» Dte Ära««» t« »Orea» Ueber die Lage der Frauen in Korea Gibt der „Ostas. Lloyd" sesselnde Mit theilungen. Dort zu Lande hat die Frau nicht einmal einen Namen; sie ist lediglich al» „die Schwester" oder „die Tochter" des Soundso bekannt. Ist ihre Ehe von Kindern gesegnet, so ist sie »die Mutter" von dem und dem. Ereig net e» sich daß eine Frau vor Geruht in einem Prozesse erscheinen muß, so giebt ihr der Richter einen besonderen Namen für die Zeit der Untersuchung, um di« Verhandlung zu vereinfachen. So bald ein Mädchen heirathSfähig wird, darf Niemand, ausgenommen ihre näch sten Verwandten, sie sehen oder mit ihr sprechen, und nach der Heirath ist e» unmöglich, sich den Frauen zu nähern; sie leben in ihren Gemächern förmlich eingeschlossen. Die Gemächer sind Hei ligtümer, in welche selbst die Voll precker de» Gesetzes nicht eindringen dürfen; nur in Fällen von Empörung oder Hochverrath darf man einen Mann au» ihnen herausführen. Schickt sich ein Mann an, da» Dach seine» Haufe» auszubessern, so macht er seinen Nach barn davon Anzeige, damit sie ihre Thü ren und Fenster schließen und nicht einen Blick in die Frauenkammern werfen. Wie in Ekiina, ist auch in Korea die Heirath eine Anqelegenheit, mit der di« Frauen nur wenig oder gar nicht» zu thun haben. Der Vater des jungen Manne» setzt sich entweder brieflich oder persönlich mit dem Vater de» Mäd chen», welch«» er für seinen Sohn wünscht, in Verbindung. Häufig ge schieht dies auch durch einen Mittels mann. Der Vater bestimmt den Hoch i«it»taa. nachdem der HeirathSvertrag geschlossen worden ist; die Astrologen werden stet» zu Rathe gezogen, um «inen günstig«» Tag festzustellen. Am Hochzeitstage wird in dem Hause de» Bräutigams eine Erhöhung errichtet »nd diese mit qewebten Stoffen reichlich geschmückt; Eltern. Freunde und son stige Bekannte versammeln sich zu dieser Gelegenheit, Die Brautleute, welche sich nie gesehen noch miteinander ge sprochen haben, werden in's Zimmer »esührt und betreten die Erhöhung; bort bleiben sie Angesicht zu Angesicht einige Minuten lang stehen, worauf sie sich gegenseitig begrüßen, doch wird nicht ein einziges Wort gewechselt. Ab gesehen von der Uebergabe eine» ge schriebenen Vertrages besteht hierin die zanze Zeremonie. Das Paar zieht sich sodann in sein« Gemächer zurück. Wenn dann der jungen Frau die Glückwünsche darge bracht werden, muß sie das strengste Stillschweigen beobachten. Sie ietzt sich in eine Ecke des Zimmers, schwer beladen mit verschiedenen KleidungS-, stücken; sollte sie sprechen, oder nur eine Bewegung machen, so wird sie von dem Haushalte ihres Mannes ausgelacht. Aber die Frauen K oreas haben auch ein Borrecht, das in Anbetracht ihrer gan lenStellung besonders auffällig erscheint. Die Sitte verbietet eS nämlich den Männern, sich nach 8 Uhr Abends auf der Straße sehen zu lassen. Sobald die koreanische Abendglocke ertönt, müs sen sich alle Herren der Schöpfung in ihre Häuser zurückziehen, während e» den Frauen freisteht, bis 1 Uhr Mor gens auf den Straßen zu wandeln. Einer Wittwe geziemt es nicht, sich wie der zu verheirathen; man erwartet von shr, daß sie ihren verstorbenen Mann beweint und zeitlebens Trauerkleider trägt. Dt« Geschichte de« Steckbriefs» Zur Geschichte des Steckbriefs theilt «an folgende in der „Frankfurter Kai serl. Reichs- OberpostamtS Zeitung" vom Jahre 1797 von dem Bürgermeisteramt der Reichsstadt Nürnberg unterm IS. August 17»? erlassene Bekanntmachung mit: „Es ist eine gewisse Operistin Na mens Katharina Schröll mit ihrem Amanten, dem Schauspieler Petrivi, welche sich beide bei hier anwesender un ter hochgräflich von Fugger'scher Jnten tane stehender, Augsburger deutschen Schauspielergesellschaft laut eines von ihnen eiaenhandig unterzeichneten Eon tract» a. ci. A4. April dieses Jahre» and zwar sie Schröfl al» erste Sän gerin, und «r Petrivi, als 2. Tenorist, »uf ein Jabr engagirt haben, ohnge achtet ihrer ansehnlichen, allwöchentlich richtig erhaltenen Gage: mit einem noch über dieses schuldenden, sehr beträcht lichen Geldvorschuß-ResteS in d«n jüngst verwichenen Tagen von hier heimlicher und boshaster Weise entwichen, und ha ben durch diese bösliche Entweichung die Theaterdirectiou in nicht geringen Schaden versetzt. ES werden daher du» geziemend ersucht! die entwichene Madame oder Demoiielle Schröfl, wie sie sich zu nennen belieben wird, welche »roß und stark von Person, dann an ihren schwarzen Haaren und großem Mund kennvar, gleichwie ihr Verführer Petrivi, ein Tiroler von Geburt, der von schlankem, langen Wuchs, auch an seinen braunen Haaren und stelS ge fütterten Waden, wie nicht minder an seiner Landessprache, welche er stark durch die Nase spricht, zu erkennen ist, ,us betretenen Fall sogleich arretiren ind sosort gegen Erstattung der l! Osten, ohne weitere» durch eine sichere Gelegen heit anhero ausliefern zu lassen". Angenehmer Tod. A.: Ich versichere Sie, die Welt eklt mich förmlich au;wcnnich mal neu angeneh men T d weiß, bring' ich mich sosort um!—-B.; So?—Da kann ich Ihnen rathen; kaufen Sie sich doch das Buch zum Todlachen! Verrathen. Frau: „Die iieu engagirt« Köchin läßt mir sagen, daß sie erst in vierzehn Tagen cin ireten Ivnne. Da bleibt mir wohl nicht« aii »ere» übrig, al» während der paar Wochen selber zu kochen." Mann: .Nun, das trifft sich gut, liebe Agarhe! Während dieser Zeit befindc ich mich irrad« aus der Geschäftsreise. »t« »«, Pix!. Dr.». „»«»«»«». Da» körperliche Leben besteht i» einem fortwährenden Verbrauch und Ersatz der Kräfte. Stehen diese beiden in Gleichgewicht, so erhält man sich; über wiegt der Verbrauch, so magert man ab; überwiegt der Ersatz, so wächst man in der Zeit des Wachsthums, und später wird man stark, wie man zu sagen pflegt. Der Ersatz aber, wenn «r auch den Verbrauch begleitet, hat den Nachtheil, daß er sich nicht so schnell voll zieht, wie der Verbrauch: daher bedars er einer besonderen Zeit; da» heißt: giebt es Stunden, wo man viel Kraft verbraucht, wenig ersetzt, so muß e», um da» Gleichgewicht herzustellen, Stunden geben, wo man wenig verbraucht und viel ersetzt, wie es am meisten im Schlafe geschieht, überhaupt in den Stunde» der Erholung. Bei der Ar beit tritt dann, wenn man das Mißver hältniß zwischen Verbrauch und Ersatz der Kräfte spürt, ein Gefühl der Er müdung ein; wächst diese» Mißverhält niß, so entsteht Ermattung, endlich Er krankung. Dagegen gewährt die Arbeit mit überschüssiger Kraft Behagen und Lust; sobald aber alle Kraft, über di« man verfügen kann, eingesetzt werden muß, hat man da» Gefühl der Anstren gung. Arbeit mit genügender Kraft ist gesund; denn wenn sie auch viel Kraft verwendet, so ruft sie auch andererseits einen kräftigen Ersatz herbei, der in der Jugendzeit ein Mehr an Kraft gewin nen läßt, als mau i« der Arbeit ge opfert hat. Darum ist auch Erholung eine Pflicht des Menschen. Indessen nicht alle», wa» die Pflicht gebietet, gehört auch zum Lebenszweck. Die» drückt ein altes Wort so aus: man ißt und schläft, um zu leben; aber man lebt nicht, um zu essen, zu schlafen and zu spielen. Im Gegensatz hierzu sagt man wohl: Arbeit ist Leben. Aber kann man wirtlich behaupten, Arbeit sei Lebens zweck? Der Dieb, der Räuber arbeitet auch, in seiner Weise; aber umwillen der Lebensmittel arbeitet er, den Le benszweck zerstört er. Die Arbeit in hilfreicher Liebe gegen den Nebenmen schen, das ist Lebenszweck. Erste Pflicht der Sittlichkeit ist die: seine sittliche Macht zu vergrößern und zu erhöhen; und dies ist die einzig« Pflicht gegen sich selbst, die Mutter alles Nuten und Edlen. Und gerade mit dieser höchsten Pflicht hängt die Erholung zusammen, soll sie zusammenhängen, ihr soll sie dienen. Wenn sie das aber soll, wie muß sie denn beschaffen sein, um dies zu kön nen? Es gibt zwei Arten der Erholung, sagen unsere Philosophen; die erste, die niedere, ist die abspannende Erholung. Wie man die Saile eines Bogens, einer Harse spannt, so spannen wir un sere Sehnen, unsere Nerven, die Fasern unseres Gehirns, machen sie straff und stramm, so strengen wir uns an. Der Arbeiter ist wie ein angespanntes Zug thier; wenn wir matt sind, spannen wir uns ab und erholen uns. Weil wir aber Menschen sind, so ist die Abspan nung nicht sogleich mit dem Abbreche» der Beschäftigung gegeben, sondern wir suchen nun eine neue Beschäftigung, aber eine abspannende. Schon der Wechsel der Beschäftigung ist Erholung, weil jede folgende Anspannung eine vorausgehende Abspannung bedingt. Man wählt dann freilich auch nach der straffen Arbeit eine weniger strenge. Doch muß endlich Schlaf oder ruhiges Liegen das Ausspannen aller Muskeln zulassen.—Es ist mit der geistigen Ar beit nicht anders: sie fordert ange spannte Aufmerksamkeit, Wechsel und endlich Bewußtlosigkeit. Die meisten Arbeiter sind ja auch gar nicht rein kör perlich: eigentlich sind sie alle nur mehr oder weniger, mit geistiger Thätigkeit verbunden. Zwischen der eigentlichen schwereren oder leichteren Arbeit nun, welche allemal auf die Gewinnung eines praktischen Nutzens, auf die Herstellung eines Werthes gerichtet ist, und anderer seits dem völligen Nichtsthun, liegen »ie abspannenden Erholungen in der Mitte. DaS Turnen und alle körperlichen Spiele mögen einen ganz beträchtlichen Auswand an Krast uud nicht geringe Aufmerksamkeit erfordern; dennoch ge währen sie Erholung. Weshalb? Weil sie gegen die vorangegangene Arbeit einen Wechsel bieten, und weil sie in sich selbst einen Wechsel der Bewegungen sowohl körperlich wie geistig ersordern. Die nützliche Arbeit erfordert meist an dauernd fortgesetzte Bewegung dersel ben Glieder, geistige Aufmerksamkeit, welche unverrückt auf denselben Punkt geheftet ist; das Spiel beansprucht nach und mit einander die Thätigkeit aller Glieder in einem dem Bau des Körpers angemessenen Wechsel, und ebenso for dert eS eine von emem Punkt zum andern übergleitende Besonnenheit. Mit der rein geistigen Thätigkeit ver hält es sich genau ebenso: beim Rech nen des Mathematikers oder des Kauf manns, mag dieser ein vollzogenes oder sich darbietendes oder speculaliv zu för derndes Geschäft berechnen, immer bleibt die Thätigkeit einförmig, wen» man nickt den Wechsel der vier Species sür erfrischend hallen will; und immer ist der Seypunkt des Bewußtfeius auf dieselbe Stelle gerichtet. Hier wäre der plötzliche Ucbergaug au; dem an strengenden Geschäft in den erquicken den Schlaf fehr erwünscht; aber wie Erfahrung lehrt, ist er unmöglich. Also zunähst abspannende Erholung durch, wenn nicht körperliches, so dluch geistiges Spiel! Unser Bewußtsein muz loSgeriss n werden von der einen Borstellungs gruppe, an der es hängt; eS muß in eine leidliche Passivität, in eine passive Bewegung versetzt werden, in daß wir schauen, ohne mit dem Blick zu suchen und ohne den Trieb, da» Geschaute zu lenken (wie im Schauspiel); so daß wir denken, ohne zu sorichen und ohne ma thematisch oder logisch Schlüsse zu ziehen I» cvmbiniren, zu spekuliren; daß wi, tber andere Objekte und andersartige Aufgaben sinnen und unser Bewußtsein in anderen Formen der Bewegung üben (wie im Karten und Schachspiel). Da» reine Zufallsspiel kann durch die wun derliche Zu älligkit unsere Erwartung fesseln und durch den Ersvlg überra schen; die mit Zusall vermischten Ver standeSspiele könnte uns daSGesühl der Erhebung über den Zusall gewähren, in dem wir denselben, wie auch die Karten fallen mögen, unserm Zweck dienstbar machen. Ich kann hier nicht alle Spiele aus. zähle« und verweis« auf Lazarus, „Die Reize deS Spiels". So erwähne ich schließlich nur noch die gesellige Unter liallung mit ihrer Gemüthlichkeit und Heiterkeit, wo jeder Theilnehmer giebt und nimmt, aber jede Gabe theil» nur eine Rückgabe, thr>l» nur durch Ver nommene» hervorgerufen ist also passive Bewegung des Geistes. Hiernach könnte es scheinen, als ob die abspannende Erholung nur unmit telbar zum Lebenszweck gehöre, daß sie, Wie sie auch der Zeit nach zwischen di« Stunde des Geschäftes und des Schlotes nach dem Essen fällt, so auch thatsächlich nur den Uebergang von der Arbeit zum Schlafe vermittelt. Doch wollen wir un'er Urtheil feststellen, erst die ander« Alt der Erholung betrachten. Das ist die erhebende Erholung. Diese Erholung erweitert unsere Sach- und Mcnschenkenntniß. schärft und klärt und berichtigt unser Urtheil und somit auch unsere Sclbstbeurtheilung, beseitigt die guten Vorsätze, kräftigt die Willens-, erhöht die Thattraft und lenkt sie aus das Edle. Nun wäre es aber unrichtig, von die sen heilsamen Wirkungen der erhebenden Erholung in der abspannenden gar nicht» zu finden. Es wäre ja auch schwer, beide Arten schneidend von ein ander zu sondern. Sieht man aber, wie sie in einander übergehen, so er kennt man auch sogleich, daß der wesent liche Unterschied auch hier nicht sowohl in den Thätigkeiten liegt, als in der Gesinnung, mit welcher wir dieselbe üben. Betrachten wir einige der beliebtesten Erholungen. Das ist das Theater. Gehört es zur abspannenden oder zur erhebenden Art? In ganz vorzüglicher Lebhaftigkeit vermag dasselbe uns aus der Enge unseres alltäglichen Gedan kenkreises zu heben, unsere Anschauung in eine freiere Welt zu versetzen, wo zwar der Mechanismus des Lebens kein anderer ist, al» der uns wohl be kannte, wo aber die Liebe größer und die Gerechtigkeit strenger ist, und Ur sache und Wirkung klarer vorliegen, wo man nicht nur de» Stundenzeiger, son dern auch das Getriebe der Räder im Gehäuse sieht. In solches Schauspiel geh, werther Leser, dort wirst Du erhe bende Erholung finden, dort ist das Spiel, das Schiller als höchsten Ernst anerkannt hat, dort siehst Du den Schein, den >ener Dichter - Denker als höchste Wirklichkeit hingestellt hat; aber geh nicht in solches Schauspiel, wo es bloß schöne Bilder in reicher Abwechs lung gibt und wo vielleicht deine Sinn lichkeit gereizt wird, kurz, wo du, um dich abzuspannen, auch von deiner sitt lichen Höhe hinabsteigen mußt. Nun die gesellige Unterhaltung. Für» Erste rathe ich, suche die Unterhaltung in Deiner Familie mit Weib und Kind und uni er Freunden. ES bedarf nicht der sogenannten hohen Gedanken, nicht des Fluges in ätherische Regionen; aber Du bildest Dir mit den Deinen ein Urtheil über die alltäglichen Ereignisse, über ihre Ursachen und Wirkungen und ihren sittlichen Werth; Du bemerkst, wie dort Glück, Verstand und Güte sich einen, dort hingegen sei eS die Güte, sei es das Glück, fehlt; Du siehst, wie un beständig und unberechenbar das Geschick der Menschen ist, wie relativ aber das ist, was man Glück nennt, wie glücklich man bei ungünstigem Geschick leben kann, und umgekehrt. Nicht jeder Glan; ist Glück, und echtes Glück glänzt nicht. So zieht die Weisheit, die auf den Gaffen predigt, in Dein Heim ein, und Du wandelst den gesammten BildungS- und Lebenskreis, in dem Du Dich mit den Deinigen bewegst, in ein Schauspiel mn, in eine moralische Anstalt. Aber versinke nicht in Klatsch! Weder ist man zu solcher Unterhal tung immer gestimmt, noch auch bietet sich immer der genügende Stoff. Wenn du jemals über Langeweile geklagt oder solche befürchtet hast, hier kenne ich ein vortreffliches Mittel Bücher lesen. Du mußt aus der Welt-Literatur hun dert Bücher haben; je nach deiner Srim mung greifst du eines heraus. Außer den hundert K lassikern der ganzen Welt, wie viele empfehlenswerthe Bucher gibt es noch! Romane, Dramen, Reijebe fchreibungen, sie bieten die BUder der Natur und des Menschenlebens in wei ten und sernen Kreisen, durchwirkt mit ausklärenden und erhebenden Gedanken. Populär - naturwissenschaftliche Werke enthalten theils Geheimnisse der Schöpfung in ihrer nie völlig zu ergrün denden Weisheit, theils belehren sie über die Macht, welche der Mensch durch seine immer tieser eindringende, nie ab schließende Erlenntinß über die Kräfte und Tinge der Naiur gewinnt. Ge schichtswerle zeigen, wie es zu den Zei le, unserer Väter war, und wir daS ge norden sind, was wir sind. Und horst du nicht gern zu, wen» dir der Gieis von deinen verstorbenen Eltern und Großeltern erzählt? Was sie ge lit e», wie sie getämptt, wie sie ihr Ge sä ick, in eigene» Worten dargestellt, be- t haben, wie sie eS zum Gedicht oder zum Gedanken,ystem gestaltet ha ben? Das Alles kannst du zu lesen be komme», kannst eS mit Weib und Kin dern lesen, besprechen, mit heutigen Dichtern und Denkern vergleichen. Dann wird dein Herd ein traulicher! Ich >mbe mich in Deinem traulichen Krcise so sest niedergelassen, daß ich den Lebenszweck ganz au» den Augen ver loren zu haben scheine. Doch Dir wird e» nicht so scheinen; Du sühlst oder stehst, wie da» zusammenhängt. Der größte Theil Deiner Beschäftigung ge- hört ja der Gewinnung der Leben«- Mittel; in dies«r erhebenden Erholung stärkst Du Dich für den Leben» Zweck. E» ist überall mit dem Geiste ähnlich wie mit dem Körper; jener wie diesrr soll gesund und schön sein. Ja, volle Gesundheit, allseitige angemessene Ent wickelung aller Glieder und Kräfte, welche nirgends einen Mangel und nir gends eine Ueberfülle zeigt, allo harmo nisch« Entwickelung aller Theil« dr» Körper» wird selbst auch schön sein. Der Handwerker, der b«i seiner Thä tigkeit nur die Arme oder nur die Beine entwickelt, hat keinen schönen Körper. Genau so, wer Kräst« de» Geistes ein seitig in den Dienst nimmt, die ein« Kraft vorzugsweise entwickelt, die an dere verkümmern läßt, wird geistig un harmonisch, unschön. Der Lebenszweck aber ersordert Harmonie aller Kräfte. Darum vereint die erhebende, alle K räst« de» Geistes umfassende, da» Bewußtsein von der Aufgabe des Menschen erwei ternde und ausklärende Erholung un mittelbar de» Lebenszweck, während die Arbeit den Geist verengt und verküm mern läßt. Sicherlich nennst du jede Thätigkeit, die du dem Gesammtwohl und der Liebe zum Nächsten widmest, deine erhebende Erholung. Nun verstehst Du das merkwürdige Wort „Dich erholen". I» der Arbeit um daS alltägliche Brod und da» all tägliche Bedürfniß verlierst Du Dich ganz oder theilweise; in der Erholung gewinnst Du Dich zurück in Deiner Ganzheit wo möglich und in der volle« Schönheit geistiger Gesundheit. Dort bist Du nur «in Werkzeug zur Herbei schaffung von Mitteln; hier lebst Du Dir selbst als Zweck. Du vervoll kommnest Dich, indem Du Deine tugend haste Gesinnung, Deine sittliche Persön lichkeit stärkst. «merirantscher Humor. Ein farbiger Polizeisergeant unten in Virginia sah kürzlich einen seiner Untergebenen, ebenfalls einen Farbigen, mit einem prächtigen Hahn unter dem Arme. „Halloh, Thompson, wo habt Ihr den gestohlen?" rief der Sergeant. „Gestohlen?" wiederholte Thompson erstaunt. „Keine Idee! Ich sah den Kerl da drüben auf dem Zaune siyen, und weil gerade Maiseiertag war, forderte ich ihn aus, für die "Btars an<l Eins >-u krähen; erwollte aber nicht, und so habe ich ihn als—Rebellen verhaftet!" Worin die Kunst liegt. „Ist 'ne Bildhauerei schwierig?" srug Duffy e nen Freund, „lilsss you, nc>! Du nimmst einen Marmorblock, einen Ham mer und ein Stemmeisen zur Hand und schlägst soviel von dem Marmor ab, wie Du brauchst!" Strenger Vater: „Und wenn ich Ihnen meine Tochier zur Frau gebe, junger Mann, wie wollen Sie beide ernähren??— Freier: „>V«II, ich dachte, daß vielleicht Sie mir ei» Plätzchen in Ihrem Comptoir geben würden." Strenger Vater: „Ich habe aber jetzt keinen freien Posten; wenn ich Sie an ktellte, so hätten Sie nicht« zu thun." Freier ( freudig): „Oh, das macht gar nichts, wenn Sie mir nur das Salär jahlen." Geistlicher: „Mein Kind, sag' mir, warum gehst Du eigentlich zur Schule?" Die kleine Maud: „Um Dicky Johnson zit sehen." Dießehörden der Stadt Eanton im Staate Misissippi haben unlängst fol gende Beschlüsse gesaßt: „1. Der Bau eines neuen Gefängnisse» wird hiedurch genehmigt; 2. das neue Gefängniß soll au» dem Material des alten gebaut werden; 3. bis zur Vollendung des neuen Gefängnisses wird das alte ,n seiner bisherigen Eigenschaft im Ge brauch bleiben." Amerikanische» HeirathS gesuch: „Ein junger Wittwer, sehr gefühlvoll, wünscht sich, da er sich noch im Trauerjahre befindet, mit einer Ne gerin zu vermählen. Mulatiinnen können erst vom Herbst ab Berücksich tigung finden." Der Achtstundentag. „Grund gütiger Himmel." rief Miß Passee, „ich hoffe, Die werden doch nicht ein Gesetz annehmen, wodurch der Tag auf acht Stunden reducirt wird!" „Warum denn nicht?" „Bedenken Sie doch, wie rasch wir dann altern! Genau drei mal so schnell!" Bridget bat dieker Tage ihre Herrin um einen Ausgang, damit sie ihren Bruder, welcher eben von der grü nen Insel gekommen war, begrüßen könne. Als Bridget nach Hause kam, frug sie die Herrin: „Nun, hast Du Deinen Bruder gesehen?" Bridget: „Ach gewiß, Madam, und ich war sehr erfreut darüber." Herrin: „Und was beabsichtigt er, hier zu thun?" Brid get: „Well, Madame, er war immer ein etwas fchwächlicher Bursche und nie mals besonders fleißig, und so dacht' ich, das Beste wäre, er würde Po lizist!" Von zwei Uebel». Nobbsie, der Ofsicejunge: „Unten ist ein Mann, welcher fortwährend schreit, daß er Sie umbringen will, und auch eine hübsche junge Dame, welche jagt, sie möchte gern zur Bühne gehen." Manager (über legt): „Well dring' den Mann Weise Vorsicht. Millie: „Ich mag Dich schon Heirathen, Clarence, aber ich möchte nicht gern meine „Fünf zehn Dollar-Stelle" im Score ausge ben." Clarence: „Gieb sie eim'ach nicht auf, Theure. Ich will meine ausgeben, da ich ja doch nur zehn Dol lar» die Woche verdiene." —B ei der Kavallerie. Ein jähriger: Herr Rittmeister, auf den Gaul setz' ich mich nimmer. Der be handelt mich immer a I» Lustballon! Im Strome des Leben» schwimmt der Leichtsinnige, der Schwer müthige sinkt. - —Ehemänner sollen sich stet» den Thurm zum Muster nehmen »nd ihr Kreuz mit Geduld tragen. Start« Mtnuer. Nuch hierzulande gibt e» manch«! modernen Herkule», welcher für sein« Productiouen kolossaler Kraft stets einen zahlreichen Kreis von Bewunde rern findet und damit ein schönes Stück Geld verdient. ES ist ollerding» ein jedenfalls eigenthümlicher Zusall, daß gerade die ausgezeichnetsten unter diesen KraftgenieS Ausländer sind, und seitens der eingeborenen Amerikaner keiner nen> neniwerthen Eoncurrenz begegnen. Da ist vor Allem Elsässer^Louis Tyr zu nennen. Er ist nicht besonders groß, und sieht eher wohlgenährt, als kräftig aus. Aber der Schein trügt. Cyr hat größere Lasten gehoben, als irqend ein Mensch. So nimmt er ein« eiserne Hantel von 102 Pfund Gewicht und streckt den Arm im rechten Winkel wagerecht aus. Gleich darauf hob « dieselbe Hantel einen Fuß hoch, ein zweites Gewicht von 232 Pfund und einen Mann von ISO Pfund Gewicht, und das alles mit einem Finger, sodaß er auf einmal 484 Pfund mit einem Finger aushob. An demselben Tag« balancirte er seine Frau, werche 118 Pfund wiegt, auf einer Leiter, die mil der Spitze auf seinem Kinn aufgestellt war. Seine größte Kraftleistung Iva, eS, als er eine Platiorm, auf der fünf zehn Erwachsene standen, emporhob, ein Gewicht von 3S3S Pfund. (Sieh, Bild.) - ~ ir" Ein zweiter Herkules ist der „leben »ige Amboß", Andrew Hull. So un glaubliches klingt: dieser Mann besitzt einen derart eisenharten Schädel, daß er Steine von acht bis achtzig Pfund auf demselben mit einem Schmiedeham mer in kleine Stücke zerschlagen läßt. Kürzlich ließ er bei einer speciellen Vor stellung im Atdlete Club zu San Fran cisco ein Felsslück von schottischem Gra nit, welches 186 Psund wog, auf seinem Schädel in Stücke schlagen. Der mus kulöse Schmicdegesell, welcher unbarm herzig auf Andrews Eisenschädel lo»- hämmerte, mußte 33 Mal mit einem zwölfpsündigen Schmiedehammer zu schlagen, ehe eS ihm gelang, das Fels stück zu sprengen. Bei «ner anderen Gelegenheit ließ er durch einen Stein metzen einen 124pfündigen Stein durch S 6 Hiebe auf feinem Schädel zertrüm mern. Bei seinen Leistungen trägt Hull eine enganliegende Mütze aus Eisen mit ebener Oberfläche. Die Mütze wiegt 124 Psund und hat Handgriffe, velche so angebracht sind, daß die Wucht der Hammerschläge nicht den Schädel, sondern die Halsmuskeln trifft. Man kann die Wucht eines Schlages aus etwa 12S Psund annehmen. Die gute Tochter. Wenn ich nur wüßte, womit ich die Lchuld abtragen könnte, daß Sie mir gestatten, Sie zu begleiten Die kön nen Sie am besten dadurch abtragen, biß Sie Ihren Schneider bezahlen, denn der ist mein Vater. Fräulein (singend): „Ichschnitt' gern in alle Rinden ein- warum lausen Sie denn aus einmal fort, Herr B»uniler? Bäumler: Wissen Sie, Fräulein, ich darf das nicht hören ich bin Forstbeamter! E» ist ein Fehler, dah tie ...«>,>ru Menschen konsequent incon sequent sind. «»etsext»«». Ich möchte die Häuser nicht zählen, in welchen im Laufe des Jahres der Speisezettel zwischen Mann und Frau Unfrieden stiftet. „Was sollen wir heute essen?" fragt nach dem Frühstück die Hausfrau den Gatten, der eben nach Hut und Stock greift, um seinen Berufspflichten nach zugehen. Er bleibt neben dem Ausgang nach denklich stehen, zuckt mit den Achseln, und sagt dann, die Frau könne kochen, was sie wolle, ihm sei alles recht, alles .egal", wie sie wisse. DaS wisse sie nun allerding» nicht, erwiderte die Hausfrau übellaunig. Sie kenne keinen Menschen aus der gan zen Erde, der so schwer zufrieden zu stellen sei, wie ihr Mann. Wenn sie koche, was ihr paffe, dann sei er nie zu srieden. Darum möge er einmal den Speisezettel herstellen, sie habe eS nun ost genug gethan. Ueber diese Zumu thung geräth der arme Hausvater ge radezu aus der Fassung. Was? Er soll den Speisezettel zusammenstellen? Er, der als Junggeselle im Gasthau» oft hinunterschluckte, wa» immer sie ihm gaben, nur um das Studium der Speise karte zu vermeiden. »Nein, liebes Kind," sagt er ziemlich unwirsch zur Frau, „damit belasse ich mich nicht daS ist Deine Sache." Daxauf erwidert sie mit einer schnip pischen oder unfreundlichen Entgeg nung, die eine nicht gerade liebenswür dige Widerrede von Seiten des Mannes findet. Dann geht er fort und denkt im Lause des Vormittags über den klei nen ehelichen Zwist nicht weiter nach. Sie aber sühlt sich sehr gekränkt und bleibt es nur allzu ost, bis der Gatt« wieder nach Hause kommt. Da findet er zu seiner nicht geringen Ueber raschung eine schmollende Frau, die noch obendrein aus Rache sür die er fahrene, mehr oder minder eingebildete Kränkung ihm lauter Gerichte vorsetzt, die er nicht leiden mag. Was blnbt dem Manne in solchem Falle übrig, als die verhaßten Speisen mit stillem Ingrimm hinabzuwürgen und im Vollbewußtsein seines guten Rechtes ein langes, finsteres Gesicht zu machen? Ja, im Vollbewußtsein seine» Rech tes ! Der Mann, der für seine Fami lie sorgt, hat in der That den Anspruch, mit den klonen häuslichen Sorgen ver schont zu bleiben, daS Recht, nicht dar über nachdenken zu müssen, was er zu Mittag essen wird, ja er hätte eigent lich das Recht, in seinem Hause wie im Schlarafsenlande zu leben zur Beloh nung für all' die Mühe und Plage, die er Tags über jahraus, jahrein zu er dulden hat. Er verdient daß ihm, wo nicht die gebratenen Tauben, so doch die schmackhaften Speisen mühelos in den Mund fliegen. Es gibt gewiß so manche junge Frau welche ihrem Manne dieses angenehme Loos bereiten möchte, wenn sie nur wüßte, wie das anzufangen wäre. Ihre Freundinnen, auch wenn sie schon län gere Zeit verheirathet und sogenannte „Musterhaussrauen" sind, werden ihr den erwünschten Rath kaum ertheilen. Die „MusterhauSsrau" wird ihr sagen, wie und wann zu fegen und zu waschen sei, wie und wann das Obst für den Winter eingemacht werden müsse, wie man allerlei kleine Ersparnisse erzielen könne. Was aber geschehen solle, um dem Manne das Leben behaglich zu gestalten, davon wird keine Erwähnung gethan! jrägt das junge Frauchen, was man einem Manne kochen muffe, damit es ihm zu Hause schmecke, so heißt es. man koche, was die Jahreszeit eben biete: Fleisch,geiottene» oder gebratenes, dazu irgend ein Gemüse, einmal Kohl, ein anderes Mal Spmat. —Spinat esse ich nicht gern, klagt die kleine Frau. DaS mache gar nichts, meint die Muster hauSsrau. Männer könnten nicht immer ihre Leibspeisen essen. Wohin käme man da, wenn man sie so verwöhnte? Da wäre mit ihnen schon gar nicht mehr auszukommen! O, nein! Gerade durch die liebevolle Beachtung und Erfüllung all' jener klei nen Wünsche, die zum geistigen und körperlichen Behagen des ManneS ge hören, schmeichelt sich die Frau am leichtesten in sein Herz ein, nistet sich darin sest. Die wenigsten Gatten zei gen sich dalür undankbar. Jedem ist diese zärtliche Sorgsalt für sein Wohl besinden schon an und für sich ange nehm und den meisten ist sie eine traute Erinnerung an ihre Kindheit; an die Zeit, da eine liebevolle, seitdem schon Heimgegangene, geliebte Mutter ihnen so manche kleine Freude bereitete, die sie nie wieder zu erleben gedachten. Die liebende Frau, die ihrem Manne di« mütterliche Zärtlichkeit im späteren Le ben ersetzen will, muß alle kleinen häus lichen Scherereien ferne von ihm hal ten. Sie muß unter Anderen auch den Speisezettel und zwar einen guten, ohne seine Mithilfe herstellen. Sie muß über denselben scheinbar nie in Verlegenheit sein; er soll tagtäglich wie durch Zauber entstehen. ' Nun hat eine gute Hausfrau aller dings in der Wirthschaft an gewinen gekochl werden müsse. Darum sollte sie eine Reihe von Speisezetteln in Bereitschaft halten, aus denen sie an außergewöhnlichen Arbeits tagen mühelos Küchen Weisheit schöp psen kann. Ich meine damit etwa nicht, daß sie sich einen Kalender, ein Kochbuch an schaffen sollte, worin angegeben ist, was an jedem Tage gekocht werden könnte. Diese allgemeinen Speisezettel passen selten sür besondere Zwecke. Auch sind sie, wenn nicht gar zu ein fach, ost zu kostspielig. Kochbuch und Kalender können sich eben nicht nach dem Vermöge» und dem Geschmack der Einzelnen richten; könne leine indivi duellen Speisezettel liefern, wie sie i« einem traulichen Heim von Nöthen find. Die kann nur die Hausfrau zu Stande bringen. Die Mühe, die e» ihr macht, lohnt sich tausendfach, denn eine gute Küche, die den Eigengeschmack des Mannes lieberM berücksichtigt, trägt auch dazu bei, ihn nach Hause zu locken, ihn an seinen Herd zu fesseln. Sobald die junge Frau den kulinari schen Geschmack ihre» Gatten kennen ge lernt, was ja ohne besondere Mühe, schon wenige Monate nach der Hochzeit der Fall sein kann, solli« sie sich die Zeit nehmen, einen Speisezettel für einige Wochen zu entwerfen. Am Ende der nächsten Jahreszeit noch einen, und so weiter, bis das ganze Jahr gedeckt ist. ES ist diese Arbeit nicht so schwer, so zeitraubend, wie e» den Anschein hat. Man braucht sich dabei nur einmal den Kops zu zerbrechen, statt alle Tage. Auch kann man aus diese Weise über sichtlicher zu Werke gehen, kann dem Manne die von allen so sehr geliebte Abwechslung leichter bieten. Natürlich vermag man auch so nicht für jeden Tag des Jahres etwas Neues zu ersinnen. Dieselben Gerichte kehren regelmäßig wieder, aber dadurch, daß sie mit Kunst zusammengestellt und gemischt sind, er müden sie nicht, erscheinen sie immer wieder neu. Freilich darf der Jahresspeisezettel nicht das ganze Leben hindurch unver ändert bleiben. Eine kluge Hausfrau wird von Zeit zu Zeit eine neue, verän derte Auflage redigiren, um dem verän derlichem Geschmack ihres Publikums aachzukommen. Veränderlich launisch sind sie bei un» alle, unsere lieben Haustqrannen! Wer wüßte davon nicht ein Lied zu singen ? Da hatten wir z. B. die Freude, dem lieben Männchen etwas zu kochen, wa» seinem Gaumen so recht zusagte. So zut habe ihm schon lange nicht? ge ichmeckt, lobt er und nimmt sich zum »ritten Male von dem neuen Gerichte. Das möchte er alle Tage, ja den ganzen Tag essen. Bon nun an kommt natürlich da» Leibgericht bei Tische sehr oft zum Vor schein. Man ist ja so froh, etwa» ge sunden zu haben, was den Herrn des Hauses zufrieden stellt, und eS ist so de inem, ost das Nämliche zu kochen. Einige Male findet die neue Speise be geisterten Anklang, dann wird sie schwit zend gegessen und endlich wird darüber gemurrt, vielleicht weil sie jetzt nicht mehr so sorgfältig zubereitet worden, als im Anfang, da sie den Geschmack des Gatten treffen sollte, vielleicht weil selbst das Beste nicht mehr mundet, wenn man allzu häufig davon ißt. „Immer, immer dasselbel" brummt der Mann. „Aber Du hast es dock immer so gern- gegessen!" klagt die Frau. „Gewiß, gewiß, aber dasselbe bleibt nicht immer dasselbe, d. h,, es scheint uns nicht mehr dasselbe. Kennst Du denn das weise französische Spri l wort nicht, nach welchem sogar Rebhühner nicht fortwährend munden?" Die kluge Hausfrau läßt sich da» ge sagt sein und ersetzt zur rechten Stunde die alten Leibgerichte durch neue. Die unkluge aber und es gibt deren nicht venige schmollt über die kulinarische Launenhaftigkeit ihres Mannes, ja sie schließt meistens aus derselben, daß er sie nicht mehr liebe und würzt die Mahl jeit mit Thränen. Das ist vom Uebel. DaS Mittag essen ist die Zeit, in welcher man von körperlicher oder geistiger Anstrengung ausruhen, sür den Rest des Tagewerks seine Kräfte sammeln will, und darum soll während desselben ungetrübtester Frieden herrschen. Deshalb vermeidet die kluge HauSirau jeden Anlaß zu Zank, Wortwechsel und Aergerniß. Da zibt es womöglich niemals versalzen? Suppen, angebrannten oder unaus zekochten Braten, verfehlte Mehlspeisen, zor allen Dingen aber keine Thränen, lein Schmollen, wenn der Haustyrann DaS oder Jenes an unserem Speise zettel auszusetzen hat, wenn er irgend -in Gericht, das er im Gasthaus oder m Hause eines Freundes gegessen, über die Maßen lobt. Ein klein wenig Aerger wird auch die sanstmüthigste Frau da,über rmpfin den, aber sie sollte sich von dieser klein lichen Anwandlung die gute Laune nicht verderben lassen, sie vor Allem »icht tlndern verderben. DaS Lob, welches der fremden Küche gespendet wird, schließt ja nicht immer einen Tadel sür die uilsere ein, sondern nur die Huldi >ung, welche vie Herren der Schöpfung »llem Neuen widmen, und wir dürfrn ins sogar glücklich preisen, wenn das, was den Flatterhaften auswärts begei sterte, nur ein lucullischer Genuß war. «tue «loss«. Mein Freund hat ein Mädchen kennen gelernt lind hat eS sich zur Frau genommen, Jetzt hat er mir gesagt beklommen: Zch habe daS Mädchen nicht kennen ge lernt. Kurzer Abriß der Ge schichte. CbaoS—wüste —Schöpfung Licht Menschen böse Strafgericht. Hellas Blüthe—Persernoth —Bruder läinpfe—Hellas Tod! Stolzes Roma Glanz und Pracht Durch Germa nen—Wird's verkracht! Mittelalter— Finster —ach! Gutenberg —ColunibuS —Krach! Neuzeit! Riesig aufgeklärt! Schiller Goethe Leyer— Schwert! ZteunzehuteS Jahrhundert ah! Pleite —Krach—Amerika! Am Schluß der Jagd saison. Sonntagsjäger ( selbstge fällig): „Na, Euere Wälder haben wir Euch diesmal wohl ordentlich ent völkert?"— Förster: „Allerdings, Trei ber sind schon fast gar keine mehr zu haben." Gedankensplitter. Die Weiber sind wie die Metalle; wenn sie rostig werden, ist stark Putzen nöthig.
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