«In Genie der Tlmt. von Kruft Aemin. (15. Fortsetzung und Schluß.) „Nicht doch," bat sie mit gerührter Stimme, „sprich doch so etwas nicht so hart aus. Errege Dich und mich nicht so, lieber Papa; Dir schadet es unk mich hat der Arzt vor Gemiiths- Die Geschicklichkeit dieser letzten Be merkung erbitterte ihn vollends. „Wozu bist Du heut hier?" fragte >er, und seine Augen flammten groß -auf ihr Gesicht richtete. schlug das Tuch vor dasAntlitz: „Bitte, ihr nun einmal mit mir verwandt seid nicht wahr, so ist es? Du hast es Dir nur vielleicht noch nicht so recht klar gemacht, daß Du das wolltest aber Du glaubtest "doch Du kämst mit einem Recht, zu fordern welches Recht hättestDu sonst an mich? Keins!" Annie saß still weinend. „Du drückst es alles so hart aus, Papa, aber Du hast recht," begann ich käme mit „Und was gäbe Dir den Muth, wenn Du nicht dächtest: der Alte brachte seinen Satz zu Ende. Da ließ Frau Annie das Tuch sin ken und erhob sich mit entschlossener Geberde, richtete sich ganz auf und rief: „Papa wie kannst Du mich so beschimpfen, wie kannst Du mir so em- Aber ihre Pose war nicht die ehrli cher Entrüstung, hatte etwas Gewoll tes, Schauspielerisches. Auch Heinrich Graaf fuhr auf tentifch, der vor ihm stani', versuchte zu sprechen, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. „Nicht beschimpfen nicht be schimpfen! Der Wahrheit den Schleier twm Gesicht zu reißen Dir das nackte Gesicht der Wahrheit zeigen!" „Du und er ihr seid im Bunde er der Verstand Du die ausfüh rende Hand! Damit ihr euch Heirathen konntet mußte ich ehrlos gemacht Damit ihr die Mittel erhaltet zu gleiches traf Annie mitten in's Herz. All ihr Thun lag plötzlich erhellt vom fahlen Lichte dieses Gedankenblitzes vor ihr ein Schauer der Reue überrie ders und wußte es kaum und stieß ein hartes, lautes Wort heraus: „Ja, Kö nig Tullius!" Dann schloß sie die Augen und blieb tiefathmend stehen. Denn ihr, ihr antwortete, brachte sie wieder zur Besinnung, sie ward sich bewußt, welch grausamen Streich sie auf ihn geführt; heiße Thränen stürzten ihr aus den Augen, sie ranz die Hände gegen ihn und flüsterte: „Verzeihung, Verzei hung, lieber Vater, o Verzeihung!" Es hatte ihn getroffen mit der vollen Wucht der letzten unerbittlichen Konse quenz jenes Richterspruches, der ihn bürgerlich vernichtet hatte fast an glei chem Tag, zu gleicher Stunde ein Jahr vorher. Es war sein Todesstreich ge wesen —er brach zusammen die Arme knickten, die ihn auf den Tisch stützten er drohte zu fallen. Annie erschrak heftig, als sie ihn so wanken sah. Seine blasse Stirn p?rlte von Schweißtropfen, sein Kops bog sich hin tenüber, die grauenHalsmuskeln spran gen wie Schnüre scharf heraus, die Au gen flimmerten in Todesangst, die Na senflügel arbeiteten, es zischte, pfiff und schnurrte in seiner Kehle und mit äu ßerster Anstrengung brachte er fast knirschend die Worte heraus: „Hilfe, Hilfe, sie mordet mich!" Plötzlich war der Anfall vorüber er sank erschöpft in die Bank zurück und that einige tiefe, stöhnende AthemzUze. „Frisv, Friede!" bat er mit der Stimme eines Sterbenden, sobald er wieder reden konnte. „Laß mich! Nimm das Geld, nimm es, wenn ihr meinen Tod nicht erwarten könnt! Geh. ruse mir den Inspektor nein, der isl auf "dem Felde rufe einen Menschen, nur nicht meine Tochter, nur nicht die Har pyie— warum, warum schon heut? Ihr habt doch noch, habt doch noch auf ein Jahr, wenn ihr auch noch so toll ver schwendet! Ach so. ich verstehe Du willst Vorsorgen, für Dein Kind, falls Du vor mir stirbst —Du traust dem Geschick nicht, es könnte mich an euch rächen recht so, recht so ich will alles geben, alles hingeben nur >sort von mir geh, hole einen Menschen, die Köchin, einen Menschen ach, es kommt wieder! Geh doch! Ach, ach, ach!" die hestige Gemüthserschütterung hatte seine Nerven zu stark in Anspruch genommen. Annie stand erschüttert, wußte nicht, was beginnen. „Geh herum, um's Haus," stöhnte der alte Mann, den der Krampf hef der Küche die Köchin soll Wai- Dich ich sterbe " den Garten am Hause entlang und suchte die Hinterseite desselben zu ge winnen. Schreck den Zufall h^tie mit Aufbietung aller Kraft zurückge legt und die Küche gefunden. Die alte Köchin reichte ihr Wasser und ihr ward wohler. Als sie zu ihm kamen, saß er schon wieder still auf seiner Bank der An fall war bereits vorüber. Begierig trank er das Wasser, das man ihm bot, und schickte dann die nen, sprach er nur von Breying. Annie saß schwer in ihrem Garten stuhl zu seiner Seite. Die Erregung war. zu stark und zu unerwartet ge wesen sie hielt sich mit Mühe auf recht wie vorher aus dem kurzen nicht die,welcher ich grollen sollte," sagte er, „Dein Gatte hat Dich geschickt Geschickt nein! Er hat nur in Tir schürte durch seine ungeschickt entschul digenden Artikel in der '"Zeitung, als die Anklage des Winkelblättchens un ter den Tisch M fallen drohte, jene Ar tikel, welche die Welt erst aufmerksam machten auf die obskure Denunziation. Tann ließ er den Dingen ihren Lauf er hatte nicht mehr nöthig, weiter Hand anzulegen. Und warum hatte er alles so trefflich inszenirtZ Er wollte Dich Deine Hand, Dein Geld er wußte, ich würde es nicht zugeben, ehe ich nicht ganz am Boden lag. Hast Du nie die Empfindung gehabt, er wolle meine unselige Lage zu Gunsten eurer Verbindung ausnützen?" Ein halbunterdrüciter Angstschrei des jungen Weibes antwortete ihm Hände vor's Gesicht geschlagen er sah nicht den wehezerrissenen Ausdruck ihrer Züge. „Ich will nichts weiter sagen," schloß er, „alles andre kannst Du Dir selbst zusammenreimen. Du bist in diesem nen. Und wenn ich Dir die Augen öff oe,,wenn ich Dir zeige, an wen Du I Dein Herz gehängt hast, so zeitige ich nur einen Schmerz, den Du doch ein ihren Anblick. wissen ich stehe an der Schwelle des Grabes ihr werdet dann Geld haben soviel ihr braucht der Glanz, die setzen müssen und werden es Dir auch ersetzen, das Glück des Hirzens, das Du an der Seite eines besseren Man- Stock stützend. Gleich darauf rollte Astas Wagen an der eben heimgelehrte Inspektor kam aus dem Hause, die Herrschaft am Gartenthor zu empfangen alle standen bestürzt, als sie beim Näher treten bemerkten, in welchem Zustande die leblose Frau sich befand. XXII. Bes Ledersc-pha gestreikt. So lag er da, die Augen geschlossen, das Gesicht ganz still und ohne jede weshalb rief ihn an. Heinrich Graaf schlief fest obwohl nicht i:n leisesten Athemzuge seine Brust sich hob er antwortete nicht. . Die beiden Fenster waren geöffnet die milde Herbstluft wehte frei her ein und spielte leise mit den weihen Bauer am Fenster, das Asta dem Onkel zerstreute Körner. Plötzlich begriff Joseph, und eine große Rührung überfiel ihn. nung seines Innern löste sich an die sem friedeoollen Sterbelager in Thrä nen ans. Er zog lautlos einen Stuhl heran und stützte den Kopf in beide Hände alles, was ihn gedrückt, floß stille mit seinen Thränen fort. Wanrm weinte der Mann? Dies einsame Stübchen mahnle ihn darinnen er auch neben einem Lager ge standen, auf dem ein Menschenleben endlich die Auflösung all seiner Disso nanzen erfahren, zu Berlin am Kanal. Dort hatte der Fluch begonnen —- hier endete er er fühlte es hier ewdete er. Was ihm hatte helfen können, war eine Gemiithserschütterung hier er lebte er sie. stille zu sein und Heraufzukommen. Erschreckt und im Sturm kam Asta die Treppe empor. Joseph umfaßte sie sanft, wie sie oben auf dem Flur bei ihm stand und hastig fragen wollte, und wies auf des Onkels Zimmer. „Meim liebe Asta," sagte er leise te er schläft er ruht aus!" „Todt!" stieß Asta heraus und barg sich an seiner Brust. ben machte. Leise führte er sie vorwärts eng aneinander geschmiegt überschritten sie die Schwelle. „Und auch ich habe Dir etwas zu sagen, meine liebe Asta!" begann Jo seph auf's neue, als sie sich wieder ge faßt. „Ich habe schlver gerungen in diesen letzten Wochen. Alte schlimme Wunden waren wieder aufgebrochen. Dieses Aermsten Gram war auf mich übergegangen nun ist es vorbei nun ist auch sein Friede auf mich übergegangen. Und doch hätte ich fast etwas gethan, das Dich zu Tode be trübt hätte aber ich fühle jetzt, daß ich Dir versprechen kann und darf: Ich werde es nicht thun daß ich nun wieder fest und sicher Dein sein kann, meine liebe, geduldige Asta! Komm, die Hände ineinander legen!" Sie umschlang ihn s-st und küßte ihn. bat sie. „Es wird nicht! Aber ich möchte in ein andres Land ziehen, in ein deutsches Land, darinnen die Menschen anders fühlen. Nicht wahr, Du folgst mir nicht wadr, wähle ich eine andre Hei math, so wird sie auch Deine Heimath sein?" „Ich selbst würde es Dir in diesen Tagen vorgeschlagen haben, mein Joe. wenn ich endlich mit Dir redete!" er widerte sie und drückte seine Hände. verließen das Zimmer. „Und nun zu den Lebenden!" sagte Asta draußen auf dem Gange. „Es ist keine Minute mehr zu verlieren. An nie liegt unten und windet sich vor Schmerzen. Ich ahne, was die Ge inüthserschiitterung ihr zugezogen Hit. Wir Frauen thun inzwischen, was wir vermögen Du, Joe, eile, wirf Dich auf's Pferd, sprenge nach Potsdam und hole den Arzt. Die Kutsche habe ich schon vorausgeschickt Du wirst sie auf der Chaussee überholen und wirst dem Kutscher bestimmen, wo er in der Stadt auf Dich uns den Arzt warten soll. Gesattelt ist für Dich in zwischen auch bereits. Vergiß nicht in Potsdam an Brening zu depeschiren. Er soll aus der Stelle kommen. Sage dem Doktor, was es ist Du ahnst es wohl?" Joseph nickte. „Und bring gleich die nöthigen Arz neimittel mit! Adieu, mein Joe. Gott gebe, daß es nicht zu spät sei, wenn Tu die Hilfe bringst!" xxm. Johannes Graaf und Franz Graaf, die beiden einander so unähnlichen Ve ttern, hatten sich bei Eberhard Graafs Begräbniß in Berlin «n wenig näher kennen gelernt bei der Beerdigung seines Bruders Heinrich, die still in Berzholz vollzogen ward, sahen sie sich wieder, reichten sich die Hand und be schlossen. gute Freu-dschaft zu halten —die Alien waren abgetreten, die bei den Jungen waren nunmehr die Stammhalter der Familie. Sie blieben fortan in regmr Brief vtrkchr; und Johannes, dem der andre vorher nicht sonderlich zugesagt, ent deckte mit Freude, daß Fr«nz in Ho henheim sich allmählich bildete, zumal durch den näheren Umgang mit einem jüngeren Dozenten, mit dem er zusam men zu speisen pflegte. Dieser erfüllte ihn mit den Ideen, für die er selbst lebte und wirkte und Franz schrieb an seinen Velter in Hannover lange Aber jedenfalls gelangte endlich ein Zug zur Ernsthaftigkeit und Zkeben in ihm zum Durchbruch, der Johannes gefiel und an die Art des r«rstor'oenen Kommerzienraths erinner«,; und Jo anne- bestrebte sich, d'.rch eingehende Aniivsrten das Seine zu thun, um Franz bei diesen würdigeren Beschäf tigungen zu erhalten. Das machte sich ganz gut, nur fürchtete der erfahrene kleine Herr Luther, dah eines Tages der junge „studirte" Agro- Herrn" seinerseits wieder in Erziehung zu nehmen, wie im Herbst vorm Jahr, wo er ihn zu allererst beim Dungsprei ten beschäftigte, als jener in plötzlicher Liede zur Landwirthschist entbrannte. Herr Luther fühlte seinen Rücken durch Koinmerzienraths Vermögen einstwei len verwaltete, und auf Bergholz zu mal. fühlte er sich etwa als der regie war und nicht nur ein Leben ausge löscht hatte, sondern drei: ein sehr al tes, gebrochenes, das bereits die Au gen müde vor dem Lichte der Zukunft geschlossen, Heinrich Graaf, den stillen Gast ein sehr junges, werdendes, sen hier war der geringe Eisvor rath, den Asta im Hause hatte, bald ob sie die Tröstungen des guten alten Pfarrers von Dorf Bergholz noch recht vernommen und verstanden, oder stand, ehe sie auf dem Bahnhofe das Gefährt bestiegen, mit seinen kleinen Augen so grimmig an, daß es Brey mich!" Asta und Joseph hatten gerade so vielTheilnahme für ihn, als eben schick lich war. Aus des Inspektors Mitthei lung über den Wortwechsel zwischen: Vater und Tochter, von dem Luther gekommen. Und wie am Begräbnißtage die Fa milie beisammen war, und man Vater Gutskirchhof einsenkte, da hatten: sie alle vier, Asta, Joseph, Johannes und Franz, sich durch inniges Fühlen ver samkeit ihres Schmerzes den Fünften, ten Mörder, ausgeschloffen. Er wandelte einsam in dem Zwi schenraum zwischen den Särgen irzd der Gruppe der andren, mit allen schick lichen Zeichen der Trauer in Kleidung, druck empfangen. Als er Bergholz verlassen, war er auS der Familie evsgeschied«, das ordnete der Justizrath Riek-n. Darauf hatte sich der des Gutes vollzogen Asta und Marenholz w-.-ren ausgewandert nach dem Lande, das der alte ve'tertiche Freund Joseph einst genannt nach der Schweiz. „Ich wiS nicht in die Fremde gehen,* erklärte Marenholz, „unter Leute an dren Stamme!, andren Fuhlens, an drer Zunge unter Roma nen »der Welsche. Ich w<ll leben in ei nem Lande, da. wenn, man cZ auch nicht Wort haben will, germani>u,es Volksthum, Empfinden und Gesin nung deutscher Art so rein blühen, wie in meinem Vaterlande, in ein Land, unter ein Volk, wo ich «in deutscher Mann wieder Wurzeln treiben kann!" So hatten sw zur Probe erst M den lieblichen Ufern des Zürchersees ih ren Wohnsitz angeschlagen, ws,Nierst vielleicht einst Alemannen in den Vor bergen des große» Alpenlandes z-tsie delt und ihre Siedlungen zur Blüthe gebracht; dann hatten sie es mit dir» katholisch-demokratischen Volksthun» der Urkantone versucht schließlich" war ihnen durch einen geschickten Frei-- vurger Agenten ein Schloßgut angebo ten worden nicht weit von der' Stelle, wo der grüngraue Rhein aus dem Untersee austritt und die politi sche Grenze zwar zwischen dem großen deutschen Vaterlande und dem Schwei zerbunde bildet, aber nicht eine Grenze, sondern eine bequeme Verbindung zwi schn Menschen darstellt, die gleichen Stammes die gleiche Mundart spre chen und innerlichst an deutschem Em pfinden' und deutscher Gesittung ein ander gleich sind. Da saßen sie auf ihrem Burgberge, blickten aus die Kegel des Hegaus, auf die fernen. Eisgebirge, auf den jun gen, schäumenden Strom, hießen „Herr Marenholz und Frau", bewirthschafte ten das Ihre getreulich, hielten gute Nachbarschaft mit den Deutschen jen seits des Rheins und den Diessenhose rhyn vom Thurgauer Auszug odev dem Nationalrath Matzinger, die beide ihre liebsten Gäste waren) sich geoffen bart und ihm die Nothwendigkeit dar gar nicht bineinlassen es ist ihm da geglückt, die Anschauung des biederen eidgenössischen Truppenführers zu der seinen zu machen. Mit Johannes Graaf, der fest in sei- Sohn des alten Berliner Bürgers re gelmrihig auf Hohenrodeln bei Asta. Und wenn er da war, half er ihnen mit Rath und That beim Ausbau des atlen Felsennestes und bei der Ausdeh nung der Bewässerungsan in Schwaben die landwirthschastliche Hochschule besuchte, oft einmal herüber zu ihnen als Gast; und Asta freute sich, ihn zu sehen er war in gutem Zuge und gedieh dabei auch körperlich. Der Verkehr mit Breying ruhte gänzlich das „Genie der That" hatte erreicht, wonach es.getrachtet er lebte behaglich; dilettirte es ihn ein mal. so griss er-zur Feder sonst war sein gutes selbst in keiner Weise getrübt. Reich und ein freier Junggesell obenein was hätte er noch wünschen sollen? Fritzi gefiel sich und manchem an dern, nur nicht dem Prinzen Cretzu-- lesco, durch ihre Extravaganzen und» Abenteuer zu den Geburtktagen wechselten ne Geschwister etwas steiss Briefe. schlichte Leben der beiden Gatten -vor nicht nach ihrenk- Geschmack. Sie schwelgt drei Tag« in dem „entzücken den, Nest" da ihr ab« weder der Major Anrrhyn noch 'rr Nationalrath Matzing? die Kur -«achten, sondern dir exotische Ga stin mit ehrlichem Kopfschütteln be trachteten, so 'M die Prinzessin rasch wieder ab, ging nach Baden-Basen zur Saeson! Leber des alten Graas med seiner Tochter Am-« Gräbern auf dem Berg hvlzer Friedhofe blühen wrlde Rosen jköcke. die Hnen Luther uir.Hecken und Kraben ai«Sqehobe« und h»rt gepflanzt. In seine» Mußestunden okulirt uns veredelt er sie. Siv ranke» herüber u »d hinüber Lanke. der Braut de! Rh:instr»m?, wenn da ein Fremder zu Dampf« von Schaphausen nach Konstanz sähet und enva «inen Matrosen fragt, »enn er »roben der Burg Hohenrodes ansich tig wird.- „Wem gehört das?" so ist die Antwort: „däm Hörrn Maren holz!" Stutzt der Fremde bei dem lan „Wer ist das?" so Heißt es wohl: „S'isch e Prüh abn «n Ehrenmann!" (E.N d e.) Zlnler uns Frauen. lleb«r die Befähigung und Berechtig tzzmg des Weibes zu medicinischenStu- Wer schließlich Recht behalten wird, ob als Aerzte wacker daraus los, uid trotz »alledem hat sich die Sh'rblichkeitsrckte der Menschheit nicht vergrößert. We -ser sind die Ärztinnen selbst aus Mangel an physischer Kraft dem an strengenden Verui erlegen, noch aber Aerztinnen gelungen, ihre Patienten rascher in Jenseits zu befördern, al» dies früher von den Jüngern Aesku fäiN'kich zutraute, ja sie übt tne weise und für den Arzt inibedingt noth wendige Kunst der Verschwiegenheit, der absoluten Discretion und der wohlthätigen Nothlüge mit feinem Tactgefühl. Auch ist sie überhaupt ernster; milder, umsichtiger, unermüd- gewissenhafter, geduldiger, stil ler, cks man es von der berüchtigt schwatzhaften, oberflächlichen Frau je mals erwartet hätte, so daß es im Interesse des Publikums aufrichtig zu wünschen wäre, die gebildete Äerztin würde? ihren wohlthätigen Einfluß nicht irnr auf das Befinden des Pa- selbst, sondern auch auf desseir mehr oder minder rücksichtsvolle Um- erstrecken. Hiermit sind erstens die wohlmei-- nendew Besucherinnen und superklugen- Trösterinnen gemeint. Gewiß haken, schon orele Personen den bodenlosen Unverstand, die krasse Gedankenlosig keit. den absoluten Mangel an wahrem Verständniß und Herzenstakt an den sogenannten theilnehmenden Freundin nen wahrgenommen. Unter dem Vor wand zu trösten, regen sie den Kran ken und dessen nächste Angehörige mit lauten Seufzern, Klagen, neugierigen Fragen und Vermuthungen nur un nöthig auf. Und es ist durchaus nichts Ungewöhnliches, daß eine solch' echte Samariterin, wenn sie vielleicht eben dernonrmen, daß der schwerkranke Mann glücklich die Krisis überstanden hat, zur Erhebung der ohnedies ge iingstigten Gattin im Krankenzimmer allerdings flüsternd die Aeußerung thut': „Ja, wenn es mit der einen tat auf ihrem Krankenbett ausgestreckt. Eine liebe Bekannte hatte-ihr eben die? trostreiche Mittheilung gemacht, daß« solche Operationen vollständig zweck lds und überflüssig seien, denn wenm selbst das vom Krebs berührte Organs «rtfernt sei, würde sich das Leiden an: einem anderen wieder einstellen. Alle? des -Chirurgen waren sen diesem Wei bergeschwätz wie Spreu im Winde ver weht worden. Aber autztr der Fernhaltung uw liebsamer Etnsliisse und Elemente von» Krankenbett fällt den weiblichen Aerz die Mangelhaftigkeit der häurilchen Arzt al.6n genügt nicht, um hwn tiickifche,r Krankheiten erfolgreich ent gegenzuarbeiten, «r od« sie limß odl» und Wartung anterstiHt weiden. Und wie r,eeke Frairen, junge Mitte? und Mädeken möchten gerne ihre Keinrtnilse erwv-itern, l»r für-den Nothfall für den eigenen Gebrauch in der Familie reichunaen am Krankende« erlernen, wenn ihnui dazu? Gelezenheir geboten »iirde, Vorträge und Lehrkurse flir Fräsen, die nickt Wärterinnen von Profession werden wollen. „Ueber Fraue'.r als Pflegerinnen besteht kein Zweifel" wurde jüngst in eine? bedeu tenden deutschen Zeitung geschritten, „und die Aenie und Atrztinnen des weiblichen Geschlechtes für die Kran» ?ii machen, und die Ausbildung von häuslichen Psegerinnen forgj>.n zu überwachen und zu ermöglichen." Wenn dies geschieht, dann wird die am Krankenbett«. Kaserntnhofblükh«. Unt«rosfici«r: „Sie, Zutritt Dämel,nun SieJhre Patrontasche van hinten cml 3
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