2 ancipend» Zhlere. „AuZ der Speisekammer der Thier welt" theilt Dr. Joh. Müller-Lieben walde allerhand Absonderlichkeiten mit. Wenn «in Bruder Studio den Coulörhund dazu abgerichtet hat, di« Neigen aus den Schoppenuntersätzen zu schlürfen und somit „bierehrlich" zu werden, so erblickt «in staunender Zu schauerkreis darin schon ein halbe? Wunder. Man ist eben nicht daran gewöhnt, daß unser vierbeiniger Hau shuldigt. Noch drolliger und merk würdiger finden gewiß Viele den Igel, der in der Gefangenschaft ohne Um siebziger Jahre im Wildparke des Fürsten Elary nicht weit von Teplitz lebte. Kein einziges Stück aus den den er den Pferden aus der Krippe stahl; und ein Gaul, der zeitweise frei im Hofe herumlief, hatte sich derma ßen an das Fleisch junger Hühnchen und Tauben gewöhnt,daß er seine un schuldigen Opfer ergriff, sobald er ih rer habhaft zu werden vermochte. Die Täubchen wurden sogar direkt aus den Nestern geraubt, welche sich, niedrig genug,dort in Mauerlöch«rn befanden. Man hatte das Fehlen des zarten Ge flügels wohl bemerkt, aber natürlich «anfangs die Ratten im Verdacht der Thäterschaft gehabt, ehe man den -wirklichen Verbrecher entdeckte. Etwas «nders verhält es sich mit einem Affen, Hessen Bekanntschaft ich selbst zu ma chen Gelegenheit hatte. Er bediente fich des Priemtabaks so sachgemäß Ivie ein alter Matrose oder ein hollän discher Fischhändler. Ein Menagerie- Etammgast brachte ihm, ab und zu sein Röllchen mit, welches dann mit fröhlichem Grinsen in Empfang ge inommen, beschnuppert und in die ge räumige Backenhöhlung geschoben ivurde. Das Thier gehörte keines wegs zu den anthropomorphen Assen, res Gebahren in hohem Grade men schenähnlich. Während d«r Mahlzeit «legte er das „steu«rkräftige Genuß mittel" sorgsam bei Seite und duldete griff. Tabak habe ich ferner manchen Reitefel im Gebirge mit Leidenschaft nehmen sehen: auch das frommste Langohr führte zum Entsetzen seiner Reiterin gelegentlich einen unverhoff ten Seitensprung aus, um einen Stummel aufzuschnappen und sich da- I»» Zickzack. Es l' ' l / d Im Zickzack. Im Zickzack. Im Zickzacks Doch w' sch'tt /'!d Im Zickzack. Entrüstet. Ein Herr wird von einem schön frisirten und gigerl mäßig Menschen angebettelt und weist ihn mit den Worten ab: „Einem so ich doch kein Almosen geben!" „Nu wirds aber Tag!" sagt der Bettler, „gestern sagten Sie mir, einem^Men- Sie mir ooch nisiht?!" Borsicht schadet nicht. A.: .Nun, trinken wir noch Eins?" B.: „Nein, das geht absolut nicht! Meine Alt« sagt«, ich solle Schlag zehn Uhr zu Hause sein." A.: »Aber, auf ein paar Minuten wird eZ doch nicht ankommen?" B: „O ja! Sie hat das .Schlag" ganz besonders betont!" >»» a. Novelle von Emii Roland. Zweimal im Lauf der Jahrhunderte schritt die Zerstörung mit blutbefleck ten Händen durch das stille Thal, zuerst als wilde Bauernhorde, zügellos, mit eine Flammcnnacht tobte um Erker und Mauern, bis nichts übrig blieb,altz eine graue, leere, schwermllthige Ruine. Welt. Die herbstgrüne Erde erbebte, flehend streckten sich hilflose Arme zu schen Wettertreiben der Zeit das Er mgre.chen chr verachteten Freund und Feind. Das war ein trü bes, jammervolles Bild, aber doch nicht so grausig wie «in anderes. streift; nun riß ihm vor einer Stunde beim Ueberfall des Gutshofs Jemand befahl. Er wollte die zwölf Bluts seh^l." ten^ haariger Wachtmeister trat herzu und sagte leise: Er hat Weib und Kind. Don! warf der Oberst hin und sog nachlässig den Duft seiner Reseden ein. Weil ich von solchen Händen lieber den Tod will als die Gnade! schrie er heiser. Feuer! befahl der Oberst achsel bei. Sie sahen ihn beide gelassen in sei nem Blute liegen, der Oberst und sein bleicher Günstling. Dann schritten sie von dem alltäglichen Schauspiel fort, den Pferden zu, die aufgezäumt harr ten, sie in das Lager des Kaisers zu Die Leiche des Erschossenen wurde in den Gutshof zurückgefchleppt und auf die Treppenstufen gelegt. Das wird auch eine Freude sein, wenn die Frau kommt und ihn findet! lachten sie, schrieben einen Spottvers mit Kreide an das Hausthor und zogen singend von dannen. von den Franzosen erschossen war, schwirrte schnell genug von Dorf zu Dorf. Mit geballter Faust hörte man sie an, mit zornbleichen Lippen trug Flüsiliren bot. > Das Gerücht drang auch in die Mühle, in die der Getödtete vor der Schlacht Weidwund Kind geflüchtet. gegebtn/ Sie schluchzte wie ein Kind und rang ihre weißen Hände, aber ihr füllt. allein der blonde sichts fast geisterhaft hob. In der nächsten Nacht schlummerte sie wieder— zum ersten Mal. Die junge Natur forderte ihr Recht. Da hörte si« plötz in das stille Geplätfcher des Mühlbachs das Thor d«r Mühle, sie sah nichts als zwei nächtliche Schattin, zwei schwei gende Gestalten,deren Umrisse sie kaum erkannte. Die Tannen rauschten wild durch die kühle Nacht, von allen Bergen klang ihr düsteres Lied ins Waldthal haltener Groll, der sich endNch Luft macht. Sie schlug das Fenster zu. Ein Grauen überlief sie. Sie fürchtet« sich, sie fühlte sich plötzlich so allein, ohne Gatten, ohne Beschützer. Unten hörte sie Geräusch. Bald dar auf pochte der Müller an ihre Thür. Er bat sie herabzusteigen, man hätte einen Verwundeten ins Haus gebracht und ihren weichen Hände verständen sie schon' Samariterdienste g«than bei den Elenden und Gequälten ihres Dor fes! Als sie auf die Diele trat, sah sie einen Lichtstreif aus derWohnftube fallen; er zitterte so seltsam über die stand. Sie sah ihn gedankenlos an, diesen verirrten Strahl dann trat sie leise ein. Man hatte den Verwundeten auf das Sopha gebettet. Leichenblaß mit geschlossenen Augen lag er da, halb wie ein Todter. Nur den Mund umspielte noch ein verrätherischer Zug von Leben, ein hochmiithiger, verachtender Zug. der gleichsam den Tod verspotten soll- Gesicht gesehen. Es standen Geschich ten darin, wie sie nie in ein Thüringer Thal gedrungen war.'n, Abenteuer, blutigen Schwertlilien gleich em porschoss«n. In der großen Armee waren solche Gesichter nicht selten, ses Sie aber sah solche Züge zum ersten Mal. Der Athem versagte ihr fast, als wurde ihr etwas Seltsames, Ueberra schendes klar sie hätte ihr Leben auf der Stelle geopfert, um dies fremd« Der Bube läuft, waS er kann! flü in dem leisen Ton, in dem er sprach, daß die Frau im selben Aug«nblick wirklich glaubte, wenn solch« Menschen den Tod nicht wollten, so wage «r sich auch nicht an si« heran. Scheu glitt ihr Blick an dem fahlen Profil des jungen Soldaten hinauf. Si« sah seine blitzende Uniform, sah plötzlich auch den rothen Mantel, der dem Ver wundeten zur Erde geglitten war, das Ehrenzeichen auf seiner Brust und sich zu sagen vergaß: diese Menschen waren ja Franzosen, die Mörder ihres Gatten. ken, aber regte sich nicht. Da schlug der Verwundete die Au gen auf, zwei braune, blitzend- Aug«n. Wasser! stöhnte er. Si« eilte hinaus, schöpfte einen klaren Becher voll und stand in zwei Minuten an seiner Hand. Endlich kam der Arzt, eine selber halb bewußtlos schien, als e: nun sein Amt verrichtete. Der jung« Ofsicicr zog die Frau bei- er. Er ist guter Pflege sicher? E°'s hsi s, d cs, d eine widerstandsmüde Resignation, «in gedankenloses Forttaumeln von einer schrecklichen Minute zu einer schreckli chern. Nicht einmal die Frivolität, mit der selbst diescr junge Glücks ritter, der noch der Empfindungsseich sten einer war, neben einem Halbster benden ein ruhiges Gespräch begann, entsetzte sie. Ruft mich,wenn ich nöthig bin! sagte sie zu dem Müller. Ihr war, als müsse sie entrinnen aus diesem Raum, als sei jede Minute Unrecht, in der sie ihre Feinde nicht zu verderben trachtete. Hastig glitt sie aus dem Zimmer. Oben warf sie sich, nieder an dem Bett des schlummernden Kindes, ängstlich nach unten laufend auf jeden Ton, jeden Seufzer von dort. Wenn er doch todt wäre! Wenn er doch stürbe! rief sie, ur.d doch machte der Gedanke sie schaud«rn. Es war eine unheimliche Nacht. Die Tannen rauschkn laut zu ihr hinein. Der Mühlbach grollte dazwischen und ein strenger Wind machte sich auf und rüttelte an den Läden. Die Kugel, die den Obersten getrof fen, war eine jener herrenlosen Kugeln gwesen, die in Kriegszeiten plötzlich und überall heranschwirren können vielleicht die Kugel ein«s getäuschten Wachtposkns, der schleichend« Spione ängstigen will, oder die Kugel eines zornigen Bauern, der seinen Herrn oder sein niedergebranntes Haus aus dem Verborgenen rächt oder die des tückischen Soldaten, der den eigenen Vorgesetzten hinterlistig niederschießt um einer verdienten Züchtigung wil len. In Tagen großen Völkersgemetzels kümmert sich Niemand viel um den ein zelnen Schuß. Die Ordnung ist nie dergetreten, die Sicherheit im Blute Tausender ertränkt. — aber wen solche Kug«ln treffen, dem bringen sie bitter stes Verderben. Eine Kugel in der Schlacht ist etwas Schönes, Großes, Sterbenswerthes, «ine Kugel aus dem Hinterhalt erbärmlich, schlecht, jedes Heldenthums bar. Das war es, was den Obersten am meisten tränkte an dieser Kugel wollte er nicht sterben! Der Dorfchirurg that seine Pflicht; der Wille des Kranken aber that Wun der; es war, als ob die drohende Ge fahr sich auf seinen Befehl langsam mehr entferne. Am zweiten Tage ritt der jung« Of sicier aus und kehrte spät Abends zu rück. Er brachte stolze Nachrichten mit. Des Kranken Augen leuchteten Ver trank, ich muß dabei sein! rief er wenn wir erst wieder fortjagen zu Roß, wenn es erst wieder Krieg gibt, bluti gen, grausamen Krieg! und «r grisf nach feüierSeite, als ob er seinSchwert erfassen wollte. Der Oberst liebte seinen Günstling. In einer Zeit, wo Familienleben Fa bel war, sehnte sich selbst das sprödeste Herz zuweilen nach der Nähe eines an dern. In einem niedergebrannten Wallonendorf hatte er ihn einst aufge lesen, aus einem sichern Tode an sich gezerrt. Der Jüngling, der damals mit so schmerzlicher Gelassenheit dem Zusammenbruch all seines Heimaths glücks zusah, gefiel ihm, der fatalisti sche Zug aus der Knabenstirn zog ihn an. Sie waren seitdem treue Zeltge nossen, und an dem Glück seines Ober sten rankte sich die „Fortune" des jun gen Abenteurers keck mit empor. Er sah in seinem Herrn seinen Götzen und sein Schicksal; er folgte ihm überall hin. In der Schlacht begegneten sich ihre Blicke üb«r stürzende Rosse und sinkende Männ«r hinweg; am La gerfeuer ruhten sie zusammen auf ei nem blutbefleckten Mantel aus im Gefolge des Kaisers ritten sie neben einander auf schön gezäumten, kost baren Rossen, übermüthig und stolz, von dem großen Emporkömmlings- Hochmuth beseelt, den ihr Cäsar ihnen vormachte in unvergleichlicher Vollen? dung. Ich will in drei Tagen reiten! rief der Oberst so lange gebe ich meiner Wund« Zeit zum Heilen dann achte ich nicht mehr auf sie! Du bist noch blaß, mein Vater! sagte Bertrand, Gewiß hast du dich gelang weilt, währ«nd ich fort war, daß dir nun so unvorsichtige Gedanken kom men. Ich bin geritten, daß der Schaum vor des Pferdes Gebiß stand, aber ich konnte nicht schneller. Ich hatt« Gesellschaft... Di« schön« Frau? fragte Bertrand. Nein, nicht si«, aber ihr Knab«. Weißt du, was «r mir erzählt hat? setzte er hinzu und seine Brauen run zelten sich. Am letzten Sonntag hätte «in französischer Oberst seinen Vater erschießen lassen unter der Linde im Dorf. Das Kind lallte es so hin. Bertrand! Ich glaub«, wenn die blonde Schöne wüßte.... ihrem Dache. Was soll si: machen? Wir sind die Sieger. Mich wundert, daß sie kein einzige? Mal nach mir sah das ist verdächtig aber gleichviel! Die blö den Zufälligkeiten des Krieges sollen mir sein? Schönheit nicht verkümmern. Sage mir dich,Ber!rand,!vie die Chan sonnctte hieß, die sie neulich am Lager- Berirand' b-gann und der Nest der peinlichen Empfindung war schnell ver flogen. Die Tön« klangen ins Freie, zu der lauschenden Frau hinauf, die oben im Gebete kniete. Leicht und geflügelt flatterten die übermüthigen Berfe von den Lipper» der Glücksritter. Sie konnte nicht wei terbeten; sie stöhnte nur laut auf und rief: Nur kein Wiedersehen! Nur das nicht! Sobald der Oberst wiederkehrende Kräfte spürte, schleppte er sich zu ihr hinauf, Bertrand war fort; er er wartete ihn erst spät Abends zurück. Er hatte solange keine schöne Frau gesehen, aber die letzten Tage mit der Erinnerung an sie gestielt wa rum sollte er sich die Freud: versa gen? Der Schrecken schmeichelte ihm, den er ihr ansah, als er plötzlich in das Ge mach trat, groß und stattlich, zwar über die erste Jugend hinaus, aber noch immer von jener Spannkraft der Be wegung, die andauerndes Kriegsleben nicht erlahmen läßt. Ich sehnte mich nach Sonnenschein, begann er, und da die Sonne nicht zu mir kommt, steige ich zu ihr hin auf. Sie sah ihn vorwurfsvoll an und blickte auf ihre ernsthaften Gewänder. Da trat er näher und griff nach ihrer Hand, um sie zu küssen. Erschreckt wich sie zurück. Nein, rief sie, es ist genug, daß ich verdammt bin, unter einem Dache mit meinen Todfeinde» zu leben! Der Himmel be wahre mich, daß ich nicht gestraft wer de, sie auch noch zu berühren! Ihm gefiel ihr Zorn. Sie sind sehr ungerecht, Madame wenn Sie verlan gen, ich solle das Schicksal des Jahr hunderts verantworten! Da biß sie die bleichen Lippen fest zusammen. Ihre Kameraden haben mir den Mann erschossen! sagte sie tonlos. Es ist meine Pflicht, Sie zu hassen! Pflicht? rief er. Also nur aus Pflicht? Nicht aus eigenem Drang? Nicht, weil es nicht anders geht? Sie schlug die Hände vor das Ge sicht. Gehen Sie, rief sie, wenn, Sie nicht wollen, daß ich gehen muß! Er sank erschöpft auf einen Stuhl. Verdammte Kugel! stöhnte er. ÄZie kann ich gehen, wenn ich nicht aus der Stille komme? Wenn Sie mich auch verabscheuen,schöne Frau, so haben Sie wenigstens soviel Mitleid, Jemanden zu meiner Hilfe zu rufen. Sie ging, und als der Müller kam, fand er den Kranken halb ohnmächtig an der Wand lehnen. Verdammte Kugel! stöhnte er warum gerieth ich auch wieder in diese Gegend warum so? warum nicht wenigstens im Donner von Jena?! Als es dunkel im Hause wurde, schlich Jemand die Stiege herab. Die Frau wars, die ihren Knaben im Arm hielt, der friedlich schlummerte. Sie wollte fort aus der Mühle, sobald als möglich; es litt sie nicht mehr unter einem Dach mit ihren Fein den. Sie legte das Kind auf ein Stroh bündel, das neben dem Dielenschrank lag, dann schlich sie leise lauschend der Wohnzimmerthür zu. Sie hörte kei nen Laut und trat hastig ein; we nigstens sehen wollte sie ihn noch ein mal. Da lag er, beim Schein einer klei nen Lampe, blässer, als sie ihn je gese hen, die Augen halb geöffnet, die ihr glanzlos entgegenstarrten. , Mechanisch trat sie näher. Kommst du, Bertrand? stöhnte er, o, die Schmerzen! Gib mir das Gift, hörst du, links in der Brusttasche ich trag es seit Jahren bei mir für den Nothfall für Gefangenschaft, für Wunden, wenn sie zu heiß brennen ein Tropfen genügt dann ist der Krieg mit dem Leben aus! Er ächzt; laut. Ich bin nicht Bcrtrand! flüsterte sie. ! Da sah er sie an; seine Augen wur ihnen empor, derselbe Strahl, der den Abenteurern jener greuelvollen Zeit je desmal aus den Augen brach, wenn sie, das anders war als der Schrecken, der sonst auf ihren Wegen wuchs. Ja, so murmelte er— du bist nicht Bertrand du bist das Weib dessen, den ich niederschießen 1ieß... Er sah sie lachend an, als wisse er preßte die Hände auf das Herz. Nein, ich liebe ihn nicht mehr! Ich will es beweisen vor ihm vor mir nicht! seinen rothen Mantel beiseite, der über die Binde 1a.2, und suchte in der Brust- lasche de- Ful,:rnd:,i, bi 2 j': fand, was sie wollte. Er hatte die Augen geschlossen; sein Kopf war auf ihr.'n Arm gesunken, d«r dunll« waghalsige Räubeckopf. über dessen Stirn eine breite, große Narbe lief, ein altes Memento an die Feuertaufe bei der Brücke von Lodi! Ich liebe dich nicht! keucht« sie dann sacht und leise, als fürchte sie den Mann,> den sie tödt«n wollte, vorher auch nur ein wenig zu verletzen, hob sie sein Haupt langsam empor. Er lallt? im Fiebertraum «s war du-srib: Chansonnetie, die er noch gestern sang, das Lagerlied d«r Zigeuner mit dem leichtlebigen, lustigen R«srain. Mitten im Liede brach er ab das Gift hatte seine Lippen berührt. Er öffnete die Augen nicht mehr, wand sich noch ein paar Mal und lag dann ent seelt da. Sie bettete sein Haupt auf «in Kis sen. Ich habe dich nicht geliebt! sagte sie vor sich hin. Ich hätt« dich sonst ja nicht tödten können! Frei«. Der Mondschein lag über demMiihl bach. Finster dräuten die Tannenwäl der tief schwarz und dunkel von allen Seiten. Sie schritt hastig die Landstraße entlang, den blonden Kinderkopf an hatte. flatterndem Mantel; es war Bertrand, der mit einer Botschaft seines Kaisers zu seinem Herrn geeilt kim. Als sie ihn sah, kochte jählings der Zorn m ihr auf zum ersten Mal kam er in ganzer Größe über sie, der bittere Franzosenhaß, der damals ihr V«l! beseelte und nur sie noch nicht ergriffen hatt«. Sie sah ein Glied jener Nation vor sich die Heldenbrust mit einem Ehrenzeichen geschmückt, das Beloh nung war für zahllose hingemetzelte Menschen; er war «in schuldloses Glied jener K«tt«; aber was fragte st« dar nach, als sie nun ihren ganzen Haß, ihren ganzen Rachedurst diesem einen in das blasse Gesicht warf? Mondlicht am Wege stand. Ja, du! ri«f sie. Wußtest du etwa heit.... lichkeit! sierlitz, von Jena er selbst, der Ritter der Fortune, d«r bisher immer weiter gestiegen war auf der Bahn des Glückes. Als er vom Rosse sank, ach tete keiner auf ihn; wer hier niederfiel, nach dem schaute Niemand um. Die Zeltgenossen der letzten Nacht stürmten vorbei; seine Soldaten brüllten die Marseillaise und sausten dahin. Er blieb liegen neben seinem Pferd, gleich gültig, fast bewußtlos. Das hetzte und wogte an ihm vor über, über ihn hin; einmal streifte ein Huf seine blasse Schläfe; «r zuckte kaum. Die Erstarrung kam über ihn mit ihren kalten, erbarmungslosen! Fingern Blaß und verschwommen zog das Bild seines Lebens ihm durch den To destraum er sah die Züge ein«s Mannes, den er geliebt hatte, markig, er erfüllte sich an ihm. Kindlich. Herr (zu zwei sich zankenden Kindern): „Was habt Ihr denn, Kinder?" Hans (leise zur Schw ester): „Du, sag's ihm nicht; ich glaube der Mann ist Zeltungsreporter!" EtivoS Lb'r Vrvcn. Die Naturgeschichte der „Piep mätze", wie der Berliner Witz die Or den nennt, läßt an Reichhaltigkeit Welt bevölkern, denn wir finden da vierzehn Löwen.neun Adler, vier Dra chen, zwei Elephanten, einen Bären, zwei Phönixe, zwei Pferde, zw«! Hunde, zwei Greife, einen Schwan, einen Falken, einen Hahn, eine Taube und sogar drei Schafe. Die zahlreichen Löwen und Adler gedeihen sast in allen Ländern, wäh rend Ostasien (China, Annam unt> Kambodscha) die Drachen liefern, Sp anien aber den Hund, und zwar einen gekrönten. Auch die Flora ist ziemlich reich und zwar begegnen wir der Eich«, dem Kleeblatt, der Lilie, der Rose, der Distel, einer Korngarbe und dem aus dem fernen Japan kommen den Chrysanthemum. Vor allem sind es aber die Heiligen, die einen breiten Platz einnehmen. Wir haben da den heiligen Stefan, Georg, Michael (diese beiden je über zehnmal), Ludwig, Theodorich, Jakob, Moriz, Hubert, Ruprecht, Januarius, Ferdinand,Flo rentin, Andreas, Josef, Joachim, Karl, Wladimir, Alexander. Auch die Da men sind nicht vergessen und durch die heilige Elisabeth, Anna und Katha rina vertreten,zu denen noch die schwe dischen Seraphtnen hinzukommen. Die Astronomie kommt auch nicht schlecht fort und wir haben ausge hende.strahlende und goldene Sonnen, eine Sonne, die sich mit dem Löwen vermählt, sehr viele Sterne verschie denster Art und endlich auch einen Mond, der einsam seine Bahn zieht. Auffallenderweise betreibt nur das re publikanische Südamerika den Perso nenkultus und verewigt auf seinen in der erlauchtsnGefellschaft einen her vorragenden Rang einnimmt, der höchste englischeOrdcn ist nämlich nach Unter Backfischen. Elsa: Hast Du unsere neue Gouvernante gesehen? Wie gefällt sie Dir?" Rose: „O weh! die sieht aus wie eine richtige Erzählung für reifere Töchter." DaS Veilchen. Nach uraltem Glauben sprossen un ter den Tritten der Frühlingsgöttin, die «rsten Veilchen aus. Nicht die aus fallende Gestalt oder die Farbenpracht der Blüthen, ihr köstlicher Duft ist es ling der Menschen gemacht, und sein Standort in stiller Zurückgezogenheit, sein Blühen in der Verborgenheit be wirkten es, daß uns das Veilchen das Svmbol der Bescheidenheit und De muth geworden ist. Nach einer orien talischen Sorge entstand das Veilchen aus den Thränen des Adam, aus Thränen der Freude und Demuth, die er geweint, als ihm der Herr durch den Erzengel Gnade und Vergebung ver kündet. Wie eine griechische Mythe berichtet, verfolgte Apoll.der leuchtende Sonnengott, mit seinen heißen Strah len einst eine der schönen Töchter des Atlas. Um sich vor ihm zu retten und dem Verderben zu entrinnen, flehte die Jungfrau in das liebliche Veilchen verwandelte. Im lichten Halbschatten des Waldes blüht es nun weiter und lohnt dem hohen Göttervater in seinen heiligen Hainen die Rettung durch danlbare Opferdünste. Griechen und Römer liebten und Pflegten das Veil chen. Es vertrat bei ihnen zum Theil die Stelle des würzigen Waldmeisters, denn durch Eintauchen der Veilchen blüthen in Wein stellten sie einen duf tenden Frühjahrstrank her. Im Mit telalter rühmte man dem Veilchen allerlei Kräfte nach und überzuckerte Veilchen gehörten zu den Heilmitteln jener Zeit. AusderSchule. Lehrer: ES gibt also Weichthiere, Wirbelthiere... Müller, Du bist wieder nicht bei der Sache! Nenne mir mal das höchstent wickelte Wirbelthier! Müller: Der Tambour, d«r hat 'n Wirbel und schlägt 'n Wirbel! Bibelauslegung. Vater: Thu mir doch den Gefallen, Karl, und heirath«; schon in der Bibel steht: Es ist nicht gut, daß der Mensch, allein sei! Sohn: Ganz recht, und des halb sitze ich auch jeden Abend in der Kneip«! Rechtangenehm. A.: Fräu lein Mein«rt ist also wieder verlobt?— B.: Ja! A.: Die war auch schon mit allenMLglichen verlobt,wer ist denn des Schafskopf, der sie jetzt wieder hat? B.: Ich!
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