D««tsche Local-Vlaqrichtcn. Berlin. Di« letzten Schneefälle fähr um die Summe von 200,000 Mc»k erleichtert, und zwar sind ver ausgabt worden für die Schneeabfuhr «twa 160,000 Mark, für Hilfsarbeiter etwa 40,000 Mark. Zu den Unter schlagungen im K. Leihhaus« wird ge meldet, daß der Rendant d«r Kasse, dem Veruntreuungen in Höh« von 8090 Mark zur Last gelegt werden, verhaftet und in'S Untersuchungsge fängniß eingeliefert wurde. Bor der Strafkammer des Landgerichts l ist der Wucherprozeß gegen den Kaufmann Heinrich Grebs und den Seifenhändler Eugen Vogel zur Verhandlung gekom men, in dem d«r erstere wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßigen Wuchers zu 2 3-4 Jahren Gefängniß, 6000 Mark Geldstrafe und 6jährigem Ehrverlust verurtheilt worden ist. Vogel ist frei gesprochen worden. Co« peni ck. In das schwache Eis der Dahme eingebrochen und ertrunken ist der hier wohnhaste 32jährige Drechsler Paul Weniger bei d«m trotz mehrfacher Warnungen unternomme nen Versuche, den Richtweg über das Eis nach der Coepenickev Linoleumfa l>rit einzuschlagen. Bromberg. Der Regierungsrefe rendar v. Türk, der seiner Heit wegen Zweikampfes von der hiesigen Straf kammer zu sechs Monaten Festungs haft verurtheilt worden war, ist nach Verbüßung von zwei Monaten begna digt worden. Danzig. Bei Langfuhr hat zwi schen dem Rittergutsbesitzer v. G. und einem Privatma'nn« infolge einesStrei teS in einem Restaurant «in Duell stattgefunden, wobei der Letztere eine leichte Verletzung am Unierarm, der Erstere jedoch eine lebensgefährliche Wunde am Kopfe erhielt. Erfurt. Der Landwirth Oskar der Nacht vom 26. zum 27. Juli v. I. Mühl Hausen. Die Stadt bereits an Erfurt, Zeitz, Weißenfels, Seehausen. Aus unsermSWt chen, welches in runder Ziffer 3000 Adolf Albrecht von hier. Wie jetzt aus ist Albrecht in einem Wald nahe d«m Er hatte sich erhängt. Di« Motiv« der Worte prangen: „Llegirs Grotte". In Ansehen. b:sitzt, feierte kürzlich sein zehnjähriges Bestehen. Diese von Pastor Jsermeyer begründet: und bisher geleitete Anstalt Ueb«rfall, der Blutverlust in Verbin- Frau veranlaßt. Der Thäter ist ver haftet. Derselbe behauptet, nicht zu wissen, was er an dem in Frage kom ordnete Brauner ist auf seinem Gut in Wilkau bei Namslau plötzlich gestor ben. B«uth«n. In Tworoq erschoß ein steckbrieflich verfolgter Wilddieb bei seiner Verhaftung einen Gendarmen floh. ' — Ermordet ist nach Annahme "der B«hörde der Hausbesitzer Johann Drzisga aus Karf. Er ist vor länge re Zeit plötzlich verschwunden und bis her nicht zum Vorschein gekommen. Selbstmord oder Unglücksfall erscheint ousatschlosstn. D«r Reaierungs-Prä- sident sichert IVO Mark Belohnung für die Auffindung des Vermißten zu. Görlitz. Nach zweitägiger Ver- August 1889 seine Ehefrau ermordet und darauf, um die That zu verbergen, sein Wohnhaus in Brand gesteckt hatte, zu fünf Jahren Zuchthaus und Ehr verlust von gleicher Dau«r. Guhrau. Großes Aufsehen er regen hier zwei Selbstmorde. Der Kanzleirath Albert Kerften und sein Bruder, Amtsgerichtssekretär Kunibert K«rsten, erhängten sich in «inem Neu- Parchitz. Wegen Mordversuchs an dem Kinde «des Ctellinachermeisters Rother in Rogau wurde ein 17jähr:ges Kindermädchen Wiederm-ann verhaftet. Bei dem Verhör gestand die Verhaftete ein, in früheren Dienste die« ein lährige Tochter des Pferdeknechtes Hahn ermordet zu haben. Vrovi»,, Kiel. Der Dienstinecht Friedrich Ehlers aus Kassendorf, der am 24. October v. I. vom hiesigen Schwurge richt zum Tode verurtheilt wuroe, weil er die Diinstmagd,Emilie Harms, mit der er ein Verhältniß unterhielt, er mordete, würd« durch den Scharfrich ter Reindcl aus Magdeburg hingerich- Stormarn. In Bezug auf den Brand des Schreck'fchill Hauses in Boberg, unter dessen Trümmern der 42jährige Besitzer Heinrich Schreck, der 74jährige Altentheiler Perschtn und di« etwa 70jährige Haushälterin Frau und Brandstiftung handelt. Als der Südlich e s H o l st ein. In Raub der Flammen. Im 83. Le selbst fast ein halbes Jahrhundert in Zu Oldesloe verstarb im 87. Le bensjahre dcr frühere Lehrer in Reh host, Friedrich Wilhelm Doormann. Düsseldorf. Der Kaufmann Johann E. aus M. Gladbach flüchtete Weiderichs Unsere Bahnhofs -200,(XX) M. eingestellt, von welchen 100,000 M. für das nächste Jahr zur neues Bahnhofsgebäude zu «richten. Rheydt. Ein hiesiger städtischer Beamter, der Polizeisecretär H., wurde der verhaftet und dem Gefängniß in Düsseldorf zugeführt. H. steht schon seit langer Zeit im Dienste der Stadt Bielefeld. Dieser Tage ist in Rheda der 24 Jahre alt« Leibjäger des Die Leiche wurde obsucirt und als Todesursache Vergiftung festgestellt. Unter dem Verdacht, die ruchlose That ad«r geöffnet und sich dadurch dem irdischen Richter entzogen. In dem benachbarten Eickel wurve ein Land briesträger ermordet und mit leerer Tasche aufgefunden. Wahrscheinlich liegt ein Raubmord vor. theilt« das hiesige Schwurgericht den Bergmann Robert Wecker aus Unna wegen Dynamitverbrechcns zu zehn Jahren Zuchthaus. Münster. In Hiltrup starb die- Aolge zu starken Schnürens eines plötzlichen Todes auf der Landstraße. Kassel. In der Papierfabrik Frankfurt a. M. Le^thin jich so abgespielt haben, daß Christi mann zuerst seiner Frau mit einem sechsläusigen Revolver kleinsten Kali bers durch zwei Schüsse in beide Schlä fen und dann sich auf gleicheWeise das Leben zu nehmen versucht«. Die Ver- Nächte sind aus dem Landgrrichtsge sängniß vier Gefangene, darunter ein Schlosser und ein gefährlicher Wild dieb, di« in einer Zelle saßen, entwi chen. Durch ein Loch, das sie in die Mauer ihrer Zelle gegraben hatten, gi« langten sie auf den Gefängnißhof und von hier entkamen sie über die Umsas- /bürg. Der Kreisthierarzt Riesel, der einen Ruf als Veterinär- Reichscommissär nach Ostafrika erhal ten hatte, wird aus Gesundheitsrück-- sichten dem Rufe nicht Folge leisten. Hamburg. An Bord tines am Asiakai liegenden Dampfers stürzte ein Trimmer in den Raum, brach das Ge nick und war sofort todt. Der Ver storbene hinterläßt seine Frau und vier kleine Kind«r. Der hiesige Fonds makler L. wurde wegen Veruntreuung von 20,000 M., zum Nachtheil ciner Wittwe, verhaftet. Lübeck. Im Jahre 1894 liefen 1,667 Dampfer und "N Segelschiffe, 908 Segelschiffe, zusammen 2,329 Seeschiffe, im Jahre 1893. Arn st a dt. Dieser Tage hat sich hatte. Greußen, Der Lairdwirth Erb stößer in Schilfa, der mit mehrere» schäftigt war, hat sich vor einer im Fallen begriffenen Pappel flüchten wollen, ist aber gestolpert und von dem nicke ist unter dem dringenden Ver dacht, seinen mit etwa 1690 M. ver sicherten Diemen angesteckt zu haben, der Flurhüter Karl Voigt aus Gebesee verhaftet worden. Er soll einen mit 10.659 M. versicherten Diemen ange zündet haben. Jubilar ist 78, seine Frau 69 Jahre alt. den Bürgerausschußmitgliedern veran stalteten Jagd wurde der Maurermei ster Heinz durch «inen Schuß in das Feldb e r g. Die Schulz <!: T:e- Neustadt. Beim Schlittschuh laufen auf dem See ertrank der 29 Jahre alte Maschinentechnik!! Schwei gert. Neustrelitz. Dcr Amtsreiter Karl Tabbert wurde an einem Baume in der Kalthorst erhängt aufgefunden. Er sollte demnächst pensionirt werden. Ludwigslust. Lehrer Dechow und Kaufmann Brüse wurden in den Wohnhaus des Fuhrmanns Dahl auf der Schäferei wurde total eingeäschert. Dresden. Bei der demnächst er folgenden Besetzung der beiden oberen Bürgermeistersiellen Dresdens dürste «s interessant sein, zu erfahren, was dieselben an Gehalt einbringen. Der Gehalt von 13,990 M., außerdem ge gen 3000 Mark für die Verwaltung der Güntzstistung und etwa 1900 M. Bürgermeister erhält 11,000 M. und gen 3000 Marl aus der Güntzstistung. 000 M. zu. Für die neuen Stadt räte zahlt die Gemeinde insgesammt 66,400 Mark und zwar in folgender Abstufung: 8700, 8400, 8100, 7700, 7400, 7100, 6700, 6300 und 6000 Mark. Birthelsdorf. Auf noch un ermittelte Weise brach in dem Gehöft des Gutsbesitzers Storl ein Opfer fiel. bersdorf der Ausziigler Wilhelm Uhle- Beyer. Während das hochbetagte Müt den letzten Tagen ein wohlhabender Einwohner im Alter von 66 Jahren. Als Motiv wurde ermittelt, daß eine wegen Erpressung vorbestrafte tende Wunde an der Hand zu, welch« derselbe Anfangs nicht beachtete. Nach kurzer Zeit schivoll jedoch die Hand und der Arm an und trotz allen Gegenmit teln starb der Bedauernswerth« an Blutvergiftung. Heidtnheim. Bei der hier stattgehabten Bürgerm«isterwahl. die unter starker Betheilizung erfolgt« irurde Herr Earl Dillmann, Sohn des früheren Bürgermeisters, mit ei ner Mehrheit von 136 Stimmen ge wählt. Mainz. Eine absonderliche Eh rung einer Künstlerin ist von hier zu berichten. Es war in der letzten Vor stellung von Humperdinck's „Hänsel und Grete!" im Stadttheater, als der ähnliche geschmacklos« Ovationen für die Zukunft untersagt hat. Spur los verschwunden ist seit einigen Tagen der Portier der städtischen Gasanstalt, Herr Ferdinand Bechtold. Man ver muthet, daß ihm ein Unglück zugesto ßen ist. Fuchsmühl. Ein „Todtenbrett", das dem Gedenken eines der Opfer „vom Holzrecht" geweiht ist, hat fol gende naive, aber sehr bezeichnende Aufschrist: „Hier ruht ein Mann, Für den Jeder weint, Weil er mit der Ge meinde gut es gemeint, Nahm Axt und Säg', Ging in den Wald, Fällt dort sein Recht, Das «r bezahlt. Ein Zug Soldaten Kam herein, Mit Hurrch Gings im Wald hinein, Erstochen wur de der alte Mann, Weil er nicht mehr laufen tann, Drum ruhe sanft, Aufs Wiederfeh'n, EineGerechtigkeit, Wird's noch geb'n." Speicr. Der Stadtrath Theodor David, Seniorchef der Firma Karl David Söhne, beging im engsten Fa milienkreise sein 60jähriges Geschäfts jubiläum. Die Civilstand-Akten der KreishauptstadlSpeier weisen sürlB94 solg«nd«s Ergebniß auf: 166 Trauun gen, 404 Sterbefälle, 620 Geburten, 227 Eheverkündigungen und 3 Ehe scheidungen. Professor dcr Aesthetik, Herr Dr. Mo tigkeit entfaltet hatt«. 23 hier, Vorstadt l. d. Wertach, durch zwei Schüss« in den Kopf selbst ent leibt. Dinkelsbühl. In dcm nahe gelegenen Orte Halslach wollte die Tochter des dortigen Bicrbrauereibe- Mordthat der Person des 19jähr., ma Joseph St«indl) mit seiner Gattin Theresia in aller Stille das Fest der Nürnberg. Der Reisend: Adolf gesoffen und ch wurde der Regierungs-Accefsist Stahl, Oekonomenssohn von Langenschönach in seinem Bette todt aufgesunden. Herr Stahl hatt« mittelst eines Revolver- 14jährig« Dienstbube Ant. Sollacher von Geifelprechting der Transmission des Sägewerkes zu nahe kam, von die- Wunfiedel. Auf der Strecke in's Frei«. Verbrannt sind ISO Post pakete, 4 Werthpakete, 3 Geldpostbeu trägt unter Umständen Hunderttau send«. Die Postbeamten wurden leicht verlitzt. In der Asche wurden Patronen gefunden. Stuttgart. Gegenwärtig bil det sich «in Ring der Brauereien von Stuttgart und Umgebung, welchem be reits zehn d«r bedeutendsten Brauerfir inen beigetr«t«n sind. Zweck des Rin ges ist, den Wirthen den Wechsel des Brauers unmöglich zu mach«n, indem keine Brauerei «inem bisherigen Kun den «iner anderen Brauerei Bier lie fern darf, es sei denn, daß die Braue rei ihre spezielle Erlaubniß dazu gäbe. Backnang. Am Neujahrsfest ent fernt« sich ein 69jähriger geistesschwa cher Mann Namens Autenrieth, von Bretten gebürtig, der als Ortsarmer im biesig«n Armenhaus untergebracht war, von da uvd würd« seith«r vermißt. Dieser Tage nun würd« sein Leichnam etwa 1-2 Stunde von hier aus einer Miese unweit der Hauptstraße nach Winnenl en aufgefunden. Cannstatt. Letzthin feierte der älteste Mann unserer Stadt, Privatier Adolf Johann Stehn, seinen 99. Ge burtstag. Der Jubilar, ein großer Freund und Wohlthäter der Armen, ist in Altona geboren. Heidtnheim. In Ochsenberg verunglückt« der 66. Jahre alte Holz hauer Jeremias Honold dadurch, daß Versehens abfiel und denselben auf den Kopf traf, so daß er, ohne einen Laut von sich zu geben, todt zusammen stürzte. Bei dem Schlittschuhlaufen auf der Brenz sind drei Knabe» einge brochen. Durch alsbald herbeigeholte stehen im Aller von 11 —13 Jahren. Hieber (der Gerettete ist dessen Bruder), hier. Heilbronn. In der Dreherei von Karl Presse! wollte der 18jährige Gesell: Reinhold Knobloch von Fran kenbach das Schwungrad des dreipser sich der 18jährige Sohn des Garben wirths Stall in Hohenheim im Möh ringer Wald erschossen. Ul m. Dieser Tage machte der Soldat Rieß der 11. Comp. Gren.- Regts. Nr. 123 in der Kaserne den Versuch, sich mit dem Dienstgewehr zu erschießen. Das Gewehr, das er vor sich stellte, glitt ab und die Kugel zerriß di« «ine Gesichtshälfte und kam am Auge, das zerrissen wurde, wieder heraus. Schwerverletzt wurde er in^s Winnenden. Die Diphtheritis fordert in der Umgebung noch immer ihre Opfer. So sind in der zu Stei nach gehLrendenFilialgemeindeSpechts hof dem Fr. Wahl von da innerhalb acht Tagen nicht weniger als fünf Kin der gestorben. Drei davon wurden miteinander begraben. Bruchsal. Es ist letzthin ver sucht worden, unsere Stadt an vier Stellen zu gleicher Zeit in Brand zu stecken. Die Brandlegung wurde noch rechtzeitig bemerkt. Man ist den Thä tern auf der Spur. Denzlingen. Neulich kam es zwischen zwei hiesigen Einwohnern, den Arbeitern Vies und Walber zu Streitigkeiten, wobei das vier Monate alte Kind des Walber im Handge menge unglückseliger Weise einen Schlag erhielt, daß es nach turzer Zeit den Geist aufgab. Vies wurde als- Hemsbach. Wohnhaus, Scheuer und Schuppen des Müllers Heinrich Hilderhos sind abgebrannt. Lahr. In dem G«werbekanal hier wurde die Leiche des vor wenigen Ta gen in den Kanal gestürztenßildhauers Johann Eble von Plattenhardt aufge fund«n. Es besteht noch Zweifel, ob «in Selbstmord oder ein Unglücksfall vorliegt. Mannheim. Der 69 Jahre alte katholische Pfarrer Eduard Bon reicher Sittlichkeitsverbrechen von der Strafkammer zu drei Jahren Zucht haus verurtheilt. Wegen Todt schlagsversuchs, verübt an einem Gendarmen, und Jagdvergehens er hielt vom hiesigen Schwurgericht, der 67 Jahre alte Korbmacher Joh. Schnellbach von Käferthal sieben Jahre Zuchthaus und fünf Jahr Ehrverlust. Der 24 Jahre alte Schiffer E. Heimwarth von Düsseldorf wurde von d«r Anklage, den 23 Jahre alten Schreiner Johann Link von Neckarau erstochen zu haben, freigesprochen, da die GefchworenenNothwehr annahmen. Der Streit zwischen H. und L. war wegen einer Kellnerin entstanden. Der verheirathete Agent Johann Rei nert schoß sich auf einer Jagdpartie die ganze Schrotladung in den linken Arm. Neuenweg. Bürgermeister Voll mer und Raihfchreiber Rützler wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, da das Verfahren wegen Urkundenfälschung eingestellt worden sein soll. Niederwa 112 fe r. Beim Bahn hofe wurde der 63 Jahre alte, verhei rathete Arbeiter Pfundstein vom Zug überfahren. Es wurde ihm von der lich herausgeschnitten. Offenburg. Erschossen hat sich hier in einem Abort in der Nähe des Bahnhofs der Mitbesitzer der Gengen richter Max Mors feierte das Fest des 60jährigen Dienstjubiläums. Säckingen. Im Kontor von junge Leute mit kleinen Pistolen zu schaffen. Einer derselben entlud sich und traf den einen der jungen Leute, Looser, lebensgefährlich in den Kopf. Wien. Die Tochter des verstorbe nen Oberstlieutenant Koehler hat sich in einem Anfall von Verfolgungs wahnsinn mittels einer scharfen Hacke lebend in's Spital geschafft. Graz. Der Oberlieuienant des Eisenbahnregiments und Telegraphen offizial Stefan Ritte: v. Popovich wurde wegen Betrugs zu 18 Monaten den ungerathenen Sohn halten sich im vorigen Jahre der Vater und die Mut ter des nun Veruriheilten, mit einem schaftlich in der Mur ertränkt. Der BauerAnton Liebnig inPrävali wurde im Walde von einer Schneelawine ver schüttet und getödtet. Sein Bruder und sein Sohn retteten sich mit knap per Noth. Bei Schwarzenbach im sitzer gerettet. Lemberg. Dcr Privatier D., welcher viele Jahre in glücklicher Ehe mit bildschönen Frau lebte, terhielt. Es fand ein Pistolenduell zwischen D. und dem Officier statt. D. wurde tödtlich getroffen, da die Kugel ihm den Hals durchlöcherte. hielt, erschoß sie sich. Prag. Der 24jährige Student der Medizin Adolf Bloch, ein fleißiger Hörer, der vor dem dritten Rigorofum stand, stürzte sich vor einem heran brausenden Schnellzuge der Böhmi wurde von den Rädern zermalmt. Bloch zeigte in letzterer Zeit Spuren von Trübsinn. haben. Bern. Dieser Tage wurden ein junger Mann und zwei Frauen aus nachbarten Berge von einer Lawine überrascht und getödtet. In Vivis machte ein Mann, nachdem er mehrere Schoppen Wein zu sich genommen, mit seinem Zechgenossen eine Wette, er wolle auch noch einen halben Liter kal ten frischen Rahm trinken. Gesagt, gethan. Als dcr Mann nach Hause kam, fühlte er sich unwohl, und nach einigen Stunden starb er in den Ar men seiner Frau. Genf. Den größten Spring brunnen dcr Welt besitzt die Stadt Genf. Derselbe ist erst vor Kurzem am Ufer des Genfer Sees errichtet worden. Der Wasserstrahl wird bis zu einer Höhe von 90 Meter geworfen. Für gewöhnlich wird der Spring brunnen nur Sonntags in Thätigkeit gesetzt. Abends ersogt elektrische Be leuchtung des Wsssers. Tessin. In dem Maggia-Thal Ein zweijähriger Knabe und «in Mäd chen von 20 Jahren wurden getödtet, ein junger Bursche wurde am Kopf schwer verletzt. Waadt. Der frühere Reichs- Unglück setzte es dabei nicht ab, viel mehr scheint, so schreiben Schweizer Blätter, diese „Niederlage" oder»dieser „Umsturz" dem ehemaligen Reichs kanzler eher Spaß gemacht zu haben; Nach der letzten Volks zählung beläuft sich die Bevölkerung von London gegenwärtig auf 4,260,- 000 Einwohner. Vor dreißig Jahren war die Ziffer um ein Dritt«! kleiner. Die „Autzen-Bevölkerung", di« auf den sich in der Dekade 1871 —1881 um 60 v. H. vermehrt, und von 1891 um 60 v. H.; die Ziffer, die sie London und seine Umgebung. —Für das Hauptquartier des deutschen Kaisers ist seitens der Reichsdruckerei eine F.'ld-Druckerei ein gerichtet worden. Sie besteht aus vier eigens erbauten Wag'», zu-deren Vor spann je zwei Pferd« erforderlich sind. In zweien der Wagen befind«! sich das Schriftmaterial, in einem eine Hand- Schreibtisch, d«r zugleich zum Ausbe wahren der Schriftstück« dienen kann. Di« Wagen ähneln in der Größe und Farbe denen des Trains. Als Auf schrift ist an Wagen zu l«f«n: „Hauptquartier Sr, Maj. des Kaisers. Chef des Generalstabes. Felddrucke rei." Die Druckerei soll im Manöver und im Kriegsfall« V«rwendung fin einzeln«» Truppenführern zugeh«n kön nt». ' —' In PZien wurde eine g e wisse Katharina Schwab, 20 Jahre - den Vorfalles: Sie erschien in dem Gefckästslokale des in der Brigiltenau, Oihmargasse Nr. 12, etablirten Ge mischtwaarenhändl«rs Nathan Neu mann und bot ihm, nachdem sie zuvor dringend um Verschwiegenheit gebeten hatte, ihr Kind um den Preis von 300 sl. zur Abfchlachtung an! Der Führer der Togo- Expedition Dr. Gruner hat, einem Austrage des Landeshauptmanns ent sprechend, auf seinen! Marsche in das Innere in Kete-Kratji die gefährdete Ruh: wieder hergestellt. Aus Ersuchen dortiger Häuptlinge hat er den weit und breit durch seine Mordthaten und Brandschatzungen der Haussahändler berüchtigten Fetischpriester Mosumsu und seinen Helfershelfer Okla gefangen genommen und nach vorgängigem Ver fahren erschießen lassen. Die Bewoh ner von Kratji,sowie die dortigenHaus sahändler sollen ihrem Dank hierfür durch Geschenke und Festlichkeiten Aus — Auch di« Madrider Poli zei sieht sich genöthigt, jetzt endlich kräftig gegen die „Schatzgräber" einzu men n>cht alle werden. In Berghause» bei Fre txburg feierte jüngst der katholische des, ist am 6. September 1806 in Al lendorf in Weßfalen geboren und stu dirte in Köln und Paderborn. 1827 Garde-Regiment dienen. Bei der Ver mählung des späteren Kaisers Wil helm I. (11. Juni 1829) stand der schmucke Gardist Ehrenposten. 183 k fand er eine schwere Arbeit; die Leute hatten nicht das nöthige Brot, die Berge waren kahl, die Felder unsrucht hielt. 12 bis 16 Jahre lebte dcr streit bare Pfarrer im Kampf mit feiner Ge meinde; inWort und Schrift, zu Hause und in der Kirche, bei passender und unpassender Gelegenheit war sein Ulti matum: „Ihr Bauern, schasst die Schafe ab, sie fressen euch die Ohren vom Kopfe! Pflanzt Wälder an und beschränkt den Ackerbau!" Als alles nichts helfen wollte, dichtete und com ponirtc er ein Lied: „Wie glücklich ist der Ackersmann, der seine Berg: (Wälder) schonet"; das ließ er in den auswendig lernen. Ueberall tönte der Sang den Alten in die Ohren, so daß sie schließlich die Oedländereien an pflanzten, schon um Ruhe zu bekom men. Die Regierung unterstützte den Pfarrer in seinem Strebe», das für die Geg:nd großen Segen gebracht hat. Auch für Wegebauten hat er viel ge than. Kein Opfer an Geld und Mühe war ihm zu groß; so hat er von An fang an alle Jahre 1000 Thaler sauer erspart und ausgesummt, wosür er vor einigen Jahren ein neues Pfarrhaus baute, das die Gemeinde keinen Heller kostet. In dem eine Meile von Brünn entfernte» Dorfe Schebctem wurde ein fürchterlicher Gatlenmord verübt. Neulich Nachts kam der dor tige Müller Johann Dworzat athem lvs in das Gemeindegafthauö und er zählte den anwesenden Bauern, daß, während er beim Einlaufe in Brünn weilie, in sein einsam am Walde gele genes Haus Räuber gedrungen ,eien und sein Weib ermordet hätten. Als r. nämlich um 10 Uhr Nachts heimge kehrt sei, l>ab« er nicht in die MüHle gelangen lönnen, die Fenster seien zer trümmert gewesen und durch eines der selben habe er seine Frau aus dem Boden liegen gesehen. Er habe sich gefürchtet, einzutreten. Die Bauern eilten nun nach dieser Erzählung zur Mühle und als sie «kilraten, bot sich ihnen in der That ein schrecklicher An blick. Auf dem Boden lag die unge fähr 30jährige Müllerin JofefaDwor zak in einer Blutlache; chr Körper wies mehrere Schußwunden a>»s. Ei.» Arzt und die Gendarmerie wurden so fort verständigt und man stellte fest, daß die Frau vorerst durch mehrere ourch das geschlossene Fenster aus sie cbgefeuerte Gewehrschüsse zu Boden gestreckt und dann durch einen Revol oerschuß aus nächsterNähe in die rechte Schläfe geiödtet worden fei» mußte. juchung fand man «in abgeschossenes Lesauch«uxgew«hr, sowi: andereSchuß lvaffen, aber keinen Revolver. Das Äesicht d«s Müllers Dworzat trug Spuren von Pulverrauch. Trotzdem ihn nun die Bauer» sofort als den Mörder erllärten, bezeichnete er sich jür schuldlos. Dworzak ist wieder holt wegen Betruges und Wilddieb stahls abgestraft. Mit einer Bäuerin Dworzak wurde gefesselt und dem Lrünner Landesgerichle eingeliefert. 7
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