»»«tsch« Loeal>»»aqrl»t«««. / " Berlin. Die Rixdorfer Acht- Millionen-Erbschaft der Hulda Bähr ihat sich als ein ganz raffinirter Schwindel der berüchtigten Firma Lundt <K Co. in London entpuppt. Es handelte sich hier für die Gauner firma um Erlangung eines Vor schusses. Ein großes Schadenfeuer brach neulich Abends in Steglitz in der Albrecht Str. No. 106, in dem D?chstuhl° des Ge bäudes wurde völlig zerstört. Zahl ireiche Feuerwehren der Umgegend wurde ein Commando des Garde tschützenbataillons beordert. Der Be trieb der elektrischen Straßenbahn war längere Zeit gestört. Brandenburg. Durch «ine Ohrfeige getödt«t wurde in d«m Dorfe Marzahne der Mühlenbesitzer Babing, der mit dem Viehhändler W. aus Ziemlichen Ursachen in Streit ge rathen war und von diesem eine Ohr eine Leiche. Göritz. Der Pastor Kretschmer dahier wollte den Sohn des Cantors Schulz vom Ertrinken retten. Bei diesem Versuche fand er durch einen Herzschlag seinen Tod in den Fluthen per Oder, während d«r Knabe durch Passanten gerettet wurde. Die Leiche ist nach längerem Suchen gefunden Worden. Allen st ein. Di« Strafkammer derurtheilte den Wirthssohn Rudolf Kolossa, der in der Strafanstalt Wat tenberg «ine 16jährige Zuchthaus strafe wegen versuchten Mordes ver büßt, zu 2j Jahren G«fängniß, weil er am 13. März den Regierungsrath Reuter aus Königsberg, als dieser die Strafanstalt revidirt«, mit einem Stück Holz erheblich verletzte. Mehl sack. Ein furchtbarer Wir belsturm richtete hier große Verhee rungen an. Durch Schloßen in der Größe von Wallnüssen wurden die Fensterscheiben aller Häuser auf der Nord- und Westseite zerschlagen. Alle Gemüsegärten und Felder der Um gegend sind verwüstet. Zwei Kinder, welche im Freien von dem Unwetter irberrascht und vom Hag«l niederge worfen wurden, ertranken in einer zum Strom angeschwollenen Straßen rinne! fünf andere Kinder werden vermißt. Mehr«« Personen sind durch herabfallende Ziegel undMauer tverk verletzt worden. Pillau. Kürzlich begaben sich mehrere Knaben aus das Glans, um Blumen zu pflücken. Der kleinere Fritz Koschorreck ging an das Wafch sloß des Festungsgrabens, stürzte kopfüber in den Graben und ertrank. In einer der letzten Nächte hat es hier so stark gefroren, daß an wenig geschützten Stellen Gemüse und Kar toffeln in großer Zahl ganz abgefro ren sind. Cart Haus. Der Rechtsanwalt und Notar Busch stellte sich selbst der Höhe von etwa 2V,(XX) M. unter schlagen. Dan zig. Nachdem der Abbruch der alten Gebäude an der Hundegasse beendet sein wird, soll alsbald, also gebaudes begonnen und in diesem Jahre der an das jetzige Telegraphen gebäude anstoßende Neubau an der L 3 Meter Länge, 17 Meter Tiefe, 3 der Postgasse, etwa 38 Meter lang, Schützenhauses.' Greifenhagen. Der Forst aufseher Liebenow war in Wyrow beim Richten einer Scheune behülslich, als plötzlich ein Balten herabfiel und den L. so unglücklich auf die Brust traf, daß er nach einigen Stunden verstarb. Beim Baden in der Oder erkrank der 12 Jahre alte Sohn des Nagelschmiedemeisters Walter. Stargard. Ein unfreiwilliges Engagement mußte hier ein verkrach ter Theaierdirektor Namens Rosen thal-Wissinger antreten. Derselbe wurde auf dem hiesigen Bahnhofe verhaftet, als «r eine längere „Erho lungsreise" antreten wollte, nachdem «r durch verschiedene Schwindeleien. Vorspiegelung - falscher Thatsachen «tc., eine Anzahl Einwohner von Stargard um größere Geldbeträge geprellt hatte. Nach seinem eigenen Geständniß ist W. kürzlich mit baa r«n fünf Mark in der Tasche nach Stargard gekommen, ist aber als genfch«ibe in Gestalt eines Halbmon des. Sämmtliche Gegenstand« wur- ben beim Torfstichen in der Nähe von Plath« gefunden. Bromb«rg. Aus dem im Kreise Bromberg gelegenen Gute Smolary sollen IL Rentgüter unter den üblichen Bedingungen gebildtt werden. Es scheint danach, als soll ten die Rentgutsauftheilungen in un ser«m Kreise mehr in Aufnahme kom men. Dem technischen Eisenbahn controlleur Büchman in Bromberg ist für die Erfindung eines Ausglei chungsgewichtes für Lokomotivkessel «in« Prämi« von 100 Mark aus d«m Fonds zur Prämirung nützlich«! Er findungen auf dem Gebiete des Ei senbahnwesens gewährt worden. Jntroschin. In Folge von Unvorsichtigkeit brach in dem am Schweinemarkt liegenden Hause des Bäckermeisters Schröder in Zdüny Feuer aus, welches nicht nur dieses, sondern auch das Haus des Bürsten machers Jaler in Trümmer legte. Es bedurfte der ang«strengtesten Thätig keit der Feuerwehr bis in die Nacht hinein, um die Nachbarhäuser zu schützen. Posen. Die letzte diesjährige Fronleichnamsprozession fand auf St. Roch statt und war ebenfalls sehr stark besucht. Nach Schluß derselben Görlitz. Im Jauernicker Walde würd« ein Sommerfrischler, welcher in Jauernick sich zur Erholung auf hielt, von einem 38 bis 40 Jahre alten Strolch überfallen und der maßen mißhandelt, daß er halbtodt liegen blieb und schwere Verletzungen davontrug. Der Vorfall hat großes Aufsehen unter den Jauernicker Som fin Hedwig Reichenbach auf Pilsen i. Schl. im Oktober vorigen Jahres wegen fahrlässigen Falscheides ge fällte Urtheil, welches auf sechs Wochen erkannt. Sprottau. In Kreuzburg brannte die amerikanische Holzstift im Gefängniß. Halle. In einer abgehaltenen Sitzung des engeren Ausschusses für künstlerische Leitung des Festspiels Mk.) aus der Ortskrankenkasse der Rittergutes zu Kladen ab. Als sich Pfauen. Hübner, Tkuben etc. bei Ge legenheit der Fütterung zusammenge fchaart hatten, stieß plötzlich aus der Höhe ein Habicht herab und versetzte einer Taube einen tödtlichen Schna belhieb. Als darauf der Raubvogel sich ein wenig erhob und dann wieder senkte, um seine Beute mit den Fän gen zu ergreifen, schoß auf ihn ein Pfauenhahn zu und verletzte ihn der artig den Flügel, daß er kampfun fähig wurde und gefangen werden konnte. Helgoland. Die Kurkapelle ist hier eingetroffen. Die Leitung derselben liegt wieder in der bewähr sammlung der Propstei für Münster dorf ist zum 26. Jiili nach Itzehoe die Propsteikolvortage und über die schleswig-holsteinische Missionssache werden. der That spurlos verschwand, ist ver haftet und bereits dem Amtsgericht überliefert. Einbeck. Als der Hauptmann Louis v. Berckefeld in Groß-Schneen 1796 gestorben war, brach über dessen Nachlaß der Conkurs aus. Dieser Konkurs ist nach Beendigung des Ver gerichts aufgehoben worden. Emden. Die 26jährige Wieder kehr des Sedantages wird in unf«rer Stadt b«sond«rs festlich gefeiert wer den; an demselben Tage soll die Ent hüllung des Kaiser Wilhelm Denk mals, das vom Bildhauer G. Kiist- Freren. Hier beging unser Krie gerverein das Fest der Fahnenweihe, wozu Deputationen der Kriegerver eine Quakenbrück, Meppen, Lingen u. s. w., je mit der Fahne, sowie der Herr Eisenbahn-Di rektor Hummel-Lingen, erschienen waren. Herr Major Dettmers-Lin gen hielt die Weiherede, welche mit ei nem begeistert aufgenommenen Hoch vuf den Kaiser schloß. Lahn. «Sechzehn Jahre unter wegs war ein Brief eines von hier gebürtigen Seemann, der diesem im Jahr 1879 nach Philadelphia mit dem Bemerken „Falls Adressat abge war. Nach langen Irrfahrten um den ganzen Erdball ist der Brief dieser Tage endlich dem Adressaten dahier zugestellt worden, der sich inzwischen theilt. Laar. Eine irrsinnige Frau von hier versuchte ihr Kind zu verbrennen, indem sie dasselbe mit Petroleum überschüttete und das Petroleum an zündete. Zum Glück kam der Mann sich in dem großen Saale völlig verlo ren. Rösike sprach über die Ziele des Bundes und die politisch« Aufgabe ge habe. Altenkirchen. Ein eigenarti ges Ehehinderniß ist in dem Orte F. unseres Kreises aufgetaucht. Als nämlich ein Paar sich standesamtlich trauen lassen wollte, war es nicht mög lich, weil die Formular« „alle ge worden" waren und erst in Coblenz bestellt werden mußten. Köln. Kürzlich verschwand von einem Rhein-Dampfer ein Kellner, dessen Leiche in den letzten Tagen ge ländet wurde. Der Staatsanwalt hat nunmehr eine Untersuchung angeord net, da der begründete Verdacht vor mißt. Mülheim. Bei einem Spazier gange über die Schiffsbrücke gerieth «in Brautpaar, welches in den nächsten Streit. Plötzlich stürzte der Bräuti gam in den Rhein und verschwand in den Wellen. Die Braut wurde ver haftet zwecks Untersuchung, ob Mord oder Selbstmord vorliegt. Wesel. Dieser Tage wurde hier ein etwa 42 Jahre alter Militär-Ge fangener aus der Nähe von Aachen eingebracht, welcher aus einer gering fügigen Ursache vor etwa 17 Jahren in's Ausland geflüchtet war und sich jetzt freiwillig der Militärbehörde sei ner Heimath gestellt hat, weil sein Ver mögen mit Beschlag belegt worden war. Er hat hier eine 18monatliche Festungshaft zu verbüßen. Frank 112 u r t a. M. Dieser Tage sprang, die Ehefrau des im ersten die Wirbelsäule, so daß der Tod bald Der 24 Jahre alle Graveur Fritz Un ein Ziel. Das Paar soll, wie es heißt, l" sh ' Der Hochitt d Herscld. Der Dienstknecht Ja mordung seiner Geliebten Elisabeth Bach festgenommen wurde, hat sich mit dem Rasirmesser den Hals abgeschnit ten. . - . - Hamburg. Die gegen den flüch tig gewordenen Wucherer Kirchmann eingeleitete Untersuchung ergab, daß derselbe Betrügereien im Betrag von 100,000 M. begangen hat. Kirch mann, der steckbrieflich verfolgt wird, war, wie sein Genosse Leander, in Sportskreisen sehr bekannt. Malchin. In Panstorf bei Malchin steht ein altes, unbenutztes Kirchengebäude, in welchem bis zehn Mark gemietheten Wagen nach dem Malchiner Bahnhof gefahren. Der Erste fuhr dann mit der Glocke per Wildeshausen. Der Bau der ten. Das feierlich« Richtfest des Neu baues war für Wildeshausen ein Er «igniß. Anhalt. Dessau. In Oranienbaum er eignete sich ein größeres Brandun ftändig vernichtet. Der Schaden be trägt über eine Million Mark. Ur heber des Unglücks ist ein 9jähriger Knabe aus Dessau, der während der Ferien Verwandte in Oranienbaum die Benennung der öffentlichen Stra ßen und Plätze dem Magistrat zusteht, da die Beschlußfassung hierüber dem Rudolstadt. Dieser Tage töd tete sich in seiner Wohnung der Wei chensteller Albert Grammatik durch ei nen Revolverschuß in die rechte Schlä fe. Vorher hatte Grammatik, der an Säuferwahnsinn litt, mit einem Ter zerol auf feine Frau geschossen. Weimar. Wegen Vergiftung ihres Ehemanns wurde in Umpser stadt die Gastwirthswittwe Ritter ver haftet. Sie hatte denselben nach „chinesischer Methode", indem sie ihm Messingstaub unter die Speisen misch- Stuttgart. Neulich Abends wurden die Besucher der Musikhalle in Nills zoologisch«m Garten dadurch in großen Schrecken versetzt, daß plötzlich der große in der Mitte des Saales ausgehängte Kronleuchter von der Decke herabstürzte. Zum guten Glück waren die Tische in der nächsten Umgebung Mühlacker. Auf dem Bahnhofe der Station Enzberg stürzte der Fa brikant Ratz aus Pforzheim beim Einsteigen in den Zug, den er in Eile zu erreichen suchte, zu Boden und ge rieth unter die Räder, so daß er nach mehreren Stunden qualvollen Leidens seinen Geist aufgab. Der Verunglückte war Anfangs der dreißiger Jahre und noch ledig. Reutlingen. Die hiesige Wein gärtner-Genossenschast feierte ihr 338. Jahresfest, den sogenannten „aunseli gen Montag" in althergebrachterWeise durch Festgottesdienst und feierlichen Umzug, bei dem die Zunftfahnen und das Rebenmännch«n, eine kleine, mit den. Nachmittags fand die üblich« Umtrunk in der Kelter und Abends Tanzunterhaltung statt. Schorndorf. Der 16jährige Sohn der Wittwe Layer dahier, wel cher an Epilepsie litt, hat sich er- tll' P l' ' ss" seit einiger Zeit eine Untersuchung we gen Vergehens gegen Paragraph 182 des Strafgesetzbuches im Gange ist, wurde vor die Staatsanwaltschaft Tii- Haft genommen. Karlsruhe. Zum Landeskrie gerfest hat das Präsidium des badi die alten Soldaten in ihrer heimathli chen Kleidung erscheinen. Der Fest zug wird durch die Trachten um «in der Unterschlagungen wurde hier der Prokurist von der Eisengießerei Ge brüder Bolze verhaftet. Der Bu reauvorstand der hiesigen Ortskranke nkasse 1., Karl Findler, ist seit mehre ren Tagen flüchtig. Ob sich derselbe Unterschlagungen oder sonstige Unre gelmäßigkeiten hat zu Schulden Win nen lassen, wird die eingeleitete Unter suchung ergeben. Pforzheim. Gemeinderechner Haller in Lehningen, Amt Pforzheim. vom Blitze getroffen und getod Rastatt. Die Herren May und Bllrstenfabrik, sind auf Antrag der groh. Staatsanwaltschaft letzthin ver haftet worden. Staufen. Die Fabrik der Fir maJoh. Brodbeck gerieth neulich Nachts in Brand. Dachstuhl und 3. Stock sind ausgebrannt. Dresden. Vier Arbeiter der Siemen'fchen Glasfabrik wurden durch die sie sich bei dem Pförtner der Fabrik deren liegen schwer krank im Kranken- Haufe. Der Pförtner und der Droguist, bei welchem ersterer die Tropfen geholt hatte, sind verhaftet worden. auf kurze Zeit auf ein Zimmer zurück zog. Als der Gast nicht wieder zum Vorschein kam, sah der Wirth nach und fand hierbei den Gast auf dem Sopha als Leiche vor. Wie später ermittelt wurde, ist der Verstorbene ein hiesiger Regierungsbaumeister, der sich selber durch Gift den Tod gab. Leipzig. Als an einem der letz ten Abende ein schweres Gewitter am Himmel stand, wollte das in der'Dem meringstraße in Lindenau wohnende 44jährige Fräulein Anna Töpfer die Fenster des Wohnzimmers zumachen; tödtet. erschoß sich in der Nähe des Brünlaß berges der in Aue beschäftigte Former Schubert mittels Wasser. Zwickau. Dieser Tage ist das im Jahre 1482 erbaute Magazin, früher den. Ein reicher Bergherr, Martin Römer, ließ es auf eigene Kosten für mehr als 10,000 Gulden errichten und schenkte es der Stadt. Martin Römer gesammt 101,760 Gulden. Darmstadt. Ein hiefigerSchnei der wollte in «in«m Anfall von Welt schmerz seinem Leben durch Ertränken im Wooci ein Ende machen. Vorsichti gerweise theilte er zuvor dem Schutz manne der Polizeiwache am Woog sei ne» Entschluß mit, oer den Selbst mordcandidaten natürlich in sichereOb hut nahm und auf dem Revier ablie ferte, wo man ihn bis zum nächsten Morgen behielt. Da dem Schneider alle Selbstmordgedanken inzwischen vergangen waren, wurde er nach Hause entlassen, wo es wohl noch eine Ausein andersetzung mit seiner „besseren Hälf te" gegeben haben mag. Gießen. Die Stelle eines besol deten Beigeordneten hiesiger Bürger meisterei wurde dem Regierungs-Asses sor Wolsf, der bisher dem Polizeiamt vorstand, übertragen. Hainstadt. In dem der Firma Holzmann ck Co. gehörigen Thonwerke kam der 18jährige Arbeiter Karl Sei pel von Klein - Krotzenburg im Ma schinenraum der Transmission zu nahe, wurde von derselben erfaßt und erlitt schwer« Verletzungen, welchen er nach einer Stunde ungeheuerer Qualen er lag. Kastel. Der vor Kurzem in Mainz verstorbene Herr Dr. Klober, der hier über 40 Jahre als Arzt wirkte und Mitgründer der sämmtlichen hier bestehenden Vereine war, hat laut Te stament die Gemeinde Kastel zum Uni versalerben seines nickt unbedeutenden Vermögens eingesetzt. Die hiesigen Berein« erhalten Legat«. München. An dem Festzuge zur Fahnenweihe des Bayer. Veteranen-, Krieger- und Kampfgenossenbundes, welche hier stattfand, betheiligten sich 960 Vereine mit ca. 9000 Mitgliedern, 24 Musikcorps und 463 Fahnen. Die Veteranen entwickelten bei der tropi schen Hitze einen hochrespectablenDurst. Im Löwenbräukeller wurden an den beiden Festtagen über 300 Hektoliter, im Hofbräuhaus am ersten Festtage über 100 Hektoliter Bier verzapft, so daß es kaum zu viel sein dürfte, zu be haupten, die Mitglieder des Bundes Zahl von 700 Hektoliter Münchener Bieres verkneipt. Pas sau. Die schwurgerichtlicht Wöris Hosen. Die elektrische dern. Die Wasserkraft zum Betrieb der Elektricitätswerke soll der Wertach Altenglan. Wegen Ermordung ihr«s neugeborenen Kindes wurde die ledige 24 Jahre alte Philippina Kreutz von hier durch die Gendarmerie verhaf tet und nach Kusel abgeführt. Aiiiberg. Der Bauer Johann Wagner aus Witzelsried, welcher im vorigen Jahre sein« Frau ermordet«, wurde von» Schwurgericht zum Tod« verurtheilt. Kaiserslautern. Als' Pa- Prinz - Regenten Luitpold 60 Mark des Prinz - Regenten, welcher die er betexe Pathenstelle angenommen hatte, iib«rsandt. Mußbach. Das L. Feiß'sche An sür 172,500 M. erworben. Pirmasens. Die Pläne für den Neubau eines Schulhoufes auf dem Nagelschmiedsberge sind von d«r Wien. Der Hutsabrikant Joseph ist bei einer Partie auf den Dachstein abgestürzt. Seine Verletzungen sind schwer, aber nicht lebensgefährlich. Dieser Tage hat sich der Kadett August von Molnar mit «in«m Mannlicher Gewehr erschossen und blieb auf der Stelle todt. Veranlassung zum Selbst mord soll die Furcht des Kadetten ge» Wesen sein, daß er die Prüfung, die zum Aufsteigen in den zweiten Jahr gang gefordert wird, nicht bestehen werde. Bozen. Im Hause des Kauf manns Peter in Schruns expiodirte ein mit ungenügender Porsich! verwahrtes Pulverfaß, wodurch die junge Gattin P«ter's getödtet und das Haus in Asche gelegt wurde. Kind und Magd konn ten sich durch ein Fenstec retten. Das durch die Explosion verursachte Feuer äscherte auch dießrauerei und ein zw«i tes Wohnhaus ein. Laibach. In der Ortschaft Schwiza im politischen Bezirke Laibach brach ein großes Schadenfeuer aus, w«lchcs, durch den Wind begünstigt, 13 Wohn- und 29 Wirthschastsgebäud« «inäscherte. Ein Grundbesitzer kam bei dem Versuche, sein Vieh zu retten, um's Leben. 19 Stück Vieh gingen zu Grunde. D«r Schaden übersteigt 24,000 Gulden. Es wird angenom men, daß Unvorsichtigkeit die Ursach« des Feuers war. Bern. An der Jungfrau hofft man nach Vollendung der Bahn einen ausgedehnten Schliitenverkehr einrich ten zu können. Baselstadt. Die Fastnachtliim mel, welche die Rohheit gehabt hatten, einen irrsinnig gewordenen katholischen Priester in einer Schnitzelbant zu ver spotten, erhielten von den Basler Ge richten die wohlverdiente Strafe, der Präsident acht Tage Gefängniß, die übrigen Mitglieder je 5 Franken Buße; zusammen haben sie auch die Kosten zu tragen. Freiburg. Die theologische Fa kultät der Universität wird förmlich überlaufen. Ein zweites theologisches Convict muß geschaffen werden. Glarus. Am Kantonal-Sänger- Fest in Nettstal betheiligten sich 1300 L u,»r »r. Ein einziger „Klapf" in der Pfysizr'schen Feuerwerl-Fabrii in Kriens verursachte einen Schaden von 3000 Fr. Die Sempacher Schlacht seier ilurde am 8. Juli in gewohnter Weise abgehalten. Ossicieller Redner war Dr. Grüter. Schaffhaufen. Zum Bezirks- Präsidenten von Schaffhausen an Stelle von Dr. Schoch wurde Rechts anwalt Dr. Ammann gewählt. Ein Gemsbock, der sich im Hochsommer bis in die Straßen Ischls verirrt, ist doch wohl eine ganz außergewöhnliche Erscheinung. Neulich Morgens war dieses seltene Thier in der Salzburgerstraße zu sehen, wo es natürlich Sensation machte. Es heißt, daß der Bock von zwei Fleischerhunder. gejagt worden sei und schließlich auf seiner verzweifelten Flucht bis in de» Garten des Hotels „zur Krone" in Ischl gekommen sei, wo ler sich mit den Krickeln verfing. Aus dieser unange nehmen Situation kfreiten den Gems bock zwei Abgesandte der kaiserlichen Jägerei, die den Gefangenen dann mit Stricken fesselten und aus einem Wa gen nach der Katrein zu führten, wo sie ihm im Austrag ihres Vorgesetzten die Freiheit wiedergaben. Die ganz ungewohnte Behandlung, vielleicht auch das feste Schnüren, hatten das sonst so scheue Wild jedoch ganz unverändert, es war absolut nicht zum Fortgehen zu bringen so gingen denn die Jäger. Inzwischen aber hatte der Kaiser von dem Fang gehört und den Befehl er theilt, den Bock nach Schönbrunn zu sich zu einer Operation und unterhan delte mit einem Arzte, der sich bereit erklärte, ihn für P 260 wieder sehend zu machen. Ein Auge wurde auch mit großartigem Erfolge operirt, aber als der Arzt sich anschickte, das andere Auge zu operiren, erklärte, der Patient plötz ! lich, daß er mit einem Auge genug I sehe, und daß er lieber einäugig aIS arm sein wolle. Er erbot sich, die Hälfte des ausgedungenen Preises zu zahlen, d. h. da die ganz« Operation kosten sollte, P 126 für die Ope «ine sehr einfache Rechnung. Der Arzt ! ober war nicht der Ansicht; er ford«rte nach wie vor P 260, denn abgesehen da s von, daß er willig war, zu jeder Zeit auch das andere Auge zu operiren, l hatte er seinem Versprechen gemäß den ! Kranken doch sehend gemacht, und ob , der Herr mit beiden Augen oder nur mit einem Aug« seh« wolle, das sei völlig gleichgültig, wenn er über haupt nur sehe. Der eigenartig« Rechtshandel wird die Gerichte beschäf tigen. Ein Mißgeschick, das große Heiterkeit erregte, hatte sich kürz lich in einem Restaurant zu Merane ein feiner junger Herr selbst zuzuschrei ben. Nachdem er eine ziemliche Zeche gemacht hatte, griff er nach der Cigar rentasche, entnahm ihr bedächtig eine Havana, schnitt die Spitze ab und steckte die Cigarre in den Mund. Eben so bedächtig grisf er nun nach der Brusttasche, entnahm dieser einen „blauen" (6-Mark) Schein, brannte ihn an und mit diesem seine Cigarre. Als man ihm bemerkt«, daß er damit einem armen Teufel größere Freude bereitet hätte, als ihnen (d«n Gästen) dieses Schauspiel werth sei, lachte der jugendliche Held laut auf und zeigte den verbliebenen Rest des Scheines. „Donnerwetter, das ist ja ein echter!" kam es üb«r seine Lippen. Rasch zog er nochmals die Brieftasche h«rvor und nun mußte :r unter dem Gelächter der Anwesenden constatiren, daß die nach geahmten Schein«, di« er bei sich führte, noch sämmtlich Vorhand«» waren, aber von seinen beiden echten Schei nen einer verschtvunden war. In Hosterwitz bei Dres den starb vor einigen Tagen im hohen Alter ein eigenartiger Künstler, Herr Louis Blaschka. Die künstlerische Specialität, welche der Verstorbene ausübte, war die Nachbildung der zar testen Blumen- und Pflanzengebilde, eus Glasmasse in den feinsten Farben nuancirungen und so, daß durch den Augenschein eine Unterscheidung vom lebenden Original absolut nicht mög lich war. Sein« Schipfungen in den letzten Jahren gingen als Unterrichts mittel an das Unterrichtsministerium in Japan sowie an das Museum der Universität Cambridge, für welche Blaschka in der letzten Lebenszeit ganz ausschließlich arbeitete. Der einzige Schüler des Verstorbenen, der einzige auch, der in die technischen Geheimnisse der Kunst eingeweiht ist, ist sein Sohn. DiegroßenJubiläu ms tage dieses Jahres wird der in Neu städte! in Schlesien angestellte Polizei sergeant Sander mit ganz besonderer Freude feiern. Derselbe erhielt im Jahre 1870 bei der Schlacht vonWörth eine Kugel in das rechte Bein, die sei ner Zeit nicht zu entfernen war. Nach dem ihn die Kugel oft ganz außeror dentlich gequält, schien kürzlich der ge eignete Zeitpunkt zu einer Operation gckomm«n. Diese wurde im Berliner Elisabeth - Krankenhaus« ausgeführt und gelang. Jetzt ist der Mann ge heilt und die Plage los, die Kugel will er aber als Reliquie zur Erinnerung an seine vierteljahrhundert lange Lei denszeit bewahren. Bon einem kaum glaub lichen Vorgange wird aus Crispendorf gemeldet. Dort waltet seit sechs Jah ren der Pastor Anthes zu allgemein ster Zufriedenheit seiner Gemeinde. Jetzt gibt er seine Stclle auf, um sei nen bisherigen Wirkungskreis mit dem an einer Diakonissenanstalt in Ham burg zu vertauschen. Der Herr Pastor hatte nämlich die Kühnheit gehabt, mit der Haltung der partikularistischen Landeszeitung für Reuß ältere Linie nicht einverstanden zu sein, weshalb er das Abonnement aufgab. Dadurch hatte er sich die allerhöchste Ungnade zugezogen. Neulich wurde im In nern des königlichen Palastes zu Ma drid ein Mann verhaftet, der im Be griff stand, mit zahlreichen Flaschen, Tellern, Gläsern, Früchten' u. s. w. beladen, in die Gemächer der Königin einzudringen. Es handelte sich um «inen Geistesgestörten, der behauptet, von der Regentin eine Aufforderung erhalten zu haben, mit ihr zusammen ein Abendbrot einzunehmen. Die geistig: Umnachtung dieses Mannes begann in dem Augenblick, als seine Mutier von einem Blitzstrahl vor sei nen Augen getödtet wurde. Einunerhörtes Verbr echen wurde in der Ortsckzast Vionville verübt. Ein Vater schlug seinen zehn jährigen Sohn an's Kreuz. Herbeige eilte Leute nahmen den bluiend:n Knaben herab, welcher ohnmächtig ii 's Spital gebracht wurde. Der Unhold, welcher die That im Wahnsinne be- Nirgends sind die Stra fen auf Schmuggel so hart wie in Au stralien. Dieser Tage wurde ein vom Gericht in Wil liaii.stown wegen Schmuggelns von Seife, dessen Steuer etwa P 7.60 be tragen hätte, zu 5600 Strafe verur theilt, mit dem Zusätze, daß er so lange im Gefängniß zu bleiben habe, bis Strafe und Kosten bezahlt find. 7
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