6 Blücher am Rhtin. B>>n tropisch. Tie Heere blieben am Rheine steh'n; Soll man hinein nach Frankreich geh'n? Man dachte hin und wieder nach. Allein der alte Blücher sprach: „Generalkarte her! Nach Frankreich geh'n ist nicht so schwer. Wo steht der Feind?" ...Der Feind? Dahier!"" „Den Finger d'rauf, den schlagen wir! Wo liegt Paris?" „„Paris? Da hier!"" „Ten Finger d'rauf! das nehmen wir! Nun schlagt die Brücken über'n Rhein, Ich denke der Champagnerwein »livtiliuit vx liUlxr. Curiosa aus dem erfinderleben. Mitgetheilt von W. v. Schicrbrand. Im Deutschen sowohl wie im Eng lischen gibt es verschiedene Sprüchwo» te, deren Sinn dahin geht, daß Glück die schönste Gabe für's Leben sei. rielt"; „ein Quentchen Glück ist mehr »verth als ein Centner Verstand"; armen Wandersmann vornahmen. Nachdem ihm Geld in Hülle und Fülle verliehen, aber ihm dasselbe ohne die genommen worden war, und der arnn Kerl schließlich nicht nur ausgeplün dert, sondern sogar beinahc.todtgeschla chen Mann werden. Wodurch eben die größere Macht des Glückes im Ver gleich zum bloßen Besitz des Geldes be wiesen war. An dieses Märchen habe ich schon oft denken müssen, denn es ist ein ge treues Spiegelbild des Lebens— we nigstens des Lebens gar Vieler. Und nirgendswo, so kann man sagen, spielt das Glück eine so entscheidende Rolle wie im Leben des Erfinders. Es ist überhaupt noch gar nicht so sehr lange -sind; in einigenHauptculturländern da tirt dieser Zeitpunkt erst wenige Jahr zehnte zurück, in denVereinigten Staa ten allerdings schon länger. Und wie verhängnißvoll der Mangel an Glück, auch bei größter Klugheit und aus dauerndstem Fleiße, oft war und noch ist, das will ich eben durch diese zwang gen. Anfang der Siebziger Jahre lebte in New Uork ein Uhrmacher, Feilitzsch mit Namen und ein Rheinländer von in einem Engrosgeschäft der Maiden zwischen P4V und HM per Woche Erfindungen, anbrachte, wodurch die automatische Regulirung derselben sich täglich zweimal vollzog und dieses Kunststück von ihm sollte ihn, wie er und seine Freunde damals wähnten, viel Geld und Ruhm einbringen. Aber das Verhängniß schien über ihm und allen seinen Erfindungen zu walten. Selbst die besten und sinnreichsten war fen ihm nicht viel ab. Thatsächlich hatte cr zehn Jahre lang sein sämmtliches, mühsam erspartes Geld und seine ge sammte Freizeit auf seine Erfindungen Im Herbst 187 S aber drehte sich das Die Idee war eine sehr einfache, und die Ausführung derselben beinahe noch einfacher. Heutzutage gibt es ja Ci tronenquetscher jeder Art, aber damals eben weil sie so einfach und unbedeu tend aussah, gar keinen Werth beige messen, und er war deshalb höchlichst erstaunt, als ihn eines Tages ein Pa tentanwalt aus Washington im Auf trag« eines St. Louiser Kapitalisten in seiner Werkstatt aufsuchte und ihn frug, was er für das Patent haben wolle. Feilitzsch kam die Idee, daß Je seinen complicirten und fein erklügelten übrigen Patenten wünsche, so komisch vor, daß er laut auflachte und dem Anwalt das Patent beinahe „für ein Butterbrod" verkauft hätte. Zum Glück mischte sich einer seiner Freundr in den Handel, und sobald Feilitzsch um Aufklärung gebeten und solche er. halten hatte! merkte er doch, daß mehl er sein Patent für ?20,000 und glaub te, einen vorzüglichen Handel gemacht zu haben. Ich will gleich hinzufügen, daß die Compagnie, die sich nun mit Anfertigung des patentirten Citronen quetschers befaßte, innerhalb der näch sten 7 Jahre circa§4So,ooo Reinprofit erzielte, denn das Ding kostete nur un gefähr 3 Cents herzustellen und ver kaufte sich zu 25 Cents, und später setz ten sie an Stelle der hölzernen metal lene Quetscher, vernickelt, oder mit einer Glashülse versehen, und verkauf ten sie zu 50 C??°.ts bis PI.2S. Feilitzsch aber, der sich nach Em pfang jener P 20.000 ein Cröfus dünk te, gab seine Stelle in dem Geschäft an Maiden Lane auf, und wurde professioneller Erfinder, sowie Aus beuter seiner eigenen Patente. Vor allem lag ihm eines dieser Patente am Herzen eine Brütmaschine. Er kaufte ein Stück Land in New Jersey, unweit Newark, und legte dort eine Brütesarm für Hühner im großen Maßstabe an. Wenn man ihn dann einmal in New Uork aus der Straße traf, so strahlte sein feistes Antlitz vor Wonne, und auf Befragen erzählte er, wie er an seinen Apparaten jeden Tag neue Verbesserungen anbringe, und wie sie „nächstens" in perfectem Zustande sein sollten. Dann könne er ungefähr 2,50) Eier per Tag damit ausbrüten und ganz New Uork das Jahr hin durch mit „«pi-ink <'l>i<'kc>ii!i" ver sehen. Wie Col. Seilers schloß er sei jedoch kurz zu machen, will ich nur noch erzählen, daß der arme Feilitzsch inner, halb 6 Monate seine §20,000 „ver stand verlor, im Bloomingdale Asylum eingesperrt wurde und dort 1884 ge storben ist. Ein ähnlicher Fall war der eines ge wissen Loiseau, eines Franzosen, der in Philadelphia zuerst den Gedanken, Fabrik gegründet, aber die Sache ging nicht und die ersten Kapitalisten zogen sich zurück. Er fand neues Capital, das Unternehmen an zu floriren. Doch erblindete Loiseau, und zur selben Zeit brannte die Fabrik nieder mit allen Im Jahre 1882 wurde ich in Chicago zufällig bekannt mit einem Manne Namens McSwenie, Canadier von Ge burt und Schuster seines Zeichens. Del war in Fall River, Massachusetts," „Natürlich nlcht," lächelte Mc» der mir 580.000 das Jahr abwarf, wovon er sich, glaube ich, eine Cottage hat bauen lassen. Er ist seitdem Vor» mann in derselben Fabrik geworden, „Und Sie?" .Nun, ich, wie Sie sehen, verbringt jetz! meine Zeit auf angenehmere Weise —namentlich mit dem Abschneiden von für meine Erfindung." „Angenehme Beschäftigung", warf Ich so leicht hin. „Dante, es geht", lachte Mc« Eines Tages, es mögen so ungefähr 1V Jahre her sein, wurde ein Mann im County-Jrrenasyl in Jefferson ein> geliefert, der den Richter und die Jury vergeblich davon zu überzeugen versucht hatte, daß seine Erfindung eine prakw sche sei. Der Mann hieß Ronald Curric und war ein alter, sehr herab gekommener Erfinder, der früher viel Geld verdient hatte mit einigen fein«r geisterten Vortrag gehalten, wie viele Uebelstände mit einem Male durch seine Erfindung aufgehoben seien lein lein Schnee, kein Gewitter, kein Sturm mehr zu fürchten; große Rein-- städtischen Budget, u. s. w. Er hatte Patente aufSpielsachen zu den einträg. lichsten zählen, und gerade solcher Pa tente gibt's in Amerila die schwere Dienge. Fmlich ist in den meisten Nachfrage danach war, etwa die Woche ab. Die Erfinder des „Puzzles" sind sämmtlich schwerreiche Leute geworden. Dasselbe gilt von je nem Teufel in Menschengestalt, der vor ein besonderer Zweig der Erfinderthä tigkeit blüht, das versteht sich ja eigent> lich von selbst. Zu den erfolgreichsten j Pfund Zucker Platz hat. In Des Stiefel seit 1887 nicht weniger als 143 Vermögen sich dadurch erworben. Aehnlich stet's mit dem Mann, der den patentirten Nadeleinfädler erfand.denn er bringt ihm jährlich circa .?25.<XX1 ein, und der Drillbohrer hat feinem Erfinder mehr eingebracht als ob er lverks wäre. Dagegen verlor die Com» pagnie, welche das deutsche Patent für wohlfeile Herstellung von Schaumwei nen in Amerika verwerthen wollte,gleich im ersten Jahre ihrer Thätigkeit nahezu eine Biertelmillion, und erst ihre Nachfolger schlugen Geld daraus. Patente sind eben immer unbere chenbar die reine Lotterig und leien ihren Eigenthümern schweres Geld abwerfen. Aphorismen. Die glücklichste Liebe ist die Selbst liebe, liebe. „Bloomers." Die Mutter hört« ihr Söhnchen von „Bloomers" sprechen. „Was weißt Du von Bloo mers?" fragte sie ganz erstaunt. Es sind aufgebauschte Äermel, die an den Beinen getragen werden." vilder aus Bosnien und dcr Herzegowina. In dem Aufstände, welcher im Herbst des Jahres IWI in Bosnien und der Herzegowina gegen die österreichischen Occupationstruppen ausbrach, erwies sich der Bau von Eisenbahnen als ein« gebieterische Forderung der Strategie, wollte man das Land auf die Dauer behaupten. Trotz der immensen Schwierigkeiten, welche das Gebirg« bot, ging man nach Nied«rw«rfung des Aufstandes energisch an's Werk und zwar wurde mit der Erbauung einer schmalspurigen Eisenbahn im Thal der Bosna und der Narenta der Anfang Bosnisch Brod bis nach Seraj«wo und österreichischen Truppen Straßen ge baut waren, welche die Bezeichnung „Kunststraßen" in vollstem Maße ver dienen. Felsensprengungen, Durchtun nelungen, Ueberbrückung der Flüsse, Aufmauerung des Ufers, Errichtung von gewaltigen Futtermauern, die das Nachrutschen von Gestein verhindern, waren nothwendig, um diese Wege her- VosnischesPferd mit Reiter zustellen. Mit welcher Energie man dabei vorging, zeigt das Stück der Kunststraße dicht bei d«r alten türki schen Feste Branduk. Dort wurde der ganze Ort mitsammt d«m Castell un in Abschnitten erbauten und damit ein Werk schufen, welches sich mindestens der Semmeringbahn an die Seite stel es gibt Curven von kaum 30 Uards Radius, die wie die Ringelung einer Schlange dicht auf einander folgen. War die Erbauung der Kunststraße eine großartig« Leistung, so war der Bau dieser Eisenbahn geradezu ein Meisterstück der Technik. Bald hinter Serajewo in der Rich tung auf Mostar bei Station Rastelica beginnt die Zahnstangenbahn System Roman Abt und fast acht englisch« Meilen weit fährt die Bahn immerfort mit der Zahnstange bergauf bis zum Hohen Iwan. Dieser Berg bildet die Wasserscheide und die Grenze zwischen Bosnien und der Herzegowina. Vom auf kühnen Brücken überschritten wer den. und die Passage ist hier so schwie rig, daß Eisenbahnzüg« hier nur am Tage verkehren können. Will man Nachtbetrieb einrichten, so wird man die ganze Strecke auf Meilen weit elek trisch beleuchten müssen. An dieser Strecke findet man auch überall stehend« Patrouillen der Jägertruppe. Würde doch ein in die Zahnstange geklemmter Stein eventuell genügen, um eine Ka tastrophe für den Zug herbeizuführen. Magarazm > t Reiter. Grandioser noch ist die Auffahrt, wenn man von Mostar kommt, nach dem Hohen Iwan zu. Dort bekommt man erst einen Begriff von der Schwie rigkeit, die nicht nur beim Bahnbau zu besiegen war, sondern die jedesmal auch der Zug zu überwinden hat, bevor er nach der Station Iwan kommt. Man denke sich einen Reifen, schräg an die Wand gestellt! Dann denke msn sich diesen Reifen senkrecht halbirt, und der zur Rechten des Beschauers liegende Halbkteis gibt ihm dann gewisserma ßen ein« Darstellung der Eisenbahn strecke, die den Hohen Iwan hinauf führt, im kleinen Modell. Betrachtet Steigung, die noch durch Curven und Tunnels erschwert wird, wirklich über wunden hat. Auch die kleinen Locomotiven. welche auf dieser Strecke verwendet werden, sind Meisterwerke der Technik. Sechs unddreißig Hebel hat der Locomotiv führer während der Bergfahrt beständig zu bedienen, und die letzte Stunde des Dienstes „pumpt" ihn gewöhnlich so aus, daß er kaum von der Locomotive steigen kann, um der Ablösung Platz zu machen. Einer der interessantesten und wich tigsten Plätze ist das .Rama-Wacht- sauS" an der Einmündung der Rama !n die Narenta. Die Rama kommt von rechts unter der Eisenbahnbrücke hin durch. Links überquert die Chaussee pie Narenta und rechts ist die Eisen bahn, welcht über die Rama und dann unter der Chausseebrücke hindurchgeht. Tragthier- Colonne. Oben liegt das sortificirte Rama- Wachthaus, Zwischen den beiden Brü cken unten sieht man dieCasematten mit den Schießscharten. Auch der Laie wird begreifen, daß es sich hier bei den beiden Brücken um einen strategisch wichtigen Punkt handelt, und die Be satzung des Rama - Wachtbauses hat tie Bestimmung, die beiden Brücken zu schützen. Ein Ober - Lieutenant mit zwei Dutzend Jägern liegt immer drei Nonate lang, abgeschnitten von aller Welt, in diesem Wachthauf«, das eben falls zur Vertheidigung eingerichtet ist und Vorräthe von Munition und Pa tronen selbst für eine längere Belage rung besitzt. Patrouillen gehen bestän dig von diesem Wachthause aus auf der Chaussee und an derEifenbahn entlang; der Wachtofsicier selbst darf das Haus rie verlassen. Außer diesen Hauptstrecken der Ei senbahn und derKunststraßi im Bosna- und Narentathal werden aber ununter brochen Straßen und Eisenbahnen wei ter in Bosnien und der Herzegowina gebaut. Fast jedes Jahr bringt die Eröffnung neuer Anschlußlinien. Das Ra m a - Wa ch tha us. Ueberaus attractiv sind die Bilder, welche die Bahnhöfe bieten. Man sieht dort serbische, das heißt griechisch-ka tholische, und mohamedanische Bosnia kn in ihren bunten Costümen; ver schleierte Mohammedanerinnen, Katho ten und vollständig verschiedenen Trac hten; Radfahrer in halb türkischen Co stümen; Türken in rothen Pluderhosen und safrangelben Röcken; schnurrbär tige Franziskaner, Osficiere aller Waf fengattungen, Eisenbahn- und Postbe amte; Damen in feschen Toiletten, wie man sie nur in Wien und Budapest sieht; Derwische, Händler mit Obst, Wein und Wasser. Und neben dem Perron fehlen nicht die Fiaker nach Wiener Muster, bosnische Tragthiere, schreiende Esel, die Militärdiligence fahrt. Es gibt in Bosnien „Militärdili- Auf dem Vordersitz befindet sich d«r ten hocken drei Soldaten mit geladenem Gewehr als Bedeckung. Der Bosniake selbst benutzt für alle Transporte das kleine Bergpferd, das große Lasten Pferd, bei längeren Colonnen auch noch Station Rastelica. ein Pferd in der Mitte, trägt Kuhglo cken wie das Alpenvieh. Diese Glocke zeigt ihre Ankunft in Hohlwegen oder weiter kümmert. K«lln«rwitz. „Sie, Kell ner, ich möchte zum Braten was Sau res!" „Bitte sehr hi«r ist die Weinkart«!" Uebertrieben. Geselle: „Was, Ihre Tochter soll ich Heirathen? Die ist ja ganz schief!" Buchbinder meister: „A was schief! Verzogen hat sie sich a' bisl!" Die MilitSr-Akademie in Weftpoint. Der erste Gedank«, durch Gründung «in«r Militärbildungsanstalt das Of ficiermaterial der Union zu verbessern, ging von General George Washington in eigener Person aus. Schon bei Be ginn des Revolutionskrieges hatte er zu seinem Leidwesen einsehen müssen, wie mangelhaft es in den m«ist«n Fäl len stand mit dem Wissen und dem Führen seiner Officiere; nicht daß es d«nselbtn an gut«m Willen gefehlt hätte, im Gegentheil, in ihrem Ei fer, der ihnen die Erfahrung ersetzen sollte, ließen sie sich oft zu Thaten hin reißen, die durch ihren Mißerfolg nur der Sache des Ganzen schadeten, was ihnen abging, war der für ihren Beruf unumgänglich nothwendige mi litärische Blick und die Kunst des Be fehlens. Cadettenofficiere. Gerade zu der Zeit betrat «in jun ger fr«iheitsliebender Pole, Thaddäus Kosciußo, der auf der Warschauer Militärschule ein« gründliche Bildung genossen, den Boden Amerikas, um un serem. um die Freiheit ringenden Volke sein Schwert und seine militärischen Erfahrungen zur Verfügung zu stellen. Ihm fiel es sofort auf, wie schlecht die Unterführer ausgebildet waren, und gab er Washington, mit dem er eng be freundet war, und der ihm das höchst wichtige Commando über die bei West point errichteten Befestigungen ertheilt hatte, d«n Rath, daselbst die geplante Militärschule zu errichten. Das Jahr 1801 sah jedoch erst die Ausführung dieses Planes; die ganz« Anlage erwies sich leider in ihrer Art als ein Fehlgriff; einerseits 'begnügte man sich damit, die jungen Leute nur so weit auszubilden, daß sie im Stande waren, die Miliztruppen ihres Staa tes ein wenig zu drillen, andererseits fehlte es an den richtigen Lehrkräften, die es verstanden hätten, den Schülern den Begriff strammer Disciplin bei zubringen. Die Mehrzahl der nach Westpoint gehenden jungen Leute sah die dort zuzubringende Zeit als eine Gelegenheit an, sich unter gleichaltrigen Genossen einmal ordentlich austoben zu können; es wurden Pferde und Hunde mitgebracht, Rennen und Jag den veranstaltet, und gar mancher der angehenden Marssöhn« kam sogar mit Weib und Kind angezogen. Daß unter solchen Umständen von einem ernsten Studium nicht viel die Rede sein konnte, ist nicht schwer einzusehen. Mehr und mehr verschlechterte sich der Ruf der Schule und die Folge davon war, daß die besseren Elemente sich von «in«m Besuche derselben fern hielten. Erst dem Obersten Thayer, der in Frankreich mehrere Jahre hindurch sich dem militärischen Studium gewidmet hatte, war es vergönnt, die Grundlage zu schaffen, auf der das heute sich des besten Rufes erfreuende Institut er richtet worden ist. Nicht mit Unrecht heißt er in den militärischen Kreisen „der Vater der Akademie". Gebundenheit und Freiheit eine strenge militärische Disciplin Platz ergriff. Um ungeeignete Elemente von der An stalt möglichst fernzuhalten, setzte er es durch, daß es jed-m Congreßdistrikt zustand, einen Cadetten nach Westpoint zu schicke». Die Bewerber müssen mindestens sechzehn Jahre und dürfen reicht über zwanzig Jahre alt sein, das Körper maß hat über fünf Fuß xu betragen, ferner werden kernige Gesundheit und mentarkenntnissen des Candrdaten überzeugen will; es wird hierbei we niger auf die Vielseitigkeit dÄ Wis sens, als auf die Gründlichkeit dessel ben Werth gelegt. Wird das Examen bestanden, so wird der Bewerber als Cadett auf die Liste gesetzt und in die Anstalt, mit einer monatlichen Löh nung von 45 Dollars aufgenommen. Von dieser Summe hat der Cadett all« seine Ausgaben zu bestreiten, sich seine Uniform anzuschaffen, und auch die Kosten seines Unterhalts während des ihm alljährlich zusiehenden Urlaubs von drei Monaten zu zahlen. Küstenbatterie. In vergangenen Tagen war es den Zöglingen gestattet, di« von ihnen be wohnten Zimmer nach eigenem Ge schmack einzurichten; die Gegensätze verschärften sich in dieser Hinsicht mit der Zeit zusehends, daß diese Vergün stigung wieder zurückgezogen wurde; denn während sich z. B. der Sohn eines reichen Pflanzers, der von seinem Va ter bedeutenden Zuschuß erhielt, mit allem möglichen Luxus umgab, war der Sohn armer Eltern nur auf das von der Anstalt gelieferte Mobiliar an gewiesen. Da hierdurch Neid und Mißgunst einriß, so mußte sich dann «in Jever mit dem begnügen, was er vom Staate empfing. So herrscht nun in allen Räumen eine gleichmäßige, fast puritanische Einfachheit, selbst Fami lienbild«! dürfen die Wände nicht und von Angehörigen der Graduirten Elasse beaufsichtigt und geleitet wird. Wenn die Zöglinge nach einem vier jährigen Curfus ihr Examen bestan den haben, werden sie je nach ihren An» tungen vertheilt; diejenigen, welche mit ten besten Zeugnissen die Anstalt ver lassen, werden bei eintretenden Bakan- Trophy Point, chen, welcher Waffe sie zugetheilt wer t>en möchten. Selbstverständlich ist das Examen nicht maßgebend für die spä tere Carriere, in derselben hängt es lediglich von des Einzelnen Leistung ab; so standen sowohl Grant wie She ridan ziemlich am Ende der Liste der Graduirten. Westpoint und seine Umgebung ist reich an Erinnerungszeichen ruhmvol ler Vergangenheit. Noch erheben sich die Horts aus der Revolutionszeit, in denen «inst Kosciußo den Befehl führte, wenn auch ihre Wälle zerfallen und überwachsen sind. An Kosciußo selbst und seine unserem Lande gelei steten Verdienst« erinnert ein Denkmal, das im Jahre 1828 von den Eadetten errichtet ward, und das die Forts, die ehemalige Wirkungsstätte des Frei heitskämpfers, überblickt. Vor dem „Gymnasium" steht lebensgroß inMar mor gehauen die Statue „des Vaters der Akademie". Auf einer steil zum Wasser herab fallenden Landspitze, oberhalb der ma lerischen Küstenbatterie, befindet sich der sog. „Trophy Point", von dem sich eine prachtvolle Aussicht dem Auge bie tet. Hier lagern die alten Geschütze, die in den von den Ver. Staaten ge führten Kriegen erbeutet wurden. Der größte Theil derselben zeigt das Wap pen Alt-Englands, andere aus Bronze gegossen, jetzt aber grün und verwit tert, tragen die «chlachtennamen aus! dem mexicanischen Feldzuge; 88 wur den m demselben den Mexikanern ab» gerungen. Mit einer gewaltigen Kette ist ebendaselbst ein Kreis gezogen; mit derselben wurde 17T3 die Flußsperre ausgeführt. Hier hat auch ein kürzlich errichtetes Denkmal seinen Platz gefun den. welches das Andenken an die in den verschiedenen Kriegen gefallenen Soldaten und Seeleute ehren soll. Ebenso ist di« Capelle, in der sich allsonntäglich die Tadelten zur An dacht versammeln, mit einer Anzahl Kriege gegen Mexico gekämpft haben. So werden d« Zöglinge der Mili tärakad«mit M Westpoint auf Schritt bestem ThiM und Können nachzueifern. Gut« Vertheidigung. „Ew. Ehren, Herr Richter." sagte Tun der Tiamp, „ich habe diesen Einbruch nicht begangen. Die Beweise sind zwar gegen mich, aber ich kann einAlibi nachweisen." „Haben Sie Zeu dann die Thüre zum Bibliothekzimmer in Kleinholz oerwandelte. Das ist mein Alibi, Herr Richter. Sehe ich etwa wie «in Mann aus, der durch ir gend eine Summ« dazu »«ranlaßt «Ver den könnte, soviel Arbeil zu verrich ten?" - -
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