2 Unr ein Z-ranc! Es war im Jahr« 1855, wenig« Mo nate nachdem Jacques Ossenbach, der durch seine Operetten berühmte fran zösische Komponist in den Champs Ely fces ein eigenes Theater gegründet hatte. Er hatte sein« neue Operette „Die beiden Blinden" beendet. Am folgenden Tage sollte die Probe zu ei ner baldigen Ausführung stattsinden. Den Kopf in die Hand gestützt llber-- sollte, die der Betreffende krankheits- Mann auf der Schwelle. In der ärm lichen abgetragenen Kleidung machte er einen geradezu bemitleidenswerthen gehr drehte er verlegen de» H)ut zwi schen den Finger.!. Er sei Schauspie ler, entgegnete er, habe in letzter Zeit nicht vermochte,den Bittsteller abschläg lich zu bescheiden. „Hm," meinte er, .eigentlich bin ich ohne eigenes Verschulden in große Noth gerathen ist." Wie hätt« Offenbach so dringender tende hoch erfreut. Mit wieviel froherem Herzen als er gekommen war,schied der junge Schau- Francstück (20 Cents) zuwirft. Die Probe ist zu Ende, Offenbach greift nach Hut und Stock, um das gagirte Schauspieler sich ihm zögernd nähert. „Herr Direktor," begann er, den „Weshalb nicht? Ist Ihnen die d-s , Tr-mc „Was hat das mit der Rolle zu thun?" Ein mitleidiger Blick trifft den Ar men. „Sie sind völlig mittellos?" spricht Mann, ich glaubt und hoffe, daß Sie meine Güte nicht mißbrauchen, das Geld nicht vergeuden loerden, wenn ich bereit bin, Ihnen um Ihrer Frau, um Ihres Kindes willen die Gage zu verdoppeln und Ihnen statte der, ver sprochenen fünfzig Francs hundert zu geben." Offenbach hielt Wort. Er hat auch nie Veranlassung gehabt, feinei»Edel muth zu bereuen. Der arme Künstler, durch seines Gönn«rs hochherziges rissen, konnte fein Talent mehr und mehr entfalten. Es währte nicht lange, so zählte er zu den ersten und bedeu nes edlen Wohlthäters nicht. Stets eingedenk dessen hochherziger Hand lungsweise, die ihn und seine Familie aus tiefster Noth und Sorge gerissen, hatte auch er stets eine offene Hand uiH> ein mildes Herz für seine armen College», die weniger talentvoll und weniger vom Glück begünstigt waren als er in späteren Jahren. Verschnappt. Gendarm: „Was kratz't Du Dich den« imm«r? Hast D' am End' gar Flöh'?" Lump: ~Ka' Spur —"der Staub beißt mich so die Lud«r!" Hoch st er Dien st eise r. „Unser Büreauvvistand ist so dienst eifrig, daß, wenn er einmal stirbt, er fich's gewiß so einrichtet, daß se» Begräbniß auf einen Sonntag fälll, damit die Beamten ja nichts versäil- Aie Primadonna von Mcssira. Erzählung von E. Schören. Der Podesta (Bürgermeister) von Messina stand amFcnster seiner Amts wohnung und blickte zu dem verödeten Hafen hinaus. Gegenüber lagen Ka labriens kleine malerische Dörfer, ein miedcn diese Wasserstraße. Unten auf der Straße hörte man Glockengeläut und Psalmengesang. Es war eine lange Prozession von Prie stern, die nach der Augustinerkirchc zog, um den Allmächtigen um Befreiung von der entsetzlichen Seuche anzuflehen. Alle Lazaroni schlössen sich dem Zuge an, aus allen Thüren und Nebenstra ßen strömten Frauen und Kinder hän deringend und laut klagend herbei. „In der letzten Woche hat man täg lich ungefähr tausend Todesfälle ge habt," äußerte der Bürgermeister zu seinem Sekretär. In demselben Augenblick trat ein Diener ein und meldete, daß ein frem der Herr um Empfang ersuche. Auf der Visitenkarte stand: I>i'. rnid. „Laß ihn hereinkommen!" befahl der Bürgermeister. Ein hoch und wohl gewachsener Mann von etwa dreißig Jahren trat ein. Sein schwarzes Haar war auf dem Kopf gescheitelt. Unter der brei ten Stirn leuchteten zwei dunkle, kluge Augen, und die Hälfte seines Gesichts war von «nein kurzgeschnittenen, schwarzen Bart bedeckt. Die Nase war sein geformt, und der energische Ausdruck verrieth, daß er in einem käl teren Klima aufgewachsen war. „Herr Baron," begann er, „ich bin hergekommen, um die Cholera zu stu diren." „Eine originelle Idee!" rief der Bür germeister. „Uebrigens, wollen Sie nicht Platz nehmen?" Der Fremde trat näher, und beide Herren setzten sich. „Herr Baron," fuhr Lombards Go riolani fort, „ich hörte heute, daß der Direktor des Hospitals mit einem Tischler über die Bezahlung für gelie ferte Särge in Streit gerathen sei, weil derselbe tausend Särge mehr ange schrieben habe, als gebraucht Wörden waren; und zur Feststellung der Sache sind auf Befehl des Oberarztes alle Gräber geöffnet worden, um die Särge zu zählen. Köpfe und Glieder der ver wesenden Leichen wurden nach allen Seiten umhergeworfen. Im Hospital versuchte ich einleuchtend zu machen, wie eine solche Unvorsichtigkeit die An steckung über ganz Italien herbeiführen könne. Doch der Herr Oberarzt be liebte mir die Thür zu zeigen." „Und was ist eigentlich die Absicht Ihres Besuches bei'mir?" fragte der Bürgermeister, ohne eineSpur von Er staunen oder Aerger über das GeHörle i» Z«igen. „Herr Baron, man muß augenblick lich diesem Skandal ein Ende machen!" sagte Lombards Goriolani ernst und eindringlich. „Die Geschäfte des Hospitals gehen mich zwar nichts an," erwidert« der Podesta, „aber wenn ich doch ein schritte?" „Dann werde ich die Geschichte ver- lch werde auch dabei erzählen, auf welche Weise der Herr Baron von Santa Fiori Messina ge rettet hat. Ich werde berichten, daß der Herr Baron seinen ganzen Einfluß aufbieten mußte, um diesem gewissen losen Oberarzt entgegen zu arbeiten." Der Podesta wurde aufmerksam. „Sie schreiben für die Zeitungen?" fragt« er. „Ja, Herr Baron! Und auf Befehl Sr. Majestät des Königs soll ich spä ter alle meine Beobachtungen über den Verlauf der Krankheit hier in der Stadt herausgeben." „Mein junger Freund, verlassen Sie sich auf mich," sagte der Bürgermeister mit plötzlichem Eifer. „Diese guten Herren da im Hospital werde ich zum Gehorsam zwingen! Wollen Sie mir das Vergnügen machen, heute Abend mit mir zu speisen? Um fünf Uhr fahr« ich nach Reggio hinüber, und meine Kinder sind in Neapel. Ich habe eine Tochter von siebzehn Jahren, mein Sohn ist zweiundzwanzig." Der junge Arzt dankte für die Ein ladung und versprach, sich zur festge setzten Stunde auf der Landungsbrücke einzufinden. konnt«n. Infolge dessen nahm die Epidemie schnell ab, uns als die Krankliett für sta ein berühmter Mann, und der Kö nig sandte ihm die Goldene Medaille für Biirgertugend. Und daß er bei der nächsten Wabl Deputirter des Par laments werden würde, darüber herrschte kein Zweifel. Als der Podesta die Medaille erhielt, drückte er dem jungen Mann die Hände sagte: .Ich habe Sie sowohl als Menschen, ' »i« als Gelehrten hochachten gelernt. Bedürfen Sie des Geldes, so bedenken Sie sich niemals, mich darum zu ersu chen! Wünschen Sie Empfehlungen nach Neapel oder Palermo, so steht mein ganzer Bekanntinireis Ihnen of fen. Es würde mir sehr lieb sein, wenn ich Sie einladen könnte, bei mir zu wohnen. Aber meine Tochter kommt gerade aus dem Kloster heim, und Sie begreifen datier, daß es unmöglich ist, einen jungen Mann im Hause zu ha ben. Aber wenn Sie mit einigenZim mern in meiner Am:swohnung fürlieb nehmen wollen, so stehen diese zu Ihrer Verfügung." Einige Tage später war die Tochter des Bürgermeisters heimgekommen, und Lombards erhielt sosort eine Ein ladung zum Mittag. Der Bürgermeister empfing seinen Gast in einem zwischen zwei Thürm länglicher Raum, dessen Wände mit weißem Atlas bedeckt waren, der in reichen Falten von der Decke bis zum «ine Linie von langen scharlachrothen Fransen entlang. Die Thürvorhiinge wie die Fenstergardinen waren gleich falls von gelbweißem Atlas mit rother Borte, und auch der Bezug d«r tiefen, weichen Lehnstühle war von demselben Sloss. Das Innere der beiden Thürme war dagegen mit himmelblauer Seide, in welcher Tulpen von Gold eingestickt waren, ausgestattet. Zwei Damen waren anwesend. Eine ältere dicke Signora im Alter von un gefähr fünfzig Jahren und ein junges Mädchen. „Seht hier meinen Freund Lombar ds Goriolani, eine Zierde seines Stan des!" stellte derßürgermeister ihn vor. „Meine Schwester, Baronesse Cagliani Es kam ein Ausdruck des Erstau nens in Lombardi's Gesicht, als er daS junge Mädchen ansah. Sie war hoch und schlank gewachsen und zeigte son nenreiches Lächeln, braune, flammende Augen, blauschwarzes Haar, vorn auf der Stirn gekräuselt. Sie war schö-n wie Wenige. Elvira war noch nicht daran gewöhnt, die Zielscheibe von Männerblicken zu sein, sie wurde ver wirrt und wechselte die Farbe. Indessen war es die ältere Dame, welche di« Unterhaltung begann und sie mit Eifer fortsetzte. Während des Mahles hatte Lombards Lust, sich mit seiner Tischdame zu unterhalten, allein sie wurden jeden Augenblick von der Tante unterbrochen. Das junge Mäd chen kam niemals weiter, als zu ein«m Ja oder Nein. Der Baron fand sich mit stoischer Ruhe in die Lebhaftigkeit seiner Schwester. Nach dem Diner ging man wi«der in den Salon zurück, und hier gelang «s Lombards, «in Gespräch mit Elvira zu beginn««. ' 'ch D nie, welche ich einmal getroffen habe, auffallend ähnlich," bemerkte er. „Das ist unheimlich! Das ist ja dort, wo die Frauen sich wie Männer betragen." „Nein, nicht alle!" antwortete der Arzt mit Lächeln. „Die Frauen in Amerika sind höchst entwickelt, sowohl in moralischer wie in intellektueller Be ziehung." „Sie sind wohl in eins Amerikane rin verliebt gewesen?" „O nein! Ich hütete mich schon da vor." „Kann man denn das verhindern? Ich glaubte bisher, daß das Gesiihl len sei." „Unser Wille muß in dieser Bezie hung Alles können, sonst sind wirSkla ven und nicht sreie Menschen," antwor tete er mit Festigkeit in Stimme und Blick. Aber während er mit Elvira sprach, wurde er nach und nach geistesabwe send und schien an ganz andere Sachen zu denkn. Indessen kamen die Tante und der Vater wieder zu ihnen. Lom bards mußte nun von dem Leben in Turin erzählen, dessen Bewohner sich von denen Süditaliens ebenso unter scheiden wie die Engländer von den Franzosen. Er verbrachte den ganzen Abend im Hause des Bürgermeisters, und sang Duette mit Elvira. Sie war sehr mu sikalisch und hatte eine hohe, biegsame Stimme. Als er heimkam war er ungewöhn lich unruhig und erregt. Er öffnete seinen Koffer und nahm eine Mappe mit Photographien heraus, unter wel chen sich das Cabinetbild «iner jungen Frau befand. Nein, die Ähnlichkeit war nur flüch tig. Es waren nur die Formen der Nase und des Mundes. Allein der Ausdruck war ganz verschieden. Die Persönlichkeit war eine andere. Wie dieses Gesicht klug und energisch war! Er drückte das Bild wieder und wie der an seine Lippen, dann barg er es in der Mappe und sagte zu fich selbst: „Zum letzten Mal! Ich muß sie ver gessen! Ick muß!" Eines Abends, als Lombards wie speist hatte, benutzte er die Gelegenheit, als er mit dem Baron allein war, ihn um sein- Einwilligung zur Ehe mit seitier Tochter zu bitten. Der Baron, der ihm selbst alle mögliche Ermunte rung gegeben hatte, gestand, daß er sich keineis besseren Schwiegersohn wünschen könne. Er sei sogar sicher, daß die Tochter ibn Eine Auswechslung Landes unmöglich. Das junge Mäd chen wurde vielleicht jetzt noch mehr be hütet als früher, aber in ihren Augen, die Ahnung des Barons in Betreif ihrer Gefühle der. Wahrheit spracht Ls wurde bestimmt, daß dl« i:it in drei Monaten stattfinden sollte. » » » Einige Wochen nach der Verlobung kel::te der Sohn des Hauses, Botero, den beiden Männern. Lombards war energisch und fleißig, studirte, schrieb und arbeitete den ganzen Tag. Botero dagegen verbrachte die Zeit damit, Ha zard im Adelsclub zu spielen oder auf dem Sopha daheim zu liegen, über das sich auf das Theater. Und gleich nach seiner Ankunft in Messina begann er sür die Eröffnung des Theaters zu Als das Dampfschiff die Truppe brachte, war der ganze Hasen voll von Zuschauern, welche die engagirten Künstler sehen wollten. Botero kam ganz entzückt nach Hause. Er hatte gute Gelegenheit gehabt, die Primadonna zu betrachten, als sie Arm in Arm mit dem Impresario über die Dampsschisfsbrücke ging. Sie sei blendend schön, gleich einer Traumge ftalt. Ihre Augen glühten wie die Sonn«. Sicherlich werde daran Jeder, der sie sehe, sich bis zum Grunde seines Herzens verbrennen. Allein während der kommenden Tage schien Boteros glänzende Laun« ver schwunden zu sein. Das Geheimniß war, daß die Sängerin ihn nicht em pfangen hatte. Er war wüthend. „Wenn der Impresario es wagt, uns um unser Geld auf diese Weise zu bringen, dann soll er es nicht ungestrast thun!" wiederholte «r mehr als ein mal. Und Vater und Sohn hatten von nun an keinen anderen Unterhal tungsstoff. Der Bürgermeister, der in folge seiner Stellung Zutritt zu sen Proben hatte, kam nach Hause und ver sicherte, daß die Primadonna ein wah res Phänomen sowohl hinsichtlich ihrer Stimme als auch ihrer Schönheit sei. Er fand auch, daß Signora Rossi Elvira ähnlich sehe. „Es scheint Viele zu geben, denen ich ähnlich sehe," antwortete das junge Mädchen. „Lombards hat auch von einer seiner Bekannten gesprochen, an die ich erinnern soll." „Ja, aber hier ist es so auffallend, daß ich fast glauben möchte, es sei mei ne eigene Tochter," fuhr der Bürger meister fort. „Es ist vielleicht dieselbe Dame, von der Signsr Lombards gesprochen hat," „O nein," antwortete der Doktor ruhig; „die Dame, von der ich sprach, befindet sich wahrscheinlicherWeise nicht mehr in Europa. Sie ist verheirathet und hat sicherlich niemals daran ge dacht, öffentlich aufzutreten." Als das Theater endlich eröffnet wurde, war die ganze Stadt in Bewe gung. Aber Lombards mußte das Anerbieten seines Schwiegervaters, ei nen Platz in seiner Loge zu nehmen, abschlagen. Er saß am Schreibtisch streckt auf dem Sopha, während ein junges Mädchen ihren Fuß mit kaltem Wasser badet«. „Ach, Herr Doktor," stotterte sie ita ist —" ob er sie mit den Augen verschlingen „Frau Rüssel! Wie soll ich mir das Übr stand er wieder im Hotel. Er ver band Fraußussels Fuß und blieb dann über eine Stunde bei ihr. „Mein Mann hatte all sein Geld in legt," erzählte sie. „Er war so un vorsichtig gewesen, nicht zu versichern, und bei dem großen Brande verloren wir Alles. Als er diese Nachricht er fuhr, verschwand er aus der Pension, ohne mir «in einziges Wort gesagt zu haben. Einige Tage später fand man feine Leiche im Arno. Ich habe vi«l zelitten, seit ich Si« zum letzten Mal zesehen habe! Viel, viel!" Und sie preßte die weiße, energische Hand fest auf die Stirn. „Aber der Gedante an unser Kind hielt mich aufrecht. Während unseres dreijährigen Aufent haltes in Italien hatten viele Menschen mir gesagt: „Aber Frau Rüssel, Sie besitzen ja ein <anzes Vermögen in ausgebildet halte. Ich reiste augen blicklich nach Mailand und ließ mich von einem der dortigen Musikverleger Wärmst« und empsahl mich dem Im presario aus Messina. Aber ich muß gestehen, daß ich mit großer Unlust ab gereist bin. D«>n eine russisch: Sän gerin halte mir gerade erzählt, daß es sür «ine anständige Frau sehr schwierig sei. sich hier zu halten. Der Impre sario ist bereits hier gewesen und sai der Stadt." Lombards erhob sich blaß und zit ternd vor Zorn. „Wirklich!" rief er. B d /s cht d' K k theilte Frau Russell ihrem Arzt mit, sprach, sie zu begleiten, sie schien indeß kein großes Gewicht auf dieses An erbieten zu legen. Aber er faßte ihre er in'ihr geliebt hätte. Aber jetzt sei Frau Rüssel frei, und er fühle, daß eine Ehe mit «iner Anderen von feiner Seite ein Betrug sein würde. Er legte das Papier in's Couvert und sandte den Brief ab. las: wahrscheinlich mein Leben für immer vernichtet haben. Jetzt ist es ein« Ret tung. . S t F' '" Stücke. Sie hat Recht, dachte er; so in den Saal. Der Diener wies ihn nach Lombardo's Tisch. Es war Bo tero. Sein Gesicht war bleich, seine Wort. d'. O'f' ' . lche de . „Ich stehe lhrer Verfügung", „Was ist das für «ine Geschichte?" fragte sie. „Ich hörte heute Mittag, ben?" „Ich liebe Sie! Ich kenne mich selbst habe!" rief er, indem er auf die Knie« fiel und ihr« Hände mit Küssen be deckte. „Aber ich habe nicht die entfernteste Neigung, mich wieder zu verheirathen", sagte si« mit natürlicher Offenheit, in dem sie ihre Hand zurückzog. „Ihr über ist für mich eine große Enttäu schung. Ich muß gestehen, ich hatte eine bessere Meinung von Ihnen." stehen. Ihretwegen hatte er sich ver sündigt. Und das war der Lohn! Sie mißbilligte seinen Leichtsinn, theilt. Rade in's Herz getroffen. Als Frau Rüssel wieder gesund ge worden war, reiste sie nach Mai- Krankenbett verließ, konnte sie es nicht «rtragen, ihren Bruder wiederzusehen. Sie endete ihre Tage in einem Kloster zu Neapel. Aufschncidcrci. Man sprach von allerlei heute Abend am Kneiptisch. Von Witterungstunde kam die Rede auf Feinschmeckern. Da begann der Oberförster Aufrichtig: „Meine Herren, hören Sie nur, wie ich einst eine faktische Gedankenverbindung zwischen Feinschmeckern und Wetter kunde hergestellt habe. Es war an ei nem recht regnerischen Tage, als ich bei einem guten Bekannten dinirte. Unter Anderem wurde auch eine Speise ser virt, welch« ebenso viele Verächter wie Verehrer zählt: Froschschenkel. Ich hatte nie in meinem Leben davon ge kostet, konnte aber aus Höflichkeit die Schüssel nicht refüsiren. Ich >aß also davon. Eine Weile war vergangen, während draußen der Himmel Heller zu werden schien, da plötzlich sühlte ich, wie mir schlecht wird. Mein «rster Ge danke: die Froschschenkel! Aus mein« Bitte führt mich mein Tischnachbar hinaus und draußen meine Herren, in demselben Augenblicke mertte ich draußen, daß morgen gut Wetter würd«, an der Aufwärtsbewegung des Frosches!" FScherspiel. Knapp vor der Schlacht. Der Krie- Nch ' lf ' b' Kl^ Es glänzt ihr Aug', sie lächelt süße; Dann lacht sie einem Andern zu. Daß Jener sich zu sehr nicht freu«. Denn Fächerspiel ist böse Kunst, Es locke, quäle und entzücke; Es kündet still Gunst Und mischt doch Mermuth zu dem Glücke. Wie nur ein Blick, des Mundes Lä cheln. Den Herzen strahlt es bunt und hell. Dann täuscht man launisch sie im S» RoaS. „Wo aus in aller Fruah? Wohi'? „„Ja,"" sagt da Muck, fahr' in d' Hs t cht' '' zua!"" D«r neu« Hut. Frau A.: „Sagen Sie mal, meine Liebe, wie Frau B.: „Vortrefflich. Er macht sie Hyperbel. Gast (der in sei nem Glase einen Biersisch erblickt): „Kellner, «in neues Glas Bier!" Kellner: „Nanu, ich habe Ihnen ja eben eins gebracht!" Gast: „Den ken Sie etwa, ich werde dies Aquarium trinken?" Der Kaffee. „Du, sieh' mal braune Farbe." „Aber das ist doch nicht kaffeebraun?" „Ja, brauner ist bei meinem Meister der Kassie nie mals!" Sorge. Aus d«r Kinderstube ertönt «in klägliches Geschrei. Die be sorgt herbeieilende Mutter findet die kleine Frieda in Thränen aufgelöst und empfängt auf die Frage, was ihr fehle, die Antwort: „Ach, Mama, der Willy will Menschenfresser werden. Ich habe ihn so gebeten, etwas anderes zu wer den, aber er sagt, er will doch Men- IKtnfresser werden!" ?ür die Wcht. stellt sie auf nicht zu grelles Feuer, Rindskoteletten. Rindskote l e t t e n. Man til-tten zu, klopft, salzt, pfeffert sie, zel, Lauch gelbe Rübe nebst ein wenig Fleischbrühe dazu, löst den, Rückstand auf dem Boden des Tiegels auf, koche ein kurzes Saucchen und an. Paßt zu grünem und Kartosselgemüse. Italienischer Salat. Zehn Kartoffeln mittlerer Größe werden ge-- Oel'und Essig darüber gegossen, nicht zu viel Salz und wenig Pfeffer, sowie sein geschnittene Zwiebeln und ein Eß- Sulze (Aspik) gelegt und als Schluß in der Mitte Sardellenstreifen aufrecht zu einem Reif gestellt, in welchen man Kapern füllt. Es soll Alles schön und> mit Geschmack verziert sein und ein hübsches Bild gewähren. Zrazy. Hierzu sachirt maw 1 3-4 Pfund saftiges Rindfleisch und halb so viel Kalb- oder Schweinefleisch sehr fein. Läßt «twas Zwiebel in ei ner Unze Fett gelblich werden, schüttet es in «in« Abtreibschüssel, gibt Pfeffer, Gewürz, Macisnuß, Majoran, Salz und zwei Eier hinein, treibt alles gut durcheinander und gibt das Fleisch nach und nach dazu. Dann treibt man es aus dem bemehlten Brett zu einem länglichen, etwa «inen Drittel Zoll dicken Streifen aus; streicht eine Fülle, best«h«nd aus: «iner in Milch «rweich- Sardellen, Schinken, etwas rohem Fleisch, grüner Petersilie und einem Ei alles gut verrührt darauf, rollt' es zusammen, zertheilt es in kleine, längliche Portionen, deren Enden man gut vermacht, und dünstet sie auf Speck, gelben Rüben, Zwiebel, Gewürzen und etwas Suppe weich. Seiht den Saft, kocht ihn mit saurem Rahm auf, doch muß er schön lichtbraun sein, richtet die Zrazy auf ovaler Schüssel an, garnirt mit geschälten, gebratenen Kartoffeln, gibt etwas Saft darüber und fervirt den Rest separat. Gugelhopf oder Bundku chen. Aus 1 1-4 Pfund Mehl, einem halben Quart lauwarmer Milch, wo rin «in Viertel Pfund Butter zergan gen, drei Eiern, zwei Eßlöffel Zucker, etwas Salz und Hefe wird ein Teig tüchtig abgeschlagen und in der Schüs sel zur Wärme gestellt. Wenn er ge gangen ist, klopft man ihn noch einmal gut mit Butter, bestreut sie mit Weiß brodkrumen und füllt die Masse ein? nach 1 1-2 ständigem langsamen Aus gehen stellt man ihn in den heißen Sträußelkuchen. Aus 1 1-4 Pfund Mehl, etwas Salz, 3 Unzen Butter, 2 Unzen Zucker, Hefe und Milch ein Teig gemacht. Ist er gegan -2 Unzen seines Mehl gut darunter, bröckelt diese Masse in ganz kleine Theilchen, welche alsdann über den. Käsekuchen. Man rübrt ? saure weiße Käse in einer Schüsse! recht glatt, nimmt dann 2 bis 3 Es,- lössel feines Mehl, e!was Salz, 3 U»- zen zerlassene Butter, ein Viertel Pfund gestoßenen Zucker, etwas Zimmt, 6 Eier, «in paar Eßlöffel Rn, gebenew Bestandtheil« darunter, füllt es in «in mit Buttert«ig b«legteZ Ku» chenblech uiid backt ihn in frischer Hitze.
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