Crilillerllilgcn einer Schw.c^crlNüitcr. Von Heorye Kim». (ü. Fortsetzung.) ' Dieser Vorfall ist mir so gut in der Erinnerung geblieben, weil es darüber zu einer Meinungsverschiedenheit mit m«inem Mannt kam. Er war nicht viel zu Hause und hatte nicht häufig Gelegenheit gehabt, Johns Anfälle zu sehen; deshalb war er jetzt ernstlich iiberüber dessen Geisteszustand beun ruhigt. „O, er ist ganz vernünftig," entgeg net« ich auf eine dahin zielende Bemer kung, „es ist nur sein ungezügelter Jähzorn." Ein Wort führte zum andern, und schließlich nahm sich mein Mann her aus, anzudeuten, daß John seine Hef tigkeit von mir habe. Natürlich verbat ich mir dergleichen Anzüglichkeit«» sehr entschieden und sprach meine Meinung offen aus, und da hatte er die Erbärm lichkeit, mich an etwas zu erinnern, was schon längst hätte vergessen sein müssen, denn es war zu einer Zeit vorgefallen, wo ich ernstlich krank und höchst nervös gewesen war. Und dann bin ich wirk lich nicht die ersteArau, die im Aerger ihren Hut zerrissen hat, und es war nicht einmal ein neuer Hut oder einer, denn er stand mir schlecht. Da? alles hatte ich bedacht, «he ich ihn zerriß. Ich war nicht g«sonn«n, mich mit «!- n«m vor zwanzig Jahren zerrissenen Hut ausziehen zu lassen, ganz beson ders da er mit Johns Heftigkeit auch nicht das geringste zu thun hatte, und «deshalb erinnerte ich Mr. Tressider an «inen andern Borfall, den zu vergessen er für beouem erachtete, und das war, wie der Vater einer gewissen Familie und das Haupt eines gewissen Hauses «ines Tages s«chs gekochte Kartoffel klöß« beim Essen zum offenstehenden Fenster hinausgeworfen hatte, zur gro- - Ben Ueberraschung der Vorübergehen den, worunter sich auch ein Schutzmann befand. Ich werde das Schafsg«sicht sen, Schutzmann klingelte und den Herrn des Haufes zu sprechen ver langte. Und als dieser herauskam, da d«ckt«. tritt, aber so ärgerlich ich auch war, ich mußte doch lachen, als der arme Mensch auf sein Gesicht zeigend und den Nest des Kloßes in der Hand hal- Was soll denn das heißen? Das kam aus Ihrem Fenster." die schwierigste und unangenehmste im ganzen Haushalt ist. Nichts ist so schwer, als immer Dinge aus den Tisch stellen. Mein Mann nun ißt Kartoffel se aß, Kartoffelklöße auf den Tisch Befehl, jedesmal, wenn Mr. Tressider zu Hause äße. Kartoffelklöße zu ma chen. Ich dachte, ich wollte ihm das und als ich sie ihm das vierte Mal vor setzte, fragte er mich: „Kann ich Dir ei n«n geben?" nicht gern Kartoff«lklöße." „Dann nehmen Sie sie weg," befahl er dem Mädchen, und sie wurden un- Als aber das nächste Mal der Deckel „Da!" rief er, als sie alle an die Luft befördert waren. „Nun siehst Du, wie gern ich Kartoffelklöße esse, und wenn Du sie mir nochmal vorsetzest, geht's gerade so." Dann kam der Schutzmann, und der Leser kennt den Nest der Geschichte. An dieses Benehmen erinnerte ich Mr. Tressider, als er die Kühnheit hat te, anzudeuten, daß John seine Hef tigkeit von mir habe. Er schwieg sofort still; das thut er immer, wenn ich ih» an die Kartoffelklöße «rinnere, aber Ich habe «benfoviel Recht, s«lne Kartof felklöße vorzubringen, wie er nieinen Hut. vielleicht wäre es besser gewesen, wen.i wir beides unerwähnt gelassen hätten, denn da John damals noch Kit telchen trug, sind wahrscheinlich weder die Kartoffelklöße, noch der Hut auf die Entwickelung seines Gemüthes von Einfluß gewesen. Ihr werdet leicht begreifen daß diese Dinge (nicht die Zkartosselklöße, sondern Johns jugendliche Leistungen in Hinsicht auf Wuthanfälle) mir sehr viel Sorgen machten, als «r heirathete und die Pflichten eines Familienvaters übernahm. Sein Glück lag mir am Herzen, aber ich wünschte auch, daß er sein- Frau glucklich machen solle, und kurz nach unsrem ersten Zusammen sein erzählte ich dem lieben Kinde, wie sonderbar John manchmal sei, und bat sie, sich nicht allzusehr zu beunruhi gen, wenn einmal ein Ausbruch erfolge. „Widersprich ihm nicht, wenn er so ist," rieth ich ihr, „sondern laß ihn ein fach austoben. Widerspruch ist Alhem verfchwcndung. und wüthende N.cn schen klammern sich an jedes Wort, um sich noch m.hr in Wuth zu reden. Das heißt nur, Oel in's Feuer gießen. Frü her, als die Männer noch Männer wa ren, genügte vielleicht ein ruhiges Wort, sie zu besänftigen, aber nach meiner Erfahrung bilden sie sich ein, sie hätten einem angst gemacht, wenn man ihnen antwortet, und dann geht's erst recht los." Lotiie versprach mir, sie wolle sich nicht fürchten, aber das liebe kleine Gänschen war zu Tode gängstigt, als sie John zum erstenmal in Wuth sah. Es hatte etwas in einer Zeitung ge standen, eine Besprechung einer von ihm geschriebenen Geschichte, und die hatte er gelesen. Lottie erzählte mir, er sei in der Nacht nicht wohl gewesen; er hab« heftige Magenschmerzen gehabt, weil er in einer Gesellschaft am Abend vorher Lachsmayonnaise und Hum mersalat, und hinterher Punschtorte gegessen habe, die er leidenschaftlich liebte. Morgens beim Erwachen hatte er ihr gesagt, er habe furchtbare Träu- Dienstboten nicht verständen, Thee zu des Wasser dazu (was sehr wahr ist), man ihn ein paar Minuten mit einer Kannenhaube bedeckt stehen lassen. Thee erhält nie den richtigen seinen Ge- Gesichter schnitt, stürzte er sich plötzlich auf's Bett, ergriff die Zeitung, warf sie zu Boden und trampelte darauf Was fehlt Dir denn?" „Was es gibt?" schrie er. „Irgend den, zu sagen, meine letzte Geschichte i» der „Heuschrecke" sei gestohlen. O, wenn ich den elenden Hund nur hier hätte, der das geschrieben hat, ich massakririe ihn, ich zerhackte ihn zu Frikaßeestücken und trampelte aus jedem einzelnen her um. Ich nähme ihn am Halse und wür fe ihn zum Fenster hinaus, daß er sich auf dem eisernen Gitter aufspießte, und dann ließe ich ihn dort elend verre- Sol'" habe wie ein Wahnsinniger. Glücklicher weise beinerlle er selbst, wie sehr er sie erschreckt hatte, und da sie noch nicht an „Ach, Du lieber Gott!" antwortete das nicht oft der Fall fem möge." „Es wird wohl die schreckliche Lachs» Mayonnaise und die Punschtorte von habe k-ine Willenskraft, Es ist ganz und Punschtorte seh.-, ist meine Wil lenskraft rein futsch! Aber von jetzt an werd- ich eine streng: Diät beobachten und das Nauchez ausgeben; beunru hige Dich nicht weiter, kleines Frau chen, ich bin jetzt wieder ganz m Ord nung." Abgesehen von gelegentlichen Anfäl len von Niedergeschlagenheit ging auch einig« Wochen alles gut. Wenn dirs« kamen, sagte «r, «r möchte am liebsten todt sein, und ob Lottie etwas dagegen «inzuwenden hätte, wenn «r sich verbrennen ließe, denn ein Sarg sei so furchtbar eng, und er wisse im voraus, daß er das Bedürfniß haben werde, sich umzudrehen. Er habe nie vertragen können, auf dem Rücken zu schlafen, und was dergleichen Zeug mehr war. Wir zu Hause waren an sei nen Unsinn gewöhnt; Lottie aber hatte das Gefühl, wie sie mir später gestand, als ob sie mit einem Wahnsinnigen al lein in eincr Polsierzelle sei und ver suchen müss«, ihn zu beruhigen, bis der Wärter käme. Als das nächste Mal mit John ich ihn daraus aufmerksam machte, daß sein ungewöhnliches Benehmen sei ne lieb: Frau sehr bekümmere. „O, das ist alles in Ordnung, liebe Mutter," antwortete er. „Ich weiß, daß ich manchmal ein bischen exzentrisch bin, aber es geht immer rasch vorüber. Ich habe Lottie gesagt, sie solle es gar nicht beachten, sondern mich nur allein nung ist, und dann thut mir ein bis chen Toben gut. Das bringt die Galle heraus." „Aber, mein lieber Junge, es macht uns alle, die wir Dich lieb haben, sehr unglücklich. Wenn Du fühlst, daß die WuthDich übermannen will, darfst Du nicht vergessen, daß Du einem lieben den Herzen wehe thust, und liebend« Herzen sind in 'dieser Welt viel zu sel ten, als daß man sie nicht mit der wenn man sie gesunden hat. Ich weiß, daß ich in Deinen Augen oft «ine thö richte alte Frau bin, aber w«nn wir nicht an andre, sondern immer nur an uns selbst denken, dann, verlaß Dich darauf, mein lieber Junge, w«rden wir nie glücklich." „Aber, liebe Mutter," entgegnete er, „Du wirst ja der reine Philosoph; Du meinst doch nicht, daß ich Lottie ab sichtlich quäle?" „Nein, nicht absichtlich; aber vergiß nicht, was der Dichter sagt," (Dichter namen habe ich nie behalten können): „Die Wunden, die Gedankenlosigkeit uns schlägt, sie schmerzen tiefer oft, als die aus bösem Herzen kommen!" Man „Liebe Mutter, Du nimmst die Sa che viel zu ernst," versetzte John. „Wie Du sprichst, könnte man wirklich glau „Das ist auch ein? netteGesellschast," «inen tieferen Eindruck auf ihn gemacht hätten. Die Sache ging lange Zeit gut, und Lotti« war ganz heiter. Es gelang ihr, John Abends zu Hause zu halten; statt im Klub saß und rauchte, auch überre dete sie ihn, das häufige Essen in Wirthschaften aufzugeben. Seine Wesen werden, als ich eines Tages den oben erwähnten Brief erhielt. In Cam berwell angelangt, fand ich Lottie tief „O, mein liebes Kind!" sprach ich, „es thut mir zu leid. Was hat's d«nn diesmal gegeben!" „Ich w«iß es nicht g«nau," antwor te!« sie, „aber er ist so sonderbar gewe sen, seit er vor drei Abenden auswärts gegessen hat. Er war mit einem Be kannten im Theater, und hat nachher Hummer gegessen und Champagner getrunken. Er habe gleich gewußt, daß er dafür büßen müsse. Ich sagte ihm, es sei sehr thöricht, und ich könne nicht begreifen, wie ein vernünftiger Mensch Sowie mir Loitie von Hummer und Champagner erzählte, wußte ich, was die Glocke geschlagen hatte. Die schwa seines Baters geerbt. Eine von Mr. Tressiders Tanten hat zwanzig Jahre nichts essen dürfen als trockenes gerö stetes Brot und gekochte Seezungen, und ein andrer Verwandter, ein Vet ter, schleppte immer eine galvanisch« Batterie mit sich herum und versetzte sich beim Essen zwischen den einzelnen Gängen elektrische Schläge. Ich lud ihn nicht gern zumEssen ein, besonders, da er über weiter nichts sprach, als über sein« Leiden, und immerzu stöhn te. Mit eine: Batterie unter dem Stuh le, einer Flasche irgend eines Verdau» ungswemes neben sich und Wismuth pastillen rings um seinen Teller, war men Tischgast n«nne, Anfangs lud ich ihn aus Höflich keit ein, besonders auch, weil er reich war und eine große Vorliebe für mei nen jüngsten Sohn Tommy gefaßt hat te, aber nach einiger Zeit fing er an, die von ihm genannte Hauptschiissel spanische Zwiebeln in Milch gekocht war, hielt ich es für an der Zeit, der Vetter. So 'ne Idee! Ich soll svanische Diner als Hauptgericht geben! John hatt: mit seiner Verdauung zu kämpfen (ich meine John junior), Mr. Tressider dagegen kann alles es- sen, und ich bin Zeuge gewesen, wie er nach dem Theater sechs Dutzend Au stern zum Abendessen verzehrt hat, und die Massen von Hummern und See „Nun, das hat er allein sich selbst zu von Hummer und Champagner er zählte. „Warum ist! er Dinge, wovon er weiß, daß sie ihm schlecht bekam» „Er sagt, es wäre Mangel an Wil lensstärke er sei «in«m Hummer ge „Mangel an Willensstärk«!, ri«f ich ärgerlich. „Mangel an Papperlapapp! Wo ist «r denn jetzt?" ist's ja gerade, was mich so unglücklich macht. Als er entdeckte, daß ich an Dich geschrieben hatte, wurde er furcht bar wüthend und sagte, er wolle aus gehen, einen tollen Hund suchen und sich beißen lassen, und dann wollk «r seinen Leichnam der Anatomie verma chen, damit er der Welt nach seinem Tode noch etwas nütze." Ich mußte lächeln, ich konnte nicht anders, es war zu albern. „Liebes Kin-d," antwortete ich. „Du mußt das gar nicht beachten. So ein geführt. War's sehr schlimm diesmal?" „O, fürchterlich! Gestern morgen ist er um sieben Uhr aufgestanden und in den Garten gegangen, und da hat er «!- streichelt und gesagt, das wäre das einzige Wesen, das ihn liebte. Natür lich weinte ich darüber, und darauf sprach er, ich solle nicht weinen, denn «r habe sein Testament gemacht und mir alles vermacht, mit Ausnahme des Hundehauses und der Kohlenschaufel. Du solltest das Hundehaus und Bater di« Kohlenschauftl haben, um si« auf Thränen traten ihr wieder in die Au gen. „Weißt Du. was er gestern gethan hat?" zu. Was hat «r denn angestellt?" recht schön und locker sein sollten, und kannst Du's glauben? als sie auf den Tisch kamen, sprang er auf sen?" ' ' Gesicht. soll!-?""'"''' vergessen sein Oben auf 'dem Omnibus. Meine zweite Tochter Maud war, wie ich schon erwähnt zu haben glau glauben, daß ich dereinst ein schönes Mädchen war un? John TresiiderZ das Glück oder ich sollte vielleicht rade als er stehen blieb, um sich unsre Hausnummer auf seiner Manschette auszuschreiben. Unsre Augen begegneten sich, und als ich einen jungen Mann erblickte, der mich fest ansah um nicht zu sagen, anstarrte schlug ich die mei nen nieder und trat vom Fenster zurück. Wie wenig ließ ich mir träumen, daß ich meinen zukünftigen Galten ge sehen hatte, aber so war es. Nachdem er sich meine Wohnung aufgeschrieben, ging Mr. Tressider in einen Fifchla den, der gleich um die Ecke lag, und kaufte ein paar Seezungen, die «r, wie er mir nachher erzählte, in die Tasche steckte und vergaß. Er hatte feinen Ueberrock in den Schrank gehängt und len Fischen zu wundern und zu bekla gen anfingen, fielen sie ihm wieder ein. Der arme Mensch! Er war verliebt, und dan kann «nan auch ein paar See sen.^ dem Händler zu haben, und fragte ihn, ob er wisse, wer Nummer 17 (unsre Nummer) wohne, denn «r wollt« na türlich gern meinen Namen wissen. Als er ihn- in Erfahrung gebracht hatt«, ging «r nach Hause und zerbrach sich Ein Mädchen zu lieben, das man nicht kennt, ist sehr schlimm, denn das wirkliche Leben ist nicht so, wie es in gäbe, wäre ich noch lang« nicht das Mädchen gewesen, auf so etwas ein weil ich seinen Gruß nur mit einem eiskalten Blick erwidert hatte, aber er «rröthete jedesmal, und zuletzt, als ich sah, daß er sah, daß ich ihn gesehen hatte (du meine Güte! Was für ein Styl! Aber ich bin eben keine Schrift stellerin von Beruf), entdeckte ich, daß ich ebenfalls erröthete. Tage, wo alles so freundlich und so schön aussah, wo die Welt so hell vor uns lag! mich erblicken, wie gen reichten. Du liebe Zeit! Wer hätte würde, mit Rheumatismus und Gicht und schlimmen Kopfwehtagen und Kindern, über die ich mich fast zu Tode sorge, denn einige davon sind gar zu bus, der immer so roth wurde, wenn seine Blicke den ineinigen begegneten, eines Abends nach Hause kommen und Kartoffelklöße zum Fenster hinaus w«rs«n würde? Etwas Derartiges habe ich sicher nicht erwartet, als ich zitternd und er rathend den sich lächelnd verbeugenden jungen Mann vom Omnibus vor mir stehen sah. '-ir würd« mir vom Sohne des Hauses als Mr. John Tressider des nächsten Tanzes. Was ich antwortete, weiß ich nicht mehr, aber es mußt« wohl wie ja gelau» am Klavier anfing, eine Quadrille zu spielen, trat ich mit Mr. Tressieder in die Reihe, und als der Augenblick kam, daß er mich bemerkt, wie ich ihn über d«n Fenstervorsetzer angesehen hatte, und ich wurde feuerroth. Trotz meinr begreiflichen Verwir rung ging aber alles ganz gut. Er Freunde seiner Familie w ren. Wir tanzten noch einige Tänze zu sammen, und er führte mich auch zu mir hübscher vor als > - l tzte Mal. Wir zogen auch Knall-onbons zusam men auf, und er war sehr unartig, denn das war, wie ich später erfuhr, von einem Dichter Namens Marlowe, der schon von Shakespeare gelebt hat; da mals aber glaubte ich, der Zuckerbäcker sei der Verfasser, und ich sagte, es fei ein ganz hübscher Gedanke. Darauf sah mir Mr. Tressider mit Bediente herbeikam, in jeder Hand ei ne Flasche, und mich leise fragte: „Ro sa oder weiß, Miß?" Fünfunddreißig Jahre sind seit je nem Abend dahingegangen, aber ich sehe ihn noch vor mir, und mein altes Herz klopft schneller, wenn ich an John Tressider denke, wie er an der Thür stand und das Lampenlicht auf feinem lockigen Haare spielte, und wie er Ma ma und mich zum Wagen begleitete „Was für ein angenehmer junger Mann!" sagte mein« Mutter. „Findest Du?" antwortete ich, als ob ich es kaum der Mühe werth gefunden John Tressider doch kein schlechter Gat- Aber ich glaitbe wirklich, die glück lichste Zeit meines Lebens war die, die unmittelbar auf diese Gesellschaft folgt«, denn ich wußte, daß John Tres sider mich liebte. Jetzt, wo wir «inan- Dort wurde Johns mit der (Fortsetzung folgt.) Selbst-Ironie. Schauspieler einer Schmiere: „Sie glauben nicht, wie großartig meine Benefizvorstellung ausgefallen ist. Beim Nachhausegehen haben mir die Leut' beinah' die Schuh' au-g'spanllt!" Zur die Küche. Französisch« Suppe. Mai» blanchirt eine beliebige Menge nudel rie, weiße Rüben, Weißkohl, Wirsing ben auf. Salat a la Tartar«. Man kocht vier Zwiebeln in Wasser ab, läßt sie auskühlen und schneidet sie in Scheiben, liest und wäscht einige Häupier Kopfsalat und schwenkt den selben gut aus. Zwei frische oder ge schnitten und mit dem Kopfsalat, der» Gurken und Zwiebeln gehörig ver mischt, wonach man Alles mit fünf Löffeln Oel, drei Löffeln Essig fowie etwas Salz und Pfeffer anmacht. Aepfelgelee. Di« A«pfel wer ben geschält, in dünne, kleine Scheib- geschnitten und mit so viel Wasser Wenn sie so weich sind, daß sie auf springen und sich zwischen den Fingern zerdrücken lassen, schüttet man sie über ganz hell ist. Auf «in Pint Saft rech net man 12 Unzen Zucker, an welchem eine halbe Citrone oder Pomeranze ab- Gekochte Eier liefern ein rasch bereitetes, angenehmes Gericht für den Abendtisch. Di« Ei«r werden fünf Mi nuten gelocht, rasch von der Schale be freit sorgfältig halbirt und, mit der offenen Seit« nach oben, auf ein« flache Schllss«! gelegt, mit fein gestoßenem Salz llberstäubt, mit etwas sein ge bröt mit Butter oder kalten Fleischre sten und ein Glas Bier ist sehr beliebt. Geschmort« Rind«r nieren. Die Nieren werden sauber geputzt, ge waschen und in dünne Scheiben ge schnitten, über welche man «in Iveniz Essig träufelt und etwas gestoßenen Pfeffer streut. Nachdem sie so vorbe reitet eine Stunde gestanden haben„ legt man sie in steigende Butter, gibt etwas feingehackt« Zwiebeln dazu, läßt sie gelbbraun prötzeln, taucht sie in Mehl und gibt sie von Neuem in die Pfanne. Darin müssen sie nun völlig gar dämpfen, während man nach unk nach einige Löffel voll Fleischbrühe oder heißes Wasser mit Fleischextract zu gibt. Wenn sich beim Durchstechen mit einer Nadel kein Blut mehr zeigt, so ist di« Niere gar. Man str«ut nun feing«- senfleisch. Gutes, zartes Fleisch, Tuch abgewischt, mit Salz eingerieben, mit 2 Quart Wasser und einem halben Quart Milch begossen und in einen Hei einer Zehe Knoblauch und «inigen Pfefferkörnern. Ein dickes Stück Fleisch, z. B. die Keule, muß drei Stunden braten, bis sie recht glänzend braun ist. Damit die Brühe nicht an brennt, gießt man so oft als nöthig ein« Tasse kochend heißes Wasser nach. In der letzten Viertelstunde des Garwer dens wird nach und nach noch ein hal» bes Quart Milch dazugegeben. Die Beigabe von Milch ünimmt dem Fleisch den scharfen Geschmack und da» Fett, welches am Braten hängt, wirk» mild wie Butter. Viele lieben es, dem Braten im Verlauf- des Kochens ein Blatt Salbei oder Pfesfermünz beizu geben, doch ist das Geschmacksacht. Gefüllte Kalbsbrust. Vom Fleischer läßt man behutsam aus der Kalbsbrust die Knochen lösen. Dann bereitet man aus gewiegtem Kalbfleisch. Luftspick, einigen Eiern, süßen Rahm, Salz, Pfeffer, Muskatnuß und dem nöthigen Reibbrot eine Farce, mit der man di-Kalbsbrust füllt und sie an den Rändern, nachdem man sie aufgerollt, zusammennäht. Darauf legt man die Kalbsbrust so lange in heißes Wasser, bis sie steif genug geworden ist, um ge spickt werden zu können, und brät sie mit Butter am Ofen langsam gar, in dem man von Zeit zu Z-ii einige Löffel saure Sauce übergießt. Während man die Sauce bereitet, stell! man die Kalb sbrust heiß, damit beim Tranchiren nicht der Fleischsaft herausflies-t. Die Sauce wird mit wenig Kartoffelmehl verdickt und mit etwas Fleifchextract gekräftigt und wohlschmeckend gemacht. Variirt. Professor: „Mayer, ich bemerkt schon seit einiger Zeit, daß Sie gar zu übermüthig werden? Mir scheint, es stich! Sie die Distel." Mancher Mann verliert dadurch seineFreiheit, daß er Frei«» wuci. 3
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