2 »»» Httttchcn. Von Gleim. Ich hab' «in kleines Hitttchm nur; Es steh» auf einer Wiefenflur An einem Bach, der Bach ist klein. Könnt' aber wohl nicht Heller sein. Am kleinen Hiittchen steht ein Baum, Man sieht vor ihm das Hüttchen kaum. Und gegen Rege», Sturm und Win> Beschützet, die darinnen sind. Und eine kleine Nachtigall Singt auf dem B«um so süßen Schall, Daß jeder, der virübm geht Um zuzuhören stille steht. Du Klewe mÄ dem «blonden Haar, Die längst schon meine Freude war. Ich gehe, rauhe Winde weh'n; Willst d« mit mir ins Hüttchen «ehen? A» Bastcrvillc'S Ucbcrsetzimj>: 1K« «vt. Die Schaljsuäier. Bon A. Reimers. Das Canoe näherte sich jetzt dem Tande. Die Bay öffnete sich weit, und «ine Lücke in der weißen Brandung des Riffs zeigte, wo der kleine Fluß in den «See auslief; das dichter« und ti«fere Oriin des Urwaldes kündete seinen Lauf den Hügelabhang hinunter. Der Wald kam hier dicht zum Strand Herrin. Weit drüben, verschwommen die Berge auf, Wellen gleich, die plötz lich zu Eis erstarrt schienen. Die See war ruhig, bis auf ein fast unwahr« Der Eine der Beiden im Canoe sitzen den Männer hielt Mit Rudern inne. „Es müßte hier herum sein," sagte -er. Er zog die Ruder «in und deutete mit der ausgestreckten Hand auf das Ufer. D«r zweite Mann saß im vor deren Theil des Canoes und beob «chtete scharf das Land. Er hielt einen gelben Bogen Papier auf dem Knie. „Komm und sieh Dir das an, Evans," sagte er. Ton, und ihre Lipprn waren hart und Brocken. Der Mann, Evans genannt, kam das Boot entlang, bis er über seines Gefährten Schulter blicken konnte. Das Papier hatte das Aussehe« «iner groben Landkarte. Durch vieles Man konnte darauf, ob>Phl ziem lich undeutlich, in fast verlöschtem Bleistift, die AüßeNlinien der Bay er ..Hicr,'" sagte Evans, „ist das Riff -und hier die Bucht." Er ließ seinen Daumen über die Stelle gleiten. „Diese krumme, sich hinwindende Linie ist der Fluß, das ist klar wie der Tag, und dieser Stern ist der Matz" „Du siehst gesprenkelte Linie," sagte der Mann mit der Karte, „es ist «ine gerade Linie und läuft von der „Sonderbar," sagteEvans nach einer "Pause. „Was können diese kleinen Zeichen hier bedeuten? Das Ganze sieht aus wir der Plan W einem Hause Ileinen Striche? Ich kann's nicht er rathen! Und nas M -eine Schrift ist «s?" „Chinesisch/ sagte der Mann mit der Karte. „Natürlich! Ei war ja Chinese," „Sie Alle waren"?," sagte der Mann indessen das Canoe langsam vorwärts' trieb. Dann warf Evans «nen Blick ouf das Ruder. „Die Reihe ist an Dir." sazte er. Sein Gefährte fältele langsam das Menschen, dessen Kräfte fast erschöpft find. Evans hatte seine Augen halb ge schlossen. er beobachtete das näher und iiäher kriechende schaumige Riff-Waf ser. Die Luft war die eines Schmelz ofens. denn die Sonne stand nun im Zenith. Obwohl sie dem ersehnten Schatz so nahe waren, fühlte er doch ausgenossen hatte: die furchtbare kör perliche und stclische Erregung des Kampfes, die lange Nachtreise vom Festland in dem ganz ohne Lebens mittel versehenen Boot hatten u« seinen «igenln Ausdruck zu gebrau» chen „et aus ihm herausgenom» wen". Er versuchte, sich aufzurütteln, in dem er seine Sinne auf di« Goldbarren che» hatte, aber sie wollten nicht da rauf haften, sie kehrten hartnäckig zu dem Gedanken an süßes Flußwasser und zur fast unerträglich gewordenen zurück. Das rhythmische Geräusch der leise an das Riff schlagenden See wurde nun hörbar, und es hatte einen angenehmen Klang in seinen Ohren. Das bewegter werdende Wasser plät scherte am Canoe entlang, und daS Noch war er sich klar der vor ihnen liegenden Insel bewußt, doch ließ ein seltsamer Traum Wirklichkeit und Einbildung ine»imder fließen. Wie- Hookti des Chinesen Geheimniß ent deckt hatten, er sah die mondhellen Bäume, das niedrig brennende Feuer gössen, dort vom rothen Schein deZ Feuers gespenstig angeglüht, und er hörte sie sich im „Pigeon-Englisch" unterhalten, denn sie waren von ver schiedenen Provinzen gekommen. Hoo ker war zuerst auf ihr Gespräch auf merksam geworden und hatte ihn zum Horchen veranlaßt. Theile der Unterhaltung hatte der Wind fortgetragen, andere waren un verständlich geblieben. So viel hat ten sie Beide verstanden, daß eine von den Philippinen kommende und mit Schätzen Beladene Galleone hoffnungs los gescheitert, daß die schiffbrüchige, durch Krankheit und Hunger zusam mengeschmolzene Mannschaft in Streit mit einander gerathen sei. Zuletzt hätten Hie drei Chinesen ihre Boote genommen, und seitdem sei nie wieder etwas von der Mannschaft gehört wor den. Das bildete den Hintergrund der Geschichte. Dann hatte der eine der Chinesen, Namens Chang-hi, weiter erzählt, wie «r erst vor Kurzem, am Ufer entlang wandernd, zufällig auf den seit 200 Jahren verborgenen Schatz gestoßen -und von seinem Fahrzeug desertirt war. Dann habe er mit unendlicher Plötzlich war das Papier aufgeflattert und die Stimmen gesunken. Eine schöne Geschichte für die Ohren unserer zwei im Kampf des Lebens schiffbrüchig gewordener Engländer. Der Versuchung hatte Evans nicht wi derstehen können. Sein Traum schweifte zu dem Augenblick, da er Chang-his Kehle in feiner Hand fühlte. Das Leben eines Chinesen gilt kaum für geheiligt, wie das eines Eu ropäers. Das listige, kleine Gesicht Chang-his, erst gistiq und wüthend, gleich einer aufgestachelten Schlange, dann wechselnd: furchtsam, verräthe risch und fast mitleiderweckend, bekam ein«n überwältigenden Ausdruck in Evans' Traum. Zuletzt hatte Chang- Hi gegrinst, ein unverständliches und erschreckendes Grinsen. Und plötzlich begannen die Dinge wie es manch mal m Träumen geschieht sehr un angenehm zu werden. Chang-hi hatte unverständliches Zeug geschwatzt und bedrohte ihn. Evans sah im Traum Hausen und Haufen Goldes und da vor Chang-hi, wie er mit ihm rang, um ihn von dem Schatz zurückzuhal ien. Cr hatte Chang-hi bei der Gurgel Maßi. Wie groß der gelbe Kerl war, und wir er si?s> wehrte und grinste! Er Teufel schrie laut seinen Namen: „Evans, Evans! Du schläfriger Narr!" das Ufer. Plötzliib wandle er sich fast befeh- Evsns etwas Wasser in die hohle Hand, schmeckte es und verschü't-te es wieder. Nach einer Weile versuchte er ls von Neuem. „Das wird gehen," sagte er, und Beide begannen gierig zu trinken. „Verwund " ' -te Evans auf ein mal. „So geht's zu langsam!" Und sich gefährlich weit über de» vorderen Theil des Canoe herabbeu gend, begann er das Wasser mit den Lippen aufzusaugen. Plödlich hörten sie mit Trinken auf. und indem sie das Boot in die Buck>t hineinruderten, lan- drten sie zwischen dem Gestrüpp, da! über dem Wasser hing. Sie zogen das leichte Canoe weit auf daS Ufer herauf und wanderten in der Richtung der Palmbäume vorwärts, bis sie dieselben erreicht hatten und die Bucht mit den selben in einer geraden Linie sahen. Weit über die höchsten Wipfel des durchströmt, die zarten gekräuselten Blätter, die wie «in leicht gewebtes Netz vom Blau des Himmels sich abHo den hofften, und nach denen sie fiebernd begehrten. Ihre Augen suchten spä hend die Erd«. Hohes Gras, breite, in einander ge schlungene Zweige junger Bäume hin derten am Vordringen. Di« letzteren wurden immer größer, und die glü hende Sonnenbitze Weckselte mit nied rigen Graden kalten Schattens. Zu letzt wurden di« Bäume zu Säulen, gleich aus dem Boden auf und breite ten sich zu horizontalen Schirmen aus, die kühlende Schatten auf die Gluth des Bodens sandten. Buntschillernde Papageien wiegten sich kreischend auf den Zweigen, fremdartige weiße Blu men hingen von den Stämmen herab. Evans zitterte. „Es scheint beinahe kalt hier auf dem reckten Wege," erwiderte Hooker. Plötzlich sahen 5e in der tiefen Dun kelheit, noch weit von ihnen entfernt, eine Lücke. Leuchtende Pfeile heißen Sonnenlichts süssen in den Wald. Auch das Grün schien frischer, glän zender dort. Bald hörten sie auch das Rieseln von Wasser. „Da ist der Fluß. Wir müssen jetzt ganz nahe sein," sagte Evans. Di« Vegetation bei der Flußbank war war üppig. Groß«, noch namen lose Pflanzen mit glänzend gefärbtem Blätterwerk sproßten zwischen den Wurzeln der tausendjährigen Riesen stämme. Auf der Oberfläche des brei ten ruhigen Wassers, welches die Schatzsucher nun überblickten, fluthe ten breite ovale Blätter und Wasser lilien nicht unähnliche rölhlich weiße Blumen. Am Ufer stehenv, wandten sich die beiden Männer um und schau ten in die dämmrigen kühlen Schatten des hinter ihnen liegenden Waldes. „Du sagtest—" begann Evans. „Er sagte, ein Steinhaufen mache den Platz kenntlich." Sie sahen sich schweigend »inen Au genblick an. Dann schritten sie lang sam am Ufer entlang und blickten neu gierig um sick. Plötzlich stand Evans wie gebannt still. „Was zum Teufel ist das?" sagte er. Hooker folgte der Richtung seines Fingers. „Etwas Blaues," bemerkte er. Es war aus einmal zwischen den Stämmen zum Vorschein gekommen. Dann erkannte Evans, was es war. >Er schritt sehr schnell vorwärts, bis der Körper, der zu der dürren Hand und dem Arm gehörte, noch deutlicher sichtbar wurde. Seine Finger schlös sen sich fester um den Griff'des Spa tens, den er trug. Es war die Figur eines auf dem Gesicht liegenden Chine sen. Die Unbeweglichkeil der Gestalt einem freien Raum zwischen den Bäu men. In seiner Nähe befand sich ein Spalen von chinesischer Form, weiter zu: „Du Narr! 's ist Alles richtig! Schelm neben ihnen schon halb heraus gegraben, lag eine Anzahl Goldbarren. Er beugte sick zu dem Loch hinab, und nen nach dem anderen der schweren Barren hervor. Als er das that, stach ein zwischen diesen liegender Dorn in seine Hand. Er zog den Stachel mit seinen Fingern heraus und hob die üb rigen Barren aus der Erde. „Nur Gold oder Blei kann so schwer wiegen!" rief er frohlockend. Hooker nefen. Er war betroffen. „Der hat seine Freunde bestehlen wollen!" sagte er, indem er mit dem Finger auf den Todten zeigte. , „Er ist allein hergekommen, und eine gif möchte nur wissen, wie er den Ort ge funden!" Evans wog das Gold in seiner Hand. Was bedeutet ein todter Chinese? „Wir werden dies stückweise zum Festlande bringen müssen," sagte „Ich kann ihn nicht ertragen..., ihn." Er machte eine Kopkbewegunz in der Richtung des Leichnams. „Er „Unsinn!" sagte Evans. Alle leihe." sorgt," —er lachte spöttisch. Hooker zögert«. Seine Augen glitten scheu über den Boden. „Der Kerl erschreckt mich!" mur melte «r. „Die Frage ist," sagte Evans, „was wir mit diesem Gold anfangen! Sol noe bringen?" Hooker's unstäter Blick irrte zwischen den dicken Baum stämmen und dann hinauf in das hohe, Er schauerte wieder zusammen, als sein Blick auf der blauen Figur des Chine sen haften blieb. i „Was ist mit Dir, Mann?" fragte s«s Geschöpfes Dich um den Verstand faßte die anderen, dann erhoben sie die Masse vom Boden. „Welchen Weg?" fragte Hooker. „Zum Canoe?" „'s ist sonderbar," bemerkte Evans, ner Weile. „Aber sie schmerzen! Ich sahst!" Hooker sah seinen Gefährten an. Dann half er den Rock mit den Barren vom Boden erheben, und sie „Was ist mit Dir?" fragte jetzt derte plötzlich mit einem wilden Fluch den Rock von sich. Er stierte Hooker «inen Augenblick an, dann griff er mit Baum. Und mit festerer Stimme: „Mir wird gleich besser sein." Auf einmal verlor er den Halt am Baum sicht war vor Schmerz verzerrt. Hoo ker näherte sich ihm. „Rühre mich nicht an! Rühre mich „Kann ich für Dich etwas thun?" „Thu' das Gold in den Rock zu- Pupillen erweiterten sich. Er starrte, keines Wortes mächtig, auf das kleine Ding. Dann er einen Blick auf derbaren kleinen Striche in der Ecke der Karte, und in einem Augenblick verstand er. „Gott helfe mir!" sagte er. Denn die Stacheln waren jenen, welche die Dhaks vergiften und in ihren Blase rohren brauchen, ähnlich. Er begriff nun, was Chang-hi mit der Gewißheit de' Sicherheit feines Schatzes gemeint. Er verstand jenes Grinsen nun. „Ev-ns!" schrie er. Aber Evans war nun stumn. und bewegungslos, ein entsetzliches Zucken seiner Glieder ausgenommen. Ein Stiefel kratzte gegen den Baumstamm. Sonst brü- tele tiefes Schweigen über dem Wald«. Dann begann Hooke? wüthend an dem kleinen rothen Fleck zu saugen; er wollte für sein theures Leben kämpfen. Plötzlich fühlt« «r einen sonderbaren Schmerz in seinen Armen und Schul tern, und seine Finger schienen sich schwer zu biegen. Da wußte er: das bedeutet das Ende. Er hielt inne, und neben dem Goldhaufen niederkau ernd, das Kinn auf die Hände und die Ellbogen auf's Knie gestützt, starrt« er auf den verrenkten, aber sich immer terten langsam durck die Dämmerung hernieder. Aas Sied vom Scat. Solches ist der Männer Weife, Dies geschieht bei Englands Söhnen Meistentheils dem Sport zu sröhnen; Rußlands ungerath'n« Knaben Serenaden klimpern diese; Der Franzose, stets voll Feuer, Sucht sich Liebesabenteuer. Doch der Deutsch«, fromm und bieder. Hütet sich, daß er so lieder lich jemals den werthen Seinen Still zur Kneipe hinzuwandern, Dort zu bringen zum Verständniß Sein politisches Bekenntniß, Oder aber auch hingegen Die Geselligkeit zu Pflegen Und bei ein«m vollen Schoppen Schlicht und einfach Scat zu kloppen. Jeder, der zur guten Stunden (Was die Gattin nicht bezweckte. Da sie sorgsam ihn zersteckte, Dies jedoch in Parenthese —) Ob bei Tag er Akten lese, Ob er Lieb«slied«r dicht« Oder Wasserröhren, sei er Schuster, Schneider, Psänderleiher, Kammerjäger, Todtengräber, Schutzmann, Hofrath, Dütenkleber, Möbelsritze. Zahnarzt, Lehrer, Oder aber Rauchfanglehrer, Jeder, wie er, wo er, was er Heiße, wohne, thu' und laß er, Ob er edel sei wie Keiner, Oder aber ob er Einer Von der ärgsten Schwefelbande, . Ob er Städter, ob vom Lande, Ob er male, backe, brate, Jeder huldiget dem Scate. Erst nach guter alter Sitte Fehlet stets der Mann, der dritte, Doch gelingt es, diesen leid'gen Uebelstand schnell zu beseit'gen. Und nun mag die Welt in Trümmern Geh'n, die Schwiegermütter wimmern Mag die theure Gattin lauern, Feste sitzen sie und mauern. „Also um den viertel Pfennig." „Lehmann, mogle nicht, Dir kenn' ich!" „Bring' mir Keiner nich im Zorne!" „Reizt mich doch! Ich sitze vorne!" „Solo?" „Tournez!" „Rothen," „Grü „Bitte richtig zu bedienen." „Herz, mein Herz, gib dich zufrieden," „Kreuz und Leid ist mir b«schied«n!" „Schellen," „Eichel," „Langt es?" „Leider!" „Wir sind nicht 'mal aus dem Schnei der." „Grand mit Bieren," „Gott sei gnä dig!" „Ja, so spielt man in Venedig!" Kommt der Eh'mann dann nach Hause. Harret sein in stiller Klause Treu die Gattin und entledigt Jetzt sich der Gardinenpredigt, Die sie sorgsam memorirt, Während er sich amiisirt. Und hier zeigt sich durch dieThat noch, Wie erziehlich wirkt der Scat doch. Und wie viel der Mann ihm dankt; Denn so sehr die Frau auch zankt, Er erwidert keintn Ton Auf die Interpellation, Folgt dem Rathe so, dem alten. Regel ist: Das Maul zu halten! Gedankensplitter. Heutzutage spotten viele der Göt ter, während sie vor Götzen auf dem Bauche liegen. Viele M«nsch«n glauben nicht an S«lbstlosigk«it, weil sie nicht an ihre eigen« glauben können. —ln seiner Jugend sieht der Mensch tausend Wegweiser, die in's Leben hinausführen; später schaut er oft verzweifelt aus, nur einen noch zu finden. Mancher ging daran zu Grunde, daß er Allem auf den Grund ging. Man muß viel Charakterlosigkeit kennen gelernt haben, um Charaktere schildern zu können. Mancher dünkt weil «r Tracht Prügel. Nichts ist für die edle Seele de müthigender, als annehmen zu müssen. HeimlicheWonn«. 1. Fii selier: „Wat hat denn Dir Deine Just« heute Abend vorjesetzt, det de jar so schmunzelst?" 2. Füselier (Geliebter der Köchin des (-.ompagniechess): „D«t halb« Huhn, det der Hauptmann krie gen und de Katze jestohl«n haben sollte!" Per ewige Dräuligam. Bon Wilhelm Thal. Ich halte einen Freund, der Jung geselle war; da er keinen eigenen Hausstand hatte, so speiste er im Re staurant. Nach acht Jahren des mehr oder we niger kostspieligen Restaurationslebens hatte der Unglückliche einen dermaßen schlechten Magen, daß sein Arzt ihm befahl, eine andere Diät einzuschlagen. wird wahrscheinlich alt sein und mich langweilen. Ich werde stets derselben Ansicht sein müssen wie diese zweifellos sehr dummen Leute. Das wird mir böses Blut machen und di« gute Wir kung meiner kulinarischen Kur wird dadurch wieder aufgehoben. Ist ein« Tochter im Hause, so wird man mich mit ihr zu verheirathen suchen, und um gut behandelt zu werden, werde ich be> ständig Geschenke machen müssen. An Restaurantbesuch darf ich gar nicht denken, denn das eine wird mich kör perlich, das andere geistig vergiften; was aber die Bezahlung anbelangt, sc, wird es mir bei dem einen ebenso wie bei dem andern ergehen. Es bleibt mir noch eine Hilfe übrig; ich werde mich verloben." „Wie! Du willst Dich verheira then?" „Ah, mein Freund, Du bist hart! Ich sagte verloben und das heißt doch nicht Heirathen! Komm nur mit, dann wirst Du schon sehen!" Wir begaben uns nun zu einer re spektablen Dame, die in den Zeitunaen inseriren ließ: Reiche Heirathen. Garantie. Diskretion. Weitere Details waren nicht angege ben, nur noch Name und Adresse. Wir traten in ein ziemlich großes Zimmer, zweifellos das Eßzimmer, das als Warteraum diente. Eine alte Frau führte uns zu «iner noch älteren, und die Unterhaltung be gann. Die gute Frau fragte nach der Ver mögenslage und nach der Familie mei nes Freundes; ob er ein Amt, einen Beruf, eine Krankheit habe, ob erWitt wer oder hartgesottener Junggeselle sei u.s.w. u.s.w. Mein, Freund beantwortete Mes; meistens brachte er Lügen vor, aber „Wunsche"; welche Mitgift, welche gewöhnlich" wie alt, kurz ein schien end. loses Register von Fragen. Der Freund stellt seine Anforderun zu zahlen?" „Zehn Procent von der Mitgift, zahlbar 6 Monate nach der Hochzeit, und zwar schriftlich« Erklärung nach erfolgter Vorstellung in der Familie; kommt die Heirath nicht zustande, so haben Sie natürlich nichts zu zahlen." „Gewiß, damit bin ich einverstan den; und wann findet die Vorstellung statt, Madame?" „Heute in zehn Tagen, mein Herr; aber vorher wollen Sie die Güte haben, die kleine übliche Formalität zu erfül len?" „Welche Formalität, Madame?" „Sie haben für die Kosten der ersten Korrespondenz 28 Francs zu erlegen, mein Herr; doch werden sie Ihnen zu rückerstattet, falls ich in 2 Monaten sprach. Zweimal in der Woche speiste mein Freund in der Familie, und da er bald LS Francs wiederzubekommen; am sechzigsten Tage behandelte er den zu künftigen Schwiegervater als Schafs kopf bei einer politischen Discussion und setzle keinen Fuß mehr in das Haus. noch drei anderen Häusern vorstellen zu lassen, so dinirte er die Woche hindurch in den Häusern seiner Zu künftigen und nur Sonntags speisten wir zusammen. Er blüht, seine Gesundheit ist heute ausgezeichnet und bei seiner Geduld hat er sich von seinen „Bräuten" sogar Englisch und Klavieisvielen beibrin „Sehen Sie," sagt? E? zu mir, „nur das Familienessen ist das Wahr«, und wenn man sich darauf einzurichten Ausgaben kosten?" „Nein!" Nicht Jeder, der denkt, hat Ge- Parallel. Won C. i!laudiuZ. Am Krankenbett des Kindel saß die Mutter, erstarrt in Gram und Leid, denn entschwunden war, die ihr bis dahin zur Seite gestanden hatte, die milde Trösterin: Hoffnung. Im heißen Fieberschauern zuckte der Kör per des kleinen Knaben und die zar ten Glieder zitterten vor Schmerz. Thränenlos und stumm hielt die Mu tter die Hand ihres Sohnes. Ihre Augen schienen festgebannt an die geliebte Gestalt. Doch einmal lösten sie sich und blickten auf. Und da sah die Mutler ihn, den sie schon seil Stunden erwartet hatte, den dunk len, ernsten Engel mit der Valme den Todesengel. Er streckte die Arme sehnsüchtig aus nach dem un schuldsvollen. leidenden Kinde und wollte es liebend an sein Herz ziehen. Doch da erwachte die Mutter aus ihrem Bann, es wich die Starrheit von ihrem Körper und von ihrer Seele, und sie begann zu ringen in heißem, unermüdlichem Kampfe mit dem Engel. Und die Mutterliebe war stärker als der Todesengel, seine Kräfte schwanden, er fühlte, er würde unter liegen. Da rief er Hilfe herbei, und als die Mutter schon glaubte, ihre?« fürchterlichen Gegner besiegt zu ha ben, erblickte sie plötzlich an seiner Seite eine graue, knochige Gestalt, die ihr drohend zurief: „Liefere Dem Kind aus, sonst verfolg ich es sein Leben lang ich, die Noth!" Der Mutter ward bang zu Muth, aber sie erwiderte: „Mein Kind und ich, wir werden kämpfen gegen Dich, und vermögen wir nicht, Dich zu ver scheuchen, so werden wir verstehen, Dich zu ertragen." Da mußte die Noth den Kampf platz verlassen. Nun winkte der Todesengel wieder und die Mutter sah neben ihm ein wunderschönes Weib mit schwellenden Gliedern und verzehrenden Augen. Es war in rosige Schleier gehüllt und seine Stirn mit Blumen geschmückt. iUnd das Weib sprach: „Laß Dein Kind fahren, sonst wird dereinst die Liebe sein Herz durchbohren mit tausend Pfeilen und wird es ver rathen." Aber die Mutter sagte: „Die Mutterliebe wird mein Kind heilen von den Schmerzen verrathe ner Mannesliebe." Da fühlte das schöne Weib die unbesiegliche Macht der Mutter und verschwand. An der Hand einen Lorbeerkranz. Er sprach: „Gib hin Dein Kind, gib's hin! Sonst werd' ich Tag und Nacht seine „Hebe Dich hinweg! Ich werde meiir Der Ehrgeiz floh vor der Mutter liebe. Der Todesengel rief noch Lippen sprachen dumpf und hohl: „Gib hin Dein Kind, rette es vor Da sank die Mutter in die Kniee, mii gebrochener Stimme: „O Engel des Todes. Erlöser, Befreier da Fall entlassen. Sie darf die Flotte auflösen, alle Schiffe verbrennen oder verkaufen, die Arsenal« zerstören oder verpachten. Sie kann auf eigene Faust hin den Krieg erklären und darf Je abtreten. Sie kann jeden Mann, jede Frau, jedes Kind von der Straße in den Adelsstand erheben und den männ lichen Sprossen einen Peerssitz einräu men. sie kann ohne allen Grund jedes Ministerium entlassen, die Pforten al ler Zuchthäuser und Gefängnisse öff nen. Das Alles darf sie, wenn sie will, sie thut's aber nicht. Milderungsgrund. Ver theidiger: „Meine Herren Geschwore nen, alle zwölf jüngeren Geschwister des Angeklagten sind ordentlich! Men schen; nur er der Dreizehnte sprechen." Die verdächtige Watte. Mariechen: „Nicht wahr, Papa, die Papa: „Warum denn, mein Kind?" Mariechen: „Weil er beide Ohren zu gestopft hat!" Vergebliche Mühe. Ak tienbesitzer: „Jetzt saus' ich doch jeden Abend so viel von dem Bier, und doch And die Actien nicht Mieten!" . .
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