Deuts»« Lokal-Nachrichten. Provinz Brandenburg. Der in Berlin verstorbene Rentier Constant Sala hat einen großen Theil sewes bedeutenden Vermögens testa mentarisch zu wohlthätigen Zwecken bestimmt. Dem Magistrat von Ber lin ist ein Legat von 300,000 Marl zur Gründung einer! Stiftung ver macht, die den Zweck haben soll, kran ken Kindern beiderlei Geschlechts ohne Lande oder an der See zu ermöglichen. Auch anderen wohlthätigen Stifiun gen, wie der Kaiser Wilhelm- und Augusta-Stiftung, dem katholischen Krankenhause, dem Verein zur Ret- Verstorbenen Legate zugewiesen wor den. Die Schwarzkopsf'sche Ma schinenfabrik inßerlin ist von einer ver heerenden Feuersbrunst heiingesuchi worden. Der unter dem Spitzna men „Fahnenpastor" bekannte Geheim« Kanzleirath Dr. Brecht, Borstcher des Eentralbureau im Justizministerium zu Berlin, ist gestorben. Der 19 Jahr? alte Alfred Kleitz hat sich in seiner elterlichen Wohnung an der Apostelkirche in Berlin vergiftet, weil sein Vater seiner Verheirathung mit 18 Jahre alt, sich erschossen. De» Kohlenoxydgas erstickt.—lm Schleich» Witte ans Berlin ertränk!. Ein getödtet. Die 18 Jahre alte Alwine Eberle a'is Oppeln hat sich auf der Lehrter Bahn bei Berge todt fahren lassen. Die älteste Bewohnerin von Guben, Frau Andree, ist im Alter von 101 Jahren gestorben. Das Wohn. Haus des Musildirectors Schuhmacher in Rathenow ist niedergebrannt. Bei dem Einsturz des Schornsteins wurden neun Feuerwehrleute verletzt, darunter zwei schwer. Die Tuchfabrik Joh. Wolfg. Kiesling (frher Jahnfche Fa brik) am Stadtbusch in Sommerfeld ist durch Feuersbrunst vernichtet wor den. Den Inhabern der Firma, den Herren Tielsch und Gerischer, erwächst ein Gesamintschaden von etwa 226,000 Mart, 120 Arbeiter wurden brotlos. Die 16 Jahre alte Tochter des Bauers Gaugcr in Grabow schlug mi> einem schweren Hammer ihrer Groß mutter den Schädel ein und entfloh unter Mitnahnie einer beträchtliches Geldsumme. Provinz Ost-Preußen. Rittmeister v. Münchow vom Dra, goner-Regiment Nr. 3 hat am Tage vor seiner Hochzeit seinem Leben durch einen Revolverschuß ein Ende gemacht. Bei Anlage der Dampfheizung in der Kirche zu Angerburg stießen ne ben dem Grabgewölbe die Maurer auf einen kleinen Quadratraum von vier Fuß, in diesem stand, ein zerbrochener Stuhl, neben demselben befand sich auf dem Boden ein menschliches Gerippe von Knochen, vier Theile eines Helms und Reste von Stiefeln. Die Wände waren rund herum wie von Finger nägeln zerkiatzt. Dies läßt darauf schließen, daß hier jemand lebendig ein gemauert gewesen ist und einen jam mervollen Tod erlitten habe. Provinz West-Preußen. Der mit 70.000 Mark durchge. brannte Stadtkassen-Rendant Andree ist dingfest gemacht worden. Zu skandalösen Auftritten kam es bei der Wahl eines katholischen Kirchenvor standes in Graudenz. Die Polen um standen wie eine Mauer den Wahl tisch und verhinderten die Deutschen an der Ausübung ihres Wahlrechts. Es ertönten polnischeßufe wie: „Wenn ihr nicht polnisch sprechen könnt, dann bellt polnisch. Die deutschen Hunde müssen todtgeschlagen werden." Hun dert deutsche Wähler verließen den Saal. Die Polen siegten mit 186 Stimmen Mehrheit gegen 36 deutsche Stimmen. Bei der Verkündigung des Wahlergebnisses ertönte das belgefchrei: „Es lebe Polen!" Gegen die Giltigkeit der Wahl wurde Ein» spruch eingelegt. Provinz Pommern. » Der auf der Laftadie in Stettin wohnende Schneider Striegel hat ner Frau im Streit ein Küchenmessel in die Brust gestoßen! der Unhold be findet sich in Haft. Der Amtsrath von Buggenhagen-Wilhelmshof hat bei der Jagd auf den Wilhelmshofer Feld, seinen Tod gesunden, indem er beim Ucberschreitei! eines Grabens ausglitt und sein Gewehr sich entlud. Der Schuß zerschmettrte seinen Schädel. Provinz Schleswig-Hol stein. Der Dampfer „Senior" lief kürzlich mit brennenden Bunkerräumen in dem Kieler Hafen ein. Das Feuer gewann derartig an Ausdehnung, daß die städtische Feuerwehr nichts auszurich ten vermochte und der Spritzendampfer der kaiserlichen Werft „Aeolus" in Actio» treten mußte; der Dampfer batte 19,000 Mark unterschlagen. Die eiserne Hochzeit feierte das Ehe- paar Wilhelmsen im Kirchdorf Bau bei Flensburg. Die fast 80 Jahre alten Jubilare wurden am 12. Octo ber 1828 getraut; 66 Jahre hindurch haben sie bei schwerer Arbeit und unter drückenden Verhältnissen Freud und Leid getheilt. Provinz Schlesien. Die Strafkammer zu Breslau hat den Berliner Weinhändler Oswald Nier wegen Rothweinfälschung zu der höchst zulässigen Strafe von 160 Mark verurtheilt. Die Morawietzfchen Eheleute in dem Orte Planta bei Ra.ti« bor geriethen in Strett. Auf d<e Hil stiften. Hier wurde er von dem Manne mit einer Sense getödtet. Im Ober dorfe Altwasser hat ein elfjähriger Knabe seinen um zwei Jahre älteren Bruder mit einem Stück Holz erschla gen. Der geistesschwache Peickert in Kamnig, Kreis Grottkau, ermordete den Nachtwächter Schmidt mittelst ei ner Brechstange.—ln Buslawitz, Kreis Ratibor, wurde gleichfalls der Nacht- Die Strafkammer in Posen hat den Bäckermeister Jofef Fitzner wegen ei» Begehen gegen das Nahrungsmit tclgesetz zu 1 1-2 Jahren Gefängniß verurtheilt. Der Mensch hatte Was ser, in welchem sich seine Familie, dar unter seine an Schwindsucht leidende, inzwischen verstorbene Ehefrau, ge waschen, zum Brodbacken benutzt; außerdem hatte er von seiner Ehefrau vusgekaute Mohnsemmeln wieder zum Backen verwendet. Kürzlich wurde der Wirth Szczotka aus Pustkow auf der Nachhaufefahrt meuchlings er schossen. Die neben ihm sitzende Frau erhielt einen Schuß, der sie le bensgefährlich verletzte. Als der That verdächtig wurde ein Wirth aus Gou zupia verhaftet. Provinz Sachsen. Bei dem Brande seines Wohnhauses verlor der Kaufmann Hermann in Kalbe a. S, sein Leben. Der Stadt Ellrich ist iußerlin ist vom verstorbenen Hen. Kramer die Summe von 20,000 Mar! vermacht worden. Der als Erbauer von Kirchen einen Ruf ge nickende Franziskaner Paschalis Gratze auf dem Hülfensberg bei Hei ligenstadt hat den 60. Jahrestag sei ner Einkleidung als Franziskaner ge feiert. Provinz Hannover. Der Gendarm Brewitz verhaftete in Sandstadt den Kaufmann May aus Saarbrücken, welcher wegen falschen Bankerotts von dort verfolgt wurde und sich schon längere Jahre im Aus lande aufgehalten hatte. Die Can tor Eck'schen Eheleute in Ottendorf ha ben das seltene Fest der diamantenen Hochzeit gefeiert. Die Hälfte des Dorfes Diesdorf ist niedergebrannt; auch die Kirche fiel dem Feuerdämon zum Opfer. In Nörten starb im Alter von 95 Jahren der Hauptmann a. D. Scharnhorst, der letzte der han noverschen Ofsiciere der englisch-deut schen Legion. Auf dem Dampfsäge wert der Firma W. Schmidt wurde der 36jährige Arbeiter Postel von einem schweren Stück Holz so unglücklich in die Herzgegend getroffen, daß er auf der Stelle todt war. Provinz Westfalen. Der verstorbene Ferdinand Schmidt in Lüdenscheid hat der dortigen Jnva lidentasse 30,000 M. und der Orts krcinlenkasse der Fabrikarbeiter 70.000 M. vermacht. Ein Opfer eifersüch tiger Rache ist die Dienstmagd Hage neier in Lünen geworden. Sie wurde in der letzten Zeit von dem Ackerknecht Rechmann mit Liebesanträgen ver folgt. Als das Mädchen den Freier einen Schuf! in die linke Brust. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß die Waffe mit einem vierzölligen verrosteten Drahtnagel geladen gewesen war. Die Verwundete liegt hoff nungslos darnieder: der Thäter ist entflohen. Kapellmeister Seger von Hamm ist vom König Alexander von Die unweit Andernach belegene Malzfabrik von Eaballen ist mit allen Getreide- und Malzvorräthen nieder gebrannt ; der Schaden ist sehr groß. dirender der Technischen Hochschule in Aachen ist wegen Zweikampfs zu neun Monaten und sein Cartellträger zu ei ausgeplündert worden. Provinz Hessen-Nassau. Der Ober-Bürgermeister Franz Rang von Fulda, 62 Jahre alt, ist in starb. Das Amtsgericht zu Franl- Pullmann aus Groß-Zimmern hat sich auf dem Gutleuthofer Felde erschossen. Königreich Sachsen. Der Verein zur Erbauung billiger Wohnungen in Leipzig - Lindenau besitzt nunmehr 36 Wohnhäuser mit 363 Familien- und Einzelwohnungen. Die Gesammtherstellungskosten belau fen sich auf 1,261,046 Mark. Der wöchentlich erhobene Miethpreis ist um 16 bis 20 Procent niedriger, als Brandstifter wurde der Tischler Otto Quietzsch in Loneinatzsch verhaftet. — Am Bahnübergänge bei Großbrauch litz stieß eine Locomotive aus einen sen. —In d?m Dorfe Draschwi!; schoß der 16jährige Sob>! des Gul-besitzerZ l:ch:n" durch den Hals. In Mar bach ist Jalr? alt: G.'ißler ver kosten für Herstellung einer Hochdruck- Wasserleitung, die auf 670,000 Mark veranschlagt sind, bewilligt. Zur Deckung dieser Kosten soll eine Stadt anleihe in Höhe von 760,000 Mark genommen wcrd»n. Die überschießende kostet nichts. Jetzt lesen daß es dort auch „Hoskrauteinschneider" gibt. Ein sehr wichtiges Amt. Der Ka pellmeister Kern von Mainz ist wegen nächst dein Bahnübergang oberkalb Bensheim verweilte, 66 Schafe über fahren und getödtet. In der ka tholischen Kirche von Saner-Schwa ein frecher Kirchenraub verübt. Königreich Bayern. Der BrandmetzgerGuthlein inFürth hat seine Frau auf der Untreue er tappt und ermordet, dann den ihn ver haftenden Polizisten schwer verletzt und sich hierauf den Hals abgeschnit ten. Er war sofort todt. Bon dem Schwurgericht zu Augsburg wurden der 19jährige Dienstknecht Hettrich und Mai d. I. auf Anstiften des Amber -32 Jahre alte Martin Frank vulgo Oberdorf im Staatswalde Hornerin aus frischer That beim Wildern ding fest gemacht. Der Mann soll ein seh. gefährlicher Wilderer sein. Auf de» Rückfahrt von Herrenwörth nach Stock einem Kahne fahrende Aushilfsbote Deschler von Prien und ein Bruder des Malers Schwarz, den Insassen er nes nachfolgenden Bootes plötzlich au ßer Sicht und werden seitdem ver-- mißt. In dem Flötz 14 des kgl. Bergwerkes Peißenberg hat ein furcht barer Brand gewüthet. Bei dem Streit um ein Frauenzimmer wurde Heinrich Weinmann in Breitfurt er. stochen. Königreich Württemberg. Feierliches Glockengeläute und Schi eßen von den Höhen herab verkündig ten am 9. October in Stuttgart nach altem Brauche den Beginn der allge meinen Weinlese. Auch in den mei sten übrigen Weinorten Württembergs hat die Lese nunmehr begonnen. Hin sichtlich der Qualität läßt der dies jährige Ertrag nichts zu wünschen übrig, der 1893 er Wein wird den be sten Jahrgängen dieses Jahrhunderts beizuzählen sein. Dagegen steht es bezüglich der Quantität infolge der Winter- und Frühjahrsfröste schlimm. Im Stuttgarter Bezirk ist ein Durch schnittsertrag von nicht mehr als 11-2 Hektoliter pro Morgen zu er warten. Anscheinend vom Garten der Liederhalle aus wurden neulich Abends vier scharfe Schüsse gegen das neue Cafe Neumann in Stuttgart ab gefeuert. Eine Kugel durchschlug eine Fensterscheibe und fiel neben einer dort sitzenden Dame nieder. Ob einMord versuch oder ein Act des fanatischen Antisemitismus oder eine gemeine, in der Trunkenheit verübte Büberei vor liegt, ist unbekannt. In der Gieße rei von P. Stotz in Stuttgart ist das für Heilbronn bestimmte Kaiser Friedrich - Denkmal nach dem Modell des Karlsruher Bildhauers Stock mann fertig gestellt. Der verheira thete Schneider Veit stürzte in Ra vensburg in seinem Hause die Keller treppe hinab und war sofort todt. In Ingersheim erhängte sich der ver heirathete MMarzt H. Furcht vor einer Gerichtsverhandlung soll ihn zu diesem Schritt getrieben haben. In einem Anfall von Geistesstörung brachte sich der verheirathete Wein gärtner F. von Eberstadt gefährliche Schnittwunden am Halse bei. In Ulmist der Musikdirektor Franz An ton Stütz, Kapellmeister des 6. Regi ments, gestorben. Vroßherzogthum Baden. Aus Liebeskummer ertränkten sich im Neckar gemeinsam die 19jährige Elise Gönzler von Nußloch und die 20jährige Katharina Gemmer von Mannheim. Der Schaffner Hohen stein wurde auf der Neckarbrücke bei Mannheim von einem Zuge todtgefah ren. In Baufnang sind die Wirth schaftsgebäude und das Wohnhaus des Richard Stengele in Folge eines von dem vier Jahre alten Sohne des Sten gele angemachten „Feuerles" abge brannt. In Konstanz ist Freiherr v. Hornstein-Binningen gestorben. Er war Mitglied der 1. Kammer der badi schen Landstände und des deutschen Reichstages. Wegen Verdachts des Kindsmords, bezw. der Beihilfe zu letzterem, wurde die ledige, 27 Jahre alte Dienstmagd Magdalene Hotz und deren Mutter ve> Eistet. Hilsssecht lehrer Erwin Günther von Heidelberg wird seit einigen Wochen vermißt. Jetzt sind sein Stock nebst Hut am Neuenheimer Neckaruser gefunden wor den. — In Folge des Sturzes von ei nem Baum fand der Landwirth Karl Vollmer im Zinken Mahlgrund seinen Tod.— Die Kontrolstation Mannheim, die zur Ueberwachung des Schisfver iehrs aus Anlaß der Cholera eingesetzt war, ist aufgehoben worden. In Kaltenbach brannte das Wohnhaus des Taglöhners Wilhelm Hellberger ab. Das Feuer soll durch die Kinder des Beschuldigten veranlaßt worden sein. Bei den Erdarbeiten für die städti sche Wasserleitung in Walldllren sind zahlreiche römische Münze» gefunden worden. Elsaß-Lothringen. Die Weinernte in Elsaß-Lothringen übertrifft bei vorzüglicher Qualität die erwartete Menge theilweise bedeutend. Das Quantum wird auf mindestens 2 Millionen Hettoliter geschätzt, der Werth auf mindestens 70Millionen M. z» Geldstrafen bis zu 126,990 Mark. 664 M. 80 Pf. haben, ausgefprochei. von 210,654 M. 41 Pf. zu zahlen ist, Freie Städte. Es sind in Hamburg 60,000 Pfd. lebshaufen entsprungene Verbrecher Franz Roehl, der aus Schönberg bei Berlin stammt und noch sechs Jahre wegen Mordversuchs zu verbüßen hat, ist durch seine Einbrüche zum Schrek» ken der Bevölkerung geworden. In Bremen hat er zahlreiche Diebstähle verübt und in Delmenhorst, Olden burg, dem Uhrmacher Freese 40 Uhren gestohlen. Das 760 jährige Bestehen der Stadt Lübeck ist am 10. Otocber nur von dem Berein für Lübecker Ge schichte gefeiert worden; eine öffent liche Feier hatte der Senat untersagt. Schweiz. Die Ausfuhr von Uhren aus der Schweiz hat in letzter Zeit gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme erfahren. Es sinv nämlich exportirt worden: Nickeluhren: Juli 1893 109,378 Stück gegen 98,960 Stück im Juli 1892; silberne Uhren 171,968 Stück aeaen 167,210 Stück; goldene Uhr?n 40,066 Stück gegen 33,874 Stück. In Richtersweilist der Metzger Jakob Mors ertrunken. Die Leiche der Frau Franziska Cohn geb. Tradelius von Stettin ist auf dem Altenberg bei Birmensdorf gefunden worden; die Unglückliche hatte sich erhängt.—Letzt hin ist Jak. Gehri von Seedorf, 41 Jahre alt, im Wäldchen ob der Tau benlochschlucht erhängt aufgefunden worden. An den Folgen eineö Sturzes starb in Bozingen im Alter von 93 Jahren Frau Elisabeth Ritter geb. Wyßbrod. Eine Feuersbrunst zerstörte Wohnhaus und Scheune der Familie Eggermann in Hergiswil.— In Kerzers bei Murten stieß nach ei nem Wortwechsel ein gewisser Rothen bühler im Zorn seinen 76jährigen Schwiegervater über die Laube hin aus. Der Aermste brach beide Beine und wurde nach mehrstündigem Lei den durch den Tod erlöst. Roihen bühler ist verhaftet. Lehrer I. I. Aerni in Bolken hat das 60jährige Jubiläum gefeiert. Abt Basilius Oberholzer in Einsiedeln hat das gol dene Jubiläum seiner Ordensproses sion gefeiert. Von den glarneri lichen. Der 60 Jahre alte Fabri bald darauf. Der 60 Jahre alt« Oesterreich-Ungarn. ' Sämmtliche im Wiener Polizei- Rayon gelegenen 41 Zweigvereine des Germanenbundes wurden polizeilich aufgelöst. Die Gemeinde Wien hat die Erlaubniß zur Ausnahme eines An lehens von 36,000,000 Kronen erhal ten. Hofrath Baron Czoernig hat sich in der Heilanstalt des Dr. Ober hut hat mit 160,000 Fl die Zahlun fchossen sich der Friseur Josef Gaberle, der Malergehilse Alois Poledny, der Schreiber Karl Liepold sich selbst und seine Geliebte Barbara Luber, der Be -71 Jahre alte Franz Oheralik in Ryb- Streite erschlagen. Der Universi täHdozent Dr. Kasimir Grabowski aus Lemberg ist spurlos verschwunden. Piaristenprosessor Franz Nagy in Debreczin beging Selbstmord. Der Versicherungsbeamte Michael Stern in sich erschossen. In einem Walde bei Fllnskirchen beging der Jurist Dany, Sohn des resormirten Geistlichen aus Kis-Aszon, und seine Cousine Ida Miskolczy, gleichfalls die Tochter eines reformirten Geistlichen aus Nagy- Kata, Selbstmord durch Erschießen. Der Bürstenbinder Josef Fodor in Budapest ermordete seine Frau, die Besitzerin eines Massenquartiers, und machte sich dann selbst den Garaus. In Prag starb der Provst Dr. Rein logie und zeitweiliger Rector der deut schen Universität. Arpad Vally!, Vicepräsident der Unabhängigkeitspar tei, ein noch junger Mann, ist in Bu dapest plötzlich irrsinnig geworden. Das Dorf Kozlow im Kami oncka ist niedergebrannt; 36 Häuser sammt Wirthschaftsgebäuden, die Wohlthätigkeitsanstalt der Frai» v. Kielanowska, sowie die Kapelle sind eingeäschert. In Tropplowitz bei Jägerndorf brannte das Haus des Grundbesitzers Josef Arbter nieder, die Gattin desselben kam in den Flammen Die Karls st raße in Stuttgart war vor Kurzem der Schauplatz einer furchtbaren That. ihrem 18jährigen Neffen, dessen Psle gemutter sie von seiner Kindl>«it auf gewesen ist. Der junge Mensch ge rieth in letzterer Zeit häufig mit fei. ner Tante in Streit, weil sie ihm nicht so viel Taschengeld gab, wie er wünsch te. Erbittert faßte der Bursche den ahnungslose Frau, nachdem er vorher Thüren und Fenster geschlossen hatte. Er warf ihr eine» bereit gehaltenen In Folge der fürchterlichen Aufregung ist die Überfallene Frau heftig er klärt In Breslaus st der durch > d'as Kriegsgericht zum Tode verur- theilte Biceseldwebel Robert Thiem Wilhelm 11. durch den Scharfrichter Reindel hingerichtet wor den. Ist schon an sich die Fällung ei nes Todesurtheils durch ein Krisgsgc ein besonderes Interesse durch den Um ! stand, daß das Kriegsgericht drei M>'? den Thiem zum Tode verurtheilte ui,) daß erst das dritte Urtheil die stätigung des Kaisers erhielt. Thi' .> hatte seine Geliebte Pauline Klose - i ehelichen und deren Kind zu legitim.- ren versprochen. Als er inzwischen c?>> reiches junges Mädchen kennen gelernt aus dem Wege zu räumen. Am 31. December 1890 fand man die Klose in ihrer Wohnung erhängt. Dem her beigerufenen Arzt schien die der Leiche verdächtig und auf seine Ä-rzeiz« Am 13. März 1891 feierte Thiem gleich beschuldigt, bereits im December 1890 versucht zu haben, die Klose mir vergiftetem Kaffee zu beseitigen. Auch wurde ihm ein Vergehen an der noch nicht 14jährigen Tochter der Klose vorgeworfen. Auf Grund all dieser Anklagen wurde Thiem, der sich ver gebliche Mühe gegeben, für die Nacht zum 31. December 1890, dem Todes fernung aus dem Heere und Zucht hausstrafe von 11 Jahren verurtheilt. Einer der Edelsten der den. Der erst 22 Jahre alte Gras, ihm ist der bekannte Rennstallbe sitzer Graf Sztaray. Die Verhaftung des Cavaliers erfolgte auf Einschreite,, Betrag von 12,000 Gulden entlockt Wiese, wo die 160 oder 200 Habere» Gesetzes!" Der Posten hat sofort den NachdemJahresbericht des Polizeicommissars für 1892 be -1707 Sergeanten und 12,641 Com 264,022 Pfund Sterling. Die Po -1892 84,922 Personen? d. h. 1967 Einbrüche sind wäh. rend des Jahres in London verübt worden, gegen 1861 im Jayre 1891. Nur in zwei Fällen machten sich die Einbrecher einer Gewaltthätigkeit ge gen die Person schuldig. Die bei dei, 16,000 Pfund Sterling geschätzt. ES hat im Jahre 1892 in London 16,011 Droschken zur Benutzung des Publt kums gegeben. teiten des Sklavenhandels im Sudan hat Pater Ohrwalder in Kairo der britischen und auswärtigen Antifkla verei - Gesellschaft in London einen Bericht zugesandt. Er beschreibt, was er während seiner zehnjährigen Gefangenschaft unter dem Mahdi selbst gesehen hat. Unter dem Mahdi leiden die Sklaven viel mehr, als sie unter der eghptischen Regierung ge litten haben. Damals erhielten sie der Mahdi Khartum eingenommen, führte er gegen die Neger und freien arabischen Stämme Krieg. Er nahm Tausende von Sklaven gefan gen und sandte sie nach Omdurman. !m?fiiidungs!oS und hart, wie' die Ninde eines Baumes. Jene Sklavin neu, die von der Natur mit einer schö sie sehr oft in der rasfinirtesten Weife zuälen. Ein flüchtiger Sklave, der !rgrifsen hat ein schreckliches Ziücken läuft, dann wird er in Ketten ,ethan und durch Hunger und Arbeit gezähmt. Kleinen Knaben werden und Cayennepfeffer eingerieben und renn die Wunden theilweife zugeheilt sind, wird daran so lange gezupft,, zufrieden sind. Unter diesen befinden sich solche, die als Schneider, Tischler u. f. w. arbeiten. Eholcra-Ste'rbens im Jahre 1331 in tunq" mit dem erläuternden Unter titel: „Materialien zur Geschichte und, Behandlung der asiatischen Cholera, mit Benutzung amtlicher Quellen und unter Mitwirkung eines Vereins von Medicinal - Beamten herausgegeben von Medicinalrath Dr. Joh. Ludwig Casper, Professor an der Universität Berlin." Nummer 1 dieser im Ber lage von Ferdinand Dümmler er schienenen Cholera-Zeitung datirt vom 24. September 1831, die letzte Nummer 36 vom 27. December 1831. Sie erschien regelmäßig dreimal wö chentlich, am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh 8 Uhr und ver zeichnete, was für damalige Zeiten als be" 1831 erkrankten in Berlin^2242 fast zwei Drittel aller Ertranlten. die Epidemie auf und die „Cholera- Zeitung" stellte ihr Erscheinen ein . Für die Beu r t h e i lu n von besonderem Interesse, welche über die Trunksucht der Frauen in Eng land angestellt wurden. Hiernach er gibt sich eine erhebliche Zunahme des. Brcinntweingenusscs bei der weibli chen Bevölkerung des eigentlichen lands, sowohl auf dem flachen wie in den Städten. Als Handhabe der betreffenden statistischen Anqaben, diente die Zahl der von der englisches Polizei alljährlich aufgegriffenen unl> zur Haft gebrachten betrunkenen Per- Jahren von 1378 bis 1884 hatte sich Vorjahr. In Dublin sind 10,000 brück entfernte, auch als Sommer, frische beliebte Dorf Aldrans zui« Hälfte verbrannt. Das Feuer kam grätschen" (Ausschälen der Maiskok ßerer Menge vorhanden, das explo dirte. Gegen 160 Personen sind ob dachlos. Brennende Schindeln wur den vom Sturm weit fort, sogar bis jenseits des Jnnslusses getragen. Das weitbekannte Schloß Ambras war in nicht geringer Gefahr, falls der Wind- 7
Significant historical Pennsylvania newspapers