Deuts»« Local.Na»ri»«en. Provinz Brandenburg. Ueber die Productivgenossenschafts- Bäckerei zu Berlin ist vom Amtsgericht der Eoncurs eröffnet worden. Die Patrouillenhunde, die zur schnellen Auffindung Verwundeter dienen, sollen versuchsweise bei größeren Uebungen benutzt werden, die im Lause des Som mers für die Krankenträger-Kolonnen des Gardekorps auf einem Terrain im Grunewald stattfinden werden. Der Landgerichts-Präsident Pannier dort selbst beging sein Mjähriges Dienstju biläum. Im Untersuchungsgesäng niß hat sich die als Ladendiebin verhaf tete Modistin Elise Hoffmann aus Friedrichsfelde erhängt. Dem 99- jährigen Schuhmachermeister Prenzler in Berlin sind aus Anlaß seines 70jäh rigen JnnungSmeister-Jubiläums so wohl vom Jnnungsvorstande, wie von der Schuhmachergesellschaft Glück wünsche und Angebinde dargebracht worden. Am 25. August dieses Jah res gedenkt Meister Prenzler den 100. Geburtstag zu feiern. Ein Kanin cheufleisch-Speisehaus, in welchem aus schließlich Kaninchenfleisch in allen möglichen Zubereitungen verabfolgt werdet, soll, wird binnen Kurzem in ei nem der verkehrsreichsten Stadttheile Berlins eröffnet werden. Die Kanin chenzüchter hoffen durch die Errichtung dieses Speisehauses dem Kaninchen fleisch eine größere Verbreitung in allen Schichten der Bevölkerung zu verschaf fen. Der Postgehilfe Schneppe aus Berlin wurde bei Friedrichsfelde als Leiche aufgefunden. Nach Aussage des Postgehilfen Henschel ist er nach einer flotten Kneiperei von Schneppe zu einem Spaziergang in den Wald aufgefordert und dort von dem selben in räuberischer Absicht überfallen worden. Die Polizei ist mit der Auf klärung des mysteriösen Falles beschäf tigt. Die Gräflich Neifchach'fche des Dr. Frentzel, des Sohnes des Prä- Kaufmannschaft, Geheimen Kommer zienraths Frentzel, übergegangen. Der Brauereibetrieb wird demnächst wieder schloß. Die Brüder Ehlert zu Bruch mühl bei Alt-Landsberg, zwei wohlha bende Besitzer, sind als Wilddiebe ver- Jn Elbing ist Professor Martens, eines Besitzers im Alter von 14 bis 20 Stadt und Bahnhof Berent. Der Schulklassen wurden geschlossen. Provinz Schleswig - Hol» st e i n. Postmeister Schuhmacher in Pinne berg trat nach 46jähriger Thätigkeit in den Ruhestand. An seiner Stelle Die Leiche des seit dem 28. Febr. umgibt diesen Todesfall bisher noch ein tiefes Geheimniß. Durch Feu ersbriinste wurden eingeäschert: in manns Oggesen, in Bannesdorf <auf Fehmarn) die Käthe der Ar?eiter Klii der Arbeiter Harleff und Moll; in Wohnhaus deS Hofbesitzers Tietje. Provinz Schlesien. Im „Reinerzer Vrauhause" zu Reinerz fielen der 16jährige Lehrling stifter der Jahre alte frühere Kellner Gustav Bartsch von dort er mittelt und verhaftet worden. Er gibt zwei Fabrikarbeiter als Compli cen an. Der 9jährige Sohn des Kaufmanns Simon Wolff zu Myslo witz gerieth bei Bicycle - Fahroersuchen unter einen mit Kohlen belegenen Wa gen und wurde s» schwer verletzt, daß er schon nach kurzer Zeit starb. Der Bankvorstcher Mayer von Neisse, welcher im Jahre 1831 wegen Urkun denfälschungen und Unterschlagungen zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurtheilt worden war, ist jetzt in der Strafanstalt zu Striegau gestorben. Die 63 Jahre Frau des Schneidermeisters Dreßler zu Haynau hat sich im Schloßteich ertränkt. Der Gerichtsseeretär Aug. Krause zu Liegnitz, welcher in letzter Zeit schwer müthig geworden war, ist spurlos ver schwunden. Stätte am Gasthause zum burger Hos' (Besitzer Preiß) mehrere hundert Goldstücke mit der Inschrift „Siegesmund Nomanorm rex" zu Ta gs gefördert. Die Anwesenden fielen über den Fund her und bis jetzt sind Herrn Preiß erst ILO Stück abgeliefert. In dem Stiefel eines Maurerlehrlings fanden sich 75 Goldstücke vor. Dort selbst stürzte der Zimmermann Zenker von einem Dach der AuZstellungshallen und war sofort todt. Provinz Hannover. Die Knövenagel'sche Eisengießerei und Maschinenfabrik in Hannover ist zum größten Theil niedergebrannt. Mit dem Abbruch des alten Brausr gildehauses an der Osterstraße zu Hannover, das vor einiger Zeit d»:ch eine Feuersbrunst erheblich geschädigt wurde, ist begonnen worden. Nach 250 jährigem Bestehen wird nun auch dieses altehrwürdige Bauwerk ver schwinden. Das neue Postgebäude in Northeim ist seiner Bestimmung übergeben worden. Die Aenossen schast „Wollgarnspinnerei Eickienthal" zu Osterode a. H. hat beschlossen, daß steigend mit der Arbeitsleistung bezw. Arbeitsdauer in der Fabrik die Arbei ter am Geschäftsgewinne derart be theiligt werden sollen, daß sie nach 1 Jahr je 1 M., nach 3 Jahren je 2 M., nach 6 Jahren je 4 M., nach 10 Jah ren je 6 M. für jedes Procent Divi dende erhalten, das die Gesellschaft ihren Theilhabern gewährt. Der Director der Landwirthschaftsschule in Hildesbeim, Eduard Michelsen, ist nach langjährigem Herzleiden gestor- Provinz Westfalen. Der Senior der westfälischen Rechts anwälte, Geh. Justizrath Böle, ist in Münster im Alter von 90 Jahren ge storben. Der Mühlenarbeiter Pin ken zu Werden ermordete seine Wirthin Frau Stratmann, indem er ihr den Hals bis auf die Wirbelsäule durch schnitt. Der Mordbube wurde verhaf tet. Der in den Proceß wegen Ban gegen 10,000 M. Kaution aus der Hast nicht ermittelt werden. Der Händler Moses Spiegel von Witten, ein Wuche rer schlimmster Sorte, ist von der Ha gen Jubiläum 100,000 M. zum Wohle Gesellschaft eine Dotation von 100,- 000 M. überwiesen, deren Zinsen ihren Beamten und Arbeitern zu Gute kom men sollen. Der Lehrer Vaßen von Aachen hat von der Negierung einen vierjährigen Urlaub erhalten, um eine Stelle als Lehrer bei dem deutschen Gouverneur auf Jaluit, einer Haupt insel des Marschall-Archipels im Stil len Ocean, zu übernehmen. Der Po lizei-Wachtmeister Hermann Großksps aus Andernach wurde zu 7 Monaten Gefängniß verurtheilt, weil er von Buden- und Caroufselbesitzern Geldge schenke angenommen hatte. Provinz Hessen-Nassau. In der Kalbächergasse zu Frankfurt wurden zu später Nachtstunde die Ge brüder Schönborn von zwei Burschen nach kurzem Wortgefecht durch Messer stiche schwer verletzt. Ein Stich traf die Lunge. Beide Verletzte wurden in das Bürgerspital gebracht. Die Thä ter sind verhastet. Der vermißte Wirth Gumbert von Mitteldick ist in legte,zumOpser gefallen.—Der frühere Stadtkämmerer I. Dott von Gudens berg, welcher wegen Unterschlagung von 42,000 Mk. Svarkassengeldern zu 4 Jahren Gefängniß verurtheilt wor- Mayerßotbschild inKaffel vom Schwur- Gericht zu 2 Jahren Zuchthaus verur theilt. Königreich Sachsen. Der Sohn des Präsidenten der zwei ten sächsischen Kammer,Hofraths Acker mann in Dresden, ist in Zwickau von März nach Unterschlagung von amtli chen Geldern aus Adorf flüchtig ge wordene Postbote Fietz ist in Plauen i. B. verhaftet worden. Der seit vorigem Jahr vermißte Expedient Nö thig von Ebersbach wurde von Touri sten bei Taubitz in, Böhmen in einer Schlucht aufgefunden. Der Leichnam war schon start in Berwesung überge gangen, weshalb er an Ort und Stelle begraben werden mußte. Das alte wendische Dorf Zescha bei Neschwitz ist von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht worden, welche vier große Bauerngüter und 6 kleinere Besitzun gen in Asche legte. Man vermuthet Brandstiftung. Gutsbesitzer Städ ter in Döbernitz wurde beim Fällen ei ner Linde im Schloßpark von dem fal lenden Baum erschlagen. Großherzogthum Hessen. In Darmstadt wurde neulich eine Anzahl Mannschaften d?s hessischen Artillerie - Regiments No. 25 in das Garnifonslazareth eingeliefert, die unter Symptomen einer Vergiftung litten. Die Leute konnten am nächsten Tage jedoch zumeist wieder entlassen werden. Man führt das Vorkommniß auf die Verwendung keimender Kar toffeln zum Salat zurück. Ob Je manden ein Verschulden trifft, wird die im Gange befindliche Untersuchung wohl aufklären. Die Näherin van der Heydt in Mainz, auf welche vor ei nigen Monaten ihr Liebhaber, ein Schlossergeselle aus Kastel, einen Mordversuch machte, indem er ihr eine Kugel in den Rücken jagte, ist jetzt end lich nach furchtbaren Leiden gestorben. Der auf der Durchreise befindliche Privatier Struth aus Nieder-Jngel heim suchte im Dunkeln im Bahnhofe zu Gießen nach einer Bediirsnißan stalt, gerieth hierbei an eine nach dein Keller führende Thür und stürzte hin ab. Als der Verunglückte in die nahe Klinik gebracht war, konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Aus dem Niederwalde in der Nähe des Na tionaldenkmals erschoß sich der Wein wirth Peter Wilh. Reidel von Mainz. In Offenbach sind bei einer Kahn fahrt auf dem Main, die sie nach einer längeren Kneiperei unternommen, der bei Fabrikant Lachmann als Schlosser in Arbeit gestandene Karl Weiß 1., der mit seiner aus Frau und 7 Kin dern bestehenden Familie in Bürgel wohnte, sowie dessen 18jähriger, in Frankfurt bei Klayer arbeitendeSohn Karl Weiß und der 32 Jahre alte, ebenfalls bei Lachmann als Presser beschäftigte Friedrich Wurst von Bür gel ertrunken. Die Leichen sind noch nicht aufgefunden. Der Gärtner Fritz Morckel von Hof-Leustadt, mei ßener Strafkammer zu 3 Mvimten Gefängniß verurtheilt. Zerrütteter Vermögensverhältnisse halber hat der Angebote gewartet worden, das Cafe Luitpold zu München dem Vertreter der dritten Hypothek, Oberstlieutenant Lindpaintner, um 3,160,000 M. zu de der 70. Geburtstag des Reallehrers I. Meitzer von Lehrern und Schülern festlich begangen und dem greisen Ge burtstagskinde ein werthvoller Becher überreicht. Oberlehrer Weismann dortselbst, durch seine Thätigkeit auf dem Gebiete des Thierschutzes bekannt, feierte dieser Tage sein 40jähriges Dienstjubiläum, zu welchem ihm viele Ovationen bereitet wurden. In Bayreuth hat sich der Artilleriehaupt mann a. D. Schmitt erscho»en. Kaum hatte der 69 Jahre alte Mann er starb. Der jugendliche Unhold ist verhaftet. Das Dorf Frankenheim wurde von einer Feuersbrunst heimge sucht, der 13 Gebäude zum Opfer fie len. Das Anwesen des Gütlers Nuhstorser in Gebellofen brannte nie der. Maurer Josef Nothaft von Wiefent a. D. wurde vom Blitz er schlagen. In Aiterhosen wurde die verstorbenen 27 Jahre alten Gütlers tochter Kath. Kerscher vorgenommen. Es geht das Gerücht, daß sich dieselbe in gesegneten Umständen befand und von ihrem Geliebten Gift erhalten ha ben soll. In Schöllkrippen sind in letzter Zeit so viele Rohheiten, Excesse und Schießereien auf offener Straß« bei Tage und bei Nacht vorgekommen, bei denen Gesundheit und Eigenthum ganz friedlicher Bürger verletzt wur den, daß von jetzt an täglich 16' Bü rger Schleichwache abhalten müssen. 25 Personen sind arretirt. In-ei nem Steinbruch wurde die Oekono menstochter Margaretha Elflein zu Römershofen von herabfallenden Erd massen und Geröll erschlagen. Paul Peter aus Rimbach wurde in Hohen wart im streit erstochen. Königreich Württemberg. Die Buchdruckerei von I. W. Dietz in Stuttgart (Verlag der „Tagwacht") hat die Mündige Arbeitszeit vom 1. Mai an eingeführt. Der neuer nannte Rabbiner für Stuttgart, Dr. Kroner aus Hannover, wurde feierlichst in sein neus Amt eingeführt. Ein zweiter Rabbiner für die Residenzstadt uns die angrenzenden drei Bezirke wird sofort angestellt werden. Referendar Zeller von Cannstatt verunglückte vor einigen Tagen aus der Eisenbahn und zog sich einen sehr gefährlichen Schädel bruch zu. Trotzdem hoffen die Aerzte, ihn am lieben zu erhalten. Durch- Bürgcr aus dem Gemeindevermögen noch Geld herausbezahlt erhalten. Dort erhielt in diesem Jahre jeder Bürger 45 Mk. gezahlt. Der 62 Jahre alte Bauer Martin Kern zu Wannweil belam, während er seine schen Anfall, fiel in den Rieselgraben und ertrank. In Wildbad starb der evangelische Stadtpfarrer Wilhelm Glauner im 56. Lebensjahre. Un berg wurde ertrunken in der Murr auf gefunden. Nicht aufgeklärt ist, ob ein Unglück oder Selbstmord vorliegt. Kürzlich brannten zwei Scheuern des Rößlewirths in Michelbach nieder. Der älteste Sohn desselben wurde wegen Verdachts der. Brandstiftung verhaftet. Als vor einigen Tagen der 74jäh rige Wittwer Kuhn in Neunkirchen be graben werden sollte, wurde das Be- Gabe verweigert hatte. Das Streich holz dazu ließ er sich von der Wittwe geben. Schaden 20,000 Mari. Schlosserlehrling Georg Deitmer in Ulm stürzte sich im dortigen Kranken hause aus dem 3. Stock herab und war sofort todt. Ueber 4000 Mill. Steuerkapital 1 1-2 Mill. aufzubringen. Der Um lagefuß ist durchschnittlich 37 Pf. von 1000 M. Neulich gelang ihr jedoch nicht mehr, ins Freie zu kommen. Ihr ganz verkohlter und bis zur völligen Unkenntlichkeit ent ten Geldes. Die Lehrer Maag und F. Beck von Mannheim und G. Weiß von Neckarau feierten 50jährigeS Matthias Weh. Die Gebäude im Werthe von 18,000 Mark brannten in inWaldshut ist ganz plötzlich an einem Herzschlage verschieden. Das Haus des Müllers Joses Homburger in Amtsdiener Kupferschmied in Kon stanz erhielt die kleine goldene Ver dienstmedaille. In Freiburg wur- Buchbalter, die 60 fremde Arbeiter in streikenden Maurern angegriffen und schwer verletzt. DemHaupt-Pferde- und Rindvieh-Markt zu Mannheim waren 1074 Stück Rindvieh, 860 Pserde und 200 Kälber zugeführt. Der Verkauf, namentlich der Pferde, ging gut. Nheinpsalz. In Speyer wird mit dem Hochbau der Gedächtniß tirche der Protestatio» von 1529 nun bald begonnen werden. Die ersten Bausteine hierzu sind bereits eingetroffen und zwar weiße Sand-! steine, aus den Vogesen stammend. Die Erben des dortselbst verstorbenen Bürgermeisters G. P. Süß, Hosrath Kleinkinderbewahranstalt zehntausend Mark überwiesen. — In Hambach wur den bei der letzten Musterung von 24 jungen Leuten 19 als tauglich ausge stellt werden. Der Zufall wollte es, daß diese tauglichen 19 die ganze Akti vität des dortigen Turnvereins bilden, fodaß derselbe demnächst ohne Aktiven sein wird. Weinhändler Glas von dort ist flüchtig, über fein Vermögen der Konkurs eröffnet. Der pensio nirte Oberförster Hagenbach in Kandel Hochzeit. — In Patersbach beging Phi lipp Jung 2. Selbstmord. Auch in Pirmasens ist jetzt der Typhus ausge brochen; 23 Kinder sind krank, zwei bereits gestorben. In Hatzenbühl starb Bürgermeister Wünstel, nachdem er in erhitztem Zustande ein Glas kal hatte. Neulich geriethen vier Bur schen von Homburg mit mehreren Bur schen von Sanddorf in Streit, bei wel cher Gelegenheit der 36 Jahre alte, le dige Bahnbedienstete Ludwig Kiefer aus Sanddorf einen lebensgefährlichen Stich in die Lunge erhielt. Die der That verSächtigei; Tagner Friedrich und Ludwig Süßdorf, Ludwig Riehm und der Metzgerlehrling Ludwig Bauer wurden verhaftet. Die Leiche der vermißten Fanny May von Ludwigs hafen ist aus dem Rhein gelandet wor den. In Freinsheim ist ein Erdbe ben beobachtet worden. Peter Hilbert von Trippstadt erhielt im Streit zwei Messerstiche, an denen er schwer darnie derliegt. In Weilerbach erhängte sich Philipp Christmann. Elsaß-Lothringen. Der kommandirende General des 16. Armee-Korps, Graf Haefeler, plant großartige Erweiterungen der Stadt Metz. Ein Theil der östlichen Fi lmende Dorsschasten mit 8000 Ein bindung der Festungswerke zu ermög lichen. Der 73jährige Rentner Mül ler dortselbst hat seinem Leben durch ei treibt, wiederholt Nachts aus der im Büffet gelassenen Kasse Geld gestohlen haben. Die Frau des ArbeitersMar tin Fischer in Hatten wurde von einem Mädchen entbunden, welches bald nach der Geburt starb. Genau acht Tage später genas die Frau eines zweiten Freie Städte. Die 21jährige Kaufmannstochter Eva Elli Löwenthal von Hamburg hat hielt. Bei Feststellung seines Nachlas ses fanden sich an 500,000 M. in das Innere des Docks und trug einen Schädelbruch davon. Der Unglückliche war sofort todt. Das Aeral des zugeschütteten Neustadtsgrabens zwi schen dem Hohenthor und der neuen Kaserne in Bremen mit gärt nerischen Anlagen versehen. Der Se nat hat zu diesem Zweck bereits 11,- 600 M. bewilligt. Dr. Hermann nen achtzigsten Geburtstag. Der Handlungslehrling Walter Auerbach hat einen 6 Jahre alten Knaben aus der Weser gerettet. Der Betrieb der elektrischen Straßenbahn ist jetzt aus allen für die Bahn angelegten Schie-' nenstrecken in Lübeck aufgenommen worden. Schweiz. In der Stadt Zürich und Umgebung mehren sich die Pockenfälle in einer nicht unbedenklichen Weise. Das Pockenspi tal soll zur Zeit mehr als ein halbes Hundert von Patienten beherbergen. Letzthin wurde bei Niedt am Pfässiker see eine Mannsleiche gelandet, in der man den feit letzten Dezember vermiß ten Staub von Seen bei Winterthur zu erkennen glaubt. In Kloten stürzte der 34 Jahre alte Zimmermann Heinr. Gehring von Einbrach beim Abbruch ei nes alten Hauses und erlitt so schwere Stunde starb. In Rafz sind vier und Steinen erschlagen. Sein Sohn, der nach ihm suchte, fand ihn todt mit gebrochenem^ Bein und schweren Wun- Bern, ist in Eiken festgenommen wor den. In Wylen siel beim Arbeiten auf einem Dache infolge Bruches von morschen Dachlatten Zimmermann Melchior Litschi von Schindellegi so brannte in Seebach der Baumwollen schuppen der HH. Staub >k Cie. schon wieder, diesmal konnte aber nicht ge- Berner Schreinermeister stellen keinen Zürcher Gesellen in Arbeit. Bei den Bahnbaute» in Huttwyl stößt man an Torf- und Braunkohlenlaaer. Oesterreich - Ungarin. Der Direktor des Wiener Orpheums, Herr Pertl, ist einem «schlaganfall erle gen. Dortselbst beging der Oberst- Ofsizi.il der Nordbahn, Rudolf Ullrich, Seldsiinord im Zustand der Geistes störung. Bei einzm Einbruch in das PalaiS des Barons Bourgoing in der A'ctternichgasse dortselbst wurden an tike im Werthe von 10,- sl. — Der Schuldiener de- Lupzld'tsdter StaalszymnasmmS La.'reü; Leigl vergiftete si»h auf dem Ouatrinzer Friedhofe am Grabe fei nes vor einigen Tagen verstorbenen lindes aus Schmerz über das Hin fteiden desselben. Die Leiche des DoppelmörderS Johann Hahn ist bei Preßburg aus der Donau gezogen wor den. In der Franz Josef-Kaserne zu Budapest hat ein blutiges Säbel duell zwischen dem Oberlieutenant Kes selbauer und dem Lieutenant Gebler stattgefunden, welches mit einer lebens gefährlichen Verletzung des Oberlieute nants endete. Eine Dame war die Ursache des Duells. In den ausge dehnten Holzlagern in der Nähe des Central-Bahnhofes und des Wettrenn wüthet; der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Gulden. Auf der Station Bisenz wurde der dortige En groS-Gemüfehändler Leopold Graul von einem Zuge überfahren und sofort getödtet. In Klausenburg hat sich der Hvnved-Lieutenant Georg-Karoc in Hermc-.nnstadl.mehr als l>XX> sl. unterschlagen hat und danach flüchtig geworden war, in dem Augenblicke er schossen, als er durch einen Gendarmen verhaftet werden sollte. Der Haupt mann i. R. Johann Adam Hauber in Bozen ein gebürtiger Vorarlberger, fei erte Heuer sein 70. Geburtsfest und zu gleich sein 50jähriges Jubiläum als Standschiitze. In Freiwaldau siel daZ etwa dreijährige Kind des Besitzers der Beerdigungs-Anstalt „Concordia", tmnk. Das zweijährige Kind des Fa brikarbeiters Hauschild siel aus einem Fenster des zweiten Stockes auf die Erde und erlitt derartige Verletzun wird. Zwei Ulmer, ein Maler und ein Goldschmied, haben auf einer Wanderung durch das südliche Frank reich als „Spione" sehr üble Erfah rungen gemacht. Ueber den Col di der» nur Antwort auf gestellte Fragen geben. Der Untersuchungsrichter sah nun sreUich ein, daß er keine Spione Napoleönverehrung zugeschrieben wer den, der Frankreich eine ganze Reihe in den letzten Jahren errichteter Bild säulen verdankt. Vor einigen Jahren fing der Pfarrer von Strathsieldsaye, dem Gut des Herzogs von Wellington in Northampshire, Ausgrabungen in der Nähe seines Dorfes an, welche zur Auffindung von Ueberresten der gro ßen römischen Stadt Cavella, später Silchester genannt, geführt haben. Die „Society of Antiquaries" nahm die von dem Geistliche» begonnene Ar beit systematisch auf und hat von dem etwa 100 Acres umfassenden Areal 36 bereijs bloßgelegt. Da di« Ueber reste nur etwa 1 bis 11-2 Fuß unter der Oberfläche sind und keine Gebäude Haus den Ausgrabungen im Wege ste hen, ist die Arbeit eine verhältnißmä ßig leichte und billige. Wenn eine mit Hofraum und solche mit Korri doren. In der im letzten Jahre bloß gelegten „Insuls" ist ein t«sonders geschützter, entbehren der dort üblichen Peristyle, und alle Zimmer sind mit eimm Hypocaust oder Heizapparat versehen. Das Forum, eine Basilika und die öffentlichen Bäder sind bloß gelegt und vicle Geräthschafteu und Münzen, die feit 1400 Jahren unter der Erde geruht, an's Tageslicht ge — Erst jetzt sind die Ver- Schlesien hereingebrochene, sich in Blitz schlag, Hagel und Wolkenbriichen äu ßernde Unwetter angerichtet hat. In Trebus, Kreis Rothenburg, traf der Blitz mehrere auf der Dominialwiese beschäftigte Frauen und tödtete von die sen die Ehefrau des Kutschers Beil; die übrigen Frauen wurden schwer ver letzt. Ein anderer Blitzstrahl betäubte mehrere im Trebuser Forst beschäftigte Arbeiterinnen. In Groß-Biadauschke, Kreis Trebnitz, brannte das Gemeinde haus nieder, wobei zwei Frauen in den Flammen umkamen. In Plomnitz bei Glatz schlug der Blitz in ein bei der Feldarbeit beschäftigtes Gespann, töd tete das Pferd und verletzte den Knecht lebensgefährlich; desgleichen die Frau des Hausbesitzers Kufchel i» Soritsch, dessen Scheune mit landwirthfchaftli chen Geräthen, Getreide u. s. w. nieder brannte. Von Hagel und Wolkenbrii chen wurden schwer betroffen die Ort schaften Alt-Lauban, Schreibersdorf, Lichtenau, Löbenslust, Schreiberbach und Geibsdorf im Laubaner Kreise. Der Alt-Laubansluß stieg rasch und übersluthete die Straßen. Viele Brü cken sind zerstört oder ganz weggerissen. In Voigtsdorf drang das Wasser in die Wohnungen und verwüstete Wiesen, Aecker und Gärten durch das ange schlemmte Geröll. Mit Bränden ver bundene Blitzschläge werden aus Rau schs, Wendisch-Ossig, alt-Seidenburg —I n de r „G ese l l s cha s t zur Wahrung der Volksgesundheit" hat der russische Arzt Dr. Suschtschinski über die Zugestände in dem Gefängnisse von Tjumen, durch welches jährlich 20,000 nach Sibirien verschickte Sträflinge passiren, Mittheilungen gemacht, die zwar nur die bisherigen Schilderungen der meisten sibirischen Gefängnisse be stätigen. aber insofern doch von beson derem Interesse ssnd, als sie in Ruß land veröffentlicht werden dürfen. Das Gefänginiß hat nur Raum für 290 Menschen, im Mai 1892 waren aber in demselben 2430 und im August noch 969! In Folge dessen mußten drängt die Nacht stehend zubringen. Tags über läßt man sie hinaus, iveil sie sonst ersticken würden. Das Laza reth ist völlig ungenügend, Tagelang fehlt es an Wasser, die Aerzte sind nicht im Stande, den vielen Kranken Hilfe zu leiste» trotzdem aber hat es die Gefängnißverwaltung fertig ge bracht. in zehn Jahren 89,000 Rubel zu ersparen! Die Sterblichkeit, insbe sondere unter den Kindern, ist natür lich furchtbar. So sind i» 6 Jahren unter 3829 Sträflingen 824 Kinder und 1892 von 5000 Sträflingen 295 an der Cholera gestorben. Bei der silbernen Hoch zeit des japanischen Kaiserpaares gab es eine originelle Veranstaltung, über die aus Tokio berichtet wird: Alle Gäste versammelten sich in dem mit märchenhafter Pracht ausgestatteten Thronsaal, woselbst vier altjapanische Musikstücke und Tänze ausgeführt wurden. Diese Vorstellung, an wel cher nur Männer Iheilnahmen, um „Taiheiraiu", welches vor 1037 Jah „Bairo", ein aus Indien nach Japan vor 1160 Jahren eingeführtes Musik stück, welches di« „Unterwerfung der Feinde" zum Ausdruck bringen soll. Die Ausführung der Tänze bot ein überaus malerilckes Bild dar. 7
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