N««<sche L-cal-Stachrtcht««». Berlin. Der hiesige Bürstenma cher I. H. Weber, welcher des Ver suchs beschuldigt war, eine» siiner Be kannten aus dem Wege z» räumen, weil d«rs«lbe Mitwisser einer Reihe von Weber geplanter schwerer Verbrechen war, ist vom Schwurgericht zu k Jah ren Zuchthaus verurtheilt worden. Mit reichen geistigen Borzügcn ausge stattet scheint ein Dienstmädchen zu sein, das in dem Charlottenburger Krankenhause eingeliefert wurde. Bei ihrer Vernehmung wußte die 26jährize Person nicht ihren Geburtstag anzuge ben; sie wußte, daß sie noch einen Bru leben, weiß sie nicht; in einem Orte bei Kütow hat sie 1j Jahre gedient, wie der Ort heißt, weiß sie nicht. Nach ihrer Wohnung gefragt, gab sie eine Straße in Wilmersdorf an, die Num mer wußte sie nicht. Als sie endlich das Protokoll unterzeichnen sollte. nicht schreiben konnte. Guben. Beim Umbau «nesHau ses in der Klosterstraße sind sämmtliche Decken vom obersten Stockwerk bis zum Keller «ingestürzt. Bis jetzt sind drei Personen todt, sieben verletzt, die mei sten davon schwer,hervorgezogen. Meh rere Personen sind noch verschüttet. Nachbarten Dorfe Schönwalde verübt wurde. Daselbst war auf dem Gute «in« Abtheilung des in Potsdam ste henden Leibqardehusarenregiments ein quartirt. Der Gefreite Linke hatte vor «inigen Tagen sein Pferd naß geritten und mußte zur Strafe auf dem Mar sche zwei Tage neben dem Pferde ge hen. Hierbei hatte er sich die Füße wund gelaufen und bestieg wider den Befehl sein Pferd. Diese Insubordi nation wurde gemeldet, und der vorge setzte Major bestrafte ihn mit drei Ta gen Arrest, außerdem wurde er de gradirt. Das nahm er sich so zu Her zen, daß er sich in seinem Quartier er schoß. Die Untersuchung ist vom Regiment über diesen Vorfall eingelei tet. Gerda uen. Bei dem in Bir fchen stattgefundenen Remontemarkt sind 22 Pferde von der königlichen Re nionte - Ankaufscommission angekauft Worden. Wiederum er tönten hier Abends die Feuerglocken. Ein einstöckiges Wohnhaus mit acht Wohngelegenheiten, die sogenannte „Kaserne", stand in vollen Flammen. Di« Feuerwehr hatte abermals schwere Arbeit. G 0 ldap. Aus Anordnung der Sanitätsbehörde wurde die Schule in Mazutkehmen, Kirchspiels Szittkeh men, des in der dortigen Societät herr schenden Brechdurchfalls wegen bis auf weiteres geschlossen. Vi«r Kinder sind der nenannten Krankheit bis jetzt zum Opfer gefallen. He i l ig en bei l. Die hiesige Obstverwerthungsgenolsensckaft verar beitet in letzter Zeit täglich 120 Cent ner Obst, ohne daß es ihr möglich ist, die zugeführten Massen zu bewältigen. Der Männergesangverein feiert« sein diesjähriges zweites Sommerfest am 14. d. Mts.; am 21. d. M. darauf hält der engere Schützenbund sein Prä mienschießen ab. Briefen. Diefer Taae brannte die gefüllte Scheune der Frau Ritter gutsbesiker Könnecke auf Grllnfelde nieder. Am nächsten Vormittag schlu gen von neuem Feuergarben empor und äscherten das ganze Gehöft ein, nur das massive Wohnhaus konnte er halten werden. Cart' aus. Die im hiesigen Kreise belegen«, bisher selbstständige Landgemeinde Oberhof ist mit der Landgemeinde Michutschin vereinigt worden. Der taubstummen Schnei derin Inda Schöwe in Oberbuschtau hat auf derenßittgesuch der Kaiser eine Nähmaschine - "mkt. Dirschau. Ein großes Feuer hat in Gr. Lesewitz gewüthet, wo, wie uns mitgetheilt wird, die Belitmng des Amisvorstehers D. ein Raub der Flammen geworden ist. Das Feuer erleuchtete meilenweit den nächtlichen Himmel und konnte auch hier gesehen werden. W 0 lgast. Der mysteriöse Todes fall desVerwalters der hiesigen Reichs bank-Nebenstelle, Gustav Kasch, scheint jetzt seine Aufklärung gefunden zu ha ben; nach den jetzt zu Tage getretenen näheren Umständen ist Kalch unzwei felhaft freiwillig in den Tod gegangen. r«its der Concurs eröffnet worden, wobei sich eine Unterbilanz von 286,- 000 Mark ergeben hat. Unglückliche Spekulationen, namentlich durch Dif ferenzgeschäfte, haben den sonst begü terten Mann- dem Ruin entgegenze sührt. Arnswalde. Der Kreistag setzte die Bedingungen zum Bau der Bahn Arnswalde - Bernstein - Berlin unserer Stadt mit Berlin um 30 Kilometer verkürzt wird. Der Kreis einer Länge von 7 Kilomeier be rührt. Demm i n. Kürzlich Abends wii pelkathen des Arbeiters Wulkf und des SchneiderS Hahlbeck in Asche gelegt wurden. Posen. In der Kaserne des zweiten Bataillons des 50. Infanterie- Regiments zu Rawitfch brach Feuer aus, welches großen Schaden an- Zahlreiche Montirungsstiicke sind verbrannt. Die auf dem Kaser nenhof lagernden Platzpatronen kamen nach und nach zur Explosion. Schneidemühl. Hier wurden haftet, die eine große Anzahl goldener und silberner Uhren, Ketten und an der« Goldsachen bei dem hiesigen Uhr- Lux aus Berlin. Gegen zwanzig ver schiedene Schlüssel wurden bei ihnen vorgefunden. Die Uhren und Gold bruchsdiebstahl her. Bromberg. In d«m Festzug«, welch«r am Sonntag zur Feier der 25. Wiederkehr des Sedantages hier veranstaltet wurde, befand sich auch gemacht und namentlich in der Schlackt bei Dijon von d«m Adjutanten des 61. und 21. Infanterie-Regiments gerit ten worden ist. Nach beendetem Kriege wurde das Roß von dem hiesigen Fa brikbesitzer Hege gekauft. In dem Be sitz desselben befindet es sich noch jetzt und erhält seit einiger das Gnaden brot. Breslau. Der Wucherer Sed latzek, der hier viele junge Leute Gym nasiasten und Studenten, bewucherte, und dann unter Mitnahme großer Summen flüchtig wurde, ist in Zürich verhaftet worden. Sedlatzek hatte dort schon die Villa „Seeblick" erwor ben und fühlte sich sicher. Die Angele genheit hat großes Aufsehen erregt, weil Sedlatzek ein« Rolle zu spielen verstand. 'Löwenberg. Die historische Trinkkanne der hiesigen Tuchmacher- Zunst, ein Wahrzeichen des «inst in Löwenberg in hoher Blüthe stehenden Tuchmachergewerbes, welches von der Zunft im Jahre 1523 für Jnnungs kauf in den Besitz des Museums für gegangen. Zu diesem Zweck war der Custos des Museums, Dr. Seeger.hier anwesend, um das Kunstwerk deut scher Zinngießerei für 1000 Mark zu Oels. Der Erste Gerichtsschrei hardtschen Weinhandlung, die sich im Concurs befindet. Das Feuer soll durch Knaben, welche auf dem Hof Thale. Ein Schüler des Dr. L.'fchen Instituts hat seine Geliebte, eine Tochter des Hoteliers S., zu er schießen versucht und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Die beiden Verletzten wurden unterhalb der Roß trappe aufgefunden, der junge Mann bereits todt, das junge Mädchen noch lebend. Unglückliche Liebe soll der Grund zu der unseligen That gewesen sein. Halle. Das Fest ihrer goldenen Hochzeit beging das Elzesche Ehepaar in Drehlitz in körperlicher und geisti ger Frische. Dem Jubi?paar wurde durch den Pastor Nitzschke-Petersberg des Ortsvorstandes überreicht. Kiel. Ingenieur Ehrhorn von der Germania-Werft wurde verhaftet, Ehrhorn wollte sich einen Paß für das Ausland verschaffen, worauf die Staatsanwaltschaft den Haftbefehl er lief Derselbe hat hierorts viele Jahre Zei theilt, von 1871 bis zu seiner Pensio- mit Schonung zu verwalten." Daß dies zumal in den ersten, aus 1866 fol genden Jahren keine leichte Aufgabe war, wird man ohne Weiteres zugeben. Verden. Nach längerem Leiden v«rschied Hierselbst die in weiten Krei sen bekannte Gräfin Neventlow, gebo rene von der Decken, iu hohem Alter. Seit 1846 Wittwe, weihte sie sich ganz dem Dienst der Mission und der Ar men. Dortmund. Bei einem Weiber zank, der vor einigen Tagen im west lichen Stadttheil stattfand, geriethen die Kämpfenden so hart aneinander, daß eine Frau ihrer Gegnerin das Ge sicht zerkratzte und den rechten Arm to tal zerbiß. Die Bißwunden waren derartig gefährlich, daß die Frau sich zu einem Arzte begeben mußte, wo selbst Blutvergiftung festgestellt wurde. Hagen. Die Ehefrau R. Lübbert aus Ewingfen war Haushälterin bei einem Wittwer, der «in größeres Md ein kleines Mädchen vcn 4 Jahr hatte. Das klein« Kind war dem Weib, das die Frau des Wittwers zu werden hoffte, bei feinen Plänen im Weg«. Deshalb wurde das arme Wiirmchen zwei Jahre lang mit ausgesuchtem Raffinement langsam zu Tode gequält, bis es im Januar d. I. starb. Kaum glaublich ist es, wie das Rabenweib das arme Kind behandelte, es mußte nackt umher laufen, hungern und in einer Kiste schlafen, deren Deckel das Weib zuschlug, wenn das Nein« Wesen wimmerte. Vor Gericht spielte das unmenschliche Weib unter Krokodils thränen die Unschuldige; indeß wurde sie so schwer belastet, daß ihre Verur teilung zu einem Hahr Gefängniß er folgte. Hamm. Im benachbarten Pelkum siek der Dachdeckergeselle Brede von hier vom Kirchthurm, an welchem er mit Reparaturarbeiten beschäftigt war, herunter und blieb als leblose Masse unten liegen. Brede war verheirathet und Vater von fünf unmündigen Kin dern. Aachen. Einen Selbstmordversuch machte ein junges Mädchen mit Na men Hoff, das aus Frankfurt a. M. stammt. Die Dame war Verkäuferin in einem Manusakturwaarengeschäft; sie war verdächtig, aus dem Geschäft Seidenstoff entwendet zu haben, und in ihrem Zimmer wurde auch der Stoff gefunden. Sie floh in die Wohnung ihres Bräutigams, eines Studirenden des hiesige» Polytechni kums; als sie aber sah, daß ihre Spur entdeckt war, stürzte sie sich aus der dritten Etage auf die Straße, wo man sie schrecklich zugerichtet aufhob und in das Spital brachte. Ein Aufkommen erscheint ausgeschlossen. Auf der Grube „Gonley" bei Würfelm in der Nähe von hier sind infolge schlagender Wetter drei Bergleute getödtet und ei ner schwer verwundet. Köln. Von dem muthmaßlichen Verbrecher, welcher im Jahre 1893 einen Raubanfall auf die Schwester eines hiesigen Geistlichen machte,scheint man jetzt eine Spur entdeckt zu haben. Im Gefängniß zu Frankfurt a. M. sitzt seit einiger Zeit der Schuhmacher Henrichen aus Allenz wegen Körper verletzung. Diesen bezichtigte eine Frauensperson, mit der Allenz sich ent zweit hatte, bei der Behörde des Ver brechens. Das Signalement und die näheren Umstände stimmen. Die Un tersuchung ist eifrig im Gange. Straelen. Neulich Nachts brann te das Haus des Schneidermeisters V. in Boeckholt total nieder. Nur mit Mühe gelang es den Nachbarn, die Hausinsassen zu retten. Kassel. Der Kassirer des bedeu tenden Getreide - Exportgeschäfts S. Katz dahier, Fliegeskamp, ist nach Un terschlagung von mehreren Tausend Mark durchgegangen. Di- Höhe der unterschlagenen Summe ist noch nicht festgestellt. Frankfuri a. M. Die zur Un tersuchung der Unterschlagungen des Stadtkassirers Fischer eingesetzte städ tische Commission hat über die Ergeb nisse ihrer Untersuchung berichtet. Da nach betragen die Unterschlagungen insgesammt 850,000 M. und reichen bis zum Jahre 1879 zurück; sie waren durch Führung eines doppelten Kassa buches verdeckt worden. Die Polizei verhaftete in einem hiesigen, erstklassi gen Hotel eine junge, bildhübsche, schwedische Wittwe wegen rasfinirter Die etwa 26 Jahre alte, sehr vornehm auftretende Dame hat hier und auswärts in ersten Ma gazinen Waaren von hohem Werthe erschwindelt. Der 13jährige Sohn des städtischen Beamten Fleckenstein stürzte sich vom dritten Stock in den Hof und erlitt ein«n Schädelbruch. Furcht vor Strafe, die er wegen Schulversäumnisse fürchtete, soll das Wesen sein. Hamburg. Die Militärbehörde in Altona verbot den Soldaten den Besuch von 24 Hamburger, 11 Alto- Schanklocalen. Cuxhaven. Der hier im Bau befindliche Seehafen geht seiner Vol lendung entgegen. Voraussichtlich wird mit Eintritt der rauheren Jahreszeit din in Noth gerathenen Seeschiffen bieten. Oldenburg. Ein neuer „Fall Partisch" hat sich in dem oldenburgi schen Orte Löningen zugetragen. Ein gewisser Westermiiller hat dort «einige Zeit alsThierarzt praktizirt und genoß sei seinem sicheren und gewandten Aus- treten das Ansehen eines großen Man nes. Nun ist dieser Herr plötzlich un ter Zuriicklassung nicht ui,bed«ut«nd«r Schulden verschwunden, und es hat sich herausgestellt, daß er eine Prüfung als Thierarzt gar nicht bestanden, sondern nur einige Zeit Veterinär - wissenschaft liche Kollegien an einer Hochschule ge hört hat. Dabei soll Westermiiller als Thierarzt vereidigt worden sein. Apolda. Der Verein für Geflü gelzucht sandte neulich mehrere Körbe voll Brieftauben nach Eisenach, wo die Thiere ausgelassen werden sollten. Bubenhände haben vergifteten Weizen in die Körbe gethan und fast alle Tau ben getödtet. Frank en ha u s en. Die be kannte Firma Lenz Ä Co. in Stettin will jetzt eine Zahnradbahn auf den Kyfshäuser bauen, die von hier ausge hen soll. Für das Kyffhäuser- Denkmal sind vom deutschen Krieger bund« laut der letzten Sammelliste bis jetzt 802,172 M. 58 Psg. gesam melt worden. Der Bund selbst hat, um die Bauarbeiten wicht aufzuhalten, zur Bestreitung der laufenden Kosten 200,000 M. vorgeschossen. Sondra. Hier ist man gegen wärtig damit beschäftigt, die erbohrte Kohlensäure zu schließen. Angeblich entströmt dem Bohrloch in je 24 Stun den für 14,400 M. Kohlensäure. Triptis. Aus Abneigung gegen den bevorstehenden Militärdienst hat sich in Braunsdors der Sohn eines vermögenden Gutsbesitzers entleibt. Wenningenjena. Der hiesige Bürgermeister Neumann würd« wegen Verdachts, Unregelmäßigkeiten im Amt begangen zu haben, verhaftet. Neu- Bürgermeister genommen und auch er halten. Dresden. Aus Gera kommt die Kunde, daß daselbst bei einem Manö ver der Rittmeister v. Fabrice (Merse burger Husaren) gestürzt ist. Der Tod trat alsbald in Folge von Leberzerrei ßung ein. Der Bedauernswerthe ist und seit längerer Zeit in preußischen Diensten. Elsterberg. Der Thierarzt Gottleuba. Großes Aufsehen fparkasse, Julius Schulze. Gerücht schön jetzt gegen 20,000 M. betragen^ Besitzer des hiesigen Kurbades, G. diesem Semester von 68 Schülern be sucht. Da das neue, 800 Quadratme ter bebaute Fläche enthaltende Wevk tersemester zahlreiche Anmeldungen ein. Darmstadt. Dieser Tage starb hier im Atter von 97 Jahren die ver die Stelle nicht tief war. Untersuchung ist eingeleitet. Worms. Verhaftet wurde durch die Schutzmannschaft der in hiesiger Stadt in Arbeit stehende 23 Jahre alte Schreiner W. aus Heiningen, welcher bei einer im „Speyerer Hof" hier statt gefundenen Metallarbeiter - Versamm lung ein« Red« hielt und sich hierbei angeblich einer Majestätsbeleidigung München. Der Commercienrath Max Kustermann hat anläßlich seines 70. Geburtstages der Unterstützungs kasse seines Personals 1000 M. zu- Summe von 100,000 M. einer für seine Beamten zu errichtenden Pen sionskasse als Grundstock überwiesen. In einer der letzten Nächte wurde an der Ecke der Dachauer- und Augu stenstraße ein Maurer aus Südtyrol von einem Maurer aus Altötting durch drei Stiche in den Hals und in's Herz nach kurzem Wortwechsel getödtet. Der Mörder wurde auf der Flucht alsbald von Soldaten festgenommen. Augsburg. Im Manöver bei Unsleben wurde der Einjährig - Frei willige Haas des hiesigen 4. Artillerie- Regiments durch die Explosion einer Kartusche getödtet. Bamberg. Dem überlebensgro ßen Monument dee FllrstbischofsFranz Ludwig v. Erthal ist Nachts ein aus rothem Papier gefertigter Eylinderhut aufgesetzt und das Gesicht mit rother Farbe angestrichen worden. Bei Zapfendorf wurde ein nach der Stadt fahrendes Bauernfuhrwerk von dem Hofer Schnellzug erfaßt. Der Bauer Johann Hornung von Ebing und die lebt. Bayreuth. Der Mädchenmör der Ernst Herold von Bischofsgrün ist Jacob Damm ist in der Nacht zum 20. September niedergebrannt. Leider ist auch eine Zierde Marnheims mit zu graue Thurm", welcher mit den zwei Glocken und der Uhr niederbrannte. Um halb zwölf, da schon der Thurm im Zusammenstürzen begriffen war, schlug die Uhr zum letzten Male, um gleich darauf von den Trümmern des Thurmes begraben zu werden. Die Trümmer schlugen auch noch das Spritzenhaus, zusammen. In dem Kre uze desThurmes soll die Jahreszahl 1704 stehen. Leider lonnte Niemand an die Rettung des Thurmes denken, da ten, um die angrenzenden Gebäude zu retten. Der Thurm und alles, was darin war, ist versichert; ebenso hat trag von 27000 gestohlen. Hass mann hat sich in seiner Zelle erhängt. Eßlingen. Der hiesig« Turn verein feierte sein 50jähriges Jubi- Bon der Jagst. Auf dem Ma gende nur von wenigen bemerkte, von der Leutseligkeit des Königs zeugende Thatsache zugetragen: Eine ältere Frau wurde iiberritten; sofort sprang Seine Majestät vom Pferd« und eilte auf die Frau zu, um ihr aufzuhelfen; doch hatte ihr inzwischen ein Zuschauer schon Hilfe geleistet. Künzelsau. In Simprechis hausen wurde dieser Tag« der 76 Jah re alte Feld- und Waldschütz Zipf, der im benachbarten Bart-nstein seinen Wohnsitz hatte, todt aus dem am Ende von Simpr«chtshausen gelegenen Grab fand. Laupheim. JÄ Unterbalzheim brannte ein zweistöckiges Wohnhaus und Oekonomiegebäudc bis auf den Grund nieder. In Sießen, dies seitigen Oberamts, feierte Lehrer Thanner sein Svjähriges Dienstjubi läum. In Mietingen brannte das dem Bauern Joh. Kühner gehörige Anwesen nieder. Leonberg. Der neue Bauplan des abgebrannten Stadttheils ist nun fertiggestellt. Die an dem und durch den Platz laufenden Straßen werden auf 10 und 11 Meter erbreitert. Au ßer dem Besitzer der Kehl'fchen Apo theke und des Gasthofs zum Bären haben sich noch 20 Abgebrannte ent schlossen, auf dem alten Platze ihre Wohnhäuser wieder aufzubauen; die übrigen bauen zum Theil gar nicht mehr, zum Theil haben sie einen an dern Bauplatz gewählt. Die Kehl'sche Apotheke ist im Haufe des Bierbrauers Holzapfel wieder in Betrieb gesetzt. Gernsbach. Der Biirgeraus schuß hat isystimmig einen außeror dentlichen Holzhieb im Werth von 40,000 Mk. zur Bestreitung der Ko sten für Wasserleitung und Kanalisa tion genehmigt. Heidelberg. Der früher« städ tische Musikdirektor Rosenkranz seiert« die goldene Hochzeit. Der angebliche Schweizer Rechtsanwalt, welch«r eine hiesige Familie um 36,000 Mk. schä digte, ist ein gewisser Dr. Bahlemann. Er spiegelte der betr. Familie vor, er wolle in der Schweiz „ein Kloster gründen". Malsch. In Waldsrechtsweier brannt. Ein hochbetagtes Ehepaar konnte nur mit Mühe gerettet werden. Nonnenwei«r. Der inKarls rnhe verstorbene Notar Sevin hat der Gemeinde 3000 Mk. zur jährlichen Verleihung von zwei Schulpreisen ver macht. der Portier I. Becht der Zellstofffabrik me gebrochtn wurden. Am Hinter kopf zog «r sich eine acht Centimeter lange Wunde bei. im Waldsee der 42 Jabre alte verhei ratete Waldarbeiter Andreas Wie den sollte. Wien. Dem Wiener Diamanten händler Bellok werden in einem Gast- Hof« zu Antwerpen sür 25,000 Fran ken Diamanten und 12000 Franken in Banknoten aus dem Schlafzimmer gestohlen. Bozen. Der schon mehrfach be strafte, 32jährige D:enstknecht Johann Kofler aus Weitenthal, der in der Nacht vom 14. auf 15. Mai d. I. in dem dem Professor Franz v. Defr«ggcr auf der Spingefer Alpe (bei MUHl bach) gehörigen Jagd- und Sommer frischhaus einen frechen Einbruchs diebstahl verübt hat, wurde vom hiesi gen Schwurgericht zu zwei Jahren schweren und verschärften Kerkers ver urtheilt. Brünn. Jir Horakow geschah dieser Tage ein gräßliches Unglück. Der Gutsbesitzer Anton Pilak hatte mit einer Apollonia Mayer Hochzeit gehabt; beim Essen fiel Abends die Lampe um, die Kleider der Neuver mählten fingen Feuer und sie erlitt schwere Brandwunden, denen sie im hiesigen Krankenhaus erlag. Budapest. In Mosen explo dirten im Magazine einer Petralit-Ex plosivstofffabrik zwei Metercentner Pe tralit. Das Magazin ist zerstört. Menschenleben sind nicht zu beklagen, da noch keine Arbeiter in der Fabrik waren. Graz. Die Glocknerbzhn-Traci rung ist nahezu vollendet. Bautech nische Schwierigkeiten ergibt nur ein 25 Meter langer Tunnel in der Wand Reich enberg i. B. In Lo bendau ermordete der Bauernsohn Jo seph Meinhard! durch «inen Revolver schuß seinen Schwager JacobWünsche; der Mörder wurde verhaftet. Bern. Der letzte Tag der schwei zerischen landwirtschaftlichen Ausstel lung brachte noch einen ungeheuren Zudrang, den die Bahnzüge kaum zu bewältigen vermochten. Eine Con ferenz kantonaler Abgeordneter hat in Bern die Grundlinien entworfen zu einem Programm der Pestalozzifeier in Schulen und Gemeinden am 11. und 12. Januar 1896. Aargau. In R«inach wurden vier Häuser, drei Scheunen und ein Stall eingeäschert. Sämmtlich?Fahr hab« ging zu Grunde, nebst den Schweinen, doch ist alles versichert. Basel land. Im ganzen Kan ton sollen der letzten Zählung nach 27 Blinde sein. Wallis. Am St. Bernhard ent deckten zwei deutsche Touristen den Leichnam eines jungen Schweizers, dessen Namen noch nicht bekannt ist, leider stürzte einer der Deutschen da bei selbst hinab und starb. Dieser Tage sollte ein nach Deutschland verkaufter Elefant Antwerpen von zwei Wärtern zur Eisenbahn gebracht werden. In der Pelikaanstraat scheute das Thier plötzlich vor einem Straßenbahnwa gen und flüchtete in ein nahesWirths haus, dessen Thür grade offen stand. Die anwesende Tochter des Wirthes floh entsetzt auf's Dach, der Wirth selbst, der hinter dem Schenktisch stand, konnte sich jedoch nicht mehr retten und wurde von dem Dickhäuter mittels des Rüssels zu Boden gewor fen. Dann kühlt« der Elefant noch seinen Muth an ein«r Hängelampe sowie an Tischen und Stühlen, um demnächst wieder das Freie zu suchen. Hierbei beging er jedoch die Unvor sichtigkeit, auf den Deckel eines Keller loches zu treten, der unter der schwe ren Last einsank, sodaß das Thier mit seinem mächtigen Fuß in die Oeffnung eingeklemmt wurde. Erst nach vielen Anstrengungen gelang es, den Gefangenen aus seiner Lage zu befreien und zum Zoologischen Gar ten zurückzubringen. Ein grelles Streiflicht schulen Mecklenburgs wirft «ine Mit theilung, die aus Lübeck kommt. In dem kleinen mecklenburgischen Land städtchen Rehna befaßte sich das Se dan-Comite mit der Frage, wie ein bei dem Feste erzielter Ueberschuß von 150 Mark verwendet werden solle. Bei der lebhaften Erörterung, die sich in dieser Angelegenheit entspann, wurde u. A. der Antrag gestellt, 30 Mark zum An kauf einer neuen Landkarte Deutsch lands für die Rehaner Stadtschule zu verwenden, denn man l«se und staune die Schule habe nur ganz alte, aus den Jahren von 1870 stam mende Karten und «s sei doch wün schenswerth, daß in deutschen Schulen Karlen gebraucht werden, die wenig stens Deutschlands Grenzen richtig an geben. Der Antrag wurde abge lehftt! Die Chokoladenfabrik Hartwig ck Vogel in Dresden, welche dieser Tage das Jubiläum ihres 25- jährigen Bestehens feierte, hat aus die sem Anlaß eine Stiftung sür Unter stützung in Noth gerathener Fabrik arbeiter in Anfangshöhe von 51,000 Mark angelegt, wozu 40,000 von der Firma, 10,000 Mark von Herrn Hein ! rich Vogel und 1000 Mark von Herrn fer Summe fließen noch jährlich 1000 Mark zu, bis die Stiftung die Höhe ! von 100,000 Mark erreicht hat. — DieGräfinVaylein Wette als Marketenderin und Zei gilt sie als die gesuchteste Marketende als ihr «ristorbener Gemahl, ein acti ver Oberst, ihr etwa eine Million Ver , wögen hinterlassen hat. Eine niederländische Zeiwng, der „Arnheimisch« Courant," hat sich der Mühe unterzogen, über die Entstehungsgeschichte des von ei nem Pariser Sensationsblatt seinen Lesern aufgetischten Schauerberichts über die Armirung der Insel Schier monnikoog seitens des deutschen Rei ches sich etwas eingehender zu erkun digen. Das Ergebniß dieser Nachfor schung ist folgendes: Vor verschiede nen Jahren ließ dießegierung sämmt liche Kaninchen auf der Insel, deren Wühlarbeit für die Dauer derselben gefährlich zu werden begann, vertil gen. Etwa zwei Jahre später kaufte der Graf Bernstorfs-Wehringen die Insel oder richtiger gesagt, einenTheil derselben. Da der neue Besitzer von dem ihm zustehenden Jciqdrechl Ge brauch machen wollte, lieh er einige Dutzend Kaninchen, die er aus Deutschland hatte kommen lassen, auf der Insel los und da der Graf sich ein Jahr lang die Freuden der Jagd versagte, so vermehrten sich diese Thiere in der bekannten, ihnen nach gesagten Weise, und die Dünen hat ten bald wieder das Aussehen eines großen Pserdeschwammes oder eines Gruyere-Käses, weshalb die Regie rung einen Ingenieur nach Schier monnikoog sandte, um den Thatbe stand aufnehmen zu lassen. Alles dies war auf der Insel natürlich bekannt geworden, und so erfuhr auch «in Franzose, der im Badhotel logirte, von einem daselbst bediensteten deut schen Kellner die Sache. Biel scheint ersterer von der Erzählung des letz tem nicht verstanden zu haben, aber es genügte ihm, daß die niederländi sche Regierung eine Untersuchung hatte anstellen lassen, nachdem ein deutscher Graf die Insel gekauft hatte. Aus der Sendung Kaninchen wurden „Kanonchen" und aus dem .Lieblingsgericht des Thiers, Kohl, wurden „Kohlen". Drei Tage darauf war denn auch in dem genannten französischen Blatte zu lesen, daß in Schiermonnikoog Kanonen und Koh len aufgestapelt seien! Dieser Tage gingen fünf Kosaken des 13. Regiments, wel ches in Chocim garnisonirt, mit ihren Pferden durch. Sie ritten über die österreichische Grenze, trafen »maufge halten vor Czernowitz ein und entsen deten einen Mann aus ihrer Mitte als Parlamentär an das „Haupt der Stadt". In voller Rüstuna begab sich der Parlamentär zum Magistrat und trug s«in Begehren vor. Die städtische Polizei wählte als Ort der internatio nalen Confer«nz das Arrestlolal, wo selbst man dem Parlamentär auch seine vorläufige Wohnung anwies. Als Grund der Desertion gab der junge Kosak den allzu langen und schweren Militärdienst in Rußland an. Da zwi schen Oesterreich-Ungarn und Rußland keine Convention in Rücksicht auf De serteure besteht, so wurde der Parla mentär nach einigen Formalitäten in Freiheit -"s-tzt. Den vier zurückgeblie benen Kosaken, die vergeblich die Rück kehr ihres Abgesandten erwarteten, scheint die Zeit lang geworden zu sein, denn als der Freigelassene sie behufs Berichterstattung aussuchte, waren sie bereits verschwunden. Die Prinzessin Mari« von Orleans, Gemahlin des dänischen Prinzen Waldemar, ist augenblicklich wieder einmal der Gegenstand aller Ge spräche in Kopenhagen. Zu ihren ver schiedenen Excentricitäten gehört auch eine besondere Vorliebe für die Feuer- wehr: Sobald eine Feuersbrunst ent steht, eilt sie nach der Brandstelle, un terhält sich mit der Mannfchasli und läßt Erfrischungen und Geldgaben un ter die Leute vertheilen. Sie hat sich in der Uniform der Feuerwehr, mit Helm und Axt, Photographien lassen und der Feuerwehr das Bild geschenkt. Ein Officier der Feuerwehr, der große Schulden gemacht hatte und bei der Prinzessin Marie ein häufiger Gast war, hatte von ihrer Vorliebe für fein Corps Vortheil ziehen wollen, und sie bewogen, für einen Wechsel von 50,? VOO Kronen Bürgschaft zu leisten. Mit einer so seinen Unterschrift war es ihm natürlich nicht schwer, Geld zu erhal ten; die Sache wurde indeß zu früh bekannt, und von officieller Seite ein geschritten. Der Officier hat seinen Abschied erhalten und Kopenhagen ver lassen. Die Gemahlin des Ar vaer Obergefpans Georg Szmrec sanyi, eine überaus passionirte Jä gerin, hatte dieser Tage in Polhora unweit der galizifchen Grenze ein in teressantes Abenteuer. Frau von Szmr«cfanyi hatte anläßlich einer Treibjagd einen ziemlich vereinsamten Anstand erhalten. Plötzlich sah die Dame einen riesigen schwarzen Bären aus dem Dickicht heraustreten. Ob schon nur mit einem Gewehr leichten Calibers bewaffnet, feuerte Frau v. Szmrecsanyi aus einer Distanz von zwanzig Schritten auf das Raub thicr, welches stark schweißend schnur stracks auf die Angreifer!» losstürzte. Frau v. Szmrecsanyi bewahrte auch in diesem gefahrvollen Momente kal t.'s Blut. Als der Bär bis auf drei Schritte nahegekommen war, feuerte die Dame nochmals und das Thier stürzte mit durchschossenem Halse vor der tapferen Frau nieder. Der Bär maß 7 Fuß. Die Königin von Eng land erzählte jüngst, sie habe vor eini gen Jahren unter ein«m beliebigen Pseudonym einige Gedickte an eine hervorragende englische Revue gesen det. Die Antwort, die sie einen Mo nat später erhielt, war: „Papier korb. Bitte verschonen Sie uns mit weiteren Einsendungen." "Nun und ich hab: den Rath auch ehrlich be folgt: ja. ich bin noch weiter gegangen und habe das Dichten überhaupt ge , ... 7
Significant historical Pennsylvania newspapers