburcl. Der GeschästS mit dem Messer verletzt«, daß dieselben in Folge davon in kurzer Zeit verstar ben, wurde nunmehr wieder auS der Haft entlassen, da, wie vorauszusehen war, angenommen wird, daß Klein im Stande der Nothwehr gehandelt hatte. Würzburg. Die Enthüllung des von deutschen Sängern dem be kannten Liederkomponisten Valentin Ed. Becker errichteten Denkmals nahm den erhebendsten Verlauf. Dem Ent hüllungsakte, zu welchem die hiesigen! Gesangvereine mit Fahnen und Musik s erschienen waren, wohnten auch eine Tochter und zwei Söhne Becker's, der Ausschuß des Denkmal-Comites, Ver treter der k. Musikschule und der son stigen hiesigen Bildungsanstalten, sol che des Ausschusses des fränkischen und deutschen Sängerbundes, die beiden Bürgermeister der Stadt und Mitglie- > der des Magistrat und Gemeindekol» > legs und eine nach Taufenden zählende Menschenmenge bei. Gerolsheim. Erhängt hat sich auf dem Karlbacherweg Frau Hens von hier, deren Mann sich vor wenigen Tagen gleichfalls erhängt hat. Die Bermögensverhältnifse der Verlebten waren günstig. Lindenberg. Der bis jetzt be kannte Verlust der Westallgäuer Ge werbebant Lindenberg, infolge der des nun inhaftirten früheren Direktors Hofmeister (Spe kulationsgeschäfte in Wertpapieren), sich auf nicht weniger als 131,000 Mark, wozu noch sicher zu er wartende weitere Ausfälle kommen. Pirmasens. Dieser Tage ye rieth der Tagner Johann Weber hier mit seiner Familie in Streit, wob«! seine Söhne denselben mit Prügeln und Messern derart traktirten, daß er lebensgefährlich verletzt in das Svital verbracht w«rden mußte. Die Thäter wurden verhaftet. Zweibrücken. Wegen fahrläs sigem Falscheid wurde der 28 Jahre alte Gutsbesitzer und Reserveofficier Carl Wolf aus Mußbach vom hiesigen zu «inem Jahr Gefäng niß verurthrilt. Stuttgart. Prof. Dr. Wil helm aus Graz ist seinen schweren Verletzungen, die er sich durch einen Fall aus dem ersten Stock in das Sou terrain des Stuttgarter Landesge werbemussum - Neubaues zugezogen hatte, erlegen. Seine Leiche wird nach Graz gebracht. Der 19 Jahre alte Kaufmann Oskar Leupold wollte in der unteren Neckarstraße gegenüber der K. Thierärztlichen Hochschule auf einen nach Stuttgart fahrenden Motorwa- l gen der elektrischen Straßenbahn trotz Warnungsrufen aufsteigen, verfehlte den Tritt und gerieth unter den An hängewagen, wobei ihm beide Füße überfahren wurden. Der bedauerns werthe Mann ist im Karl-Olga-Kran kenhaus gestorben. Balingen. Die seit den Tagen der Überschwemmung anhaltende trockene Witterung war für die Bau thätigkeit äußerst günstig; in der Wie derherstellung des durch Hochwasser angerichteten Schadens wurden ganz! bedeutende Fortschritte gemacht. Die wärtig abgebrochen und durch ein« eiserne ersetzt; die sog. schwarze Brücke ! wird neu hergestellt. Oberdischingen, O. A. Ebin-' gen. Dieser Tage wurde der Gast sich des besten Wohlseins erfreuen. Der genannte Gastwirth ist jetzt glücklicher Vater von zehn Knaben. Oberndorf. Auf Grund der hiesigen Rathhaus zuerst alsStadt schullheißen-Afsisient, dann alsßaths- und seit 20 Jahren als Stad- Freiburg. Der in Zwickau ver- sammelte Gesammtvorstand des evan gelischen Bundes bewilligte eine Gabe von 20,000 Mark zum Bau eines ses in Freiburg i. Br. für Baden und Elsatz-Äothringen. Karlsruhe. Hier starb nach längerem Leiden im Alter von 75 Jahren Herr Priv. Georg Heimbur ger. Der Verewigte, langjähriger Präsident der Handelskammer Lahr, wird in weiten Kreisen das Andenken eines liebenswürdigen Mannes und so gut, daß vier Häuser in Flammen aufgingen. Es sind niedergebrannt: Gemeindehaus, die Häuser des Herrn Theodor Brugger und Reinhard Ste den beträgt etwa 25,000 Mark. Petersthal. Verschwunden ist seit einigen Tagen der verheirathete Maurermeister Wilhelm Roth von hier. Phi l>i ppsb u r g. Fabrikschlos ser Pius D. wurde wegen schweren Vergehens an seiner eigenen 11l Jahre alten Tochter verhaftet. Rastatt. Dieser Tage ist gegen Nachschreibe? H. Untersuchung einge leitet worden wegen Unterschlagung im Amte. Es soll bis jetzt ein Deficit von etwa 800 Mark aufgedeckt sein. H. war früher Rathschreiber in Brö tzingen. Rhein Weiler. Letzthin brach in dem dem Bahnwart Wilhelm Bas- j ler in KleinkemS gehörigen, einstöcki gen Wohn- und Oekonomiegebäude Feuer aus, welches dasselbe vollständig zerstörte. Das Haus war z. Z. nur von Friseur Rünzl bewohnt. Zell-Weierbuch. Der 71 Jahre alte Landwirth Jak. Bieser stürzte beim Dungabladen von dem in Bewegung gekommenen Wagen und starb andern Tags. Genthal erlitten zwei Dragoner und zwei Guiden zum Theil sehr schwere Verletzungen. Als Stadtpräsident von Bern wurde der freisinnige Ge nie nderath Lind! mit 1518 von 2877 in Marseille abgefaßt worden. Genf. Nach amtlicher Untersu chung trifft die Mannschaft des Dam pfers „Aigle" keine Schuld bei der neulichen Katastrophe. Dagegen er rerer Einzelheiten den Vorwurf, die Rettungseinrichtungen seien ungenü gend gewesen. Obwalden. In Kern ist Land- Solot hurn. Die Passionsspiele Winterthur beträgt 14y"<XX) Francs, Herr Wyßling, Direktor der Elektri- Wien. Aus dem historischen Museum der Stadt Wien sind mehrere werthvolle Stücke gestohlen worden, darunter ein Ring, den Friedrich von Schiller Theodor Körner geschenkt hat. Der Dieb, Sohn eines Museumsbe amten, ist verhaftet. Bei einer Auf führung des Mitado im Theater an der Wien brach gegen Schluß der Vor stellung der Schauspieler Lindau, wel cher die Titelrolle gab, beim Abgang von der Bühne zusammen und mußte schwer krank weggetragen werden. Unter dem Publikum entstand über diesen Vorfall eine große Aufregung. Graz. Hier erschoß sich der geach tete Advokat Grögor. Er war sehr wohlhabend und lebte in glücklichen Familienverhältnissen. Ursache der That ist Verfolgungswahn. K a s ch a u. Der gewesene Reserve offizier Maximilian Filicsko, der als Praktikant des Kaschauer Eisenbahn- Postamts neunmal, zusammen 1317 Gulden, desraudirt hatte, wurde vom hiesigen Gerichtshofe zu ILjähriger Linz. Neulich früh stieß der Jä ger Visier im Hattingbergergraben (Gemeinde Pyhrn) mit zwei im Ge sichte geschwärzten Wilderern zusam men, die einen Rehbock wollte dem Jäger seinen mit einer scharfen Spitze versehenen Bergstock in den Leib stoßen, Bister schoß daher und der Wilderer stürzte todt nieder. Der zweite Wilderer erhielt einen Schuß in die Achselgegend, der Jäger Schüsse in den Schenkel. Der Erschos sene ist Gasthaus- und Oekonomiebe sitzer in Ordning (Bezirk Liezen) und wohlhabend. Derselbe besaß ein Jagdrevier und war auch Jagdpächter. Der zweite verwundeteWilderer ist aus der gleichen Gegend und Bauer. Er stellte sich bereits dem Gerichte. Beide sind Familienväter. Der Jäger ist auch bedenklich oerletzt. — Ein gewisser Thomas > .Hartland, der im Mai als geheilt aus ! der Burutwooder Irrenanstalt entlas sen worden war, war vor ungefähr W Wochen mit Frau und Kind nach OÜWsley, einem Dorf bei Worcester, gekomnüi, um sich dort als Gast seiner Mutter zu erholen. Hartland, ein , Mann von vierzig Jahren, schien voll kommen normal, und seine Angehöri gen gratulirlen sich bereits zu seiner völligen Wiederherstellung. Kürzlich war Hartland ausgefahren und ging Nachmittags im Garten spazieren. Plötzlich unterbrach er den Spazier gang, lief in's Haus, zog, ohne ein Wort zu sprechen, einen Revolver und I schoß einem achtzigjährigen Einmie ther, Namens Davier, eine Kugel durch den Kops. Als seine Mutter auf den Knall hin herbeistürzt« und entsetzt fragte, was er gethan habe, antwortete er: „Oh, es ist nur das dumme Ding da!" und deutete dabei auf den Revol ver. Er verließ dann das Haus, sah an der Straße einen Handwerksbur schen schlafend daliegen und schoß auch diesen ohne Weiteres durch den Kopf. Dann ging er zur „Rose", wo er freundliche Worte an die Wirthin richtete, aber über Schmerzen im Kopfe klagte. Er schüttelte dem Wirth die Hand und bat um einen frischen Kohl kopf. Die Wirthin wollte diesen aus len." Dieser ging dann nach dem Garten, gefolgt von Hartland. Als er sich naib dem Kohlkopf bückte, schoß ihn der Wahnsinnige gleichfalls nieder, verwundete ihn aber nur. Während der Wirth noch Kraft fand, in's Haus zu rückzurennen, schoß sich der Irrsinnig« selbst todt. Der Hexen glaube steh! im Elsaß, zumal unt.r der ländlichen Bevölkerung immer noch in hoher Blüthe. Das wissen sich schlaue Per sonen zu Nutzen zu ziehen und sie fah ren sehr wohl dabei, denn gar viele solche „Zauberer" sind nach einer un endlichen Reihe von Betrügereien zu Reichthum gelangt. Mit Genugthu ung darf aber auch vermerkt werden, daß ihrer Biel« nach einem vermeint lich besonders schlau ausgetüftelten Ausbeutungsstreich vom Uebertölpelten aus Rache dem Gericht überantwortet werden. Und da pflegt man mit die kammer des LandesgerichtS Straß burg abgespielt. Angeklagt war die Wittwe Ottilie Stehli von Straßburg, die weithin im Ruf einer unübertreff lichen Kartenfchliigerin und Besitzerin besonderer Geheimnisse steht. Ihr Hairptmittel war ein sogenannter „Liebeszwanz", den sie namentl ch bei Kellnerinnen' zur Wiedergewinnung untreu gewordener Liebhaber zu ver werthen öfters in die Lage kam. Ge wöhnlich gab sie den unglücklichen Ver liebten den Rath, Kerzen mit Nadeln zu brennen, drei Stück Brot iib«r'Z Kreuz zu legen, dasselbe mit „Armen sünderschmalz" zu schmieren, Salz auf Kohlen zu brennen und dergleichen handgreiflichen Unsinn mehr. Diese Zaubermedicin kam auf 60 M. und darüber zu stehen. Auch krankes Vieh heilte sie mit Sympathieinitteln; öfters gab sie an. der vorliegende schwierige Fall bedürfe der Rathserholung von Baseler Zauberern, was natürlich die Kurkosten bedeutend erhöhte. Die Zahl der Hineingefallen«» ist Legion. Das Gericht verdonnerte die Hexenmei sterin zu drei Jahren Zuchthaus und 1800 Mark Geldstrafe. Ihr Helfers- Helfer kam mit sechs Monaten Gefäng niß davon. DieTagedesbalti schen Polytechnikums in seiner deutschen Gestalt sind nun jed«nsalls gezählt. Die Anstalt, welche fast ausschließlich aus Mitteln der Ritterschaften und der auch der frühere, Curator Kapus tin, d«r jetzt d«n Petersburger Lehrbe zirk verwaltet, gehört, schon s«it Mo naten damit beschäftigt, ein neues sammte geistige Grundlage d«r Anstalt umzugestalten. Praktische Verwer thung hatten ihre Arbeiten bisher in deß nicht gefunden. Wie jetzt glaub haft verlautet, ist die Thätigkeit der Commission beend«! und schon in näch ster Zeit dürste die Umformung des Polytechnikums vor sich gehen. Auch die für den Vortrag in russischer Sprache bestimmten Lehrkräfte sind bereits ernannt. Somit würde dann auch die letzte deutsch« Lehranstalt in den Ostsceprovinzin bald zu Grabe ge tragen werden. Die Universität Dor pat und die klassischen Gymnasien sind längst der Russifinrung anheimgefal len, jetzt kommt die Anstalt an die Reihe, welche daS reale Wissen geför dert hat. Auf Schweizer Boden, bei Chiasso, fand dieser Tage zwischen Emilio Faelli, dem Director der libe ralen „Provincia di Brescia" und „Groß-Dimitritsch" des Römischen „Tolstoi-Clubs" (eine Art „Eulenspie gel") und Sobrero, dem Chesredacteur der conservativen „Sentinella", einPi stolenduell statt. Die Forderung lau tete auf dreimaligen Kugelwechfel auf fünfzehn Schritt Distanz. Nachdem beim zweiten Kugelwechsel Faelli einen Schuß durch's Ohr erhalten, sollten eben die Pistolen zum dritten Male geladen werden, als d:ei Schweizer Gendarmen, gefolgt von «iner Menge mit Heugabeln, Dreschflegeln u. s. w. bewaffn«!«! Bauern, auf der Bildfläche erschienen. Paukanten. Aerzte und Zeugen ergriffen schleunigst die Flucht der Grenze zu, wobei Faelli und der eine der Aerzte in einen tiefen Wasser graben plumpsten. Von den Verfol gern mit Mühe gerettet, sollten sie erst nach dem nächsten Gericht transportirt werden, schließlich hatten die hraven Eidgenossen aber ein Einsehen und lie ßen d!« Gefangenen frei. Dem Burgtheater in Wien wurde im abgelaufenen Jahre 252 neue Stücke eingereicht, in diesem Jahr« bis jetzt 96. Fünf von den 348 Arbeiten fanden Gnade vor der Prüfungscommission. Bei der« dor tigen Privatbühnen vergrößern sich die Zahlen noch bedeutend. Dem Deut schen Volkstheater lagen bisher 2467 entfielen 400 auf die vergangene Spielperiode, während in der lausen den Saison bis jetzt 48 einliefen. Das Raimund-Theater hatte im Ganzen 1602 Stücke zu beurtheilen. Seit Juni sind 106 Stücke übergeben wor den. Arg nommen wurden allcs in allem 33 Schauspiele. Derßappedesehemali cen Bulgarensürsteii Alexander, der seinen Herrn in der Schlacht bei Sliv nitza trug, ist gegenwärtig noch am Leben und erhält das Gnadenbrod in einer Fabrik zu Jugenheim. Die Fir ma muthet ihm nur ganz leichte Ar beit zu, eine Bedingung erfüllend, die ihr bei Erwerbung des Rosses gesetzt worden „Phönix", so heißt der Rappe, ha! bereits das zwanzigste Lebensjahr erreicht. Jüngst starb in dem s'aiise seines Bruders zu Lindau der Schmiedemeister Breyer im Alter von 70 Jahren. Der Verstorbene hatte einen Bart, dessen abnorme Länge 1 Meter 75 Centimeter betrug. Sein Bruder bewahrt 'Viesen Bart, eine merkwürdige Reliquie, zum Andenken 7
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