Valesca. (4. Fortsetzung. ' Seine Mienen veränderten sich plötz lich und drückten sichtbare Ucberraschung ans. In der bleichen Gestalt, die un beweglich, einer schönen Statue gleich, das Äutlitz halb von der Flnth der aus gelösten Haare verdeckt, vor ihm lag, erkannte er lenes junge Mädchen wieder, welches im September des vorigen Jah res im Museum seine Neugier und Theilnahme erregt hatte. Rein and hatte sie seitdem nicht wie der gesehen. Seine Gänge nach dem Mttsenm, um ihr nachzuforschen, waren vergeblich gewesen. Um die eigene Existenz eisrig besorgt, hatte Reinland die flüchtige crstc Begegnung bald wie der vergessen. Seine Natur war nicht für nachhaltige Eindrücke gestimmt, ein Hang znr Romantik war ihm nicht eigen, das praktische Leben wenigstens war eS gekommen, daß er das cinninthigc Wesen, das ihm einen Augenblick durch die Reize der äußern Erscheinung ange zogen, bald wieder vergessen hatte. Um so größer war sein Erstannen, als ei Balesca jetzt ans unerwartete Weise »nd unter Umständen Wiedersand, die seine arztliche Theilnahme in Anspruch uahmcn. Er beobachtete sie aufmerksam, legte schlage ani Handgelenk. Kaum sic benzehn Jahre alt, sagte er. Hat sie früher schon an ähnliche» Zufälle» gelit te»? Niemand wnßte aus diese Frage Be scheid zn geben. Sie hat zn viel gearbeitet, bemerkte Peter Kühne voller Theilnahme, mit der Nadel, mit der Maschine. Auch «n heftigem Aerger hat es nicht ge fehlt- Ist sie ist sie todt? fragte LazarSki, mit Spannung und Zittern zu dem Arzt ausbtickend. Können Sie Helsen, Helsen noch ich bin für alles gut - Sie sollen von mir sür alle Be mühungen reichliche Entschädigung ha be». Still, sie bewegt sich, sagte Reinland und bückte sich über das Antlitz der Da liegenden. Valesea öffnete die Lippen, cin leiser Scnszcr hob ihre Brust. Schaffe» Sie ctwii» stärkcndc» Wein li-rbei spanischen oder griechische» Wein! verlangte Rernland, zn Herrn lLazarSki gewandt. Es ist nnr eine tieft Ohnmacht. Sie wird rascher vorüber gehe», wenn den» Fräitlein etwas Stär- Noch ehe die Anordnung des Arztes znr Ausführung gebracht werdest konnte, zeigte es sich, daß dieselbe nicht mehr er sorderlich war. Balesca schlug die Au gen aus. Dieselben irrte» eine» Augen blick im Ziminer »mher. Als die ans ihrem willenlose» Zustande Erwachte begriff, in welcher Umgebung sie sich be fand, richtete sie sich gewaltsam auf, strich ihr langes Haar zurück und blieb eilige Augenblicke, wie um ihre Gedan ken zn sammelt!, in sitzender Stellung. Ihr Gesicht gewann wikder Farbe, nahm aber einen finstern, fast unheimlichen Ausdruck an. Fort vou hier! rief sie stehend. O, welche Härte! Ich habe sie nicht verdient! Sic snchte sich zu erheben nnd wollte, den ihr enlwllencn Hvt vergessend, zur Tlmr wantcn. Peter Kühne unterstützte sie sorg sam. sind »och schwach nnd zu aufgeregt. Es wird sich ja altes ailskläre». Ich glaube selbst, daß wir wohl zn weit gegangen Anch Tortor Reinland legte sich ins Mittel. ES scheint, bemerkte er, als wenn die Umgebilng in diesen Räumen l!»i die Erlaubniß, mein Fränlein, Ihnen noch eine lnrze Gesellschaft leisten .zu dürfen. die. frische winterliche Lnst wird den Rest des Kopfschmerzes beseitigen, der mich noch quält. de» »ächsteiis iveitereErkil»diqu»gc» ein piziehcn. Als er »ach ValeSca das Hans verlicß, hörte er, daß LazarSki bureml eile» und alle weiter» Map regeln sollten unterbleiben. Als Saleska ihr bescheidenes Heim mühsam wieder betrat, löste sich, noch ehe sie Bericht erstatten konnte, ihre Ent rüstung in einen Thräiienstroin auf. Sie trocknete die Angcn aber schnell, als gleich darauf, kurz nach einmaligem An kl?pfcn, ein Herr in das Zimmer trat, der ihr, ohnc daß sie es bemerkt hatte, aus der Nähe des Simon Lazarskische» Geschäfts auf Schritt und Tritt gefolgt war. Dieser Mann war kräftig und hoch von Gestalt, trug einen dunkel braunen, fest zugemachte i Pelzrock und hielt die seine Bibermütze in der Hand. Es war derselbe, den Balesca schon aus dem WeihnachlSballc in Schillers Salon, wohin er ihr solgle, flüchtig bemerkt hatte. Er richtete nach kurzem Gruß seine kastanienbraunen Augen, die das Zimmer und den offcnstchcnden angren zende» Nanm dnrchmnstcrl hatten, durchdringend aus Balesca uud strich sich den Reis ans dem röthlichen Voll barte. Um Verzeihung, sagte er in höflichstem Tone, ich hörte von dem Hanswirth, daß er die Wohnung, die Sie iune haben, zum nächsten Ersten zu kün dige» beabsichtigt. Ich komme unge legen, allein meine Zeit ist sehr be schränkt. Würde» die Dame» wohl die Güic habe», das Quartier, welches Sie bewohne», mir vorzuzeigen, jeden, auch den kleinsten Raum ich beab sichtige, dasselbe zu miethen. Ich bin der Lieutenant von Strösack. Er über reichte dabei der Frau Geheimräthin seine Karte, welche die Freiherriikrone über dem Namen Hans von Strösack trug. War Fran Lndovica schon durch den plötzlichen Eintritt des Herrn von Strö sack überrascht, so steigerte sich ihr Be fremden bei der von ihm unerwartet überbrachten Mittheilung. Wir wissen nicht, entgegnete sie mit Heftigkeit, daß man vorhat, nns zn kündigen. Herr Schulz, unser Wirth, ist bis jetzt mit nns zufrieden gewesen. Wir zahlen pnnctlich, leben still und ruhig, nnd Herr Schulz mag scheu, ob er bessere Miether bekommt. Nur einen kurzen Ueberblick anf alle Fälle —, bat Herr von Strösack. Ich will dann nicht länger stören. , Geh doch, sagte Fran Ludovica, die den Fremde» mit Mißtrauen ansah, geh, Balesca, und rufe Herrn Schnlz herbei. Er ist zu Hause, ich höre ihn die Elarinette spielen, sein LicblingSin strninent, in seinen Zimmer, dicht neben dem uiisrigen. Der Fremde strich wieder seinen Bart. Nicht doch, äußerte er, immer in dersel ben verbindlichen Weise, uuterlassen Sie das, mein Fräulein. ES würde ein un nützes Aussehen erregen. Ich will lie ber bckcnnen, daß ich Sie bezüglich der WohnnngSaiiskündigung getäuscht habe. Ich wollte Jhtie» ei» Aergerniß erspa ren allein eS ist besser, daß ich den wahren Zweck meiner Anwesenheit zu erkennen gebe. Ich bin der Eriminal schtitzmaiin von Strösack hier, meine Legitimation nnd komme in zweifacher Angelegenheit. Zunächst soll ich fest stelle», ob sich i» Ihrem Besitz »och Ge genstände vorfinden, die ans dem Ge schäft des Herr» LazarSki herstammen. Sodann hab' ich zu crsorschen, ob der Buchhalter Dagobert Frey bei Ihnen Unterschlupf gefunden hat. Berzeihe» Sie, wen.» ich lästig falle. Fra» Ludovica Bcrg schrie laut ans: Unterschlupf bei nnS dieser Frey! Sie war eincr Wüthenden gleich. Der Lieutenant vo» Strösack mußte sich eine» Scbritl zurückziehen. Ich selbst sah Sic in Schillers Salon, bemerkle der Beamte. Auch schon vor her im Theater. Frey war nns als verdächtig der Wechsel sä l fchnn g von einem Capilän Palesrenier bezeichnet. Auch Fräulein Tochter war mit Ihne». ValeSca schlug die beide» Hände ver zwcislnngSvoll vor ihr Angesicht. Die SNutter deswegen auch nur mit einer Sinn. Als Fra» Lndovica die Sprache wie dererlangt hatte, sagte sie zerknirscht: O, Herr, sehen Sie Alles genau an Alles Sie müssen uns rechtfertigen! Nicht ei» Seideiisädche» ist znrückgeblie gen—»nd »och dazu einen solche» ! Wir sind ans einer rechtschaffene» und gebil beten Familie. ES ist meine trailrige Pflicht. Ich er sparte Ihne» gern jeden Kummer nnd leden Aerger. O, wäre Onkel Hrimich nur hier! schluchzte ValeSe?. Wir waren in de» Festtage» so glücklich in Groß Beere», Nnd IUI»? ha:. Sie wisse» doch aber wohl, daß ver erste Buchhalter deS Herrn LazarSki mit Hinterlassung erheblicher Unter schirise, reich an nnbezahitcn Wechseln, die der Eapitän Palesrenier in Händen flüchtig geworden ist. O, dieser Schurke, schrie die Frau Ge hcimräthin. Jsts möglich! Wer hätt! ?iesem Menschen solche Schlechtigkeit zn zelrant! Bcrnhi?c dich—Nicmand ahnte so et ivaS! sagte BateSca leise nnd küßte dic Mntter. Tann blickte sie bleich nnd ge dmtkenicer zu Boden. Zlidem ist die Easse erbrochen, snhr »er Lienlenant fort nnd beobachtete dabei Sie Wirkung seiner Worte, eS fehle» da raus etwa sechshundert Mark. Kein inserer als Dagobert Frey kann diesen Einbruch verübt haben, ein Fremder zeblich, man hatte »»begründete» Ver dacht. Ohne Zweifel werde» auch die übrige» Räume ein gleiches Ergebnis gewähren. Frau Ludovica schien die verlangte vettere Nachweisnng verweigern zu wollen. Balesca erhob sich. Kommen Sie, mein Herr, Sie mögen alles genau durchsorsche». ES sind nur wenig Räume, die wir innehaben ich will Ihnen alle unsere Schränke und Behält' nisse ausschließe,:. So geschah eS. Nicht ohne Bewe gung betrachtete der Beamte seine von Schmerz gebeugte Führerin, nicht ohne Bewegung die sonstige Einrichtung des Hanshalts, die vou Dürftigkeit und ehemaligem Wohlstande beredtes Zeug niß ablegte. Am Ende der ohne Erfolg gehaltenen- Nachsnchnng wiederholte von Slrösack seine Entschuldigungen, dann aber setzte er hinzu: Dars man wissen, welches Geschärt Sie während der Feiertage in Groß- Beeren hatten? Gewiß, antwortete Valesea, welche nur ihr Stolz nach so vielen uud heili ge» Erschütterungen noch ansrecht hielt, wir hielten uns besuchsweise bei dein Bruder meiner Mutter, dem Dr. Gem kenthal ans. Ihr Argwohn, das; von dem Eigenthum des H'errn Simon La zarski ein Stück oder wohl gar dessen elender Eassirer dort verborgen sein könne, wird schwinde», wenn Sie die Ehre haben werde», meinen lieben Onkel kennen zu lerne». O, weich ei» Tag war dieser, rief ValeSca, als Strösack sich entfernt hatte. Dann sank sie erschöpft und gänzlich kraftlos in den Lehnst»!»!, weicher nebe» der verhängnisvolle» Wilson'sche» Ma schine stand, zusammen. Siebentes Kapitel. Wenn Herr v. Strösack nicht so dienst eifrig gewesen wäre, so wurde ihn das Ersuchen LazarSkis, alle weiter» Schritte in der betrübenden Angelegenheit gegen die Familie Berg zu unterlassen, viel leicht erreicht haben und dadurch der letzteren viel Kumme: und Noih erspart worden sein. War Simon LazarSki durch die von Frey gegen ih» verübten, mit sehr erheb licher Bermögruc-bsschädiguug verknüpf ten Verbrechen aufs Empfindlichste be rührt worden nud hatte dieser Mißbrauch seines Vertrauens ihn i» übereilten Aelißcruttze» und Entschlüssen geführt, anch seine Gesundheit geschädigt, so rief sie für die Folgezeit anch einen immer mehr gesteigerte» Argwohu hervor, mit welchem LazarSki alle Dinge nm sich her, alle Personen, die ihm nahten, betrach tele. Diese Wirkungen waren krankhafter Art. Ein gerechtfertigter nnd natür licher, sast gesund z» nennender ZorncS ansbruch bemeisterte dagegen den Leih bibtiothekar Gemkenthal, als am nach sten Tage der Polizeilicutenant v. Strösack ihn in Groß Beere» aussuchte nnd eine amiliche Durchsuchung der WohnungSränme selbstverständlich oline Ersolg—bewirkte. Durch Slrösack ersuhr Heinrich Gemkenthal auch, daß feine Schwester und VateSea ein gleiches Schicksal hatten erdulden müssen. Er konnte kaum den nächste» Tag er warten, nnd fuhr mit dem ersten Vor mittagSzilge nach der Residenz. ValcSea, die von den Folgen der gehabten An strengung sich vollkommen erholt zu haben schien, kam ihm freudig entgegen. Mir ahnte, daß Onkel Heinrich heule kommen würde! rief sie, ihn begrü ßend. ES wäre besser gewesen, sagte die Fran Gebeimrälhin, d» wärest, lieber Heinrich, vorgestern an uiiserer Seite gewesen. Ei» Wetter soll allen Schurken über de» Klops komme»! äußerte Gcmkciithal. Man bat bei mir Haussuchung gehalten; ich weiß nicht, wie man dazu kommt, mich für einen Spitzbube» zu halten. Vor allen meinen Hausgenossen ist mir eine Schmach wie dem gemeinsten Ver brecher angethan! Trotz aller Höflich keit und Rücksicht des mit snchnng beaustragten Beamte», die ich anerkenne» innß, ist mein Verbleiben in öiroß-Becren dadurch unmöglich gewor den. Und nun gar ihr, ihr bemillei vcnswerthen, hilsloien Franc» da, mein Kind, Valesea, die alte Isidora hat sich die Augen ausgeweint, als sie erfuhr, welche» Schimpf man dir zngcsügt hat! Leute, Vor der ich iuimer gewarnt. Him mel Element! Er ging aufgeregt im Zimmer ans nnd ab. ValeSca suchte ihn zu beruhi gen. WaS fang ich nn» mit dem reichen Lazarski an ? fragte Gemkenthal zornig. Nicht genug, daß er uns in den Per dacht schändlicher Verbrechen gebracht hat, er hat uuser liel'eS Kind ValeSca Unterstellung, daß sie iiiil dem Einbrecher nnd Fälscher Frey in Verbindnng ge stände» habe. Herr LazarSki ist zu entschuldigen, entgegnete ValeSca besänftigen». Tu, Onkel Heinrich, ein starker nud gesunder Mail», bist aufgeregt. Herr Lazarski ist krank und alt, man hat ihn deswillen und betrogen. Wen» er i» seiner Angst und Verwirrung 'vielleicht ei» Wort zu viel gesagt »at. wenn er verkehrte Wege einschlug, so ist das wohl zu erklären und zu entschuldigen. Das schlimmste bei der ganze» Angelegenheit ist nur, daß der Raine Simon Lazarski und der meinige wie ein Fl»gse»er durch die Re fidenz gebt. Sogar liier, iu dieser ent legene!! Straße, hat sich bereits das Ge rücht von dem Geschehenen verbreitet. Man nennt mich die blonde Vally nnd sagt, ich sei von ei»>'m Eonlinis des Herrn LazarSki tödttich verwandet wor den. Bildlich genommen setzte sie seufzend hinzu ist dies ja auch nicht linwcchr! Und da soll man rnhig bleiben! ei ferte Gemkenthal. Ich will hin zn Herrn Larzinski und will ihn sprechen! Er ergrisf seine» dicke» Reisestock u»d schickte sich a» z» gehen. Beide Frauen vertraten ihm den Weg. Du bist im Eiser, Heinrich, sagte Fran Berg, dn wirst die Sache nur ver schlimmern Uns unglücklich machen, setzte Balesca bittend Hinz». Gemkenthal warf den Stock in die Ecke. Aber so kann die Sache nicht bleiben, erklärte er, als er eine Thräne in ValeScas Augen sah, ruhiger. Ich werde daß er eine Ehrener- klSrnng abgibt, und wenn er sie weigert ich bin nicht umsonst Corpsstudent gewesen und bin Reserveossicier. Ihn sordern, Heinrich? bedenke doch! mahnte die Geheimräthin voll Ent setzen bedenke das Ende! Va/esca. Herr LazarSki ist ein alter, schwacher Mann, des WaffenhandwerkS nicht kundig. Dn hast, wie immer, Recht, Balesca, crwiderte Gemkenthal. O, es ist zum Verzweifeln! Hingchenlasscn darf man die Sachl nicht, erklärte Fra» Geheimräthin, da für bin anch ich. Allein wozn fiut die Gerichte? Heinrich Gemkenthal wurde nach denklich. ValeSca bemerkte dies. Wenn Herrn LazarSki überhaupt eiue Schuld trifft, sagte sie, ich spreche ihn von einei solchen srei, so hat er sie durch sein Ver halten gegen mich gesühnt. Er hat mii selbstlos geholse» er hat mich sin meine Arbeit reichlich gelohnt er hat. als ich vorgestern krank nnd elend war. in der zartesten und rücksichtsvollste,! Weise für mich Sorge getragen. Du bist zu gut sür diese Welt, ent gegnete der Oheim, ich folge Deiuei Melnnng in allen Dingen und bin über zeugt, das Rechte zu treffen, hiei aber, in diesem Falle, trete ich aus die Seite deiner Mutter. Ich will wenig stens mit einem Rcchtsvcrständigen über lege», was Weiler in dieser Angelegen heit zu thun sei. Gcgeu Mittag verließ Gemkenthal die Wohnung der beiden Frauen »n! begab sich in die Behausung deS Rechts anwalts Perikles, der ihm schon in srü hcrcn Fällen zur Seile gestanden. De» Letztere, cin langer, hagerer nnd zu Scherzen ausgelegter Man» grüßte ihn als eine» alte» Bekannte» nnd tnd ihn ein, cin Glas Rheinwein, der auf dem 'Tische stand, mit ihm zu trinken. I» vi»o vvritas! sagte er, nur da rum liebe ich ihn. Er schließt das Herz auf, macht die Zunge beweglicher. Schenk ein den Wein, den holden singt Storni wir wollen nns der. graueu Tag vergolden! PerikleS hatte ans Gemkenihals Stirn finstere Wolke» gesehen. Gemkenthal lehnte nicht ab, ginc aber unruhig im Zimmer auf nnd nie der. AIS er erwähnt, weshalb er ge kommen, und die ihn bedrückende Ange legenheit zur Sprache gebracht hatte, äußerte PerikleS: Ich dachte mir so gleich, als ich Ihre Stirn sab, daß etwas Unangenehmes zn verhandeln sei. Ent wischte Worte sind beleidigte Vertraute, hätte Herr LazarSki in Schiller nach lesen könne». UcbrigcnS ist die ganze Angelegenheit bereits ei» öffentliches Geheimniß. Leichter läßt sich eine glühende kohle ans der Znnge halten, als cin Geheimniß, sagte schon zu einem Vorsahrc» von mir sci» Zeitgenosse Sokrates. Sie müssen übrigens wissen, langen Kops, die breite Stirn und das spitze Kimi, die mein Haupt wirklich einer Meerzwiebel ähnlich machen, als Beweisstück ansühre«. Gemkenthal, bei diesen Worten un willkürlich stehen bleibend und den alte» Gcschäftssrennd anblickend, sand dies« Beschreibung bestätigt. Zn derselben stimmte anch das wirre, an den Schläser. ansgewühltc Kopfhaar, der düiiu« Backeiib.irt, und dazn die riesigc Brille ans der spitzen, kleine» Nase Gemkenthal mußte lächeln, nud dieses Lächeln war das erste Zeichen, daß dic alte, gleichmäßige Geinnthssliminung wiederkehrte. Nim wohl, lieber Herr Gcnikcnthc:!, sagte PerikleS, daß Herr Lazarski anf's empfindlichste betrogen nnd bestohlen ist. blieb nicht unbekannt. Gegen den tren lassen werden und bezüglich der ihm aui gebürdeteii Verbrechen wird nnd mnß die gerichtliche Untersnchnng ihre» Gang nehme». Sie wird Ihnen nnd Ihren Angehörigen volle Genugthuung ver schassen. Dabei, dächte ich, könne man es bewenden lasse». Unglück, das wird nicht verschuldet, wird leicht erduldet nur Wunden, die wir selbst uns gcschla gcn, sind schwer zu tragen. Gemkenlhal sann nach. Meinetwegen möchte das wohl angehen wer küm mert sich noch um mich! Aber die Ehre Tas kann die Oeffentlichkeit am be sten. Ich las heute schon einen Artikel in den Zeitungen, der den Fall Dago bert Frey bespricht und anch den mibe gründeten Verdacht erwä Hut, der durch Frey auf schuldlose Personen gewälzt ist. Ja, man gibt darin zu verstehen, daß jener Frey geflissentlich Arbeiterin nen ans dem Geschäfte Lazarskis durch falsche Buchungen romproniiiiirt habe, weil sie gesellschaftliche» Verkehr mit ihm anziiknnpsen sich geweigert und ih» dadurch verletzt hätte». Arbeiterin»«!! Ge-ellschaslliche» Ver lehr! rief Geuikenthal ausbrciiisend. DaS eben ist es! Dieser schmerzliche AnSriis versehlti deS Eindrucks aus deu jovialen Rechts kundigen nicht. Ja. lieber Gemkenthal, ich möchte gern behilflich sein. Abc, sehen Sic, eine willentlich salsche An jchuldigiiiig liegt höchstens gegen den Commis Frey vor, damit ist also nichts zn mache». Im ist Herr Si mon Lazarski einer unserer geehrtesteii Mitbürger. Er ist bei allen Wohtthä ligkeitsverciiic» hoch belheiligt. Wie Noth geholsen. Seine Vergangenheit spricht durchaus zn feinen Gunsten. Und doch hat er sich zn ehrenkränken den Anträge» gegen mich, gegen meint Schwester nnd unser liebes k ind, ja zu wörtlichen Kränkungen des letzteren hin reißen lassen. Hinreißen lassen j«, das wäre das äußerste, was wir ihm zur Last lege» konnten. ES wäre wohl denkbar, daß eine Beleidigungsklage, heutzutage heißt es Privatklage, von Erfolg fein könnte. Mein das ist ä:is inneren Gründen eine sehr zwcisclhaftc Sache. Freilich: hast d» ei» Wort ausgcsprochcn, so beherrscht eS dich, vorher b'hcrrschtest du das Wort—diese» arabischen Spruch hat er nicht im Gedächtniß gehabt. Und dieser Mangel an Selbstbeherr schung sollte straflos sein? Ich kann es nimiiieriuehr glauben. vatltage wagen indes selbst bei gün stigem Ausgange würde diese zu einer Geldstrafe führen. DaS ist ja nebensächlich. Die Lnst wird rein, das ist die Hauptsache. Sie kennen den Gang diesor Processe. Gesetzt, wir erheben Privatklage, so wird Herr LazarSki sich eines Vertheidigers anberanmt nnd verlegt werden. Daß vor sechs Monaten ei» erstes Urtheil er geht, ist kaum anziinchmeli. Es scheint, daß au meinem Mandate Ihnen nichts gelegen ist. O, behüte, mein alter, lieber Freund und Kriegskamerad. Aber cS ist meine Pflicht, Ihnen vorzuhalten, was Ihrem Verlangen entgegensteht. Dann bitt' ich, daß Sie meinem Wun sche stattgeben. Der Rechtsanwalt erhob sich, schenkte im Vorbeigehen seinem Elienten noch ein Glas Wein ein, öffnete die Thür zn dem ncbci'.anliegcndeu Bureau und rief hiiicitl: AleibiadcS! Es ist der Name meines ersten Sekre tärS, cin Grieche wie ich selbst, doch lönnen Sie deutsch mit ihm sprechen. Nehmen Sie, Alcibiades die Anträge nnd die Informationell dieses Herrn zu Protokoll nnd legen Sie das Schriftstück mir morgen zur Verfügung vor. In zwischen empschl' ich mich, lieber Geni fciilhal. Sie müssen entschuldigen, ich habe noch cin paar Wechsel zu protesti ren. Ebe Gemkenthal die Rückreise nach Beeren antrat, kehrte er noch cin mat bei seiner Schioester ein nnd berich tete über das Ergebniß der Conserenz mit PerikleS. Fra» Berg nahm diese Mittheilung mit sichtlichcr Frcudc auf: Lo ist es recht, rief sie triumphirciid. hoffentlich wird den Vertemuder eiue recht harte Strafe treffen! BalcSca war kleinlaut. Tu mußt eS besser verstehen als wir, Onkel Heinrich, sprach sie zaghast. ES wäre vielleicht znt gewesen, wir wären über die häß liche Angelegenheit mit Stillschweige» hinweggegangen. '.t:s Gemienthal im Eisenbahnwagen saß, sielen iliin diese Worte ValeScas auch ValeSca vermuthlich werde .'ieuginß ablegen müssen und daß ihr cheS lästig sallen werde. Er legte die Öaiid nachsinnend an die Stirn. Viel leicht läßt sich vermeiden, daß dies ge ictnctli nnd ihre Rnhe durch neue Auf regungen gestört wird. Sie mnß sich zewöhiien, stark nnd uiuthig im Leben ;u stehen. Verliert die Sonne an Äicni',, wenn sie in die vcrr»sc»s!eii scheint? Achtes Capitcl. Die Vorgänge in dem LazarSkischen Geschäft nahmc» das öffentliche Inte resse in de» nächste» Wochen vollans in Beschlag. In der Handelswelt berech nete man die Verluste, die das Hans iiothwendigerweiie erlitten haben mußte, stritt sür uud wiver »nd bemerkte doch, baß alte Angabe» übertriebe» waren. Ja, der Glanz des Hauses erhöhte sich noch, der Zuspruch ward noch reicher, nnd die von auswärts eingehenden Be stellungen waren so massenhaft, daß sie der Chef des Hauses wurde weniger fichtbar, der gegen ihn verübte Ver lrauciisbruch schien von ihm nicht über wunden werden zn können. LazarSki wnrde grämlicher nnd hinfälliger. Es nagte etwas an seinem Herzen. Viel leicht legte er ans die von Frey bei des sen Fortgange gegen ihn aiiSgestoßene» Drohiliigen z» viel Gewicht. Der Dvctor Richard Reinland behan delte ihn und gewann dadurch an Be kanntschaft. Andcrcrscits hatte die Untersuchung gegen den slüchtigen und spurlos gewor denen Dagobert Frey ihren Forlgang. Erncnte Steckbriefe gegen ihn hielten das öffentliche Interesse wach. Zahlreiche Vernehmungen erfolgten. Herr LazarSki selbst, sein Personal, Herr Giese, Pctcr Kühne und der Haus bursche Max wurden verhört. Selt samerweise behauptete der letztere, dem zwar die liuunistößlichc Gewißheit, daß die drei Genannten vollkommen vor wurfsfrei Maren uud daß die Frauen lediglich als Opfer der Frechheit nnd Rache von Frey anSerschen worden wa ren. Immer hatten diese ewigen Rück fragen viel Aufregendes und Qual volles. Rübrend war es, zu sehen, wie Geni /enthal für die Schwester nnd feine» Lieb ling Valesea Sorge trug, um ihnen die Wirkungen dieser wiederkehrenden Auf regungen weniger fühlbar zn machen. Seine Besuche wurden häufiger. Er suchte den Rechtsanwalt PerikleS auf und beklagte sich, daß dieser mit so gerin zer Energie an der Ehrenrettniig der Frauen arbeite, daß der BeleidigungS oroceß sich iu die Länge ziehe und nach dcr bestimmten Vcrsichcruug vou Perik leS vor September oder August nicht zur Entscheidung reis sci. Nie kam Gem ienthal in dieser schweren Zeit, ohne ir zcnd eine frenndliche Gabc dcr Erheite rung zn bringen. Er sorgte für Lecker bissen von Kranzler und Schilling, er ?anste bei Rex stärkenden Wein und brachte sogar Einlaßkarten zu dem Deut ichen Theater, die ValeSca hartnäckig oon der Hand weisen wollte, und deren Benutzung sie erst zugab, als Geinkcn ihal beweglich versicherte, wenn sie ihn nicht begleiten würde, nähme er an, daß in ihrem Herzen auch nicht ein Winkel chcn für ih» übrig geblieben wäre. Zn ihrem großen Kuinnier bemerkte ValeSca, daß das Exemplar der Photo graphie, welches die Mütter jenem Kunsthändler mit dem von ValeSca znni Verlauf gestellten Oelbilde übergeben hatte, in zahlreichen, theils größeren, theils kleineren Vervielfältigungen jetzt in den meisten Schaukästen zur Ansicht ausgestellt war. DaS nnSgcbotcnc Oel bild war verkauft, als ValeSca aber bei AiiSzahlulig des ziemlich erhebliche» Er löfes bat, jene Lichtbilder zurückzu ziehen, versicherte der Verkäufer achfel zuckend, das stände nicht mehr in seiner Macht. Tie tiefe Tranrigkeit, die sich wegen aller dieser Ersahrungen des jungen 'Mädchens bemächtigt hatte, wich »nr so lange, als Geinrenthals Einsluß reichte. War er abwesend, so stellte ihr Trübsinn sich wieder ei». In den Verhören wurde sie von dem Personal LazarSkis nicht seile» als die blonde Vally bezeichnet. Daß diese Name auch iu der Residenz bekannt ge worden war, erfuhr sie im Februar, als sie, von Moabit koinmend, die Linden entlang ging. Sie hörte, daß zwei vor einem Kiiiistladen stehende jnnge Mäd chen, welche die dortigen Aushänge be trachteten, ihre Benlerklillgc» anStaiisch lchen nnd daß eine derselbe» änßerte: Sieh, das ist die unglückliche blonde Vally. Wie schön sie ist! Außer sich über diese Bemerkung langte ValeSca in ihrer Wohnung an. Sie fand dort glücklicherweise de» Oheim Heinrich, dein sie, während Fran Ge heimräthin darüber lachte nild spottete, ilir Leid klagte. Gemkenthal, der ihr begütigend z» und meinte, daß iiian sich dem Gerede der Menschen auf keine Äeiie entziehen könne, man möge ihnen nnr dein eigenen Gewissen Rechnung tra ge» nnd selbstständig seinen Weg durchs Lebe» geben iiiilsse. ValeSca versuchte zn lächeln. Ich darf keine Zeitung mehr zur Hand nehmen, seufzte sie, überall Schlimmer als über das Modell des Professors Graf zieht man über mich i'iennslc her! ValeSca wagte sich kanm noch in. Freie. Ihr Frohsinn, slire Heiterkeit ivaren dabin. Jetzt stellte sich als Folge dcuion ein Widerwille gegen die täglich nothwendigen leiblichen Gemißmittel 'in. Tie Stimme wurdc verschleiert, an manchett Abenden machte ei» leichtes Fieber sich bemerkbar. Einen Arzt zuzuziehen weigerte sich ValcSea; sie wollte die Ausgaben sür denselben »nd für die Apotheke der Mutter erspare». Ter Leiybibüothekar griff streng durch und sandte ihr den Tortor Richard Aieintand mit der gcmesseilsteii Wei sung, de» Widerstand des junge» Mäd chens gcge» ärztlichen Beistand zu bre chen. Toctor Richard Reinland unterzog sich dieser Ausgabe mit großer Gewisscn haftigkeit. Es war vielleicht die erste ivcibliche Patientin aus besseren Lireisen, weiche dem jungen Arzte zugeführt wurde. Er hatte bereits durch die frü hern Begegnungen sür sie ein Interesse zewonnen. Den Sin des Uebels, den Ärund der Krankheit zn erforschen, daraus nahm der jugendliche Helfer frci lili nicht Bedacht. Er fand ihn in kicberanstrenguug bei der Arbeit, im Mangel nothwendiger körperlicher Pflege und eincr Erkältung durch de» Aufeut halt in z» heiße» Räume». Ei» Seelen leiden anzunehincu, war keine Veran lassung. AnS Dattkbarkeit sür die Em pscyluttg GemkettlbalS verdoppelte Rei»- !a»d seine Vesuche nud überwachte die Zl.uSfnhrung feiner Berrrdnnngen in sielen Fällen persönlich. Solche Sorgsalt hat etwas Rührcn >cS. sowohl sür den, der sie aufwendet, zls sür den, welche»! sie zn Theil wird. sran Geheinirälhin Berg, vorschnell wie immer in ihren Urtheilen, war ganz ent zückt von dem Wesen deS jniigen Arztes, rühmte seine Gewissenhaftigkeit, seine iieiltttiiisse, von denen sie sreilich wenig verstand, seine Bescheidcnbeit »iid seine chla»ke Gestalt nnd seine GefichtSbil i»«g auffallende Persönlichkeit. Anderseits war Reinland sür die gei' stigen und körperlichen Vorzüge seiner Patientin nicht gleichgültig. Ihr sanf teS, ergebenes Wesen, ihre trotz hervor ragender Talente bewahrte Anspruchs losigkeit, die von ihr anch in ihrem lei dende» Zustande der Mntter gewidmete Hingebung und unermüvliche Sorgsam st übten einen geheimen Zauber. Die Nestalt deS junge» Mädchens hob sich z»s den« trübe» Hiiitergriiiidc der Sorge oo» gebrochenem Lichte mir nm so inagi scher und verführerischer erscheint. War :S der zweckentsprechenden Behandlung ?eS Toctor Reinland zuzuschreiben, oder a>irste die freundliche Zuspräche Gem kenthals wohlthuend mit der Wieder kehr des Frühjahrs hoben sich die ge sunkenen Kräfte ValeScas, die Gefahr »er sie bedrohende» schweren Krank heit schwand, das Auge wurde wieder ?tar, die Farbe der Waugen rosiger und die Haut durchsichtig wie ehedem. (Fortsetzung folgt.) Bräutigam: „Nun, mein füßeS Liebchen, was macht deine Kochkunst bist du schon bald selbstständig?" Braut: „Gewiß, lieber Paul, o ich jreue mich ganz unendlich auf die Zeit, «o ich für dich kochen darf Haupt sächlich wenn du 'mal magenkrank wiest, zasür kenne ich ganz besondere Recepte!" 3 Chinesische Begrtbntbfeierltch» reite«. „Wenn ich die rothe Weste nicht an jiehe» kann, macht mir die ganze Leich« keinen Spaß!" antwortete bekanntlich jener Ba»er»ji»ige, dessen Mutter ihm befahl, sich zur Beerdigung seines Va ters schwarz zu kleiden. Unwillkürlich wird einem diese Schnurre einfallen, wenn man Gelegenheit hat ' nge einer chine sischen Begräbmßseic. . it zn sein. Ein gutes europäisches HochzeilSgelage bleibt mit seiue» Schmausereien »»d feinem Trubel weit hinter einem chinesischen Begräbniß zurück. Wer zu dem Ver storbenen anch nur i» leisester Beziehung gestanden bat, mnß dazn mit seiner gan zen Famitie cingelcideu werden. Ost reicht das eigene Haus zur Ausnahme der pflichtschuldigst geladenen Gäste nicht aus, so daß mau nicht selten ge zwnngen ist, Frennd Nachbar z» bitten, sein HanS für den Tag der Festlichkeit mit herzugeben. An langen Tafeln werden den Gästen die kostbarste» Spei sen aufgetragen, welche» diese, »»ler außerordenllich lebhaftem Geplauder und lantein Lärmen zusprechen, während vor und hinter dem Haufe, sowie in der ganzen Nachbarschaft ein lebhaftes Feuerwerk durch Abbrennen von Schwär mer» i»id Kanoncitschlägen unterhalten wird. Die Vorliebe sür dieses geräuschvolle Schauspiel ist zwar auf jeder Festlich keit, vorzugsweise aber bei Begräbnis sen bemerkbar, bei welchen das Abbren tien von Feuerwcrkskörpern selbst anf dem Wege nach dem Begräbnißplatz fortgesetzt wird nnd erst angesichts des geschlossenen Grabes endet. Diese Ver anstaltungist durch.einen eigenartigen, nicht auszurottenden Aberglaube» her vorgerufen, so daß sie selbst von den, nach den Ver. Staaten Amerikas ausge wanderten Chinesen in ihrer neuen Hei iiiath in voller Ursprünglichkeit festge halten wird. Die Chinesen glauben nämlich, daß die Dämonen unausgesetzt sür menschliche Seele» auf der Lauer liege», vorziigSwcife sich aber, sobald Jemand stirbt, i» die Nachbarschaft drängen. Da man »iin aber weiß, daß dir dumme» Teufel Furcht vor Schwär mcrn und kanoncnschlägen haben, so sendet man zur Sicherheit anch dem Lei chenzuge Knaben voran, welche in be stimmten Zwischenräumen die Straße mit diesen FcuerwerkSkörper.i belege» und dieselbe» anzünden müssen, sobald der Zug sich nähert. Ebenso wird so gar der Sarg mit Fciierwcrkskörvcrn de» dummen Teufeln »och ans andere unbedingt sichere Weise ein Schnippchen zu schlagen. Die chinesische» Teufel find nämlich lmnier in gerader Linie fortzulaufen und berinögcn nur mit außerordentlicher Schwierigkeit zn wenden. Der Trauer- Teufel in wilder Haft hinten an dem Sarge vorüber!» gerader Richtung fort schießen. Ter größereu Sicherbeit wegen wird sosort der Eingang der eingebogen tere Verfolgung verleidet. Ob ini» die T»n»nheit der chinesischen Teusel wirk lich größer ist, als ler Aberglaube de» chinesischen Volles, habe» wir nicht er inittel» können, das aber steht sest, daß die chinesischen Pfaffen, welche diese» ?lberg!a»ben nähre», mit den Feuer tverkösabrikailte» anf sehr srenndschastli Z'.em Fnßc stehen, ost oder durchgängig „stille Theilhaber" an deren Geschäften find. Ein Stndentelinlk. Eine Station purclnri! ein Haltepunkt in !>er Nähe Berlins. Der Zug braust !>». „Eine Minute Anseiithali!" Die Minute istsast vorüber, da stürzt ciue Schaar Ztndeuten aus dem Wartesaal. ..Zngsührcr! Zngsührer! Der Gestrenge naht. „ljugsührer, cS gibt keine BiiietS „Nein, grl>t nicht, ist gegen das Negleiueut!" Der Zug will sich schon in Bewegung setze». Hiueiu, Hin ein!" nnd die Studenten springen in das Eonpe. Der Zugführer läßt wieder halten und stürzt ihne» nach. „Meine Herren, was soll das, was sällt Ihnen -in? Sie alle bezahlen —„Haben kein Geld!" könt es energisch zurück. ,Dann geben Sie mir Ihre karten, zder nennen mir Ihre Naincu." Dies geschieht. „So, und nun steigen Sie wieder auS uud warten ans den nächsten — „Fällt nnS gar nicht ein!" Billets gibt'S sreilich nicht mehr; da habe» wir nnS eben eine Fahrkarte ge löst." Der glite Mann. A.: Wie, Herr Müller, Sie haben sich entschlossen, nochmals zu heirathen, trotz der schlim men Ersahritngcn, die Sie in der ersten lich von der Se'lige» ganz miserabel behandelt' wurden, nun chcirathe ich halt eine davon, nm an dieser wenigstens einen Theil des von meiner ersten Fran begangenen Unrechts gut zu machen! Fnrchtbare Drohung. Rei sender: Also Sie wollen mir wirklich nichts abkause», Herr Müller? Nun gut, warten Sic nur ans meiue Co».cnr renz, die schiniert Ihne» noch ganz was Andres ' >!
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