Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 09, 1891, Page 4, Image 4

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    T
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Ueber
Norddeutscher Lloyd
sicher und gut über da» Merr befördert worden.
TckneUdampferfahrt!
Kurze Seereise
zwischen
Bremen und New Uvrk.
Spree» Havel, Lahn. Trave,
Saale, Aller, Eider. Ems,
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ser Wilhelm, 11.
Sonnabends, Dienstags und Mitt
woch« von Bremen.
Sonnabends, Dienstags und Mitt
wochs von New York.
Bremen ist sehr bequem für Reisende gele
gen, und von Bremen aus kann man in sehr
kurzer Zeit sämmtliche Städte Deutschland«,
Oesterreichs und der Schweiz erreichen. Die
Schnelldampfer de» Norddeutschen Lloyd sind
mit besonderer Berücksichtigung der Zwischen.
deik«> und zweiter Kajüte-Passagiere gebaut,
haben hohe Verdecke vorzügliche Rentilation
und eine ausgezeichnete Verpflegung.
- Oelrichs ä-
Wm, K, Kiesel, StS Lackawann Ave,,
Eine vorzugliche Gelegenheit
zur llcberfahrl zwischen Deutschland u»d Ame
rika bietet die bewährte und beliebte Baltimore
Linie de»
Norddeutschen Lloyd,
Die rühmlichst bekannten, sowie die neuen
und erprobte» tiiNIO Ton» großen Postdampfer
dieser Linie fahren regelmäßig wöchentlich
zwischen
Baltimore und Bremen
und nehmen Passagiere zu sehr billige» Prei.
seil. Nute Verpflegung! Größtmöglichste
Sicherheit, Dolmetscher begleiten die Sin-
Wanderer aus der Reise nach dein Westen,
Bis Ende ISSS wurden mit Lloyd Dampfern
1,88b,513 Passagiere
glücklich über den Ozean befördert, gewiß ein
gute» Zeugniß für die Beliebtheit dieser Linie,
Weitere Auskunft ertheilen:
A. Schumacher äc Co., Gen'l Agenten,
!>!o, k Süd Sah Straße, Baltimore, Md.,
oder deren Vertreter im Auslande,
Ttrekte Post-Dawvser «riichenilich
New Nork und Antwerpen,
,
5 SMS, General-Agenten,
« Bowling Green, New Bork.
Agenten hier
<l. D. Neuster b2S Lackawanna Avenue,
Wtn. A. «iesel, ölb Lackawanna Ave
Scranton Wochenblatt.
erscheint jede» Donnerstag Morgen.
Office: Sil Lackawanna Avenue.
Subseriplion KS 00 jäh.llch
Räch Deutschland, portofrei SÜO „
Wochen-Rundschau.
In auswärtiger und innerer Politik
herrscht gegenwärtig Windstille. Prä
sident Parrison, der die Sommerfrische
von Kap May genießt, während seine
Tochter und Schwiegertochter Europa
besuchen, hat die Proklamirung des
Verlagsrechts auf Gegenseitigkeit zwi
schen den Ver. Staaten und England,
Belgien, Frankreich und der Schweiz
erlassen.
Die republikanische Staatsconveu
tinn von lowa hat in Grand Rapids
ihre Platsorm aufgestellt und sich darin
nur indirekt und zur Abwehr gegen die
Demokraten für Prohibition ausgespro
chen, da die Letztern in ihrer kürzlich zu
Des Moines ausgestellten Platsorm
nicht mehr wie früher sich für Local
option, sondern nur sür Hochlizens aus
gesprochen hatten.
Staatssekretär Blaine erholt sich
sehr langsam in Bar Harbor von feiner
Gicht. Die BeringSmeersrage ist nun
durch die vereinbarte Schonzeit geregelt,
doch ist unter den indianischen Robben
jägern in Britisch-Columbia durch die
erzwungene Unthätigkeit eine Hungers
noth veranlaßt worden. Die Wetter
warte oder das Signalamt der Ver.
Staaten, bisher dem Kriegsministerium
zugetheilt, ist auf das Ackerbau-De
partement übergegangen. Unverrichte
ter Sache mußte Herr Pedro Moutt,
der Abgesandte der Congreßpartei in
Chile, wieder aus Washington abziehen;
er hat sich auch hier, wie bei anderen
Staaten, mit seiner Werbung um An
erkennung der Insurgenten als krieg
führende Macht einen Korb geholt.
Inzwischen ist Präsident Balmacedas
Amtstermin abgelaufen und Vicuna
als sein Nachfolger gewählt. Die
Nachricht von einem 'Entscheidungs
kampfe zwischen den Truppen des Prä
sidenten und der Armee der Congreß
partei hat sich noch nicht bestätigt.
Die Ernteaussichten in den Ver.
Staaten lauten im Gegensatz zu den
europäischen durchaus zufriedenstellend.
Selbst in westlichen Gegenden, wo man
wegen anhaltender Dürre bereits jede
Hoffnung aufgab, ist durch nachträgliche
Regengüsse eine Mittelernte herbeige
führt. Allerdings haben verheerende
Naturereignisse in manchen Theilen des
Landes die Saaten unwiederbringlich
zerstört. So tobten heftige Gewitter
mit Wolkenbrüchen in Nebraska und in
Colorado; bei Denver wüthete ein Wir
belsturm und in lowa traten Über
schwemmungen ein. Der Missouri stieg
weit über seine Ufer und schien sich ei»
neues Bett auswühlen zu wollen. Bei
Duma hat die große unter dem Meeres
spiegel belegene Senkung sich durch den
Zufluß wahrscheinlich vom Colorado
sluffe gebildeter unterirdischer Bassins
plötzlich in eine unabsehbare Wasser
fläche verwandelt; die Salinen von
Salton stehen unter Wasser.
Handel und Verkehr beginnen sich in
der Hoffnung auf gute Ernte und leb
haften Export von Cerealien und Fleisch
zu erholen. Die deutschen Katholiken
der Ver. Staaten begrüßen in Erzbischos
Katzer, der von Greenbay kommend,
sein neues Amt in Milwaukee angetre
ten hat, freudig einen würdigen Nach
folger seines hochgeachteten Amtsvor
gängers. Der Papst hat die von den
Raphaelsvereinen und Herrn Cahensly
in Luzern ausgehende Petition uin
Ernennung nationaler Bischöfe für
sprachlich verschiedene Diöcesen in den
Ver. Staaten abgelehnt. Eine wissen
schaftliche Expedition des Bowdoin-
College in Brunswick, Me., soll über
das unbekannte Innere Labradors und
die berühmten Fälle mehr Licht ver
breiten.
Der langanhaltende Strike in der
Eisenbranche, der sich über ganz Penn
fylvanien und die benachbarten Staaten
erstreckte, scheint endlich dahin beendet
zu sein, daß man sich beiderseits auf
eine neue Lohnskala und 91-stündige
Arbeitszeit einigte. Doch scheint das
Abkommen in Arbeiterkreisen noch aus
Widerstand zu stoßen.
Die Unfallsstatistik verzeichnet die
Explosion eines Lokomotivkessels auf
der Central New Jersey Bahn bei
White Häven, Pa., bei welcher vier
Mann buchstäblich in Stücke gerissen
wurden, und den Einsturz eines Koh
lenstampswerks bei Mount Carmel, wo
bei sechs Arbeitern unter den Trüm
mern ihren Tod fanden.
Bei Ravenna, Ohio, auf der Erie
Bahn ist ein Frachlzug in einen stehen
den Personenzug hineingefahren, wobei
zwanzig Menschen ihr Leben einbüßten
und in den von den Flammen ergriffe
nen Trümmern größtentheils verbrann
ten.
Der Ausstand in den Minen von
Franklin, Washington, führte zu einem
erbitterten Kampfe zwischen den Stri.
kern und schwarzen „Scabs", wobei
vier Mann tödtlich verletzt wurden.
Plötzlich ausbrechender Wahnsinn fühlte
zur Verhaftung des deutschen Schank
wirths Wilhelm Sachs zu Vincennes,
Ind. i verhaftet wurde der in halb
wildem Zustande umherirrende Metzger
Soper, der in Archie,'Mo., anscheinend
von religiösem Wahn befangen, feine
Frau und vier Kinder ermordet hatte.
Interessante Aufklärungen wird wohl
die Untersuchung über die Motive der
Ermordung des Kaufmanns Theodor
Larbig in Brooklyn, N. A., bringen.
Derselbe hatte sein Leben zu Gunsten
seiner Kostwirthin Comstock mit 816,»
OVO versichert und wurde von dem jun
gen Darwin Meserole angeblich nach
einem Zank mit Frau Comstock erschos
sen.
Ein politischer Mord war es nach der
Behauptung der Frau S. M. Wood zu
Topeka, Kas., welcher ihrem Gatten
das Leben kostete. Sie erhebt gegen
den dortigen Richter Botkin die schwere
Anschuldigung der Anstiftung gedunge
ner Meuchelmörder.
Der ungetreue Kämmerer Bardsleh
von Philadelphia, dessen Unterschlag
ungen sich sast auf eine Million Dollars
belaufen, ist vom Richter Willfon da
selbst zu fünfzehn Jahren Zuchthaus
verurtheilt worden.
Der Mörder Louis Dellinger, der im
Mai IL9V vor seiner Hinrichtung aus
Chicago entsprang, ist wieder cingefan
gen worden.
In eifersüchtiger Wuth erschoß Jesse
Eartwright zu Baldwin County in Ala
bama seinen eigenen Bruder.
Gelyncht wurde wegen eines unsittli
chen Attentats auf die Tochter des Far
mers MeLendon bei Fort GaineS in
Georgia der Neger Daniel Burch.
Weißkappen peitschten bei Erawford,
Ind., den üvjährigen Wm. Maguire
und dessen 18jährige Stieftochter bis
auf's Blut aus, da das Gerede ging.
Beide lebten miteinander im Konkubi
nat.
In Europa bestätigen sich die Nach
richten über schlechte Ernten in sast al
len Staaten. Selbst in Rußland sind
die Aussichten trübe. Der Fneds ist
aber von neuem durch die Verlängerung
des Dreibundes zwischen Deutschland,
Oesterreich und Italien auf weitere
sechs Jahre gefestigt worden. Dem
selben ist auch England insofern beige
treten, als es einen Theil seiner Flotte
zur Aufrechterhaltung des Friedens im
Mittelmeer stationirt, während Italien
von seiner früheren Pflicht, mit Deutsch
land im Falle eines Krieges gegen
Frankreich ein Offensivbündmß einzuge
hen, entbunden wurde.
Der italienische Premier Rudini ist
vom Kaiser Wilhelm für seine Verdienste
um das Zustandekommen des Dreibun
des durch Verleihung des Schwarzen
Adlerordens ausgezeichnet worden. Die
französische und russische Presse ergeht
sich in hämischen Ausfällen über die an
geblich untergeordnete Rolle, welche Oe
sterreich und Italien nunmehr Deutsch
land gegenüber spielen.
Kaiser Wilhelm hat die nunmehr in
der Politik eingetretene Pause zur Aus
führung seiner lange geplanten Reise
nach Holland und England benutzt.
Mit der Kaiserin reiste er über Ham
burg und Helgoland zu Schiff nach Am
sterdam, wo man ihm zu Ehren einen
großartigen Empfang veranstaltete.
Das Kaiserpaar wurde feierlichst einge
holt und weilt gegenwärtig als Gast
der Königin Regentin in der Stadt, wo
man Regatten und Festlichkeiten beim
herrlichsten Wetter abhielt. Inzwischen
bereitet man auch in England Alles
zum feierlichen Empfange des Kaiser
paares vor, und damit jede Störung
vermieden werde, hat die Londoner Po
lizei umfassende Vorkehrungen zur Ver
hinderung von anarchistischen oder son
stigen Demonstrationen, zu denen auch
die Sonntagsmucker nicht übel Lust be
zeigen, getroffen.
In den Nord- und Ostseen herrscht
stürmisches Wetter, und während bei
den Flottenmanövern bei Danzig das
deutsche Panzerschiff „Kaiser von
Deutschland" auf den Sand auflief,
strandete bei Beachyhead an der engli
schen Küste das Packetboot „Normandy".
Auch sonst wird Nordeuropa von schwe
ren Ungewittern heimgesucht, welche
eine Überschwemmung der Saar und
Mosel herbeigeführt haben, während
schwere Stürme bei Krefeld, Braun
schweig und St. Ruprecht bei Gratz
wütheten und den Verlust zahlreicher
Menschenleben und Viehheerden verur
sachten.
In Frankreich ist die kriminelle Un
tersuchung gegen die Urheber der Pana
makanal-Aktiengesellschaft, voran gegen
den greisen Leffeps und seinen Sohn,
Ereigniß des Tages. Aufregung und
Sorgen haben Leffeps auf's Krankenla
ger geworfen. Die republikanische Re
gierung wird jetzt auch nach dem Vor
gange des Kardinals Lavigerie von der
hohen französischen Geistlichkeit aner
kannt. In Siam versuchen die Fran
zosen neue Provinzen zu erobern und
mit ihren Besitzungen in Anam und
Kambodscha zu vereinigen. Bereits
sängt man in England an, deshalb pa
triotische Beklemmungen zu verspüren
und wittert einen geheimen Bund zwi
schen Frankreich und Rußland, der auf
die Verdrängung Englands aus Birma
und den Nachbarländern abziele.
Parnell wird von seinen Anhängern
als unfähig zur Leitung der irischen
Opposition bezeichnet i doch hat Glad
stone, der sich mit merkwürdiger Lebens
krast trotz seines hohen Greisenalters
von einem heftigen Grippeanfall erholt
hat, das letzte Wort namens der Libe
ralen noch nicht gesprochen.
Angebliche Enthüllungen aus dem
Munde des Grafen Münster, darin
gipfelnd, daß Kaiser Wilhelm 11. mit
der Enthebung Bismarcks und Ernen
nung Eaprivis zum Reichskanzler nur
einen Wunsch seines Großvaters, Wil
helm 1., erfüllt habe, bringt der famose
Times Correspondent Oppert de Blowitz
in Paris.
Dr. August König's
Hamburger Brustthee
gegen alle Krankheiten der
-5 Brust, der Lungen -5-
«nd der Kehle.
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Schlimme verrenk«», »er «»ulter.
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Peoria, III»., verrenkte sich bei einem
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M on.
? Lnek allsr Lrsvklisliss,
> «l Lolllsinbanct
I Lotten, mit
HanS und Hof.
Heu.
Wer gutes Heu haben will, muß zu
nächst für gutes Gras und gute Futter
pflanzen sorgen. In dieser Beziehung
ist hier und dort in den letzten Jahren
eine Wandlung zum Besseren einge
treten. Dem Gras- und Kleebau wird
mancherorts eine gesteigerte Aufmerk
samkeit zugewendet. Vieles bleibt zu
thun noch übrig. Der Bauer sollte
nicht ruhen und rasten, ehe es ihm ge
lingt, durchschnittlich auf jedem Acker
Wiesenland wenigstens zwei Tonnen
gutes Heu zu ernten. Ein solcher Er
trag ist in den meisten Fällen erreichbar.
Es kommt nur darauf an, daß man die
rechten Wege einschlägt, die zu solchem
Ziele führen. Viel kommt es an auf
richtige Wahl der Gras- und Kleearten,
viel auf die rechte Art der Bestellung,
mehr noch auf das nöthige Maß der
Ausdauer. Hier gilt das Wort: Ein
Mal ist kein Mal. Der erste Versuch
mag fehl schlagen, vielleicht auch der
zweite. Der dritte wird gelingen.
Wer möglichst gutes Heu gewinnen
will, muß vor Allem sein Augenmerk
darauf richten, daß er den rechten Zeit
punkt des Mähens trifft. Das Gras
darf weder zu früh, noch zu spät ge
schnitten werde». Viel häufiger wird
durch das zu späte, als durch das zu
frühe Schneiden gesündigt, indessen
muß auch vor dem letzter» gewarnt wer
den. Sehr junges Gras hat zu viel
Wassergehalt, es schwindet außerordent
lich stark beim Trocknen, und ist schwer
zu dörren. Lassen wir aber das Gras
zu alt werden, so wird das Heu holzig,
schwer verdaulich und verliert eineit de
deutenden Theil seines Nährwerthcs.
Sowohl auf dein Wege der Erfah
rung, als auch durch wissenschaftliche
Untersuchung ist festgestellt, daß die
Gräser und Futterpflanzen zur Zeit der
Blüthe am reichsten sind an Nährkraft.
Das Samenkorn bedarf zu seiner Ent
wickelung einen bedeutenden Aufwand
von Pflanzennahrung. Sobald das
Samenkorn sich ansetzt, strömt ihm aus
den Halmen, den Stengeln und Blät
tern ein großer Theil von Saft zu.
Des Samenkorns Gewinn ist der übri
gen Pflanzentheile Verlust. Je mehr
sich das Samenkorn der Reife nähert,
um so ärmer werden Stengel und Blät
ter an Saft und Kraft. Ist das Sa
menkorn endlich zur Reife gelangt, so
verdorren und verholzen Halme und
Blätter. Sie verlieren mit der grünen
Farbe und der Geschmeidigkeit einen
bedeutenden Theil ihres Futterwerths.
In diesem Zustande lassen sich Grä
ser und Futterpflanzen allerdings rasch
trocknen und zu Heu machen, und darum
schwört mancher Schlaumeier Stein und
Bein, das Gras dürfte erst dann ge
schnitten werden, wenn die Samenbild
ung im vollen Gange sei.
Erfahrene Farmer schneiden ihr Gras
aber zur Zeit der vollen Blüthe. Da
nicht alle Pflanzen einer Wiese zu glei
cher Zeit blühen, so beginnen sie die
Ernte, wenn die Mehrzahl derselben in
Blüthe steht. Beim Klee, der häufig
sehr ungleich blüht, beginnen sie die
Mahd, sobald einige wenige Blüthen
köpfe sich bräunlich färben.
Wer mit geringer Arbeitskraft große
Massen von Heu machen muß, wird
freilich die obige Regel nicht immer
stieng einhalten können. In solchem
Falle wird es gerathen sein, mit dem
Schnitt lieber etwas zu früh als etwas
zu spät zu beginnen.
Häusig macht auch die Witterung
einen dicken Strich durch die sorgfältigst
angelegte Rechnung. Wenn kalter Re
gen, der längere Zeit anzuhalteu drobt,
eintritt, wird man, gezwungener Weise,
mit dem Mähen warten oder einhalten.
Ein mäßiger Regenschauer schadet we
nig, so lange das geschnittene Gras
noch grün und saftig ist.
Infolge der Maschinen, weiche wir
dem amerikanischen Ersindungsgeiste
verdanken, gehört heutzutage das Heu
machen nicht mehr zu den besonders ge
fürchteten ländlichen Arbeiten. Die
schwere Arbeit des Mähens besorgt in
Amerika, selbst auf kleineren Besitzun
gen, der Bauer mit der Mähmaschine.
Auch der jetzt auf allen größeren und
vielen kleineren Farmen eingeführte
Heuwender (Ka/ tealler) erleichtert nicht
nur die Arbeit, sondern sein Gebrauch
beschleunigt auch in hohem Maße das
Trocknen des Heus.
Ferner finden wir heutzutage überall,
auch auf sehr kleinen Besitzungen, den
vortrefflichen Pferderechen. Ich halte
denselben sür eines der werthvollsten
Geräthe, die der Bauer überhaupt hat.
Zu den obigen Gerathen kommt auf
großen Viehfarmen noch der Heulader,
der von großem Nutzen ist.
Mit dlefen und andern, das Abladen
erleichternden Maschinen ausgerüstet,
hat es der Bauer bis zu einem gewissen
Grade in der Gewalt, den Schaden,
welchen ungünstiges Heuwetter im Ge
folge hat, wenn auch nicht ganz zu ver
hindern, doch bedeutend abzuschwächen.
Die Arbeiten der Heuernte werden be
schleunigt. Dadurch wird die zur Ernte
erforderliche Zeit abgekürzt und die
durch des Wetters Ungunst drohende
Gefahr verhältnißmäßig verringert.
Was nun das Trocknen des geschnit
tenen Grases anbetrifft, so ist es von
großer Wichtigkeit, den Zweck, der dabei
zu Grunde liegt, nie aus den Augen zu
verlieren. Es soll dem Heu ein mög
lichst hohes Maß des in dem Grase ent
haltenen Saftes in getrocknetem Zu
stande erhalten bleiben.
Eine Hauptaufgabe ist, das Heu
gründlich zu trocknen, nicht übermäßig
zu dörren. Das Heu soll vollkommen
trocken, doch soll es dabei noch biegsam
und geschmeidig, es darf nicht bröckelig,
nicht klapper- und knochendürr sein.
Gute Farmer fahren das Heu nicht
„grün" ein, so daß es der Gefahr des
Verstockens ausgesetzt wird; noch weni
ger aber schieben sie das Einfahren so
lange auf, bis das Heu durch übermäs
sige Einwirkung der grellen Sonnen
strahlen, durch Thau und Nebel, durch
übermäßiges Rühren und Rütteln seine
besten Bestandtheile eingebüßt hat.
Schneidet man Timothy am Morgen,
so läßt man der Mähemaschine reckt
bald den Heuwender folgen, so daß das
Heu locker auf der Weise ausgebreitet
wird, so kann bei gutem Heuwetter und
nochmaligem Teddern das Heu schon an
demselben Tage auf Haufen gebracht
werden. Diese Haufen können alsdann
am Vormittage des nächsten Tages ein
gefahren werden. Ist das Gras nicht
sehr jung, und ist die Witterung beson
ders günstig, so kann das Heu zuweilen
schon an demselben Tage eingefahren
werden, an welchem es gemäht wurde.
Der Gebrauch des Heuwenders, welcher
das geschnittene Gras nicht nur wendet,
sonder» dasselbe in loser, lockerer Form
ausbreitet, beschleunigt das Trocknen
ganz außerordentlich. Ein zweimaliger
Gebrauch des Heuwenders ist von grös
serer Wirkung als viermaliges Wenden
mittelst der Heugabel.
Das Trocknen des Kleeheues erfor
dert mehr Zeit. Beim Klee ist das un
mäßige Dörren und überflüssige Rühren
namentlich zu vermeiden, da durch die
selben der Klee seiner kostbarsten Be
standtheile beraubt wird. Ich meine
die Blätter und Blüthen.
Bringt man das Kleeheu spät am
Nachmittag des Tages, an welchem es ge
schnitten und nachdem es im Laufe des
selben ein bis zwei Mal gewendet wor
den, auf kleine Haufen, breitet man die
selben am folgenden Tage wieder aus,
läßt man Nachinittags desselben Tages
das Heu mit dem Pferderechen in sogen.
Windschwaden oder Windrows bringen,
die am Abend auf kleine Haufen ge
bracht werden, fo kann man diese am
Nachmittage des nächsten Tages, nach
dem sie am Nachmittag umgedreht und
gelockert worden, häufig schon einfahren.
Immer vorausgesetzt, daß das Wetter
richtiges Heuwelterist.
Einen bestimmten Zeitpunk! zum Ein
fahren kann man nach Tagen und
Stunden nicht festsetzen. Er hängt ab
von der Beschaffenheit des Grases und
des Wetters.
Der richtige Zeitpunkt zum Einfahren
ist gekommen, wenn die noch geschmei
digen Halme und Stengel so weit trok
ken sind, daß dieselben, in der Dicke ei
nes halbzöltigen Strickes zusammenge
legt, bei recht kräftigem, starkem Drehen
und Biegen keine Feuchtigkeit von sich
geben. Läßt man das Heu noch trocke
ner werden, so daß Halme und Stengel
beim Biegen und Drehen leicht brechen,
so wird dasselbe nicht nur an Güte ver
lieren, sondern es werden beim Auf-
und Abladen auch noch viele der werth
vollsten Theile bröckeln.
Von ganz besonderer Wichtigkeit ist
es, daß das Heu beim Einfahre» von
aller äußeren Nässe (Regen, Thau, Ne
bel) vollkommen frei ist.
Früchte die beste Medizin.
Es ist erstaunlich, welch' großen Arz
neischatz die reifen Früchte bergen. Die
häufige Beobachtung der guten Wirkung
derselben hat Wohl zu der landläufigen
Redensart geführt, daß das Obst sehr
gesund sei. Die Weintrauben, beson
ders die blauen, sind überaus nahrhaft
und sehr blutreinigend. Ihnen folgen
im medizinischen Werth die Pfirsiche,
die jedoch nicht überreif sein dürfen und
früh morgens, ganz nüchtern am gesün
desten sind. Eine täglich morgens nüch
tern gegessene Apfelsine (Orange) ist
ein vorzügliches Mittel gegen schlechte
Berdauung und heilt bei längerem Ge
brauche fast gründlich. Gekochte Aep
fel sind jüngern Kindern geradezu un
entbehrlich und machen es den Müttern
und Pflegerinnen möglich, ohne unange
nehme Pulver und Mischungen aus
zukommen. Der Saft der Tomaten ist
ausgezeichnet bei Leber- und Darm
beschwerden, und der Saft der Wasser
melone ist bei Fieber und Nierenleiden
geradezu unschätzbar. Er kann in be
liebiger Menge genoffen werden und
sollte nur bei 'Neigung zur Cholera ge
mieden werden, wo man ja überhaupt
jedes Obst zu vermeiden pflegt. Der
Saft einer Citrone in einer Tasse hei
ßen Kaffees ist ein vorzügliches Mittel
gegen Kopfschmerzen, und wie gut sind
alle Fruchtsäfte als Beigabe zum Was
ser in jeder Krankenstube! Ein Saft
aus Brombeeren, mit Zucker eingekocht,
ist ein vorzügliches Beruhigungsmittel
beim Husten, ebenso eine Marmalade
aus schwarzen Johannisbeeren, mit
Zucker eingekocht, mit heißem Wasser
angerührt und Abends vor dem Schla
fengehen getrunken. Bei Skrofeln ist
ein aus Schlehen (wilden Pflaumen)
gekochter und statt des Waffers kalt
getrunkener Thee äußerst heilsam, und
die auf der Haut zerdrückten und ange
trockten frischen Erdbeeren sind vorzüg
lich bei Frostbeulen.
Die Natur bietet uns somit uner
schöpfliche Reichthümer von angenehmen
Heilmitteln, deren Wirkung man nur
etwas zu beachten nöthig hat, um sie
erfolgreich anzuwenden.
Rost-Alecke.
Nur zu häufig wird der Apotheker
von Hausfrauen um ein gutes, der
Wäsche nicht schädliches Mittel zum
Entfernen von Rostflecken angegangen.
Wir haben in dem Kleesalz und in der
Kleesäure wohl zwei ganz gut wirkende
Mittel: da aber die meisten Eisenflecke
als Oxydflecke vorhanden, und das Ei
senoxyd sich in obigen Salzen nur lang
sam löst, so empfiehlt eS sich, das Oxyd
vorher zu Oxydul zu reduziren. Sehr
leicht und schnell gelingt dies nach
dem „Intern, pharm. Gen.-Anz."
durch einen heißen Zinnteller. Man
füllt einen Topf mit heißem Wasser,
legt den naßgemachten Eisenfleck gut
ausgebreitet auf einen Zinnteller und
setzt nun selben auf den mit Waffer ge
füllten Topf und bestreut darauf mit
Kleesalz. Das gebildete Eisenoxydul
löst sich fast momentum auf. —Kleesäure
wirkt noch schneller.—Es genügt, daß
man gut mit Wasser nachspült und nö
thigenfalls, um alle freie Säure zu ent
fernen, durch etwas dünne Soda-Lö
sung zieht. Chlorkalk anzuwenden, um
noch hinterdrein zu bleichen, ist ein Un
sinn, denn wenn jeder Stoff nicht gut
gespült, so würden vorhandene Spuren
von Eisen sofort wieder oxydirt und
von Neuem als gelber Rostfleck zum
Borschein kommen.
Freie
A»?nrirn:'
erhalten alle diejenigen, die sich im Deut
schen Heil-Institut behandeln lassen.
Dieses Institut beschäftigt drei der berühmtesten
Spezial-Aerzte Europa « und ist eine sei, »v
Jahren bestehende Privat-Anstalt für die Be-
Handlung aller und
garantirt die völlige und permanente Kur fol
gender Krankheiten:
Syphilis, Flechten, Hautaus
schlag und alle Blutkrankheiten,
Frauenleiden, Weißer Fluß, Un
fruchtbarkeit, Beschwerden der Riere»
und Harnorgane, Tripper, Sa
menfluß, Nerven und Gedächtniß
schwäche, Verlorene Mannbar
keit, Asthma, Eatarrh, Schwind
sucht, Skrofeln, Hämorrhoiden,
Rheumatismus, Wassersucht, ve
berleiden. Fallende Krankheit und
alle anderen chionischen Krankheiten.
Ganz egal wie viele Aerzte Such auch schon
erfolglos behandelt haben, wendet Euch ver
trauensvoll an die bewährten Spezialärzte des
Deutschen Heil-JnstituteS, die Euch
die Kur garanttren Beschreibt Eure Symp
tome so gut wie möglich und gebt Alter und
Beschäftigung mit.
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Post versandt.
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Deutsches Heil - Institut,
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Chicago, JllS.
Schwache Männer,
' Aesckicktc
seinerDatckeckunz von äcr ältc
stco di» auk äic ncucstc Acit.
?^>3ol.ivls--un«oo
Diese Zeitung
I. K. Wright L 5 <50.,
26. Straße und Pennsylvania Avenue,
Mellsse Ehen
find selten glückliche.
Der „RettungS-Anker" ist auch zu haben in
Philadelphia bei S. A. Jeremias, Vinest.
Andrea» Grampp,
Herren-Schneider,
423 Penn Avenue, nahe den
Dickson Werkstätten,
empfiehlt dem Pndlikum Kleider »ach Maaß
AmiM-AMw.
kilo. >54 Ltrsst,
sUe Zeutsckea Llstter ia eleu
Ver. Ltsatea unct LuropiU