Das Lritzche. Erzählung von Gräfin M. S«ys«rttng, (2. Fortsetzung.) „Ah, Si« sind «, Fräulein Friederike! 'Verzeihen Sie. Ich hört- Geräusch und Schritt« unten aus dem Kies; dann war mir's, als sähe ich «inen Mäuner fopf in meinem Fenst«r, und dann hörst ich plaudernd« Stimmen.... Abrr iH hab« mich wohl getäuscht, denn wa< sollte hier bei nachtschlafender Zeit.. ..« „Gewiß," unterbrach si« ihn mit d«ni Versuche eine» verstörten Lächelns, „Sie haben sich nur getäuscht .... eb« so wie ich. Ich —ich glaubt« auch «» knarrt« so in de.'. Sparr« .... Ab«> ich mein', wir bekomme ti? Gewitter, und es ist der Wind, der die Frücht' in den Bäumen bricht .. .. " „Glauben Sie?" fragte er bitter. »Es scheint doch, er hat sich jetzt gelegt Jetzt kam plötzlich da« Mitleid übe, nünstige Mensch sie auch liebte? Und noch hatte sicher niemand die etwaigen Spuren de» Kletterers entfernt. Den noch.., der Kies war frisch geharkt, Sollte der Gärtner so srüh?,. . Nein, Roth, als sie wieder Asten vor sich sah, und Früchte." Hätte sie ihm die volle Wahrheit ge sagt!.... Er wünschte es so, und daß zwei Falbeln ihres Kleides 1ag.... ein Psirsichblättchen. „Pah, eS ist nicht der Rede werth." And«?» <"l N" Hand mr und jetzt möchte ich bitten, Ihren Mo»- genspaziergang theilen zu dürfen." „Das solle Sie," rief sie erfreut, „und ich will Sie auf eine Höhe führe, ficht habe." Ihr ganze« Gesicht war wie in Son nenschein getaucht. Al« sie fortlief, um ben Rechen in einen nahen Schuppen zu stellen, und zu ihm zurückkehrte, fragt« sich Asten, ob Feldern« Eraltation nicht berechtigt, ob jemand mit ruhigem Her ze« diese« liebliche Wesen betrachten könne? Die Höhe, welche st« ihm genannt, war nicht weit entfernt und bot in der Ithat einen schönen Au«blick aus die Psäl zer Berge. Unter ihnen breitete sich der Reichthum de« gesegneten Lande» au«. Weingärten wechselten mit wogenden Getreidefeldern, und die Dörfer standen in Hainen von obstbelastiten Bäumen. All die grünende Schönheit der Gegend indessen beschäftigte Asten nicht so fehr wie eine Stange, welche, inmitten der Anhöhe eingerammt, «ine Unzahl bunte» Mmvel trua. „Wozu dienen diese Signale?" fragt« >S4e lachte. >>l <SN Zeichen alphabet, vermittelst dessen ich mit mei nen N«chbarn spreche. Nun solle Sie sehe. (?« sind Frühaufsteher wie wir. Jetzt hisse wir diese kleine grün« Alagge «us. Das heißt: Seid ihr zu H«»S?" Sie zog da« Zeugstückchen hinauf, und bald darauf wehte etwa in der Ent fernung einer halben Meile aus der Spitze eines Thürinchen« die weiß-rothe Fahne, „Also ja!" sagte Friederike. „Dirrf ich nun frage, ob wir heute Nachmittag komme solle? Ich möcht' gern, daß Sie diese Nachbarn kenne lerne. " Asten verneigte sich, und wenige Mi nute» nachher kam auch die Zustimmung seiner unvortheilhasten Seite gezeigt. Er ist ei» guter Mensch, nur oft auf brausend und heftig. Da« ist fein Feh ler. .." „Er steht Ihnen sehr nahe?" unter brach er sie kalt. „Ja," antwortete sie, und es ging ein Zucken durch ihr feines Gesicht, welches eine Bewegung verrieth, die er sich nicht erklären konnte, „als ein Freund. Wir sind ja Nachbarskinder und er ist sehr gut, wie ich Ihne schon sagte, er und das Tonche, seine Schwester. Es sind wirklich gute, hilfreiche Mensche, und sie habe uns beide sehr lieb, meine» Papa und mich, er und das Tonche, seine Schwester. Wie ich noch ei» Kind war, spielte sie mit mir, nach her hab' ich von ihne gelernt alles, was ich von der Landivirthschast weiß. Und sie sind beide unermüdlich in gute Dienscht, und auch für den armen Papa sie sind die einzige, die ihm »och menschlich nahe stehe. Ich kann doch für all das nicht undankbar sein, und deshalb wollt' ich Sie bitte: seie «ie auch sreund lich zu ihn«,. .. " Sie hob das reizende Gesicht abermals z» ihm empor u»d sah mit den warm«« Augen in die seinen. Sein Blick hastete herbe prüsend aus ihnen, aber der tauchte in eine Tiefe mädchenhafter Reinheit, in der jeder Zweifel unterging. Salteneck holte die Gäste am Nach mittage selbst. Er sagte, nachdem er Asten vorgestellt worden war: „Sie habe» mich gestern bereits, allerdings von wenig empsehlenswerther Seite kennen gelernt. Ich war ohne Grund unhöflich gegen Sie, doch hoffe ich, Sie werden mich entschuldigen.... Da« Feuer und besonders Fräulein von Wai bachs Unvorsichtigkeit hatten mich er regt .... " Aste» reichte ihm die Hand und sagte seinerseits einige höfliche Worte. Im Innern meinte er, die Entschul digung sei steis und frostig gewesen. Unv gleich nach ihr bot der junge Mann Friederike eine Rose, die er mitgebracht hatte, ein sehr seltenes Eremplar, ties duiikcl, von braunrother Farbe. Friede rike befestigte sie auf ihrer Brust, Asten aber fand die Blume unschön und ihren Uebeibringer unangenehm. Trotzdem schloß er seinem Versprechen gemäß sich der Gesellschaft an. Äehren sahen. Die Enge des Pfades blume» di« schwarzen, wildflaiternden Flechten schmückte. Dieser Kranz war phantastisch gebunden und erhob sich braune», jungen Gesicht. In ihm blitzten ein Paar Augen, tiesschwarz, voll von glühendem Hasse. Diese Au^ Der Einiritt in den Herrenhof befreit« ihn von solchen Gedanken. Da« Tonche kam ihnen schon auf der Freitreppe de» holderen Gestalt der Weiblichkeit. Ueber da« hübsche, helle Gesicht, über die ganze rnnde, noch mädchenhafte Gestalt waren Friede, Freundlichkeit, Behagen ausge gossen. Das blonde Haar trug sie sehr schlicht in einer vollen Flechte um den Kopf geschlungen, ein einfaches Kattun kleid, aus inattgrauem Grunde mit rosa Rosenknospeii bedruckt, stand ihr gut und war auch jetzt, am Nachmittage, durch ein zierliches Latzschürzche» gedeckt. In der linken Wange bildete sich beim Lä cheln ein Grübchen, ihre Hände waren weißer als d« Friederikens, voll und frauenhaft weich. Sie bewillkommnete all«' mit ruhiger Herzlichkeit, nicht wi« Fremde, sondern so, ai« ob ste sie schon kenne. Auch da rin zeichnete sie sich vortheilhwst vor dem Bruder aus, der seine Zurückhaltung gegen die nordisch»,, Gäste »uch als Wirth nicht ganz abzulegen verstand. Das Haus war im Ganzen- einfach eingerichtet, keine Dekorationen dunkler und schwerer Stosse, sondern weiße »nd lustige Vorhänge an allen Fenster», was die Zimmer ungewöhnlich hell und freundlich machte. Ihr kostbarster Schmuck bestand im Uebrigen aus einer Fülle schöner, blühender Ziergewächse, deren farbenprächtigtige Kelche überall in anziehende Gruppen geordnet waren. „Die zieht das Tonche heran," sagte Friederike, „und so trefflich wie sie ge deihe, gedeiht alles, was sie in ihre „Nicht immer," antwortete Tonchen mit einem Lächeln. „Dein Lob ist zu sanguinisch; auch ich muß mich darein finde, daß mir manches mißräth. " „Was denn?" ries eifrig Friederike, »nenne mir nur eins." „Eine," sagte leiser und wie mit einem leichten Anflug von Schwermuth das Mädchen, „Kathrin.. .. " Friederikens Wangen flammten, „Die!" rief sie, „aus der machte Gott selber nichts und wenn er all seine Hei lige zu Hilfe nähm'l" „Fritzche!" tadelte da« Tonchen ernst. Salteneck dagegen, welcher mit den Ossizieren gesprochen hatte, die bei ihn, im Quartiere lagen, drehte sich herum und sagte mit ärgerlichem Vorwurf zur Schwester: „Warum sprichst du auch von ihr? Du weißt, daß ste eS nit leide kann!" übrigen Gesellschaft. Ein Diener seroirte Kaffee und süßes Gepäck. Danach beschloß man, in den Garten zu gehen. Feldern gesellt« sich zu d«m liebens würdigen Tonchen, für das er heute schwärmte, und Gronau zu den älteren Ossizieren. Daß Asten mit Frie derike etwas zurückblieb, macht« sich dann scheinbar von stlbst. Aber der Wirth gab sich Mühe, eS ebenso als ungesuchten Zu hatte er doch so am ehesten Gelegen heit zu beobachten, welche Rechte die Jugendfreundschast, die dem Manne de» Muth gab, so anmaßend auszu treten, ihm thatsächlich verlieh. AnjangS wollte es dem Beobachtende» dünke», ihrem Wirth ein« kühle Freund- führt« dasselbe ahnungslos selbst herbei. zu verlassen. „Ich habe mir nur er „Vor welcher?" rief der Pfälzer. Hand, ">ölbte sich ein Hügel, von niede rem Eichengebüsch umstrickt. Au« de« Mitte des Gebüsche« hob sich ein einzel- wird mir nichts m«hr thu«, jetzt, wo ste weiß, daß sie gesehe wordeist." Sie schlüpfte, während sie die» sagte, unter sie das Fräulein tödtlich hätte verletzen können; denn die Federn stoben um den Leib des ThierchenS, es flatterte einige Hätte si« so Fri«derikenS Schläfe getroffen- .... Asten sah uxwill- schätzig von ihr. „Du sagst, sie haßte Die Kranzträgerin lachte tückisch wie vorher. „War ein Spiel!" rief sie mit eigenthümlich zischendem Accent, in „Möchtest mich strafen dafür? Mich Diese Großmuth, aus welcher eine so unverhohlene Verachtung sprach, er als daß sie sie versöhnte; denn in ihren Augen brannte der Haß lodernder aus, und sie rief: „Bist du so gut, du? dann schenk' doch mir di« Ros', die gedrückten Wunsch. Doch sie hielt eS rief sie! Luft. „Sieh, Herr, sieh!" rief sie zu Sal teneck gekehrt, „wie werth sie dich hält! Du hast sie ihr geschenkt, und si« wirst sie so hin. So li«bt si« dich, so! O, Ab«r Salteneck war anderer Meinung und trat ausgeregt zu ihr hin. „Sie hat recht," sagte er, „du warfst die Blume so hin, als wolltest du zeige, dir liege ' sch S' „WaS willst du?" rief st« nun auch Augen, aus denen «in düsterer Vor wurf blickte: „AuS der Freundschaft eine Sklaverei mache und uns alle hier willst..." Doch nun ließ auch Friederike sich nicht besänftigen. „Nein," rief sie, „ich laß mich nit tyrannistre! Er soll's wisse! sonst nichts! Ich heb' dein« Ros' nit drm kltinen Fuße die rothbraun« Rose fort, welche vor ihr lag. SalteneckS Gesicht ward, als sänke Dritt«n, jeneSDritten,welchen er von dem innigen Einv-rständniß Friederike«,« mit ihm mehr al« jeden anderen überz«ug«n wollt«, bedeute. Aber e« war, al« gäbe er damit nun auch alle« auf« „Du hast recht," sagt« «r tonlos, mit erlöschendem Blick, „und ich, ich hab vorhin ja wohl unrecht gehabt .. . Du bist ganz dei' eign« Herrin . . . ganz frei zu thue und lasse, was du willst! Und wir zwei komm, Tonche, wir sind hier über flüssig..." Mit diesen Worten ließ er di« zit ternde Friederike allein bei Asten, den» auch das völlig zerstört« Tonchen folgte ihm, und beide begaben sich zu der übri gen Gesellschaft zurück. Auf Fried«rik« ab«r macht« dieses jäh« Fr«ig«b«n «in«n Eindruck, wi« ihn k«in «iftrsüchtigcs Be wachin zuvor noch gemacht. Sie verlo» all« Fassung, schlug di« Hände vor'» Gesicht und brach in Thränen au». Asten neben ihr war nicht viel mehr Herr seiner Besinnung. Sein Herz schlug wild, und er sühite im Augenblick nichts, al« daß er die Weinend« lieb« und «S als «in unsägliches Glück be trachte, sie vor dem anmaßenden Manne, sen. Daß e» auch ein« Möglichkeil gab, von diesem R-chi'e kein«» Gebrauch zu machen, lag weit vox' allen seinen G«> „Friedertl«," flüstert« sich über sie beugend, „wollen Si« mir überlasten. Da siele» ihr« Händ» her«6, und die „Um Gottes Wille! Was richte Si« an? Muth habe», sich zu entschließen? Dünkt «S Si« nicht besser..." „Rein!" rief sie und hob qualvsll ab aber sie errieth Astens Absichten, denn Tone: „Schließe Sie sich unS an, Herr von Aste, ich bitt'. Wir habe neue Gäst' bekomme und wolle sie begrüße.' nicht mehr zu denken. Der Nachbar der Salt«necks, Graf Walden auf Waldenau, bei welchem der Asien» ungeduldige Stimmung ein Uebermaß rügte. Sie dagegen fand an der schönen auszuschauen. Etwa in Mitte der zwan zig, eher häßlich als hübsch, hatte sie als einzigeSEsfektstück von der Natur einPaar, tung ihrer wirklichen wie ihrer vermeint lichen körperlichen und geistigen Vorzüge zu erzielen. In ausfallender Toilette von rother Seidengaze, die ihrer dunk< die meisten der anwesenden Herren an gesteckt. Dann schlug sie vor, man solle Gesellschaftsspiele im Freien vornehmen, und alle stimmten ihr zu. reue. Aber si« gab sich sichtliche Mühe, „Blindekuh!" rief Gräfin Natalie, „Pst!" machte sie, hielt den Finger aus dir Lippen und blitzte ihn au» den dunklen Feueraugen schelmisch an. Dann knüpfte sie einen Shawlfchleier de» rothen Gazestosse«, welche« ihr Kleid »erzierte, um de« Lieutenants Arm und schob ihn in der Richtung de« suchenden General« vor sich her. Da sie hierbei lachte, griff dieser nach ihr und erfaßte Asten. „Gräfin Nataliel" sagte er trium phirend. „Falsch!" lachte st« und enthüllte mit Augen des Geblendeten. Der Blick, d»:r aus diesen auf Asten fiel, schien den S»herz nicht eben zu bewundern. " sagte d«r General, steif stehen haben!" „Ei, Herr General," lachte Natal««, Si« werden doch Spaß verstehen?" „Ein Betrug von schöner Hand, Herr General, aber in der That ein Betrug," sie das Spitzentüchelchen zur Höhe seiner Augen. „Sie befehlen", erwiderte er, indem gung Zurück, „Ich weiß nicht", sagte "s l t lS hWü sch »uffchreibcn, welcher an einen oder eine »us der Gesellschaft gerichtet ist und den Nedanken oder Gefühlen des Schrei- .Wär« der Zettel ein Pseil und wüßte Wun- ,ragen, Sbcr Amor, der Schalk, tauscht die Pfeile im Nu, zu," Er las den Ver« in korrekter Hal tung, das heißt mit lächelnder Gleich gültigkeit vor, aber derselbe ließ ihn doch keineswegs gleichgültig. Konnte Fried«rik« ihn geschrieben haben? Eine helle Räthe überflog ihr Gesicht, al» sein Blick eS nach dem Lesen sekunden lang prüfend streifte. Das war nicht nur der Widerschein der Blätter, sondern abermales ein Auswallen tiefinnersten Gefühl«. Aber sie bückt« sich schnell uvk hob ihren Zettel aus, den sie hatt« zu Boden fallen lassen. Gleichzeitig brach ein Sturm neckender und scherzender Bemerkungen über Asten herein, der ihm alle weiteren Beobachtungen un möglich inachte. Er beschloß indessen, den Zettel sorgsältig aufzubewahren und bei erster Gelegenheit die Schrift mit >ener Friederiken? zu vergleichen. War is di« ihre, dann hatte «r Gewißheit, öei diesem Gedanken wallte sein Blut heiß auf. Das Spiel hatte gefallen, und die meisten waren für seine Wiederholung. Friederike dagegen wünschte eine solche »ugenscheinlich nicht, denn sie fragte nach ihrem Vater und bemerkte, sie wolle ihn »ussuchen. Der alte Herr hatte sich lchon bald nach seiner Anknnft von der Vesellschaft getrennt, um einen einsam«» Korschungsgang in den Park zu machen. „Ja," meinte auch dai Tonchen, ,«i» müsse ihn schon suche, denn «r ist im Stand, da« Heimgehe ganz zu vergelse." Und sie schloß sich Friederik« an, die be reits im Ausbreche» begrissen war. Natalie schien nicht übel Lust zu ha ben. zurückzubleiben, besann sich aber plötzlich warf die zur Wiederholung des Spieles schon zurechtgelegten Zettel dem Winde hin und rief: „Ach, heut« 3 Wir »'ollen nur auch geh«n, um de»o«r» Io»en«n Gelehrten in den Schooß fei»«» Familie Zurückzubringen. Kommen Si«, meine Herren." So schwärmte senn die ganze Gesell» fchast au«. Da« Geschick der Gräfin wußt« Ast«n in der Nachthut an ihrer Seite zu halten, während Tonchen und Friederike vor«u>Seilten. Sie gaukelte wie «in rother Schmetterling i» den Gäng«n des Parke« umher. Bald hieß e»: „Herr von Asten, ach, bitte, pflücken Sie mir doch dies« Blume. Ich botanisire. und sie scheint mir «in seltenes Eremplar zu sein. Aber unwistend Sie sind! Ich sehe schon, ich muß s«lber hin. Nu», halten Sie, hitte, «einen Schirm »nd lass«n Si« mich in'» Dickicht hinein!.... " Dann wurde die gepflückt« Blum« «r» klärt. Wenn Ast«n das Ende der Aktion gekommen m«int«, flatterte de« rothe Falter schon w«der vor ihm her, »nd der neue Ruf ertönte: „Herr vow Asten! Hier find Erdbaren, wahrhaftiK reise! Ganz r»the und zuckersüße! Ach, die müssen Sie mir pflücken helfen. Nu» s» komme» Sie doch nur schnell!" Der Zaudernde konnt» nicht anders als gehorchen. Als er es that, bückte seine eraltirtc Nachbarin sich dicht neben ihm, daß die rothen Mohn aber, die dem undankbaren Begünstigte»» schließlich auf dem schmalen Handteller geboten wurden, rochen nach Ehypre, der Lieutenant verzehrte sie daher, als ob eS Galläpfel wären. Er sing an, de» zudringlichen Geruch unerträglich zu statt sich in die dunklen Sterne zu ver» tiefen, die sich eifrig bemühten, ihre Anziehungskraft auf ihn auszuüben, in vergessener Seligkeit über einen pappe» nen Schachteldekel bückte. Auf diese» waren Käfer gespießt, welche der ver» mißte Gelehrte mit entzückten Blicken betrachtet«. Da« er eine Tochter besaß, die ein Recht auf einen Theil der Auf» den erobsrten Infekten widmete, war sei nem Gedächtniß gewiß entfallen. Asten fragte sich, wie oft der gelehrte Herr sich dessen überhaupt bewußt werden möge? auf, daß e« schön sein müsse, dem ver waisten Herzen dieses lieblichen Mäd chenS eine Heimath zu bieten. dem Baumstumpse, auf welchem :r ii» so beglückender Seligkeit saß, loszulö sen, und ihn zu der Erkentniß zu brin gen, daß es ungemüthlich« Stunden in» derungen der Menschen an «ine gewiss» Theilnahme für ihresgleichen nicht ab weisen lassen. Der Rest des Abends v«rli«f, wie di» meisten Gesellschaftsabende verstreich«». Gräfin Natalie brachte gerade genug Unruhe unter die Gäste, um die Behaup tung zu rechtfertigen, man unterhalt« sich ausgezeichnet. In Wahrheit hätt« indessen nur sie selbst diese» von sich sagen können, denn sie begrüßte die Auf» regung, in, die sie Astens Erscheinung seluiig in ihrem einförmigen, ländlichen Verkehr. Freilich sahen ihre irrlichtern» den Augen scharf genug, um zu entdecken, tur, sich dadurch gleich entmuthigen zu lassen. Es spornte sie nur zu genauere» Beobachtungen an. „Seine Gedanke» sind nicht bei mir," dachte sie, „was kann ihn beschäftigen?... Friederike?...« Gerade daß diese sich so wenig um ihren schönen und ritterlichen Hausgenossen Sie wollte wissen, ob der selbe gerechtfertigt sei, und wählte ein» wenig feine Weise, um sich dessen zu ver gewissern. „Herr Lieutenant, woran denken Sie?" fragte sie geradezu, al» er auf ihre lebhaften Aeußerungen nur einsil bige Antworten gab. Eine Bewegung ging durch sein Gesicht, die er nicht z» unterdrücken vermochte. „Mir?" sagte Asten, die an ihn ge sprach er dann: „Ich habe mir gestern beim Brand die Hand verletzt, und si« schmerzt mich jetzt." wollte. Er interessirte sich für Friede rike, und e» verdroß ihn, daß diese unter Saltenecks Einfluß stand. Aber geiad« die Wahrnehmung, daß sie seine Bewun» höh»"schla? (Fortsetzung folg'.) Gebet. Fräulein, das eine» Stehkragen findet: „Schicksal, laß'mich tlun auch poch den Mann da,finden!* Zutressenver W e » spruch. Gast: Ich verstehe nicht, daß Sie immer über schlechten Geschäft», gang klagen, Herr Zapfer, e» essen doch eine Menge Leute bei Ihnen zu Mittag. Wirth: Allerdings, Herr Müller, aber daran wird nichts verdient; wenn ich vom Essen leben wollte, wäre ich längst drrbungert!
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