2 »en <?rinn«ri»na«n »e« Wür sten von «»van. Folgende Erinnerung an d«n ver- Porbtnen Fürsten Kamill Rohan auf Sichrow in Böhmen veröffentlicht der jßegifseur H. Gran« in der „Schles. Ztg.": „Als ich im Jahre 1850 am Deutschen Landestheater in Pragenga- Mirt war. blühte dort noch stir Kunst !und Künstler die schöne, goldne Zeit. Man spielte noch jeden Abend vor -ieinem Parterre wenn auch nicht von Königen so doch von Fürsten, Gra lsen und andern hohen Persönlichkeiten ver Aristokratie, imd durch die soge mannten .Stammlogen" des Theaters, Mielche von diesen Herrschaften ange- wurde. Die Art und Weise, wie ich die persönliche Bekanntschaft Sr. Durch laucht machte, ist so originell, daß sie jwohl verdient, erzählt zu werden. Jn gangen war, so mußte ich vom Direktor gedrägt, bereits am dritten Abend in Viktor Hugos Drama: „An die geniale Marie Frey. Das Stück schlieft mit einer hochdra .matischen Scene, in welcher Rodols« !der ThiSbe nach ihren Worten: .Ich habe sie getöbtet! Morde mich!" sein Messer in die Brnst stößt. War es nun die große Erregung des Spiels oder hatte ich die Kopswundi berührt, genug, das weiße Schlepp kleid, welches '.'Hary Frey an jenem Abend trug, war plötzlich grell mit Blut bespritzt, während ich das blin> "kende Messer noch in der Hand hielt. Die Auslegung oes Publikums bei die sem Anblick war unbeschreiblich, denn Jeder hegie die Ueberzeugung, ich hab« die so beliebte Darstellerin, die ihrer Rolle gemäß mit einem Aufschrei zu lßoden gesunken war, wirklich erstochen. jVoller Bestürzung erhob sich das Pub likum, indem es nach einem Arzt ver langte und Regisseur Ernst schrie, den Vorhang herunterzulassen. Die Ver bindungsthüren wurden ausgerjssen, !die Logenbesitzer und andere Jniimc des Hauses stürmten einsetzt auf die Bühne und entrissen mir die Waffe. Allen voran, gefolgt von, Höchstcon;- mandirenden Grafen Clam-Gallas >int! .dessen Kck,».n-- Fürstin ilollörtdc Prinz Rohan, der bleich tnid zit ternd mit lwvrlen auf mich zu- „Mörder! Was haben «i« -.gethan!" und mich dabei so als könnte ihm der Attentäter entsprin gen. Es war wirklich ein inisches Bild, das näturgemit« nur von kurzer Dauer sein konnte, denn ein Arzt, der bald aus dem Podium er schien. zeigte, daß die Theilnahme des Publikums an ein» salsche ge ilangt war; er verband mir mein« Mehrer« Wochen mußte ich da? Zim mer hüten und empfing während dies-» 'Zeit Gelegenheit, die Theilnahme dei Prager Publikums kennen zu lernen. Namentlich war es Fürst Rohan, de, sich täglich nach meinem Befinde» er kundigen ließ und dem Rcconvaleszcn» Frühling. Der erste warme Sonnenschein Dringt wohlig in mein Herz hinein. Ach Alles aus der Erde lügt Selbst Liebe. Treue. Freundschaft trügt. Das Einzige, das Wort uns hält, Ist das Ergriinen dieser Welt. So füg' ich mich und zittere nicht. Nur in des Frühling« junger Pracht, Herr, stoß mich nicht in Todesnacht. Bei derßesichtigung des Gras Mottle - Regiments No. 38 in mandeur v. Lignitz richtete dieser-an die Manttschasten die Fra»e: „Kinder, iwas würdet Ihr inachen, wenn im Ge secht Eure Osficier« und Unterofficier« iveggefchosien worden wären?" Sofort trat ein Gefreiter der 5. Compagnie vor die Front und rief: .Kameraden, «unsere vorgesetzten sind gefallen, solgt meinem Eommando!" Und mit .Hur rah" ging es vorwärts. Ueber diese prompte Antwort war der General so «eine Tochter Heiratyen, worauf? Sie besitzen doch nichts?" .LH, Herr Kommerzienrath, ich besitze doch das Herz Ihres Fräulein Tochter." nichts; bin ich Ihr Schwiegersohns Herr Rath, so hab' ich ja genügend Kredit!" Erstens und zweitens- Wachtmeister- „Weiß Er schon, wie der Lieutenant Heißt, der dort geht?" Pekrut: „Schmidt heißt er, Herr Wachtmeister!" Wachtmeister: .Schafskopf, erstens beißt er von Schmidt und zweiten« isters gar nicht." »«xanlsch« «ach». Von L. A. Lalreutz. Kurz nach Ausbruch des Bürgerkrie ges führten mich Geschalte nach dem im Osten von Teras gelegenen Städkchen E., dte mich nöthigten, dort einige Wo chen zu verweile». Zu jener Zeit waren die Verhältnisse in E. gerade nicht d« angenehmsten Art. Der Ort war klein und das Ge schäft hing größtentheUs von den »in liegenden Plantagenbesitzern ab. di« jetzt durch die Aushebung der Sklaverei sehr in ihren Verhältnissen zurückgekom men und sich noch nicht in die neue Lag« der Dinge geschickt hatten. , Von den jüngeren Generationen war ein nicht geringer Theil durch das Kriegsleben sehr verwildert und hatte sich ein Rowdy-Elemeirt herangebildkt, gegen welchen sich die Behörde als zu schwach erwies und welches thatsächlich die volle Gewalt in seiner Hand hielt. Am Tage nreiner Ankunft befand sich das Städtchen in großer Anfre- Bürger der Stadt, der Advo.at Mur phy, war von einem dieser jungen Bur schen, Namens Jack Rivers, erschossen worden. Derartiges gehörte in C. nun gerade nicht zu den Seltenheiten, aber in die sem Falle verliehen die näheren Um stände, sowie die betheiligten Personen der Sache eine größere Wichtigkeit, wie man sie sonst den Schießereien, die ge wöhnlich durch Streitigkeit beim Trunk oder Spiel entstanden, beizulegen pflegte. Jack River« war der Sohn eine« ehemaligen wohlhabenden Pflanzer«, der aber schon vor dem Kriege einen nicht geringen Theil seines Vermögens d«rch leichtsinnige Wirthschaft einge büßt hatte. Sie Befreiung der Silo- meistens auf Borg, gefüh^ geworden wäre». Sie war jetzt fort gezogen, und nur Jack zurückgeblieben. Arbeiten hatte der junge Mann nie gelernt und hielt es auch mit seiner Ehre als .Weißer" unverträglich. Er war als „Gentleman" geboren, und die Welt schuldete ihm die Existenz eines solchen. Seine Talente bestanden im Reiten, Schießen und Kartenspielen, und das letztere sicherte ihm jetzt sei nen Unterhalt, er war Spieler von Profession. Als ein iiiefehlender Pi stolenschütze hatte er sich einen zw«ifel yaften Ruf erworben, in dem sich die Scheu und der Abfcheu der übrigen Bürger fast gleichzeitig ausdrückte. Zu dem stand er an der Spitzt einer An zahl gleich gestimmter und gearbeiteter Burschen, deren Ausschreitungen und Verbrechen gegenüber die Behörde sich als machtlos erwies. Allerdings waren diese meistens gegen ihres Glei chen gerichtet und die ruhigen Bürger dachten sicherlich, je mehr von diesem Gesindel sich gegenseitig bei Seite schaffe, je besser. Die Gerichtsverhand lungen waren in diesen Fällen leerer Schkük'qeivesen. häufig sogar ganz un> terb'seben. ES war dadurch ein eingerissen, der eine sast vollständig -Nichtachtung der .Gesetze Heute vie Sache ander«. Mur- war einer der angesehensten Bür ger der Stadt. Wie er mit Rivers zu sammengelommen, war Allen ein Räth sel. da Plätze, wo Letzterer sich für ge wöhnlich aufhielt, von dem Advokaten stets vermieden wurden. Auch lag kein wahrscheinlicher Grund sür die That vor. Sie war in der Office Murphy s geschehen, ohne andere Zeu gen. als den Thäter und sein Opfer. Rivers hatte eine Bande von 2l> bis 80 seiner Trinkgenossen um sich ver sammelt, die bis aus die Zähne bewaff net, erklärten, sie würden es nicht dul den, daß ihrem Kameraden ein Haar gekrümmt werde; Rivers selbst behaup tete, in Selbstvertheidigui'g gehandelt zu haben, erklärte sich auch bereit, vor dem Eoroner zu erscheinen und seine Aussagen zu machen, wer e« aber wa gen würde, ihn zu verhasten, versuche e« aus Gesahr seines Lebens ; und bis jetzt hatte keiner der Beamte» Muth Ich ging mit einem Bekannten hin, uni der Coroners-Untersuchung beizu- MordeS, statt. Die Leiche des Ermor nicht berührt werde» durste. Ter Todte war ein stattlicher, trotz seiner vorgeschrittenen Jahre noch schö- Schluchzen die Gestalt. „Bella Murphy, die Tochter des Er- Bh dl b "I ck Zuschauer gelommen, in Wirklichkeit eine Schutzwache für ihren Kumpan bildeten. Sonst wäre» nur wenig« Bürger anwesend, die Furcht vor dem Rowdy-Element schien die meisten zu rückgeschreckt zu haben. Tie Art und Weise, wie der anwesende Sherisf sich mit Rivers und seinen Genosse» unter hi«lt, zeigte deutlich, daß dieser Frie densbeamte sich lieber aus gutem Fuß mit dem Gefürchteten hielt, also von Gerechtigkeit zu Holsen war. Jack Rivers war ein schöner Man», dem man die Rohheit und Lasterhaftig keit, die man ihm nachsagte, nicht aus de« erste» Blick ansah. gegriffen und leinen Gegner getödiet. „Mr. Murphy,' so schloß er seine Er zählung, „hat zuerst geschossen; dort steckt noch seine Kugel in dem Thür psosten. Ich vertheidigte einfach mein Leben, als ich ihn niederschoß." Die Kugel im Thürvosten erwie« diese Behauptung allerdings als rich tig'u der Antwort. Mittlerweile hatte sich verschieden, hier der Cherub, dort der gefallene Slchn der Hölle. Ehe Rivers antworten konnte, war Bella Murphy on den Tisch herange treten und sagte mit fester Stimm«: antworten. Jack Rivers hatte es ge wagt, um meine Hand anzuhalten, und mein Vater wies ihn mit den Wor ten ab, daß er seine Tochter lieber todt, denn als dir Gattin eines Spielers sähe." Einen Augenblick zuckte es wie Wet terleuchten über River s schöne Züge, doch hatte er sich rasch gefaßt und fragte fast spöttisch: „Und verdiente denn dieses „Wag niß", das ich gerne zugestehen will, eine Antwort aus der Pistole? Ist es ein todeswürdiges Verbrechen, Sie. Miß Bella, zur Frau zu begehren? Ich räume ein, was die Tame sagte," fuhr und frage die anwesenden Herren! ob diese Biite dem Gegner ein Recht gab, mein Leben zu bedrohen?" Jack's Freunde glaubten durch ein beifälliges Gemurmel ihre Zustimmung geben zu müssen, während der Coroner und seine Jury verlegen zu Boden blickten. Mir schien es, als ob sie ei nerseits froh wären, einen Ausweg aus dem unangenehmen Handel zn sehen, andererseits schämten sie sich wohl, sich eine« so durchsichtigen Deckmantels zu bedienen, denn daß Rivers noch etwas gesagt, was den Zorn des Advokaten so gereizt hatte, um zur Pistole zu grei f«n, tonnte sich Jeder denke», wenn auch kein Beweis dafür vorlag. Ich mag die Leute vielleicht zu hart beur theilt haben, sie waren sämmtlich Fa milienväler und Rivers und sein« Band« übten ein« Art SchrcckNsherr schast über die ganze Gegend au-Z. Nur Murvbn lsand nicht unter diesem Einfluß. Sie ichüit ü'.!.s zag hafte Bedenken in dem Schmerz der letz aufgerichtet, niit funkelnden Augen, trat sie dem Mörder ihres Baters ent- d ch betrachte wie n ii t dte und Beleidigilng. Wer seid Ihr? Jack Rivers, daß Ihr es wagt, die. Auge» zu einem anständigen Mädchen zu er heben? Ich fürchte mich nicht und sage es Euch offen ins Gesicht, daß Ihr ein Auswurf der Menschheit seid, eine Schande Eure« Landes und Eurer Na- Ein Mann hätte diese Worte nicht ungestrast gegen Jack Rivers brauchen dürsen. Auch jetzt erblaßte er vor in inilch eingesogene, fast knechtische Ga lanterie gegen das weibliche Geschlecht drängte einen Ausbruch derselben zn- M n hätten,' s d seW. te Die Entscheidung des Coroner« ließ nicht lange auf sich warten. Sie er klärte den Mord als Selbstverlheidigung und sprach Frank Rivers srei, was die ser niit einer leichten Verbeugung hin nahm und sich mit seinen Freunden entsernte, um im nächsten Bar-Room durch einen allgemeinen sreien Trunk, aus Rivers' Kosten, die Freisprechung zu seiern. Auch wir Uebrigen entfernten uns, die Tochter mit dem todten Vater allein an der Thür stehen, um die nöthige Bestellung entgegen zu nehmen. Miß Bella hatte während des Verdicres kaum ihr Haupt erhoben, es schien sie weniger zu befremde», wie mich. Je denfalls kannte sie ihre Mitbürger bes ser. Als ich aver später noch einmal an dem Haust, wo jetzt die Leiche aus» gebahrt lag, vorüberging, sah ich das Freigebigkeit Jack Rivers abgalt Das Begräbniß des' todten Advoka : ten war ein sehr großes. AIS der Zug , die Schenke passirtc, in welcher Jack R>- Ein allerdings unverbürgtes Gerücht -«rzählte, daß er vor seiner Abreise doch noch wieder kine Annäherung an Belle Murphy gesucht und, gegen alle Er wartung, nicht ganz 112« ichroff zurück gewiesen wurde, als man erwarten durste. Noch am letzte» Abend seiner Anwesenheit wollte man Beide zusam men gesehen haben, eine Behauptung, die von Wenigen geglaubt, von den Meisten aber bezweifelt wurde. Bald »ach Rivers Abreise verschwand indessen auch Bella Murphy, angeblich um sich zu Verwandten in den Nord schichte gerieth in E. nach und uach in Vergessenheit. Es mochte ungesähr ein Jahr nach dem eben geschilderten Ereigniß sein, als mich Geschäste nach einer kleinen Stadt war ein Rendezvous sür Cow boys, Fuhrleute, weiche Fracht nach «iiiem nahe gelegenen Fort gebracht hat ten, und anderen Leuten, die die Ta audere Freud:», als Trinken und Spie len hatten. Selbstverständlich war ausreichend dafür gesorgt, diese beiden Begierden zu befriedigen; für eine» Mann meines Schlages aber war es das trostloseste Nest, das es geben lonnte, und nachdem ich meine Ge schäfte beendet hatte, sehnte ich mich da nach, den Platz so schnell wie möglich wieder verlassen zu können. Das war aber leichler gewünscht wie ausgesührt, die nächste Gelegenheit ging erst in 24 Stunden, und ich mußte notbgedrungen noch ein« Nacht und einen Tag in dem verwünschten Neste ausharren. Ich saß auf der Gallerie des einzi gen Hotels, wo man für schweres Geld herzlich schlechtes Essen und noch mise rableres Quartier erhielt. Eine Nacht aus der Prairie würde sicherlich angr nehnier gewesen sein, als in diesen Bet ten, die wahre Brutanstalten sür Wan zen und ähnliches Ungeziefer zu sein schienen, aber die Unsicherheit der Ge gend, in Bezug auf Indianer, verbot ein solches Nachtlager bei „Mutter Grün", wie ich es sonst immer diesen Hotels, ich weiß nicht wie dielten Gra des vorzog. Dem Hotel gegenüber befand sich ein Bar-Room, in dessen Seitenzimmer mehrere Spiel-Tische aufgestellt wa ren. Ich habe kein Verständniß für die Leidenschaft des Spiels, und konnte es nie zu etwas höherem, wie zu einem gewöhnlichen Spiele SechSund fechszig bringen, und meine Bekannten spielen auch dieses nur im verzweisel sten Falle mit mir, nämlich wenn die Lanaeweilc gar zu brückend wird und absolut leiit anderer Mitspieler aufzu treiben ist, denn sie erkläre» sämmtlich, ich spielte über alle Beschreibung schlecht. Ich selbst habe kein Urtheil darüber, da aber meine Bekannte» sämmtlich glaubwürdige Leute sind, inliß es wohl so sein. In der Noth frißt aber der Teufel Fliegen und mich hatte bereits am vo rigen Abend die Langweilt und das Bedürfniß, die nach meinem Blute dür stenden Wanzen so lange als möglich auf ihr Schlachtopser warten zu lassen. blieb, der trotz aller Aufmerksamkeit nie in die Mysterien das Montespiels ein drang und nie verstehen konnte, w«s- und wo ich ihn gesehen. Erst nachdem ich den Speisesaal verlassen hatte, fiel es mir ein, daß es Jack Rivers gewesen, den ich wieder gesehen hatte, was mir der Wirth auf Besragen auch' bestä tigte. Rivers hatte sich in d«M einem Jahre sehr z» seinem Nachtheil verändert. Die Rohheit, die seine Handlungen be kundete, sich aber früher unter einer glatten Außenseite verborgen hatte, war nunmehr an s Tageslicht getreten. Das Gesicht war ausgednnsen und von jener unreinen Rothe, di« deutlich zeigte, unentreißdar in den Klauen hielt. Dies ersuhr ich auch vom Wirthe. Derselbe erzählte mir ferner, daß Rivers dort bereits denselben wenig beneidens werthe» Ruf besäße, der ihn aus der Heimath vertriebe». Man fürchtete ihn, aber selbst seine Kumpane hegten keine Zuneigung zu ihm. denn im trunkenen Zustande, und derselbe war gesährlich, wie seinen Feinden. „Er stirbt noch einmal in seinen Stieseln," schloß der Wirth seinen Be richt, „denn einmal findet er doch seinen nachgeweint werden. Seine einzige Aussicht ist, daß ihn der Schnaps noch früher zum Teufel schickt." für ihn intcressiren. vor »igen Wochen eine Dame hier es siel »ns Alle» auf, daß sie allein reiste und sich einige Tage hier aufhielt—aber dennoch war sie eine richtige Dame, schön wie ein Bild nnd verdammt stolz, die erkundigte sich sehr angelegentlich nach JackHiivers. Wie dieser nun in das Speisezimmer trat und die Tame sah. wurde er ganz bleich, was bei sei nem rothen Gesicht sehr häßlich aussah, denn es war mehr blau als weiß, aber die Tame ging ganz freundlich auf ihn zu uud redete ihn an. Sie sprachen nachher noch mehrere Male lana« l«ite »nd iagle aus Besragen: es sei seine Braut, Miß Bella Murphy, und in einigen Wochen würde sie wiederkom sich an einen solchen Lumpen wegwerfen wollte." junge Bursche, wie unschlüssig, aus der jVeranda stehen blieb, ans welcher, außer Hm, nur ich anwesend war; die übrigen Gäste befanden sich im Schank zimmer, das Zeichen zum Abendbrot erwartend. schaft zu wünschen, denn nach einem flüchtigen Blick aus meine Person, setzte er sich an das entgegengesetzte Ende der Veranda aus einen Stuhl und starrte vor sich hin. Jetzt erst fiel mir die Kleinheit seiner Hände und Kliße, so wie die eleganten Formen seiner kaum seiner Stirn zu wischen, und ich sah ein feines, aber blasses Gesicht, aus dem ein paar duiille Augen mich verstohlen und wie erschreckt anblickten. Es war aber ein Augenblick, denn drückte er den Hut wieder sest auf die dunklen Locken und drehte seinen Stuhl so, daß er mir uud der Thür den Rücken zu kehrte. In dem Gesichte und der gan zen Figur war aber etwas Bekanntes, das ich schon früher und unter anderen Umständen gesehen. Der ältere Mann kam bald wieder heraus, ging auf feinen jugendlichen Begleiter zu und sprach leise zu diesem. Dann gingen Beide ins Haus. Gleich daraus wurde das Zeichen zur Abendta fel gegeben und ich ging auch hinein. Am Tische fand ich indessen nur den al teren Mann, der sein Mal schweigend verzehrte, ohne die übrigen Gäste zu be achten. Nachdem das Abendessen vorüber, ging ich wieder aus die Veranda. Ei» junger Mann stand an einem Pfosten gelehnt und diese« Mal fiel d?r heil« Schein aus der Thür auf sein Gesicht. Täuschte mich meine Phantasie oder sah ich recht? Das Gesicht war dasje nige B. lla Murphys! Hatle ich sie selbst oder eine» Mngeren Bruder vor mir? In dem Augenblick, wie ich hinaustrat, wandte der junge Mann sein Ciesicht wieder ab und trat seitwärts ins Dun- Ile. Dann trat sein Begleiter heraus und nnch einem kurzen, im leisesten Flüsterton geehrten Gespräche, ginge» Beide ins «pielh.ius hinüber. Jetzt war meine Neugierde geweckt. Hatte ich recht gesehen oder mich ge täuscht ? War es Bella Murphy, was beabsichtigte diese Maskerade? Ich konnte der Versuchung nicht wider stehen und folgte den Beiden in das Spielhaus. ES war dort ziemlich dieselbe Gesell schaft, wie am vorigen Abens versam melt. Jack Rivers saß an seinem Montetisch, vor ihm lag?» die Karten und die auigehäuste» Silberthaler, so wie ein tleiner Haufen Goldmünzen. Daneben lag sein unzertrennlicher Ge jährte, sein Revolver. / ES dauerte einige Zeit, bis ich mich Surch die den Tisch umdrängende Men engs in sehr bescheidener Weise, auf die vor Jack Rivers liegend.'!! Karten ;u setzen. Die beiden Fremden waren ebenfalls an den Tisch getreten, der ältere stand grade dem Bankhalter gegenüber und legte eben einen Silberthaler aus eine der Karten. Hinter ihm stand sein Gefährte, dem Bankhalter verborgen, doch ich tonnte has blasse, schöne Gesicht deutlich sehen und je mehr ich es be trachtete, je unzweifelhaster wurde mir Indessen nahm das Spiel seinen ruhigen Fortgang. Plötzlich ries der Fremde mit lauter Stimme: be trügt!" Rivers fuhr auf und griff nach feiner Wafse, während sein Gegner genbticke krachte ein Schuß und Rivers stürzte blutüberströmt zu Boden. Der junge Mann hatte zwischen den Armen seines Gesährten hindurch geschossen und fein-Qpfer sicher getroffen.—Jetzt Bella Murphy, die den Mord ihres Va ters gerächt hatte. Altes dieses ging so überraschend schnell vor sich, daß es kaum den vier ten Theil der Zeit einnahm, den es nimmt, es zu berichte. Ich war wohl der Einzige, der gesehen, wer den hatte, rasch besonnen, die Wafse aus der Hand seines jugendlichen Begleiters genommen. den deswegen zu belästigen. Die Kugel war Roberts in's Auge gedrungen uud hatte seinen augenblick liche» Tod herbeigeführt. Di« beiden Fremden machten leinen Versuch, sich der Verhaftung zu ent liehen. obgleich ihnen Gelegenheit ge nug geboten wurde. Ich de.,ab mich in das Hotel zurück, da ich leine Lust verspürte, Zeugniß abzulegen. srei. Im Hotel sprach ich noch einmal mit Bella 'Murphy, «wie stand in ihrer Mäiinerkleidiing aus der Veranda, und .Ich fürchte auch keinen Verrath," Alles bclanut haben, wenn man mich gefragt hätte. Mein Oheim meint« indrssen, es wäre am einfachsten, selbst in die Hand zu nehme». Dazu mußte ich aber Rivers sicher machen, denn zur Zeit des Mordes hatte ich noch nie eine Pistole in der Hand gehabt. Ich wollte auch nicht in der erslen Auf nicht der Zufall mir mein Rächeramt abnehme» würde. Ein Jahr hatte ich ihm Zeit gegeben; gestern jährte sich der Todestag meines Vaters und ich habe nun meine Pflicht erfüllt. Wäh rend der Zeit habe ich nieinen Absehen gegen River« unterdrückt. Ich duldete es, daß er sich in meine Nähe drängte und hörte seine Liebesbethenerungen schweigend an. ihn so in dem Glauben lassend, daß ich ihn schließlich doch noch erhören würde. Mehr noch, ich suchte ihn hier ans, wo mich Niemand kannte, denn ich fürchtete, er möchte vor der Zeit ver schwinden, und versprach ihm, die Seine zu werden, wenn er bis einen Monat von jetzt noch hier bliebe. Er ging in die Falle und blieb. Während dieser Zeil lebte ich bei meinem Oheim, der eine Farm bei W besitzt und übte mich im Pistolenschießen, bis der von mir selbst bestimmte Zeitpunkt her angekommen. Mögen Sie mich ver dammen oder nicht, ich fühle, daß ich recht gehandelt habe und würde ruhig die Folgen meiner That auf mich neh men. Da mein Oheim aber freigesprochen ist, mag es für Alle außer uns ein Ge heimniß bleiben. In diesem Augenblick kam ihr Oheim heran. Sie reichte mir die Hand zum Abschied, beide bestiegen dann ihre be reitstehenden Pferde und ritten davon. Im Vorbeireiten grüßte mich Bella noch einmal, ernst, aber freundlich. Ich habe nie wieder etwas von ihr gesehen noch gehört. Eigenthümlichkeit«»» eine» Herzogs. Vor Kurzem wurde des Herzog» August von Gotha-Altcnburg gedacht, des gestirnten Himmels darstellen soll, zeigt die Verehrung des Fürsten für Napoleon: Sonne und Mond tragen die Züge des Korsen. Die Hosgesellschast hatte häufig unter den schonungslosen Scherzen d'S Her zogs zu leiden. Eine Gräfin S., die lancht bei ihr erschien, weigerte sie sich staudhast, dasselbe anzunehmen, und der Diener erklärte endlich, in diesem Falle habe er Auftrag, die Sendung an Comtesse B. zn befördern. Das Packet hatte einen kostbaren türkischen Shawl einhalten, und die Gräfin war .Von dem guten, den die Frau Hos räthin E.... (die Gattin des Hosin tendantenj zu trinken pflegt." Die Fahne des Bataillons Golha war aus dem Residenzschlosse Frieoenstein in und es war Vorschrift, mußte. Eines TageS lautete aber die Antwort des Fürsten: „Die Fahne ab holen? Nein, das erlaube ich nicht, sie nien einmal seine Fahne verloren. Den vorhandenen Bildern nach muß Herzog August ein schöner Mann mit seinen, ausdrucksvollen Zügen und Sterne blickend darstellt. steht: .Schützer des Rechts, von de» Mii.e» qeliebt und der Grazien Zögling." Preisfrage. Ist es besser, ein Geizhals oder ein Verschwender zu sein? —Ein Verschwender. Warum? Er kann sich besser». Wann? Wenn der letzte Pfennig beim Teufel ist. An« Papa Wrangel« Rittmristerzeit weiß der Enkel eines längst verstorbe nen Wrangel - Kürassiers lolgende Ge schichte „Mein seliger tuS durch und durch, der durch seine losen Streiche mehr im Arrest als auf freiem Fuße gewesen ist. Als die Zeit herannahte, da« er mit stinem Regi me»! ins Manöver rücken sollte, ließ ihn sein Rittmeister, der spätere Feld marschall Gras Wrangel, zu uch lvm men und sagte ihm: „Kerl, wenn Du Dich doch li.'ber kranl melden wolltest. Gestern erst aus dem Loch gekommen, wirst Dil die Strapazen im Manöver »och niHt ertragen." Für meinen Großvater war das ein Wink mit dem Zaunpfahl, er simutirte Stiche in der Lunge, wurde aber vom Rcgimentsarzt als Flausenmacher erkannt und sür gesund befunden, da dort, wo mein Großvater Suche haben wollte, solche gar nicht denlbar waren. Ermahnt, alle Allotria zu unterlassen, versprach er sich zu halten, uud in der That ließ er sich den» auch während des Manö vers lange nichts zn Schulden kommen, bis er mit seinem letzten Quartier geber, einem filzigen Bauern, der die Kürassiere sehr schlecht bewirthete, we gen »langclhajter Verpflegung in Streit gerieth und sich vornahm, dem geizigen Patron einen Streich zu spie le». Als die Eskadron am anderen Tage in aller Frühe alarmirt wurde und sich bereits auf der Landstraße befand, galoppirte querfeldein ein Bänerlei» gerade auf den Rittmeister zu und machte diesem die Anzeige, daß ihm die bei ihm eiiiynartirt gewesenen Kürras siere seine beste Pferdedecke entwendet hätten. Graf Wrangel war über die Beschuldigung seiner Leute höchst ent rüstet, es kostete ihn viel Ueberwindung, sich nicht sofort an dsn frechen Ver leumder zu vergreisen; um diesen aber sogleich zu überführen, datz seine Ver dächtigung grundlos sei, ließ er die Eskadron hatten uud absitzen und visi tirte dann im Beisein des Landmannes Mann und Roß. Nachdem die Besichtigung beendet war, ohne daß man die gesuchte Decke fand, wurde der deschämte Bauer nicht gerade sanft entlassen, unlßwciter ritt man dann im Trabe dem Rendezvous zu, um den durch diesen Zwischenfall hervorgerufenen Zeitverlust wieder ein zuholen. Wer aber beschreibt das Er staunen des gestrengen Herrn Rittmei sters, als-ihn beim Appell der Heer Oberst, mit kritischen Blicken musternd, lächelnd fragte: „Sagen Sie mal, mein lieber Rittmeister, was habe» Sie denn eigentlich unter Ihrem Sattel liegen, das Sie heute so ungemein hoch erscheinen läßt?" »Zum Teufel, nichts, Herr Oberst!" platzte Gras Wrangel heraus, während sich die Augen der vor der Front haltenden Offiziere und der hinter diesen postirten Mannschast aus den grimmig drein schauenden Grafen richteten, der nun erst entdeckte, daß sich außer seiner eige nen noch eine zweite Pferdedecke unter feinem Sattel defand, aber durch leine Ein Blick, der zu sagen schien: „Wagt's nicht zu lachen!" ließ das leise Gekicher verstummen und bewog den Streich ausgeheckt, den Burschen des Rittmeisters dazu bewogen, die Satte» lung des Wrangcl'schen Rosses einem zujagen, die bewußte Decke unter die des Rittmeisters legte. Der wohl ein zig dastehende „Spaß", welcher sür die Uebelthäter leicht sehr verhängnisvoll hätte werden können, da man sie bei nahe des Dieb tahlS angeklagt hätte, brachle ihnen eine strenge Arreststraf« ein. Wrangel soll später über die Ge schichte herzlich gelacht haben. Di« »röß« inacht «» nicht ««». Ihr Mündchen ist wohl zart und klein, aus! Ihr Händchen ist wohl schlank und sein. Doch wenn es schlägt dann gibt«» au« ! Devot. Seine Durchlaucht der regierende Fürst besucht bei Gele genheit der hundertjährigen Jubelfeier Ichastliche Cabinet von dem betreffen den Fachlehrer geführt. Seine Durch laucht zeigt auf einen schwarzgrauen Stein und sragt: „Was ist dos, Herr Prosessor?" „Das ist ein Stück Lava, Durchlaucht!" gibt dieser zur Antwort. „Brennmaterial, nicht ter. worauf der Professor sehr sinnreich antwortet: .Allerding«, Durchlaucht, Arennmatcrial.... das heißt, man könnte Lava auch al« Br«nnmat«rial verwinden, aber aber si« br«nnt nicht!" N « it>. Bautr lin eine Kunst handlung tretend): .Ich mochte gerne ein paarßilder haben." Kunsthänd- Bilder sein?" Bauer: „Die Bilder den, die sind mir aber zu nun dachte ich, daß Sie vielleicht s»lche ahn liche Bilder hätten. Roman pH rase. Er ver schloß den Mund Helenen« mit einem Kuß, welcher noch drei Tage später auf ihrer rechten Wange sichtbar war. Gedankensplitter. Ta del mußt Du begründen können; lobst Du, erläßt« Dir der Gepriesene gern
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