Der schwarze Kosscr. (8. Fortsetzung.) nehmen. Armes Mädchen! Wie mußte sie meinen etwaigen Mittheilungen mit Zagen und Zittern entgegensehen, und 1 ?ch war sie zu stolz, eineFrage an mich zu richten dieser Art Frauen ist al- Zes zuzutrauen. „Ich bin mit Philipp Harvey hier her gekommen, gnädiges Fräulein," „Wirklich?" erwiderte sie und strich sie Falten ihres Rockes glatt. „Was 'führt denn Herrn Harvey nach Pa ris?" „Er ist auf der Flucht aus Eng land." „Weshalb flieht er und wohin?" „Gestatten Sie mir, Ihre zweite „Gott sei Dank!" sagte sie mit tes Fräulein, sollte die Polizei seiner schon seit mehreren Tagen habhast ge worden sein das ist nicht geschehen, und nun läßt sich gar nichts Bestimm- losging. »Zu Ihrem frommen Wunsche sage ich Ja und Amen!" bemerkte ich kühl. «en." Sie wurde sehr blaß, sagte aber nichts. „Und das ist um so grauenhafter," „Unschuldig! Wie so? Was meinen Sie meine Vernunft beweist mir das Ge gentheil. Sprechen nicht alle Thatsa che» gegen ih:r? Ist seine Schuld nicht so gut als erwiesen? Wer soll den Mord begangen haben, wenn nicht er? Könnt« irgend ein Gericht ihn frei sprechen?" „Ich fürchte nein", sagte ich Fräulein Simpkinson erbebte „und „Und Ihre Gründe?" versetzte sie, zu hören. „Auf wen geht Ihr Ver dacht?" „Lassen Sie mich zuerst eine Frage «n Sie stellen. Sagen Sie mir bei Ihrer Ehre und Seligkeit, bei allem, was Ihnen heilig ist, haben Sei Ver dacht auf irgend Jemand?" „Nein," sagte sie erstaunt, „es wäre denn auf Philipp. Mein Herz lehnt sich gegen die Möglichkeit auf, aber mein Verstand sagt mir, daß er der Thäter sein muß." bedeutend näher gekommen, und ich glaubte fest an ihren guten Willen; leider mußte ich mir indeß sagen, daß fie mir keinen wesentlichen Beistand leisten konnte. „Entschuldigen Sie, wenn ich Ihr Zartgefühl verletze, aber es wäre für mich von ungeheurem Werth, wennSie mir kurz andeuten wollten, was die Veranlassung zu Ihrem Bruch mit Philipp und Ihrer darauf folgenden Verlobung mit Austin Harvey gege ben hat." Sie war wie mit Blut Übergossen. „Ich bin nie mit Philipp verlobt ge wesen." Sie war nicht gewillt, ihreGemüths bewegung zu zeigen, und beschattete ihre Augen mit der Hand, aber so viel Willenskraft sie auch besaß, das Zit fahren wollte, hatte sie mir doch ver rathen. Sie liebte Philipp Harvey, und sein Bruder war ihr gleichgiltig— mögen sie lockte, und ich konnte nicht vnchin. dii Jraae auszuwerfen, wie st unschuldig," der That bezichtigen könnte. McinVer dachi ist noch ganz unbestimmt." Plötzlich zog ich die Abschrift der Buchstaben P H aus der Tasche und fragte sie: „Ist das Philipps oderAu stins Handschrift?" „Wie soll ich das aus zwei Buchsta ben erkennen?" erwiderte FräSlein Simpkinson, ohne sich zu besinnen. „Das ist ja eine unvernünftige Zumu thung. Da kann höchstens von einem Eindruck die Rede sein, und der ist, daß die Form derßuchstaben aufPhi lipp, die Art des Schreibens aber auf Austin deutet." 23. Capitel. Fräulein Simpkinson hatte den Wunsch nach einer persönlichen Be gegnung mit Philipp ausgesprochen und würde ihn vermuthlich aufgesucht haben, wenn sie gewußt hätte, wo er zu finden war. Da ein solcher Schritt unfehlbar seine sofortige Verhaftung zur Folge gehabt hätte, verschwieg ich und glücklicherweise hatte sich das Be wußtsein der Gefahr Philipp so tief eingeprägt, daß cr diese Be lich leid. Mit allen möglichen Vorsichtsmaß regeln lehrte ich in unseren Gasthof zu hin. Ich beobachtete Philipps Gesichts keinen Begriff davon hatte machen können, in welchem Maß der Mensch noch hofft, wo keine Hoffnung mehr ihn mit dem Schnellzug abdampfen. Austin hatte ihn mit hundert Pfund versehen und gab ihm sein Wort, daß er bei seiner Ankunft in Montevideo weitere zweihundert vorfinden solle, denn wir hatten uns für die Argenti nische Republik entschieden. Als der Zug sich schon in Bewegung setzte, beugte Philipp sich aus dem Wagen fenster. „Austin," sagte er, „es ist mir immer noch unbegreiflich glaubst Du wirklich, daß ich es gethan habe?" Der Geistliche brach in Thränen aus und tonnte nicht antworten; der Zug fuhr nun rasch davon, und ich lootste Austin Harvey so rasch als möglich aus der neugierigen Menge heraus. „Der Arme!" hörte ich einen Herrn sagen. „Es war ohne Zweifel sein Bruder." Als wir nach dem Norbahnhos fuh ren wir wollten noch mit dem Nach tzug nach England zurück erkundigte ich mich, ob die Polizei denn wirklich noch immer nicht das Haus an der Strandpromenade, den Schauplatz des Mordes, in Besitz genommen hab.'. „Doch," erwiderte Austin, „man scheint gestern dort Nachfrage gehalten zu haben, und als ich heraustrat, be merkte ich «inen Mann, der offenbar Wache hielt." „Dann wird er in Marseille ver haftet werden," sagte ich. Auftin ward leichenblaß und packte mich krampfhaft am Arm. „Ist das Ihr Ernst?" rief er. „EZ kann Ihr Ernst nicht sein!" Dabei brach er von neuem in Thränen aus; seine Nerven waren offenbar sehr an gegriffen. Auf dem Bahnhof wollte er die Fah rkarten für uns Beide lösen, und als er an die Kasse trat, stand ich auf der Seite und beobachtete ihn, einmal weil ich nichts anderes zu thun hatte, und auch weil ich seit heute früh ein be sonderes Interesse an Austin Harvey nahm. Ich sah ihn die Börse heraus ziehen, das Geld hinlegen, die Karten und die gewechj lte Münze zu sich ste cken und allcZ dies mit der linken Hand. Von diesem Augenblick an war ick mir klar, daß, trotz aller Unwahr scheinlichkeit und aller widersprechen den Umstände, Austin Harvey der Mörder sein mußte. > 24. Capitel. In London trennten sich unsere Wege; er mußte zu seinem Hirtenamt zurückkehren, denn man hatte ihm nur widerstrebend für den Sonntag Ur laub ertheilt, und ich sollte in London Nachricht übe; Philipps Einschiffung „Ein Auslieferungsvertrag besteht nicht," hatte Austin in der Bahn ge sagt. »und sobald wir ibn drüben in isieyerynr n»„en, wouen wir venHer« gang in all' seinen Einzelheiten ver öffentlichen. Die That ist ja kaum als Todtschlag zu bezeichnen, und es wird weit klüger sein, einfach die Wahrheit zu bekennen, als immer hinter'inßerge zu halten." „Diese Mühe wkd die Polizei Ih nen wohl abnehmen," hatte ich erwi dert. „Der Staatsanwalt wird die A nklage gegen Ihren Bruder längst öf fentlich erhoben haben, wenn er In Montevideo landet." „Ja, was sollen wir denn in die sem Fall beginnen?" Ich blieb ihm die Antwort schuldig, weil ich nicht wußte, was sagen und denken, und weil ich mir dieselbe Frage immer selbst vorlegte. He schärfer ich ihn beobachtete, desto mehr überzeugte ich mich, daß er nicht im eigentlichen Sinne des Wortes links war, offenbar war diese Eigenthümlichkeit ihm von Knabenzeiten zurückgeblieben, er hatte die ungeschickte Gewohnheit aber nahe zu überwunden, und nur wenn er er regt war, trat sie wieder zu Tage. Da raus erklärte sich auch, daß mir die Sache nicht schon bei unserem ersten gewesen. Was der Augenschein bewei sen konnte, hatte auf Philipp Har vey gedeutet, und keine Menschenseele, weder Philipp selbst noch Fräulein Simpkinson, noch weniger die Behör den Geistlichen im Verdachte gehabt. Solcher Verdacht hatte jeder Begrün dung entbehrt, und entbehrte ihrer großer Umsicht dem durch Trinken ge schwächten Geist seines Bruders die Theorie von einem unbeabsichtigten der und Edith zu Stande käme. Die Lesart, daß Philipp das alte Fräulein gestellt werden. War er unschuldig, so Ich beschloß, sofort nach South end auszubrechen. Morgens sechs Uhr Stadt. An Austin Harvey hatte ich wünschenSwerth, ihn selbst von dort »u entfernen, statt ibn »u warnen und lyn zu veranlagen, T>as yaus zu yu ten. ich auch ein Wohnung auf mich zu warten. Daß ich bis um dies« Zeit wirklich wichtige Dinge mit ihm abzuhandeln Die Adresse des Vikars an der Ma- Minuten, imAanzen war ich jedenfalls eine halbe Meile gegangen. Die Straße, in der er wohnte, hieß Delacy Cres- Zeit der That sämmtliche Betheiligt-n ten. Fräulein Naynell selbst, Schritt und Tritt mit Vermieterin nen zu thun, und das hätte mir un eine weitere Nachfrage nach seiner et waigen Rückkehr erfuhr ich, daß er zwei Depeschen erhalten hatte und nach Empfang der zweiten sofort aus gegangen war. So weit stimmte Alles. Natürlich verspürte Frau Hopkins in Beziehung auf die Telegramme ei nige Neugierde und ich bedauerte sehr, ihr keine Aufklärung geben zu kön nen. Dagegen erkundigte ich mich mit vorsichtigem Tast«n nach dem Herrn Vikar und hörte, daß er im vollen Sinne des Worte« ein „Muster" fei, sowohl als Geistlicher wie als Mie ther, dabei „ein feiner Herr und so und seelengut." Wenn er eine Schwäche hatte, so war «s die für das Geschlecht. „Ganz einMann für die Damen," sagte Frau Hopkins, „wie es sich für «inen Pfarrer ge bührt." Die Frage nach den Lebensgewohn heiten des jungen Theologen stand mir, so wichtig sie auch erscheinen mag, vorderhand noch in zweiter Li nie, und der eigentliche Kernpunkt war, ob es bewiesen werden konnte, daß Austin Harven die Nacht vom Sonntag auf den Montag in seinem Zimmer zugebracht hatte. Wenn dem so war, fing meine Arbeit wieder von vorne an. Bekannts'baft zu machen, denn.ich ver muthete, das Fräulein könnte mir von Nutzen fein, trotz alledem rückte ich aber nur langsam vom Fleck und fand bald, daß es ganz unmöglich war, etwas zu erreichen, wenn ich mich nicht offen aussprach, wie ich es bei der Frau, in'deren Haus der Mord geschehen war, auch gethan hatte. Wes halb auch nicht? Die ganze Sache mußte sich heute aufklären; vierund zwanzig Stunden später würde Austin Raynell hier ermordet und Herr Har vey ist der Erbe dieses Fräuleins. Wahrscheinlich hat er mit dem Verbre chen ganz und gar nicht« zu thun, aber nau l's»!tellen können, daß er in der Nacht, in der die That geschehen ist, das Hau« nicht verlassen hat." Endlich legte sich der Sturm so weit, daß ich folgende Thatsachen fest stellen konnte: Austin Harvey hatte am Sonntag den Abendgottesdienst gehalten; er hatte gepredigt und Frau Hopkins sowie Lucy waren in der wohnt. Um halt zehn Uhr oder ein paar Minuten spater war auch diese beendigt worden, und das junge Mäd chen war kurz vor zehn Uhr nach Hause gekommen. Das wußten Mutter und Tochter ganz bestimmt und ebenso ge nau erinnerten sie sich, daß Austin kurz nach ihnen angelangt war. Er hatte an der vorderen Hausthüre geklingelt und Frau Hopkins selbst hatte ihn ein gelassen, wobei ihr ausgefallen war, > dak er müde und aboesvannt unk recht blaß ausgesehen hatte. Auf der Treppe hatte er zu ihr gesagt: „Ich bin aufgehalten worden; einige aus der Versammlung wollten noch etwas mit mir besprechen, sonst hätte es mir Freude gemacht, Ihre Fräulein Toch ter heim zu begleiten. Es ist doch noch nicht halb elf Uhr, oder?" hatte er hin zugesetzt, und Frau Hopkins hatte nach der Wanduhr im Vorplatz gese hen und erwidert: „Gleich wird es schlagen!" und im selben Augenblicke hatte die Uhr auch zum Schlage aus geholt. Sie erinnerte sich dieser Ein zelheiten so besonders deutlich, na mentlich auch deshalb, weil nachher des Mordes halber so viel von jener Nacht die Rede gewesen. Herr Har vey hatte dann noch gesagt: „Nun gu te Nacht, ich bin sehr müde," war hin aufgegangen und hatte seine Schlaf zimmerthllre hinter sich abgeschlossen. Das war eine große Enttäuschung. Aller Wahrscheinlichkeit nach war der Mord zu Anfang der Nacht begangen tue alte Dam^b^gon promcnade jedenfalls noch une ganze Meile weiter entfernt sein mußte. Die Marienkirche und noch mehr dasHaus, und wieder zurück gekommen wäre. „Das alle« beweist gar nichts," sagte ich. „was ich wissen muß. ist, ob er die „Ja, >as versteht sich doch," gab als ich an seiner Thüre vorbeikam, was sonst nicht seine Art war. Ich klopfte an und fragte, ob noch et ging ich die hochgelegene Straße hin ab. Austin Harveys Alibi schloß jede Möglichkeit seiner Betheiligung an und doch war meine innere Gewiß heit, daß er der Mörder sei, nie stärker gewesen als gerade jetzt. .. ' ' 25. Capitel.' Ich schritt die Entfernungen sorg fältig ab; Austin h«tte richtig mehr al« anderthalb Meilen von der Tante kleinen Stadt an, und au« diesen ging, wie ich erwartet hatte, deutlich her vor, daß der Vikar zu solch nächtlicher Nachforschungen, und je hoffnungslo ser die Sache wurde, desto verzwei felter hielt ich an meiner Ueberzeugung fest, das Verbrechen müsse auf Austin Harvey zurückgeführt werden können. Er war der Schuldige, daS wußte ich, und er sollte mir nicht entkommen. Ich hatte noch den Küster der Marien- rircye aufgeiucyi uns ein zwenes Mal mit der tauben Frau, bei der Fräulein nichts Wesentliches ermittelt, höchstens den Umstand, daß Austin die Sakristei nach Schluß der Missionsversamm lung sehr eilig und noch vor dreivier tel auf zehn Uhr verlassen habe. Ent jungen eben ihr« Abendblätter aus, und zwar mit dem Zusatz: „Der Mör der ist verhaftet! Der Mörder ist ver haftet!" die ich ausschlug und überflog. Was ich darin finden sollte, wußte ich fast gewiß, und da stand es auch schon in fettem Druck. „Dritte Ausgabe. Verhaftung des Philipp Harvey, welchen die Poli zei desMordes derFräuleinßaynell für verdächtig hält, wurde gestern Abend Marseille verhaftet. Der Haftbefehl streckt." Mit dem Blatt in der Hand eil!« ficht. Er las die Stelle und erschrak fürchterlich das that mir wohl. „Und was hat jetzt zu geschehen?" stotterte er. „Was zu geschehen hat," erwiderte ich bitter, „das Gericht muß seine Schuldigkeit thun und der Verbrecher muß baumeln." Austin sagte nichts; ich sah wohl. im Auge. In seinem Gesichte zuckte es kramp lhaft- „Gewiß," brachte er endlich mitAn jstrengung heraus. „Das ist selbstver- Beweife mußte ich also haben, und Philipps Verhaftung machte die Noth wendigkeit raschen Handelns nur noch Inwiefern konnte ich Austin zur Ver antwortung ziehen? Welche Rolle hatte >er bei dem Vorgang gespielt? Auf all' und Austins Alibi ließ an Bollständig- Möglichstes für den Fall zu thun, mußte, ohne ihn deS Verbrechen«, da« ich ihm zuschrieb, beschuldigen zu dür fen. Seltsamer Weise war ich von sei destoweniger mußte ich mit ihm über seinen Brud«r verhandeln und mir da» Ansehen geben, als ob ich jedes lügne rische Wort glaubte. Wir gingen ein« stille Straße ent lang, als plötzlich in der Dunkelheit etwas an uns vorbeihuschte und in der (Fortsetzung folgt.) ' -. - i EineFrau tst nq l.mm e r »lücklich mit dem, de» sk lies«; aber »eist immer uuglücklich mit, dem« kn sie nicht liebt. . ' ben, der mehr als durch ein halbes Jahrhundert sich fortgespielt hat, fand dieser Tage in Wien feinen Ab schluß. In den dreißiger Jahren lernte eine ungarische Dame, Fräulein Nagy de Felsö-Bük, in Wien einen jungen Of fizier, Johann van Crasbeck, kennen. schon der Altersunterschied hätte ein solches unwahrscheinlich erscheinen las sen, denn Fräulein Nagy zählte 4S, Lieutenant van Crasbeck erst M hen könne. Herr van Crasbeck lieh sich mit all"dieser Mi?!terli:b, umge ben. als ob er noch die Schule be suchte. Und dabei war er ein Greis Kürzlich starb Fräulein Nagy in dem ungewöhnlich hohen Alter von 103 Jahren, nicht etwa an Altersschwäche sondern infolge eines kurz vorher auf getretenen und plötzlich complicirt ge wordenen Lungenleidens. Johann van Crasbeck hatte sie zu ihrem Uni versalerben eingesetzt; selbstverständ lich! Es war kein lachender Erbe, der auf dem Friedhof zu Hietzing an ihrem Grabe stand. Ein gebrochener Greis war's, für den die Welt keinen Reiz mehr hatte, der die Anordnun gen für das Leichenbegängniß mit ruhiger Umsicht getroffen hatte und nun sein eigenes Grab zu wählen im Begriff stand. „Ich will neben dieser Leiche ruhen," sagte er und erivarb trotz einiger Schwierigkeiten den Raum neben dem Grabe seiner ver storbenen Freundin, auf dem, einer anderen, fremden Leiche harrend, gleichfalls eine Gruft schon ausge schaufelt war. Der Todtengräber wollte diese Gruft, da sie jetzt ja vor aussichtlich sobald nicht benutzt wer den möchte, wieder zuwerfen. „Lassen Sie das nur," wehrte Herr van Cras beck, „ich sterbe morgen, Sie hätten dann doppelte Arbeit!" Und den Todtengräber einigermaßen verblüfft stehen lassend, ging der alte Herr sei nes Weges, und zwar direkt zu dem Advokaten Dr. Seidler, um dort sein Testament zu machen. Tags darauf starb Herr Johann van Crasbeck in seinem Hause, fern von müßigen Fremden und still, wie er länger als ein halbes Jahrhundert gelebt hatte. „Herzfehler", schrieb 'der Arzt, Dr. Keßler, als Todesursache in den Lei chenbeschauzettel und im Privatge spräch übersetzte er den technischen Ausdruck in's Voltsthiimliche: „Der alte Herr ist an gebrochenem Herzen gestorben!" Man hat nun auch den alten Herrn zur Ruhe bestattet neben seiner ihm im Tode vorangegangenen Freundin in dem selbstgekauften Grabe, das sei nem Wunsche gemäß die drei Tage offen gelassen worden war, bis er selbst hineingesenkt wurde. Sein An denken werden die Armen dreier un welche Städte Fräulein Nagy stets gelegt hatte. «i» chinesisches Menü. Sic leben, sie genießen die Chi nesen! Daß die schlitzäugigen Söhne des Reiches der Mitte Feinschmecker sind, beweist der Speisezettel eines Diner, das in einem der eleganten Re staurants in der schwimmenden Stadt Canton fervirt wurde. Das Menu enthielt die folgenden vierundzwanzig Gänge: Frische Früchte, getrocknete Früchte, Früchte mit Blumen, eingemachte Früchte, kandirte Eier, kandirte Bir nen, Mandarin - Vogelnestersuppe, Feinste Schneemorschelsuppe, Tauben eiersuppe, Gebratene Haisischflossen, gebratene Fasanen, Fischmagensuppe, gebratene Wildenten, gebratene junge- Bambussprossen, verschiedene Kuchen, Nierensuppe, frische Pilze, gebratene Fische, Hammelbraten, Ragout von Haisischflossen und Bicha de Mar, Wildragout, Pilze mit Gemüse, Lilien samen, frisch und kandirt, verschiedene, kleine Kuchen, Dessert, Wein und Li- Da jede Speist für sich den. Stand>esg«fühl. Mama (zu ihrem weinenden Säug'inz): „Pfui, Elschen, ist das ein Gesicht für, I ein Mädchen, das 'mal 200,<XX> M, . ..i 3
Significant historical Pennsylvania newspapers