Berlin. In dem Pavillon Nr. 50 d«s städtischen Krankenhauses im Friedrichshain entstand Schadenfeuer, das den Pavillon total zerstörte. Die Wegen Betrugs ist der Bauunter nehmer Rother aus Weißensee bei Ber lin verhaftet worden. Er hat Bau handwerker um etwa 60,000 Mark geschädigt, da er nie zahlte und sie durch Versprechungen zu einer weiteren Arbeitsleistung nöthigte. Der aus Berlin mit 10,000 Mark geflüchtete Commis Franke ist in Malmö, Däne mark, verhaftet worden. Im benach barten Johannisthal beging die frei willig« Feuerwehr ihr lOjähriges Stif tungsfest. Das zur Feier d«s Tages vorbereitete Theaterstück war beendet, und «ben schickte sich die jung« Welt an, in die Tanzordnung einzutreten, als «in im Saal« erscheinender Gendarm den Ausbruch eines großen Feuers am Orte meldete. Wenige Schritte vom Fistlokal entfernt, standen drei dem Landwirth Scherfling gehörige Scheu nen in Flammen. In ihrer Festtags kleidung gingen di« Mannschaften so fort an die Arbeit; leider gab es au ßer dem Vieh nichts mehr zu retten. Alt - Landsberg. Wegen Meineides verhaftet wurde der Brun nenmacherpolier Oesterreicher und we <ien Verleitung zu diesem Verbrechen sein Arbeiter Ritsche. O. hat kürzlich in «in«r Schössengerichtsverhandlung «in Zeugniß abgelegt, aus Grund dessen Ritsche von «iner Anschuldigung wegen Diebstahls freigesprochen würd«. Landsb« rg a. W. Dieser Tag« wurde hier die Hinrichtung des Hof verwalters K. Fr. Gottschalk aus Wolsfsburg. der die bei ihm dienend« Dienstmagd Wilhelmine Linke am 9. März v. I. ermordet hatte, durch den Scharfrichter Reindel aus Magdeburg vollzogen. Steglitz. Die Erbauung ein«r neuen Realschule nebst Anstellung eines besonderen Direktors für dieselbe ist in Steglitz jetzt gesichert. Posen. Der letzte Domh:rr der Kiesigen Erzdiözese Maryanski ist ge storben. Auf dem hiesigen Central bahnhofe sind, vermuthlich infolge fal scher Weichenstellung, zwei Güterzüge zusammengestoßen, wobei «ine Loco motive und acht Wagen entgleisten. Mensch«n sind nicht verunglückt. Der entstandene Materialschaden wird auf 16,000 Mark geschätzt. Adel nau. In der hiesigen ka tholischen Kirche wurde ein seltenes Brautpaar getraut. Der Bräutigam, Altsitzer Plokarz auS dem Dorfe Bog daj, st«ht im Alter von 82 Jahren und heirathet bereits zum dritten Male. Seine Braut aus demselben Dorfe zählt 67 Lenze. Fraustadt. In Konradswaldau ist eine große Anzahl Bewohner unter reits gestorben. Danzig. Die Danzigev Brücke iib:r die Brah« in Bromberg wird hö ht! gelegt, um auch größeren Fahrzeu gen das Passiren zu gestatten. Di« Stadt hatte deswegen bereits ein« 18jährig« Alfred Levy mit 19,000 M. gestohlener Gelder flüchtig geworden De h' si Ul ten Nächte ist der Bäckermeister Pätzold Schulpforta. Neulich Abends alte Ämtshaus hat gerettet werden kön nen. DaS Feuer soll durch Benutzung von Koaksfeuern zum Aufthauen der Gleiwitz. Wegen G.'fährdung «ines Straßenbahnzuges hatten sich fünf Schulknaben vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten. Di« Knaben sind beschuldigt, im Oktober v. I. in der Nähe von Zabrze die Ent gleisung eines Straßenbahnzuges da durch verursacht zu haben, daß si- Zie gel- und Kieselsteine, Schlackenstücke und Holzschwellin auf die Schieneng«- leise legten. Es wurden von dem durchfahrenden Zug« eine Anzahl Stein- und Ziegelstiicke zermalmt. Holztheile aber nicht vorgefunden. Glücklicherweise war eine Entgleisung nicht eingetreten. Die Angeklagten, welche im Alter von 12 bis« 16 Jahren stehin, gestehen ihre Schuld ein und «klärten, es seien nur ganz kleine Steine g«wesen und Holzschwellen hät ten sie überhaupt nicht gebraucht. zu der empfindlichen je ei nem Jahr Gefängniß. Lauban. Der Lagerist Gu't. Hente ist nach Unterschlagung von 20,- 000 Mk. von hier flüchtig geworden. Oels. Hier ist dieser Tage ein Metzgermeister, der verdorbenes Fleisch zur Wurst hatte verarbeiten lassen, zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. In Folge des Genusses der Wurst sind mehrere Personen erkrankt und ein junger Mann gestorben. Altona. Das hiesige Schwurge richt verurtheilte den KausmannSchild knecht wegen Urkundenfälschung und bücher) von insgesammt 132,000 Mark zu vier Jahren Zuchthaus. Flensburg. Die Stadt er reichte die Zahl von 40,000 Einwoh nern. Der Dienstknecht Termann zucht und Mordes, begangen an der 19jährigen Christine Jessen aus Feld st-dt, durch den Scharfrichter Reindel- Kiel. Dem Arbeiter B, Schmidt, 3000 M. überreicht. Der Mörder hingerichtet. Pinneberg. Der steckbrieflich verfolgte Arbeiter Moser, welcher mit den Gebrüdern Erpel in Weißensee und Umgegend mehrere Einbrüche ver übt und dabei einen Amtsdiener er stochen hatte, ist hier durch den Polizist Enael verhaftet worden. Wandsbeck. Der im Herbst in den Ruhestand getretene Gymnasial direktor Dr. Klapp ist in Hamburg in folge einer Operation gestorben. Dormagen. Vom hiesigen Gendarmen wurde auf der hiesigen Station ein Individuum verhaftet, Taglöhner Müller aus Eil bei Mül heim a. Rh. zum Tode verurtheilt. Müller hatte am 10. Mai 1886 auf der Landstraße zwischen Porz und Ensen einen 60jährigen Besenbinder ermordet. Hrn. Bruckwilder aus Mainz ist nach langen Verhandlungen die Concession zum Betriebe einer Dampsfähre zwischen hier und Deutz Saarbrücken. Neulich Nachts Wurde der Militärwachtposten an der neuen Kaserne von einem Wolfe ange fallen. Das Thier wurde durch Hin zueilende verscheucht, aber nsch Mor gens gesehen. Der Soldat ist unver letzt. endlich zu fassen und in's Gefängniß nach Hagen zu bringen. Er heißt Wilhelm Jaene und ist von Beruf Ar tist. Der Mord geschah am Weih nachtsabend des Jahres 1892. «ines hiesigen Bremsers so heftig, daß der Arzt, der eine Vergiftung feststellte, die Ueberfiihrung der ganzen Familie in's Krankenhaus anordnete, wo sie fahr schwebend darniederliegt. Wadersloh. Eine sonderbare Steuer haben die hiesigen Gemeinde vertreter beschlossen. Nach derselben soll jeder Einwohner 60 Pf. Steuer zahlen, der auf eine Zeitung abonnirt er liest, ein Weltblatt, oder das Kreis beim Dreschen von der Maschine abge rissen. Die Arbeiterin ist ihren Wun den erlegen. Warin. Wulkow und Malchner, bloßen Füßen gemacht. Wismar. Endlich ist es gelun gen, den Urheber der in letzter Zeit sängniß verurtheilt. Dass o w. Der Aalräucherer Dü ker von hier machte seinem Leben durch Schierstein. Ein junger Mann von hier ging von Oestrich aus über den Rkein, um seine in Frei-Wein» heim wohnende Braut zu besuchen. Seitdem ist er aber nicht hierher zu rückgelehrt, so daß man vermuthet, daß er. beim Nachhauseweg über den Rhein, hier eingebrochen und seinen Tod ge sunden habe. Wiesbaden. Die Dietenmllhle bei Wiesbaden, diese über 30 Jahre bestehende, vor vier Jahren erweiterte Kuranstalt, ist aus dem Beütz nner tätsraih Dr. C. W. Müller ihr erhal rin unser«? Stadt Frau Räthin Tel tin, verstarb im Älter von fast 96 Jahren. - daselbst, war am 25. v. M. dort plötz wolle, die aus 1 1-2 Millionen Mark wie es heißt, nur die Familie. Der Hauptbuchhalter des Dynamit-Aktien gefellschaft, Karl Zander, welcher seit 24 Jahren im Dienst derselben steht, hat den Betrag von 630,000 M. unter sehen an der Börse. Bremen. Ueber das Vermögen des Weinhändlers Georg Carl Heinrich Rode, in Firma G. Rode in Bremen, Catharinenstraße 7 wohnhaft, ist der Frauen statt wegen der großen, um fangreichen Diebstähle, welche in den letzten Jahren auf dem hiesigen Güter bahnhof der Staatseisenbahn verübt gehende Wagen nach Beseitigung der Plomben bestohlen worden. Zehn An geklagte wurden zu Zuchthausstrafen von 1 Jahr bis 3 1-2 Jahren, sechs Angeklagte zu Gefängnißstrafen bis zu 1 Jahr verurtheilt. Zwei Ange klagte wurden freigesprochen. Bürgel. In Graitschen sind der Schmied Diendorf, dessen Frau, und 6jähri.ge Tochter, die in einem durch «inen Koaksofin erwärmten Zimmer sich zum Schlafen niedergelegt hatten, bewußtlos aufgefunden worden. Der von drei Monaten Gefängniß verur theilt worden. Ein Mitglied jedoch, das einen Dynamit - Transport von Gera nach Seebach dirigirt hatte, ohne die Behörden der zu Passirenden Orte Gräfenroda, Crawinkel, Ohrdruf, be hufs Ausübung der amtlichen Con trolle. davon in Kenntniß zu setzen, hat eine Gefängnißstrase von vier Mo naten erhalten. Meiningen. Frl. Marie Meiningen, Weimar und Coburg und zuletzt am Stadttheater in Leipzig thätig gewesen ist, ist in Berlin in der Prof. Bergmann'fchen Klinik an den Folgen einer schweren Operation ge storben. daß sie die Kleine entblößt auf einen heißen Ziegelstein setzte, wodurch dem Kinde arge Brandwunden zugefügt worden sind, die schließlich den Tod die hier das Attentat auf den Geld briefträger unternommen hatten, sind 20jährige Burschen. Der eine ist ein arbeitsscheuer Handarbeiter, der andere ein Kellner. Sie sitzen schon hinter Schloß und Riegel. Dieser Tage Jahre alte Arbeiter Friedrich Emil Thiene seinem Leben durch Erhängen «in Ende. Der Grund zum Selbst mord dürste in ehelichen, Zwistigkeiten gelegen haben. Auch hatte Th. Frei- Worte geschrieben: „Mein Tod ist Dei ner Mutter Schuld. Räche Dich!" Neusalza. In Beiersdorf ha! «in au? Crostau gebürtiges, AI Jahr« altes Mädchen in ihrer Kammer heim lich geboren und das Kind im Bett stroh »ersteckt. Olbernhau. In Pobershau brannte das Anwesen des Spediteurs Weinhold ab. Bei diesem Brande ka men drei Pferde, welch« in einem engen um. Plauen i. B. In «iner hiesigen Appreturanstalt kam die in den 20er Jahren stehende Fabrikarbeiterin Här tel aus Oberlosa m die Schleuderma schine, wodurch ihr der eine Arm buch stäblich vom L«ibe gerissen wurde. Waldenburg. Hier hat eine im Armenhause untergebrachte Frau ihren 3jährigen Knaben erwürgt. Nach vollbrachter That verfügte sich die Frau, die vermuthlich in'eln«m Anfall von Geistesstörung gehandelt hat, so fort Ix's Amtsgericht, um selbst von dem Geschehniß Anzeiae zu erstatten. Warnsdorf. Der 20 Jahre alte Buchhalter Mirko B«rdajs ließ sich von dem auf der Strecke Warnsdorf- Niederarund verkehrenden Eifenbahn zuge überfahren. Darmstadt. Der Geheime Ober schulrath Greim wurde pensionirt. Zu seinem Nachfolger wurde der Director der Victoriaschule, Dr. Eisenhuth, er- Bingen. Der seit End« October vermißt« Kiifermeister Hübinger von hier wurde dieser Tage im Rheine bei Salzig als Leich« geländet. Kastel. Die elektrische Beleuch tung unserer Stadt soll nunmehr nitw am 1. April d. I. ihren Anfang Main z. Die Stadt Mainz wehrt sich energisch gegen die Verstaatlichung der HessifchenLudwigsbahn und sie hat auch guten Grund dazu: die Bahn trägt dem Stadtsäckel jährlich 86,000 Mar? an Steuern ein, ganz abgesehen von den Vortheilen, die der Bürger schaft daraus erwachsen, daß die Di rection mit ihrem großen Beamtenper sonal in Mainz ihren Sitz hat. Die Stadt will im Verein mit der Han delskammerl dahin zu wirken suchen, daß wenigstens die Direktion in Mainz verbleibt. In einem Hause der Bal ihasarmalergasse wurde die Leiche des Taglöhners I. P. Daab erhängt auf gefunden. Der Verstorbene war ein braver Mann, der aber seit dem Tode «ines vor etwa Jahresfrist verstorbe nen Pflegekindes, das sich ebenfalls txis Leben genommen hatte, tiefsinnig geworden war. Colmar. Die hiesige Strafkam mer beschäftigte sich neulich mit der Anklage gegen d«n Abkx'- Sch. aus Rappertsweiler wegen Sittlichkeitsoer brechens in einer ganzen Reihe von Fällen. Der Angeklagte hat sich, wi« seiner Zeit gemeldet wurde, an Schü lerinnen, denen er Katechismusunter richt ertheilt«, sittlich vergangen. Mehr als 40 Zeugen wurden vernommen. Di? Verhandlung fand unter Aus schluß der Öffentlichkeit statt. Der Angeklagte wurde fü? überführt und schuldig erklärt. Das Urtheil lalltet« auf 2 Jahrs Gefängniß. Merkweil« r. Vor Kurzem stieß man auf den Pechelbronner Oel werken bei einer Tiefe von 300 Meter auf eine äußerst ergiebige Oelquelle, die täglich über 100 Fässer Erdöl liefert, das Faß zu 160 Kilogramm. Kaiserslautern. Erschossen hat sich in dem Hause Eierstraße 6 der ledige Glaser Fritz Hüttenberger. Be m-rlenswerth ist, daß in dieser Familie bereits zwei Selbstmorde zu verzeichnen sind. Niederlustadt. Dieser Tage brannte die Scheuer des Malzhändlers Martin Hillmann X und die ange baute unter d-mfelben Dach« stehend« Scheuer seines verstorbenen Baters vollständig nieder. Genannter M. Hell mann würd« wegen Verdachts der Brandstiftung verhaftet. Speyer. In einem pfälzischen Orte soll gelegentlich der G«meind«- rathswahl durch Fr«iheiten der Wäh ler in Wirthschaften eine ganz gehörige Zeche entstanden sein, die nun Nie mand bezahlen will; man spricht von beiläufig 2000 Mark! Die Wirthe, die vorher dem Löschen des Durstes „durch Aufschreiben" so bereitwilligst Vorschub geleistet haben, kratzen sich v-tn ganz bedenklich hinter den Ohren. Albisheim. Die junge Frau des Stuhlmachers Jakob Göhring brach mit dem Boden des Speichers eiil und v:rletzte sich lebensgefährlich. Edenkoben. Der hier wohn hafte, aus Haßloch gebürtige, M«tzger Christoph Wilhelm erfror neulich Nachts in trunkenem Zustand dicht an seiner Wohnung. Franken thal. Der 22jährig« ledige Schneider Ludwig Bauer wird seit der 2. Februarwoche vermißt. München. Der Präsident des Landgerichts 11, Ed. Rothmüller, ist nach längerem Leiden gestorben. Wegen einer langen Reih« von Dieb stahlSverbrichen, sowi« wegen Raubes hatte sich der Kanonier Jakob Sedel ineiner des 1. Fuß-Art..Regts. (aus Prinkofen,A.-G. Mallersdorf) vor dem dernder Umstände bejahten, wurde eine Gesammtstrase von 10 Jahr?n Zucht haus, Entfernung aus dem Heere und Elangen. Herr Bürgermeister Dr. Klippel, d-'ssen Dienstesproviso- zu rauchen angefangen, die Thür« der Wohnstube war von der Mutter ver sperrt, und so fanden die armen Klei nen den Tod. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Kissingen. Neulich Nachts ist voml. bis 3. August 1896 dahier statt- Weise geltend, daß ganze Arbeitergrup pen feiern. Im Kgl. Hoftheater sind gegen ein Dutz.md Th«aterarh-itir er- Loßburg, OA. Freudenstadt, trankt. würd« hier die bei einerSchwester woh nend«, 76 Jahre alte, ledige E. R. in ihrem Zimmer erhängt gefunden. Die- Nago l d. In Nothfelden tam der hergistillt. Nun hat sich diifelb: im der Nacht starb. Karlsru he. Nach den Lokal- Ad « lshe im. Die Scheune dzs LandwirtbS H. Kühner ist abge brannt. Auch daS Wohnhaus ist be schädigt. Vallenberg. Hauptlehrer Sch. ist wegen Siltlichtiitsvergehens flüch tig. Bruchsal. Dieser Tagt ist auf dem Bahnhofe in Langenbrücken der Straußwirth Pius Reiser vor hier. Das Motiv zu dieser unselig«» That soll auf Schwermuth zurückzuführen fein. Zahr« alte Söhnchen der Joh. Fritd :ich Augustin Eheleute ist in der Stube in Folge Ausströmens von Kohlenga« sen erstickt. Pharmazie, Erwin Billinger von hier, Hai sich in Erlangen erschossen. Mannheim. D:r 61 Jahre alte Schlossermeister Jehle erstickte im Ab ort eines Hauses beim Ailslhauen des Closets in Folge der sich entwickelnden Kohlengase. Rümmingen. Der 66 Jahre alte, unheilbar kranke Landwirth Sa muel Frey hat sich erhsngt. Tauberbischofsheim. Vor «inige:? Tagen wollte ein! Mjährige Frau eine Kerze an einer brennenden Lampe anzünden, wobei ihr Kopf haar in Brand gerieth und die Greisin so schwere davontrug, daß sie eines jämmerlichen Todes starb. Oesterreich. Wien. Die wegen Verdachtes der Mitwissenschaft an dem Raubmorde, den ihr Gatte an dem Advokaten Dr. Nothziegel begangen, in Haft genom mene Frau Franziska Eichinger wieder freigelassen. Das Schicksal der unglücklichen Frau erregt allenthalben das tiefste Mitleid. Budapest. Der sogenannte Lot tokönig Melchior Farkas, dessen Pro ceß sein«rzeit so großes Aufsehen er regte, wurde aus dem Szegediner Ge fängnisse entlassen, nachdem er fein« fünfjährige Kerkerstrase vollstän dig abgebüßt hatte. Einem Besucher gegenüber behauptete Frakas, daß er sich unschuldig fühle und, um seine Unschuld zu beweisen, sofort di« Re vision feines Processes fordern werde. Lemberg. ,Di« hiesige Polizei verhaftete vier Betrüger, an deren Spitze der Kellner Flitter stehe. Sie haben 300 auf mehr als 100,000 fl. lautende Schuldbriefe mit gefälschten Unterschriften eines Erzherz"gs und mehrerer hoher Generale in Umlauf ge setzt. W«ißkirchen. Dr«i Totxsur theile fällte das Weißkirchener Gericht. In Vrany lKrasso--Szverensyer Co mitat) wurde Juon Avram, der reichste Bauer, der auch «in großer Wucherer war, durch Bauern in den eigenen Keller geschleppt, dort schrecklich geprü gelt und gebunden, dann banden die Bauern dessen 90jährige Mutter und schlugen dieselbe halbtodt. Sie suchten Geld, fanden. jedoch Nichts. Im Kel ler maltraitirten sie den Wucherer so lange, bis er zeigt«, wo er das Geld verborgen, raubten zweitausend Gul den, zerrissen alle Schuldscheine und schlugen schließlich den Wucherer todt. Die Gendarmeri« eruirte die Thäter und das Gericht verurtheilte drei von ihnen zum Tode durch den Strang. Andere wurden theils zu lebenslängli chem, theils zu 16jährigem Zuchthaus verurtheilt. Schweiz. Bern. Die Münsterglocken werden wegen Umbau d«r Thurmwächterwoh nung 1 1-2 Monate lang nicht geläu tet. Im Alter von 84 Jahren starb der Maler Rudolf Durheim. Aarga >. In Aarburg starb Jn stitutsvorstehck Zuberbühler - Käppi ger. Baselland. Lehrer Zeller, wel cher 1891 mit seinem College«? Dr. Jenny in Mönchens'ein verunglückte, ist in Therwill gestorben. Der Vertrag init der Basle: Gemeinnützigen Gesell schaft, betreffend das Davofer Sana den. Baselland zahlt Fr. 60,000 an die Kosten und hat Anrecht auf 10 von 60 Sitzen,. Bafelst a d t. Auf dem Central bauplatz in Basel ist gegenwärtig ein Profil und Bild des Denkmals aufge stellt, welches ein Bürger der Stadt Straßburg der Stadt Base? zum An denken an die werkthätige Hilfe der Schweizer im Krieg von 1370 osferirt hat. Luzern. In Luzern starb Zeug hausverwalter Schmid. Wa l l is. Als Seltenheit wird das gänzlich« Einfrieren der Rhone b«i Cully gemeldet. Zürich. In Zürich starb Herr Bodmer-Tiumpler, Besitzer der schönen Villa „Seeburg" in Riesbach. Er war wie sein seliger Vater, Herr Bodmer- Stockar, «in warmer Freund aller schö nen Künste und hat in geräuschloser Weise viel Gutes gewirkt. Die Ga benliste für das eidgenössisch« Schützen fest in Winterthur weist bis jetzt Fr. 61,666 auf. Eine b e m e r ke n s w e r t h e Statistik der Ergebnisse des.chin«iisch japanisch«n Krieges bis zum "Ende De cember v. I. veröffentlicht das japani fcheJournal „Miyako Sihmbun". Seit der Landung des General Ofhima in Tschimulpo am 12. Juni v. I. haben sikbzkhn Kämpfe stattgefunden, die alle für die Japaner einen günstigen Aus gang hatten. In diesen Gefechten hatten die Japaner 418 Todte und 6620 Todte und 9600 Verwundete. Kriegsbeute gemacht: 607 Geschütze, 7900 Gewehre, Munition im Werthe von P 2,600,000, AuSrüstungsg.-gen stände und sonstige Wa'.ren im Werthe von ,000,000, 286 Pferd«, 3326 Zelt,, 3 Kriegsschiffe, 21 andere Fahr the von mehr als ca. ?7,000,000. Als erbeuteten Gegenstände. Beim Abschießen eines alten Gewehres traf der frühere Jagd aufseher Lonneville zu Sysfee in Bel gien drei aus der Schul« kommende Die 76 jährig? Kaus mannswiltwe Elise Amon, Pensionä rin des Bürger-Versorgungshauses in der Spitalgasse zu Wien, wurde neu lich Morgens in ihrem Bette mit über der Brust gefalteten Händen und einem Crucifixe zwischen den Fingern im Todtentleide leblos aufgefunden. Wie ermittelt wurde, hatte die Matrone sich des Nachts in «ine förmliche Leichen toilette gehüllt und sodann Gist ge nommen, worauf sie unter inbrünstigen Gebeten, das Kreuz umfaßt haltend, den Tod erwartete, der denn auch in kurzer Zeit eingetreten sein muß, da das leise Murmeln des Gebetes als bald verstummte. Die Zimmergenos sinnen glaubteit, insoserne sie noch wachten, daß die Amon «ndlich einge schlafen sei. Am Morgen zeigte es sich, daß sie für immer entschlafen war. In Paris ist im Alter von 73 Jahren ein Mann gestorben, d:r «in sehr genau gehaltenes Ausga benbuch von seinem 18. Lebensjahre an geführt hat. Diesem zusolg« hat 'r in den 66 Jahren 228,713 Cigar ren gera-ucht, wovon ihm 43,692 ge schenkt wurden, während er für die restirend«n 60,896 FrcS. 36 Cent, aus gab. Er hat sich 86 Beinkleider, die ihm 2000 Frcs. kosteten, 74 Röcke und Westen sür 3964 Frcs. und 62 Paar Schuhe für 1662 Frcs. 76 Cent, an wandte «r 2142 Frcs. 60 Cent. auf. In 66 Jahren trank er nach seinem Ausgabenbuch« 28,786 Glas Bier und 36,081 Schnäpschen. Vor einigen Tagen fuhr der G«n«ral-Gouverneur von Polen, Graf Schuwaloff, in offenem Wagen vom Belvedere in Warschau nach seiner Residenz. An einer Straßcnbiegung kreuzte sich s«in Gefährte mit einer Droscht«, in welcher der Capitän des Generalstabes Wassil Josephowicz Gurko, der Sohn des früheren Gouver neurs, faß. Der junge Gurko fuhr an dem Grafen Schuwaloff mit ostentati ver Zerstreutheit und ohne den schuldi gen militärischen Gruß vorbei. Der General-Gouverneur ließ seinen Wa gen sofort halten und ertheilte seinem in Tschertessentracht neben dem Kut scher sitzenden Leibdiener einen leisen Auftrag, worauf derselbe sich rasch vom Bocke schwang, der Droschke Gurko's nacheilte und sie zum Stehen brachte. Der junge Capitän kehrte nun zu Fuß zum Wagen des Grasen Schuwaloff zurück, nahm hier in strammer militä rischer Haltung vor einem zahlreichen Publikum, das di« Scene mit begreif lichem Interesse verfolgte, einen schar fen Verweis entgegen und fuhr dann mit seiner Droschke weiter auf die Hauptwache, wo er im Auftrag des General-Gouverneurs vierundzwanzig Stunden in Arrest blieb. So haben sich Zeiten und Dinge in Warschau ge ändert. In ganz Meidlinz sprach man von ihnen, denn sie waren vollendete - Gentlemen, die „Herren" Carl Enzinger und Leopold Weinko, und trotz ihrer übergroßen Jugend, der Eine zählte 16, der Andere 17 Jahre, trugen sie alle die kleinen Gewohnhei ten reifer Lebemänner zur Schau. Ih rer socialen Stellung nach ivaren sie Gerberlehrlinge. Tags über hantir ten sie im Schurzkell und wurden mit unter auch gebeutelt, kam aber der Abend heran, waren sie die „Herren ließen sich die Haare pomadisiren und kräuseln, besuchten die Tanzschule, sreguentirten die mach ten daselbst große Zechen, trugen gol- Ringe, gold«ne Zwicker und hatten immer volle Börsen. Man zerbrach sich den Kopf, woher die Bürschchen die Mittel zu diesem großen Aufwand ha ben, endlich kam es an den Tag. Die kleinen Nachtschwärmer stahlen bei Tag wie die großen Raben und trugen ihren Chefs ganze Ballen Fclle und Leder weg, für die sie sich ein Absatz gebiet zu verschaffen wußten. Auf frischer That ertappt, legten si? ein Geständniß ab; sie wurden dem Wir tin" Moniache war ein lebenslustiger Greis und verkehrte in Nachtkneip-n. Es wird behauptet, daß Moniache von einer Tante in der Provinz kürzlich 160,000 Francs geerbt habe, und «S ist anzunehmen, daß die Mörder irr thümlicher Weise glaubten, das Geld bereits in der Wohnung des Alten zu finden. Die Königin Henriette von Belgien erschien neulich in ihrem Marstalle, um die d<is«lbst befindlichen Thiere zu besickligin. Plötzlich wurde sie von einem Ps-rdi in die Hand und in den Arm gebissen. Die Königin brach in Folge des Schmerzes bewußt los zusammen. Die Wunde erzeug!« —ln d« m Billenort Losch das Opfer «ines Raubmörders gewor den. Der bisher unbekannte Verbre cher ist in das Haus eingedrungen und hat die 63 Jahr« alte Frau mit einem Bei! erschlagen. Sämmtlich« Werthpapiere und alles Baargeld ist aeiaubt. 7
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