Deutsch« Local-Rachrichtc«. ! Provinz Brandenburg. Der königlich« Musikdirektor Prof. L. L«wandowski in Berlin, welcher ca. 40 Jahre als Leiter des Synagogen chors fungirt hat, ist dortselbst im Al ter von 76 Jahren gestorben.—Selbst mord begingen das 72 Jahre lein Maring, der 33 Jahre alte Dr. Otto Pringsheim, der Sohn eines in Breslau wohnhaften Millionärs. Der frühere Schlosser und spätere Krankenwärter Max Bull erschoß in dem Hotel „Zum Deutschen Hause' seine Geliebte Bertha Busch und dann sich selbst. Die alte Gerberei, Fischer straße 39 und 40, wird behufs Verbrei terung dieser Straße abgebrochen wer- Wrosicke von der „Amisfreiheit" bei Al tschossen hat sich ein Herr von Bredow «us Berlin, welcher als zweiter Inspek tor ans dem Rittergut Fahrland bei „Emiliengliick" b« Spremberg brann ten der Förderthurm und die Lade bühne total nieder. Der Schaden ist bedeutend. Dem neuesten Berliner Adreßbuch zufolge erscheinen dortselbst LO2 Zeitungen und Zeitschriften. Da von sind 60 amtlich. 66 politisch, 219 fallen ins Gebiet der Kunst und Wis senschaft, 275 ins Gebiet des Handels, ver Gewe»be und Landwirthschaft, 37 sind spezifisch religiösen und 148 ver schiedenen Inhalts. Hierzu kommen noch 19 auswärtige, die in Berlin ihre ProvinzO st Preußen. Der Jntendantursecretär Masuch von Königsberg ist, nachdem er sich mehrere Urkundenfälschungen hat zu Schulden kommen lassen und nachdem er noch auf Grund gefälschter Anwei sungen und Quittungen erhebliche Summen von der Corps-Zahlungs stclle abgehoben hat, flüchtig geworden. Die Kosten für den Ba« der neuen Synagoge dortselbst, ivelche anfänglich ouf eine halbe Million berechnet wur den. stellen sich infolge des ungünsti aen Baugrundes auf 660,000 Mk. Der Fehlbetrag soll durch eine Anleihe aufgebracht werden. Die jüdische Ge meinde zählt gegenwärtig nicht ganz SOOO Mitglieder. —lm Frühjahr soll in Bartenstein mit dem Bau der Untcrosficier-Vorschule begonnen wer den. Dir in Folge Nichtillumini rens am Geburtstage des Kaisers in Lnck aesammelten Spenden haben den Betraa von 438 Mk. 25 Pf. ergeben, und diese sind an 127 würdige Arme vertheilt. Provinz West-Preußen. Löwenthal in Danzig beging sein 60- jähriges Amtsjubiläum gleichzeitig mit seiner goldenen Hochzeit. Das 76- jährige Fräulein Lietz, Gutsbesitzerin in Ladekopp, wurde auf der Heimfahrt aus der Stadt aus dem Schlitten ge schleudert und erlitt so schwere Ver letzungen, daß sie nach kurzer Zeit starb. Die vor Kurzem verstorbene Frau Gutsbesitzer Jungcrmann 'in Schöneich hat ihr Grundstück nebst al lem Inventar der katholischen Kirche mit der Bestimmung vermacht, daß auf demselben ein Kloster errichtet werden soll. Der Abt Kalkmann vom Kloster der Brüdergemeinde zu Oelen berg bei Lutterbach (Eis.) wird jetzt das Kloster erbauen lassen. Balm meister Stoß in Dirsckiau küßte sein an der Diphtheritis erkrankt gewese nes Töchterchen, das sich wieder auf dem Wege der Besserung befand, in der Freude hierüber auf den Mund. Bald darauf zeigten sich auch bei ihm Anzeichen der Diphtheritis und nach viertägigem Krankenlager war der kräftige Mann eine Leiche. Die Stadt Bischofsburg begeht in diesem Jahre das Jubiläum ihres 500jähri aen Bestehens. Sie ist durch den Bi- Provinz Pommern. Der Bahnmeister Klabunde von Stralsund wurde von einem Zuge überfahren und sofort getödtet.—Der Kaufmann Louis Freun»>von Stolp, jetzt in Berlin, welcher früher in erst genannter Stadt ein Getreidegeschäft hatte, dann aber plötzlich von dort ver schwand. ist jetzt von der Strafkam mer wegen Betrugs und fahrlässigen Bankerotts zu 7 Monaten Gefängniß verurtheilt.worden. Der Schneider ist auf dem Heimwege aus Bychow er froren. Der Förster KowalewZly in Saal bei Damgarten sprang im Stelle eintrat. In Ribnitz oe! Damgarten wurde ein Haus dutch Feuer zerstört. Der Hauptmai-.n de: Feucrw.'hr, Schmirdemeister Mein!?, wurde von herabfallenden Ballen un) Leiche unter den Trümmern hervorge zogen. Prov. Schleswig-Holstein. Die Sammlung, welche die Marine verwaltung in Kiel zum Bisten der 3000 Mk. ergeben. Das Geld wurde nen Hochzeit feierten die Johann Behrmann'schen Eheleute in Blan kcnep. In Tostland starb im 94. Lebensjahre dieser Tage der frühere Lehrer und Küster Franl in Bestoft. Provinz Schlesien. Der beschäftigungslose Buchhalter Kursawe in Breslau versuchte feine- Frau zu ermorden, indem er ihr den Hals durchschnitt. Während die Frau sich schwer verletzt auf die Straße schleppte, entleibte sich der Mann. Das O. S. ist zu sechs Monaten Gefäng aus der Haft entlassen. In Glei mej-Grube „Victoria" bei Beuthen in stört. BehufsUntersuchung der Ty- Jn Posen ist Dr. Rzepecki, der gestorben. In Strelitz, Kreis Kal mar. sind drei Kinder erstickt. Sie Die Ehefrau des Vorkosthändlers Galinski in ist ermordet Gewehres. Der Stadlralh und Ei -17,000 Mark geschätzt wird, der ge ßenfels, der Schuhfabrikaiion, wofür der letzte Berwaltungsbericht des Ma li —10.000,000 Mk. Schuliwaaren fa bruirt und 1—2.MV.000 Mk. an Ar deii Werkstätten des Bahnhofes Lein während der Gerichtsasscssor See! Provinz Westfalen. Der Knecht Adolf Reckmgpn aus Wethmar, welcher ver Magd Maria Hagcmeiier, weil sie seine Werbungen zurückwies, mit einem Gewehr einen ? Zoll langen Nagel in die Schulter schoß, wurde vom Schwurgericht in der Walzer August Kiel. Er fiel von befindliche Walzen und wurde buch stäblich plattgewalzt. Der Tod war sofort eingetreten. Der Hauptleh- Nhei n-P rovinz. Die Leiche des Poslpacketmeisters Lawin von Köln ist bei Morringen an's Land gespült worden; wahr scheinlich ist der Unglückliche ermordet worden. An der Hberdießemer Straße zu Creseld scheute ein an ei nem Karren gespanntes Pferd und rannte mit dem Fuhrwerk in eine aus der Schule kommende Kinderschaar hinein. Einem Mädchen wurde ein Fuß, einem anderen eine Hand über sabren. Ein drittes zehnjähriges Mädchen siel so unglücklich, daß ihm ein Rad über Leib und Kopf ging und der Tod sofort eintrat. Mit in Saarlouis ist begonnen worden.— In Bendorf versuchte der Schneider meister Heckmann seine Braut zu er schießen, mit der er sich überwarfen hatte, und entfloh darauf. Später zurückgekehrt, sollte er verhaftet wer schüsse bei. Schwer verletzt wurde er Auch die Braut ist schwer verletzt. Neulich fuhr bei Hersel in der Nähe des „Herseler Werthes" aus der Berg- Dampfschiff „Niederziindors" in die flanke: der ..Rival" sank bald. Die Mannschaft rettete sich. Bald darauf Das Frachtschiff sank ebenfalls? die Mannschaft wurde aerettet. Die Leiche des Winzers Ring aus Treis ist bei Weißenthurm gelandet worden. Provinz Hessen-Nassau. Die erste landwirthschaftliche Schule in Nassau, das von nassauischen Bau dete Institut Hof Geisberg bei Wies baden. begeht am 17. März d. I. den Tag. an welchem sie vor 75 Jahren in's Leben trat. —Der Geheime Ober- Postrath. Ober-Postdirector Heldberg, ist in Frankfurt im Alter von 73 Jahren gestorben. Der Bildhauer Fritz Schierholz dortselbst hat sich er schossen. Der Tuch- und Loose händler Gleim dortselbst hat Frau und. Kinder verlassen. Er hat außer mehreren falschen Wechseln bedeutende Schulden hinterlassen und ist nach Amerika durchgegangen. In den, Städtchen Waldkavpel äscherte eine Feuersbrunst 13 Häuser ein. Bereits vor längeren Jahren wurde einmal der größte Theil durch Feuec zerstört. Der Federvieh- Händler Johannes Baum von Datte rode wurde auf dem Wege zwischen Großburschla und Weißenborn' erfro ren aufgefunden. In Marburg ist der in den weitesten kirchlichen Krei sen Hessens bekannte Superintendent der lutherischen Diözese Oberhessens, Oberpfarrer nach kurzem zu Rinteln am 16. Januar 1822 ge- König reich Sachsen. Die Handelskammer in Dresden fei erte das 25jährige Jubiläum ihres keil als Hoforganist. Die dortige Hof. Oper führt an diesem Tage Kretzschmers „Heinrich der Löwt" auf, auch erhielt Lichtenau kam mit seinem Schaukel stuhl zu Falle und erlitt schwere innere Verletzungen, denen er nach qualvollen erhängt. Thüringische Fllrstenthü m e r. Oberst v. Arnswald, ist im 81. Lebens jähre gestorben. In Jena ist der Frauenarzt Prof. Dr. Frankenhäufer, Zürich thätig, gestorb n. Das Schöf fengericht in Braunschjveig verurtheilte den Bandwurmdoctor Richard Wöhr mann aus Berlin,der ur.ter seinem Na- «ine Unterbilanz von 4,250,000 Mark tungsrathsinitgliedern Direktor Ger> loch u. AufsichtsrathsvorsitzendenNeisen wird Fälschung der Jahresbilanzen und gesetzwidrige Verwendung flüssiger Gelder zur Last gelegt. Der von Apolda verschwundene Kaufmann und Agent Rudolf Müller ist außerhalb mann. Großherzogthum Hessen. Die Hochzeit des Großherzogs mit derzweiten Tochter des Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha, Prinzes sin Viltoria Melitta, wird Ende April Medkinalrath Dr. Wenzel, Milbe misch-germanifchen Centralmuseums.ist ki Mainz gestorben. Weil der Gym nasiastNassauer von Mainz selbst Hand an sich gelegt hat, ist vom Crematoriun, zu Heidelberg die Leiche zur Feuerbe> stattußg nicht angenommen worden. Sie wurde deshalb nach Gotha ver bracht. Bei der Sprengung des Montebellothiirms war eine Sprengla- Vicefeldwebel Alters vom Pionier-Ba tallion Nr. 11 beauftragt worden, die selbe zu entfernen. Als er zugreifen wollte, sprang die Ladung und verletzte den Feldwebel so schwer im Gesicht, daß das Licht beider Augen gefährdet ist. In Worms stürzte sich ein Kauf mann, Besitzer einer Seifensiederei, aus der Dachlucke seines Hauses aus das Pflaster und war sofort todt. Er soll in der letzten Zeit an Verfolgungs wahn gelitten haben. Die Zellen strafanstalt Butzbach geht ihrer Vollen, dung entgegen. Es können darin meh. rere Hunderte von Sträflingen unter gebracht werden. Königreich Bayern. Ein erschütterndes Familiendrama trug sich in München zu. Ein älterer Privatier, seit vielen Jahren von ei nem schmerzhaften Leiden heimgesucht, schoß seiner ebenfalls leidenden 13jähri gen Tochter eine Kugel durch die Brust und tödtete sich darauf selbst. Das Gemeindecvllegium von Nürnberg hat beschlossen, für die Restaurirung der Sebalduskirche weitere 30,000 Mark zu bewilligen. Der Großbankmetzger Joh. Friedrich Gräbner dortselbst wur de Iveqen Betrugs und Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz zu 200 Mark und 20 Tagen Gefängniß verurtheilt. In Wiirzburg wurden die Tagelöh ner Welzenbach, Wagner und Weißen seel, welche aus den besseren Lagen am len hatten, zu neun Monaten, ihr Heh: ler.derWeinwirthAlbrecht, zul6 Mona ten Gefängniß verurtheilt. In Thierstein wurde der Webermeister Hoert erschlagen und beraubt. In Teufchnitz kam ein Brudermord vor. Der Tafelmach-r Johann Stark er schlug aus Eifersucht seinen Bruder Georg. Der Bahnadjunkt Zahnleit ner in Bamberg wurde von einem ein fahrenden Zug am Mantelflllgel erfaßt und überfahren. Er war sofort todt. In Stadtamhof hat der 21 Jahre alte Bildhauer Johann Stumm aus Köln sich erschossen. Der Beweggrund der That ist nicht bekannt. Die Klage des Cafetier Lutz in München gegen Redakteur Dunkel in Landshut, der in seinem Blatt« behauptet hatte, daß die ältere Lutz'sche Tochter ei», Verhältniß mit einer distinguirten eine Abfindung von 30,000 Mark er halten habe, ist erledigt, nachdem Dun> tel Abbitte geleistet und erklärt hatte, daß er selbst getäuscht sei. Königreich Württemberg. Der König hat genehmigt, daß die Judenstraße in Stuttgart von nun an den Namen „Brennerstraße" erhalte. Zuerst war der Name „Binderstraße" vorgeschlagen worden, weil in den 60er Jahren der in dieser Straße während eines langen Zeitraums wohnhaft ge wesene Controlleur Binder verstorben ist, welcher der Stadt Stuttgart meh rere wohlthätige fortdauernde Stiftun gen vermacht hat. Später wurde der Gedanke angeregt, die Straße „Bren nerftraße" zu benennen, weil viele Jahre die weitverzweigte, dem Weingärtner stande angehörigt Familie „Brenner" dort ansässig gewesen ist, aus welcher viele wackere und tüchtige Bürger der Stadt hervorgegangen sind. Die Mehrheit des städtischen Collegiums hatte sich für die letztere Bezeichnung entschieden. Das Institut Pasteur in Paris, welches in den letzten Jahren hat neuerdings in Stuttgart ein solches ins Leben gerufen. Das Laboratorium ist der ständigen Aufsicht der thierärzt lichen Abtheilung des K. Medizinal kollegiums unterstellt. Innerhalb weniger Monate sind im Bezirk Gera bronn drei Ortsvorsteher aus dem Le ben abgerufen worden, nämlich Stadt schultheiß Ulshöfer dortselbst. Schult heiß Oberdörfer in Schmalftlden, und in Hornberg Köhler. Antenrieth ner Reise nach Hause zurückkehrte, vom Schlage gerührt und war wenige Mi nuten darauf eine Leiche. —Rentamts diener Klöpfer in Löwenstein fand in Folge, ein?s Sturzes seinen Tod. Die bei Gündringen gelegen« Säg- Mühle des Privatiers G. Knodel ist total abgebrannt. Das Wohngebäude und die meisten Holzvorräthe wurden aerettet. In Ohmenh«im sind das gebäude des Accisers Konstantin Ne her, das einstöckige Wohn- und Oekono miegebäude der Maurer Knöd«l Witt we. sowie ein weiteres Wohnhaus, das von Steinhauer Georg Voag und einer Wittwe Afra Neher bewohnt war, voll ständig in Asche gelegt. Der wegen Urkundenfälschung gerichtlich verfolgte Gutsbesitzer Gallegger von Mülhau sen, Oberamt Waldsee, hat sich dem Amtsgericht selbst gestellt und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Großherzogthum Baden. Der Teleqraphendirector Butz in Karlsruhe ist gestorben. Herr Al fred Weih in Baden-Baden hat als Secretär des städtischen Kurcomites sein Mjähriges Dienstjubiläum ge feiert. Landwirth Karl Frick in Blankenloch hat sich in einem Anfall von Geistesstörung erschossen. Stadtrath und Bürgerausschuß von Mannheim haben sich für die Erbau ung einer ständigen Festhalle erklärt. Die Stadt soll einen jährlichen Zu schuß bis zu 26,000 Mk. leisten. Dortselbst haben die Steuerkapitalien und Steueranschläge trotz Rückgangs von Handel und Gewerbe im Ganzen um 13.185.640 Mk. oder 31-4- pCt. der vorjährigen Steuerkapitalien und -Anschläge zugenommen. In Auen heim starben fast zu gleicher Zeit Frau Elisabeth Schwing und Landwirth Gunzert, deren Leben eine seltene confirmirt und obgleich sie einander nicht heiratheten, auch getraut und an demselben Tage auch begraben. Altbürgermeister Weidele, der 42 Jahre als Rathschreiber und Bürger stand, ist dortselbst im Alter von 80 Rheinpfalz. Ein in dem Velten'schen Etablisse eines Bierfasses Helsen und wurde von dem rutschenden Fasse so am Fuße gequetscht, daß derselbe amputirt saßt, herumgeschleudert und ihr der Kopf abgerissen. In Niederauer bach wurde der Bahnarbeiter Flohr wegen des Versuches, den Bahnwärter JohannFleischmann zu vergiften, ver haftet. Philip Jakob Noll und seine Ehefrau Philippina geb. Moser zu Edenkoben feierten kürzlich in voll ster-Rüstigkeit ihre goldene Hochzeit. Freie Städte. Der mehrfach« Millionär Hermann Dietrich Upman, der Begründer der Firma H. Upman Co., ist im Alter von 78 Jahren in Bremen gestorben. Der Berstorbene schuf vor 60 Jahren in Havannah, dir berühmte Upman- Lloyd ist auf der Werft von Blohm tekind" erhalten hat. Der als Fracht- Werft dort erbaut worden ist. Mit afrika abgegangenen Dampfer „Profes sor Woermann" wurden 3000 Fässer Pulver nach dem dunklen Erdtheil be fördert. Vor einiger Zeit verstarb in Ostindien der Kapellmeister des 12. bengalischen Jnfant-ri« - Regiments, Ferdinand Odenwald, mit Hinterlaf mögens. Man nimmt an, daß der Verstorbene in Hamburg und Berlin Verwandt« besitzt. Angehörige des V « welche Anspruch auf die Erb schaft erheben können, müssen sich im englischen Consulat in Hamburg oder bei der Firma Plumkett u. Leader dort selbst melden. Schweiz. Der verstorbene Professor Rudolf Wolf in Zürich hat 60,000 Franken, sowie seine Bücher, Instrumente, über haupt die sämmtliche Fahrhabe der Sternwarte des Polytechnikums ver macht. Der Bundesrath erklärte die Annahme des Vermächtnisses, welches technikums" erhält. Pfarrer Schinz in Affoltern b. H. ist zum Prediger der resormirten Gemeinde in Moskau gewählt worden, wo er abwechselnd Deutsch und Französisch zu predigen hat. In der Nähe von Dübendors wurde ein aus der Schule heimkehren des Mädchen von zwei hungrigen Füch sen angegriffen. Auf das Herbeieilen vcm Erwachsenen zogen sich die beiden Angreifer sofort zurück. In Utzen storf nahm sich eine Menstmagd, die schon seit 23 Jahren im Pfarrhaus da selbst gedient hatte, in einen« Anfall von Schwermuth das Leben. Zuerst suchte sie sich mit einem Tischmesser an einem Arm und dann am Halse die Arterien zu durchschneiden, und als ihr dies nicht gut gelang, stürzte sie sich in die Abtrittsgrube. Melchior Mül ler, „vulgo" Martini-Melk, von Entle buch, wurde erfroren aufgefunden. Auf dem Bahnhof Aarau wollte der Tapetenhändler Bommer ausßomans horn das Geleise überschreiten, wurde aber von der Maschine eines einfahren den Zuges erfaßt und so zugerichtet, daß er nach kurzer Zeit starb. In Schöftland verstarb im hohen Alter von 94 Jahren Hr. Jakob Dietiker. Das Crrminalgerichl hat den Xaver Müller von Mönchenstein, welcher an läßlich der Gemeinderathswahlen vom 3. December den Bannwart Banga ver mittelst eines Vetterligewehrs erschoß, zu acht Jahren Zuchthas und acht Jah ren Einstellung im Aktivbürgevrecht verurtheilt. Oesterreich-Ungarn. Wie amtlich festgestellt wurde ge langten im Jahre 1892 in Wien 18,- 209 Pferde zur Schlachtung. Es wur den daher in diesem einen in Wien um 4869 Stück Pferde mehr consumirt, als in den drei Städten Berlin, Breslau und Hamburg zusam mengenommen. In Wien ist der all gemein bekannte Hofrath Heinrich Wö gerer, früheres Mitglied des Obersten Gerichtshofes, im Alter von 73 Jahren, und der Landschaftsmaler Prof. Jgnaz Ellminqer, 60 Jahre alt, gestorben. -4- Der 22jährige Silberschmied Albin Kriz dortselbst Hot seine Geliebte Aloisia Peller und dann sich selbst umgebracht. Das Bezirksgericht zu Ischl -.erurtheilte den Grundbesitzer Franz Eisl in Nußbach bei St. Wolf gang, der seinen Sohn zehn Jahre in einer Kammer verschlossen hielt, zu zweimonatlichem Arreste. Der 22 Jahre alte Theologe Andreas Mooß gaßer in Salzburg beging Selbstmord, indem er sich vom Mönchsberg stürzte. In Höfe» bei Jglau starben 3 Per sonen an der Trichinose, viele erkrank ten. Dert 17jährige Kadettenschiiler Josef Brezmk aus Klagenfurt vergif tete sich in Preßburg mit Blausäure, welche er sich selbst bereitet hatte. Die Leiche des Villacher Jäger-Haupt manns Palme wurde bei Villach aus der Drau gezogen. Als Ursache des Selbstmordes Palme'i wird ein Ge hirnleiden angegeben. Es heißt, daß Palme bei den Manövern einen Son nenstich erlitt. Das fürstlich Liech tenstein'sche Waldschlößchen Belvedere bei Feldsberg ist mit den Ateliers des Malers und Restaurateurs Baron Stillfried Nachts total niedergebrannt. Richter Anton de Sorgo in Mokrin, der lange Zeit die Bürger mit empören der Frivolität behandelte, sie ausbeute te, Wechsel und Unterschriften fälschte, ist nun endlich dem Gefängniß überge> ben, da die Kurie das auf 7 Jahre Zuchthaus lautende Urtheil bestätigt bat. In Szegedin fand zwischen den JournalistenArpad Polczner und Wei nmann ein Säbeldurll statt, bei wel chem Ersterer am Arm schwer verletzt wurde. Nach gut zweijähriger Arbeit ist der römische Aquaeduct bei louy an der Mosel nunmehr soweit restaurirt, daß die Erhaltung dieses interessanten lothringischen Bauwerks früher dem Drusus zuschrieb, neuer dings aper in die Zeit Konstantins des Großen verlegt. Es ist die Lei noch sieben Pfeiler bei Ars und elf bei louy erhalten. Einst waren es über 100, miit Rundbogen überwölbt, von den antiken abhoben. Bei der jetzigen Restaurirung, die unter Lei tung des Bauraths Tornow ausge aus die Erhaltung des charakteristi schen Bildes bedacht gewesen, das der Bau darbietet. Ganzßrüssel ist noch die so alt ist wie die Herrschast des Hauses Coburg in Belgien, ist in ihrer Existenz bedroht. Vorläufig ist sie günstig gesinnte Rektor Denis wegen jenes Beschlusses des Berwaltungs rathes seine Demission gegeben hat. Es gibt Tag für Tag von Prozessoren und Studenten veranstaltete Demonstrativ- In Stockholm ist vor wenigen Tagen der dortige portugiesi sche Gesandte Vicomte Antonio de Eoto Major gestorben, der nahezu vierzig Jahre lang sein Vaterland am schwedischen Hofe vertreten hat. Der Vicomte, aus einer reichen Familie stammend, war 1812 geboren, war zu erst Cavallerie-Osficier, wurde aber dann Journalist und Politiker. Bald wurde er Deputirter und machte sich als glänzender und schlagfertiger Op vvsitionsredner bekannt. Eines Ta ges, bei der Berathung des Budgets, sagte Soto Major in seiner Ret«, der Finanzminister sei ein Verschwender. Der Minister erwiderte, ein solcher Borwurf mache sich schlecht im Munde eines Mannes, der ein ganzes Vermö gen durchgebracht habe. Soto Major entgegnete: „Das ist nicht richtig; ich habe nicht ein, sondern drei Vermögen durchgebracht. Aber der große Unter schied zwischen uns ist der, daß ich nur mein eigenes Geld verschwendet lhabe, während Sie, Herr Minister, das Geld Änderet verschwenden!" In einem anderen Falle zeigte er sich noch schlagfertiger. Der Präsident der Kammer hatte ihn schon mehrmals zur Ordnung gerufen und zuletzt schweigen heißen. Da verließ Soto Major die Rednerbiihne und ging hinaus. Nach einigen Minuten kam er wieder und verlangte das Wort. Als er die Rednerbiihne betreten hatte, zog er zwei große Pist»len aus der Tasche, legte sie vor sich hin und be gann seine Rede mit folgenden Wor ten: „Die erste Pistole hier ist für Sie, Herr Präsident, wenn Sie es noch ein mal wagen, mich zur Ordnung zu ru fen, und die zweite Pistole ist für den jenigen meiner Kollegen, der sich un tersteht, mich zu unterbrechen!" Noch niemals ist eine Rede mit so andäch tigem Stillschweigen angehört wor den, wie diejenige Soto Majors an diesem Tage. Die Regierung hatte begreiflicher Weife den Wunsch, sich eines solchen Deputirte» zu entledigen, und um ihn recht weit von sich zu bringen, bot sie ihm den Gesandt schastsposten in Stockholm an, den er auch annahm. Elegant, geistreich und freigebig, machte er sich dort sehr be liebt- Nur mit dem Geld wußte er auch im Alter nicht sparsamer umzu gehen. als in seiner Jugend. Man erzählt sich, daß er einst in einer Ge sellschaft. als eine Dame ein 25 Oere- Stück (etwa 4 Cents) fallen ließ, eine 100 Kronen-Banknote anzündete, um es zu,suchen. Nach seinem Tode läßt setzt die' portugiesische Regierung den Posten aus Sparsamkeilsriicksichten eingehen: Stockholm wird künftig nur noch einen portugiesischen Generalcon sul mit diplomatischem Rang haben. Es klingt zwar unglaub lich, aber die Telegramme lassen keinen den. Mehr als 300 Arbeiter aus in friedlicher Weise und ohne Aufsehen zu erregen das Land unter sich zu ver theilen. Die Gendarmerie hat dem nen eingesandt, die bei dieser Arbeit überrascht wurden, und verlangt Ver stärkungen, um Blutvergießen zu ver- Latifundien-Wirthschaft, die die Be völkerung in wenige Reiche und sehr viele Arme theilt, eine Mittelstand, diese feste Grundlage jedes geordneten Staatswesens, aber nicht aufkommen läßt. Das Elend unier diesen so gut durch ihre Erklärung. Auch die Be hörden der Provinz Cadiz haben die Regierung darauf aufmerksam ze chen. Einen tragischen Tod fand im luliusspital zu Würzburg der erste Assistenzarzt der chirurgi schen Abtheilung, Dr. Adolf Meyer. Dr. Meyer nahm dieser Tag: an ei nem an Diphtheritis erkrankten Kauf mann den Luströhrenschnitt vor und sog dann, um den Kranken vor dem Ersticken zu retten, den in die Caniile lang nicht den Operirten dem Leben zu erhalten: er verstarb, nachdem der. erwähnte Kaufmann ihm im Tode, vorausgegatigen war. Dr. Meyer stammt aus Creseld. Seit zwei Jah ren wirkte er als Arzt aus der chirur gischen Abtheilung des Juliusspitals und vor einem Vierteljahr war er« zum ersten Assistenzarzt des Prof. Dr. Schönborn befördert worden. Bei einem Hofbesitzer bei Burbach im Siegener Kreise ban sen für 600 M. ein unk zahlte mit ei nem Tausendmarlschein. Er erhielt 400 M. in Gold herausbezahlt und entfernte sich unter dem Vorgeben, die Ochsen später abholen lassen zu wol len. Der Bauer, der ein gutes Ge schäft gemacht zu haben glaubte, war sehr'enttäuscht, als er entdeckte, daß die erhaltene Banknote den Vermerk „Zu jeder Zahlung ungültig" trug und sich als Werthschein einer Spielbank erwies. '> > i,. 7
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