Berlin. Hundertneunundfünf zig „Swdirende" sind im Album der Berliner Universität gelöscht worden, weil si« in diesem Semester keine Vor lesung belegt haben. —Es ist nicht un möglich, daß Berlin auf der Deut schen Coloiricrl-Ausstellung einen Su ltan der Marschall-Inseln kennen ler nen« wird. Der dortige Sultan hat dem Wunsche Ausdruck gegeben, aus der Ausstellung die Industrie?!, seiner Stämme selbst vorzuführen. Der Ausfchuß der Deutschen Colonial- Ausstellung ist in Unterhandlungen mit ihm getreten, die hoffentlich zu diesem interessanten Besuche führen werden. Lübben. Ein« Feuersbrunst suchte das Dörfchen Schönewalde heim; 17 Gehöfte wurden bei dem starken Winde in Asche gelegt. Peitz. In dem Geschäftsladen eines Schlächtermeisters zu Jamlitz sollte kürzlich eine Pfändung vorge »wmmen werden. Bei dieser Gelegen heit wurde die etwa 16 Mark betra gende Ladenicsse in Beschlag genom men. Die anwesende Frau des Herart in Erregung, daß sie ein auf dem Ladentische liegendes großes Schlächtermesser ergriff und sich dasselbe mit den Worten: „Sie sind »nein Mörder!" in die Brust stieß. Glücklicherweise stellte sich die Ver letzung als eine nicht lebensgefährliche heraus. Spandau. Dieser Tag« sind ine Arbeiten zur Umwandlung der Pferdebahn in eine elektrifcheßahn mit oberirdischer in An von der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft ausgeführt, die auch auf zehn Aihre l.'.ut Kontrakt den ganzen Betrieb der Bahn in Händen behalten wird. Lehrer August Hanke in Löwenstein hiesigen Kreises ist zur Erinnerung an die Feier der goldenen Hochzeit »ine Ehejubiläums-Medaille verliehen worden. Der Knecht August Dan nenberg aus Neuendorf ertrank beim Pferdeschwemmen. Goldap. Ein großes Feuer, welchem auch ein Menschenleben zum Opfer fiel, wüthete in der Nachbar schaft Alt-Buttkuhnen. Dasselbe kam Gehöfte des Besitzers Laun zum Aus bruche. Bei der herrschenden Dürre ward auch das mit Stroh gedeckte Wirthschaftsgebäude, sowie das Wohnhaus und der-Stall des benach barten Pantinenmachers Szigat von den Flammen ergriffen und mit dem größten Theile des unversicherten In halts zerstört. Königsberg. Im rüstigsten Alter starb der unbesoldete Stadtrath Walter Japha, Chef des Handlungs ' Hauses Jacobson und Japha. >, Dan zig. Der Husar Giesterbeck von der ersten Schwadron des ersten Leibhusaren-Regiments sollte wegen eines Diebstahls im Rückfalle durch einen Unteroffizier zum Arrest ge bracht werden. Giesterbeck mußte des öffnete und die Wache rief. Diesen Augenblick benutzte Giesterbeck dazu, sich aus dem zweiten Fenster auf die Straße hinabzustürzen. Er war augenblicklich todt. Graudenz. Der Gattenmörder August Huse ist hier hingerichtet wor den. Rehof. Noch ist kein Jahr ver wurde, und schon wieder ist in dorti ger Gegend ein ähnlicher Fall pafsirt. Der Knecht Koslowski aus Adl. Schardau ist Abends dortselbst von ' einem andern Knechte aus Kl. Schar dau durch Messerstiche in den Unter leib so zugerichtet worden, daß er auf dem Transport zu seinen Eltern in Rehheide verstarb. Der leidige «Schnaps und Eifersucht scheinen auch hier die Ursachen dieser That zu sein. die erwünschte Rettung brachten. Schlawe. Zwei Kinder des Herrn v. Below-Saleske aus Kuffe stickten. theilung gelangen werden. Stralsund. In der Hinge gen? gewitterte es dieser Tage sehr stark, ein Blitzstrahl zündete in Pütte die Pollien'sche Windmühle und brannte dieselbe vollständig nieder. Lissa. Der Lehrer Resse! zu Grüne, welcher bereits auf eine 62- jährige Amtsthätigkeit, wovon 61 Jahre auf Grüne entfallen, zurück sieht, beabsichtigt zum 1. October d. I. in den wohlverdienten Ruhe stand zu treten. Mes« ritz. D«r kürzlich zum Tod« verurtheilte Arbeiter Wojcie« am Tode seiner Ehefrau eingestanden. Ostrowo. In Adelnau ist vor einigen Tagen eine neue Bolksbadean stenaufwand von 1600 Mk. erfordert hat. Pieschen. Der sechzehnjährige Sohn der Ackerwirthin Derwich in Neudorf, der in einem Tümpel der Reich'schen Ziegelei badete, gerieth in Rogasen. Das Rittergut Bu fallen, durch mehrere Messerstiche in die Brust verwundet und einer größeren Summe beraubt. Von den Räubern fehlt jede Spur. Trebnitz. Auf der Chaussee nach Obernig wurde ein Brüderpaar Na- Mörder ist verhaftet. Das Motiv soll Eifersucht sein. Bei einem Schei benwettschießen in Beneschau zwischen lenbesitzer Lufchek und dem Förster Petrzik wurde Lufchek erschossen. Er hinterläßt «ine Wittwe und vier Kin der. Gewitter traf ein Blitzstrahl die katho cher zu derselben Zeit Abendandacht stattfand. Von dem Blitz wurden sie ben Personen, darunter eine sehr erlitten starke Beschädigungen. Ein anderer Blitz traf das Wohnhaus des Besitzers Hammel in Briesenhau tödttt. " rau des Be itze wu d« ge Born veranstaltete Festessen hätte bald den Hauptpersonen einzuladen. Erfurt. Die hiesige Strafkam mer verurtheilte den früheren städti- Vergnügungssteuern in Höhe von 781 Mark zu einem Jahr Gefängniß. Der Angeklagte war vollkommen geständig, kratischen „Volksblattes", Fritz Schne- Blattes über die Geschicklichkeit des Salz Wedel. Die hiesige Schü tzengilde feierte ihr 200 jähriges Jubl zug. Altona. Die Verhaftung des Taxators des städtischen Gaswerkes, dig» zh h/ V sind, kann die geplante Stadt 100,000 Einwohner fassen. Auf dem Plan sind bestimmte Gruppirungen gemacht, erforderlich, sind aus dem Plan Vvrge selM. Gaarden. Der Arbeiter Sie tung stiftete 10,000 Mark zur Errich vorgenommenen Berufs- und Gewerbe- Zählung betrug die Zahl der ortsanwe. senden Bevölkerung in unserer Pro vinz 1,219,623. Die Einwohner zahl der Stadt Schleswig betrug 16,- 97V. Hannover. Der Fabrik land wirtschaftlicher Maschinen von Fritz Hempel und Co. in Hannover ist in Winsen a. d. L. für ihre daselbst aus gestellte Fabrikate die „Goldene Me daille" zuerkannt worden. Die Breit dreschmaschinen dieser Fabrik zeichnen sich durch solide Arbeit ruhigen Gang und reinen Ausdrusch aus. Echt«. Ein« vor «inigen Tagen bei Willensen an einer Tanne hängend aufgefunden« unbekannte männliche Leiche, mit dem Namen „Hannover" im Hut, ist jetzt als die des Schreibers Oscar Voigt aus Linden recognoscirt worden. Voigt soll zuletzt in einer Lindener Düng«rsabrik beschäftigt ge- Göttingen. Auf dem Friedhofe an der Weender Chaussee, fand die Enthüllung des von dem Professor Eberlein geschaffenen, Denkmals für G. A. Bürger statt. Bei dem schlichten Charakter der Feier war von jeder weiteren Ausdehnung der Einladun gen abgesehen worden. Dortmund. Der Post-Assistent Wieling, welcher in Hamm um Pfing sten einen Geldbrief von .über 900 M. unterschlagen hat, wurde vom hiesigen Schwurgericht zu acht Monaten Ge fängniß verurtheilt. Der Vater des 8., Gendarm in Schwelm, hatte den ungetreuen Sohn dem Gerichte selbst eingeliefert. Bau des Kaiser Wilhelm - Provinzial- Denkmals in der Porta Westfalica ha ben bei der günstigen Witterung in letz ter Zeit einen bemerkbaren Fortschritt gemacht, der namentlich bei den ge waltigen Bögen zur Verbindung der sechs Pfeiler des Baldachins (Thurm zur Aufstellung kommt) in die Er scheinung tritt. Die Zahl der Arbeiter ist bereits von 60 auf 90 gestiegen, nach den Feiertagen steht weiterer Zu wachs in Aussicht. Nach von der Bau leituiig angestellten Berechnungen sind von dem ganzen Werk 62 Procent fertiggestellt, und es läßt sich bereits jetzt mit Bestimmtheit übersehen, daß die übrigen 48 Procent-bis zum 16. September nächsten Jahres geleistet sein werden. Altenkirchen. In dem Dorfe Daaden sind 18 Gebäude, darunter Elberfeld. Der Proceß in im Betrage von 20,000 M., sowie meh gestohlen. Auf Benachrichtigung des New Uvrker Bankhauses hin ist die Auszahlung der accreditirten Summe K a s s « l. Hier hat sich eine Liebes entriß ihm den Revolver. Lohr wurde feststellte, geschah das Attentat wegen verschmähter Liebe. Frl. Hähnert, die 21 Jahre alt ist, hatte ihre Verlobung tigte laut abgesandter Briefe, sich selbst I N chb 112 hauß der Wittwe Peter Wallenstein bis trunkenem Zustande vom Thurme der Stadttirche abgestürzt. Er blieb so fort todt. Wiesbaden. Eine der hiesigen Hauptsehenswürdigieiten, die russische Kapelle auf dem Neroberg, wird ge genwärtig renovirt. Die sehr schwie rige Arbeit, die Vergoldung der Thür me, hat eine Firma aus Frankfurt wurde bei St. Peter an der holsteini schen Nordseeküste ein« Flaschenpost aufgefunden, in welcher eine Visiten karte des Schauspielers Max D. und ein Zettel aus Helgoland vom 26. Juni lag mit der Bleistiftnotiz: „Wir sind daß es ihr unerklärlich sei, wie das lebensfrohe junge Paar sich zu einem solchen Schritte habe entschließen kön nen. Im Keller der Vereinsbank fand eine furchtbare Gasexplosion statt, durch welche ein« Frau tödtlich ver letzt und große Verwüstungen ange richtet wurden. Eigenthum der Darmstädter Maschi nenbau - Actiengesellschaft, ist gänzlich abgebrannt. Oldenburg. Der Ackerknecht Norrenbrock aus Warnstedt, welcher vor einigen Tagen den Gutsbesitzer Wille durch einen Messerstich getödtet hat und nach der Mordthat floh, ist er die That beging, betrunken gewesen sein. Holzminden. Großes Aufse hen erregt hier die Verhaftung des Ar- chitekken PH. Fischer. Derselbe, seit erfolgten Concurse wissentlich falsch ge schworen, auch Wechsel gefälscht zu Ha ber». Während der geraumen Zeit hat Fischer sich durch falsche Abmeldung in München der ihn seit jener Zeit ver folgenden Nemesis zu verheimlichen verstanden, bis er nun aus Requisition der k. Staatsanwaltschaft in München verhaftet und geschlossen unter Be deckung dahin abgeführt wvrden«st. Camburg. Dieser Tag« ertrank der Schuhmachermeister Pfeifer in der Saale. Er schöpfte an einer tiefen Stelle Wasser, wobei er abglitt und hineinfiel. Trotzdem gleich Hilfe zur Stelle war, konnte er doch nur todt herausgezogen werden. Jena. Ertrunken ist beim Baden in der Saale in Folge eines Schlag anfalls der dem akademischen Gesang verein zu St. Pauli angehörende Stu dent Ferd. Schmidt, Sohn des Kastel lans Schmidt auf der Beste Heldburg bei Hildburghausen. Weimar. Das Wieland - Haus ist an einen Industriellen für 75,000 Mark verkauft worden. -Es ist sehr zu beklagen, daß das Wieland - Haus nicht wie das Goethe-, Schiller- und Herder - Haus auch in staatlichen oder städtischen Besitz gelangte. Die un ter dem schweren Verdacht des Gatten mordes verhaftet gewesen« Frau Rit ter aus Umpferstedt bei Weimar ist wieder aus der Haft entlassen worden. Es sollte dieselbe ihren vor sechs Mo naten verstorbenen Ehemann, denGast wirth Ritter, durch metallische Gifte getödtet haben, um einen Liebhaber Heirathen zu können. Die Untersu chung des ausgegrabenen Leichnams hat indessen den Verdacht keineswegs bestätigt. München. Im kgl. Hoftheater halb weniger Minuten die ganze Bühne unter Wasser gesetzt war. Menschli cher Berechnung nach erscheint es dei^i hier die 36 Jahre alte Erzieherin Ma kenstem bei Pfronten öffentlich ver steigert. Diese Ruine war früher im Besitze des Königs Ludwig 11. von Bayern der auf dem Falkenstein, einem 1276 Meter hohen, vereinzelt dastehen den Berge, eine neue Burg im alten Oberstdorf. Kürzlich Abends zwischen 10 und 11 Uhr sind in das Wohnzimmer des königlichen Försters Schwarzkopf in Oberst'dorf (Allgäu) zwei scharfe Schüsse abgegeben worden, glücklicherweise ohne Schaden anzu richten. Die Gemeinde muß nun meh rere Wochen lang Nachts Schutzwachen für das Forsthaus stellen. Schwarz kopf ist bei der Bevölkerung sehr unbe liebt. RegenSburg. Im Westbahnhof Leiden erlegen ist. Würzburg. Der Großindu strielle Georg Nöll, Besitzer der Nöll- Kriegsfeld. Ein hiesiger Bä ckermeister A. hat sich in Bingen er tränkt. Fachgew«rb«-Ausstellung für das Ho tel- und Wirthschaftswesen eröffnet. Die Ausstellung ist recht zahlreich be schickt; 381 Firmen aus der Pfalz, Württemberg, Rheinland - Westfalen matien und Frankreich haben ausge Dresden. Nach Verhältniß der lometer, in Bayern 76,8 Kilometer in Sachsen aber 161,8 Kilometer Eisen bahnen. Der Gärtner Jöhne, der in Loschwitz ein« alt« Ausländerin be verurtheilt. In drei Monaten 81 Wechsel im Betrag« von 38,800 Mark nand Emil Kruse, der unter der Firma Kruse und Seidel in der Packhofstraßc eine Mehl- und Butterhandlung ,» betrieb, fertig gebracht. Deshalb Jahren Gefängniß und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt. Markranstädt. Vom Leipzi ger Schwurgericht wurde der hiesige Stadttalsirer Emil Hasenpflug wegen Unterschlagung im Amt unter Anrech nung von drei Monaten der erlittenen Untersuchungshaft zu drei Jahren Ge- fängniß und fünf Jahren Ehrenverlust verurtheilt. Dagegen wurde der ange klagte Sparkassenrendant und Kirchen buchfiihrer Höra von der gegen ihn er hoben enAnllage der Begünstigung frei gesprochen. Leipzig. Hier hat sich ein Steinbruchsarbeiier, Emil Jithling, deshalb mittelst Dynamit erschossen, weil er aus feiner Wohnung herausge setzt werden sollte. Der Bedauerns werthe ist verheirathet und hinterläßt drei Kinder. > Stuttgart. Erfreulich ist es, daß an der nächstes Jahr hier stattfin denden Wander-Ausstellung der Deut schem landwirthschaftlichen Gesellschaft sich auch die Reichslande hervorragend betheiligteni wollen. Bekanntlich fand 1890 die Wander-Ausstellung in Strasburg statt. Zu den Kosten der Beschickung soll ein entsprechender Po sten in den nächstjährigen Landes- Haushalls-Etat eingesetzt wexden. Aalen. Dieser Tage brannte an einem massiven Hauptgebäude der che mischtechnischen Fabrik von Ad. Krauß der mittlere Theil des oberen Stocks vollständig aus. Biffingen a. d. Enz. Der 16 Jal/.e alte Lehrling Reich aus Vehlin gen ist beim Baden in der Enz ertrun ken. Bremen. OA. Sauglan. Durch Unvorsichtigkeit des Dienstpersonals ist die Zic,:rlei des Thomas Kaufmann abgebrannt. Gmünd. Im nahen Muthlangen ist das freistehende Wohnhaus desßau ern Joh. Seitzer bei starkem Sturm wind bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Es konnte nichts ge rettet werden. Neckarsulm. Die G Untersu chungshaft gezogene 22jährige Mari« Winter von Stein legte «in unum- Geständniß dahin ab, daß sie ihr n«ugebor«neS Kind in die Abort- Nied«rstotzing«n. Bei der dieser Tage stattgehabt:.! Stadtschul!- heißenwahl wurde Staudenmaier au?, Giengen gewählt. Er hat vor der Wahl das Versprechen gegeben, nach sechs Jahren sich einer Wiederwahl zu un terziehen. Karlsruhe. Vor der Straf kammer als Berufsinstanz wurde dieser Tage die Klage der freisinnigen Stadt verordneten Delisle, Dr. Weill und Dr. Friedberg, gegen den Stadtverord neten Brombacher, wegen Beleidigung verhandelt. Das Schöffengericht hatte Brombacher, der an die Kläger, die im Stadtvercrdnetencollegium gegen die tionsgenossen gestimmt hatten, einen anonymen Brief geschickt, der eine Reihe starker Schmähungen und Beleidigun gen enthielt, zu 600 Mark Geld strafe verurtheilt. Gegen dieses Ur theil war von beiden Seiten Berufung eingelegt worden. Die Strafkammer ermäßigte die Strafe auf 300 Mark. Allensbach. Im See ertrank der 14 Jahre alt« Sohn des Bahnwarts Titus Böhe. Oehningen. In Stiegen sind die Häuser der Landwirthe Engelbert Dietrich und Peter Osterwald abge brannt. Schaden über 16,000 Mark. Ottenau. Der 64 Jahre alte verheirathet« Landwirth Michael Zapf der feit 14 Tagen vermißt wurde, ist erhängt im Gemeindewald aufgefunden worden. Zell-Weierbach. Die Scheuer des Landwirths Franz Buchert ist ab gebrannt. Schaden 6000 Mark. Das Wohnhaus des Rebmanns Albert Kie fer und desMaurers Nepomuk Bruckert ist stark beschädigt. Zwei Knaben, die ein Feuerle machen wollten, haben den Brand verursacht. Alzey. Dieser Tage entstand in der zwischen Alzey und Heppenheim ge legenen Weisheimer'schen Mühle Feuer und wurde dieselbe, wie das Wohnhaus die 74jährige Ehefrau Boos. Als Ur- Rhein« am abgesteckten Badeplatz er trank der 16jährig«Sohn des Arbeiters Nik. Schmidt. Schon eine größere Anzahl der Mann schaft ist nach dem Wassergenusse er krankt. selbst gestellt. Nach kurzem Aufenthalt kam er nach Frankfurt, wo er beim Re giment 81 eingestellt wird. Ballersdorf. Hier herrscht betroffen. Auf des letzteren „Halt!" Wien. Der 19jährige stellungslose Comptoirist Max Smolka machte bei der niederösterreichifchen Eskompt«- Bank den Versuch, auf einen gefälschten Check der Firma Steger A Co. 16,000 Er wurde sofort v«r Bozen. Di« Schwester d«Z Hof photographen Knoll, eine Dam« von 62 Jahren, hat sich vom zweiten Stock auf das Pflaster gestürzt und blieb mit zerfchmett«rtenGlied«rn liegen. Ihr Zu stand ist hoffnungslos. Das Motiv d«r That soll unglückliche Liebe gewe sen sein. Brünn. Zu Pfingsten haben sich der hiesige Bäckergehilfe Wendelin Strzelc y und seine Geliebte in Schwzrzawa ertränkt, weil sie sich >«- gen ihrer Mittellosigkeit nicht Heirathen konnten. Bei der letzten Ziehung der Rothen-Kreuz-Loose entfiel nun der Haupttreffer von 20,(XX) Gulden auf ein Loos, welches dein'Strzelecky ge hört hatte und nach dessen Tod in den war. Pilsen. Das hiesige Bürgerlich« Bräuhaus hat im abgelaufenen Jahre Häusern theil, so daß auf jeden Besitzer eine Dividende von 4804 sl. entfällt. Das im Jahre 1842 zur Gründung des Brauhauses eingezahlte Kapital 200 sl.! Gegenüber dem Vorjahre er giebt sich «ine Erhöhung der Dividende um 848 sl. Schru ns. Im Hause des Kaufmanns Peter explodirte «in mit i't,?ute das Pferd, so daß das Gi fährt kam. Seit mehreren Tagen wird m Bern der 80jäh?lge Herr v. Steiger- Bigott vermißt. Zuletzt sah man ihn im Bremgartenwald spazieren; cifriges Such«n war bis jetzt erfolglos. Man vermuthet «in Verbrechen. Liestol, um sich einer Strafwache zu entziehen. Er erlitt einen schweren Achselbruch. Frei bürg. Dahi«r gastirt« ein Cirkus unter dessen Personal ein zar tes, geschicktes Bübchen die besondere Aufmerksamkeit und Sympathie des Publikums erregte. Als man dem Kleinen genauer nachforschte, stellte sich heraus, daß es ein Freiburger Kind war und von armen Eltern stammte, die in Chile starben. Dort war das Kind von einer Pslegefrau an eine Cir. kusgesellschaft vertauft worden und kam jetzt nach langen Irrfahrten wieder in sein Vaterland. Leider war der Cirkus schon abgereist, als man diese Geschichte endlich festgestellt hatte. Man weiß nicht, wo die Truppe sich jetzt be findet. Glarus. Der 80jährige Bäcker meister Fritz Becker von Ennenda hat den Glärnifch erstiegen. NachdenMittheilungen des aus Nicaragua nach London zu rückgekehrten englischen Forschungsrei senden Archibald Roß Colquhoun ist der Bau des Nicaragua-Canals ver hältnißmäßig leicht durchführbar. Seine Gesammtlänge beträgt von der atlantischen bis zur pacifischen Küste nur 169j engl. Meilen. Davon bieten 142 Z engl. Meilen gar keine Schwie rigkeiten' dar, indem der San Juan- Fluß und der Nicaragua-See benutzt werden können. Ein Durchstich ist nur auf einer Strecke von 26H Meilen nö thig. Der Nicaragua-See hat das höchste- Niveau des ganzen Eqnals. Aus dem See ergießt sich der San Juan-Fluß in den atlantischen Ocean. Der Fluß wird bei Ochoa 64 engl. Meilen vom See und 30 engl. Meilen vom atlantischen Ocean eingedämmt Canal nach Greytown gebaut werden. Die Hauptschwierigkeiten bestehen sämmtlich auf der atlantischen Seite. Der 17 engl. Meilen lange Durchstich von Brito an der pacifischen Küste nach dem See ist leicht herzustellen. Das Klima der Gegend ist unendlich besser, als das am Panama-Canal. Seine Gesundheit hat bei einem Besuch nicht gelitten, sondern sich eher gebessert, ob gleich Colquhoun jene Gegend in der heißesten Jahreszeit bereiste. Er ist fest von der ungeheuren Wichtigkeit des Nicaragua-Canals für die Ber. Staa ten überzeugt, und glaubt, daß der Ca nal mit der Zeit noch größere Bedeu tung erlangen wird, als der Suez- Canal. Ein in Neckarems be gangener Mord übte bei der Verhand lung vor dem Stuttgarter Schwurge richt eine ganz außerordentliche Zln ziehungskraft insbesondere auf das schwächere Geschlecht. Nicht nur daß Frauen jedes Alters und Standes Frau ließ sich sogar täglich ihr«, jüngsten Sprößling in den Justizpa last bringen, um ihn während der Mittagspause zu stillen! In einem Vororte WienZ ist jüngst ein Mann gestorben, der gegen diese Institution richtet, sowi« frauenfeindliche Werk« überhaupt. Die Hauptthätigkeit des Ehefeindes siel aber in die Siebziger-Jahre. Tag für Tag studirte er in dem damaligen „CafS Gab«fam" die Jnseratenspaltm der Zeitungen durch; er fahndete nach Werlobungsanzeigen in Wiener, so " Wie in Provinzialblältern, und dann notirte er sich die Namen und die Adressen in sein Merkbüchlein. Am nächsten Tage erhielt der betreffende Bräutigam zu seiner Ueberraschung neben den BeglückwünschungSkarten der Freunde und Bekannten ein« ge druckte „Zuschrift", vier Seiten Quart im Umfang, die mit dem fettgedruck ten Warnungsrus: „Heirathen Sie nicht!" begann. Der Gegner der Ehe hatte in diese vier Seiten Alles zu sammengedrängt, was nur irgend zur abfälligen Kritik des EhelebenS ge sagt werden kann, nicht ohne Geist und Logik, ja sogar stellenweise sehr überzeugend, u>nd es ist nicht unmög lich, daß irgend ein Bräutigam für «inen Augenblick stutzia wurde. ES war in dem Schreiben auf all« Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten eines ewigen Bündnisses zwischen zwei modern erzogenen Culturmen sch«n hingewiesen und es wurde dem Manne genau vorgerechnet, was er im > besten Falle bei dem Handel gewin ! nen kann. Es war nicht eben viel —- 'und das Rechenexempel mußte selbst den beherzteste» Freier abschrecken. Viele Jahre lang betrieb der Ehefeind diesen Abschreckungssport, ob er ihn je gänzlich eingestellt hat, ist unS nicht bekannt. Nun ist er gestorben, und er wird kein Wort mehr gegen die Ehe sagen. Sem Ableben betrauert eine — ziemlich junge Wittwe. ! DersächsischeErzberg bau, einst der Stolz des Königreichs Sachsens und eine reich« Einnahme quelle, ist, wie überhaupt in den letz ten Jahren, so auch wieder im Jahre 1894 bedeutend zurückgegangen. Von den 164 Gruben haben jetzt nicht we niger als 96 den Betrieb einstellen müssen. Den größten Rückgang ha ben die Silbergruben des Erzgebirges M für die Tonn« gegen das Vorjahr ge , sunken ist. Ueberhaupt arbeiten die sächsischen Silbergruben schon seit Jahren mit Verlust, und die Regie- rung läßt sie nur um deswillen noch zu machen. Auch Eisen, Zink, Blei, ! Zinn, namentlich aber Wismuth sind im Preise zurückgegangen. So geht diese einst glänzende Industrie, die sriiher einem großen Theil der Bevöl kerung des Erzgebirges ein reichliches Brot gab, mehr und mehr ihrem Ende entgegen. Folgende hübsche Epi sode von der Eröffnung des Nordost fee-Canals wird erst jetzt bekannt: Bei der Durchfahrt der Schiffe durch den Canal wollte es sich die Rends burger Stadtcapelle nicht nehmen lassen, auch ihrerseits zu der Verherr lichung des Festes beizutragen. Sie hatte sich die Nationalhymnen sämmt licher Schiffen, die den Canal durch fuhren, einstudirt, und so wurde denn jedes Schiff mit der betreffenden Me lodie begrüßt. Das letzte der erschei nenden Schiffe war ein türkisches. Darob große Bestürzung bei den Rendsburger Stadtmusikanten, auf eine türkische Nationalhymne waren sie nicht „eingefuchst". Doch als sie in d«r Flagg« des türkischen Schiffes einen Halbmond erblickten, kam ihnen ein glücklicher Gedankt und schnell entschlossen Huben sie an: „Guter Mond, du gehst so stille" u. f. w. Den lieben Türke» hat die Nationalhymne derartig gefallen, daß sie sich sofort die Noten von der Capelle haben lom men lassen. Die Bevorzugung deut scher Universitäten seitens amerikani scher Studirender hat schon seit län gerer Zeit in Frankreich den Wunsch entstehen lassen, hierin einen Wandel zu Gunsten der eigenen Hochschulen herbeizusühren. Zu diesem Behufe hat sich nunmehr ein sranzösisch-am«- rikanisches Comite constituirt, welches sich zur Aufgabe stellt, lernbeflissenen Amerikanern den Zutritt zu den Hör sälen der französischen Fakultäten zu erleichtern und dadurch engere geistige Beziehungen zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten zu knüpfe». Gedachtem Comite sind bereits zahl reiche Notabilitäten der französisch«» Gelehrtenwelt beigetreten, so daß man in Paris sich der Hoffnung hingibt, es werde gelingen, aus dem betretenen Wege allmiilig die Amerikaner dem Besuche deutscher Bildungsanstalten abwendig zu machen und ihren Stu i Universitäten obzuliegen. I In Mailand kam es ! beim Trabwettrennen zu erregten Scandalscenen. Das Publikum war bereits durch das incorr«cte Fahren mehrerer Theilnehmer erbittert und stürmte, nachdem die savorisirte Stute „Barracca" beim ersten und zweiten Heat von dem Fahrer sichtlich verhal ten und hierdurch anderen minderwer thigen Pferden der Vortritt gelassen worden war, in den Actionärraum, demolirte die Einrichtung daselbst ! und bedrohte und beschimpfte die Jury. Es kam zu Schlägereien, wel chen die Polizei ein Ende machte. Die des dritten Heats. Di« Presse er klärt, das Publikum fei in Mailand wie auch anderswo vollkommen den jchnnndelhafteir KahrrM 7
Significant historical Pennsylvania newspapers