2 jz«r «»schichte d-» Ha«»sch«h». Der englisch« Gelehrte Dawkins hat vuf «inem vorgeschichtlichen Höhlen knochen ein« Zeichnung entdeckt, di« er vis das Abbild eines aus Thierhaut «ngesertigten Handschuhs ansieht, und sonach wäre der Handschuh den Men schen schon etwa 200,(XX) Jahre vor der christlichen Zeitrechnung vertraut gewe» s«n. Das werden Viele nicht glauben wollen, aber uralt ist der Handschuh «uf jeden Fall. Auf den Denkmälern her Pharaonen sind unter den Gaben, welche die unterworfenen Völker dar bringen, auch Handschuhe dargestellt, s>en langen „Schweden" ähnlich wie sie unsere Damenwelt trägt. Auch beim Water Homer finden wir den Hand schuh, dessen sich der alte Laertes bei der Gartenarbeit bediente, (Odyssee 24, HM), und wenn damit wohl nur der derbe Fausthandschuh gemeint ist, so «kannten doch die alten Griechen auch Ä>i« Daktylethra, den Fingerhandschuh. Praktische Verwendung fand er in den Zeiten, die den Gebrauch des Löffels «und der Gabel noch nicht kannten, bei d«n Mahlzeiten, denn mit d:r beschuh en Hand konnte may auch heiße Spei sen ohne Gefahr berühren. Wenn also heute in Kreisen, die vor lauter Vor nehmheit gar nicht wissen, was sie zur Unterscheidung vom gemeinen Volke Mgeben sollen, mit Handschuhen geta felt wird, so ist das im Grunde nichts, -als «in Rückfall in die Barbarei, in die Worzeit von Löffel und Gabel. Um das Jahr 10VV unserer Zeitrechnung tritt stn deutschen Landen der seidene Hand schuh mit dem ledernen in Wettbewerb, «nd zwar war er das Abzeichen der tzürsten und kirchlichen Würdenträger. Bald ward auch die Ueberreichung des Handschuhes das Symbol der Beleh rung, andererseits das trotzige Hin schleudern vor die Füße dts Gegners das Zeichen der Absage, der Fehdean kUndigung. Die Handschuhe der Edel damen wurden mit Stickereien und Ju welen verziert, mit wohlriechenden Pul vern besträut, so daß bei einem Hand kuß auch die Nase ihre Labung erhielt. Freilich soll durch die parfümirie Hülle «uch manche Unthat begangen sein, bei spielsweise heißt es, Katharina von Me dici habe in dieser Weise die Mutter Heinrichs des Vierten, Johanna von Navarra, vergiftet. Damit kommen wir auf das Gebiet der Handfchuh-Anekdo ken, deren Zahl Legion ist. Graf Essex trug beständig an feinem Barett einen abrißt um ihm damit die weltgeschicht liche Ohrfeige zu versetzen. Auch andern «Großen Pflegte sie als Zeichen gnädiger Huld eineH Handschuh zu schenken, welchen die Kavaliere dann mit Edel steinen verzieren ließen und an den Hirt steckten. Eines Tages suchte sie den gro ßen Shakespeare zu verblüffen, indem indem er sagte: „Obwohl Wir so hohe Würde bekleiden, bücken Wir Uns doch, Unserer Bafe Handschuh aufzuheben." Königin Christine von Schweden, di« Tochter Gustav Adolfs, war «in« so schwärmerische Verehrerin von Cor hatte, einrahmen ließ und dies Kleinod mit der Unterschrist versah: „Diesen Handschuh hat der große Dichter des Cid geküßt." Aehnlich handelte Ma- Namens «ine Urberlinerin, die volks <hümlichste Figur der vormärzlichen Tage. Sie stand auf gutem Fuße mit Friedrich Wilhelm dem Dritten, der si« auf seinen Spaziergängen gern anre dete und seine Freude an ihrer unge schminkten Redeweise, ihrem urwüchsi gen Humor hatte. Einmal war sie längere Zeit krank gewesen. Als der König sie wiedersah, reichte er ihr freundlich die Recht«. Ganz wie die gekrönte Schwedin ließ sie den Hand — Varirt. Gutsherr (Besitzer einer Schnapsbrennerei) mit dem Ort spfarrer spazieren gehend, deutet auf ei nen Bauer, der total betrunken auf der - Pfarrer (auf die Brennerei hinwei send): „?eider bei Ihnen zur Tränke gewesen, Herr Baron!" Unteroffizier bemerkte ihr bei einigen Kanonen: „Das sind die Geschütze, die wir euren Landsleuten bei der Er sie. „ihr habt die Kanonen, aber des Hügel haben meines Wissens wir." Urfach«undWirkun g.— Mama: „Du kl«in«r Schmutzfink, wie siehst Du aus! Schau Dich einmal im »Svieael an! Ueber und über be schmiert, sogar das Gesicht voll Tinten kleckse!" Junge (wichtig): „Ja, wir baben aber auch heut« Schönschreiben Sibadt!' U«»«r un» Nrau««. Wir Frauen hegen all« stets das größte Interesse für unsere Mitschwe stern, und zwar nicht allein für unsere nächsten lieben Nachbarinnen, Freun dinnen und Rivalinnen, sondern sind auch eifrigst bemüht, di« Frauenwelt anderer Nationen möglichst genau ken nen zu lernen. Trotz dieses redlichen Bemühens, an dessen Aufrichtigkeit wir vorerst nicht zweifeln wollen, trotz des ausgebildeten gegenseitigen Spio nagesystems haben die Frauen von «inander manchmal die sonderbarsten Begriffe, und die allerabsurdesten An sichten herrschen gegenseitig unter den Mitgliedern verschiedener Nationali- Worin die Ursache für diese vielfa chen Mißverständnisse zu suchen ist, läßt sich nicht mit Bestimmtheit ange die Amerikanerin weder erfahren noch glauben. Uiid kommt es auf eine De batte an, da muß das oft benutzte Ar gument herhalten, die Literatur eines Volkes sei zweifellos der beste Grad messer seiner Moralität, und da wird die Amerikanerin natürlich nur all' die Ehebruchsromane und Dramen kei nen, und die vielen pikanten Literatu rerzeugnisse, welch: treulyse Ehemänner und schlechte Frauen schildern, und je zweifelhafter die Moral ist, welche si: enthalten, desto mehr werden sie,wenn auch mit angeblichem Abscheij gelesen. Von den sinnigen Briefen der Mada me de Sevigne an ihre Tochter, den reizenden kleinen Büchern, in welchen Madame AlphoseDaudet die französi schen Mütter schildert, und der psy chologischen Studie Paul Bourget's und ähnlichen Schriften, wo Gutes und Edles über französische Mütter und Töchter vorgeführt wird, davon haben sie Nichts vernommen. So weit über die Französin; wie sieht nun die Deutsche in den Augen der Amerikanerin aus? Man braucht natürlich Deutschland gar nicht erst bereist zu haben, um sich über diese ein Urtheil bilden zu können, denn man hat ja hier, sei es nun da oder dort, sicherlich Gelegenheit gehabt, manches deutscheWeib zu beobachten. Der Ein druck, den diese Einzelwesen zufällig hervorgerufen haben, wird maßgebend für die Frauen der ganzen Nation hü ben und drüben. Sie alle werden nun als recht gutmüthige, unbedeutende Hausthierchen geschildert, die weiter nichts können, als kochen, Kinder ha ben und ihre Männer bedienen. Jeder Sinn für Besseres und Höheres, für geistiges Streben ginge ihnen ab, sie hätten wederJnteresse für Bücher noch für Zeitungen, sondern di« kleinen täglichen Sorgen für Haus und Küche nähmen ihre ganze Zeit in Anspruch. Es würde fortwährend aufgeräumt, geputzt und gescheuert, und doch sei niemals Ordnung, das Bettzeug läge noch spät am Nachmittage zur Ver schönerung der Aussicht in den Fen stern, und die Frau sei im Hause nie mals so gekleidet, daß sie sich anstän diger Weise vor einem Besucher seben lassen könne. Ferner hätten sämmtliche deutscheFrauen weder gutenGeschmack, Geschick oder Grazie, sie seien plump, unhöflich, ungebildet und besäßen keine Spur von Lebensart. Gerade weil wir selbst zu diesen vielgeschmähten deutschen Frauen ge hören, möchten wir es aus Bescheiden heit nicht versuchen, diese amerikani schen Ansichten einzeln zu widerlegen, wir wünschten nur, die Ami nen, welche im Stande sind,ihnen ein; »ndere und bessere Meinung vsn der Deutschen beizubringen. Zuw. Schluß sehen wir unZ di! In Frankreich und Deutschland gel ten die Töchter unseres großen Welt theils als der Inbegriff aller Excen trizität. Nichts ist absurd und un denkbar, als daß es nicht einer echten und rechten Laoy zugemuthet werden könnte. Sie ist „a l'Americaine" erzo gen, wird in Paris als Entschuldi gung für brüske, unsalonfähige Ma nieren angenommen, und es giebt keine Absurdität, welche nicht damit erklärt einen noch in der anderen „Gesell-' schast" als voll, sondern als kühne Eindringling: angesehen. Die sranzö sen nur zu genau, wie viel fleißige, strebsame, tüchtige, brave Frauen, Mütter und Gattinnen es unter den amerikanischen Mitschwestprn giebt, und wie selbst die Vorliebe für den Schaukelstuhl sie nicht daran verhin dert, ihre Pflicht ganz zu erfüllen, wenn sie ihre Arbeit auch nach anderen Prinzipien in anderer Weise verrich tet, als die deutsch Frau. Frauen alle uns gegenseitig das größte Unrecht! Anstatt, daß wir be müht sein sollten, das Gute zu suchen und anzunehmen, wo wir es finden, rhne nationale oder persönliche Vor urtheile, bleiben wir blos stets klein liche Weiber, deren Lebenszweck es scheint, nur das Böse zu suchen, nur Eine die Andere auszukundschaften, mit der verborgenen Absicht, sie zu er niedrigen, anstatt sich gegenseitig zu ergänzen, um sich gemeinsam er heben. Weibliche »Irrjt«. Neulich lese ick, det bei die jetzt in Preußen jeplante Reform von det hö here Mädchenschulwesen in verschiedene Kreise von Nord- und Süddeutschland sich ooch det Verlangen kundjejeben hat, Arzt. Meine Olle zum Bleispiel hat terlichen Wirkung. Ooch Pflaster kann bloß nich noch die Weiber zu die Arz neikunde besonders vorbereiten, sonst werden sie noch doller. Ein Andenken. A.: Was selige Frau. A.: Tie hatte doch kleine blonden Haare! B.: Nein, -- Abstufung. „Wie schreibe züglicher Hochachtung", oder...?" „Nein, nur „hochachiunzlvzll", d r Kerl ist ein furchtbarer Lump!" Rct Zunächst muß hier erzählt werden, weshalb der Werkführer Beißer nicht mehr im Restaurant „Zum großen Beefsteak" Mittag aß. Schon seit Eines Sonntags gab es Bouillon und Hasenbraten. Als B-ißer di« Bouillon aß, sagt: er zum Wirth: ten"?"^ „Wozu denn?" „Auf der Bouillon ist ein Fettflecken, Der Wirth verschluckt« den Aerger. Beim Hasenbraten sing Beißer aber wieder an: „Herr Wirth, möchten Sie nicht meine Katze in Pension nehmen?" Diesmal antwortete der Wirth vor sichtigerweise garnicht, aber das half ihm nichts, denn Beiß:r fuhr fort: „Vielleicht wüßten. Sie das alle Thier zu behandeln. Ich kann mit dem Vieh nicht mehr fertig werden, es hat nämlich den Größenwahn und bil det sich ein, ein Hase zu sein." Hierauf verbot der Wirth unserm Beißer einfach das Lolal, und dieser zählte an seinen Rockknöpfen ab: „An deres Restaurant Frau anderes Restaurant Frau." Bei der „Frau" blieb es. Er inferirte also in der Zei tung: „Fabrilbeamter in den Vierzigern sucht «ine passende Frau. Bedingun gen: Etwas Vermögen, muß gut kochen können. Offerten mit Photographie unter „Kochkunst etc." Seine Wahl fiel auf eine stattliche Wittwe, welche hervorhob, daß sie „in den feinsten Häusern gekocht" habe. Es wurde verabredet, daß sie sich im Con certhaus treffen sollten. Er würde, schrieb er, eine Viertelstunde früher da sein und als Erkennungszeichen eine Salzbretzel in der Hand halten. Und wirklich saß er zur verabredeten Zeit im Concerthause, das verabredete Ge bäck in d«r Hand. Bis diejenige, die die Dame seines Herzens werden sollte, käme, wollte er seiner Lieblingsbeschäf tigung obliegen, nämlich essen. Er griff nach dem Concertprogramm, wel ches er irrthiimlicher Weis« für die Speisekarte hielt. Die erste Piece lautete: 1. Fatinitza Suppe. „Bringen Sie mir Fatinitza-Suppe", wollte er gerade dem Kellner zurufen, als eine weibliche Stimme sich verneh ' men, ließ: „Habe ich die Ehre, Herrn Fabrik beamtin Beißer " „Der bin ich," erwiderte Beißer, sich „Ich bin die verwittwete Frau Lieb le, nochmals verwittwete Frau Neu mann, „ja, sagte sie, als Beißer, si« verwundert ansah, „ich suche jetzt schon den dritten Mann." „Zum Skat?" fragte Beißer, denn er war in Gedanken. Frau Liedke lächelte und setzte sich ihm gegenüber. „Meine beiden gewesenen Männer werden Sie wohl nicht geniren, wenn Sie erfahren, wie gut ich kochen kann. Ich war Wirthschaften»- beim Grafen Leckermund, beim Baron Bummeljahn, zuletzt im Restaurant „Zum großen Beefsteak". „Was? Wie?" fuhr Beißer auf. „Da wär« ich auch noch heute, wenn nicht irgend «in Dummkopf von Stammgast alberne Bemerkungen über meine Bouillon «nd meinen Hasenbra ten gemacht hätte." „Entschuldigen Sie," sagte Beißer sich erhebend, „ich komme gleich wie der." Thatsächlich aber begab er sich nach Hause, während Frau Liedke den gan zen Abend vergebens auf den „dritten Mann" wartete. Zweifelhafter Erfolg. Lehrling: „Vater, heut' bin ich in der Achtung meines Prinzipals gestie gen!" Vater: „Wieso denn?" Lehrling: I?, weißt Du, der Sep perl, der ander« Lehrling, hat gestoh len!" > Rasfi n i r t. „Warum lauft Ihr denn baarfuß im Schnee herum?" Ja wissen S' wenn i Leibweh hab'!" Das genügt. Schuster: Nun, gnädiges Fräulein, wie befivden Sie sich jetzt in den Stiefelchen? Junge Dame: Wie im Himmel! Oer SchSuheitSprei«. Albert und Franz, zwei intime Freunde, gingen nach der Soiree, die ihr Chef gegeben, mitsammen in ein Cafe, aus dessen großen Spiegelfen stern der bläuliche Schein des elektri schen Lichtes sich auf das Trottoir er goß- . „Hier wollen wir in der schönen, lauen Herbstnachi noch ein halbes Stündchen plaudern," sagte Albert, indem er sich auf den Stuhl neben ei nem der kleinen Tischchen niederließ, die vor dem Locale auf dem Gehwege standen. Er warf den Zucker in? den duftenden schwarzen Kaffee und rührte dann mechanisch mit dem Löf fel in dem dunklen Tranke; er starrt« nachdenklich vor sich hin, und es schien, als ob es ihm mit seiner Einladung nicht Ernst gewesen wäre, denn er sprach lange Zeit lein Sterbmswört- Plötzlich leerte er die Schale auf einmal, zündete sich eine Havanna an und lehnte sich in den Swhl zurück. „Eigentlich habe ich Dir eine Art von Beichte abzulegen, Franz,"begann er nach einer Pause, während welcher er mit Aufmerksamkeit den gestirnten Himmel betrachtete. „Ich weiß, was Du mir sagen willst," erwiderte der Angesprochene gelassen, „Du willst Heirathen." „Das heißt..." „Widersprich mir nicht, das muß ja die ganze Welt merken. Und soll ich Dir sagen, wen? Amelie, die schöne Mit der respektwidrigen Bezeich nung des „Alten" war aber niemand Anderer als Herr Johann Klinke ge meint, der Chef der Beiden. Albert raucht« emsiger als zuvor, Franz fuhr fort: „Der Alte ist ein- Älbert pfiff leise vor sich hin und nahe daran gewesen bin, eine kolossale Dummheit zu begehen. Es ist nicht Dir allein daß unsere '„Zwnkns?" „Kam ich zu der Ueberzeugung, daß die Amelie für mich wie soll ich „Zu schön?" wiederholte Franz ver blüfft und stellte in seiner Fassungs losigkeit das Gläschen, mit Cognac, das er eben hatt« leeren wollen, wieder auf die Marmorplatte. „Gewiß, zu schön," wiederholte Al bert mit unerschütterlicher Ruhe. „Du wirst zweifellos jetzt die Bemerkung machen, daß Du mich bis zu dieser Stunde für einen fanatischen Bewun derer weiblicher Häßlichkeit zu halten Ursache hattest; ich beglückwünsche Dich zu Deinem Scharfsinn und zu der Richtigkeit Deines unausgespro chenen Urtheils. Es ist richtig, ich würd« mich kaum oder gar nicht ent schließen können, ein Mädchen, das nicht irenigstens auf die Bezeichnung „hübsch" Anspruch erheben darf, zu meiner Frau zu machen. Aber ich wijrde mich ebensowenig bequemst, Eine zu Heirathen, welche allzu gut weiß, daß sie schön ist, eine wie Du früher bemerktest „vielumwor bene" Schönheit. Wenn ich meinZim mer mit einem herrlichen Gemälde schmücke, so kann ich nichts dagegen haben, daß dieses von allen Besuchern einer kritischen Beurtheilung unterzo gen wird, aber die körperlichen Vor züge meiner Frau sollen nicht so viele Kritiker finden. Und das mär; bei Amelie sicherlich der Fall, denn sie be handelt ihren Körper selber wie «in Ausstellungsobjekt, sie setzt mit be wunderungswürdigem Raffinement die Vorzüge ihrcrFormen in das gün stigst« Licht, so wie der Dekorateur die eines werthvollen Möbels, sie treibt Kultus mit ihrer Schönheit, sie ist glücklich, vor den Blicken ihrer vielen Bewunderer so viel von derselben ent falten zu können, als die gute Sitte immer zuläßt. Das, lieber Franz. sind die Erwägungen, die heute über mich plötzlich Gewalt erhielten, als ich mich erinnerte, daß mir der Frack zu eng geworden sein dürfte. Und nun bin ich fest entschlossen: ich lasse mir vor läufig keinen neuen Frack machen." Die Cigarre war wählend di'.ser langen Auseinandersetzung über den l Unterschied der Frauen einerseits und Bildern, Möbeln und anderen Ein richtungslgegenständeir a>nder:rse!>!s erloschen. Er zündete sie sorgsam an und bestellte ein Gläschen Cognac. Und dann stießen si« schweigend an und leerten die Liqueurgläschen. Es war einer der feierlichsten Libationen, dem Sohne eines Geschäftsfreundes, wider alles Erwarten zu Wasser ge worden. Er war verdrießlich. Alles ärgert« >ihn, und nichts machte ihm Vergnü gen. Glicht einmal der Kurszettel, und Niemand konnte ihn besänftigen, nicht einmal seine Frau. „Es ist ein unbegreifliches Ver hängnis" knurrt« er, indem «r die Zwischenbemerkung beifügte, daß «r is als «inen Beweis ungeheurer Lieb losigkeit seinor Frau betracht«, daß ihm eine so ung«nießbare Chokolade vorgesetzt worden war. „Unbegreiflich ist es," fuhr er fort, „sie bekommt doch ein« Mitgift, wie man si- nicht auf der Straß« findet, schön ist si«, als ob sie gar nicht unser Kind wäre, das heißt mein Kind— das heißt..." Er ließ den Satz unvollendet, da er in seinem Bestreben, den aufkeimen den Aerger seiner Frau zu begütigen, zu immer unglückseligeren Auskunfts mitteln Zuflucht nahm. „Sie hat einen Schwärm von Anbe tern, so groß, daß man sämmtliche le digen Töchter von unsererßekanntschast mit Männern versehen könnte, und wie Ernst gemacht werden soll, ergreift «in Jeder die Flucht." „Weshalb machst Du Dir so unnütze Sorgen, lieber Johann?" unterbrach ihn die Mama Ameliens. „DasMäd „Und kann noch warten," vollendete der Papa höhnisch. „Gewiß, si« braucht nur ..." „Bei ihr«r Schönheit allerdings!" „Emma, ich muß Dir «twas im Ver trauen sagen," rief er mit plötzlich ge ändert«! Stimme, die Hand seinerFrau ergreifend, „es hat ganz den Anschein, als ob diese vrelgerühmte Schönheit unserer Tochter nicht der Magnet ist, der die Freier anzieht, sondern weit eher «in Stein d-es Anstoßes. Schüttle den Kopf so viel Du willst, es hat nicht Jeder den Muth, eine jung« Dame zu Heirathen, welche stadtbekannte Augen und eine von mindestens einem Dutzend Lyriker besungene Büste besitzt..." „Johann!" „Deren Schuhmacher ihre Stiefelet ten wochenlang in das Schaufenster stellt, weil sie an Zierlichkeit ohneglei chen find, und deren Teint so märchen haft zart und fein ist, daß sie sich gar nicht an's h«lle Tageslicht hinauswa gen darf, um ihn nicht um Gotteswil „Uebertreibe nicht!" „Weißt Du Emma, wie wir schnell und sicher einen Mann für sie kriegen würden? Wenn sie sich nicht aus schließlich mit dem Ausstellen ihrer Reize im Theater, auf Bällen u. s. w., sondern auch ein w«nig mit solchen mer keinen Mann. >Si« hatte sich in die süße Gewohn heit des Bewundertwerdens, in das tet« Insulte betrachtet hätte, wenn sie nicht jede Gelegenheit benützt habet, würde, die Sonne ihrer Schönheit der vorgaben, als sie allein. Sie war die Königin so vieler Elite bäll«, daß die Gelbsucht unter den jun gen Damen der vornehmen Gesellschaft förmlich grassirte, ihr Konterfei war in jeder Bilderausstellung in mehreren Exemplaren vertretet, welche die ab weichende Auffassung der verschiedenen Schulen zeigten; in den Schaufenstern der Photographen und Kunsthändler prangte ihr Bildniß in der Galerie der schönsten zeitgenössischen Frauen, und die Modehändlerinnen benannten die d Sk Himmel der großstädtischen Frauen schönheiten aufzugehen, die mit ihrem Glänze die schöne, arme Amelie tief in den Schatten stellten. Aber in der ganzen langen Zeit, da ihr Ruhm im Zenith sich befand, hatte sie keinen Mann derart an sich zu fesseln gewußt, daß er mit ihr zum Altar geschritten wäre. Es fürchtete sich ein Jeder, eine Frau zu nelnnen, deren Schönheit in allen ihren Details gewissermaßen Gemein gut der ganzen „Gifellschaft" war. Der Stand der alten Jungfer, das ist Ameliens wohlverdienter SchönheitS preis. Hans Pramer. Gutmüthig. Frau (ihrem „Nicht wahr, Männchen, heute bleibst Du aber zu Haus!" Mann (Arzt): Allmälig. A.: „Ist es möglich, Mensch, Du hast zum dritten Mal geheirathet?" B.: „Ja, jetzt bin ich aber auch endlich ganz schulden frei!" <srd«nlo»S. Auf Erden geht es komisch zu, Das soll noch einer streiten! Klagt über schlichte Zeiten! Weiß selten was zu sagen! Am Himmel hängt so manchem Mann Ben Geigen oft ein Haufen, Wenn er sie nur auf Erden hätt'. Könnt' er sie doch verkaufen! Nach Geld jagt heut' die ganze Welt, Drum thut sich Alles schinden. Was Wunder also, wenn man stets Kann viel Geschund'ne finden! «Und gar die Großen hört mir auf» Da muß ich stets bei lachen. Was meint Ihr, wie unendlich klein Sich die einst mußten machen! So trägt ein Jeder seine Last, Was also nützt das Klagen; Das Unbequeme suche man Sich aus dem Kopf zu schlagen. Man lebe lebe voller Lust, Schimpf' nicht auf schlechte Zeiten; Man kann sich mit zufriedner Brust, Das schönste Loos bereiten! Das historische Hufeise». Am Palais der Kaiserin Friedrich befindet sich ein Hufeisen, um welches sich in der Berliner Bevölkerung ein förmlicher Sagenkreis entwickelt hat. Ueber dieses Huseisxn gibt tkr General- Lieutenant z. D. v. P., früher lang jähriger Adjutant weiland des Prin zen Karl, die folgende Aufklärung: Preußen nach dem königlichen Schloß zu einem Hoffeste fuhr. In der Höhe des jetzigen Kaiserin, Friedrich-Palais Wilhelm dem Dritten, auf den Mit fcrtig war, fuhr ich mit meiner jungen Frau zum Mittagsessen zu meinem Vater, dem König Friedrich Wilhelm dem Drittem Mein Vater hielt auf die äußerste Pünktlichkeit. Meine Frau hatte sich etwas verspätet und nun jagte der Wagen über die damalig« sogenannt« Huntebrück« (jetzt Schloß brücke) die Rampe nach dem Palais hinauf. Bei dieser Gelegenheit riß sich eines der schweren Pferde vom Hinter fuß« ein Eisen los und dieses flog durch das Fenster der ersten Etage auf den Tisch, an d«m mein Vater bereits Platz genommen hatte. Der König war sehr erschreckt, und ich war in der glücklichen Lag«, ihm sofort die Auf klärung in der Sache geben zu können. Für mich gestaltete sich diese Aufklä rung insofern ganz günstig, als von dem Zuspätkommen nun- nicht mehr weiter die Rede war. Der König ließ dieses Eisen außen an das Fenster mauern." Soweit die Erzählung des Prinzen. Es war mir nicht schwer, mit Hilfe der Beamten die Stelle fest zustellen, und die vielfachen Oelfarben vom Eisen wieder entfernen zu lassen. Es ist jetzt wohl mit schwarzer Färb? gestrichen und befindet sich in dem eine Treppe hoch gelegenen Stockwerk, das vierte Feiger von der Schloßbrücke ge rechnet, und zwar an der Fensterwange links. Die groß« Kraft derartiger Hufeif«n ist übrigens nichts Neues, fuhr der Prinz fort, denn ich habe auf dem Schloßplatz: nahe der Kurfürsten briicke jahrelang ein Hufeisen gesehen, das durch die Dachluke über der vier ten Etage durchgeschlagen war und das von einem Kosaken herrührte, der beim Einzug der Russen über di: Brücke Es ist Herrn v. P. nicht gelungen, trotz eifriger Nachforschungen dieses Hufeisen noch zu entdecken. Theater in Berne. Schmierendirektor (nach der Auffüh rung des „Othello" zu seiner ersten Schauspielerin): „Na, härn. Se, die Desdemona haben Sie aber nicht gut gespielt, da kann ich Ihnen keen gutes , Desdimonium ausstellen,," JmMuseum sürVLlier kunde. Professor zu einer Dame: „Sehen Sie, meine Gnäd'ige hier sind sehr schöne Gräberfunde aus Egypten: Spindeln, Armspangen, Töpfe ——" Dame: „Ah, ich weiß, ich weiß, die bekannten Fleischtöpfe EaNvtens." > Unverschämt. Anna 7 „Denke Dir nur die Unverschämtheit von Arthur! Gehe ich gestern die Treppe hinunter, beide Hände voll da begegnet mir Arthur und—!" Clara: „ —Hat Dich geküßt nicht wahr?" Anna: „Nein, er hat mich eben nicht geküßt!" Entweder oder. Haus wirth: ~... Ja, und was ich Ihnen noch sagen wollte, eh; Sie einziehen: Ich bin sehr pünktlich und halte streng darauf, daß die Miethe am 1. bezahlt wird." Miether: „Genau so den?' ich auch: Entweder pünktlich am 1. oder gar nicht." Boshaft. Cora: „Fri^hat zum Küssen wie geschaffen." Dora: „Das war eine zarte Anspielung auf Deine aufgestülpte Nase." >
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