Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 29, 1892, Page 4, Image 4

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TliMsten und größte» Schiffen der Welt.
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visnst.
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Comfort und Verpflegung wie auf den Hamburg.
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Wm. F Kiesel. Kl 5 Lackawanna Ave.
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Sonnabend», Dienstags und Mitt
wochs von Bremen.
Sonnabends, Dienstags und Mitt
wochs von «ew^
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deck«- und zweiter CaMte Passagiere gebaut,
haben hohe Berdecke vorzügliche Rentiiation
Oelrichs^Cii^^^
Wni, K. Riesel, KIS Lackaivann Ave.,
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Oldenburg, April 2N. Zuni l. Juli t 3
Dresden, 27. „ 8. „ 2U.
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«exeril «ge-Ie». S «»«Ii», «nm. «,« »«et.
E.D. Neuffer S2B Lackawanna Avenue,
wm. Z. Kiesel. Sl5 Lackawanna »v«^
Seranton Wochenblatt,
Office: Sil Lackawanna Avenue.
Eubseription ?2 vl) jährlich
Nach Deutsch land. portofrei 250 „
Die de« „Woche».
Wvchen-Rundschau.
Ein wichtiger Markstein in der Ge
schichte der Ver. Staaten ist die Er
schließung von mehreren Indianerreser
vationen, welche viele Tausende von
Ackern umsaffen, für die Weiße Ansiede
lung. Es sind dies einmal die Reser
vationen der Wahpeton» und Siffeton-
Jndianer am Lake Traverse in Dakota
und die Reservationen der Chcyenne-
und Arapahoe-Jndianer im Jndianer
gebiet. Die Indianer selbst sind durch
Separation eines Theiles der Lände
reien und individuelle Zuweisung von
Grundstücken zu Eigenthum abgefunden
worden.
Schon seit Wochen lauerten Taufende
von Buhmern, deren Ungeduld kaum
durch ein starkes Aufgebot von Bundes
truppen gezügelt werden konnte, an der
Grenze, um sich dann beim Schlage der
Mittagsglocke über die Ländereien,
welche die Cultur noch nicht berührt
und keines Weißen Fuß betreten hatte,
zu ergießen. Doch sollen die Erwar
tungen, welche die Buhmer von der
Vortrefflichkeit des Ackerbodens gehegt,
erheblich herabgestimmt worden sein.
Großeniheils bestanden die neuen Kolo
nisten, wie üblich, nicht aus soliden
Farmern, sondern aus Glücksrittern
und Abenteurern.
Eine Einwanderung bedenklicher Art
rüstet sich übrigens von Canada her zum
Einmarsch; es sind Chinesen, welche
nur aus den Ablauf der Chinesen-Aus
schließungsbill, den 6. Mai, lauern.
Doch wird der Congreß wohl rechtzeitig
Maßregeln ergreifen, um die schlitzäugi
gen Mongolen arg in ihren Hoffnungen
zu täuschen.
Unsere auswärtigen Beziehungen
lassen auch nicht die geringste Trübung
des politischen Horizonts erkennen, und
diesem Umstände ist es wohl zuzuschrei
ben, daß der Congreß den Forderungen
der Regierung gegenüber, unsere Flotte
in Kriegsbereitschaft zu setzen und mehr
Schlachtschiffe zu bewilligen, taub ist.
Nur einen einzigen Stahlkreuzer ver
mochte Marinesekretär Traey herauszu«
pressen, und man könnte mit Variation
eines bekannten Reimes sagen:
Kein Geld, kein Schweizer,
Kein CMe, kein Kreuzer,
Wäre das Hauscomite mit seinem
Bericht über die Tracy'schen Forderun
gen nämlich vor völliger Zerstreuung
der chilenischen Kriegswolke fertig ge
worden, hätte das Haus noch unter dem
frischen Eindruck der damaligen patrio
tischen Beklemmungen gestanden, so
wäre wohl Bericht und Abstimmung
ganz anders ausgefallen. Nur ei»
Kreuzer! Man denke!
Ein sehr zweifelhaftes Gerücht, das
nur der Vollständigkeit wegen registrirt
werden soll, spricht davon, daß die In
sel San Domingo—schon früher be
kanntlich das ersehnte Ziel der Grant'-
schen Politik und sein Schmerzenskind
zugleich von einer Privatgesellschaft
unter Protectorat unserer Regierung
angekauft sein soll.
Der Senat beräth in geheimer Sitz
ung über die von den Regierungen der
Ver. Staaten und Englands gemachten
Vorschläge zwecks einstweiliger Rege
lung des Robbenschlages im Berings
meer, d. h. bis zur Abgabe der Ent
scheidung des internationalen Schiedsge
richts. Herr Blaine und der deutsche
Gesandte von Holleben haben die Ex
emplare des Verlagsrechts-Vertrages
zwischen Amerika und Deutschland aus
getauscht. Italien schickt uns seinen
nach dem New Orleanser Blutgericht
abberufenen Gesandten Baron Fava
wieder, nachdem der Conflikt beigelegt
worden.
Durch Erwählung Murphy Foster's
zum Gouverneur von Louisiana hat die
Antilotterie-Partei einen wichtigen Sieg
gewonnen.
Einen Ausstand—den ersten dieser
Art—haben die zu einer Union zusam
mengetretenen Mitglieder des Redak»
tionsstabs des New Aorker „Morgen
Journals" zwecks Ausbesserung des Ge
halts und Ferienbewilligung inscenirt.
Der „Ferschteliller" Most ist nach
Verbüßung seiner einjährigen Gefäng.
nißstrase auf Blackwells Island, New
Dort, entlassen und von seinen Freun
den festlich begrüßt worden.
Im fernen Venezuela ist die Furie
des Bürgerkrieges enisiffelt. Präsident
Palacio lst nach anfänglichen Erfolgen
bei Truxillo gegen die Rebellensührer
Arranjo und Crespo neuerdings von
den Aufständischen unter Mora bei
Puerto Caballo geschlagen worden, wo
durch sein Ansehen eine empfindliche
Schlappe erlitte» hat.
In Kalifornien hat man heftige Erd
stöße verspürt.
In Texas und im Jndianergebiet
sind viele Felder verhagelt.
Zu Mount Arlington, Penn., ist eine
Pulvermühle aufgeflogen, wobei sieben
Arbeiter getödtet wurden.
Zollbetrügereien—leine Seltenheit in
New Aork—diesmal jedoch unter Theil
nahme höhere Zollbeamten, wirbeln mal
wieder viel Staub aus.
Je näher der erste Mai, der Arbeiter
tag. heranrückt, desto höher steigt die
Unbehaglichkeit der europäischen Regie
rungen. Bedarf es doch kaum der Pro
phezeiungen politischer Falbs, um dieses
„Verbrüderungsfest der Arbeit" als ei
nen kritischen Tag ersten Ranges er
scheinen zu lassen. Namentlich in Frank
reich wartet der Bourgeois zitternd und
voller Angst der Ereigmffe, die da kom
men sollen.
Der Eizdynamitarde Ravaolt mit
seinen Blutthaten und Explosivattenta-
ten, die er „im Dienste und zur Glorie
der Anarchie" ausgeführt hat, die im
mer häufiger aus dem schönen Nachbar
lande Spanien über die Pyrenäen her
über dröhnenden Dynamitexplosionen,
die Nachricht, daß nicht weniger als
zwei Millionen Socialisten am Maitage
in ganz Frankreich ausmarschiren wer
den, jagt den Mann der blassen Furcht
Himer den Ofen, läßt ihn die lächer
lichsten Vorwände ersinnen, um sich uM
den Geschworenendienst gegen den ent
setzlichen Ravachol zu drücken. Wenn
der Arbeiter „sind umschlungen, Millio
nen !" singt, so lrgt der Bourgeois das
ganz anders aus und fürchtet für seine
Schätze und sein Leben.
In Deutschland sieht man dem pro
phezeiten Ungewitter mit mehr Ruhe
entgegen; man hat trotz der kürzlich«»
Krawalle und der Hetzreden der „Jun
gen" mehr Vertrauen zu dem gesunden
Sinn der Arbeiter und mißgönnt ihnen
den Ruhetag keineswegs. Die Gefahr
der drohenden Reaktion ist nach dem
Fall des Schulgesetzes beseitigt, und es
klingt beinahe wie ein Hohn, wenn die
Universität Greisswald den „Minister
der Mißverständnisse", Vater des todt
geborenen Schulgesetzes und Major a.
D. Grafen Zedlitz jetzt post testum
zum Ehrendoktor creirt!
In England wurden acht Menschen
im Gedränge zu Hampstead bei London
zu Tode gequetscht.
In Spanien wurde der Pfarrer
Marti von Anglesina am Charfreitag
in der Kirche von einem ehemaligen
Soldaten, Alsina, ermordet.
Adolf von Luxemburg ist in seiner
Hauptstadt unbeliebt geworden, wie aus
dortigen Ruhestörungen zu schließen ist.
Friedrich Bodenstedt, der weltbe
rühmte Dichter der Mirza-Schaffy-Lie»
der, ist in Wiesbaden gestorben.
Beim Brande eines Miethshauses in
St. Petersburg sind neun Menschen
umgekommen.
Di« Situation.
Daß olle beim Bauhandwerk beschäf
tigten Professionisten Forderungen auf
verminderte Arbeitszeit bei gleichem
Lohne gestellt haben, die am 2. Mai in
Kraft treten sollen, ist an dieser Stelle
bereits erwähnt worden, wie auch, daß
sie jedenfalls aussichtslos sein werden
(mit vielleicht ein paar Ausnahmen),
weil weitaus mehr Handwerker als Ar
beit vo.handen sind.
In einer am Montag Abend abge
haltenen Sitzung der Baumeister wurde
beschlossen, die Forderungen der Arbei
ter zurückzuweisen. Die Einleitung und
der Beschluß lauten wie folgt:
In Erwägung ziehend den gegenwärtigen ,
zu berücksichtigen; deshalb sei es
B es ch lo s sen, daß kein Mitglied dieser
gelegt zu haben.
John Benore, Präsident.
Zame« Tollin«, Sekretär.
Mit dieser Erklärung haben beide
Theile, Arbeitgeber wie Arbeiter, ihren
Standpunkt klar und deutlich dargelegt.
Erstere haben als Gewerks-Unionen
erklärt, daß sie vom L. Mai an neun
stündige Arbeitszeit und zehnstündige
Löhne verlangen, oder im Weigerungs
falle die Arbeit niederlegen; während
letztere jede Anerkennung irgend einer
Union verweigern.
Man müßte blind sein, um nicht sehen
zu können, daß die Furcht vor Arbeiter
wirren viele davon abgehalten hat,
projektirte Bauten in Contrakt zu ver
geben, und daß infolge dessen schon sehr
viele Handwerker müssig herum gehen.
Das plötzliche Fallen der Prämien in
Bauvereinen zu einer Zeit, wo dieselben
steigen sollten, liefert allein schon den
Beweis, daß Baulustige zur Vorsicht
geneigt sind.
Dazu kommt noch die Flauheit in
allen anderen Branchen; das Kohlen
geschäst liegt darnieder, in den Eisen
werken herrscht nur die halbe Rührig
keit; in allen Theilen der Stadt ist
Realeigenthum um fünfzehn Prozent
billiger zu verkaufen, als vor zwei Jah
ren, was dazu beiträgt, die Miethen
herab zu drücken. Dagegen hat der
Stadtrath bereits erklärt, daß er dieses
Jahr die höchst mögliche Steuer aufer
legen wird; und man darf sicher sein,
daß Staat, County und Armenbehörde
darin nicht zurückstehen werden. Unter
diesen Umständen kann man kaum sechs
Prozent aus dem Eigenthum heraus
schlag n und leiht lieber das Geld aus.
Alles zusammen genommen, können
wir nicht sehen, wie unter den jetzigen
Zeitumständen etwaige Forderungen um
Lohnerhöhungen eine Aussicht auf Er
folg bieten können, und wir fürchten,
daß sich die Arbeiter wieder, wie schon
oft, durch übel berathene Agitatoren
verleiten ließen. Wir wollen durchaus
nicht entscheiden, ob die Forderungen
gerecht oder ungerecht sind wir sagen
nur, daß der Zeitpunkt dazu nicht un
günstiger hätte gewählt werden können.
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TboS. T. Horney,
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Da« deutschiPublikum ist freundlichst el»
geladen,.r»uspnchen , « Z,.flieh.
Hans und Hof.
Der Farm«r uad seine B«d«utung
für d«n Staat.
Wohl kein Stand ist von solcher Be
deutung, so unentbehrlich, wie der des
Farmers. Fast alle», was wir zu un
serem Lebensunterhalt gebrauchen, er
halten wir durch ihn. Er liefert uns
das Fleisch und Gemüse, wie das Korn
für unser Brot. Die Wolle seiner
Schafherde oder seiner Baumwollpflan
zung bildet den Rohstoff unzähliger Ar
tikel; aus dem Flachs, den er baut,
webt der Weber da« Leinen, und sein
Zuckerrohr oder Rüben verwandeln
hunderte von Fabriken in Zucker. Kurz,
er ist der Produzent einer Menge von
Rohstoffen, denen Tausende von Roh
stoffen ihr Ent- und Bestehen verdanken,
welche Millionen von Menschen beschäs
tigen. Mit Recht kann also der Far
mer auf einen Beruf stolz sein.
Hiermit ist aber seine Bedeutung und
sein Nutzen noch lange nicht erschöpft,
denn er ist es auch, der das unkultivirte
Land dem Handel und der Civilisation
erschließt. Er ist der Pionier, der un
erschrocken mit Spaten und Hacke be
waffnet in die Wildniß eindringt, und
obgleich zehnmal zurückgeschlagen immer
wieder vordringt. Wie den Soldaten
in der Schlacht nicht der Tod seiner Ka
meraden schreckt, so fürchtet auch der
Farmer nicht den Tod, der ihm an der
Grenze der Civilisation in hundertfacher
Gestalt entgegenstarrt. Und gerade
vom deutschen Farmer muß man rüh
men. daß er der fleißigste, der genüg
samste und beste Bearbeiter der Wildniß
ist, daß er zähe die Scholle vertheidigt,
die er sich mühsam erobert hat, und
sollte es ihn selbst sein Leben kosten.
Was das Blut für den Körper, das
ist der Farmer für den Staat. Ist un
ser Blut mangelhaft und krank, so wird
der ganze Körper in Mitleidenschaft ge
zogen, und dasselbe ist es mit dem
Staat, der nicht genügend Landwirthe
und Bauern hat. Er wird kränker, d.
h. seine finanziellen und wirthschaftlichen
Zustände werben schlechte sein. Dage
gen wird der Staat, der eine bedeutende
Landwirthschakt betreibt, auch meistens
geordnete pecuniäre Verhältnisse haben
Und darum wollen wir wünschen und
hoffen, daß die Farmer in den Ver.
Staaten weiter kräftig blühen und ge
deihen mögen, und daß die deutschen
Landwirthe auch fernerhin ihren Genos
sen mit leuchtendem Beispiel »orange
hen.
Schädigung der Pferd« durch zu
frühe« Anspannen.
Der Pferdezucht wird große Auf
merksamkeit geschenkt, indem meistens
nur edle Hengste zur Zucht verwendet
werden, und darf man im Allgemeinen
mit den Erfolgen wohl zufrieden sein.
Doch tritt vielfach dabei ein Fehler zu
Tage, dessen Beseitigung jeder Pferde
liebhaber wünschen muß, nämlich der,
daß man die jungen Pferde zu früh, oft
sogar mit zwei Jahren, zu schweren an
haltenden Arbeiten benutzt. Wenn es
nun auch sehr schwierig ist, das genaue
Lebensalter und den Ausbildungsgrad
des Pferdes zu bestimmen, bei welchem
dasselbe ohne Nachtheil für die Entwicke
lung zum Arbeiten benutzt werden kann,
so darf doch wohl als sicher hingestellt
werden, daß man durch nichts den jungen
Pferden mehr schadet, als durch zu frü
hes starkes Arbeiten. Wenn selbst von
Anfang an gut genährte Fohlen mit
drei und sogar drei und einhalb Jahren
noch nicht voll ausgewachsen sind, des
halb also nicht zu schweren, wohl aber
leichten Farmarbeiten vortheilhaft zu
benutzen sind, so ist das Arbeiten von
jungen zweijährigen Pferden, besonders
wenn nicht eine vorzügliche Pflege vor
ausging, vollständig zu verwerfen.
Wird bei drei Jahren schonend, unter
gehöriger Berücksichtigung der Leist
ungsfähigkeit der Thiere verfahren, so
mögen leichte Arbeiten dann sogar als
sehr wohlthätige Körperübung dienen
und die weitere Ausbildung des Körpers
sördern. Bei Thieren von zwei Jahren
dagegen darf man solches als ein siche
res Mittel betrachten, dieselben in kurzer
Zeit total zu verderben. Häufig ent
schuldigt man vorzeitiges Anspannen
damit, daß die Thiere groß, kräftig und
übermüthig seien, klagt dafür aber re
gelmäßig bald über Spat, Gallen und
über verkrüppelte Füße. Und wird zu
dem dann bei der Fütterung, namentlich
auch beim Tränken, nicht mit der größten
Aufmerksamkeit verfahren, so ist eS mit
der Gesundheit und deren voller Ent
wickelung in kurzer Zeit geschehen.
Daß viele Züchter mit den Ergebnissen
ihrer Zucht so unzufrieden sind und mit
Recht, da sie nur verkümmerte Thiere
erzielen, die kaum einen Geldwerth ha
ben, hat gerade in dem Vorstehenden
seinen Hauptgrund. Würde man stets
bedenken, daß daS in der Jugend gut
erhaltene Thier sich sicher vollkommener
entwickelt und seine Brauchbarkeit mei
stens bis ins späte Alter hinein behält,
während das schlecht gezogene schon
nach kurzer Zeit unbrauchbar wird, so
läge die Sache bedeutend besser. Doch
allzu ängstlich braucht man bei der Auf
zucht nicht zu verfahren: da« Tier früh
einzugewöhnen, ist empfehlenswerth,
nur muß man sich nicht täuschen und
den bewiesenen Eifer für Kraft nehmen.
Winke für Gemüsehändler.
Der Handel in ,einen Gemüsen ist
für den Gärtner ein höchst profitabler,
wenngleich auch mit vielen Schwierig
keiten verbunden, und verlangt ein ge
wissenhafte« Studium der Eigenthüm
lichkeiten der verschiedenen Gemüsesor
ten. Schon mancher hat eine Gemüse
gärtnerei angefangen und hat in den
ersten Jahren Mißerfolg gehabt, weil
er den Boden und die klimatischen Ein
flüsse auf die jungen Saaten oder Setz
linge nicht gekannt hat. Wir können
beinahe mit Bestimmtheit sagen, daß
dieS bei jedem Anfänger der Fall ist;
darum soll man aber den Muth nicht
verlieren, denn die Ersahrungen, die
ein Gärtner in einem Jahre sammeln
kann, sichern ihm den Erfolg im nächsten.
In den großen Städten ist der Mangel
an schönen, frischen Gemüsen manchmal
sehr fühlbar; man erhält wohl alle
möglichen Sorten, doch sind dieselben
minberwerthig und vielfach alt und welk.
Wir hier in den nördlichen Theilen der
Vereinigten Staaten finden wohl den
ganzen Winter südliche Gemüse aus
dem Markte, doch fehlt demselben das
feine Aroma des Einheimischen. Es
wird noch viel zu wenig Sorgfalt auf
die Cultivirung des Spargels und der
feineren Sorten Frühgemüse verwendet,
die dem Gärtner ein schönes Stück Geld
einbringen müssen, wenn er dieselben
frisch auf den Markt bringen kann.
Die sogenannten Mistbeete, die für den
Anbau von Frühgemüsen von größter
Wichtigkeit sind, müssen richtig gehand
habt werden, um starke und gesunde
Pflanzen zu erzeugen.
Man wählt sich im Garten ein war
mes und geschütztes Plätzchen in südli
cher Lage, und legt hier das Mistbeet
an. Die Kosten sind nur gering, ebenso
ist der Verlust an Zeit ein kleiner.
Hier zimmert man sich einen viereckigen
Kasten, dessen Breite ungefähr 4 Fuß
betragen soll, die Länge ist beliebig,
man muß sich da nach Raum, Material,
etc. richten, über welche man verfügt.
Die Hintere Breitseite macht man ca.
L 4, die vordere ca. 20 Zoll hoch, und
den Kasten so, daß er mit der niedrige»
Seite nach Süden steht. Auf die Ober
seite nagele man je nach Bedürfniß
mehr oder weniger Latten, welche die
Fenster, Strohmatten »c. zu tragen ha
ben, die den Kasten bedecken.
Zur Erwärmung des Mistbeetes be
nutzt man am besten frischen Pferdedung,
den man lose in den Kasten hineinschüt
tet, bis die nöthige Höhe erreicht ist, und
deckt dann den Kasten sorgfältig mit
Fensterläden, alten Teppichen, Brettern
und dergleichen zu. Nach Verlauf ei
niger Tage wird der Dünger anfangen
zu dampfen, und muß man dann die
Decke etwas heben, damit die Hitze ent
weichen kann, worauf der Dung gleich,
mäßig niedergetreten wird. Es ist ge
nügend, wenn die festgetretene Dünger
lage eine Höhe von lU bis 14 Zoll hat.
Um das schnelle Erkalten des Kastens
zu verhindern, häuft man an den 4 Sei
ten frischen Pferdemist und tritt ihn fest.
Die Stärke dieser Umlleidung muß ein
Fuß breit und so hoch wie der Kasten
selbst sein. Jetzt bringt man die Erde
auf das Beet, doch muß die Mistschicht
im Innern mindestens 4 bis S Tage
verdampft haben. Die Erde schütte
man etwa 4 Zoll hoch, doch darf man
nur die feinste Gartenerde dazu verwen
den. Wenn man die oberste Schicht
noch mit etwas Sand, Knochenmehl,
oder schon durch und durch verfaultem
Dünger vermischt, so wird das von
größtem Nutzen sein.
Zu Fenstern verwendet man am besten
Glassenster, die aber so eingerichtet sein
müssen, daß sie leicht zu öffnen si»d,
denn von der Regulirung der Tempera
tur, durch Oeffnen und Schließen der
Glasdächer, hängt meistens der Erfolg
ab, auch muß das Wasser an ihnen her
ablaufen können. Will man aber nicht
schon ganz frühe Gemüse züchten, so
genügen auch Leinwandfenster, doch
muß man dann an kalten Tagen und
Nächten sorgfältig alte Decken, Läden
oder dergleichen überdecken.
Ist die Temperatur der Erde auf 1l)v
Grad gestiegen, so kann man mit der
Bestellung anfangen, doch wähle man
einen milden Tag dazu.
Die Hauptsache bleibt die gleichmä
ßige Temperatur. Ist das Wetter rauh
und schlecht, so decke man die Fenster
sorgfältig zu, scheint dagegen die Sonne
schön, so entferne man alles sogleich,
denn Sonnenschein und frischer Mist
sind die Lebens- und Entwicklungsbe
dingungen für diese zarten Pflänzchen.
Wird die Wärme zu groß, so lüfte man
das Fenster auf der dem Luftzug entge
gengesetzten Seite ein wenig. Sowie
die Pflänzchen hervorkommen, muß auf
kurze Zeit gelüftet werden, damit sich
dieselben krSstigen. Thut man dieS
nicht, so wachsen sie zu schnell, bleiben
dasür aber schwächlich und wässerig.
DaS Begießen darf nur mit lauwarmen
Wasser geschehen, auch muß man dafür
Sorge tragen, daß die Pflanzen nicht
zu dicht stehen und da« Unkraut sorg
fältig entfernt wird.
Der Gärtner ist unter seinen Beeten
wie ein Künstler, denn seinem Wissen
allein und der kunstvollen Behandlung
seiner Pflanzen verdanken wir Consu
menten die schönen frischen Gemüse und
Gartenfrüchte.
Die Lampe brennt nicht hell genug.
Ein einfaches Mittel, den Aergerlichkei
ten aus dem Wege zu gehen und die
Lampen täglich so herzurichten, daß sie
einen wirklich strahlenden Mittelpunkt
der Zimmer abgeben, ist folgende«:
Mi» einer Mischung von Seife, Soda
oder Pottasche und heißem Wasser wer
den die Bassin« sorgfältig alle drei bi«
vier Wochen einmal gereinigt, alsdann
recht gründlich getrocknet und hierauf
mit Petroleum wieder gefüllt. Sollte
etwas Unreinigkeit sich in den Docht
festgesetzt haben, so empfiehlt e« sich,
denselben tüchtig zu waschen, zu trocknen,
dann ungefähr eine Stunde in Essig zu
legen, um ihn schließlich, abermals ge
trocknet, wieder in die Lt>mpe zu ziehen.
Die Petroleumkannen werden ebenfalls
mit der angegebenen Mischung gereinigt
und sorgfältig getrocknet. Bei genauer
Jnnehaltung des angegebenen Verfah
ren« wird der Docht stet« hell brennen
und nicht rauchen.
Die zum Besprengen der Wege, Ra
senplätze :c. benutzten Gummischläuche
bewahrt man am besten bei längerer
Nichtbenutzung, indem man die sorgfäl
tig zusammengerollten Schläuche in
Salzwasser legt.
Reinigung schwarzer, fleckiger Zäbne.
Man vermische gepulverten Bimsstein
mit einer 4prozentigen Wasserstoffsuper
oxydlösung zu einer steifen Masse, reibe
dann mit dieser Pasta die Zähne ab und
spüle nachher den Mund mit lauem
Wasser aus.
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