6 eiltvatcrhauSra»»» Von Frida Schanz. O Wie lieb' ich's. Rast zu halten, O wi« ruht sich's aus Bei d«m alten Mann, im alten, Lieben, stillen Haus! Ueberall, im Ernsten, Schlichten, Langen Lebens Spur! Hundertjährige Geschichten Weiß die kleine Uhr. In den Kästen, in den Schränken, Jedes Ding umher. Lauter stille Angedenken An ein „Niemals mehr." Altes Silber, altes Linnen, Alte Stickerei'n. Lauter theure, trauterworbne Gaben lieber Hand! Lauter freundliche Verstorbne Blicken von der Wand. . Jed«s Ding von Lieb' umgeben, Schonungsvoll genützt. O wie traut ist langes Leben, Das die Ordnung stützt! Wie Du herzig plauderst, Alter, Freundlich, llug und zart! Du Erinnerungsverwalter, Treu hast Du gespart! Mögst Du Deinen Schatz verwalten O, wie weilt sich's gut im alten Lieben, stillen Haus! s» braws Wei. Wirthshaus g'hockt und hat allweil Mit dem is aba sein Wirthschaft «'nutzt. Und fechts a oanziger g'spoaßlicher Einfall von sein Wei Hot 'n darett! Amol iiämli is er a schon wieder in dritten Tog nit hoamkemma aus der Kneip'n, do Hot sein Wei z'sammg'- nomma, Hot a Körb'l, mit an' Heferl Supp'n, mit Fleisch und Zuispeis an'- packt und is, wia wanns aufs Feld 's Essen traget für d' Arbeitsleut', und is lirzengrad in's Beisl (Wirthshaus) eini, wo ihr Mann mit an Haufa so Lumpen g'hockt is. In Anfang sans stutzi' word'n, wia aba ' Wei ganz als wann gor nix nit g'fcheg'n war 's Essen aussagramt und ih'n Mann g'sagt Hot: „„Geh, Monn, iß a biß! wos. Bist jo schon 3 Tag' nit dahoam g'west, muß di jo schon hungern. Wannst an Durscht Host, muß dir holt unser Maxl a Flaschl Wein nochbrin ga. Ja so, ös lhabts ja eh a ganz! Maß da stehn. No da wird dich eh laum dllrscht'n." Wias dö Red' s» bissi und spöttisch aussabrocht hat, hat 's ganz! Wirthshaus hellauf zumLocha ang'fangt, her Hannes aba is vor Gift roth word'n wia a Gockerl und is in oan Rand aussi und hoam g'rennt. Long no hont'n d' Manna steig» lassen: „Hannes Host beilei a wunder bravs Wei. Meinigs traget mir 's Essen nit nach in's Wirthshaus wia deinigs." So Hans alle g'sagt, so oft wirthschoftlicha Monn wordn und ho! nach fem' Tod fein' Kindern a schön's Sacherl doloss'n. durch an Witz oft mehr ausricht' als durch woaß Gott was?" Ueber »a» Tanzen. Für alle Diejenigen, welch« eine sitzende Lebensart führen, mehr geistig thätig sind, oder Stubenarbeit zu ver nichten haben, ist das Tanzen jedenfalls eine der zweckmäßigsten Leibesübun gen, weil es Bewegungen veranlaßt, welche d«r Gesundheit dienlich sind. Freilich muß das Tanzen maßvoll, mit Vorsicht getrieben werden, weil sonst sehr bedenlliche Folgen entstehen lön >nen. Diese sind: Athmungsbeschwer den, Herzklopfen,, Verdauungs-Stö rungen, Lungenentzündung u. s. w. Die Ursachen aller dieser Uebelstände sind folgende: Man tanzt gewöhnlich then werden, die an Herzklopfen lei den. Kasernen hofbliithen. nicht so unfiltrirk» Unsinn!" Sergant: „Kerls, Ihr müßt chlinkei sein! Der Blitz muß gegen Euch ge wissermaßen Gelenkrheumatismus ha> Damenmoden vor 100 Jahren. Mit Moral- und Vernunftgründen find seit undenklickien Zeiten die Aus wüchse der Mode bekämpft worden, allein vergebens, und Niemand, auch der Mächtigst« nicht, war und ist im Stande, sie nach seinem Willen zu len kn. Die Mode bildet sich selbst, si« selt mit ihr.« Auf Zeit«n der Ueppig keit folgt der unvermeidliche Rück schlag so sicher, wie nach diesem wieder Perioden des Lebensgenusses kommen. In der Tracht spricht sich das Wesen der allgemeinen Stimmung aus. In nerhalb ihres jeweiligen Charakters wechseln die Moden, oft ganz oder bei nahe unvermittelt, aus einem Extrem in's andere gerathend, aber doch immer dem Geiste der Zeit entsprechend. Diese Erscheinungen lassen sich besonders während der ersten französischen Revo lution beobachten. Als König, Adel und Clerus aus dem Lande vertrieben Waren, machte sich in Frankreich in der Mode ein entschiedener Umschwung zum Besseren, Geschmackvolleren und Haubenturban 1796. Vernünftigeren bemerkbar. Durch die Emigranten wurden zwar die franzö sischen Moden der vorrevolutionären Zeit in Deutschland, England, Hol land, Italien, Rußland noch «ine Weile gefristet, während in Frankreich damit gründlich aufgeräumt würd«. Und das war gut, denn die riesigen Reifröcke und LhnlicheAbnormitäten waren wohl werth, daß sie zu Grunde gingen. Man machte sich in Frankreich an die Ein führung neuer, zeitgemäßer, patrioti scher Trachten. Was kam aber dabei heraus? In Frankreich gab es leinen tonan gebenden Hof, der für die Mode maß gebend war, und übernehmen andere im öffentlichen Leben stehende Persön lichkeiten, vor Allem ganz wie heut ldie Mode zu leiten und über sie zu wachen. Extravaganzen thörichtester Art waren alsbald die Folge. Zwar Steinen von der Bastille trug, und auch die Ohrringe in Form lleiner Haube 1797. Guillotinen mögen durch den Revolu tionstaumel entschuldigt nxrden. Be denklicher aber war es, daß di« Revo lutionSdamen ihre Köpfe mit Per rücken tollster Art verunstalteten. Was das CostUm im Allgemeinen an Ein fachheit gewonnen hatte, und was man durch Abschaffen des Puderns und Schminlens vor der früheren Zeit vor aus hatte, wurde dadurch völlig wett gemacht. Die colossalen Frisuren er forderten natürlich nicht weniger colos sale Kopfbedeckungen, welchen die nö thigen Patriotinn Namen beigelegt wurden. So sprach man von Hauben n Ii» IZiistillv, i> I» vitov, in»', » In Ri'pudliqut?. Die letztere ähnelte entfernt der phrdaischen Mütze, lächer lich gemacht durch eine aufrecht empor ragende, seitlich überhängende Feder in der Mitte der Stirn. Die „Husaren hauben" waren aus schwarzem Satin mit gelben Verzierungen, vorn ein Bandlnoten in violetter Farbe mit einem gelben Federbusch und weißer Gazeschleife. Sehr tlein waren die Junon-Hauben, aus weißem Satin mit kanariengelben Bändern und drei Schnüren weißer Perlen. Man trug sie mit der äußerst modernen blonden Perücke, deren von der Flachsfarbe bis zum hellen Nußbraun und Roth wechselten. Das Seltsamste war, daß die Damen di« Farbe ihrer Perücke öfter änderten, ja gar an einem big« nacheinander aufsetzten. So wird uns eine solche die Abwechslung lie bende Schöne in einem Briefe vom März 18<X> wie folgt beschrieben: „Früh fliegt Orphif« in ihrem durch schimmernden Nymph«nrocke nach Passy. Sie ist als Göttin , n »vi,?»» ,!>> coifsirt. Blitzschnell ver- Reizen bei der Promenade auf den Boulevards. Ihre Berenice-Perücke zieht alle Augei: aus sich. Abends Halbmond in Brillanten." Regel war, daß die Haartour im Gegensatze zu Teint und Aug«n st«h«n mußte. Brü nett« trugen blonde. Blauäugige mit zartem Teint schwarze Perücken. Es entwickelte sich auf diesem G«bi«t« ein Luxus, der an Narrheit streift«. Ma dame Tallien befaß nicht weniger als Haube mit Schleier 1797. dreißig verschiedenartig blonde Pe rücken, und man verdachte es der Re- Mademoiselle Lepelletier de St. Far zwölf Perücken zur Aussteuer gab. Für das sonstige Costüin der Fran zösinnen aus der Revolutionszeit galt »s natürlich als erforderlich, daß die ladellose politische Gesinnung schon von weitem augenfällig gemacht wurde. Lieblingsfarben wurden blau, weiß und roth. Eine elegante Patriotin Auslande versuchten die französischen Machthaber die Farben der Republik zur Geltung zu bringen. So decretir ten sie in Belgien das Tragen der Co- Turban 1798. carde; die dortigen Frauen setzten aber durch, daß sie nur ein dreifarbiges Band in's Haar zu flechten brauchten. Auch hier bewährte die Erfahrung, daß Modendecrete, wo sie überhaupt unter Anwendung von Gewalt sich zu «iniger Geltung bringen lassen, sich Eine Haubenform,welcher es beschie den war, ein mehr als vorübergehendes Dasein zu führen, nannte sich n I» tiiibun. Mit oder ohne Flügel aus feinem Linnen wurde sie von einem Federbusche geschmückt; ein dunkles Wand schnürte den unteren Theil der Haube zusammen, die nun kugelartig mit großen runden Falten in die Höhe ragte. Diese Haube mit ihrem Feder- Hu» 1798. griechisch« CostUm antil. Es aüb Tur bans von jeder Art: in weißem Musse lin. fast das gesammte Haar verhlll den; man fertigt« sie auch aus Krepp, Gaze, Satin und selbst ganzen Kasch mirshawls, die denn mit ihrem gewal rin nicht gerade verschönerten. Trotz dem hielt sich der Turban, oft in Be,, gleitung langer schwarzer oder weißet Spitzenschleier, bi! nach den Zeiten de» Kaiserreichs. Republ. Haube. Den Weg zur Erlangung des einzig einer Revublilanerin würdigen Co hen, wies d«n Französinnen und allen, die ihnen nachäfften, ein Revolutions mann, in dessen Kopfe duntle Vorstel lungen von der Einfachheit der alt- heidnischen Cultur und Kunst Eingang gesunden hatten. Er plaidirte in einer gewaltigen Rede, damit sürder nichts mehr an das abgeschaffte Christenthum erinnert«, für di« Einführung der grie chischen Bekleidung. Daß diese mit dem Klima Frankreichs nicht «ben in Ueber einstimmung war, kümmert« ihn wei ter nicht, und alsbald macht« sich d«r Mal«r Davjd, ein ebenso unerheblicher Künstler als eifriger Republikaner, da ran, die angeblich griechischen Costüme zu entnxrfen. Das dumme Zeug, das «r zu Tage förderte, wurde durch di« Kupferstiche von Denon weiter ver breitet und fand Anklang, jedoch nicht stets in der rechten Art. Die modernen Griechinnen mißachteten gelegentlich in dem Wunsche, sich möglichst antil sta tuenhaft zu zeigen, das selbst in Revo lutionszeit«» «rwünschte Maß von An stand, in bedenllicher Weise. Einzeln« gab es, deren Toilett«, alles zusammen gerechnet, etwa ein halbes Psund wog. Die deutsche Damenw«lt folgte allen diesen Wandlungen getreulich, wäh rend die englische verständig genug war, eigene Wege einzuschlagen, wozu freilich die politischen Verhältnisse das Ihrige beitrugen. Das Ausf«h«n vor nehmer Damen aus der Zeit des Di rektoriums wird folgendermaßen ge schildert: „Eines Abends erschien Ma dam« Leclerc, di« spätere Fürstin Bor ghese, in einer goldgestickten Musselin- Turban mit Agraffe und R«i her st u tz. Robe, die ganz mit den schönsten Ka meen besetzt war. Das Haar trug sie wie eine antike Bacchantin; in den Locken hatte sie drei Bänder von glat tem getiaertem Fell von höchster Kost barkeit befestigt, darüber ragten gol dene Weintrauben empor. Ein an deres Mal Madame Bacciochi ihr Haupt mit einem Musselinschleier, der mit Gold gesäumt und mit Seide in allen Farben gestickt war. Si« wickelte ihn um den Kopf und sedte darüber einen Lorbeerkranz. Die Ge mahlin des ersten Consuls zeigte sich bekränzt mit Mohnblumen und golde tresslich hervorhoben." Wie die zuletzt erwähnte Josephine ihr eigenes Aeußere in geschmackvoll«! Art zur Geltung zu bringen verstand, Stelle trat nun das lurz geschnittene Haar, die Titusfrisur, die mit «iniger Beeinflussung von England her dann Jncroyables. in Deutschland üblich wurde. In den antiten Eindruck gründlich vernich teten. Auf dem Kopfe trugen die Jn croyables entweder unmäßig große stüm der Herren, welche flch zu den Jncroyables hielten, war ebenso lä cherlich. MM W-- Im zweit«» Jahre der Re publik. Weniger lächerlich waren die Mer veilleuses, die nach «iniger künstl«ri> scher Einfachheit strebten, jedoch dabei in Wirklichkeit auffallend und Prunk süchtig blieben. Eine dritt« Gattung waren «ndlich di« Sauvages, die mit struppigem Haar herumliefen und über deren CostUm sich um guten Anstands willen nicht w«it«r reden läßt. Nur sei erwähnt, daß di« Sauvagentracht selbst von über fünfzig Jahre alten Damen nicht verschmäht wurde. Was die Titusfrisur betrifft, so paßte sie für junge Gesichter nicht übel, selbst in ihren geschmacklosesten Abarten. Als solche sei hier die Windstoßfrisur ge nannt, bei welcher alle Haare wie vom Sturm« a«trieben von rückwärts über den Kopf gewirbelt wurden. Es dau erte nicht lange, bis sich die Fed«rn «isernder G«schmackswächter in Bewe gung setzten, und die wüchse der Mode verschwanden voll ständig, als der Stern des ersten Na poleon im Zenith stand. Rüthsclhaftc Inschriften. Von Dr. William C. Cansield in Hopeworth werixn n«u«rdings lebhafte Anstrengungen gemacht, um die bisher unentzifferbaren Inschriften oder Fi guren (Runen nordischer Entdecker Amerikas) d«s sogenannten! Dighton Rock zu enträthseln, und hat er zu die sem Zwecke Abbildungen des merkwür digen Steins einer Anzahl namhafter Gelehrten des In- und Auslandes übermittelt. Der Stein wird nach dem Orte Dighwn, in Massachusetts, am Taun ton River zwischen Fall River Dighton Rock, und Taunton gelegen, Dighton Rock genannt. Er besteht aus feinkörnigem gmuen Granit, mißt «twa «lf bei fünf Fuß und hat ein Gewicht von ca. neun Tonnen; die Figur«n sind etwas über einen halben Zoll ti«f in den Granit gehauen. Im vorigen Jahrhundert schon beschäftigten sich die Gelehrten mit der Entzifferung. Di« Ein«n, wie Dr. Ezra Stiles, «in Freund Benja min Franllin's, glaubten, di« Figuren wären karthagischen Ursprunges; der Orientalist SamuelHarris will in d«n selben das h«bräische Wort Melek (Kö nig) entziffert haben, di« Professoren Rahn und Magnussen dagegen sind zu dem Schluß gelangt, daß die Inschrift von der Entdeckung, Amerikas durch Nordländer erzählt. Da in den letzten Jahren die Alterthumsforschung bedeu tende Fortschritte gemacht hat, hofft Dr. Canfield, daß die Entzifferung «ndlich gelingen wird. Mißverstanden. Lieutenant: „Haben Sie auch einen Talisman mein Fräulein?" Dame: „Aber Herr Lieutenant, Sie wissen doch, daß ich ledig bin." Gedankensplitter. Die erste Liebe gl«icht dem Cham pagner; Wohlgeschmack und Rausch, nachher Katzenjaimner. UmErfolge zu erzielen, muß man sich nicht um seine Meinung, sondern um die der Anderen lümmern. Früher war di« Freundschaft ein ideales Bündniß, jetzt ist sie ein praktisches Bedürfen. Bei Diplomaten und Akrobaten ist die Hauptsache die Geschmeidig k«it. Es gibt «in« M«nge Leute, die d«n Wagenrädern gleichen; sie bekommen erst dann Werth, wenn man sie tüchtig schmiert. An der Klaue erkennst Du den Löwen, an der Mähne den Kla vierlöwen. Biel« quäkn sich, nur um «in großes Erbe zu hinterlassen. Und selbst das erreich«» die Wenigsten. Eine Frau kann mit einem Blicke mehr sagen, als dr«i Männer mit zehn Reden. Ein thöricht' Unterfangen. Ein thöricht' Unterfangen ist's Zu Thoren geistreich sein! Zeigt man doch einem blinden Mann Auch leinen Edelstein! Naturspiel. Ein „Raben vater" und eine „Asfenmutter" haben oft zum Sohn «in«n „lockeren Zeisig". Höflich. Richter: Bisher ha ben Sic noch nichts mit den Gerichten zu thun gehabt? Angeklagter: Nee; wenn ich mich 'n bisch«n dumm an stellen sollt', bitt' ich halt zu entschuldi gen! Schauderhafter Ge danke. Trinler: „Herrgott, bin ich froh, daß ich kein Estimo bin! Wenn ich daran denk«, daß ich dann ill' meinen Dorscht mit Thran stil len mW!" Berühmte Todte. Der hervorragende schweizerische Staatsmann, Bundesrath und frühere Wundespräst!»nt Karl Emanuel Schenck, ist in Bern schweren Ver letzungen erleg«n, die er einige Tage zu vor bei einer Ausfahrt erlitten hatte. Der Verstorbene war im Jahre 1852 in Bern geboren und ursprünglich für Karl Emanuel Schenck. den geistlichen Stand bestimmt, gab dies Studium jedoch auf. Er ivar zuerst Mitglied und dann Präsident des Bundesraths in Bern, nachdem er von 1857 bis 1863 seinen Canton im Staatsrath vertreten hatte, dessen Vice-Präsident er im Jahre 1862 war. Bundesrath und dann seit 1865 wie- Leben geschieden. Stambulow war im Jahre 1853 zu Tirnowa geboren und studirte inßußland Jurisprudenz. Nachdem er in dem Kriege gegen die Türken, 1877—78, als Freiwilliger theilgenommen, wurde er Advocat, Stefan Stambulow. 1880 Mitglied der Sobranje und 1886 Präsident derselben. Nach dem Staatsstreich gegen den FürstenAlexan der, 7. September 1886, stürzte er mit Mutkurow und Karawelow die revolu tionäre Regierung, gründete ein« n«ue und bewirkte am 7. Juli 1887 die Wahl des Fürsten Ferdinand; wonach er an die Spitze des Ministeriums trat. Schon am 27. März 1891 wurde ein Mordattentat g«g«n ihn gerichtet, dem indeß der Finanzminister Beltscheff zum Opfer fiel. Stambulow hatte sich bei den Russophilen wegen f«in«r kräf tig nationalen Regierung überaus ver haßt gemacht und deshalb wird fei.i« Ermordung auch di«f«n zur Last ge legt. Der neue Polizei-PrSstdent von Berlin. v Das durch den Herrn v. zei-Präsidium der deutschen, Reichs- Hauptstadt Berlin Cd«? der Polizei Verwaltung von v. Windheim. Stettin, Herrn v. Windheim, übertragen worden. Herr v. Windheim ist ein noch junger Mann, denn «r wurde am 27. Juni 1857 in Groß - Osch«rsleb«n ge boren. Seine ungewöhnlich schnelle Carriere hat er dem Kaiser Wilhelm 11. zu verdanken, mit dem ihn vielfache militärische und studentische Erinne rungen verbinden. Als Bonner Stu dent war er als Mitglied der Borussia „Corpsbruder" des damaligen Prin zen Wilhelm von Preußen, dem er auch während seiner Dienstzeit im 1. Garde- Regiment zu Fuß nahe kam. Als Po lizei - Präsident von Berlin ruht eine sehr große Macht in seinen Händen, denn dem Präsidium ist eine beinahe 4000 Mann starke Schutzinannschaft unterstellt. Financiell ist er ebenfalls gut gestellt. Er bezieht ein festes pen sionsfähigeS Gehalt vok 11,400 M., das sich durch 3,600 M. Localzulag« fast 20,000 M. «rhöht. Seine Dienst wohnung besteht aus 21 gediegen ein gerichtet«» Zimmern. Kathederb l ü t h e. Prof. ben infolge des mörderischen Klimas fast alle, bevor sie ihre lebensläng liche Freiheitsstrafe abgebüßt haben. Unter jungen Haus frauen. Einer jungen Hausfrau ist die Eierspeise angebrannt. Da der Gatte bald zum Essen kommt, ist keine Zeit vorhanden, dieselbe zu erneuern. Schnell holt sie sich tel«phonisch«n Rath bei der Freundin. „Hilf mir, meine schrecklich! Weißt Du keinen Rath'?" Antwort: „O ja, gieß doch etwas Ea>» de Cologne daran!" Ein Rebtlltnasyl. Ungefähr 45 Meilen von der Kisste Venezuelas entfernt liegt im Antillen» 000 Menschen, darunter 6000 «Heina» lige Sklaven, beläuft. Diese Insel, auf welcher trotz des großen Regen» mangels, Zuckerrohr, Tabak, Feigen, Kokosnüsse, Citronen etc. wachsen und welche einen lebhaften Exporthandel in Seesalz sowi« Phosphaten betreibt, Ex-Präsident Paul, bildet «in Asyl für zahlreiche Rebellcn, denen der Boden in den südamerikani schen Republiken zu h«iß geworden ist und welche .unbekümmert um den Gou verneur, von dort aus Verschwörungen anzetteln, um die heimische Regierung über den Haufen zu werfen und sclbst wieder zur Macht zu gelangen. Vene- General Monagas. zuela hat manchen „Bolivar" darauf verwendet, um vor den Verschwörern Ruhe zu belommen, allein vergeblich, denn di« phlegmatischen Holländer kümmern sich um deren Umtriebe nicht. Der Ex-Präsident von Venezuela, Dr. Juan Tablo Rojas Paul, sowie seine Anhänger sühlen sich absolut sicher und Ex-Präsident Pulido. lassen nichts unversucht, um die gegen wärtige Regierung ihres Heimathlan des üb«r den Haufen zu werfen. Be sonders thätig sind General Pablo Giuseppe Monagas und Dr. Guiller mo Tell Villegas Pulido, die ebenfalls auf Curaao eine Zufluchtsstätte ge funden haben. Die Bemühungen d«s Präsidenten Crespo, seine Fein?« zu versöhnen, sind nicht nur fehlgeschla- General Matos. gen, er selbst ist in «ine schiefe Stel lung gerathen, indem er General Ma nuel A. Matos, einen Freund des Ex- Präsidenten Paul, zum Chef seines Cabin«ts macht«. Venezuela ist wirk lich ein bedauernswerthes Land. Im distrilt gelüskt. Mildernd. „Sind Sie schon oft vorbestraft?" »Schon, aber doch viel öfter freigesprochen!" Ungerath«»« Theaterstücke gleichen ungerathenen Kindern: beide führen sich schlecht auf. Umschreibende Bezeich nung. Lehrer: Na, Dein Vater machte wohl ein recht finsteres Gesicht, als Du gestern vom Nachsitzen nach Hause kamst? Schüler weiner« lich): Ja, stockfinster.
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