Deutsche z?oea!nachr»chten. Provinz Brandenburg. Zwei größere Firmen in Cüstrin, das Herren- Garderoben - Geschäft von C Schulz, sowie die Hut- und Filzwaaren fabrik von W. E. Schilling, die mehreri Commanditen hatte, haben fallirt; wei tere Concurie stehen bevor. Tai Schwurgericht in Cottbus vernrtheilt, einen Revolverhelden, den aus Amerika zu Besuch eingetroffenen Arbeiter Chr. Nack aus Wappelo. lowa, zu Itz lah ren Geiängniß. Derselbe hatte in bru talem Uebermuth auf einen Droschken kutscher, von dem er sich beleidig! glaubte, mehrere Revolverschüsse abge feuert, die jedoch glücklicherweise sämmt lich sehl gingen. Durch Erschießen habe» sich cutleibt: in Berlin der Kauf mann M. Dienst, Mitinhaber der Strumpswaarensabrik Dienst <k Wein berg, in Neuzauche bei Lübbenau de» Postbote Jank, m Schwedt der Gefreite Wolf, in Potsdam der Grenadier Klatt, in Spandau der Artillerist Rob. Feig und der Former Schumann. Provinz Ostpreußen. Der unlängst im Zuchthause in In sterburg an Entkrästung verstorbene Verbrecher Kau in. Richard Robert von Königsberg hat seinen beiden dahier wohnenden Schwestern ein Vermögen von «00,«0» Mk. hinterlassen. fJn Königsberg der frühere Vorsitzende der Stadtverordneten Versammlung, Ober amtmann Böiim, sowie der bekannte Pianosabrikant Ferd. Kamossa. s- In Rosengarth der pensionirte Lehrer An ton Haa e. In Tilsit wird nach dem Beispiele anderer Städte jetzt eine Schifferschule gegründet. Provinz Westprenßen. Wegen Unterschlagung in 58 Fällen wurde der Colporteur Heinrich Glöck ner in Danzig zu 3 Jahren Zuchthaus und 600 Mk. Geldstrafe und wegen des inzwischen Verstor denen Hauptmanns Schönborn zum Duell der Gulspächter Pieper zu I Mon. Festungshaft verurtheilt. Das gegen den Käthner Hermann Deutsch und den Windmühlenpächter Stanislaus Stasierowski ans Wudzin wegen Mord Versuchs vom Schwurgericht in Grau denz erkannte, auf 15 bezw. 10 Jahr« Zuchthaus lautende Urtheil ist vom Reichsgericht amgehoben und der Pro ceß zur nochmaligen Verhandlung an die erste Instanz verwiesen worden. Provinz Pommern. Der Buchhalter der Portlandcement fabrik Slerii, in Stettin, Gadicke, ist unter Hinterlassung eines bedeutenden Deficits verschwunden. 1' In Pyritz der Schneidermeister Mertens, ein Mann, der seit langer Zeit der Stadl und der Kirche als Stadtverordneter und Mitglied deS Gemeindekirchenrathes treue Dienste geleistet hat. Der in Freest seit iiturzem erst angestellte Leh rer Nellig ist unter dem Verdacht, mit Schulkindern unsittliche Handlungen vorgenommen ziz haben, in das Amts gerichtSgeiängniß eingeliesert worden. —ES erhängten sich der Arb. Hartwig in Grcisenhagen, der Ackerbürger Onaiidl in Naugard nnd der Vollziehungsbe amtc Dittmann in Swinemünde; durch Vergiftung mit Schwefelsäure setzte die Schuhmachcrssrau Baczinski in Stettin ihrem Leben ein Ziel. Provinz Schleswig-Hol st e i n. -s- In Schleswig der Oberamtsrichter a D. Martin Ketelsen. Großes Aus schen erregt das plötzliche Verschwinden des Kreiskassen-Rendanten Wicht in Ratzeburg, ninsomehr, als die Ursache hierzu vollständig unbekannt ist. Wegen mehrfachen Betrugs ist in Al veslohe de bekannte socialdemokran sche Agitator Steinschläger verhastet worden. Provinz Schlesien. Vermißt wird der frühere Ritter gutsbefitzer Emil Brieger in Breslau. Man vermuthet, daß derselbe sich ent leibt, da er in letzter Zeit mit schweren NabrungSsorgen zu kämpfen hatte. 1° In Glogaii der Proreclor des Gym nasiumS, Prof. Sachse. Die geschie dene Restaurateursirau Sell in Hirsch berg seuerle aus oem HauSberge aus ihren geschiedenen Mann zwei Revol verschüsse ad. Der Schulknabe Franz Riese aus Nieder Knnzendorf, welcher mehrere schwere Diebstähle verübt hat, ist flüchtig und wird steckbrieflich ver folg!. Ihren 100. Geburtstag feierte letzter Tage in voller Rüstigkeit die Bauerauszüglerin Eva Thomella in Wiltau. Durch Erschießen endeten ihr Leben: in Breslau der Former OS kar Schuhmann (ans Gewissensbissen, weil er seine Geliebte treulos verlassen hatte), in HeiderSdorf Anselm Schlich (Mittellosigkeit), in Liebaü der Seiler Carl Jochmann und in Sprottan, auf dem Grabe ihres Geliebten, des Lieute nants Giehne, die Lehrerin Hedwig Bartelt aus Berlin. Provinz. Sachsen. Wegen Unterschlagung von 450 Mk. in ca. 10» Hallen ist der frühere Magi stratSsecrelär Louis Clouth in Magde burg zu zwei Jahren Gesängniß und drei Jahren Ehrverlust verurtheilt wor den. In der Seminarschule in Er furt »st eine bedrohliche Augen Epidemie ausgebrochen, in Folge derer mehrere Klassen geschlossen werden mußten. In Graseul.ainichen sind neuerdings Nohlenslöve von der Mächtigkeit bis zu zwanzig Meter entdeckt worden, welche sich bis in die Nachbarfluren von Grö bern und Zschvrnewitz fortsetzen. Neben den Kohlenlagern hat man auch bedeu tende Thonlager gesunden. Nach einem Beschluß des Kultusministers er fährt die Moriyburg-Ruine insofern eine Renovation, als die inneren Räume zu akademischen Turn- und Fechtjälen eingerichtet werden und die in der Burg befindliche Magdalenen - Kapelle zur Karnisonskirche ausgebaut wird. Die Soften sind auf ca. »20,000 Mk. veran schlagt. Der frühere Rechtsanwalt»« Bureauvorsteher Otto von Halle, wel cher im vorigen Jahre, nachdem er sich gegen seinen Principal bedeutender Un terschlagungen schuldig gemach: halte, nach Amerika entflohen war. ist vor einigen Tagen von dort nach hier zu rückgekehrt und hat sich der Behörde freiwillig gestellt. Bei einem aus un erklärliche Weise ausgebrochenen Stu benseuer in der Wohnung der Vogt schen Eheleute in Habfurth verbrannten zwei Kinder der Lehteren, und zwei trugen gefährliche Brandwunden davon. Der verstorbene Buchhändler Ernst hat der Stadt Quedlinburg IVO,OVO Mark zu wohlthätigen Zwecken vermacht. Es feierten: die goldene Hochzeit die Ehe leute Gutsbes. Schmidt Emsdorf,- Ja kob Geisleden, Voigtmann-Calbe a. S. und Schmidt-K elbra. Den Tod durch Erhängen gaben sich: in Bornstedt der Bergmann Fiichsel (Ursache: zerrüttete VermögenSverbältnisses, in Helsta der Altsitzer Gebhardt, in Hettstedt eine Frau Reinhard (körp. Leiden wegen) und der Hüttenmann Aug. Wolf I Le bensüberdruß >, in Freiburg der Scyuh macher Lunstädt (Gewissensbisse, weil er nach seinem eigenen Geständniß vor 36 Jahren seinen Vater ermordet hatte ), und in Wesenitz der Nachtwäch ter K arlPilichmann > Lebensüberdruß >; aus hoffnungsloser Liede ertränkten sich gemeinschaftlich der Landwirth Richard Günther und die Dienstmagd Anno Pinkert in Hollebeu. Provinz Hannover. 's In Hannover der Forstmeister a. D. Domeier und der Bauraih Fr. Rhien. Die Stände Ostsrieslands haben im Abgeordnelenhanse eine Peti tion eingebracht, den Bau von Eisen bahnen zwischen Leer und Aurich, Aurich und Wittmund und von Emden durch den Krummhörn nach Georgs zeil-Norden betreffend. Fast die ganze Stadt Bramsche ist überschwemmt, und verschiedene Fabriken haben die Arbeit einstellen müssen. Auch in Melle herrscht Wassersnoth. Das Tagesgespräch bildet in Elze die Ver »rtheilung des prakt. Arztes Dr. med. Nöller zu 4 Monaten Gefängniß. Der selbe soll durch Fahrlässigkeit den Tod nner seiner Patientinnen, der Ehefrau »eZ Thierarztes Klusman verursacht haben. Die unverehelichte Hering in Nöttingen, welche kürzlich verstorben ist, hat der unbemittelten Johannis lirche, die sie vor einigen Jahren schon mit einer Heizungsanlage ausstattete, ?in Bermächlniß von 30,000 M. ziige iviesen. Die Apotheke in Lehe vol lendete vor Kurzem das 210. Jahr ihres Bestehens. Rheinpr o v i n z. Der unlängst verstorbene Konsul Damian Leiden in Köln hat den ver schiedene» WohlthätigkeitSanstalten der Stadt die Summe von insgesammt 36,000 M. testamentarisch hinterlassen. Der niit 52,000 M. unterschlagenen Geldern durchgebrannte CoinmiS Wilh. vergseld. welcher in Stellung bei der Firma Nietmann (Tuchfabrik) in Voh winkel war. ist in Berlin verhaftet wor den. 112 Im 100. Lebensjahre die zu Äeilenberg wohnende Frau Lamberts, nachdem sie etwa 3 Wochen früher ihren letzten Geburtstag gefeiert hatte. Der verstorbene Pfarrer Schuhmacher in Montjoie hat der Stadt 84,000 M. mit der Bestimmung hinterlassen, das, von den Zinien arme würdige Studi rende ans unserem Kreise unterstützt werden solle». Seit einigen Wochen war der städtische Stcnerexekutor Kühne in Remscheid verschwunden. Jetzt hat sich nun herausgestellt, daß derselbe eine Anzahl ihm von Steuerpflichtigen über gebene Beträge für Steuer» und son stige Gefälle unlerschlagen und also ver muthlich das Weite gesucht hat. Du sog. bergmännischen Casino's. welche an verschiedenen Lrte» bestehen, wurden sämmtlich insolge polizeilicher Anord nung aufgelöst. Urdenbach (Kreis Düsseldorf) steht zur Hälfte unter Was ser. Das Wasser stieg so schnell, daß diele Leute nur mit knapper Noth ihr Vieh aus de i Ställen holen und ihre Kellervorräthe in lpher gelegenen Häu sern bergen konnten. In Weilar hat sich ein ans Beamten, Arbeitgebern und Arbeitern bestehender Verein gegen das Umsichgreifen der Sozialdemokratie «ebildet. Provinz Hesse n N assa u. s- In Cassel Oberlandesgerichtsrath i. D. A. Waterloo. Der Fabrik irbeiter Georg Mangold in Hanau un lernahm auf die Wittwe Eva Büttner einen Mordversuch, indem er derselben mehrere Beilhiebe auf den Kopf und mehrere Messerstiche in die Hand ver setzte, so daß dieselbe betäubt und blut überströmt zusammensank. M. eilte so messer die Kehle. Ter Dreher Krä mer iit Nastätten wurde unter der An klage verhaftet, seine Ehefrau, mit der :r erst seit Kurzem verheirathet war, irwürgt und m's Wasser geworfen zu haben. Den nieorigsten Lohn in ganz Deutschland erhält wohl der Ortsdiener in Springstille, nämlich sür Tag- und Nachtwache noch heute den im vorigen Jahrhundert sestgesctzten Lohn von täg lich 4 Pfennig; außerdem macht er die Kunde bei den Ortsbürgern, welche ihm die Kost zu gewähren haben. - Es stierten: die diamantene Hochzeit die Theleute Fluck in Oberbrechen; die zoldene die Eheleute Sandschiffer Wie> zand Günther in Bergshaufen, Herm. hombcrger in Frankfurt, Waldeck, Mil lich und Hirdest in Jmmenhausen und Wilh. Schäfer in Niedertiefenbach: das ivjährige Arbeiterjubiläum der Arbei !er der Firma Mangold k Schröder in Witzenhauseu, Wilh. Schmidt. Durch Erschießen endeten ihr Leben der För ster Frost in Erdmannsheim, der Eisen Hahn Billeteur Adolf Matthies in Rod heim und der Rentner Utz in Wies baden: eS erhängten sich der Ober- Postpacker Conr. Schila in Frankfurt saus Lebensüberdruß) und der Soh» des Metzgers Werner in Wohl«»- Hausen. Königreich Sachsen. Zwei Jahre Ges. erhielt letzthin de. Strumpssabrikant Karl Wilhelm Bev gert von Erfenschlag zudiktirt. Der selbe hatte als Vorsteher eines Spar vere«S 4267 M. unterschlagen unt war in Konkurs gerathen, wobei sich herausstellte, daß er keine Handels bücher geführt hatte. Ein Kaisei Wilhelm-Denkmal soll in Glauchau am 1. September enthüllt werden. De« Herstellungspreis belrägt ca. 20,006 M. i Der Professor der Agrikultur chemie Dr. W. Knop in Leipzig. De, seit Jahrzehnten schon andauernd« Wettstreit der beiden Städte Franken berg und Mitlweida um die Höhe de« Einwohnerzahl ist bei der letzten Volks zählung zn Gunsten unserer Siadt ent schieden worden, und zwar ist Wiltweida (bei 11,354 Bewohnern gegen nur 11,- 353 Frankenberg's» mit 1 Kopf s>>»s diesmal Siegerin im unblutigen Wett sUeit geblieben. Thüringische Staaten. s In Weimar Concertmeister Köm pel. Derselbe hatte erst unlängst sein 50jährigcs Künstlerjubiläum gefeiert.— Der zuletzt in Camburg wohnhaft ge wesene Kausmann Conrad Eckardthal unter dem angenommenen Namen eines John Brown aus Chicago verschiedene Betrügereien in Thüringen ausgeführt und wird jetzt deshalb, da sein gegen Wärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, steckbrieflich verfolgt. Wegen Unter schlagung in 300 Fällen wurde der Pvstassist.'nt Albin Schweitzer zu 4 Jahren Gefängniß und 3jähr. Ehrver lust verurtheilt. In Gotha wurde der frühere Pächter des „Schwarzbur ger Hoies", F. Meq von Erfurt aus in das Landgerichlsgcsängniß eingeliefert, weil er in dem Verdacht steht, bei dem betrügerischen Bankerott des Kauf manns Schröter s. Zt. mit behilflich ge wesen zu sein. In Hirschberg wurde der Großindustrielle Heinrich Koch ver hastet. Derselbe schuldet der verkrach ten „Geraer Handels und Credit-Bank" das ansehnliche Sümmchen von 3H Mill. M. Der verstorben« Schnei dermeister Gottfried Brauer hat der Stadt Meuselwitz ein Legat vermacht, von dessen Zinsen Schulbücher für arme Kinder der Bürgerschule angeschafft werden sollen. Am 31. Jannar, dem Geburtstage des Stifters, wurden 34 K inder mit Bücher.» beschenkt. 112 In Stützerbach die Wittwe Elisabeth Reh. Die goldene Hochzeit feierten: die Eheleute Fried. Schmidt in Emsdorf; Leonhardt Siede i.n Kleinliebringen; Christian Tragboth in Kleinmölsen: W. Hertsch in Roda; Böttcher Grosch in Stadtilm und Heinrich Streit in Tegnan. Den Tod durch Erhänge» gaben sich: in Altenbnrg die Wittwe Windisch, in Gößnitz der Schuhmacher Albin Schellenberg, in Köthel die Toch ter des Gastwirths Thieme und in Sorge aus Nahrungsso>ge» der Schä ser Speiser; durch Erschießen brachte sich der Arbeiter Plarre in Königs Hosen zu Tode. H«s s«! I« -Darmst a d t. Der Bauunternehmer Meinhardt in Goldbach ist zur schmerzlichen Ueber raschung seiner Gläubiger, denen er 45,000 M. schuldet, nach Amerika durch gebrannt.—Bei den Kanalarbeiten in der Nähe der Herrmannstraße in Worms stieß man auf ein großes römi sches Gräberfeld, welches eine ganze Reihe Sleinsärge enthält. Königreich Bayer». Ter verstorbene Restaurateur Roth mund in Hof hat der Stadt 15,000 M. vermacht, deren Zinsen in Noth gera theilen Handwerksmeistern zukommen sollen. Die Gemeinde Feilitzsch er hielt von dem Baron Aug. v. Feilitsch (Plauen) ein Geschenk von 10,000 M. In dem Konkurs der Chr. Uebel Söhne in Hof sind dem Vernehmen nach Vater und Sohn verhaftet wor den. Auf dem in Bau begriffenen Zwischenwerk Gerolfing wurde der Hüt tenwächler Preß, ehemaliger Oekonom V?n Feldkirchcn, unter den Trümmer» seiner niedergebrannten Hütte als Leiche aufgefunden. AIS dringend ver dächtig, den Preß vorerst ermordet und dann die Hülle angezündet zu Haie,, wurde der Bauivächler Tremmel verhaf tet. —Der bisherige Aktuar beim Unter suchungsrichter k. Landgerichts in Landshut, Stadler, hatUnterschlagnngen in Höhe von 3000 M. begangen, und wird er sich mk» wegen Urkundenfälschung und Betrug zu verantworten haben.. Der bankerotte Sägewerkbes. Krämer von Goldbach ist spurlos verschwunden. Man spricht von 40,000 Mark Schul den. Der Redakteur des demokrati schen „Nürnberger Anzeiger", Dorn busch, ist wegen Beleidigung eines Ge richlssekretärS zu einer Gesängnißstrase von euikin Monat verurtheilt worden. Große Erregung unter einer großen Anzahl der ärmeren Bevölkerung Pas sanS erregt die plövliche Liquidation deS Passauer Spar- und Vorschußver eiiis. Die Verein hat durch den Ban kerott deS Bankiers Puzemerer schwere Verluste erlitten. Zu Gunsten der Armen hat der kürzlich gestorben« Rentier Bumiller in Scheibenhardt 15,000 M. testirt. Von den 9 Kindern des Schneidermeisters Spöt tel in Tannenberg sind innerhalb ach! Tage 7 der Diphtheritis erlegen. Königreich Württemberg. In der Gemeinde Ueberberg, die 420 Seelen zählt, starben innerhalb 6 Wo che» 19 Kinder an HalSdräune und Luströhrenetttzüiidung. Drei Familien verloren zusammen 12 Kinder. Nach nur zweitägiger Ehe starb die aus Mün che» im besten Wohlsein kurz vorher in Ochs«nhausen eingetroffene jnnge Frau des Droguisten Fischer. Während des Schreibens eines Briefes, in welchem sie ihren Angehörigen ihre glückliche Ankunft meldete, wurde sie von einem Gehirnschlag getroffen.—Dir Influenz- hat in Tübingen in den letzten Tagen große Ausdehnung angenommen. Ganz« Familien wurden von ihr ergriffen und in den Schulen fehlten bis zu 50 Pro cent der Schüler in den einzelnen Klaf; scn.—Vom 25. bis 30. Juni 1801 wird in Ulm das Bundesschießen der Zimmer stutzen Vereine stattfinden, —-f- In Un tertürkheim der seit 1345 hier thätige Orts- und Districtsarzt Dr. Hermann Friedrich Vöttiner. Die projectirle Turn- und Festhalle in Waldsee, welch« aus die sog. Festplatzwiese zu stehen kommen soll, wird um etwa 31,000 M. hergestellt werden. Zu Schultheißen wurden gewählt: in Dorfmerkiiigen Aerwaltungsaktuar Eugen Dangel in Waldhausen und in Schnittlingen Ge meinderath Aug. Thierer. In Burg stall hat sich der wegen Sittlichkeilsver brechen verhaftete Ortsarme Gottlieb Steinmann erhängt, in Fleinheim sich der wohlhabende Bauer Joh. Burgi aus unbekanntein Grund ertränkt, in Tübingen der wegen Beleidigung deS AmtSnotar Sar in Walddorf zu 5 Wo chen Gefängniß vernrtheilte Sattler Reinbott sich erschossen Im Maschi nengetriebe kamen in Aich der Müller Burg Hardt und in Spaichen der Tag löhner Martin Markt nm'S Leben; in Oberurbach, 0.-A. Schorndorf, hieb sich ein Bürger, Namens Benseler, beim Holzfällen mit der Axt in den Fuß und starb an Verblutung. —ln Affallrach brannten die Anwesen des HirschwirthS und des Oekonomen Frisch nieder, in Fulgensladt das ves Oekonomen Gebr. SchSnenbergcr und in Nellingen das Haus des Zimmermanns Schneller. Großherzogthllin Baden. Die Orgelfabrik in Durlach feierte letzthin ihr I2ojähriges Bestehen. Seit Februar 1771 ist dieselbe unausgesetzt im Besitze der Familie Voit und jeweils vom Valer auf den Sohn übergegangen. Ein fog. Wnnderdoctor oder Kur pfuscher stand dieser Tag« vor den Schranken des Gerichts in Konstanz. Derselbe, Joh. Georg Schwer in Ober kirchnach, 50 Jahre alt, von Prosession Mechaniker, ist beschuldigt, die Frau des Bahnwärters Rieger in St. Georgen zu Tode gedoktert zu haben. Er wurde zu 2 Monaten Gesängniß verurtheilt. — Zu den Kosten der Errichtung eines Denkmals der Völkerschlacht bei Leipzig hat der Stadtrath in Mannheim 500 M. beigesteuert. Wegen Wech elsäl schungen in 13 verschiedenen Fällen wurde der Kausmaii» Franz Karl Mül ler von Mannheim in eine Zuchthaus strase von 10 Jahren und 1500 M. Geldstrafe verurtheilt. —Das Höhgau- Sänzersest, welches in diesem Jahr in Rudolszell stattfindet, ist nunmehr defi niliv auf Svnnlag vc» 28. Juni festge setzt worden. In Hause» besteht wohl als Unikum im ganzen Land gelische Geistllche: Angehörige beider Conscssionen gehören dem Vereine an. —ln der Nähe von Sulzburg hat ein« Gesellschaft rheinischer Industriellen Bohrvcrsnchc auf Silber machen lassen, die zu einem sehr günstigen Resultat ge führt haben. ES soll »uu beabsichtigt fein, auch die Gruben oberhalb Baden Weiler bei den blauen Steinen nochmals aus ibre Belricbssähigkcit zu prüfen.— Die Gelder, welche der gewesene Kir chcnrechner Weishaar in Sunthausen veruntreut hat, belaufen sich auf 11,500 M. Außerdem hat sich W. auch schwe rer Urkundenfälschung schuldig gemacht. Der voriges Jahr in Concurs gera thene Handelsmann Max Josef Lev», in Thiengen wurde letzthin wegen Mein eids verhaftet. In Weinheim der Landwirth M. Rödel.—Am Fastnacht montag kam in Zell eine große historische Begebenheit zur Aufführung, nämlich der i. I. 1646 seitens der Zellner mit Hilse der Enterbacher zurückgeschlagene Versuch der Schweden, Zell zu über rumpeln. Es wurden damals viele Gefangene gemacht nnd 6 Kanonen er beutet; hierauf folgte feierlicher Ein zug, An der Aufführung betheiligten sich mehrere hundert Personen zu Pferd und zu Fuß m Kleidungen der damali gen Zeit.- Durch Erhängen haben sich entleibt: in Tanberbischofsheim der Goldarb. Schräder und in jchwand der Tagl. Bechert; erschösse» haben sich: in Karlsruhe der Pens. Zahlmeister F. Zahler u. in Mannheim der Schuhm. Wilh. Zimmermann. Ans der Rheinpfalz. Ein seltsames Pärchen wurde in Speyer letzthin getraut. Braut und. Bräutigam waren je 71 Jahre alt, hat ten sich schon in der Jugend kennen ge lernt und geliebt, sich jedoch erst vor wenigen Tagen gesunde». Der Bräu tigam ist Wittwer, die Braut ist Wittwe und beide waren bisher untergebrachl im Bürgerhvsvital. Ein RechtSstrKt um eine Dickrübe beschäftigte jüngst das Amtsgericht Landau. Wegen derselben war Klage erHoven worden und das Urtheil erging dahin, daß der Beklagte, der wie auch der Kläger aus Insheim ist, zn einem Werthersatz von 5 Pfen nig, sage und schreibe 5 Pfennig, und zu den Proceßkosten verurtheilt wurde. Die goldene Hochzeit seierten die Ehe leute: Ackerer Jak. Sanier in Lachen und Kaufmann Jak. Devaure in Wolf stein. Der Winzer Jak. Becker von Albersweiler wurde von einem zu früh losgegangenen Sprengschuß tödtlich ver letzt. Elsaß-Lothringen. Der Gerichtsvollzieher Gewinner in Markirch hat sich seiner Verhaftung wegen Urkundenfälschung durch die Flucht entzogen. —i In Metz der Re gierungSsecretär Rössel. Verhastet wurden: wegen Beamtenbeleidigung und Aufreizung zum Klassenhaß der Redacteur der social demokratischen „Volks Ztg.", Bueb in Mülhausen; wegen Gotteslästerung der Telegra. phencontroleur Averdick in Mülhausen, und wegen Hehlerei die Ehefrau Bayer in Mülhausen. Letztere halte 426 M. welche gelezentlich eines Kasfendieb st«hls in Saargemünd entwendet Wör- den waren, unter den Steinplatte» ihres Küchenbodens versteckt gehalten.— Der Schreiber Hut in Saargemünd, der dem Gerichtsvollzieher Böhle vor nied reren Wochen 3000 M. stahl und dann flüchtete, ist nach Amerika entkommen. Braunschweig. Anhalt. Livpe W a l d eck. Zu sieben Jahren Gefängnißhafl wurde der Agent Osterloh in Braun schweig verurtheilt, das Haupt einer Schwindlerbande, welche in den ver schiedensten Städten Deutschlands die Geschäftsleute in der rasfinirtesten Weise ausbeutete und betrog. Wegen Be trug wird der flüchtige Handelsmann Joh. Braun in Blankenburg steckbrief lich verfolgt. Die Orte Tuchfeld. Kreipke und Wegensen erhalten nun mehr eine eigene Schule, wodurch der dortigen Schuljugend der besonders im Winter recht beschwerliche Weg zur Schule erspart wird. Ueber das Ver mögen der Firma Hermann Gerecke Co. (Colonialwaaren-Handlung) in Schöppenstedt ist der Conknrs eröffne! worden. s In G.-Scheinum der frü here Bürgermeister H. Weber.—An läßlich der Feier seines 50jährigen Dienstjnbiläums erhielt der Hofmeister David Wolter in Timmerode seitens des Ministeriums ein Geschenk von 150 M. Der Viehhändler W. Walter in Braunschweig ertränkte und der Armen häusler Winnefeld in Golmbach er hängte sich. Todtgefahren wurde der Oekonvm Gräger in Badeleben; un glücklichem Sturze erlag der Brmkbe sitzer Jätle in Saalsdorf. Einge äschert wurde in Fürstenberg ein Theil ver Porzeilanfabrik und in Münchehof das Kolle'sche Gehöft. Mecklenburg. Zum Wiederaufbau der Johaunis lirchc hat die Eriparnißanstalt in Neu brandenbnrg 50,000 M. verwilligt. Der Bau ist den Architekten Schäser und Härtung in Charlottenburg übertragen worden. Der Staatsanwalt hat 300 Mark Belohnung aus die Entdeckung des Individuums ausgesetzt, welches den Brand gesetzt hat, durch den in Plan die Besitzungen der Einwohner Fischer Ouetzin, Bäcker Klibbeck, sowie Ackerbürger Rieck, Bernhöst, Köhn und Wiebke in Asche gelegt wurden. 112 In Rostock der srühere Hausverwalter der Landesstrasanstalt Dreibergen, H. Lind städt. Im Kreise seiner acht Kinder sowie einer Anzahl Freunde und Be kannten seierte das Tischlerältermann Chr. Drews'schc Ehepaar in Tetervw seine goldene Hochzeit. Voriges Jahr hat Hr. Drews erst sein 50jährigeS Meisterjubilniiin festlich begangen. Oldenburg. Der Großherzog hat das sür de» Ar beiter Rüdebusch aus Conneforde an ihn eingereichte Gnadengesuch nicht be rücksichtigt. Rüdebusch ist wegen Er mordung seiner Braut zum Tode ver urtheilt. Ein Raub der Flammen wurden: iu Delmenhorst das Wohn hauS des Bäckers Schröder, in Elisa bethfehn das Haus des Colonisten WilmS und in Moorkamp das Anwesen »eS Bäckers Böning. Schweiz. Ein in Solothurn niedergelassener Uhrmacher, Hosstetter, hat im Streit mit seinem' Schwiegersohn Zöller diesen durch zwei Schüsse getödtet. Ter Thäter hat sich selbst der Polizei gestellt. Wegen Theilnahme an der Revolution vom 11. September sind in Tessin im Ganzen 12 Angeklagte, darunter alle 5 Mitglieder der provisorischen Regie rung, den Assisen überwiesen worden. — Die von der Tessiner Anklagckammer zegen den ehemaligen Staatskassirer Seazziga endlich festgestellte Anklagt lautet auf Diebstahl von 313,400 Fr. an Werthpapieren, Unterschlagung von 78,082 Fr. mittelst Nachschlüssel und von- 36,000 Fr. aus der kleineren Kasse und auf Betrug zum Schaden der Tes siner Cautonalbank. Die thurg. Can tonalbank hat im letzten Jahre einen Reingewinn von .'0K,533.63 Fr. erzielt. Für das Tellmonument in Altdors sind bi? jetzt rund 42,000 FrcS. beisam men. Bei Erstfeld hat eine Staub lawine einen Stall weggerissen und da runter einen Mann und sieben Kühe begraben. Der bekannte frühere Prä sident des Bezirksgerichts von La Baller. William Goy, starb in Lausanne im Krankenhailse der Strafanstalt. Der Cantonsrath trat widerspruchslos aus daS Projekt der Vereinigung von Zürich und die Außengemeindcn ein und nahm den Artikel an, der die 12 Gemeinde», WolliShosen eingeschlossen, vereinigt. Die Gemeinde WolliShosen hat an sämmtliche Mitglieder des CantonS ratheS ein gedrucktes Schreiben gerich tet, worin sie die Nothwendigkeit der Stadtvereinigung verneint und gegen die Einverleibung WolliShosen'S pro testirt. Gegen Blaset, den Di xector des Wiener „Carl - Theaters", hatte ein Componist Kleinert die Civil klage auf Zahlung einer Entschädi gungssumme im Betrage von 3000 Gulden für die angeblich in Verlust ge rathene Partitur der Operette „Das Mädchen von Marienburg" eingebracht. Die Verhandlung.die am Mittwoch beim Wiener Gericht über diese Klage statt fand, währte kaum zwei Minnlen. Die Partitur hat sich nämlich glücklicherweise im Archiv des „Carl-Theaters" vor gesundcii und wurde im Termin vom Vertreter Blasel's stierlichst gegen Ein gangsbestätigung der Klageparlei aus gesolgt. In ergötzlicher Weise wurde dabei ausgeklärt, daß der Componist den Tittel seiner Operette vergessen halte. Er hatte die Operette nicht unter dem Namen „Das Mädchen von Ma ritnburg" ein Bezeichnung, die erst viel später in Borschlag gebracht wor den war sondern unter dem Titel .Katharina" eingereicht und diesen Um stand total vergessen. Direetor Blas«! konnte also beim bestm Willen für eine „Katharina"kein „Mädchen vonMarien burg" zurückstellen. S»sfUien de» e»i«e« «ise». Im ganzen nördlichen China ist seit Menschengedenken eine seltsame Sage verbreitet, welche tief in die mongoli schen Stämme der Gobiwüste und in'S südliche Sibirien hineinreicht. ES heißt nämlich, daß tief, viele Meilen tief im Innern d?r Erde eine riesige Ratte lebe, zebnmal so groß, wie ein Ochse und entjcrnt mit dem himmlischeli Dra chen verwandt. Dieses Ungeheuer kommt nach der Sag« niemals an die Oberfläche der Erde. Während es m eilenlange Gänge und Stollen auSwühlt, stößt es manch mal mit seinem breiten Rücken an die Gesteinsschichten, nnd dann erdröhnt und erzittert die Erde, und Berge und Städte stürzen ein. Das nennen die Menschrn dann ein Erdbeben. Nie mals erblickt das Ungeheuer das Licht des Tages. Und mit gutem Grunde. Denn riesenstark, wie eS ist, trifft es doch der erste Lichtstrahl wie ein furcht barer tödtlicher Blitz, und eS muß ver enden. ehe es Zeit gefunden, in sein unterirdisches Reich zurückzukehren. Ab und zu, jedoch sehr selten, irrt sich jedoch die Riesenratte in der Richtung, na mentlich des Nachts, und taucht baun zur Oberfläche der Erde empor. Sollte es sich jedoch sügen, daß gerade die Sonne aufgeht und sollte es auch nur den ersten röthlichen Strahl der Morgendämmerung erblicken so ist'S um den Riesen der Unterwelt geschehen. Sei» Leichnam sriert dann im Eise und Schnee des Winters ein. So lautet die seltsame Mär der nörd lichen Chinesen und Mandschu. Un schwer werden wohl unsere Leser in die ser fabelhaften Einkleidung den that sächlichen Kern herausfinden. Diese Riesenratte des Erdinnerii ist das Mammuth. Die Naturvölker haben sür das vereinzelte Vorkommniß dieses vorwelllichen Elephanten, dessen Cada ver ab und zu wohl erhalten in Sibi rien und Nordchina entdeckt werden, keine andere Erklärung finden können, als jenes Märchen gibt. Die Existenz prähistorischer Thiere ist ihnen unsaß bar, vor allem aber unerklärlich der völlig wohl erhaltene Zustand der Ca daver. Es mnßtc nothwendiger Weise ein Wesen sein, daS erst ganz kürzlich an die Oberfläche der Erde gekommen und sür welches das Sonnenlicht todbrin gend sein mußte. Denn in lebendem Zustande war es nie auf der Erde an gelroffen worden. Wenn es also erst kürzlich, wie der Augenschein lehrte, verendet war, so mußte es erst soeben an die Oberfläche emporgetaucht sein. Ja, das Mammuth ist ein Fossil, ein Fossil des ewigen Eises. Bekanntlich thaut trotz der Hitze des etwa sechs Wochen langen Sommers in Sibirien der Bode» höchstens bis zur Tiefe von acht bis zehn Zoll auf, fodaß noch ge rade die flachen Getreidewurzeln Halt fassen und wachsen können. Das Eis der tieferen Schichten der Erdrinde, welches durch die geschmolzenen Zuflüsse von oben her sich noch immer verdickt, bilde! hänsig Lager von 30 n. wehr Fuß Mächtigkeit, und namentlich an den Usern der großen sibirischen Flüsse, wie der Lena, bildet eS förmliche Geschiebe, die von den mehrere Fuß mächtigen Anschwemmungen deS Flusses vor jedem Einflüsse des Temperaturwechsels ge schützt werden. Diese unterirdischen EiSlager von vielen hundert Meilen Ausdehnung sind der Fundort jener prähistorischen Reste. Vor Jahren hatte sich durch jene leisen, aber stetigen Veränderungen der nimmer ruhenden Erdrinde eins jener mächtigen Eislager, deren Alter vielleicht Millionen von Jahren umfaßt, emporgcschoben. Die Sommersonne vermochte die obere Kruste zu schmelzen, und ein Zu fall wollte es, daß eine Gesellschaft rus sischer Jäger und Abenteurer gerad« zur Stelle war. Vor ihnen erhob sich eine halbdnrch sichtige mit tiesen Rissen durchsetzte steile Eisklippe. Aus derselben ragte eln gewaltiger, vom Alter fast geschwärzter Stoßzahn hervor, und iu deni Schimmer des ewigen Eises hob sich eine schwarze, ungeheure Masse undeutlich erkennbar ab, die einer der mongolischen Führer sofort für den Leichnam jener fabelhaf ten Riesenratte erklärte. Mit Eishacken und Beilen ging man sofort an die Arbeit, den Körper aus dem Eiskerker zu befreien. So ward das erste Mammuththier entdeckt und durch ein glückliches Zu sammentreffen gelangte die Kunde nach Europa. Das Fleisch war noch so frisch und wohlerhallen, daß die Eskimo hunde jener Gesellschaft eS mit Begier fraßen. Die ungeheuren Stoßzähne wanderten nach St. Petersburg in'S Museum. Seitdem sind jenen Funden ähnliche gefolgt, und noch Tausende von solchen gewaltigen Kadavern der Vor welt mögen im unterirdischen Eise be graben sein. Bekanntlich ist das Mam muth durchweg dicht behaart, unähnlich seinem noch heute lebenden Verwandten, dem Elefanten, und sein Hals war mit einer langen buschigen Mähne geschmückt. DaS deutet jedenfalls darauf hin, daß zu seiner Zeit Sibirien gleichsalls ein rauhes Klima hatte. Das Mammuth war über ganz Europa und Nordasien verbreitet. Seine ungeheuren, manch mal über drei Zentner wiegenden Stoß zähne findet »a» sporadisch auch ia 7 Deutschland, Euglaut, Italien unt Frankreich. Ein Zeitgenosse deS Mainmuth war das gleichsalls längst ausgestorbene be haarte Nashorn. ES ward aus ähn> liche Weise von Jägern entdeckt. Im ewigen Eise des nördlichen Sibirien» kamen dies« über ein Glktscherscld, darin eine mehrere Fuß breite tiefe Spalte gähnt«. Eine schwarze, unkenntliche Masse ragte aus derselben empor. Be« genauerem Nachsehen fand man eine» gewaltigen Kopf mit zwei gekrümmten langen Hauern auf dem Nasenbein, augenscheinlich der eines vorsündfluth' liehen Nashorns. Dasselbe war gleich falls, wie das Mammuth, über unl» über mit langem, dichtem, rothbrannem Haar bedeckt. Die Hauer hatten die an fehnliche Länge von vier und zwei Fuß: das ganze Thier war etwa um ein vol-j les Drittel größer, als das größte den jetzt noch lebenden beiden Species. Bekanntlich kommen diese nur in den Gegenden am Kap vor, während dis Gattung in Asien völlig ausgestorben ist. Auch sür diese Fossilien ist die chinesische Sage schnell mit- einer Erklä rung bei der Hand. Der große Drache hat sie getödtet, nach seinen Höhlen ge schleppt und ausgesressen; nur Knochen und Zähne hat er übrig gelassen. Da mit wird das vereinzelte Vorkommen von Stoßzähnen und Gerippen des vorgeschichtlichen Rhinoceros in Fels höhlen erklärt. » Auch heute noch kommt eS vor, daß gewaltige Thiere, wie namentlich Wal fische, im Eise sestsrieren. Glaubwür digcn Berichte» von Seefahrern ent nimmt man, daß ab und z» ein Elsberi» auftaucht, in dessen durchsichtige»! In nern ein solcher Riese der Tiese cingc bettet liegt und südwärts geführt wird.! Allerdings hätten sich selbst die kühnsten Jäger nicht au dieses Krystallgesängniß trotz des lockenden Inhalts gewagt. Denn mit einem schwankenden Eisberg von etwa tausend Fuß Höhe und einer halben Meile Umsang läßt sich viel schwerer anbinden, als mit einem leben digen Walfisch. Es erscheint übrigens sehr wahr scheinlich, daß jene Riesen der Vorwelt keineswegs einer, plötzlichen Naturkata strophe zum Opser gesallen sind, wie man srühcr annahm, sondern wahr scheinlich in die trügerische Schlammdecke der Torsmoore an den Flüssen versan ken und erstickten. Der nächste Winter umhüllte sie dann mit einer schützende» Eisdecke, die im Lause der Jahrtausend« immer dicker wurde. Luftige» von der llnfaaver sicheru««. Arzt: „Bevor ich Ihnen sagen kann, liebe Frau, ob Ihr kranker Mann eine Rente aus det Unfallversicherung er hält, muß ich feststellen, ob er sich die Krankheit wirklich ohne eigenes Ver schulden zugezogen hat." Der Kranke: .Das kann ich beschwören, Herr Doktor, meine Schuld war's nicht sie hat mir den Kessel mit dem siedenden Wasser an de» Kops geworfen." Der Mode etwas voraus. Bedenkliche? Vorzug. Heinrich, die Uhr ist gleich acht. Mach« doch, daß Du zur Schule kommstl Sonst setzt Dich der Lehrer wieder einen Platz nach unten. Mich nicht. —. Weshalb Dich denn nicht? Weil ich schon der Letzte bin. Wenn ein Mann und ein Weib so unvernünftig sind, ohne Lieb» einander zu heirathen, dann nennen si« das eine Bernunftheirath. „Wem Gott einAmt gibt, dem gibt er auch Verstand." Deshalb reißen sich so Viele um ein Amt, damv» sie zu Verstände kommen.
Significant historical Pennsylvania newspapers