S«uts»e»»t«l«achrichl«». Provinz Brandenburg. Ein Kreis von Verehrern des ver ewigten Kaisers Wilhelm 1, will dem selben ein Tenkmal im Park zu Bo delsberg errichten. Das Standbild soll den todte» Kaiser im einsachen Ueberrock darstellen dem selbstge schnittenen Eichenstock in der Hand, den er aus seinen Spaziergängen im Parl zu tragen pflegte. Ein namhaster Theil der Kosten zur Errichtung des Denkmal«, soll bereits von Personen, die dem Verewigten nahestanden, auf gebracht sein, s In Arnswalde der Besitzer der Zündwaarenfabrik, Franz Sachrow —Der hunderttausendste Ein wohner Charlottenburgs ist jetzt da. Es ist ein Mädchen Namens Fried- Elisabeth Agnes Werner. Tochter des PacketbriesträgerS Werner, Kleiststr. 16, Dem Mädchen fällt eine von dem Stadtreth Töbelmann ausgesetzte Prä wie von 309 Mk. zu. Bei der Volks zählung am 1. December 1890 wnrde eine Bevölkerung von 76,873 Köpfen gezählt gegen 42.371 am 1, December 1885. In den letzten 24 Jahren er hielt Charlottenburg also einen Bevöl kerungszuwachs von 23,127 Köpsen 30 pCt—s Der langjährige Stadtrath Bernhard Maywald in Charlottenbnrg. Rechtsanwalt Dr. jur. Joseph Moll in Charlottenburg, der schon s«it lah ren die Rechtsanwaltpraris nicht aus übt, sondern Häusergeschäste betreibt, ist unter der Anklage des wiffentlichen Meineides zu dreijähriger Zuchthaus strafe verurlheilt worden. Von der Strafkammer in Eberswalde wnrde der Lehrer Regener znNeu-Bliesdors wegen Vergehen gegen die Sittlichkeit zu einer Gesangnißstras« von 2 Jahren und 6 Monaten verurtheilt. —Auf dem Bahn hof (Ortschaft Neumecklenburg» brann ten ein Wohnhaus, zwei Ställe und eine Scheune nieder. Der Einwohner Zabel konnte sich nur mit schweren Brandwunden aus dem Hause retten, seine Frau mußte mit Haken ans den Flammen hervorgezogen werden; beide sind inzwischen ihren Wunden erlegen. Die von ihrem Manne getrennt lebende Frau Karoline Braun in Landsberg, welche dem Drehorgelspie ler Hauss die Wirlhschast siihrte, halte dessen sünsjähriges Töchterchen sortge setzt in so unmenschlicher Weise miß handelt, daß das Kind nach sürchterli chen Leiden starb. Das Schwurgericht verurtheilie das entmenschle Weib zu 12 Jahren Zuchthaus. Provi-nz Ost Preuße«. Nicht weniger als vier neue Fabriken sind in Königsberg im Entstehen be griffen. Von der Handlung Frohmann wird mit der Errichtung eines Etablis sements vorgegangen, welches sich mit der Verfertigung von Matten besaßt, die als Umhüllungsmitlel für Theeki sten, Ballen x. dienen sollen. Von der selbe» Firma soll daneben eine FlachS bereilnngsanstalt errichtet werde». Fer ner wird in der Artilleriestraße von Mechaniker Adam in Gemeinschaft mit anderen eine Spielwaaren- und Kar tonagenfabrik erbaut. In der Lizent straße entsteht eine Fabrik zur Erzeu gung von Segeltuch und wasserdichten Plänen, Fahnen und Wimpeln, Schließ lich läßt die Stadt auf dem Hos der Gasanstalt die neue Ammoniak-Fabri« errichten. Provinz We st Preußen. s Fabrikbesitzer Oskar Gramm in Danzig. 112 Der Maschinenbau-Di rector der Werft. Geh. Baurath Bauck. Von der Straf kammer wurde die Kassirerin des „gro ßen deutschen Waarenhauses" Kath. Klemkowski, welche ihre Prinzipale, die Gebr. Frenmanu, dadurch um mehrere Hundert Marl geschädigt hat, daß sie alle Verkansszettel in 91 Fällen wieder als Kassenbelage benutzt hat, z» 1 Jahr Gcsängniß verurtheilt. s Ebenda: Wwe. Luise Förster, geb. Hest, Frl. Laura Stumpf, Krankenwärter Karl Zielke, Frl. Charlotte Mertz, Frau Martha Löwenberg, geb. Konichewsti, Frl. Jenny Fürstenberg, Prediger der Bavtistengemeinde Rodert Röth. s Z» Polnisch-Fuhlbeck der Majorats desitzer Eduard Grads v. Haugsdorf. Ziinniermaiin Albert Klawitter in Deutsch-Krone der Polizei feldst ge stellt. Sohn des Stahnke in Saard a. R. hatte sich von dem Zweige kines Goldregenbaumez ein«j abgezogen; er erkrankte unter Vergif tung Henningen und starb, ehe H lie gebracht werden tonnt«. Provinz Sch leswi g-H olst ein. Die!« Tage hat die Einweihung des liegsdanle staltgesunden. Der pen siouirte Brieslräger Meier ist in Itzehoe im so fetten erreichten Alter von 102 Jahren saust entschlasen. Im Kieler Hafen wurde ein Ruderboot des SchifsS jungen-schulfchissts „Mottle" von dem Dampfer „Helene" aiigerannt. Die in Arzt Dr. Feldman», früher in Rends burg, wegen fahrlässiger Tödtung einer Wöchnerin zu drei Jahren Gesäng niß. Provinz Schlesien. Eine» sast gemeinsamen Tod hat in Landeshut das Maschinenführer Scholz sche Ehepaar erlitten. Der bejahrte, l immer noch rüstige Mann, hatte sich in den letzten Tagen eine Blutvergiftung zugezogen, welcher er erlag. Der Schmerz und Gram über den Verlust hat die Gattin nun so ergriffen, daß zur ewigen Ruhe gefolgt ist. —Die Ent- hüllung des Schubert-Denkmals an der Promenade, zwischen Linden- und Gartenstraße in Liegnitz hat jetzt statt-! gefunden. In Liegnitz: Lolomo tivführer P. Schmie, Zahlmeister Rud. Felfch.Fran Oberstlieutenants. Brunn, geb. Scherbening, Spediteur Karl Leu pold, Kräutereibesitzer E. Berger. In Sirgwitz brannten die Besitzungen des Häuslers Anders und des Stellen besitzers Sommer vollständig nieder. Bei Sommer, welcher Gemeindevor- > steher ist, wurden die Gemeindeakten ein Raub der Flammen. —ln Schleife brannte das Tischler Masula'sche Wohnhaus nieder. Die Eheleute, welche in den oberen Räumlichkeiten des Hauses schliefen, fanden in den Flam- men ihren Tod. s In Oels: Gehei mer Regierungsrath Troschke. Provinz Posen. In diesem Jahre haben die Warthe bei dem Grenzort Pvrgorzelice bis jetzt ungesähr 8» Flöße mit 160 Flößern paisirt. Nach übereinstimmenden Nach richten wird die Zahl der in diesem Jahre zu erwartenden Flöße hinler der des Vorjahres beträchtlich zurückbleiben. Es werden im Ganzen nur etwa 309 Flöße mit ungefähr 600 Flößer» er sämmtliche Hölzer bereits Juni Posen: passirt haben. Eiserne Treppen wer- > den fortan in Bromberg bei Neubauten ? obligatorisch werden. Die Baupolizei ! macht die Ertheilung des Bauconsenses von der Verpflichtung abhängig, statt hölzerner Treppen eiserne Treppen zu bauen, Provinz Hannover. In Hannover wurde vor dem Schwur gericht ein interessanter Kall verhandelt. Es handelt sich »ämlich um den frühe ren MagistralSsecretär Friedrich .Meck bach aus Berlin. Als solcher war er bis 1876 angestellt, verlor aber seinen Posten wegen einer Reihe von Unter schlagungen, die ihm eine längere Ge fängnißstrase zuzogen. Hiernach kehrte er seiner Vaterstadt den Rücken und be trieb dann in Wien. Dresden. Leipzig, Franksurt a. M., München, wo er im December vorige» Jahres verhastet wurde, hier und an anderen Orten das Gewerbe eines Hochstaplers mit eben so viel Energie, wie Talent, denn er trat wie ein vollendeter Gentleman auf, be herrschte verschiedene Sprachen und Dia lekte, während er es zugleich verstand, jede Handschrist nachzumachen, wovon zahlreiche Beispiele vorlagen. Daneben benutzte er jede Gelegenheit, die sich ihm bot. Briefbogen nnd Eouverts mit Firmenstempel. Siegelmarken und Stempel zu stehlen, die ihm selbstver ständlich große Dienste leisteten, und faßt man das Alles zusammen, so sieht man, daß ihm nichts zu einem Hoch stapler ersten Ranges kehlte. Als sol cher hat er denn auch fleißig mit Erfolg gearbeitet, indem er durch» zahlreiche Urkunde,?, im Zusammenhang mit Be trug und Unterschlagung, Kreditinsti tute und Privatpersonen zum Theil um bedeutende Beträge schädigte, ne benbei auch nicht verschmähte, durch die bekannten Kaulions- und Heiraths schwindeleien unbemittelte Personen in schamlosester Weise um ihre Ersparnisse zu dringen. Das Urtheil lautete aus zehn Jahre Zuchthaus nebst den üblichen Nebenstrafen. Provinz Westfalen. Das Stadtiheater in Münster, in welchem vor einigen Jahrzehnten Mei ster Lortzing den Tallstock schwang, ist jetzt von der Stadt an eine Weiß waarensirma als Lagerhaus vermielhet worden. Zum Director der Ge werbebank in Arnsberg ist der Buch- Th. Stein gewählt worden. Durch ein Schadenfeuer ist in Beverungen die Griesbach'sche me chanische Weberei vollständig einge äschert worden. Der bei der Firma G. Krämer in Bielefeld in Stellung gewesene Buchhalter Karl Muller hat sich in der Nähe von „Vienchüngen" erhängt. Der Schneider Julius Schöneseld in Bochnm hatte mit der Tochter der Wittwe schürmann ein Liebesverhältniß angeknüpft und war dann nach Wiesbaden übergesiedelt. Kurzlich lehrte er zurück, um seine Braut zu veranlagen, ihm dorthin zu solgen. Als das Mädchen davon nichts wissen wollte, gab er auf seine Braut, sowie aus deren herbeieilende Schwester mehrere Revolvcrschuffe ab. die letzte Kugel schoß er dann sich selbst in die Brust. Schöneseld starb bald nach sei üer Ueberführung in das Krankenhaus. die beiden Mädchen liegen schwer ver Grenzen hinaus, denn Peller, auch „GiniSschnster" genannt. Halle bestellte Arbeitern zu liefern nach Deutschland, 6OO Schober Roggen, 599 Schober Weizen, 159 Schober Gerste und 159 Schober Hafer, sowie das meiste Wirthschastsgeräthe.— 112 In Hajelbach die ganz jung verhei rathete Frau Marie Petz, und zwar, wie man vermuthet« in Folge Vergif tung von Seite ihres jungen Gatten. Der muthniaßliche Mörder, Johann Petz, sowi' dessen Vater, Michael Petz, der auch ernstlich in die Sache verwickelt ist, wurden verhastet. Der Besitzer Johann Pukl in Robach ist jüngst in Folge einer Arsenik-Vergisiung gestor den. t In Radkersburg Senior des Gemeinderaihs »nd Directionsmitgtted der Sparkasse, Ziminerineister Wilhelm Rothineier. . Provinz Hessen-Nassau. Die Heil- und Pflege-Anstalt Eich berg hat den „Horneck'schen Hof" am Scharsenstein gemiethet und läßt da» Wohngebäude zur Unterbringung von 12 bis 14 weiblichen Geisteskranken Herrichten. In der Gemeinde Kiedrich ficht man nur ungern diese Ansiedlung. Gleichzeitig ist das umgehende Gerücht gemeldet, daß wegeu Uebersüllung der Irrenanstalt Eichderg Geisteskranke ans derselben in Privatpflege gegeven und damit ehemalige Anstattsbedlenstete be dacht werden sollen. —Die Genieinde Verna hat wegen der übersüllten Schu le (über 180 Kmders schon sei: Jahren um Anstellung eines zweiten Lehrers nachgesuchl. Diesem Wunsche isi nun endlich Rechnung getragen worden. Königreich Sachsen. Die städtischen Kollegien in Aue ha ben die Einsührung einer Biersteuer beschlossen. Die Erportsirma Uhle >k Co. in Cappel, früher in Ehemniß, ist in Zahlungsschwierigkeiten gerathen. Die Verbindlichkeiten betragen ca. 679,- 000 M.. denen 120,00» M. Aktiva gegenüberstehen. Für das in Chem nitz zu errichtende Denkmal sür Kaiser Wilhelm 1. sind zur Zeit schon 84,009 Mark vorhanden. Da hierzu noch die Zinsen in Höh- von 4j Prozent jähr lich und die Erträgnisse der Weisbach stiftung kommen, so wächst das Capital jährlich nm etwa 5009 M. und wird in wenigen Jahren die Höhe von 125,090 Mark erreichen. Als Platz sür dieses Denkmal ist nunmehr der Chemnitzer Marktplatz bestimmt, während der kunst volle Saxoniabrunnen, der erst auf den Markt kommen sollte, nunmehr auf dem Roßmarkte ausgestellt wird. Dem Sparcassen-Controlenr Wols'schen Ehepaar in Chemnitz wurden innerhalb weniger Tage sämmtliche vier Kinder im Älter von 12, 10, 6 und 2 Jahren durch die Diphtheritis entrissen. Thüringische Staaten. Großes Aufsehen macht in Altenbnrg der Coiicurs dir Chemischen Fabri. vorm. Beyerlin 6- Schmidt. Die bei den Direktoren Schmidt und Beyerlin sind verbastet worden. Schmidt, ver suchte sich zu vergiften und wurde in das Landtrankenhaus nach Jena ge bracht, wo er jettt gestorben ist. Die Unterbilanz wird auf mindestens 409,- 099 Mark geschätzt. In Kahla starb der in ganz Thüringen bekannte Hotel besitzer Albert Müller. Erhebungen über den Saatcnstand in den Herzog thümern Coburg und Gotha haben sol gendes Resultat ergeben: Angenommen, eine sehr gute Ernte werde mit der Note I, eine gute mit 2, eine mittlere (durchschnittliches mit 3. eine geringe mit 4 und eine sehr geringe mit 5 be zeichnet, io hat im Herzogihum Coburg Winterweizen die Note 1,9; Winter roggen die Note I.I: Klee (Luzernes die Note 4,8; im Herzogthum Gotha Win terroggen die Note 2,4; Klee (Luzerne) die Note 3,1 zu erhalten. Die Som mersaaten sind in Folge anhaltender Kälte und außergewöhnlicher Trocken heit sehr zurückgeblieben. Am 29. Januar I. I. werden es fünfzig Jahre, daß Herzog Ernst seinem Vater in der Regierung solgle. Bis jetzt hat es der Gewerbeverein in die Hand genominen, sür eine würdige Feier des sünszigjäh rigen Regierungsjubiläums des Herzogs Sorge zu tragen: in der Gothas aber giebt man sich schon jetzt der sreudigeu Hoffnung hin, daß Her zog Ernst, wie er sein fünf»iidzwan,ig jähriges Regierungsjubiläum am 29. Januar 1869 hier gefeiert hat, so auch das kommende Jubelfest in Gotha seiern wird. In Gotha beging Herr Fried rich Voigt sein 7vjährigeS Sänger jubiläum als altives Mitglied (erster Tenorl der Liedertafel. s Der Rechtsanwalt und Notar Otto Weiß mann in Koburg. Die vormaligen Inhaber der Firma Jos. Simons Söhne in Koburg wurden wegeu ein sachen Banlerotts zu 6, 4 und 3 Mo naten Gefängniß verurtheilt. Königreich Bayern. s In Deggendorf Prüparandenlehrer Otto Riedel. Die Tochter des Schu sters Johann Benz ii< Diedesfeld, Na mens Maria, erhielt dieser Tage eine Gestcllungsordre zum Militär, da sie unter dem Namen Martin Benz in die geil wurde. In Ansbach wurde das Anwesen des Söldners Joseph Kratzer durch Feuer zerstört. Der Besitzer wollte noch einmal in den Stall znrück, um eine Kuh zu retten. Unterdessen stürzte der Stall ein und Mann und Kuh wurden unter den Trümmern be graben. Der Einweihung der neuen Augenklinik in Erlangen wohnten die Spitzen der Behörden, viele Prosesso r«n und auch auswärtige Notabilitäten, u. A. Geheimrath Professor Dr. von Rothmund von München an. Der Uebergabeakt wurde von dem verdienst vollen Director der Klinik, Herrn Pro fessor Dr. Eversbusch. mit einer inte ressanten Rebe vollzogen. Der Com missionär Alois Friesl von Eichstätt, der von dem Kaiismanne Büschel mit der Beschaffung eines Darlehens aus , eine aus 5099 M, lautende Lebensver sicherungspolice und ein LooS betraut wurde, sür sich selbst aber 1299 'llt. auf die Police ausnahm und das Ejeld > verbrauchte, wurde zu zwei Jahren > Gefängniß — Bezirt-amts- diener Andreas Hsffniann in Fürth ! erhielt am Tage seines 50jährigen Dienstjubiläums die Ehrcnmünze d«g> Ludwigsordens. In der Wallsahrts-' kapelle zu Gaimersheim hatte sich die Gemeinde versammelt, um eine Bet stunde um Regen z» halten. Durch Unvorsichtigkeit entstand ein Feuer und vier Kinder kamen in der allgemeinen Panik nm'S Leben. Mehrere Perso nen wurden verletzt. Endlich gelang es der Feuerwehr, die Gefahr zu besei tigen. Königreich Württemberg. An dem in Aalen befindlichen G»- ourtshaus des verstorbenen Prälaten Pähl wurde eine hübsche Gedeiillasel angebracht, die von der Firma G. Streicher in Wasseralfingen stammt. Dieselbe erhält die Inschrift „Johann Gottfried Pähl erblickte am 12. Juni 1768 in diesem Hanse das Licht der Welt" und ist mit dem wohlgelungenen üieliesbild Pähl s verziert. In Groß sachsenheini brach ein bedenlender Brand aus, der das Anwesen des Oekonomen Schwarz in Asche legte. Als der Bauer Joseph «Schmidt, aus Altheim neulich zum Markt fahren wollte, ging das scheugewordeoe Pserd durch und er wurde so heftig auf die Straße ge schleudert. daß er sosorl todt blieb. 112 In Felldach der Gem-indepfleger Al dingen In der Gemeinde Eybach brach im sogenannten Felsenthal «in großer Waldbrand aus, der über 15 Morgen Hochwald aanz vernichtete und Nachbargenieinden erst nach angestreng ter achtstündiger Thätigkeit gelöscht werden konnte. Der Weingärtner Gotthilf Ma»er in Großheppach fiel so unglücklich vom Dache durch das lose zugedeckte Garbenloch aus die Scheuern lenne. daß er nach wenigen Minuten deii Geist anfgab. Das Wohnhaus 'ind die Scheune des Mittlers Gehring in Hausen brannten total ab. Großherzogthum Baden. Der Stadtrechner Lautenschläger in Karlsruh seierte sein 59jähriges Dienst jubiläum. Vom Großherzog erhielt er die zweite Klasse des Zähringer Löwen- Ordens. vom Stadtrath einen Silber pokal mit einer künstlerisch ausgesühr ten Adresse, von den Beamten und Be diensteten der Stadtverwaltung einen silbernen Taselaussatz und von seinen speciellen Kollegen von der Stadtkassen verrechnung ein Album mit deren Photographien.—Von der Strastam mer wurde der Ingenieur Friedr. Adolf Bühler auS Triberg wegen an dem Bankhaus des Kommerzienraths Schneider versuchter Wechselfälschung zu 3 Jahren und 6 Monaten Gefäng niß verurtheilt. I» Donaueschingen sind drei Wohnhäuser und eine Scheune niedergebrannt, darunter das deS Buch binders 8011, der gegenwärtig auf einer Pilgerfahrt nach Rom begriffen ist. s In Freiburg General-Lieute nant z. D. Sachs, früher Kommandeur einer preußischen Brigade. Von der Mechaniker Norbert Hettich zu II Mo naten Gefängniß und 3 Jahren Ehr verlust verurtheilt. Steiuyauer W. Müller in Grimmelshosen hat sich durch der Grundstein zu «incr nenen katholi schen Kirche gelegt. Das Anwesen des I. B. Sommer in Hofsgrund ist abgebrannt. In Hüsingen hatte Kausmann Wilhelm Fritschi das Un glück in der Dunkelheit in seinem Hofe zu stürzen, wobei sich derselbe so schwer am Kopse verletzle. daß er bald daraus starb. Die Eheleute Placidus Kreu zer in Hüsingen seierten die goldene Rheinp 112 a l z. es anch ihn, denn auch er wollte ein einiges und sreies Deutschland. Als später die Reaktion eintrat, fiel ihr Reither zum Opfer. Er wurde feines Amtes entsetzt, so daß er im Kampse »in die Enstenz eine Kohlenhandlung in Spe:>cr gründete, die rasch ausblühie Ücbcrlragung verschiedener Ehren ämter. Dem Diakonisjenhaus zu speier wurde von den Eheleuten Hein 40jährige treu geleistete Dienste das Ticnstauszeichnungskreuz I. Klasse ver liehen. s In Albisheim a. Psr. der in der ganzen Psalz wohlbekaiiiile Uhrenhändler Jakob Pfaff, ein gebo rener Schwarzwälder. In Asselheim wurde Karl Eibel 111. in einem was sergefüllten Gerbloche todt aufgefun den. Mecklenburg. 112 Der Rentner Karl Pingel in Schwerin, der frühere langjährige Be sitzer der Bischossmühle. Wegen wie derholter Soldatenmißhanolnngen wur den in Schwerin verurtheilt die Unter ofiiciere Heiden und Schneeberg zu je 2j Jahren, ein anderer Unterossicier zu einem Jahr Gefängniß. In Folge Baufälligkeit des RaihhanSgebäudes in Dömitz soll dasselbe in nächster Zeit einem gründlichen Durchbau unterzo gen werden. Aus dieser Veranlassung fchulhaufe untergebracht. Der Apo thekergehilse Tham in Feldberg hat sich vergütet. j In Goldberg der Lber amiSrichler Wilh. Rassau, früher Amt- Goldberg ernannt. Oldenburg. Das Denkmal in Oldenburg für den verstorbenen Herzog Peter Fried- > eich Ludwig wird am 6. Juli, an dem Tage, an welchem vor 79 Jahren der lungen die Gebielsabtretung bezw. Ausgleichung an Preußen bei Bant behnss Erweiterung von Wil helmshaven sind jegt z»i» Abschluß gelaugt, so daß sie noch im lausenden Landtag komme». t I» Cloppen burg der beliebte Arzt Dr. Wehage. Während die Frau des Arbeiters Ull mann in Delmenhorst Feuer anzuina che» versuchte, erplodirte die zu Hilf« genommene Petroleum - Flasche. Die Frau sowie ihr Ijjähriges Kind stan den sofort in hellen Flammen und er litten so schwere Brandwunden, daß beide nach kurzer Zeit ihren Qualen erlagen. Schweiz. Im Bezirk Einsiedeln sind pro 1893 .»> Ganzen 11!« Wirthschaftspatente gelöst worden oder eins auf rund 79 Einwohner, während die Gemeinde Lachen, welche keine Wallfahrer in Rechnung zu znhen hat, auf kaum 50 Einwohner schon ein Wirthspatent aus wohiier schon ein Wirthshausschild aus gehängt ist.—Wie man erzählt, hat der als Korporal in der Jnfanlerie-Rekru tenschule in Aarau sich befindliche Jo hannes Minder von Niederdorf bei einem Urlaubsausflug nach Bern den großen Glocke im dortigen Münster 17 Mal mit beiden Armen in die Höhe ge hoben ; mit einem Arm hob er densel ben drei Mal. Der muß echles Mark in den Knochen haben. In Tiesen lasten wurde die seit dem Hochwasser von 1888 verschüttete St. Petersquelle, ein dem Selterser Wasser ähnlicher Säuerling, wieder gesaßt.—lm Wet tinger Weinberg hat man die Wahr nehmung gemacht, daß die letzthin er frorenen Reben fcho» wieder ausge schlagen haben und bereits vierzöllige Schosse treiben. Dasselbe wird auch aus Baden gemeldet. Einem Bürger der thurgau:schen GemeindeWallenwyl- Stirnach wurde letzthin das 25. Kind getauft. Man schreibt aus PariS, Einige Pariser Aerzte, die ein medizi nisches Fachblatt herausgeben, sind ans den Gedanken versallen, in den Tagen nach den« bevorstehenden französischen Nationalsest, vom 15. bis 26. Juli, eine internationale Preisschan von Kreisen und Greisinnen, die' das 90. Jahr zurückgelegt haben-, zu veranstal ten. Drei Preise werden ausgesetzt: dem bezw. der Aeltesten, dem oder der Gesündesten und dem oder der Geschei testen. Die Bewerber erhalten freie Fahrt und werden in Hotels auf Ko sten des KomiteS verpflegt. Sie wer den im Palaste der sreien Künste, in Sälen, nach zunehmendem Alter grup pirt, den Besuchern der Ausstellung Rede stehen und die Geheimnisse ihrer Makrobiotil enthüllen. Im letzte» Saale gelangt man zum bezw. zur Aeltesten. dem König oder der Königin des Festes. Nach der Voltszählung vo» 1886 sollte Frantreich 299 Hun sion ergab jedoch, daß Viele unter die ser Zahl sich „älter gemacht" halten, als sie wirtlich warein unter, den 20.« desand sich sogar eine Dame von 31 halten. Die Ziffer redu.irte sich aus 8», dnrunter ein Mann mit 116 Jah ren in TarbeS und eine Frau von 112 dem „Greiientongreß" würd.' wohl der am 2. April 1793 geborene Dr. de Boissy führen, der seil mehr als 70 Jahren die ärztliche Praxis in Havre ausübt und noch sehr rüstig ist: am 28. v, M. hieli er einen wissenschaft lichen Vortrag in Paris und erntete lebhasten Beifall. Man schreibt aus Dä uemart - Die Frauenbewegung in Dä nemark bat in den letzten Jahren einen großen Ausschwung genommen. Wir tende Mittel oerfügt und ein eignes Blatt: „Was wir wollen," heraus gibt. Man findet hier nicht nur Frauen fine dänische Dame zum ersten Male sie Würde eines Doktors in der Philo sophie. Es ist ein Fräulein Anna Hude, die im hiesigen ReichSarchive seit mehreren Jahren angestellt ist und ver schiedene historische Werke sie macht Geschichte zu ihrem Hauptstudium veröffentlicht hat. Eine andere junge Dame. Fräulein Schau, Tochter eines Arzles in Jiltland, hat in diesen Tagen ihre Prüfung als Pharmazeut bestan den und will hier eine Apotheke eröff nen. Auch im Handwerke sind unsere jungen Damen thätig. Ein junges Mädchen hat kürzlich ein Gesellenstück als Tischler gemacht und ist zum ersten Male ofsiciell als Mitglied des Tischler- Verbandes ausgenommen. Sie ist vor einigen Tagen nach Chicago gereist, um die amerikanische Tischlerei zu studiren. Ihr Gesellenstück, ein präch tiger Bücherschrank. über den alleSach weist der Orlowsche Tragiker mit einer ausdrucksvollen Geste aus den Zug und sagt im höchsten Pathos „Schonet hin. Schauet A»e, deren Augen nicht von Thränen erblindeten! Schauetaus vor Euch die Veterinäre die Leiche Be lisars,,Er hatte .Veteranen" sagen wollen. Recht anmuthige Sce - i nen haben sich unlängst im Pariser Gemeinderath abgespielt. Die eon in der betreffenden Sitzung mit den „Brutalitäten der Polizei" anläßlich der Mai-Feier, und socialistische Ge je ein Polizist einen Faiistschiag gibt, so mache ich den Polizei-Präseien da für verantwortlich und haue ihn. Gcmeindcrath Grebanval: Ich wit'de dem Agenten einfach die Frejjc z^rfcht-»- durchgewallt werden. (Bewegung.) Polizei - Präsect Loze: Die hestige Sprache des Herrn Picau ist mir gar nicht unangenehm: sie läßt mich erra then, was die Polizei-Agcnien Alles zu hören bekamen. Gemeinderath Pi cau- Ich habe gesagt. Herr Polizei- Präsect, und ich wiederhole, daß ich entschlossen bin, Ihnen die Hiebe zn rückzugeben, die Ihre Agenten mir >er ber: Nicht wir werden hier den Platz z» räumen haben, sondern Sie. Ge meinderath Grebanval: Man wird am eine männerähnliche Engländerin, wird man sagen. Keineswegs. Eine Fran zosin und sogar eine Pariserin, eine Würden, walzen sehen. Unsere tapsere Landsmännin ist ihrem Manne, dem romandichtenden Nomaden, nach Asrika mitgenommen. Einer unserer Abon nenten schreibt uns, daß er dem Klee blatt 1500 Kilometer von der Küste be gegnet ist. ES zog den Niger hinauf, in heiterster Laune und trefflicher Ge sundheit, ungeachtet der Entbehrungen und Strapazen. Damit wird zur Re hadilitirung des Sudan ein Anfang gemacht." Wir wollen hierzu noch be merken. daß Paul Bonnetain unter den jüngeren französischen Naturalisten der begabteste» aber auch der kühnsten einer ist. Eines seiner' Werte, in welchem er mit betlemmcnder Unerbittlichkeit die entsetzlichen Folgen eines tieseingewur zelten Lasters schildert, veranlaßte sei ner Zeit ein Einschreiten des Zuchtpoli zeigerichts, und doch hätte gerade diescs Buch mit der eindringlichen Warnung schränkt sich nicht mehr daraus, mit dem Messer ei» IranlhasteS oder schädliches Organ zu entsernen, sondern sie fucht des verloren gegangenen einfügt und einheilen läßt. Darauf beruht die von Professor Gluck, Direktor der chirurgi schen Abtheilung des Kaisers und Kai serin Friedrich-Kinder - Krankenhauses in Berlin, eingesührke Methode der Fremdkörper - Implantation und Ge webszüchtung. Derselbe hat ans die sem Wege künstliche Sehnen und Muskeln „herangczüchtet" und künstlich« Knochenplombeii sester den Hautdecke glatt ein, und die junqe Dame erfreut sich des seltenen Kunst produktes bereits seit lt Jahren ohne jede Störung. Einige „Repara — Bei dem Brande in dem unweit des Fernpasseij gelegenen Dors Nassereith iTiroll sind 42 Häuser, von kleineren Objekten abgesehen, nieder- Ei» 44 Jahre alte» Weib, die Tochter verlausen haben. Der Schade» an den Gebäuden wird aus 150,999 sl. ge schätzt. in welche Summe der Mobilien schaden nicht eingerechnet ist, Ueder die Entstehung deS rapid uni sich grei senden Brandes ist noch nichts bekannt; einige nehmen Brandlegung an. Um 2 Uhr Nacht« fuhr die Post von Reutti unterbleiben. Die Brandrölhe war weithin sichtbar und wurdi selbst m Innsbruck wahrgenommen. Der tragische Selbst-, mord des Dichters und, fabnk-Firma Stör BroS. Up per Zhamesstreet. Er wurde in Deutsch land erzogen, hinterläßt Gedichte uut» den. Stör war tief religiös, glaubt» aber an das Recht zum Selbstmord. In feiner Tasche sanden sich zahlreich« Abschiedsbriese an Freunde in Teutsch land. Kurz vor dem Selbstmords schrieb er einen pkantastischeii Bnes an einen Freund in Leeds, in welchem eS! heißt: „Wir lebten glücklich zusammen, im Schatten des Todes sast. vom 12.Z Mai. dem Vorabend meines ttieburts? der Nciiur, sern von der Thorheit und dem Wahnwitz der Menschheit. Nie» inals gab es ein edleres Weib als meine, Frau, sie verstand mich nnd lebte ii» und durch mich," Stör und ieine Gat-! ti» lebten seit Anfang Mai in Cauter bury. Seine Frau kam anscheinend aus Bochum, nach ihrer vorherigen Briesadreste zu schließen. Sie war sehr jung, verstand kein Englisch, weinte Anfangs viel, spielte Klavier, meist melancholische Stücke. TaS junge Ehepaar hat den Selbstmord höchst me thodisch ausgcsührt. Beide Leichen lagen nebeneinander aus waldumgebe ner Anhohe mit der Aussicht auf das Flußthal. Neben ihnen lagen ihre Hüte, ein Regenschirm und ein Spa zierstock; daneben einig« mit Trauer flor umwundene wilde Rose». gung der Erde werden, wie Dr, Krigar Menzel in der letzten Sitzung der Phy sikalischen Gesellschast zu Berlin berich lele, aus Kosten der Akademie der Wis senschaften seit 1884 Versuche über die Schwere angestellt. Die Anziehung, welche ein Körper seitens der Erde er fährt. soll mit derjenigen verglichen werden, welche ein fremder Körper, in diesem Falle ein Bleiklotz von nicht nie, Niger als acht Kubikmeter Größe, als» beinahe 2999 Cenlner Gewicht, auf ibn ausübt. Von anderweitigen Versuchen, welche man disher zu demselben Zweck gemacht hat, unterscheidet sich die ge genwärtige Methode dadurch, daß sie die beiden Kräfte durch dire.te Wägung mit einander vergleicht. Das Labora torium, in einer Kaiematte zu Span dau gelegen, hat den Vortheil, möglichst erschütterungsfrei zu sein. Auch in anderer Beziehung werden die größten Anstrengungen geniacht, Störungen zu vermeiden: so wird der Zeiger der Waage von einem Nebenzimmer aus mittels eines Fernrohres abgelesen, da mit durch die Nähe des Beobachters ieine störende Aenderung der Tempera tur oder dergleichen entstehe: um ein Rosten der Apparate zu hat man zwei große Bleipfannen, von je einem Quadratmeter Oberfläche mit Schwefelsäure gefüllt, welche die Feuchtigleit aus der Luft absaugt. Die Wage selbst hat bei einer beiderseiti gen Belastung von einem Kilogramm eine Genauigkeit von einem hnndertstel Miligranim. Sie hat ans jeder Seite zwei Wagschalen, von den jedes Mali die untere vermittelst eines etwas mehr als zwei Meter langen Drahts an der oberen hängt. Leg» man ei» Kilo grainstück in diese untere schale, so ist es.dem Erdmittelpunkte näher und wird solglich stärler angezogen, als wenn man eS in die obere legt. Am deut lichsten tritt diese Differenz zu Tage/ wenn man etwa zunächst die linke un tere und die rechte obere, dann die link» obere und die recht untere benutzt. Die Waage wird sich zuerst »ach links, sodann nach rechts neigen. Ter Unterschied, welchen die Herren Krigar-Menzel und Richarz g-jundew haben, beträgt etwa 6j Aus ver», schiedenen Gründen weicht der beobach tete Werth von dem theoretisch berechne ten etwas ab. soll nun der lichuug den oben erörterten Unterschied! annähernd aufheben, sodaß sich sein Einfluß unschwer wird bestimmen >a!en. oaß die lammenden Neidenernten in Europa und Asien in Ouantität so wohl wie in Qualität diejenigen im vorige» Jahre übertreffen werden. China erwartet einen sehr reichlichen Erlrag. und dieser Umstand hat die Eingeborenen veranlaßt, viele Con tracte zur Ablieferung in Europa von TialleeS und TaysaamS während der Monate August-September einzugehen., Auch in Japan anticipirt man eine ver mehrte Produktion von 69,999 Ballen mehr zur Verschiffung nach Europas nnd Amerika als im vorigen Jahre. In Italien. Frankreich, Spanien und der Levante wird die z» erwartende Ernte, wie man glaubt, um 19 bis lS Prozent größer sein als im vorigen Jahre. Die Aussichten sind sehr er muthigend. Dem „Pester Lloyd" isb ein Briescouvert zugeschickt worden, welches einen glänzenden Beweis für die guten Posteinrichlungen in Ka merun gibt. Es wurde nämUch in Budapest am 15. Mitrz ein Briet unter der Adresse: „Herrn Alexander Spitzer, Komarom", recommandirt aufgegeben,i Der Postbeamte, der otiendar die »na», rische Ortsbezeichnung nicht kannte und nicht wußte, daß Komarom soviel wie Komorn bedeute, fertigte diesen Brief nach Kamerun ab. Das Couoert trägt Poststempel von Avricourt vom 17. März, von Liverpool vom 25. März und von K<"»erun vom 25. April. In Kamerun wurde dann un ter Komarom die nähere Bezeichnung .Ungarn" gemacht und mit dieser Di rektive ging der Brief wieder nach Un garn zurück, wo er am 5. Juni in Ko morn glücklich an seinen Adressaten gelangte. 7
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