Deutsche Local-?lachr«H»«n. Berlin. Die Stadtvogtei in Ber lin hat dieser Tage mit 1,927 Gefange nen den höchsten Bestand, der bisher in diesem Winter Überhaupt erreicht worden ist, gehabt. Der lange Winter mit seiner Arbeitslosigkeit dürfte als die Ursache dieser Erscheinung anzuse hen sein. Im Voriahre waren um die jetzige Zeit Bau- und Erdarbeiten schon längst im Gange. Auch Plötzensee mit 2,305 Gefangenen ist z. Z. mehr wie jiberfüllt. Cöp e n i ck. Als der Post-Assi stent Lohss vom Dienst zurUcktehrie, gewahrte er, wie sich auf dem Eise beim Heuplatz ein Knabe und ein Mädchen belustigten. Im selben Moment brach die morsche Eisdecke durch und der Knabe versank in die Tiefe, während das Mädchen an einer Eisscholle hän gen blieb. Ohne Besinnen eilte nun der Brave an die gefährliche Stelle, «nd es gelang ihm mit eigener Lebens gefahr, beide Kinder vom sicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Landsberg a. W. Der Flei schermeister Rich. Gohmert aus Gur ion? war angeklagt, im Jahre 1894 im Friedeberger Kreise in sechs Fällen fremde Kühe so verletzt zu haben, daß !sie sofort geschlachtet werden mußten, wodurch die Besitzer geschädigt wur den. Die Zungen waren fast in allen Fällen der Länge nach tief eingeschnit ten, so daß die Kühe nichts fressen konnten. Die Qual, welche die Kühe auszustehen hatten, ist schrecklich gewe sen. Der Angeklagte wurde zu sllns Jahren Gefängniß verurtheilt. Neustetlin. Einen eigenartigen Tod fand der Bursche des hiesigen Be zirkscommandeurs. Derselbe hatte Abends zu viel gezecht und beim Zu bettgehen vergessen, die Halsbinde zu lösen. Infolge unbequemer Lage ver ursachte die Binde solche Beschwerde, daß der Bursche während des Schlafes erstickte. Nakel. Einen schrecklichen Tod fand auf dem Gute Gernheim eine Greisin. Die Futtermeister J.'schen den und hatten beim Fortgehen die 70 Jahre alte Schwiegermutter allein in der Wohnung zurückgelassen. Schon nach einer Stunde wurden die Eheleute Von einer Nachbarin mit dem Rufe: „Die Mutter brennt!" zurückgerufen. Beim Oeffnen der Stubenlhllr bot sich den Eintretenden ein schauriger An blick. Auf dem Fußboden am Ofen lag die alte Frau in hellen Flammen. Trotz ärztlicher Hilfe starb die Frau nach wenigen Stunden. nen alten Platz wieder erhalten. Danzig. Ein Fischerboot mit zwei Fischern, den Gebrüdern Schlimm de r. Der Apothekenbesitzer G. zu G. Zünder, der die Apotheke daselbst erst 000 M. Fehlbetrag festgestellt. Ruhm bat. ist der Rudolf Buttler da- Antlage der Majestätsbeleidigung ko stenlos freigesprochen. Der Angeklagte war vor längerer Zeit von der Straf kammer in Hannover wegen diefesVer gehens zu 4 Monaten Gefängniß ver urtheilt worden, und das Reichsgericht hatte auf eingelegte Revision die Sache vor die Hildesheimer Strafkammer verwiesen. Emden. Nach dem Jahresbericht der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sind an der ostsriesi schen Küste im vergangenen Jahre 21 Personen gerettet worden und 488 Per sonen seit Bestehen der Gesellschaft. Fallingbostel. In Düshorn! erhängte sich der Gastwirth und Musi- kus HarmS. Häuslicher Unfriede wird als Motiv der That angegeben. Elze. Der frühere hannoversche Oberhofjägermeister, Excellenz v. Re den auf Reden bei Pattensen, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Breslau. Den Bemühungen lungen, sämmtliche Verbrecher, welche sich an den in letzter Zeit hier verübten Einbrüchen betheiligt haben, zu ermit teln oder festzunehmen. Bis jetzt sind 38 Einbrecher verhaftet und über führt. Rathenow. In Semlin ist der bei seinem Schwiegersöhne, dem Zim chen Brandwunden bedeckt, todt vor. Wie sich das Unglück zugetragen, ist nicht aufgeklärt. Werthe von 6 —7000 M, erzielt. Eddelack. Der hiesige Postver -38 Jahren gestorben. Elmshorn. Der auch in weite ren Kreisen bekannte Rentier, frühere Kaufmann Herrn. Lienau, feierte in Fehmar n s u n d. Der Fischer Lädemann brach beim Aalstechen durch das Eis. Er wurde zwar lebend aus dem Wasser gezogen, starb aber schon auf dem Transport nach Hause. Coblenz. Dieser Tage wurden der Rendant, der Buchhalter, der Ma gazinverwalter und der Taxator des hiesigen städtischen Pfandleihhauses verbaskt wegen Unterschleife, die seit längerer Zeit ausgeführt worden sind. Freiwillig der Polizei gestellt hat sich hier Heinrich Knopp, welcher seinerZeit wohin er zur Beobachtung seines Gei- Dussel dor f. Die Frau eines capijal von 19 Mill. Mark. Schlachtfeldes bekannten Wirthschaft schössen. Derselbe hinterläßt Frau und eine Anzahl kleiner Kinder. Werkes in Bous wurde wegen Unter schlagung zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Iserlohn. Das hiesige Schöf -1500 Mk. Geldstrafe oder einem Jahr Biebrich. Der Durst der Men von 6 Uhr Abends bis 2 Uhr des Flaschen. ter dem Verdachte der Falschmünzerei. Wiesbaden. Die Dienstmän ner sind bei der König!, Polizeidirek- Spar- und Vorschußverein verübten Unterschlagung von 42,000 Mk. wurde der Bankbeamte Buschow verhaftet. Bremen. Ein schweres Unglück ster Stock wurde in dem Schneegestöber von einer Rangiermaschine erfaßt, die ihm den Brustkasten eindrückte. Er war nach wenigen Augenblicken tost. Ein grausamer Zufall wollte es, daß ein Sohn des Verunglückten alsHülss- Kindern. Güstrow. Tas Schwurgericht verurtheilt« die Wilderer Gebrüder Ri«ck wegen Mordanschlags auf den Ttationsjäger Ruzenstein zu achtJah- «n Zuchthaus und zehnjährigem Ehr verlust. Laag e. Ein 7jährig«s Mädchen, Schleife die Marktstroße hinuntergezo« gen wurde, gerieth unter einen schwe ren Holzwagen, welcher ihm mit einem Hinterrad« über die Brust ging. Eine Arbeiterfrau, welche das Kind retten wollte, kam ebenfalls unter das' Rad und ist am Oberschenkel stark verletzt. Malchin. Der KUrschnermeister R. hat seinem Leben durch Erhängen Rostock. Die schiffbrüchige Mann schaft des in der Walfisch-Bai gestran deten hiesigen Dampfers „Fannie", Capt. Suhr, ist in Eapstadt gelandet worden. Aus ihrem Marsch«, den die Besatzung des Schiffes von der Stran dungsstell« nach Angra Pequena an trat, hat sie namenlose Entbehrungen ausgestanden, doch sind alle Schiffbrü chigen mit dem Leben davon gekom men. Waren. Hier feierte der auch in weiteren Kreisen bekannte Korb- und Verseflechter Leberecht Fessel sein 60- jähriges Bürger- und 25jährigeS Dichierjubiläum. Eise nach. Wie die „Eisenacher Zeitung meldet, ist der Spender, der zum Ankauf des Wagner-Museums 40,000 Mark unter der Bedingung hergegeben hat, daß die Sammlungen nach Eisenach karten, der Fabrikant Leichner in Berlin. Frankenhausen. Auf dem Kyffhäuser herrscht bereits wieder große Thätigkeit, um die Bauarbeiten des Kaiser Wilhelm-Denkmals nach Möglichkeit zu fördern. Mehr als 200 Arbeiter sind bereits eingestellt, jedoch dürfte im Laufe des Sommers die Anzahl verdoppelt werden. Für das Denkmal sind laut letzter Beitragslist« insgesammt 740,311 Mark gesammelt worden. Lauchröden. Der Maurermei ster Rimbach ist auf dem Nachhause weg beim Uebergang über das Eis der Eisdecke verschwunden^ Schmerbach. In der Kassever waltung des hiesigen Eonsumvereins, gegangen ist, ist ein ansehnlicher Fehl betrag festgestellt worden. Die Passiven sollen die Aktiven um 3950 Mark Krankheit starb Herr Professor Dr. E. Oskar Snell, Lehrer am hiesigen Kreuzgymnasium. Annaberg. Hier wurde ein ver heiratheterSchneidermeister wegen Vor nahme von unsittlichen Handlungen an einem Schulmädchen unt«r 14 Jahren richt abgeliefert. Burkertsdorf. Die Familie des Gutsbesitzers Neef wird von bis Wilhelm Richard V. wegen Sittlich unverheirathete Angeklagte war feit zwei Jahren bis zu seiner Anfangs Januar erfolgten Verhaftung in Buch heim bei Lausigk als Pfarrer angestellt. schlich der Öffentlichkeit statt und das Urtheil lautete auf ein Jahr Gefäng niß. Oelsnitz. Der k. Bezirkssteuer inspettor Karl Oskar Wolf von hier wurde vom Landgericht Plauen wegen Unterschlagung in zwei Fällen zu zwei Jahren Gefängniß und dreijährigem Ehrenrechtsverlust verurtheilt. Wolf hatte im Herbste v. 1., um Schulden zu decken, einmal 100 Mark und ein mal 1000 Mark der Kasse entnommen; bei einer unerwarteten Revision wurde die Unterschlagung entdeckt und Wolf verhaftet. Löbau. In Ober-Eunersdorf hat sich der Weber und Hausbesitzer Martin, welcher in geordneten Ver hältnissen lebte, infolge Schivermuth werden sollte, fiel er nach kurzer Ver handlung im Beisein seiner Eltern unter dem Ausruf: .Ich habe Gift ge- Waldh«im. Dieser Tage hat sich ein Sohn des in der Nähe der Die tenmühle stationirten Bahnwärters Poyt über die Brüstung des Viadukts auf die unten vorübersiihrende Straße gestürzt. Der Unglückliche war sofort tctzt. Bingen. Vor einiger Zeit ver schwand aus Bingen der Küfermeister Schisserstein. Ueber sein Vermögen ist nunmehr das Conlursverfahren einge kilU worden. Auch Mainzer Firmen, ». B. Weinhändler, Holzhändler u. s. w.. sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Gießen. Der hiesigen Omnibus- Gesellschaft, welche bisher mit Unter -400» Mark zur Verfügung gestellt, um den Betrieb bis 31. Dezimber 1895 im bisherigen Umfange ausrecht zu erhatten. Kastel. Bataillonsschreiber Vogt von dem Bataillonsbureau des Pio nierbataillons No . 11 ist spurlos ver schwunden. Mainz. Der berüchtigte Einbre cher Dunkel wurde zu 10 Jahren, seine Ehefrau zu 17 Monaten Zuchthaus verurtheilt. Oppenheim. Wittwe Rathge ber, die 74jährige Glöcknerin des in der Vorstadt befindlichen! Glockenthurms wurde neulich Morgens nach dem Fünfläuten todt an den Stufen der vom Thurm nach der Straße führen den Treppe aufgefunden. Ein Schlag anfall hat dem Leben der alten Frau, die ihren Gtöcknerdienst 44 Jahre lang versah, ein Ende gemacht. München. Hier feuerte der 24- jährige Student der Philologie Mar tin Niederhuber, der Sohn wohlhaben der Bauersleute in Schwarzenbach im Rotthal, auf die Tochter Rosa seines am Jfarthorplatz wohnenden Onkels. Zwei Schüsse gingen in den Kopf, einer in den Rücken und ein weiterer in die Hand. Glücklicherweise sind die Wun den keineswegs lebensgefährlich. Vor einigen Tagen schrieb er an seine Ver wandten, er liebe Rosa, und da er sie nicht besitzen könne, müsse er sich und sie todten. Bayreuth. In einem Wäldchen in der Nähe von Oberkonnersreuth wurde der kgl. Oberbergamtsassessor Joses Reißl, vom hiesigen Bergamte, erhängt aufgefunden. Man vermuthet, daß der 64jährige allgemein beliebt« Mann die -That in einem Anfall von geistiger Störung begangen hat. Brückenau. Aus einem Rhön dorf wird von einem armen Holzschni tzer berichtet, dem bei der Taufe seines Ä. Kindes von dem Herrn Pfarrer die Trotzdem soll sich, wie man beobachtet haben will, der Hannes hinter den Oh ren gekratzt haben. Murn a u. Posthalter Bayerlacher ist im Alter von 39 Jahren gestorben. Nürnberg. Vom Schwurgericht wurde der Postmeister Joseph di Bello von Ansbach zu 9 Monaten Gefängniß hatten 3800 M. gefehlt, die am ande mohr weitgehende, voraussichtlich sehr lohnende Culturarbeiten im bruchigen Boden und will dazu Sträflinge ver wenden unter entsprechender Ueberwa chung. Haßfurt. Letzthin hatte der Schmied Schenk mit einigen Personen um einen Hektoliter Vier gewettet, daß er in den Löwenkäfig einer Menagerie, die hier zur Schau gestellt war, gehen wolle. Brüllend sprang ihm die Lö win entgegen, eine brennende Cigarre, die der Wagehals der Bestie entgegen hielt, trieb sie jedoch zurück und mit heiler Haut konnte der Schmied den Käsig wieder verlassen. Landshut. Der Metzgermeister Johann Maier, am Promenadenplatz wohnhaft, hat sich erschossen. Zerrüt tete finanzielle Verhältnisse sollen die Ursache des Selbstmordes sein. Unmensch hat seinem etwa sechs Wo chen alten Kinde Tabaksaft eingegeben und als die Vergiftung nicht tödtlich schieden sein, weshalb die Leiche aus gegraben wird. Der Thäter zeigt lein« Spur von Reue. Stuttgart. In Weingarten ist des Jnf.-Rgts. Kaiser Wilhelm, Mu sikdirector Kar! Büttner, nach schwerem Leiden gestorben. Neckarsulm. Der 73jährige pen sionirte Landjäger Joh.Dengler brachte jich in den städtischen Anlagen mit einem Revolver vier Schüsse in den Kops bei. Er wurde dort noch lebend aufgefunden, jedoch ist keine Aussicht aus Rettung seines Lebens vorhanden. Ein längeres Leiden, welches seinen Heist umnachtete, scheint ihn zu diesem traurigen Schritt getrieben zu haben. Oberndorf. Unter Führung des Herrn Ingenieur Kemaledin-Bey vom Polytechnikum in Konstantinopel kamen 14 junge türkisch! Militärfchü ter hier an, welche in der Waffenfabrik Mauser dahier sich über die Herstel lungsart, bezw. Kenntniß der Feuer waffen weit«« Ausbildung verschaffen sollen. Besigheim. Neulich Nachmit- Ein großer Steinblock siel auf das un ten voriiberführende Schienengeleise. Der kurze Zeit daraus von Stuttgart kommende Zug mußte halten, bis unter Aufbietung zahlreicher Mannschaft das Hinderniß aus dem Wege geräumt war. Biberach. Der an dem Hutma cher Riß am Aschermittwoch begangene Mord ist von der Frau des Getödteten verübt worden. Dieselbe hat nun dem Untersuchungsrichter ein volles Ge ständniß abgelegt, ja sogar erklärt, daß sie zu dem geplanten Zwecke sich in letz ter Zeit im Schießen geübt habe. Riß wurde, während er schlafend im Bette lag, in den Kopf geschossen und erlag seiner Verwundung. Eßlingen. Das Bjährige Söhn chen des Lackirers Wacker fiel neulich Mittags in der Nähe der neuen Brücke in den Neckarcanal »nd ertrank. Kirch h e i m u. T. Erhängt hat sich die 52jährige Wittwe M, von hier an dem Zimmerofen. Das Motiv zu dieser unseligen That» ist unbekannt. Leutkirch. Letzthin brach in der Scheuer des Bauern Franz Joseph Lämmle Feuer aus, welches, durch die vielen Stroh- und Futtervorräthe ge nährt, ungeheuer rasch um sich griff und die Scheuer nebst dem Wohnhaus vollständig einäschert«. Mühlack«r. Auf traurige Weise verlor im benachbarten Lienzingen der 9jährige Sohn des Landwirths Straub das Leben. Er wollte in einem Nach barhause beim Angersenmahlen helfen, brachte di« Hand in die Mühle und verlor den Mittelfinger der linken Sand. Als der Arzt zugezogen wurde, war Hilfe zu spät, und der hoffnungs volle Knabe erlag dem Starrkrampf. Münsingen. In Döttingen hat der 64 Jahre alte Bauer Sebastian Ostertag von dort in der Alteration darüber, daß sein Pferd und sein Fut tervorrath im Wege der Zwangsvoll streckung verkauft w«rd«n sollten, seine Scheuer angezündet, die denn auch ab gebrannt ist. Nach dem Anzünden soll er versucht haben, sich zu erschießen, wurde aber daran verhindert. Oster tag wurde von dem Stationscomman danten in Haft genommen. Wangen, OA. Cannstatt. Me chaniker Rebhuhn wurde wegen Ver dachts der Wechselfälschung verhaftet. Das von demselben erbaute Fabrikan wesen für Staubfangmaschinen, wel ches mit Wasserleitung, Dampfheizung und elektrischem Licht ausgestattet ist, kommt im nächsten Monat zum Blumens«ld. Hi«r wird nun mehr auch ein neues Krankenhaus mit einem Nebengebäude erstellt werden, wozu die Pläne und Voranschläge be reits fertiggestellt find. Nach diesen soll das Hauptgebäude auf 41,748 M., das Nebengebäude auf 8,857 M. ln einem Hause der Huttenstraße wurde der 25 Jahre alte, ledige Taglöhner Joses Schleicher er hängt aufgefunden. Burbach. Dieser Tage verun glückte in der Schöllbronner Steige auf bis jetzt unaufgeklärte Weise Bür germeister Axtmann von hier bei sei nem Fuhrwerk. Er war sofort todt. Die Gemeinde verliert einen tüchtigen Ortsvorstand. Fr«iburg. Vor Kurzem ist der bekannte Herrenreiter Hauptmann Freiherr Sensst v. Pilsach den Ver letzungen erlegen, die er im Herbst 1893 beim Trainiren seines Pferdes für das hiesige Rennen davontrug. Die unmittelbare Todesursache war ein aus der damaligen Gehirnerschüt terung hervorgegangenes Ohrenleiden. der Liederhalle, bei der Diemerei todt aufgesunden. Di« Todesursache ist noch nicht aufgeklärt; man v«rmuth«t, ««kommen ist. Lörrach. Die Eheleute Anton Todeszeiten auseinander. Mannheim. Die Leiche des Grenadiers Zimmermann 11. vom hie- Rheinbisch o s s h «i m. Der Ob ein Racheakt oder Raubmordver such vorliegt, ist noch nicht bekannt. Waldmühlbach. Während der Krankheit des Landwirths Karl Schä fer hier, der nach einer Krankheit von 8 Tagen, erst 34 Jahre alt, verschieden ist, lag dessen treuer Hund, ohne sich zu rühren oder einen Laut von sich zu ge ben, st«ts vor dem Bette des Kranken. der Hund in den Stall, wo er sich nie derlegte, die Annahme jeglicher Nah rung verweigerte und so verendete. Er hat sich buchstäblich aus Trauer um seinen Herrn verhungern lassen. Billingen. Uhrmacher Rapp von Schwenningen, welcher vor etwa einem Jahre wegen eines im Zoll häusle verübten Mordversuchs zu fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, hat sich im Zuchthaus in Bruchsal er hängt. Wien. Dieser Tage hat der 17- jährige Lehrjunge Anton Czernoch in der Werkstätte seines Dienstgebers seine 24jährige Geliebte, eine Köchin, durch einen Revolverschuß in das Hin terhaupt getövtet und sich hierauf durch einen Schuß in die rechte Schläfe selbst das Leben genommen. Der junge Bursche besuchte noch die Fort bildungsschule; er war nicht ohne In telligenz, doch hatte cr dvrch ausre aende Lektüre seine ohnedies leicht er regbare Phantasie in einen krankhaften Zustand versetzt. Graz. Vor dem hiesigen Schwur gericht wurde in den letzten Tagen eine Anklage wegen Hochstapelei, verbotener Rückkehr und Falschmeldung verhan delt, die gegen den 1847 in Ungatn ge borenenJgnaz Mayer, der in den fünf ziger Jahren vom Juden- zum Chri stenthum übergetreten war, erhoben wurde. Mayer kam nach einer wech selvollen Carriere unter falschem Na men nach Wit», Linz und zuletzt nach Graz, wo er als „Baron" Koppenheier auftrat, ein verschwenderisches Leben führte, in die besten Gesellschaftskreise, u. a. auch in das Haus des damaligen Landeshauptmanns, jetzigen Handels ministers Grafen Wurmbrand, Ein gang fand und angeblich im Interesse der Hebung des Fremdenverkehrs in den österreichischen Alpenländern thä tig war, in Wirklichkeit aber, wie die Anklageschrift behauptet, ein richtiges Schwindlerleben führte und Gasthofs besitzer, Kellner, Kutscher, Schuster, Wäschelieseranten u. a. m. betrog. Die Freisprechung Koppenheiers von der Betrugsanilage kommt ziemlich über raschend. Allerdings hatte die An klageschrift die Beziehungen Koppen heiers zu den oberen Gesellschafts schichten in Graz aus leicht »räthlichen Gründen unberührt gelassen. Hier hat sich der Einjährig-Freiwillige Tho mas Schöberl vom 7. Jns.-Regt., der Sohn eines geachteten Kaufmanns, er schossen. Er soll aus eine beleidigende Äußerung eines Civilisten nicht rea airt und sich dadurch die Aussicht auf die Officierscharg« verscherzt haben. Innsbruck. Der Taglöhner Jos. Mair, der am 21. Sept. v. I. die Taglöhnerin Anna Jsser und die Kell nerin Philomena Würtemberger in der Nähe vsn Ambras grausam ermordet hat, ist nach geheim durchgeführter Linz. In Rottenegg bei Ottens- Jn Biel ist der Vergolder Fritz Moser durch einen Bienenstich uni's Leben gekommen. Er wurde im Garten von einer Biene unterhalb des Auges ge- Mann. Graubünden. Man bereitet das 400 jährige Jubiläum der Schlacht an der Calven (1499) vor. Luzern. Mit Bundeshülse wird richtet. St. Gallen. Hier starb Herr Heinrich Bürgi, ehemaliger Oberinge nieur der B. S. B. Monate verproviantirt kam der Mann Klause und sah vom 27. Nov. bis 26. Februar kein lebendes Wesen außer Zürich. Der Thurgauerverein in Winterthur stiftet für den Gabentem vel des Schützenfestes daS Lied: „O Das Liedltin kostet 600 Fr. der besten und stärksten Schiffe der spanischen Marin«. 1887 mit einem Kostenaufwand? von 25 Millionen Pe -4770 Tonnen groß. Er verfügte über 13 Boote, darunter 3 Dampfbarkassen. Mächtige Maschinen verliehen dem seldtgeschütze von 57 Millimeter, 4 dungszwecke, 5 Torpedolancirrohr«; zahlreiche Geschosse, 20 geladene Tor pedos, 275 Mausergewehre u. s. w. Schiff hatte den Fehler, mit dem Vor dertheil zu sehr zu wippen, was man in Marinekreisen der zu starten Ge schützbelastung zuschreibt. Da schwe rer Seegang unter solchen Umständen dem Schisse leicht gefährlich werden konnte, so beabsichtigte man bereits im Jahre 1892, die 24 Centimeter-Kano nen gegen leichtere Geschütze umzutau schen; leider wurde Entschluß ein alter, erfahren«! Seemann. Die Besatzung bestand aus etwa 420 Mann. vor und war von wilden Thieren halb verzehrt. Die Leiche, zu der der Fuß gehörte, fand man erst nach Entfernung einer dreifachen Schicht von Erd«, Reisig und Feldsteinen. Man erkannte in dem Leichnam den deS ai» 3. Ja !Nl>?pe d«s sehr fleißigen- und klugen Knaben, der sehr gut französisch sprach, hatte man seiner Zeit gefunden. Man konnte nur noch erkenne», daß er sei nen Tod durch Erwürgen gefunden und daß ihm der Mörder die Arme ge fesselt hatte. Die Nachforschungen wurden auf's Eifrigste wieder aufge nommen; vor allem suchte man nach einem alten arabischen Schristgelehr» ten, der den Water hatte trösten wol len und Aeußerungen gethan hatte, als wisse er Genaueres über den Verlust seines Kindes. „Gras ist darüber ge wachsen!" soll er sogar gesagt haben, was allerdings wirklich «der Fall war. Der Knabe soll übrigens eine verhäng nißvolle Eigenschaft in feiner Hand fläche, nämlich eine äußerst selten vor kommende. vom kleinen; Finger zum Zeigefinger gehende Linie besessen ha- DaS Blut des Menschen, der diese Linie besitzt, hat aber nach einem dortigen Aberglauben die Kraft, die Anwesenheit voni vergrabenen Schätzen anzuzeigen. Noch immer ist der inter nationale Handel mit „weißen Sla vinnen" im Schwünge. Schon seit längerer Zeit hatte die Polizei von Rotterdam eine dort wohnend« Unga rin wegen dieses Handels in Verdacht, doch gelang es nicht, das Weib zu über führen. Vor einigen Tage» wurde der Rotterdamer Behörde durch einSchrei b-n ohne Unterschrist aus Brüssel an» gezeigt, daß die Ungarin im Begriffe stehe, ein neues Geschäft zu machen, und zwar handle es sich um eine 17- jährige Antwerpnerin, die durch die Kupplerin an ein Haus »ach Riga ver kaust werden solle. Als die Polizei darauf die Ungarin aufsuchen wollte, war diese verschwunden; dagegen ge lang es, di« sofortige Verhaftung der Inhaberin des Hauses in Riga zu be wirken. Zugleich erfuhr die Rotterda mer Polizei, daß die Ungarin mit ihrem Opfer nach Berlin abgereist sei, doch traf eine dorthin aufgegeben« Depesche zu spät ein. da die Ungarin das Mäd chen in Berlin einem vo» Brüssel dort angelangten „Stellenvermitiler" über geben hatte, der sofort mit ihm nach Riga abgedampft war. Die Ungarin befindet sich bereits im Gefängniß. Gegenwärtig weilt ein holländischer Polizei - Jnspector in der Angelegen heit in Antwerpen und die Untersu chung hat ergeben, daß das Mädchen von Antwerpen zunächst nach Brüssel befördert und dort verhandelt worden ist. Der „Stellenvermittler" befindet sich noch auf freiem Fuße. Ein ebenso seltsamer wie interessanter Kampf, nämlich zwi schen einem Habicht und einem Fisch otter, ist neulich auf dem Frischen Hass von Fischern beobachtet worden. Die sen waren schon seit einiger Zeit zwei Fischotter aufgefallen, die sich aus der Wuhne auf das Eis gewagt hatten. Bald wurden sie nun auch gewahr, wie ein starker Habicht Herbeigeslogen kam und sich unweit der beiden Fischottern aus die Eissläche niederließ. Doch bald stieg er wieder in die Lüfte, um blitz schnell auf einen der beiden Fischotter zu stoßen, den er im Rucken mit den Krallen «rgriss, während der andere in die Wuhne zu entkommen vermochte. Zwischen den beiden Raubthieren ent spann sich nun ein verzioeifelter Kampf, bei dem der Fischotter mit Er folg seine Gewandtheit aufwendete, denn bald hatte sein scharfes Gebiß die Kehle des Habichts ersaßt, und nach dem der Kampf etwa zehn Minuten ge dauert hatte, blieb der Sieg auf Sei ten des Fischotters. Der Raubvogel blieb todt aus dem Kampfplatze, wäh rend der Sieger nach vollbrachter That in's Wasser tauchte. Der Hals des Habichts war vollständig durchgebissen, so daß Kopf und Körper nur noch ein schmaler Hautstreifen zusammenhielt. In Paris wurde dieser Tage ein älterer Mann Namens Gi rard vor Hunger bewußtlos ausgele sen und in die nächste Apotheke ge bracht. Man setzte dem bedauernZver then Manne eine warme Suppe vor und bemerkte nun, daß ihm das rechte Auae gänzlich fehle. Hierüber befragt, erzählte er die folgende Leidensge schichte: Vor längerer Zeit hatte er einen Unfall sein rechtes Auge verloren, das durch ein Glasauge er setzt wurde. Als er nun seit einig!» Wochen infolge von Arbeitslosigieit mit dem Hauszins in Nückstzrd kam, mußte er seinem Hausherrn das Glas auge in Pfand geben. Nun konnte er erst recht ni'g'nds Arbeit finden. Eine Cell-cte, die unter den empörten Zuhö rern vcranstaliet wurde, setzte den Be dauernswerthen in die Lag?, sein Auge wieder einzulösen. „La R<s volt e", de> S Pzriser anarchistische Blatt, dem das Lebens licht im vergangenen Frühjahr ausge blasen wurde, wird im Laus« d«s Mo nats Mai unter dem Titel „Le Nou veau Temps" wieder an das Tageslicht treten. An diesem Blatte wird der be rüchtigte Schuster Jean Grave als ver antwortlicher Redacteur wie srllh«r be reits an dem Blatte „La Revolte" thä tig sein, als Mitarbeiter Riclus, Fürst Peter Krapotkin, Ajalbert u. A., alles Männer, die ihren politischen Ge sinnungen entsprechende stammende Ar tikel in di«s«m Blatt« veröffentlichen, werd«». 7
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