TcutsHe xoraluachrtchte». t Provinz Brandenbnrg. Ergebnisse der Volkszählung in der Prov nz Brandenburg: Frankjurt a. 0., 55,102 (niehr 780) ; Potsdam 53,995 <mchr3lo3); Spandau 44,495 (mehr 12,980): Coltbus 35,094 (mehr 6, 845); Guben 29,383 (mehr 2292); Forst 23,500 (mehr 5150); Eüstrin 16,700 (mehr 1507); Rathenow 16,- !58 (mehr 3286); Eberswaldc 16,009 < uichr 2808); Neu - Rnppin 14,690 (mehr 165); Cöpenick 14,560 (mehr , 3200); Sora» 14.384 (mehr 795); Sommersel'v 11,321 (mehr 3); Sprem berg 10,546 <weniger 460): Fürsten walde 8101 (mehr 537); Nauen 8044 (mehr 543); Bernau 7621 (mehr 342); Perleberg 7475 (weniger 161); Wriezen7o7B (weniger 130); Wittstock -895 (mehr 46); Havelberg 6828 iweniger 110).; Crossen677o(weniger 260); Pritzwalk 6342 (mehr 253); Oranienburg 5970 (mehr 1084): Tros sen 5140 (weniger 166); Fürsteuberg 4091 (mehr 502); Zossen 3694 (mehr 178); Peitz34l6(weniger2sB); Frie sack 3399 (weniger 29). —s- In Pots dam der Inspektor Kistenmacher am 6ivilwaisenha»se. Eine nnvermuthetc lievision der Kämniereikasse in Bernstein hatte die plötzliche „Abreise" des Käm merers Schütte zur Folge.—Der Buch Halter Jeserich der Gesellschaft für As phaltirung in Charlottenbnrg hat 3000 M. unterschlagen und ist in Haft. —112 In Frankfurt a. O. der letzte Veteran aus den Freiheitskriegen, der Allfitzer Hein rich Plath. Am gleichen Tage wnrde m Schoneberg der Veteran, Stellmacher Louis Schichaneck, zur große» Armee abberuftn. Lichtenberg rangirt jetzt unter die größten deutschen Dörfer; es weist 22,470 Einwohner auf, gegen 16,000 im Jahre 1885. Reinickendorf hat jetzt 10,053 Bewohner.—ln Berlin Hai sich ans Furcht vor Strafe der Ser geant Schmidt vom Kaiser Alerander- G, Greu.-Rgt. erschossen; Familienzwi stes wegen ließ sich der Lcdcrwaaren sabrikant Wilh. Werner von ebcndorl oon einem Eisenbahinug todtfahren; in Mühlenbeck erhängte sich der Grundbe sitzer Jentz ans Aerger darüber, daß ihm sein Geflügel wiederholt gestohlen wor den war. Provinz Ostpreußen. sln Königsberg: Universitätspro sessor Dr. Heinr. Jakobson. Goldap hat eine Einwohnerzahl von 7098 Per sonen zu verzeichnen. In den Land orten der Umgegend ist die Bevölke rungszahl seit dem Jahre 1885 erheb lich zurückgegangen. DaS Füsilier regiment Nr. 33 in Giimbinncn beging die Jubelfeier seines 55jähngcn Beste, hens. —Im GÜgkstrom ertrauk der Be sitzer F. L. nuS Gr.-Lappienen mit sei ner aus 5 Köpfe» bestehende» Fani.lie und einem Pferde. Provinz West pre » ß en. In Knlm sind 47 Personen an der Trichiuosis crlrankt. 's In Pr. Star zard der Fabrikbesitzer S. Goldsarb. Das neue PräparaiidenanstaltSgebände in Schwetz ist feierlich eingeweiht nnd von 83 Zöglingen bezogen worden. Provinz Pommern. Nach der letzten Volkszählung stellt «ich die Einwohnerzahl in Bergen auf v,965, in Cöslin auf 18,026 (gegen 17,191 i. I. 1885), in Fiddichow auf 5,709 (gegen 2,743), in Polzin auf 4,632 (gegen 4,550), in Schievelbein 112 Aus seinem Gute Neu Lobitz der Kreistagsabgeordnete. Ritterschaftsrath Frhr. Friedr. v. Wangenhelm. Auf sehen in OssicierSkreisen erregt der aus unbekanntem Motiv vollzogene Selbst mord des Lieutenants vom 9. Ulanen regiment, Grasen N. in Dcmmin, wel cher sich crschoß. —Es feierten: die diamantene Hochzeit die Eheleute Alt sitzer Schade in Tenipelburg und die zoldene die Eheleute Bohle in Schievel bein, Schäfer Dniist in Stolp und Koh 'iiincsser Lew:» iu Swinemüiide. Provinz Schleswig Hol stein. Infolge einer Gasexplosion in der Gasanstalt in Oldesloe sind der Mecha niker Niehoff und der Arbeiter Heinrich sen schwer verletzt worden. Es feier ten: die goldene Hochzeit die Eheleute H. Danielfe» in Alt Haderslebeu, Joh. Schinkel i» Altona nnd Landamma» I. Kling in Högsbra; das 50jährige Dienstjubiläum der Probst a. D. Car stens >n Tondern und das 60jährige Meisterjubiläum der Schuhmacher Chr. Hansen in Schleswig. Provinz Schlesien. s In Groß - Hartmannsdors Ritter ,l»tsbesitzer Wilhelm Gierscher. In Lauban ertränkte iich der Weichensteller Kiilith nnd erschoß sich ans Schwermuth der pensiouirle Oberförster Brvdts. Provinz Sachsen. Seitens des Reichskanzlers ist die Genehmigung zur Einführung italieni sche» Schlachtviehes nach dem städtischen Schlachthause dahier ertheilt worden.— Das Füsilier-Regiment Nr. 36 in Mag deburg beging dic Jubelfeier feines 75jährigen B'stehens. In Freyburg ?rhängte sich der Kantor ein. Behr. Aus unbekaiintcin Motiv erschoß sich der Director der „Aeticnbrauerei", Stadtverordneter Görlitz in Halle. s In Laucha der Stadtälteste Gottlob Kämpf. Wege» betrügerische» Banke rotts wnrde in Sömmerda der Kaus- Banii Vogt verhastet. —Es seierten: die goldene Hochzeit die Eheleute Chi rurg Vogel Benneckenstein, Karl Hey ser Obevheldrnnge» und Handelsmann Mehls- Schönebeck. Provinz Hannover. Der Pferdehändler M. Esberg in Duderstadt, welcher sich wegen Meineids in UntcrfuchungShast befand, ist entflo hen und wird steckbrieflich verfolgt. Durch die letzte Volkszählung wurde in Goslar ermittelt, daß die Wittwe Marie Reinicke am 1. Juni 179? und der Be sitzer des Gasthofs „Zum Kronprinzen", Franz Peya, am 14. Juli 1795 gebo ren ist. —Unter Mitnahme unterschla gener Baarmittel ist in Mehle der Mit besitzer der chemischen Fabrik, in Firma Rißmüller 6 Wiesinger, Dr. Rißmül ler, nach Amerika entwichen. —Es er hängten sich: in Hildesheim der Straf gefangene Joachim 80ß aus Immen rode, in Osnabrück die Wittwe Feder in einem Anfall von Schwermut!» und in Varmissen der Schneider Schmidt (Zwi stigkeiten in der Ehe). Unglücklichem Sturze erlagen: die Ehefrau Denker in Nordholz bei Binken und in Wienhau sen der Musiker Meyer; es ertrank der Handlungsgehilfe Easseus aus Timmel; lodtgesahren wurde der Oekouom Jhsen in Eldagsen, und erfroren wurde der Bes. AhrenS aus Rhederfeld aufgefun den. Provinz Westfalen. Der vor circa 40 Jahren aus Hen ninghanfen »ach Ai.icrika ausgewanderle Laiidwirlh Kaiser ist dort gestorben und hat S in der Umgegend von Arnsberg wohnenden Enkeln uud Enkelinnen, die sämmtlich in dürstigen Verbältnissen sich befinden, 4 Mill. Dollars nebst diversen Farmen hinterlassen. s- In Ascheberg der Veteran aus den Befrciungslrieg'n, Landwirth Bernharo Beutelmann. Jni Jähzorn brachte der Bergmann Kühlmann in Wattenscheid den älieren Bergleuten Glietenberg und Mathäus so gefährliche Dolchstiche bei, daß beide schwerverwuiidet darniedcrlicgen. Der Messerheld sitzt. Rhein Provinz. Verhastet wurden in Köln wegen Ateuerdefraudationen in großartigem Umfange der Zollabrechner Gottl. Ur bach, der Obcrcontroleur K. Reiz und der Geschäftsreisende Siegm. Lilienseld. Der Schade», welchen die letzte Ueber schmeinniung in Erefeld und in Barmen verursacht hat, beträgt nach uugefährer Schätzung etwa 0 Mill. Mk. Für die von der Ueberschwemmung Heimgesuch Lippe-Gebiet sind bis jetzt 16,000 Mk. eingegangen. Wegen Verfälschung von Nahrungsmitteln wurde der Kauf lnann'F. Klein in Mühlheim a. Rh. zu :iner Geldbuße von 5000 Mk. vcrur iheilt. Infolge der Explosion eines Lranntweinkessel in der Stader sciien Brennerei in Ohligs stürzten das be- ZS feierten: die diamantene Hochzeit die Eheleute Pfarrer Fickewolff iu Saar brücken und Gust. Banermau» in So lingen uns das 50jährige Dicustjuvi läum Kapitän Wähner in Düsseldorf, Dr. med. Krothe in Solingen und Pfarrer Ritzerfeld in Stolberg. Es rrtranken der Unterofficier Filsecht in Wesel und der <schiffer Dickmann in Duisburg; todtgefahreu wurde der Närtner Berger aus Elberfeld, und nn glücklichem Sturze erlag der Schlosser Vesser ebendaselbst. Provinz Hessen-Nassau. 5 In Eassci der General Major I. D. v. Balenlini. Sein 50jährigeS Dieiistiubiläum feierte der Accifor Kiihn in Eaub. —Wege» einer Reihe verübter Betrügereien wird der flüchtige Mühten Pächter Joh. Brombis in Nieder-Walluf steckbrieflich verfolgt. Vermißt wird in Rüdesheim seit einiger Zeit der gei ftesgestörte Postdirector a. D. Ahrens,, Die kürzlich verstorbene Wittwe Pauline v. Loebenstein in Wiesbaden hat ihr ansehnliches, muthmaßlich über 100,000 M. betragendes Vermögen der hiesigen Blindcnschul- und Arbeitsan stalt letztwllig vermacht. Durch un glücklichen Sturz-verlor in Roßbach der Oekonom Batz sein Leben. Königreich Sachsen. Das ncuerbaute Rathhaus in Groitzsch wnrde feierlich eingeweiht. Der »er storbene Stadtrath Adolf Müller in Jöhftadt hat der Stadt 6000 Mark zu wohlthätigen Zwecken vermacht. s In Börnersdorf der Lehrer Schlegel. s° In Werdau der Großindustrielle H. Nvldner, Senior der Firma E. B. Göldner, Bu!fkinf!brik und Vigogne spinnerei. In Zwickau hat sich im letzten Bierteljahrhuudert die Eiinvoh nerzahl verdoppelt, die mit Wohnhäu SOO.OOO Om. auf 2,250,000 Qni. er den Tod in dem Elbstrom gesucht und gesunden; große L>ermögensvell»ste, iicrbcizcsührt durch den in Kassel wohn haften Schwiegersohn der Lebensmüden sollen die Ursache gewesen sein. Er tränkt hat sich ferner in Leisnig die Wittwe Norll in einem Anfalle vov Schwermuth. Hessen-Darm st ad t. Die letzte Volkszählung ergab im Kroßherzogthume folgende Resultate: Bingen.77l9 Eiuw. (gegen 7282 i. I. 1885), Büdingen 2822 (2717). Butz bach 2148 (2851), Castcl 7600, Giesien 19,002 >. Mainz 66,391 ohne, 73.2Z1 mit Militär (59,732 zu 66,- 314), Seligenstadt 3692 (3741) und Worms 25,500. 112 In Darmstadt ser frühere Präsident der Zweiten Kam mer, Hofgerichts -- Präsident Buff. Wegen Sittlichkeitsverbrechcns wird der flüchtige Schulverwalter in Stockhausen, Wilh. Weiß, steckbrieflich verfolgt. Wegen Aufreizung gegen die Staatsge malt wurde der socialdemokratische Agi tator, Tischler Gaum, in Seligenstadt zu 6 Mon. Gefängniß verurtheilt. 1- In Unter Wittersheim dic verwitt« ivete Frau Anna Kath. Binding. Thüringische Staaten. -s- In Altenburg der herzogliche Kam merhcrr, Präsident der Landschaft, Aler. Wolfg. v. Rothkirch-Trach. —DaS Sankhaus Kreuznacher in Eisenach hat seine Zahlungen eingestellt. Die Pas siva betragen 270,000 M. Znr Er- baumig gesunder und billiger Wohnun gen bildete sich ein „Eisenacher Ban verei»".—Die „Geraer Handels- und Ereditbairk" ist sallirt. Die Unterbilanz beträgt 2 Millionen M. Die beiden Directoren Roßbach uud Zetzsch?, dic unerlanbte Tiffereiizgeschäste an der Börse betrieben, sind verhastet. Ter wegen Unterschlagung uud Urkunden sälschung inhaftirte Hauptmann a. D. v. Weise in Gondershausen hat sich iu seiner Zelle erhängt.—ES feierten: die diamantene Hochzeit die Ehelenti Friedr. Schmidt in Schloßvippach: die goldene dic Eheleute Schneider Schon in Bibra, Besitzer Wiegner in Hinter uhlinaunsdorf, Vockerodt in Sonne born, Abeßer in Themar, Waldenbur ger in Theuritz, Biedeamann in Ummer stadt und Fleischer Wagner in Weida. Königreich Bayern. Ter unlängst in dic Heimath zurück gekehrte Händler Aler. Holzbock vo» Scheppach wnrde wegen Betruges zu 1j Jahr Gefängniß verurtheilt. Jni Frühjahr 1886 hatte er einigen Ulmet Metzgern und Jettinger und Schep pacher Oekonomen etwa 3000 M. unter schlagen und war dann nach Amerika flüchtig gegangen. 112 Der ehemalige Hasnernieister Konrao GrieSbeck, zuletzt Privatier zu Frauenbiburg. Er war einer von den noch wenig Lebenden, die im Jahre 1833 den bayerischen Prinzen König Otto nach Griechenland beglei teten. Später begab sich Griesbeck nach Amerika, Ivo er 15 Jahre zubracht«. Die älteste Einwohnerin von Bayern lebt in der Gemeinde Solla. Diese Person, eine Böhmin, ist geboren am 29. September 1782, also über 108 Jahre alt. Die Greisin ist vollkommen gesund und ihre Haltung noch ausrecht. Ter Bahnwärter Ludm. Stritzinger, welcher jüngst den Zusammenstoß zwi schen Petershansen und Reichertshausen (Linie München-Ingolstadt) verhin derte, hat vom Prinz Regenten die silberne Medaille des Eivilverdienst ordens der bayerischen Krone »nd eine Belohnung van 400 M. bewilligt er hallen. Lausen soll deinuächst auch durch elektrisches Licht l>ele»chtet Wer ve». Dem bei der Röhrmooser Eisen bahulatastrophe sehr schwer verlebten Mühlbesitzer Ladenbnrger vonNemierlS hose». dessen Anwesen kürzlich subhastirt ivnrde, hat der Fiskus jetzt bis zur Er 'liente von 3000 M. pi o Jahr bewilligt. An der iie»eröfsncten Lokalbal n von Neusorg nach Fichtelberg sind Halte stellen in Ebnath. Brand, Unterlind »nd rcuiliig amtlicher Gelder im Betrage »on 300 M. verurtheilte das Schwur gericht Augsburg den Postadsiiiikle» Leberle vo» Maikinge», znletzt in Nörd linge», z» 1H Jahre» Gesangniß. Die Ausfuhr aus dem Konsulalsbezirke Nürnberg nach den Vereinigten Staaten von Amerika erreichte im dritten Quar tale die Werthjisser von 1,126,871 154,288 Doll. kleiner, als in der glei ten Zeit des Vorjahres. —ln Rotten bürg versieht der Todtcngräber Franz Steinhauser seit drei Jahren gleich zeitig die Stelle des Fleifchbeschauers; sa er fleißig beider Geschäfte waltete, wurde er Heuer auch »och zum Magi stratSratbe gewählt. s In Straubing der Frauen- und Kinderarzt Dr. Lud wig Heiß. - Vom Landgericht wuroe der vormalige Badbesitzer Christ. Mag danz von Burghausen Wege» Betrugs zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Die in VeilShöchlein ' verstorbene Fräulein Karg, Schwester des verlebten Dechants Karg, hat ihrem Gebnrtsorl WcrinerichShausen ihr Vermögen von 24,000 M. hinterlassen. Königreich Württemberg. Ter Weinherbstertiag des Oberamts Besigheim betrug von trag stehender Weinberge 32,437 l>l im Gesammtwerth von 1,363,448 Mk. 112 In Langenargen der Scliuttheiß Wo cher. In Dictenheim ließ der Name rer Braun cine Kleinkinderschule neu errichten, welche barmherzige Schwestern von Reute leiten. Der Geistliche er warb ein HanS sammt schönem Garten. Ter Kostenaufwand für Alles beläuft sich aus2l,ooo Mk. Der große „Fest saal" in der ncuerbaute» Musiihalle des Bahnhotels in Ludwigsburg wurde mit .inem Festspiel, versaßt von Deka» Lang, eingeweiht. Groß Herzogthum Baden. Karlsruhe: Wegen Abhaltung eine» gemeinsamen Feier znr Erinnerung an die 20jährige Wiederkehr der Gedenk tage bei Belfort sollen vom Stadtrath die crsorocrlichen Schritte eingeleitet .verde». Die Sck,ützeugescllschast hat einen neuen Schießplatz in den Anlage» des Hardtwaldes erworben im Flächen inhalt von ca. 45,000 Enbikmcter. Aus demselben soll cine Gartenwirthschaft mit 2Hstöckigem Restanrationsgebäudc und hieran anschließend dic Schicßhalle errichtet werden. Im Juli 1891 soll da elbst das Verbindsschiciie» des badi .scheu LaiideSichützeiivercinj. sowie des vsälzischeu und mittelrlieiilischenSchützei: bundes abgehalten werden. -j- Ter Geheime Finanzrath bei der Großh. Zolldireltion, Ludwig Kirsch. Wieder hat das Klima unserer Kolonien ein Opfer gefordert. Georg Donarsky, Pr-mierlieutenant in der deutschen Schutztruppe sür Ostasrika, Bureau vorstand der VerwallnngSabtheiluug, ist in Sansibar gestorben Dessen El tern und Geichwister sind hier ansässig. —Dem Amtsgesäugniß in Engen wurde der Steuererheber R. Kaiser von Bin ningen wegen Verdachts der Unter schlagung und Fälschung eingeliefert.— Nach der Rückgabe der Pfarrkirche, welche biSher von der altkatholijchen Gemeinde Kappel am Rhein (300 Seelen) benutzt wurde, hat die Gemeinde sich ausgelöst. Die Mehrzahl ist zur katholischen Kirche zurückgekehrt. Da zegen sind 60 Mitglieder der altkatho lischen Gemeinde Gätenbach zur evange. lihcheo Kirche übergetr«ttn. 112 Priva- tter I. G. Thonia in Frei bürg. Aus Hartschwaud sind die Landwirkhc Alois Batschweiler und Wilh. Fromm herz, mit Hinterlassung zahlreiche: Gläubiger und falscher Wechsel, nach Amerika durchgebrannt. Wegen Wu chers, zu Ungunsten eines jetzt in Bal timore, Md., wohnenden Prof. R.. wurde» iu Heidelberg der Agent I. Fitzer »nd der Kallfmann Emil Ost zu je 4 Monaten Gefängniß und zu Geld strafen von 350 resp. 700 M. vernr theilt. —In Hugsweiler wurde ein neues Rathhaus eingeweiht.- Der Briesträgei Hetze! von Kehl wird vermißt und mit ihm anvertraute Gelder in Summe vo» ca. 520 M. H. hinterläßt eine Frau mit sechs Kindern. Der frühere Rech ner der Darlehenskasse in Schmiedeim. Kaufmann G. Stulz, befindet sich in UnteriuckungShast und wird sich näch stenS wegen betrügerischen Bankerotti und Unterschlagung zu verantworten haben. Letzter Tage sand in Schops heim die Einweihung der neu- resp, um gebauten Kleinkinderschule statt. Aus der Rheinpsalz. Bei der Volkszählung am l. Decein der 1890 hatte Althornbach 437 Ein Jahre 1885, Bindersbach 155, Birkach 695, Boriiheim 569 (598), Bubenhau sen 941, Burrweiler 947, Er Weiler 707 (700), Eschvach 620 (632), Frau kenholz 432 (401), Frankweiler 435 (870), Gerbach 474, Hainseld 76V (806) Hassel 903, Herxheimweyer 354 (373), Hördt 1506 (1537), Hohen ecken 672 (630), Impflingen 731(722), Jugenheim 1385, (1478), Insheim 130! (1268), Jockgrim 1366 (1267), Leinsweiler 388 (379), Mcrtcrsheim 381, Mörlheim 558 (540), 1063 (1161) Oberschlettenbach 231 (250), Oberweilerihal 335 (358), Offenbach 2239 (22>>4), Schaidt 1262 (1265) Studernheim 577 (542),Tha> lei chweiler 921 (836), Bolknierswei ler2oo (214), Walshausen34B (348), Wernersberg 621 (628), Weyher 709 (729). Ueber das Vermögen des Kaufmanns und Galautcriewaarenhäiid lers Otto Heinrich Schweppenhänser i» Speyer ist der Concurs eröffnet wor den. Eine» Tresser in der Giesing« Lotterie mit 6,000 Mark hat der Ackers mann I. Lang in Pleisweiler gewou nen. Die von einer Kölner Berg wcrksgesellfchait in der Gegend von Oberweiterthal vorgenommenen Stein kohlen Schürfungen hatten Erfolg, so daß zur Zeit schon zehn Bergleme mit Anlegung von zwei Stollen beschäftigt sind. Im oberen Stollen ist ein 30 bis bis 35 Centimeter starkes Flötz ange hauen. Elsaß-Lothringen. 112 Der berühmte Pathologe Professor Wieger in Straßburg. Unter dem Verdachte des Landesverraths wurde der Ingenieur Slöckel aus Reicherts hoieu in Bayern in Metz verhaftet. Mit der Genehmigung der Regierung wurde in Müttersholz eine die Gemein den Bindernheim, Hilienheim, Müt tersholz, Milsfig und Wittisheim um fasseude Kreisvorschußkasse in's Leben gerufen. 1' In Spichern Pfarrer Ludwig Bacour. Braunschweig. Anhalt. Lippe. Wald-ck. Wegen Münzverbrechens und betrü gerische» Baukerotis wurde der Kaus manu Heuir. Pollmann in Braun schweig zu 8 Jahren 3 Mon. Zuchthaus verurlheilt. Dem Kleinköther Aug. Hanke in Boffzen wurde wegen Gottes lästerung eine Gefängnißstrase von 6 M. zuerkannt. In Renndorf wird eine elektrische Lichtanlage eröffnet. Aufsehen erregt das gegen den Bankier Joses Lenzberg in Lemgo eingeleitete Untersuchung wegen Dieb stahls. Derselbe foll im Garten feines Nachbars, des Kürschners Blankenburg, in zahlreichen Fällen Kürbisse eniwen det haben. 112 In Wahmbeckerheide. Rittergut»besitzer Klußmann. In Arolsen Oberstabsarzt a. D. Dr. Lan genbeck. Durch Entladung eines Ge wehres endete der Oekonom Oltrvgzc iv Bechterdissen. Mecklenburg. Vom Schwurgericht in Güstrow wur den verurtheilt: wegen Unterschlagung der Stadlsörster Heinr. Diesing in Wa ren nnicr Annahme mildernder Um stände zn 7 Monaten und wegen Kin desmordes die Schnitterin Antonie Haß aus Alt Körtnitz zu 2 Jahreu Gesang niß. w-gen Brandstiftung der Erbpäch ter Fritz Pöhl aus Neueroda b. Redeffn zu 6 Jahren und wegen Sitilichkeits Verbrechens der Schmied Theodor Matz aus TriebseeS zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthans.—Unter den Schulkindern in Sabow grasfiren Diphlheritis, Keuch husten und Scharlach so heftig, daß di. Schule geschlossen werden mußte. Oldenburg. Behufs Erstellung eines der Aufnah me bedürftiger Schifferfamilien dienen den „SchifferhauseS" in Oldenburg fchenkte Frau Stallmeister Haak den Banplatz und 7000 M. Der infolge der Veruntreuungen des verstorbenen StadtkänimerS Trenter der Stadl Va vel erwachsene Verlust bezifferte sich aui 38,000 M. Die im Alter von 90 Jadren verstorbene Dicnflmagd Hoene in Vechta welche allein 66 Jahre im Hause des Frhn. v. Fryday bedienstet war. hat ihr gejammtes Vermögen im Betrage von 18,000 M. mclden Zwecken hinterlassen. . Schweiz. Das Deficit des verstorbenen Kassiers Roder der Beimischen Kantonalvank be »lägt zivischen 50,000 und 70,000 FrS. Hiervon sind 20,000 Fr. durch Real caution gedeckt. Roder scll sich durch Börsenspiel ruinirt haben. Bon de« 3000 Pferden des Cantons Aargau sind 35 Procent für jede Art von Mili lärdienft absolut untauglich, 10 Procent können nur im Nothfall gebraucht wer i den. In Basel ist ein Feuerbeftat- tnngSverein gekündet worden. Präsi dent desselben Albert Hu ber, Vicepräsident Marrer Linder. Der Berein zählt bereits A3 Mitglieder. - In Liestal wnrde dic« Eriiciiiinng des Oberst Frei .zum Bunde srath durch IVI Ballonen schlisse verkündet inN die Re gierung sandte ei» Glückv'iinschtcle gramni an ihn ab. Die nunmehr er loschene Typhns-Epidemie in Liestal ergriff 192 Personen, von denen 16 starben. Zwischen Trübbach mid SarganH hat eine AelSabrntschung dil Landstraße ans eine Strecke von etwa 200 Fnß mit Felsblöcken überschüttet. Die Straße wird wahrscheinlich verlegt werden müssen. Die Budgeteommis sion der Stadt behorde von Gens bean tragt, sür das eidgenössische Turnsest. daS 1891 in Gens stattfinden wird, eine Subvcnlion von 8000 Ar. In St. Moritz halten sich etwa 170, in Sama den etwa 35 Winterkurgäste auf. In DavoS ist bereits die Fremdenzahl aus 1450 gestiegen. Pfarrer Sckimid isl znm Domherrn von Chur ernannt wor den. Der Große Stadirath vor Neuenburg hat die Unentgeltlichkeit der Beerdigung beschlossen und dafür einen Posten von 4000 Fr. in'S Budget auf genommen. Durch den projectirten Bau eines Kanals zwischen Küsuachi und Jminensee würde» nach den Plänen Fränkel i» Zürich 27,000 Pserdekräsle gewonnen. Der z» 30 Jahren Zucht Haus verurtheilte Zahnarzt Häfligei wurde nach Zürich in's Zuchthaus tranS portirt. Tee Kanton Schwyz hat nur drei wegen Mordes Verurtheilte in dei Strafanstalt Zürich. Der Advorat Narni in Teisin, der in einem Zwei kampf mit einem italienischen Osficier verwundet wurde, ist gestorben. —sTei Maler Bocion. einer der ausgezeichnet slen schweizerischen Landschafter. Oesterreich. Der Stadtkämmerer Karinaler in Bozen, der dieses Amt schon viele Jahre bekleidete, hat sich in sciner Kanzlei durch einen Schuß in den K opf gelödtet. In der Nasse fehlen 12,000 Gulden. Die Insolvenz des Zuckerhändlers Louis Bauer in Brünn, Firma Simon Bauer, erregt umsomehr Aussehe«, als infolge der Berlnste der Firma im Zuckerge schüft den Passiven von <lOO,OOO fl. fast gar keine Activen gegenüberstehen.—ln Anwesenheit deZ Statthalters und des Landeshauptmanns feierte Feldkirch den 500 jährigen Gedenktag der Bereinigung mit Oesterreich. An den Kaiser wurde eine Huldigungs-Adresse gesandt. In Mollmannsdorf wurde der wohlhabende Wirthschastsbesitzer und Pächter der dortizen Genieindejagd, Paul Robl, in seinem Jagdrevier erschossen ausgesun den.-—f In Thiersee die Langenbäuerin Anastasia Hofer, die in den PajsionS spielen 18öS, 1865, 1875 dort die Rolle der Mutter Gottes spielte.—-In Sexten sind mm die kleinen Grenzsestungen „Mitterberg" und „Hcidegg" gänzlich vollendet »nd ausgerüstet und haben eine Besatzung von 20 Mann. Nächstes Jahr soll noch ein drittes Sperrsort in Sexten gebaut werden. Die Staats- snbvention sür die Ueberschwemmten in Böhmen beträgt 1,400,000 fl. Die Regierung beabsichtigt, der durch dic letzte Ueberschwcmmung schwer geschä digten Stadt Karlsbad ein iinverzins liches Darlehen von 500,000 fl. zu ge währen. In deni Spitale in Bruck an der Mur erschien dieser Tage ei» junger, eleganter Mann, welcher nach einer der dort als Krankenpflegerinnen thätigen Kreuzichwestcrn fragte. Es wurde d.ie Vorsteherin gerufen, welche erklärte, die betreffende Schwester fei krank. Eine andere Schwester theilte dem jungen Manne mit, es könne keine Unterredung stattfinden. Derselbe sragte nun die letztere Schwester, ob sie die Vorsteherin sei, und drückte aus sie einen Revolver ab. Die Waffe versagte, nnd dic Schwester lief aufschreiend da von. Unmittelbar darauf hörte man drei Schüsse und fand den Fremden todt in seinem Blute liegen. Auf einem Fensterbrette wurde ein Packet mit Dynamitpatroiien und Zündschnüren ge funden. Aus den bei der Leiche gesnn denen Dokumenten erhellte, da» dei Selbstmörder zuletzt in Abbazia sich auf gehalten hatte und bei Bauten beschäs ligt war. Derselbe lernte die Schwe ster, nach der er sich erkundigte, in einem Privathause bei der Krankenpflege ken nen und saßte zu derselben eine heftige Neigung. Die Schwester theilte aber seine Gefühle nicht nnd wollte in dem Orden bleiben, wiewohl ihr der Ans tritt möglich war. Der Selbstmörder soll ehedem Theologie studirt haben. Die Unzufriedenheit der Gymnasiasten mit den Lehrern nnd dem Lehrplan ihrer Scholen tritt überall deutlich zu Tage. Das heranwachsende Geschlecht hat das Gesühl, das; vieles anders werden müsse, und bemüht sich, aus eigener il rast die Fesseln zu brechen, die man ihm angelegt hat. Von die sein Gesichtspunkte nuS muh Man wohl den Vorgang betrachten, der sich vor einigen Tagen aus dem Bahnhofe in Oswiecim abgespielt hat. Mit dem ratiborer Zuge war eine junge, tiesver Meierte Dame angekommen, die durch ihr Austreten die Aufmerksamkeit des Polizei Inspektors auf sich lenkte. Letzlerer ließ die Dame in die Revi sionshalle ire'en, und hier stellte es sich heraus, da« nur die äußere Hülle einer Dame gehörte. Bei seiner Berneh niung vor dem Bezirksgericht gab der junge Mau» an, daß er ans Gutteuiug cheS er bis zur Secunda absolvirt habe, besuchen wolle und sich deshalb von Hause entfernt habe. Vom Bezirksge nachdem dieser wegen Unsugs und Bei legung eines falschen NamcnS mit sün' Gulden bestrast worden. Ein überaus interessan ter Krankheitsfall gelangte vor einign Tagen in der medicinischen Klinik de> Berliner Charit? znr Vorstellung. Es handelte sich um die 45jährige Frau eines Schmiedes, welche seit längerer Zeit leidend ist und ein vielgestaltiges ttrankheitSbild darbietet. Unter Ande rem leidet dieselbe an einer Art Hyste riich-epileptischer Krainvsanfälle: auf fallend ist, daß die Patientin unter Um tänden auf der linken Seite sehr stark schwitzt, während auf der rechten kein Schweißausbruch erfolgt. Nicht minder bemerkenswerth ist dieThatfache, daß die Kranke luiks größere Schmer,zempfind lichkeit zeigt als rechts, »nd während Nadelstiche ani linle» Arm und in der linken Geiichtshälste soiort wahrgenom men werden, rufen sie an den cnt i sprechenden Stellen rechts, selbst wenn ! die Nadel tief in das Fleilch gebohrt ' wird, kaum eine Aeußerung des Schmerzes hervor. Dieser Unterschied ist ivgar au der Zunge nach-veisbar. ! Schließt die Kranke ihre Aug'n, so ' fühlt fie es nicht, wenn nian mit dcm Finger ihren rechten Arm betupft, ll m die 'Natur ihres Leidens soweit eS sich um jene seltsame Anomalie in der Schweißabsonderung handelt zu er kennen, erhielt die Patientin ein Centi gramm eines stark schweißlreibinden Mittels eingespritzt, nnd in der That erfolgte linkerseits ein heftiger Schweiß ausbruch unter intensiver Röthung, ' binnen wenigen Minuten war die linke Stirnhälste mit dichten Schweißtropfen bedeckt, die retite Stirnhälste blieb trocken. Durch diese Wirkung des Mit tels in Verbindung mit einem anderen 5 Sy nptom an der Pupille, gelangte mnn zu der Vorstellung, das; eine Läämung eines wichtigen HalSnerven vorliege, welche unter Anderem dic Schweißali sondernng auf der rechten Seite völlig aufgehoben hatte. Ein Skandal eigenerArk steht in Ungarn bevor; man schreibt darüber aus Pest: Ein Bischos, einige Domherren und ein Mitglied des Ab geordnetenhauses spielen in demselben eine vorläufig »och nicht ganz anfge klärte Rolle, auch mehrere Tanieu find in die Angelegenheit verwickelt. Den Hintcrgruud der seltsamen Affaire, die noch viel Staub aufwirbeln dürfte, bildet das Falliment der Wiener Bau firma HonuS 6 Lang. Diese gerieth im vergangenen Frühjahr in Zahluugs stockmig und mußte schließlich deu Cou curS anmelden. Die Passiven sollen 7 Millionen Gulden betrage». Bor dem ConenrS war ein Mitglied der Firma nach Pest gereist, um dort Geldhil'e zu suchen. Solche wurde ihm auch in Aus sicht gestellt und zwar sollten die Doni rapitel von Gran nnd Kalocha, beide sehr reich, die Mittel zur Raugirung »er Firma darbiete». Der Uiiterhänd lcr, ein ungarischer ReichSlagstabgevrd neter, verlangte dic bescheidene Summe oon 500,000 Gulden als Provision, allerdings nicht sür sich allein, wie er oersicherte, sondern sür Jene, die ihm bei der Erlangung des Geldes behilflich wären und unter anderem für einige Damen, die besonderen Einfluß auf die betreffenden Herren des Domeapitel besäßen. Das Geschält kam nicht zu Stande, aber die Sache macht doch be deutendes Aussehen, und es heißt sogar, sie werde im Parlament zur Sprache gebracht werden. Ob und in wie weit die erwähnte» geistlichen Herren wirk lich an der Affaire betheiligt sind, oder ob die Vermittler deren Namen etwa mißbrauchte», wird sich wohl in nicht ser.ier Zeit herausstellen. Einer kürz ich erschiene nen sehr beachtcuSwerthnn Schrift von Dr. med. Wilh. Bode über die Heil»! g der Trunksucht, ciltiiehmen wir Folgen des: Fast jede Trunksucht ist heilbar, aber nur durch gänzliche Enthaltung von allen geistigen Getränke». Die ronseguente Durchführung dieses Ver-! fahrens bietet »ur in Trinkerasylen Aussicht aus Ersolg. In Deutschland gibt es jetzt sür männliche Trunksüchtige II Heilanstalten, über welche Nachrich ten im Inhalt jener Veröffentlichung zusammengestellt sind. Seit Kurzem bietet auch werblichen Individuen eine ' Unterkunft und Aussicht ans Heilung dic mit dem BersorgungShaus vo» Fräu lein Bertha L»»gstras in Bon» verbun dene Heimstätte sür Obdachlose nnd Trinkerinncn. Wir entnehmen weiter dcm diesjährigen Jahresbericht die be tierzigensiverthen Worte: Die meisten unserer Pfleglinge haben durch Verord nung von Cognac oder viel Wein bei Erkrankungen dic Gewohnheit des Trinkens angenommen. Auch das in haltlich einer zweiten (im gleichen Ver lage und über deiisclbe» Gegenstand herausgegebene) Schrift ausgesprochene Bekenntniß: die Trinksitte der gut Si tuirten trägt zur Verbreitung der Trunksucht weit mehr bei, als alle Noth des LebeuS, ist gewiß beachtenswerth und kennzeichnet die Stellungnahme des ans Anregung des Professors Bunge in Basel neuerdings zur Bekämpfung des Sllkoholgenusses gegründeten Bereins, dessen Mitgliedschaft an die völlige Ab stinenz von allen geistigen Getränken gebunden und von selbst erlischt mit dem Ausgeben der Abstinenz. Bei dem kleinen Ge birgSdorse Cosio (Provinz Porto Mau rizio) war eine 17jährige Schäferin mit Ser Uebcrmachuiig ihrer Heerde beschäf tigt, als ein Wols sich aus das Mädchen stürzte. Schnell entschlossen, wußte sich aber die Hirtin auf den Zähnen der Bestie loszumachen und einige Schritte weiter rückwärts in eine» Graben zu steineii eröffnete. Thatsächlich gelang es ihr nicht »ur. den Wols fernzuhalten, l sonder» ihn sogar schwcr am Köpse zu > verwunde». Als ein wohlgezielter Steinwurs die Bestie niedergestreckt > hatte, wagte sich das Mädchen wieder; auH ihrer Berfchanznng hervor und schlug den Wolf vollends todt. Tie > Bergbcvölkcruiig führte dic Siegerin im l Triumphzug in ihr Tors zurück. 7 Di« «everrasquna. Der Traiteur G'fchmackle hat dei» Auftrag erhalten, zu einem kleinen inti men Junggejellendiner die Speisen zu liesern. Da sein Etablissement sich in der Nähe des betreffenden Hauses be findet, so läßt er die einzelnen Schüs, seln tu»; vor dem Zeitpunkt, vor dem sie servirt werden sollen, durch einen sciner Untertöche hinübertragen. Als der Hauptgcmg, ei» mit allen Ehicanen getrüffeiter Fasan a» die Reihe kommt, übergibt er dem Kvch dic gedeck!» Schüs sel, dieser nimmt sie »ach seiner Art aus den Kopf und zieht mit ih-r IoS. Wenige Schritte vor dem Haas?, in welchem man den Fasan bereits sehn süchtig erwartet, begegnet dem Koch Liese, die Köchin von einem benachbar ten Restaurant. Liese und unser Koch st?hen in einen» zarten Verhältnisse zu einander, ihr» beiderseitige Berufspflicht aber hält sie viel vou einander sern und so benutzen sie jede Minute, die sich ihnen bieiet, un» im zärtlichen Austausch ihrer Gefühle sich des Fortbestandes der gegenseitigen Neigung zn versichern. Vergessen ist deshalb von unserem ül'ochkünstler de» dringende Austrag uud der seine schön« Gluth langsam verlierende Fasan, ver» gefsen von Liese der ihr als höchst eilig bezeichnete Marktweg. Dicht mite» einem Fenster stehend, vertrauen sie sich Alles an, was sie mrf dem Herzen ha» den, und das ist n'cht Wen g. Mittler» weile erscheint in dem offenen Fenste» HanS Spörns, des Schustermeistrr» Spüruas teuer Sohn, der mit offenen» Munde die Bratendüfte ci.izieht, we'ch» der verdeckten Sckmfjel ans dem Kcps« des unter dem Jen ter stehenden K> ch» entströmen. Ein schneller Entschuß blitzt in dem Schusterbubenhirne auf: Vorsichtig!üf» tet er den Deckel und als er de» lecke'ei» Fasan erblickt, ist sein Plan gefaßt. verschwindet vom Fenster, um mit de« jungen Katze, die am Ofen behaglich sich dehnte, wieder z» erscheinen. Gerate ner Fasan und lebenoige Katze mi» einander vertauschen, ist Werkeiuer Secunde. Es war die höchste Zvit; den» gleich darauf erinnert sich der Koch sei» neS Auftrages und nimmt eiiig Abschied von seiner Liese. Bor der Thüre d«4 betreffenden Hauses steht schon mit zür» nender Miene der Lohniellner. des Hauptganges harrend Eilig ivckl e» den Deckel abheben, um die Platte mit dem Fasan gleich fcrviren zu können, da lähmt Schreck seine Hand und ent setzt taiunelt der Koch zurück arg pustend und miauend schießt Miez heraß und.iaat der Musterwotmuna wieder uU
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