Win. (8. Fortsetzung.) , habe aber Lust zu gehen! Und „Also," fing Milla wieder an, „wo hin gehen wir? Nacht Sankt Moritz?" geh' mir doch mitSankt Mo einen oder zwei Monate nach Neapel?" „Gewiß, wohin Du willst! Wenn nicht die Geschäfte..."- „O, die Geschäfte," sagte Milla und bis unausstehlich mit Deinen Geschäf ten, weißt Du? Seitdem Du Dir in den gesetzt hast, jene Besitzungen Ende selbst ein Rechtsgelehrter wirst." fen wir wenigstens, daß es möglich sei, nach Neapel zu kommen. Denkst Du noch an Neapel?" Ballon obscur? Und Cannes-? Und niittommen zu können! Denkst Du an jenen Tag? Ich fühlte mich nicht wohl und blieb zu Hause. Ich zeigte es nicht, aber ich verging fast vor Ver- Bart. . „Aber diesmal," sprach wei nigen taufend Liren auch mir ein Ar niensündergesicht aufsetzt wie Dir an jenem Abend, als Du zurückkamst." Die Lachlust überkam sie, und sie lachie laut auf und verbarg ihr Ge sichtchen in den duftenden weiße« Ro sen. die Cigarre fortzuwerfen. Ein frischer Wind erhob sich, er säu selte durch die erzitternden Gräser und sckaukelte die Rosen auf ihren Büschen, als wären es ebenfoviele Köpfchm klei ner furchtsamer Elfen. Milla erhob ihr Gesickt und sog begierig das frische Lüftchen ein. schön:, herrschaftliche, idyllische Villa, umzogen von dem grünen Gürtel der Schlingpflanzen. Sie sah den lachen de» Garten und die majestätische Ebene und die nahen Hügel, und alles dies kam ihr so schön vor. Dann dachte sie, daß Giuliano, ihr treuer Giuliano, auch sehr schön war. War also das Le ben nicht auch schön? Sie schloß die seufzte. ich werbe nur wenige Tage abwesend sein, ich verspreche es Dir." „Und wirst Du an mich denken?" fragt» Milla schüchtern mit dem unbe stimmten Gefühl, eine große Thorheit zu fchlles zu sagen. „Hm!...." antwortete Milla, „das Swelmerei bei, Du zu thun hast, so ist es möglich, daß auch ich zu thun habe, Wichtiges, wie Du." Er sah sie mit einem unbeschreibli chen Ausdruck an. „Wie?...." murmelt: er..» „waZ meinst Du damit?" Ah. Du bist neugierig. DaZ freut mich. Ei, wie lustig! Warum sollte ich nicht meine Geschäfte haben.... gerade sc gut, wie Du?" „Warum?" wiederholte Giuliano.... „Geh', geh', mach nicht so böse Au gen. Du weißt doch, daß ich von ei gentlichen Geschäften nicht fünf Minu ten nacheinander kann sprechen hören ohn« einzuschlafen. Ich bin mir wohl bewußt, daß meine Einmischung nur die reinste Pfuscherei wäre; und dann, beschäftigst nicht Du Dich damit und denkst und sorgst für alles, um mir jede Sorge zu ersparen?" Eine tiefe, peinliche Verwirrung zeigte sich einen Augenblick auf Giulia „Liebe Milla!" flüsterte er fast un willkürlich mit erstickter Stimme. „Ruhig, ruhig, Giuliano; kommen wir zur Sache zurück. Ich sagte glso, daß auch ich meine Beschäftigungen habe. Ich gebe zu, daß sie den D-iniaen nicht ähnlich sind; aber das thut ihrer Wichtigkeit keinen Eintrag, und eines Tages wir-t Du.... vielleicht dasNe fultat derselben sehen." „Ei, ei," sagte Giuliano, der wieder ruhig geworden war, „und darf man jetzt nichts davon vernehmen?" „Durchaus nichts. Es ist eine Ueber raschung! Was wirst Du für Augen machen!" Und sie lachte, lustig wie ein Kind, und freute sich schon im Voraus der Mannes. Dieser ergriff ihre Hand, die auf dem Fensterbrett ruhte. „Milla?" fragte er ängstlich und in hastigem Tone. „Milla! Du bist glück lezte ihr Haupt auf feine Schulter. Er fühlte das heftige Klopfen dieses wah ren Frauenherzens und die Wärine der Löckchen fielen. Kling, kling!.... es war die Glocke, die zum Frühstück rief. Tag. Milla blickte bis über das Gitter muth abgelegt. „Bravo! Kalif, ganz recht. Weißt Du, was ich thun will? Ich will „Gewiß,..." fuhr Milla f0rt..... „Der jetzt wirstDu mich lehr«n, nicht wahr?" „Ja, Du...." antwortete Milla la ipso facto der Reitlehrer der Herzogin Anfangs kostete es viele Mühe, die Sache in's Werl zu setzen. Milla war ! vertraut war. Er mußte sie in den Sattel heben, mußte sie.die Ziigelfüh- rung, die Rufe, l>ie Stellungen teyren. Milla fand die Sache noch schwieriger, als sie sich vorgestellt hatt:; sie kam nur mit ihrem ausdauernden guten Willen und den heroisch«» Anstrengungen zur Besiegung ihrer Furcht vorwärts. Aber diese kehrte unbesiegbar jeden Augen blick wieder, und Milla, die in ihrer erfaßte oft mit krampfhafter Hand d:n Arm Drollinos. Dieser fühlte sich sei nerseits von einem eigenthümlichen, jä hen Schrecken durchzuckt, fühlte, wie sein Innerstes inAufruhr gerieth. Ab«r ohne sich zu besinnen, was es wäre, beherrschte er sich und beruhigte, selbst ruhig, die Herzogin, indem er ihr mit trauen. Er machte ihr Muth mit einem Lächeln, in dem «twas Gebieterisches und Flehendes zugleich lag, mit einem selten gespendeten „Brav so!" Milla jungen Lehrers überließ. Die Rückket" des Herzogs machte der ersten Periode der Lektionen ein Ende. volles CorallenhalSband und eine Menge Filigrannadeln mit. Milla war so entzückt darüber, daß sie vor Freude denselben ein Ende zu machen: „Und „Noch nicht," antwortete Milla la chend; „das nächste Mal." Miene zu Giulianos neuen Beschäfti gungen gemacht hatte, fing an, diesel ben jetzt doch etwas lästig zu finden. geworden war, zwangen sie ihn immer von ihr fortzugehen... immer.... die ver wünschten Geschäfte. liattc vollständig Genugthuung geleistet für die schliinmeUeberraschung des ver flossenen Herbstes. Schließlich war sie auch ein wenig Schuld daran gewesen mit Ihrer Unklugheit. Nein, jetzi wußte sie, was das Leben ist. Ma» muß klug sein, die Gelegenheiten meiden, lein Stroh zum Feuer legen. Nun war keine derartige Gefahr mehr vorhanden; sie war des Herzens ihreZ Giuliano jetzt ganz sicher, sicherer als je zuvor! Am Tage nach der dritten Abreise schung, als sie in die Reitbahn kam. Statt Kalif erwartete sie Mia, welche schon gesattelt und von Drollino gehal ten jungen Mann an.^ Er erröthete und sagte leise: „Stei gen Sie auf, Frau Herzogin!" Und alfs sie bequem im Sattel saß, fügte er leise bei: „Ich habe gedacht, daß es jetzt, nach den Fortschritten, die wir gemacht haben, gut wäre, ein neues Pferd zu versuchen." „Aber thu! es Dir nicht leid?" fragt: Milla lachend. „Nein," antwortete Drollino, „und Sie werden mehr Vergnügen haben, Mia zu reiten!" In der That, das war etwas ganz anderes! Mia hatte ein außerordentlich weiches Maul, schnelle und leichte Be wegungen. Milla legte nach und nach die Furcht ab und fand ein unaus sprechliches Vergnügen am Reiten. Sie fing an, sich gut in, Sattel zu halten, erlangte Geschicklichkeit und Ungezwun genheit, und Drollino empfand leinen geringen Stolz, wenn er die reizende Amazone frei und sicher auf Miss Rü cken sah. Sie kamen ihm beide in der aristokratischen Schönheit ihrer Rasse als bevorzugte Wesen von unschätzba rem Werthe vor. Beide waren in die sem Augenblicke ihm Unterthan, er lei tete Beide mit Stimme, Geberde und Blick; er fühlte für Beide eine merk würdig verwandt-, leidenschaftliche Bewunderung, sUr Mlla und für Mia wäre er jeden Opfers fä sie fallen... sich verletzen sollte? Es kam ihm manchmal vor, daß er ein fast schmerzhaftes Zittern bekäm pfen mußte, wenn er auf dem engli fonderbare Ideen in ihm auf, unsinnige Hypothesen stellten sich in seinem Kopfe zusammen. Wenn z. B. ihre Pferde plötzlich scheuten, gemeinschaftlich durchgingen und sie über Stock und Logik der Wirklichkeit. Welcbe Lust, als man endlich die auf und meist in der Nähe von MiaZ Verschlag. Im Haus waren wieder frohe Zei- Grund aus gebessert die Krankkeit der Herzogin hatte Wunder gewirkt. El dachte nicht im Entferntesten daran, er schien keiner Zerstreuung zu bedür fen, war äußerst liebevoll gegen Milla und bracht- ihr jedesmal sehr schöne Geschenke. Alle sagten, es sei eine wahre Freude, und die Frau Herzogin sei jetzt wirklich vollkommen glücklich. Um sich davon zu überzeugen, brauchte man nur MilkaS heitere, strahlende Miene sehen. Sie wußte aewiile Sie machte eine unwillige Eeverve. „Mein! Es fällt mir nicht ein, allein zu gehen.... Geh' nur," sagte sie dann hat. Noch einig« Tage, und die Lectionen waren zu Ende. Milla bedurste seiner nicht mehr. Nun gut... Desto besser! Er war es müde, dieses Leben, es drückte ihn Die alte Versuchung kam mit all' ihrer Macht wieder über das Herz des ungestümen jungen Mannes. Er fühlte, daß er in Astianello nicht am rechten Platze war, wußte, daß seine Gefährten ihn nicht lieb hatten. Was fort, das in sich selbst die fürchterliche ihn kam, daß Giuliano die Russin ver lassen hatte. Und doch hätte er sein Le ben für Millas Glück hingegeben..» spruch?.... Diese Empfindung? Er nes schönen Tages faßte Drollino un versehens einen Entschluß. tigte, daß der Oberstallmeister ausEnde des Monats den Dienst gekündigt hatte. sichtlichem Mißfallen. „Warum will hen?... Was hat er für Gründe?" gründe, die Absichten des jungen Bur schen?" „Keine, Frau Herzogin. Wenn nicht „Soldat?"... wiederholte Milla. .Soldat?" „O Drollino! Ist es wahr, daß Du fort willst?" „Es ist wahr, Frau Herzogin." „Aber warum.... welche Jdeee! Was fällt Dir ein? Hat man Dir etwas zuleide gethan, irgend einen Streich gespielt?" „Willst Du, daß ich Dir den Gehalt erhöhen lassen? Willst Du zum Ge fein Gesicht, gesinnt." Das Lächeln verschwand blitzschnell nein leichten nervösen Zucken Platz. „Gewiß," fuhr Milla mit freundli cher Beharrlichkeit fort, „wir haben von zu ichlücn, um die neuen Pferde für das Viergespann hierher zu holen." Aber als die Herzogin Drollino? Ge sichtszüge unbeweglich bleiben sah, er sie- plötzl chem eine Thräne an ihrer Wimper. Sie hatte ihre Leute lieb, die Leute ihres druß?" Er trat einen Schritt näher. „O nein,... reden Sie nicht 50..... „Ich versichere Dich," fuhr Milla Drollino trat einen Schritt zurück, er wollte sprechen, aber er brachte es nicht zu stände. Aber er sah dabei so verstört aus, daß Milla nicht mehr böse werden konnte. warum?" fragte sie traurig. Der junge Mann schüttelte den Kops. „Was soll ich sagen, Frau Herzogin, „Ach! Drollino!.... Es thut mir so lttd. Ich hatte gewisse Ideen, gewisse lehrt hast." Der junge Mann biß sich auf die Lipp:n. halten?" gerührt, „Du willst mir Mia wirklich überlassen?... Aber reut es Dich nicht? .... wirklich nicht?" „Nein, nein,.... eS reut mich nicht.... endlich, „ich seh:, daß.... Du Dir'S fest nen und Astianello so schnell als mög lich zu verlassen, ülber Millas kasta nienbraune Augen, noch feucht von fe ohn« jeden Stolz, vollMilde und Wohl wollen. Er konnte nicht Nein sagen. Neue das Haupt. (Fortsetzung folgt.» Ein Freund: Möglicherweise könntest Du deiner Frau einen heilsa men Schrecken einjagen, damit sie Dich anständiger behandelt wenn Du ihr mit Selbstmord drohtest? Miekle: (ein Pantoffelheld): Das hätte keinen Zweck! Die würde mir den Kopf vol lends herunter reißen, wenn ich die Drohung nicht ausführte. ' Blutherrschaft, durch welche jenerTheil von Afrika seit Jahren terrorisirt durch die gewaltige Uebermacht der Franzosen erdrückt. Als sie ihren Kö nig Bchanzin in den Händer der Sit- König Behanzin. Ger sahen, erschossen sich viele von ihnen; nur wenige von ihnen wurden gefangen. Dem General DoddS sind nach der Entscheidungsschlacht Waffen, Fetisch« und andere Gegenstände, gefallen. Diese Fetische bringen den wilden Charakter des Volkes, von wel chem sie verehrt, und die Menschen durch die Scheußlichkeit ihres Ausse-, ihre Augen sind aus Edelsteinen gebil det. Der Thron des Königs befindet sich ebenfalls unter den Trophäen. Derselbe ist aus einem gewaltigen Block seltenen Holzes hergestellt und> mit primitiven Schnitzereien obscönei? Charakters bedeckt. Ein Sessel, de? kenswerthes Beutestück. Derselbe iß vollständig mit menschlichen Augen, Der Hauptgötz c. zahnen bedeckt. Unter den erbeutete» Waffen befinden sich zahlreiche eigen thümlich geformte M«sser, mit denen die Amazonen ihren Opfern die Köpfe leibt werden. Dt« Liebe«prob«. Beausire, «in französischer Edel mann, besaß eine unerschütterliche Kaltblütigkeit wie den stärksten Un nicht bestimmen, ihr seine Hand zu rei chen. Eines Tages, als sie ihn wieder bestürmt und er sich hartnäckig gewei gert, eine bestimmte Erklärung zu ge- Plötzlich ließ die Elsässerin den Arm nen!" sagte Beausire mit unverwüst licher Ruhe; „eines Mannes wegen nimmt sich ein Mädchen das Leben zu sinken. „So ist es wirklich keine Komödie?" rief Beausire, „dann nur vorwärts!" Und mit einem Satze sprang er in die Wogen, erfaßte die Sinkende und brachte sie an's Ufer. Hier reichte er der Halbtodten galant die Hand und sagte: Es ist genug. Therese; Du wirst jetzt Madame Beausire!" Un» als Dei«! — Und als Dein Mund es mir gesagt. Daß Du auf ewig mein, Da schien mir Kops und Herz und Welt Für so viel Glück zu klein. Doch jetzt, wo all mein Liebesglück Wie Nebeldunst zerrann, Da frag' ich mich, wie Kopf und Herz So vielen Jammer fassen kann ! Kinderliebe. Aeltere Dame (ein kleines Baby im Kinderwagen be sichtigend): „Welch niedliches Wesen! Wem gehört denn das?" Kindermäd chen: „Herrn Isidor Cohnheim." Die Dame: „So? Wie reizend! Kann «Z schon „Papa" mauscheln?" Kritik. „Wie unterhalten Sie sich bei den Kaffeekränzchen der Com inerzienräthin?" .Oh, der Kaffee hat dort zu viel Grund, die fUatschmieq ick wenig." 3
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