2 » i<» dron gelegen! Von Richard Zoozm niu nicht in den Wa d, mein Ki >d, 'Schlüpfrig Weg und Stege sind Nach d«m Regt,. . „Nur ein Stückchen laß mich gehn. Wo die rn'hen Beeren stehn; Naß wird Schuh und Kleidchen bloß.. 'lst d"k Unglück denn so groß? Was ist dran ...!..ge»?" Und das Äcädchen Kehl zum Wald, Trifft den jungen Jäger bald Nach d m Rege.'.. ,Jäger ?-nd spricht zu ihr: vom lvthen Mund« mir 'Pflück' ich -beeren rund und süß, Ist sv großes Angliick diess Was ist dran gelegen?" 'Mutter fraF daheim geschwind: „Fand'st Du Beeren denn, mein Kind, Nach dem Reger?" Morgen hvl' ich andre nach... Ist kein großes Ungemach Was ist -dran gelegen?" Allzrlei Heiratysbräuche. Von S. v. Mittelstadt. Heutzutage ist alles Schablone. Wi« schwinden und einer allgemeinen Mode Platz mache» müssen, so streife» auch snit der fortschreitenden Cultur alle 'Völker nach und nach ihre eigenaN'gen Sitten und Gebräuche ab, um sich den Weltsittencodex anzueignen. Und das nst recht schade; .denn, wie viele der Äationalcostiime kleidsamer und ori gineller sind als die herrschende Mode, 'so haben die verschiedenen Sitten, wenn auch in manchen recht veralteter Aberglaube steckt, über den uns« Zeit längst hinaus ist, oft eine tiefe, symbo lische Bedeutung. So war es z. B. Sitte im Alterthum, daß dem Bewer ber eine angebissene Frucht beim Mahle überreicht wurde, wenn die Dame seines Herzens seine Liebe er widerte. Und bei den alten Polen herrschte der Brauck, dem Verehrer, dessen Bewerbung von seiner Auser wählten ausgeschlagen wurde, beim Mahl eine schwarze, aus Blut ge kochte Suppe oder eine Wassermelone vorzusetzen. Heute sagt man deshalb noch in Pol«n: er hat „schwarze Suppe" oder eine „Wassermelone" be- Deutschen einen „Korb". Eine Braut mußte ehemal? in Ge genwart ihres Verlobten eine recht verworrene Strähne Seide aufwickeln, um dadurch einen Beweis ihrer Ge duld zu geben. In Uruguay herrscht noch heut die Sitte, daß der Herr der Dam« eine geschälte Frucht über reicht; nimmt sie seine Werbung an, ißt sie ein Stück davon und läßt ihn den andern Theil verzehren. Bei den Bewohnern von Mönchgut aus Augen herrschte bis in dir neueste .Z«it hinein die sogenannte „Freijagd". Die Mädchen und Wittwen ron Mönchgut waren nämlich in der glück lichenLage, ihren Zukünftigen selbst wählen zu dürfen! Die Heiraths lustigc brauchte bloß zu einer bestimm ten Zeit eine blaue Schürze vor das Haus zu hängen, hinter der sie sich verbarg und wartete, bis die Bursckrn des Ortes, die sich von ihr heilenden lassen wollten, an der Schürze vordn- Aor, umarmte und küßte den aus der Zahl der Bewerber von ihr Gewähl ten, und damit war die Verlobung «rklärt. Der Sinn so mancher heutigen Sitte ist noch derselbe wie in der gu ten, alten Zeit, nur tritt er in verfei nerter Form auf. Daß di« pecuniä ?en Verhältnisse bei den meisten beu tigen Eheschließungen eine große Molle spielen, ist ja nicht zu leugnen, «ebensowenig daß es noch heute bis in hie höchsten Schichten der Gesellschaft Hinauf sogenannte Vermittler gibt. Hast in ganz Rußland werden die Ehen noch heut beim Volk durch ganz -officielle Heirathsvermittler geschlos sen. Der „Swat" oder die „Swaka" ziehen ihre besten Kleidungsstücke an nnd begeben sich nach dem Hause der Auserwählten. Obgleich alle Perso nen um den Zweck des Besuches Be scheid wissen, so spielen sie doch die llnbesangenen und sprechen von ganz andern Dingen, bis die Heirathsver mittlrr ihr Anliegen in verschiedenen «illegorischen Bildern zart „durch die Blume" vorbringen. So z. B. sie seien gekommen, eine „Gans" zu lau sen, ob eine verkäuflich sei? Oder: ein »Schaf" aus jenem Hause habe sich verirrt. ob es vielleicht hierhergekom men sei u. s. w. Natürlich unterläßt der Heirathsermittler nicht, den Be i«id«r nichts andres als ein reines Kauf- und Verkausgeschäft. Bei manchen uncivilisirten Volksstäinmen wird die Ehe als rein formeller Kauf vertrag betrachtet. Z. B. die Wogu len, Samojeden, Burjäten (in Sibi wobei die Schönheit und der phy- sisch« Zustand de! Mädchen? sehr In Rechnung kommt; die Preise schwan» ken zwischen 25 und I<X> Rubeln und dvrütrr. Bei den reichen Tataren kann die Braut sogar einen Preis von IM) Rubeln erreichen. Wieder bei «nein andern asiatischen Volksstamm, den Tschuktschen, muß der Mann, um rin Mädchen zu bekommen wie Ja lob bei Laban eine mehrjährige Diensb'it bei ihrem Vater bestehen. Etwas unsanft hingegen ist dießraut werbung auf den Freundschastsin seln. Wenn der Mann das von ihm zum We'br. begehrte Mädchen fern von den Ihren weiß, lxtäubt er es durch «inen Schlag und eilt mit der Beute seinem Wigwam zu. Wird das Herz eines Birmanen vom Gott der Liebe getroffen, so bleibt er in ein«r gewissen Entfernung von seiner Angebeteten. Begünstigt sie ihn, dann hat sie bloß an den ersten beiden Tagen nach ihm hinzublicken; läckrlt sie ihm aber am dritten Tage zu, dann hat er Gnade vor ihrrnAugen gefunden und braucht nur noch „mit ihrer Mutter zu spre chen." Daß in den Ländern der heißen Zonen die Ehe fast immer schon un ter Kindern geschlossen wird, ist be kannt. In China und Indien wer den oft schon zehnjährige Kinder ver heirathet. Im Vergleich zu den Frauen der nördlicher gelegenen Län derstriche Heirathen alle Südländerin nen (Spanierinnen, Italienerinnen, Griechinnen, Türkinnen) sehr jung. Fast bei allen civilisirten Völkern ist es Sitte, daß der Bräutigam nach gegebenem Eheversprechen ein Pfand für das gegebene Wort überreicht. Bei den Türken z. B. «rhält die Braut, nachdem ihre Elt«rn dem Bräutigam «in« zusagende Antwort gegeben haben <denn die jungen Leute selbst dürfen sich vor der Hochzeit nicht sehen), ein goldenes Amulett, das die Braut um den Hals trägt. Bei den Chinesen weiden rothe Karten als Beweis des Eheversprech«ns gegenseitig ausge tauscht. Bei den modernen Cultur völkern gilt der Ring als Pfand des 'Ehrversprechens. Die Sitte des Ringwechselns ist von den alten Rö mern bis auf unsre Zeit übergegan zen. Eine wichtige Frage bildet das Heiratbsgut der Braut, die „Mitgift", Völkern vor dem Verlöbniß biscutirt wird, ebenso wie die materiellen Ver hältnisse und Aussichten des Bräuti in Gestalt des Brautschleiers geblie einem Bevollmächtigten vertreten. Aus demselben Grunde ist es bei den Mol- Sitte, daß sich das Brautpaar aus zwei verschiedenen Wegen in die Kirche begibt, als Symbol, daß sie sich erst hier für's Leben zusammenfinden. In den meisten Gegenden Ruß lands wird die Braut zum Altar von zwei ledigen jungen Männern, in der tigam zwei Brautjungfern, ebenfalls nächste Verwandte beiderseits, zur Kirch« geleiten. Nach erfolgter Trau zwei nahverwandten Frauen aus der Kirche geführt, in der Regel von den Eltern des Brautpaares. Es ist noch nicht lange her, daß in Deutschland allgemein der Brauck des sogenannten „Polterns" herrschte, d. h. daß allerlei zerschlagene Schüsseln uns Töpfe an die Thür des Hoch zeitshauses geworfen wurden, damit durch das Gepolter alle Zankgeister aus dem Hause getrieben würden. Diese „Polterabend" - Sitte besteht nen Städten. Merkwürdigerweise jeder Hochzeitsgast beim Verlassen des Hochzeitshauses ein Kuchenherz er hält. Acht Tage nach der Hochzeit ist das junge Paar dort verpflichtet, ein Gastmahl zu geben, bei welchem als Symbol der Gemeinschaft die Neu vermählten aus einem Glase trinken und vso einem Teller ekn müssen. WaS heak bei den Gebildeten und Feinfühlenden aller Culturvölker schonend vermieden wird, die Anspie symbolisch« Sitte des BeschüttenS des Brautpaares mit Fruchtkörnern be steht z. B. bei den Moldawanen in Beßarabien, ebenso bei vielen slawi schen Vollsstäminen noch jetzt. Allent halben endet« früher «ine Hochzeit da mit, daß das Brautpaar von den Gästen unter den Klängen der Musik und dem Absingen von Liedern, die heute jedes zartere Ohr entsetzen wür den, zum Brautgemach gesührt wurde. Vielfach war es üblich, der Braut an ihrem Hochzeitstage eine Wiege zu schenken. Eine Sitte herrscht aber bei allen Völkern, ob civilisirten oder wilden, in gleichem Maße: es gibt keine Hoch zeit ohne Hochzeitsschmaus und Fest gelage! Verschieden ist nur die Dauer dieses Festmahles; in d«n Städten pflegt es einige Stunden zu dauern, gewissen Gegenden sogar eine ganze Woche! Di« ostpreußischen Bauern hochzeiten z. B. Pflegen nicht eher ein Ende zu nehmen, als bis die Hoch zeitsmutter den Gäst«n „Kumst" (Sauerkohl) vorsetzt und durch diesen zarten „Wink mit dem Zaunpfahl" die Dauergiiste „hwausbittet". Einfluß de« Waffer« auf dt« ZShn». Will man der Zahnverderbniß, die in der jüngsten Zeit die weitesten Schichten des 'Volles, ergriffen hat, Einhalt gebieten, so muß man von allem über deren Ursachen im Klaren sein. Wie sorgfältige Untersuchungen ergeben haben, sind diese Ursachen sehr verschiedenartig. Zunächst kommt unsere Ernährungsweise in Betracht. Pflanzliche Nahrung, deren Uebe-reste Im Munde Säuern bilden, erweist sich als die Hauptfeindin der Zähne, und sie wird um so verderblicher, je weicher und zuckerreicher sie ist. Mit der Ver drängung des groben schwarzen Bro tes durch das weiche Weißgebäck und durch Kuchingenuß gewinnt die Zahn säulniß an Ausdehnung. Für die Aus bildung und Erhaltung eines guten Gebisses ist auch die Zusammensetzung der Nahrung, vor allem ihr Kalkgchalt, maßgebend. In überzeugender Weise hat dies jüngst Dr. Karl Röse nachge wiesen. Er untersuchte eine große An zahl von Kindern in den Volksschulen Badens und Thüringens und fand, daß die Bewohner von Orten, welche über talkreiches hartes Wasser verfü gen, bedeutend bessere Zähne haben als vorkommt. In kalkarmen Orten gibt es doppelt so viel schlechte Zähne wie in kalkhaltigen; in den ersteren waren nach Röse's Ermittelung 35 Procent aller Zähne erkrankt, in den letzteren dagegen nur 16 Procent. In den kalkarmen Landorten besaßen nur 1 bis 2 Procent Kinder ein tadelloses Gebiß, während in kalkreich«n dies noch bei 17 bis 2V Procent der Schulkinder der Fall war. Die Ursach« dieser Erscheinung kann nur darin liegen, daß in Gegenden mit weichem Wasser der Boden über haupt arm an Kalk ist. Infolgedessen sind auch die auf ihm gewachsenen Pflanzen verhältnißmäßig kalkarm, und auch durch das Trinkwasser wird nur wenig Kalt dem Körper zugeführt. Daraus folgt ab«r, daß bei der gerin gen Kalkaufnahme des Körpers die Zähne schon in der Jugend weniger gut verkalkt sind und den schädlichen Ein flüssen rascher erliegen. Den endgül tigen Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme bietet die in Thüringen von Zäh,«. ten. Ein Zweifler. Lehrer: Nun, was schüttelst Du denn, so gieb Schmidt: Ich kann's halt nicht glau ben, daß der Herr L«hrer Eier legen kann! Beim Theater-Azen te n. Agent: Zwei Engagements wä ren da, eines in Essen und eines in .Baden. Komödiant: Am liebsten möchte ich zuerst essen und dann ba den. > Aussteuer der VruiMn Helene, von Orleans mit dem Herzog von Aosta ist vom Cabel gemeldet worden, ohne dessen, was für die Damen von Wich tigkeit ist, Erwähnung zu thun, der Aussteuer. Dies« Unterlassungssünde soll hiermit gut gemacht werden. Di« Ausstattung der Prinzessin ist natür lich in der Hauptstadt der Mode, in Paris angefertigt worden. Der Trous feau der Prinzessin zeichnet sich durch sein« Einfachheit aus, die Stoffe sind natürlich prachtvoll, aber das Arrange ment der Kleider in Bezug auf Stil und Besatz weist nichts Uebertriebenes auf und sticht in dieser Beziehung ge gen die meisten der jetzigen Toiletten recht vortheilhaft ab. Die Brauttoi lette hat eine Schneiderin aus der Rue de la Paix hergestellt, welche auch für die Prinzessin von Wales häufig Co stiime anfertigt. Der Anzug, ganz glatt, besteht aus 27 Meter Atlas zu 22 Frs. per Meter. Da die Prinzef -3j Meter lang und der Rock 7 Meter weit ist, so erklärt sich die Menge des Stosses. Die Jupe, ein Fourreau, hat am Saum eine Garnirung von Oran geblüthen mit sehr s«st«n Knopsen; in gleicher Weise, aber mit feineren Blu men, sogenannten kaiserlichen Orange blüthen, ist das Corsage geschmückt. In breiten Falten sällt die auf weißem Moir6 gefütterte Schleppe herab, «in Gürt«! aus weißem Atlas hält die vorne glatte, hinten! etwas gefaltete Taille, an deren Schluß ein Sträuß chen von Orangeblüthen befestigt ist, «in gleiches ziert auch die drei AtlaS krausen, welche den Halsausschnitt um geben. Die Bermel sind gebauscht, aber mäßig und gehen sehr lang auf die Hand herab. All dies ist, wie er sichtlich, recht einfach und auch der Schleier nicht von der Kostbarkeit, wie sie sich manchen amerikanisch« Petro leum- oder Eisenbahnprinzessin er laubt; Miß Gould z. 8., die aller dings ein Vermögen von §I6,OVO,(XX) besitzen soll, trug bei ihrer Trauung mit einem Grafen Roger de Castellan« einen Schleier aus Alenxon-Spitze, der dreimal so theuer war, als der der Prinzessin. Der Brautschleier der letz teren ist aus Chantilly-Spitzen, ca 3j Meter lang und mit einer eingestickten Blumenguirlande umgeben, die sich nach dem Theil zu, der auf dem Kopfe drapirt wird, verkleinert; ein Orange blüthenkranz in Diademform hält ihn dort. Der Theil, welcher die Schleppt bedeckt, zeigt zwei sich kreuzende Palm blätter und zwischen diesen die Wap pen Frankreich und Savoyen. Ein an derer Anzug, von derselben Schneide rin hergestellt, ist aus schwarzem Mori6 Miroir, mit Stahlflittern auf jeder Seite des Rockes bestickt, das ge zogen« Corsage mit gleichem Besatz, der dichte Streifen vorn bildet, garnirt. Weiße Taille mit Ausputz aus mauve- Costllm, «in drittes aus rothem Atlas hat ein Corsage, das fast nur aus einer Caskad« aus Mousselin« de Soie und gleichfarbigen Rüschen besteht, ein vier tes aus mauvesarbenem im Stil Louis XVI. gearbeitet, mit einem Fichu, ist mit prachtvollen Spitzen be setzt und wird von einer Schnallt, aus der gleichen Periode stammend, gehal ten. Einige Soireetoilletten gingen aus der Hand oder doch dem Atelier des Schneiderkünstlers Doucet hervor. Auch sie sind durchweg einfach, aber elegant, wie eine solche aus glattem blaßblauen Atlas, ausgeschnitten und nur mit einem Fichu Marie Antoinett« verziert, eine andere, strohfarbene, schmücken Spitzen, noch andere bestehen aus weißem CrSpe mit Stickerei. Das Costllm und der Mantel, welch« die nunmehrige Herzogin von Aosta bei ihrer Vorstellung als solche am engli schen und später am italienischen Hosr tragen wird, sind in der Werkstatt von Worth angefertigt. Der Anzug ist aus 2V Meter feinstem Silberstoff, der aus Rußland stammt und ISO Frcs. per Meter tostet. Die Robe, ein Four reau, hat eine 3jMeter lange Schleppe, die ausgeschnittene Taille ist im Stil „Diana" drapirt und wird mit Dia manten und Rubinen verziert werden. Künstliche Wimpern und Brauen. Die Koketterie der englischen Frauen hat ein neues Gebiet gefunden, auf dichte, fchöngeschwungene Brauen zur jeder bekannt. Die Ope ist keineswegs einfach und schmerzlos. Mit Hilfe einer feinen Nadel werden die Härchen, von derselben Farbe na türlich wie das Kopshaar, in den Rand der Augenlider eingezogen, was ebenso Während eines halben Tages muß dann die „Patientin" eine geölte Binde üb«r den Augen tragen; am nächsten Operation mehr zu entdecken und das Auge leuchtet in schwärmerischem Glänze, der die Männerherzen berückt. Spruch gethan: Gott habe dem Weibe den Mund gegeben, um zu Drechen, und die Augen, um zu antworten. Von nun an werden die Männer Englands der Echtheit solch« Antworten nicht mehr trauen dürsen. Wirkung de» Blitze». Di« Kirche d«s Dorfes Wenzlow in >er Provinz Sachsen ist kürzlich von linem Blitzstrahl ungemein schwer be chädigt worden. Der Kirchthurm purde fast vollständig zerstört, und luch im Uebrigen sind die Verheerun >en bedeutend. Unsere Abbildung «ßt die ung«h«uri Wirkung des Witterschlags deutlich erkennen. Der ölitz traf den Thurm an de'r Spitze. Ohne Kreuz und Kugel zu beschädi gn, fuhr er in'! Schieferdach, riß es Vom Blitz getroffen, jerab, zertrümmerte den Dachstuhl schlug in das Mauerwerk, daß vi« Wände von oben bis unten bar sten; die Nordwand zeigt ein« meter breite Lücke. Dann fuhr d«r Blitz ia vas Kirchenschiff, den Putz von der Decke reißend, sämmtlich« Fenster zer trümmernd und die Thüren zer schmetternd. Merkwürdigerweise hat dieser gewaltige Blitzschlag nicht ge zündet; nur einig« Kränze, die in der Kirch« an d«r Wand hingen, sind ver brannt. Er war die einzige elektri sche Entladung, welche das betreffende Gewitter begleitete. «alt gestellt. hat, ist endlich kalt gestellt. Im Aus- Frhr. v. Hammerstein, trage des Directorenraths des genann ten Blattes hat Graf Finck v. Fincken tung übernommen hat, bekannt gege ben, daß Frhr. v. Hammerstein suspen dirt worden ist. Das Wappenschild des edlen Fr«ih«rrn soll durch allerlei Transactionen arg befleckt worden sein. Doppelte Bosheit. A.: „Wie, Sie nannten mich ein Rhinoceros? Wissen Sie auch, daß dies eine Beleidigung ist?" B.: „Für das Rhinoceros, oder für Sie?" Poesie und Prosa. „Finden Sie nicht auch, daß das Mädchen etwas Berauschendes hat?" „Gewiß wenigstens in der Hand." AufUmwegen. Gattin (die in ein Seebad will): „Ach, Alfred, ich möchte mich diesen Sommer zu gerne nach Dir aus der Fern« sehnen!" Jung - Amerika. Kleiner Tommy: „Mama, Mama. Papa ist be trunken!" Mutter: „Woher glaubst Du das?" Tommy: „Er sagte. Du seist ein Engel." „Wozu bringst Du mir das lie ber Tommy?" Tommy: „Weil-Du dasselbe tosten sollst." Tante: „Wa rum soll ich denn das thun?" Tom my: „Weil ich Papa sagen hörte, daß, wenn Du einmal in's Gras beißest, würden wir P4O,(XX) bekommen." Um Amcrira » «eqer. Nicht nur alle Freund« de? Segel sports, auch Schiffsbauer und Schiffer von Beruf beobachteten mit gespannter Aufmerksamkeit die Leistungen der Dacht „Tiefender", welch« in d«m be vorstehenden Aachtwettfahren den Be cherAmerikas gegen die Engländer ver theidigen soll. Es handelt sich in die sem Wettstreite um mehr, alz um ein ephemeres Sportereigniß, das nur die direct b«theiligten Kreise angeht; der Ausgang des Wettsahrens wird ent scheiden, ob in der Schisssbaulunst die „Desender". Amerikaner ihren Vettern jenseits deZ Oceans nachstehen. Der „Desender" ist auf der Werft der berühmten Schiffsbauen Gebrüder Herreshoff in Bristol, R. 1., gebaut; er hat eine Länge von 123 Fuß 10 Zoll bei einer größten Breite von 24 Fuß; sein Hauptmast mißt 102 Fuß. Seit sei nem Stapellauf hat der „Desender" auf mehreren Probefahrten bewiesen, Winde gut segelt, sondern auch bei ei ner steifen Brise sich vorzüglich manö viren läßt. Dem Tiefender" wird von Seiten der Engländer di« Dacht „Baltyrie" entgegengestellt werden. Puig'« Propeller. Von dem spanischen Schisfscapitän Lorenzo Julia y Puig in Barcelona sind Patente für einen neuen Propeller herausgenommen worden, welcher, fei nem Dafürhalten nach, sich zur Fortbe wegung von Schiffen besser, als die wird in zwei gleich großen Exemplaren am Hintertheil des Schiffes zu beiden Seiten des Kiels angebracht, so daß die freie Bewegung des Steuers nicht gehindert wird. Vor dem Hohlcylin- Puig's Propeller. den Druck des Wassers bewirkt. Capt. Puig glaubt, durch diesen Propeller bedeutende Kraft entwickeln zu können, da das Piston sich weder hebt, noch senkt und deshalb die Reibung auf ein Minimum reducirt wird. Im Gro ßen sind praktische Versuche mit dieser Art der Fortbewegung von Schissen noch nicht angestellt worden. Gefährlich. Liebhaber: Ich hoffe, daß ich Ihrer Mama gefallen werde. Tochter einer Wittwe: Das hoffe ich «ben nicht, Mama will auch noch mal Heirathen! Verschnappt. ron, einzige?" Baron: „Else hat wirklich noch keine geheißen!" Burschikos. „Darf ich fra gen, wie viel Sie auf Ihrer Uhr haben, mein H«rr?" „Sechs Gulden fünf zig wollen Si« vielleicht aus lösen?" . Die Wissenschaft des Muudes. Phrenologen und sonstige-logen haben schon Irdisches und Himmlisches, Er habenes und Lächerliches aufgeboten, len nach der verschiedenartigen Ab nützung der Schuhsohle zu classificiren. Die. wie man sieht, oft gar abenteuer lichen Gall's und Lavater's erhalten nun «ine bedrohlich« Concurrenz in der Stomatologie. Stoma bedeutet im Griechischen der Mund, die Stomato logie also ist wörtlich die Wissenschaft des Mundes und die Stomatologen hängen aufmerksamst an ihrer Nächsten Lippen, nicht um zu hören, sondern um aus der Bildung des Mundes den Cha- Schwunge der Lippenlinien, aus der Bildung der Zähne werden moralische Schlüsse gezogen. Man wird sagen, daß diese Entdeckung eigentlich nicht! merksamkeit auf di« edelgeschUrzt«ir Lipp«n d«s „braven Mannes", von dem sie erzählen, od«r auf den hämischen Mund des Intriganten zu lenken. Jetzt ist aber «in „vernünftig System" daraus gemacht, welches, mit Pittores ken Illustrationen und historischen Beispielen belegt, d«m Publikum ser virt wird. Der Mund der George Sand und der Sarah Bernhardt, d«r Mund Gladstone'S zeigt, daß die Sand eine große Romanschriftstellerin, die Sarah eine bedeutende Schauspielerin, Gladstone ein eminenter Staatsmann werden mußt«n. Ihr Mund war ihre Prädestination, sie konnten nicht an ders als dem Berus« ihres Mundes sol- Krast und Muth. Adelina Patti lich". Diese Psychologie li«st u. A. des Fußknöchels aus. Aber: „Ue sind wir überzeugt, daß Heine's Verse: „Sie küßten mich mit ihren falschen Lippen, Und haben mich dabei mit Gift verge ben. .." sich auf einen Rosenknospenmund » I» Lucrezia Borgia beziehen. Die Lip penpsychologie wirft den schönen Be perfide Jnstincte, ähnlich der Grau samkeit einer Katze vor, welche gerne die Mäuse martert. Sollte dem Erfinder der Stomatologie selbst «inmal die wenig beneidenswerthe Rolle der Maus zu Theil geworden fein? Es scheint fast so, denn hören wir einmal, was er von der Liebesgöttin selbst sagt: Der Rosenknospenmund gehört der medi typus, von dem man sich mit der größ t«n Besorgniß fernzuhalten hat. Der Typus von Milo aber, schön, ruhig, edel, scheint die absolute Verwirkli chung aller weiblichen Eigenschaften. Glücklich der Mann ruft in lyri scher Extase der Stomatologe der sein Herz einer Frau geschenkt, welche den Mund der Venus von Milo be cäiscken Aphrodite wiederfindet! Nun. was den erst-.i Tl»eil dieser Lehre be trifft, wer wagle da, und sei er noch so ungläubig, der Stomatologie zu wi tersprechen? WaS aber die Warnung vor dem Rosenknospenmund betrifft, so ist zu besorgen, daß Wenige sich „mit der größten L'sorgniß ferne halten" werden, wenn die Göttin Gelegenheit einmal rorbeiaeht. Das mag ein Un glück werden für den Stomatolog-.', ist aber c'n Glück für Dichter und Ro manciers, und ga: oft, aller lippenver gällenden Weisheit zum Trotz, ein Glück für den, den's trifft. Eine Unterstützung. Gast: Ich habe Ihnen einen armen > hungrigen Burschen geschickt, er soll auf meine Rechnung sich satt essen. Was macht di« Rechnung? Kellne rin: An Gulden 26 Kreuzer. Gast: Was hat er denn gehabt? Kellne rn: '/eun Krügel Bier und drei Ci garren. In der Geflügelaus ft«llung. Höh«r« Tochter (in ei nem Käfig eine schwarz« H«nn« er blickend): „Nicht wahr, Mama, d«r ist gewiß der Hahn gestorben?" Guter Rath. Frau A.: Unsere Küchenthür knarrt so furchtbar, was kann man blos dagegen thun? Frau B.: Da werde ich Ihnen einen fehr guten Rath geben; schaffen Sie sich «in Dien'tmädchen an.daS ein«» Bräu tigam hat.
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