2 Tte »l,o««r»c Sa». Die Gattin unseres geschätzten Mit. biirgers M. so erzählt die „W. D. Z." ist etwas «gensinniger Natur. Sie behauptet zwar dasselbe von ih hin, sie treffe nur für den Fall zu, daß Frau M. irgend einen ks'lfpicli» M. mit Fleik und Geschick einen sclbst inthalt mehr kostet, als daS Hierblet pen. Da kam er gerade recht. „So? Geld brauchst Du schon wieder! Na. türlich, wenn man den ganzen Tag in Studenten mit höhnischem Lächeln hin und rief: „Da! Das kannst Du Dir nehmen, damit Du endlich ein- Er fragte und erfuhr das Schreckliche. Wir wollen den Mantel der Nächsten» liebe über die jetzt erfolgenden Bor» es wohl'schon zu spät sein! — Da s entsch i e d. Sängerin tralt! Der zerstreute Stan desbeamte. In welchem Lande Und Ihre zuliinftige Frau Ge her? Aus Lippe. Lippe? Hm, bm. Ober- oder Unterlippe? Verändert. In den zehn lahren seit unserer Hochzeit hast Du Dich sehr verändert, lieber Otto. Man bekommt ja fast gar keinen Kuß mehr von Dir! Siehst Tu, liebe Lina, das tonM einfach daher weil Du Dich auch sehr verändert bast! Der arme Teufel. Dame: „Sie bestellten Champagner und nun verlangen Sie, datz ich ihn bezahl'?" Herr (der als Mephisto maskirt ist): „Wos woll'n S'? I' bin eben a armer Teufel!?' Un«>ücklick»« Liebe. Zuerst langsam, dann schneller und schneller entfernte sich der Dampfer von Station Jannowitz und fuhr, die trüben, dunklen Fluthen mit scharfem Bug durchschneidend, die Spree auf wärts. Max Gerhard hatte sich ganz vorn an der Spitze des Schiffes auf einer Bank niedergelassen und seine» Schirm zum Schutze gegen die bren nenden Sonnenstrahlen aufgespannt. Er zog den Dampfer der Eisenbahn vor zu seiner kurzen Reise nach Köpe nick. Und gleich ihm flüchtete Man cher aus den heißen, staubcrfüllten Straßen hinaus auf das Wasser, um ein paar Stunden erquickender Küh lung zu genießen. Aber so lange der Dampfer zwischen den dicht an beide Ufer herandrängenden Häusermassen der Weltstadt dahinglitt, war kein er srischender Hauch zu spüren, erst als die letzte Brücke hiitter dem Schaum wirbel der Schiffsschraube verschwand und der Strom sich breiter dehnte, machte sich ein leises, mit Gras- und Waldgeruch durchwürztes Lüftchen be- Die erste Station Stralau war bereits in Sicht, als ein zweiter, aus der Richtung von Köpenick tiin mender Dampfer in geringer Entfer nung vorüberfuhr. Max Gerhard warf einen gleichgiltigen Blick nach den Passagieren auf Deck» desselben. Da blieb sein Auge an der Gestalt einer Dame, die drüben auf dem Vorder theil Platz genommen, mit dem Aus druck höchster Ueberraschung haften. Und dann einem augenblicklichen ! er sie "zurückhalten, während unwill ! kürlich laut der Name „Agnes!" sei ! neu Lippen entfuhr. Die übrigen auf Deck befindlichen Personen blickten er staunt, zum Theil mit spöttischem , Lächeln -nach dem erregten jungen Manne hin. Auch der Dame drüben mußte sein auffälliges Gebahren nicht entgangen sein, denn sie richtete sich lebhaft auf, und so blickten Beide ein ander an, bis mit der wachsenden Ent , fernung die Gesichtszüge immer un kenntlicher wurden. 5 mer und sah dem davoneilenden Dam- pser nach, und erst als derselbe in der dunstigen Ferne ver/chwand, setzte er die Straßen. Was sollte er thun? fahren oder ihre Rückkehr an der Dam. pserstation abwarten? Das Letztere . schien ihm das Beste zu sein. Als er Tages den Dampfer zur Fahrt nach Köpnick bestieg, sah er sich zu seine» freudige» Ueberraschung plötzlich Ag nes gegenüber. Schon wollte er aus sie zueilen, als er mit einem Male be troffen innehielt. Sie war nicht al lein. Ein graubärtiger, sehr korpu- Bielleicht ein B'kamiter! dachte Ma» als sie ihn kommen sah, und ein bren nendes Roth stieg in ihren Wangen aus, aber in ihren Mienen und in ihrem Blick sprach sich nichts weniger als die Freude des Wiedersehens aus. Es lag soviel kühle Zurückhaltung, je. von ihr zu hören, warum sie sich an diesen Greis gefesselt hatte. Beim Verlassen des Schiffes ge hastig zuzuflüstern: „Wir müssen uns wiedersehen. Ich muß mit Ihnen sprechen!" Max ihr verstört nachblickte. Es war zwei Tage später. Ein drückend schwüler Abend folgte einem ging nun, da es zu dunklen begann, nach der Abfahrtstelle der Dampfer, um nach Berlin zurückzukehren. Der Himmel hatte sich bewölkt, schwarze und gelblichgraue Wolkenmassen scho zont herauf. Ab und zu rollte in weiter Ferne leiser Donner, zuckte ein fahler Blitz herab und kaum hatte Auch hier unten war Alles leer, nur eine einzelne Dame saß ganz am End« des langen öden Raumes in einer Ecke. Bei ihrem Anblick wallte eine stürmi sche Freude in ihm auf, alles Blut drängte sich zum Herzen. „Agnes!" rief er und stürzte sich auf sie zu. Er faßt, nach Ihrer Hand und sprudelte erregt heraus: „Endlich schl ich Sie wieder; kann ich mit Ihnen den ungestört, unbelauscht. O, wir habe ich mich gesehnt nach diesem Mo. ment!" Erschrocken streckte sie in ängstliche» Abwehr die Hand gegen ihn aus, wäh rend sie zitternd hervorstaimnelte: ~SI» warum verfolgen Sie mich? Gehen Sie um Gotteswillcn, fragen SI« Einen Augenblick stand er sassungS-. los vor ihr, mit heftig arbeitender Brust. „Und Sie haben mir nichts zu sagen, Agnes, garnichts zu sagen?" stieß er in überquellender Bitterkeit zornig her» aus'. Und dann in wehmüthigem Tone: „Da habe ich nun zwei Jahre I anthun?" Ein convulsivifches Zittern durchließ ihre Gestalt. Sie sank aus ihren Sitz "l nicht quälen Gesicht zu lösen. „Reden" Sie, Ag. thust Unrecht. Ich hatte Dich opfern." „Dich opfern? Für wen?" „Für die Meinen. Du weißt, es „Und ich wußte nichts warum hast Du mich nicht gerufen? Ich hätte —" kaltes Wesen, sollten mich abschrecken? Aber was nun? Ich lasse Dich ihm nicht. Ich liebe Dich ja, Agnes, ich kann nicht leben ohne Dich!" stieß er leidenschaftlich heraus. Er zog die bebende Gestalt auf die Bank neben sich nieder und preßte sie an sich. Drau ßen brauste der Sturm, schlugen die Wellen dumpf gegen die Schiffswände, klatschte der Regen auf das Verdeck nieder; der Donner rollte in langen, majestätischen Schlägen und ab und zu übergoß ein Blitz die Kajüte mit blendendem Lichte. Die beiden nur mit sich beschäftigten Menschen ach teten nicht auf das Toben der Ele mente. » „Weine nicht mehr, Agnes, weine nicht," fuhr Mar nach längerem Schweigen tröstend fort. „Wir wer den einen Ausweg finden. Er ja, er muß Dich freigeben. Und dann wirst Du mein mein geliebtes Weib." Sie schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf, während sie seine Hände ergriff und innig drückte. „Ja, das sagst Du so, aber das geschieht nie nie! Er mich freigeben? Ach Max, laß uns zusammen sterben, das ist das Beste." „O nein," entgegnete er in zuver sichtlichem Ton, „wir wollen leben und glücklich werden. Nun ich weiß, daß Du mich liebst, soll uns nichts wieder trennen. Vertraue mir nur, Du sollst frei werden. Einmal muß der genblick kommen, wo ich Dich ganz mein nennen darf." So sprach er noch eine Weile trö stend, beruhigend aus sie ein und all mälig legte sich unter seinen zärtlicher. Worten der Sturm in ihrem Inneren und versiegten ihre Thränen. Eine halbe Stunde später betraten sie Hand in Hand das Verdeck. Das Unwetter war vorüber, ein erfrischen der kühler Wind strich über die mit blitzenden Schaumkämmen gekrönten Wellen. Nach diesem Abend waren vier Wochen vergangen und während die ser Zeit hatten Max und Agnes sich oft. zumeist auf den zwischen Berlin und Köpenick belegenen Dainpfcrsta- üonen getroffen. Und jedes Wieder ehen hatte ihre Leidenschaft gesteigert. In Agnes hatte von Anbeginn ein Während der drei Jahre hatte sie nie mals der Gedanke an Max verlassen und als er ihr nun wieder in den Gluth in hellen Flammen aus. Jetzt erregt. Sie erzählte, daß ihr arg wöhnischer Gatte bereits Verdacht ge schöpft habe, daß er sie auf Schritt und Tritt beobachte und daß sie, hier ten!" blasse Antlitz, er Dir?" „Er?" stieß sie mit bitterem Auf sicht, höhnisch, brutal!" „Dann bleibt uns nur ein Weg!" sagte Max entschlossen. „Hast Du den Muth, mir zu folgen, Agnes?" „Wie Du meinst —? Nein, dtiZ hige Dich doch!" Er legte den Arm um ihre Taille und suchte sie an sich zu ziehen, aber mit einem heftigen Ruck machte.sie sich von ihm los. Ihre fieberhafte Aufre gung hatte sich zum Paroxismus ge steigert. „Dann lieber hier hinab!" kam es in halberstickten Lauten über ihre be benden Lippen. „Zu ihm zurück will ich nicht mehr. Mit Dir gehen darf ich nicht. Laß mich, laß mich!" schrie sie laut, als Mar sie mit beiden Armen umschlang, um sie gewaltsam von der Brüstung hinwegzuführen. Auf ihren Schrei antwortete ein vielstimmiger Angstruf vom Wasser herauf. Dort, gerade unter ihnen, fchaft von Herren und Damen vor über, welche jetzt sämmtlich die Blicke entsetzt nach dem oben stehenden Paar erhoben und heftig mit den Händen gestikulirten. Auch weiterhin im Agnes!" Und dann machte er plötzlich Kehrt, stieß die ihm im Wege Stehen den rücksichtslos bei Seite und eilte Agnes' Gatte hatte die Absicht ge spielte. Max hielt die zitternde Frau fest das, was da unten vor sich ging! er hatte nur das Bestreben, Agnes sicher aus der gefährlichen Höhe herabzu- nen Armen, ihr Haupt lastete schwer auf seiner Schulter. So trug er sie mehr, als er sie führte, langsam und vorsichtig Stufe um Stuse die Treppe abwärts. Am-Fuße derselben standen die Neugierigen Kopf aa Lopf. In dem Augenblick, als Mar unten anlangte, brach sich Agnes' Gatte Bahn durch die Menge und nun stan den sich die beiden Männer dicht ge genüber. Der alte Herr war kirschrvth vor Wuth und zappelte mit Händen und Beinen. „Herr!" schrie er, „was soll das heißen?" , Seine Stimme über-> schlug sich und wurde krähend. „Ich! ich werde Sie zur Rechenschaft zie hen! Wie können Sie sich unterstehen! Meine Frau welch' ein Skandal!" Er kam nicht weiter. Agnes, von lings verstummtes „Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Frau, die in einem Moment nervöser Ihr Gatte folgte aus dem Fuße tete, ergriff ihn qualvolle Unruhe. War sie krank? Ja, gewiß, sie mußte krank fein, sonst würde sie ihm wenig stens Nachricht gegeben haben. Seine Sorge, seine Angst stieg mit jedem Tage, er entschloß sich endlich, zu ihr zu gehen, aber vor dem Hause kehrte Max, seinen trüben Gedanken nach hängend, auf seinem Zimmer, als Ag nes bei ihm eintrat. Sie war, entge gen ihrem sonstigen Wesen in letzter Zeit, vollkommen ruhig und gefaßt. »Jetzt soll uns nichts mehr trennen, jetzt bleiben wir beisammen," entgeg nete sie auf seine erstaunten Fragen. „Es war mir nicht möglich, früher fortzukommen. Er hielt mich wie eine Gefangene. O, welche schreckli che?« Tage habe ich durchlebt!" Max jubelte auf. „Also Du willigst ein, Du willst bei mir bleiben? Wir gehen natürlich fort von hier," setzte er hinzu, „irgend w»hin, nur möglichst weit fort!" „Versteh' mich nicht falsch," sagte sie und wehrte ihn, da er sie in stür mischer Freude in die Arme schließen wollte, sanft von sich ab. „Es gibt nur einen Weg, den wir Beide ge meinsam gehen können," fuhr sie mit seltsam feierlicher Betonung .fort. .Wenn Du den Muth hast, mit mi, zu sterben, so komm!" „Agnes!" rief er entsetzt. Und dann versuchte er mit aller ihm zu Gebote stehenden Ueberredungskunst, sie von dem schrecklichen Vorhaben ab zubringen. Vergeblich! Seine Be mühungen scheiterten an ihrer eisernen Entschlossenheit. „Gehst Du nicht mit mir, so gehe ich allein," war ihre einzige Erwide rung; „mir ist es nicht möglich, so weiter zu leben." Und sie umschlang ihn und preßte ihn schluchzend an sich. „Leb' wohl!" Dann riß sie sich los und eilte zur Thür. Im selben Au genblick aber war er auch an ihrer Seite. Es kam plötzlich wie ein Fie ber über ihn, wie ein Rausch, der sein Denken verwirrte und ihn blindlings fortriß Am späten Abend bestieg das Paar in einem an der Spree gelegenen Gar tenlocal in Treptow eine Gondel und ruderte auf den in nächtliches Dunkel gehüllten Fluß hinaus. Ab und zu begegneten ihnen andere Fahrzeuge mit üach-nden, singenden, glücklichen Menschen gefüllt, die dem Ufer zu steuerten. Ein flaches, schmales Ru derboot glitt pfeilschnell dicht an ihnen vorüber. Dann wurde der Strom einsamer. Aus dem Restaurations garten hinter ihnen leuchteten zahl lose Laternen und bunte Lampions und klang das von der Musikkapelle geblasene ..Behüt' Dich Gott" erschüt ternd klar zu ihnen herüber. Imme, weiter ging die Fahrt. Die Laternen schimmerten matter und der Refrain des Trompeterliedes verhallte. Vor ihnen weit in der Ferne tauchte es jetzt wie ein glühend-rother Stern aus dem Wasser auf und kam langsam, be ständig wachsend, näher und näher. Ein durch die Entfernung gedämpftes Glockensignal kündete den von Köpe nick kommenden Dampfer an. Nach wenigen Minuten stieg der schwarz« Rumpf desselben aus den Fluthen auf. Auf dem Verdeck flimmerte ein Heer von Papierlaternen, eine dichtge drängte Menge erfüllte das Schiff. Gesang und fröhliches Leben mischten sich in die Klänge eines an Bord be findlichen Musikcorps, das eine heitere Weise spielte. Das Paar in der Gon del regte siH nicht. Max blickte starren Auges dem nahenden Ungethiim ent gegen. Mit der Linken hielt er das Steuer gefaßt, während er den rechten Arm fest um Agnes geschlungen hatte. Diese umklammerte mit beiden Armen seinen Hals und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Jetzt schwebte die rothe Laterne des Dampfers fast un mittelbar über ihnen, ihr greller Schein fiel plötzlich hell auf die Gon del. Ein schrilles, überlautes, ver zweifeltes Läuten der Glocke ein einziger hundertsttmmtger Entsetzens schrei auf dem Deck des Schiffes dann war Alles vorüber «u« den <?rtn»«rungc« «ine» «Lcneral«. In den Jahren 1860 und 1861 nahm der am 24. Januar 189 L ver storbene General der Infanterie D. Wilhelm v. Grolman als Hauptmtnn im 3. Garde-Regiment z. F. an der ersten außerordentlichen Gesandtschaft Theil, die Preußen nach P-rsicn schickte, und sodann auf der Rückreise an den Kämpfen der Russen mit den Bergvöllern des Kaukasus. Ä>s Er gebniß seiner Reise und seiner Beob achtunqen verfaßte er sodann „Militä rische Aufzeichnungen während eines Aufenthaltes im Kaukasus und in Persien," die aber der O-fsentlichkeit vorenthalten blieben. Neuerdings sind diese nunmehr vom General major Krahmer im „Militär-Wochen blatt" mit einer Reihe von Ergänzun gen u. s. w. herausgegeben worden. Trotzdem sich inzwischen die größten Veränderungen vollzogen, haben sie immer noch erheblichen und histori sch-". Werth behalten, auf den wir aber an dieser Stelle nur hindeuten wollen. Daß es dem Verfasser auch an Humor nicht gefehlt hat. sieht man u. A. an denjenigen Anekdoten, die er üoer du persischen Herrscher erzählt. Wir wählen hier nur zwei aus.deren Wahr heit Her: von Grolmann verbürgt: Mohammer Schah, ebenso bedeutend als Krieger wie als Politiker, sah eines Tages einen zerlumpten Der wiscki in dem Bazar betteln; er rief denselben heran und schlug ihm fol gendes gemeinsame Gekäst vor: sollte am nächsten Vormittag, wenn der Schah mit den Großen seines Ho fes ein feierliches Selam hielt, am Thron erscheinen und um eine Gabe bitten; der Schah werde dann eine be deutende Summe geben und dadurch die Großen des Reiches nöthigen, ein Aehnliches zu thun. Die so gewon nene Summe wollten dann Beide thei len. Am festgesetzten Tage erschien der verschmitzte Derwisch und sammelte die erzwungenen Wohlthaten ein. 5,1 m Abend erwartete der Monarch mit Un geduld den Derwisch, aber vergebens, der schlau- Bettler hatte sich mit seiner Beute aus dem Staube gemacht. Wu thend ließ der gefoppte Schah ihn durch Soldaten auf allen Straßen ver folaen und gestand damit sein- verun glückte Finanzmaßregel öffentlich ein. Der vorige Schah Mehmed v-rur theilte eines Tages «inen Verbrecher zum Verlust beider Ohren und ließ das Urtheil in seiner Gegenwart voll strecken. Der wohlhabende Delin quent verspra» leise dem Scharfrichter 30 Dukaten, wenn er nur die Läppchen seiner Ohren verschnitt. Nachdem dies geschehen, ließ der Schah, der da- Gespräch errathen hatte, den Ohrlosen näher herantreten und erhielt durch Drohung das Eingeständniß jenes Ge sprächs. „Thor, der Du bist," erw! derte der höchste Hort d<r Gerechtig keit. „hättest Du mir die Summe ge boten. so hättest Du beide Ohren de halten können." Besucher der früheren Benediktiner-Abtei Brauweiler können in einem abgrenzenden Theile der ehe maligen abteielichen Gärten auch jene,, merkwürdigen Maulbeerbaum sehen, der, aus den Tagen der O ttonen her. rührend, in seinem fast tausendjähri gen Bestände ein ehrwürdiges Gegen» stück bildet zu dem sast gleichalteriger. Rosenstock an der äußern Chor-Run dring des Domes zu Hildesheim. Wäh rend dieses Gegenstück im alten Sach senlande noch fortwährend grünt und blüht, nimmt es, wie die „K. V." schreibt, den Anschein, als ob der al tersgraue,in seinem gewaltigenStainm mehrmals g-stalt-ne Maulbeerbaum seinem baldigen Untergang- entgegen, geht. Der alt- Baumriese, der nach Größe und Ausdehnung kaum von einem seiner Genossen in Italien übertroffen wird, hat in diesem Jahre zum ersten Male leine Früchte gezet tigt, die er früher in Menge hervor zubringen pflegte. Eine große Zahl von Nebenäste» ist bereits v-rdorrt. Wenn er nun auch in seiner weit aus gebreiteten untern Verästelung noch neue Zweig! treibt, so hat er im letz ten kalten Winter doch derart gelitten, daß. wie gesagt, an seinem Aufkom. inen gezweifelt werden darf. Gewiß wäre es dringend zu wünschen, daß botanische Fachmänner berufen wür den, um den Alten eingehend zu un. terfuchen und Vorschläge zu machen, wie ein weiteres Absterben und Ein gehen dieser pflanzlichen Seltenheil verhütet werden könnte. Noch sei hier Sage geht, es würden schlimme Zeiten folgen, wenn der Maulbeerbaum der Ottonen zu Brauweiler verdorre. Motiv. Mann: „Nun ja, mein Kind, Deine Mutter ist todt. Darüber mußt Du Dich endlich beru higen. Bedenke doch, wie alt sie war!" Frau (schluchzend): „Ach, weißt Du noch, sie sagte immer, sie würde hundert Jahre leben." Mann: „Aber, Kind, das sagte sie nur, um mich zu ärgern." Bedenklich es Symptom. Ein Maurer wird auf dem Bauplatz irrsinnig. Als der Arzt erscheint, fragt dieser die Kollegen des Mau rers, wie sich die Krankheit zuerst ge äußert habe. „Er hat noch nach zwölfe gearbeitet," entgegnet einer ver fallen!" Wahrscheinlich. Feldwe bel: „Ich melde gehorsamst, daß den Füselier Knutschte beim Exercieren ein Herzschlag getroffen hat!" Hauptmann: „Hatten Sie vielleicht gerade „Stillgestanden" commandirt?"
Significant historical Pennsylvania newspapers