Z?«nt,qe LokalnaGrtchten. Provinz Brandenburg. Berlin: Der jüngst verstorbene preußische StaatSminister Fi Hr. v. Pa tow hat der Nationalgallerie eine Mar morstatue von Eniilio Wolsf, dem vor ewigen Jahren in Rom verstorbenen Bildhauer, vermach!. Sie stell! die Zauberin (!iree vor einem Kreis von Zauberzciche» dar.— 1 Ter hervorragende Kupferstecher Pros. Hermann Tröhmer, Ehrenmitglied der Akadeniiee« zu Tu rin »nd Petersburg. Nachdem Habel mann in diesen! Jahre im Tode voran gegangen, scheint mit A. Tröhmer, als ihrem letzte» »nd auch bedeutendsten Re dailleu «Werthsooo M.), ei» Umstand. nungslos die Arraiigcnrc geivirthschaf tet habe». - Die feierliche Eiilhülluiig der vom Bildhauer Alexander Toudeur iu Berlin gegossenen Statue des »aisers Wilhelm I. hat unter großer Betheili gung nnd Begeisterung der Einwohner und der Landbevölkerung der beide» Prigtiitzen und Mecklenburgs, in Putlitz stattgefunden. Tas Bischofs.sche der goldenen Hochzeit. Provinz OstPrcnßen. Der verstorbene Stadtrath Härtung hat sast. sein ganzes beträchtliches Ver Der Verstorbene war seit dem Jahre 1853 als Syndiens und besoldeter Stadtrath in Dienst; vordem hatte er als Universilälsrichler an unserer Al gen Fälschung nud Unterschlagung zu 2i Jahreu Gesängniß vernrtheill wor den. —ln Braunsberg hat sich der I» Memel ist der 22jährige Johann Schwamy, i» Tilfit der Schneiderlehr ling Schulz und ebenda die iljährige fahren und getödtet wurden: in Königs berg der Kaufmann Albert Opiolla, bei Jnfterburg der Bahnwärter Mvtzus. Provinz Po m m e r n. <eetor.it der Kaiserin flehenden Seehofpi zes Evibcrger Deep fand letzter Tage feierlich statt. Pastor Lcnz aus Berlin hielt die Weiherede. Vom li. bis zum 11. Oetober d. I. wird in Stolz eine Kunst und Ausstellung statt finden. Am C?ofsnnngstagc der Aus stellnng findet gleichzeitig das Rennen des Pasewalker Reitvereins statt. — Den Tod des Ertrinkens sandcn: der Kanz list P. Nettbauer ans Cammin, der 1l» jährige Max Beilke in Eolbcrg, der Gärtner Paul Radloff aus Polchow, der Sohn nnd die Tochter Anna des Sehlen seil An; eherS Teich in Ringenholm. Provinz Schl eS wi g- H olstein. Der Schneider Meher aus Holm hat sich NahrungSsorgen wegen ertränkt. Ueberfabren nnd getödtet wurden: der Schifsszimmermanu D. Kröger aus Dockenhuden, der Arbeiter Katje aus Piiiiiebergcrdorf und der Landina»» Jens Nicolahfen in Tinningstcdt; in Blankenese ist der Kaufmann Gg. Heil bronn ans Liverpool ertrunken; der Sohn der Hüsncrin Wwe. Westphal in Geschendorf erschoß sich infolge eines unglücklichen Zufalls. Provinz Schlesien. 1' In Breslau Kominerzienrath In lius Kaufmann. Das Sängerbundes fest des Aicderfchlcsischcn Sängerbundes, verbunden mit der Feier des 25jährigen Bestehens des Niederschlcsijchen Sän gerbundes nnd der Fahnenweihe, wurde in Grünberg festlich begangen. Er trankt haben sich: in Breslau die Nähe rin Selma Nengebanr, in Buiizlau der Schuhmacher Philipp, iu Löweuberg der Hansbesiver Scholz; in Obergloga» hat sich der Mafchineiischlosser Carl Krocker aus Leisuiv, Kr. Leobschütz, erschossen, in Lüben der Schuhmacher T. durch Sturz aus dem Fenster sich getödtet, in Münsterberg die älteste Tochter der Wittwe K retschmcr sich erhängt. Provinz Posen. Ter vermißte elfjährige Sohn Arthur des Schriftsetzers Berner aus Uiitcr- Wilda wurde iu dem Glaeis links von dein Wildathore ermordet aufgefunden. Das Kind ist anscheinend er würgt worden. Der in Begleitung seines Bruders Simon nach Amerika entflohene Kaufmann Julius Krojanker von Bromberg schuldet dem Vorschuß- Verein 197,285 M.; davon gehen ab zu nächst 75,000 M. Deckung für Wechsel, da die Giranten eintrete» müssen und ein Guthaben vou ILOO M. Der Rest von 122,000 M. ist durch Schuldbriese auf die Güter des K. Schewno, Tnfchiu und Siernieszek vollständig gedeckt, so daß der Verein keine Verluste zn erlei den haben dürste. Inzwischen ist über das Vermögen des Julius Krojanker und Herz Krojanker (Vater) das Eon cursverfahren eröffnet worden. Ueber das Vermöge« des SchützenhauspächterS Jul. Szyska in Nakel ist das Coneurs verfahren eröffnet worden. Von dem großen Brandunglück in dem Torfe Rzadkowo lind folgende Wirthe daselbst betroffen worden: Maezlonko, Hoff mann, Wachowiack, Pietkowski, Lapaez, Kajo, Sonnenberg, Kozak, Grandkowski, Johann Mncha, Jedrzejeka, Rozek nnd Schneider Janez. Man glaubt, das Heuer fei böswillig angelegt worden. In Chorzempowo bei Zirke wurde der Sohn Joseph der Arbeiterwittwe Ro salie I. vom Blitz erschlage«, in Exin starb infolge unglücklichen Sturzes der geistesgestörte Lehrer Andr GrypSli aus Fordou; unvorschrislSmäßigem Ge Oberüvkc und in Nogasen ertrank der Knabe des Glöckners Czatkowski. Provinz Sachse«. le» : da? «oOjährigc Bestehen die eva» gelische Prediger Kirche i« Erfurt: das 500 jährige Jubiläum die Schützcugilde die Gesellschasl „Harmonie" in Hcttstedt und die Mittelschule in Mühlhanjen; das tiOjährige Dienstjnbilänni der OrtS richter Lohse in Möckerling; das 50- jährige AiittS resp. Berufs Jubiläum der Lrganist Gnst. Müller Brlgern, der Schuhmacher Gottl. Belling Bitterseld. der Tireetor der Erfurter Proviuzial Taubstumuien Anstalt, Joses August Rode. Provinz Hannover. Der Briefträger Wiemers in Bremer vörde wurde verhastet, da er verdächtigt ist, amtliche Gelder unterschlagen zn ha ben. Clausthal tritt mit diesem Jahr in die Reihe der Höhenlust - Kurorte. Die erste Fremdenlifte weist für de» Monat Juli die Zahl vou einigen vier zig ans. Großartiger als seit vielen Jahren und begünstigt vom herrlichsten Wetter wurde der Duderstädter Schul zenhvs gefeiert. Ans dein Hauplstaude that am dritten Tage den beste» Schuß der jüngste Schütze, Georg Hövener, der somit Schützenkönig wurde. Der f. Zt. flüchtig gewordene Sparkassen Ren dant Dvbbecke von Lüchow hat sich der Staatsanwaltschaft in Lüneburg frei willig gestellt. Erhängt haben sich: in Dannenberg die Ehefrau des Anbau ers Heinr. Spiller, geb. Brabant, in Letter der Postschaffner Aug. Schaper und i» Westhofen der Maschinist Joh. Heinrichs ans Osnabrück; unheilbarer Krankheit wegen hat sich in Harburg der Stadtarnie Johann Ewers erschos sen. Provinz Wcstsale n. Mit dem von de» Bewohner» der Grafschaft Mark i» Hoheiiftibiirg z» er richtenden Kaiser Wilhelm Tenkmal fol len Tenlmäler für Bismarck uiid dung ging vorn und Hinte» lnnanS, >vo bei zwei Laiidwehrlenle, die das Schie Ben übernommen hatten, getödtet und Friedrichs Tierks; verletzt : der Zimmer inann Gotllieb Budweg, der Packer K arl Berninger nnd der Metzger August Echmalenbach. Während des Hochamts wenige Personen leicht verletzt. Tie bansällige Kirche foll jeht gefchlosscn werden. R h e i ii p r o v i Ii z. Sechs Nadler der Nadelfabrik Leo Lammcrtz iu Aachen haben in der Schloß freiheits-Lotlerie die Summe von «iO,OOO M. gewonnen. Für das in Düren geplante Bismarck Monument find bis her 23,000 M. gezeichnet; erforderlich sind «io.ooo M. Nach einer soeben veröffentlichten Zusammenstellung hat der nur kleine und loealifirte Ausstand vom April d. I. den betroffenen Zechen Betriebs Verluste von 300,000 M. ver ursacht. Der Lohn Ausfall der ans ständigen Bergleute wird ans 250,000 M. angegeben. Der kürzlich verstor beue Millionär Franz Weherman» ans Hagerhos hat den Armen von Honnef nnd Aheinbreilbach je 15,000 M. ver macht ; auch feine fäinmtlichcn Arbeiter reich bedacht. TaS Sternenbanner, welches einer der New Kork Jndepen dent schützen bei ihrer Anwesenheit in Königswiuler aus der Ruine Drachen sels befestigte, ist in der daranffolgeuden Gewiternacht vom Blitze zerjchmcttert worden. Im verflossenen Betriebs jähr waren in den Gruben in Saar brücken im Durchschnitt 27,480 Mann beschäftigt, darunter 173 jugendliche Arbeiter. Ter mittlere JahrcSverdieiist betrug 1052 M; gegen das Vorjahr sind die Löhne »m 20,«5 M. per Mo nat gestiegen. In Remscheid hat sich ein Gerichtsvollzieher, entdeckter Verun treuungen wegen, erhängt. Ten Tod des Erlrinkens fanden: der 2«jährige Adam DanieS ans Irlich, die Arbeiter Berfch nnd Kallefeld in Kreuznach, und in Mühlheim a. Rh. die Arbeiter Hös geS und Weißcnberg; vom Blitz wurden erschlagen: in Bergheim der IVjährige Maurergehilse Joh. Eugels; iu Bütt gen der Arbeiter Paul Kartten. . Provinz Hessen-Nassau. Mit dem Bau der 17 Kilom. langen Eisenbahn von Dillenburg nach Neu hiitte wurde nunmehr begonnen. —Mit dem in Fechenheim abgehaltenen Ver bandssest der Hessen Nassauischc« ttrie gerkameradschaft lvar auch die Fahnen weihe des Kriegervereins „Alemannia" verbünde». Ter Festzug zählte 2500 3000 Theilnehmer, über 0» Vereine, ebenso Fahne», K Mnfiikorps. Der bekannte „Bankier" Sachs, aus Frank furt a. M, dessen betrügerischer Ban kerott s. Zt. so gSoBeS Aussehe» erregte, hält sich in Bnenos AhreS aus. Er wird dort seit Ii Jahren von dem Hause Samuel B. Hale ck Co. beschäftigt. Zur große» Armee abgerufen wurde abermals einer der wenigeii noch leben den Sladlwehr Offiziere »nd zwar iu der Person des Brouzcwaarcnfabrikan te» Gg. Fr. A. Junge in Frankfurt a. M. In Marburg feierte die Burschenschaft ihr 30jährig?s Stif tungsfcst. In Wiesbaden hal sich der Schriftsteller Dr. phil. Adolph Schmidt Mülheim, Herausgeber der Zeitschrift für auimalijche Nahrungs mittel, erschossen. I» Biedenkopf ertrank der Metzgerbursche Sauer, in Niedkrlahiisteiu der Sohu des Taglvh Elbert; in Kleinvach brach ans Ode-ursel wurde überfahren und getödlel. da»» fclbft in die Flamincii. In Liebertwottwitz ist der Hausbesitzer nud Brnuncnbancr Friedrich H. Straub verschwunden. Derselbe reist-' angeblich nach Eilenburg, ohne wieder zurück gekehrt zu sein. Der Schulknabe Os wald anS Ohorn wurde von dem Schul kameraden Schmidt mit einem Revolver geschossea und aus der Stelle getödtet.— Ju festlicher Weife wurde iu Zittau der >2. Sächsische Feuerwehrtag begangen. Ed. Riedel nnd Fraii, geb. Winkler; in Burlhardtsdvrs das C. G. Sicgert'sche Ehepaar und i» Lindenau der frühere Fabrikarbeiter A. Pawlik niil Frau. - Es ertlänkien sich: in Auimberg der Maurer ','llbiii Vogel, in Leipnitz die Arbeiterin Panline Schreiber; in En» nersdorf erschoß sich Wege» eines kör perüchen Leidens der Fabrklbefitzer A. Popp; in Sahda erhängte sich der be jährte Essenseger Christian. Es ver nnglückten lödllich dnrch Ertrinken: in Mittel Oderivitz der Häusler G. Arll, in Oberlnngivitz Emil Meier., in Schönau der BoolSmaun Fussel. T h ü r ingi fch e Slaat e n. Tas 17. Thüringer Bundes Sänger fest in Apolda isl vorzüglich verlaufen. Schon der erste Tag brachle solchen Zn drang, daß alle Koste» gedeckt wurden. -- Ter gntsit»irle Eittwvlmer Ferdinand lieble, die er dorthin bestellt Halle, er schössen hat, ist geständig mid bereits »ach Jena iu U»terf»ch»ugShast abge feierte fei» sojährigeS Bürgerjubiläiii». 's Ju Evbiirg der Geh. Jnstizralh Fr. Fvrkel. Tie militärgerichllicheii Verhaudluugen über die im vorigen Herbst in Gotha vorgekommenen Miß Handlungen der zum Militärdienst ein gezogenen Ersatzmanlischasten nnd Leh rer sind abgeschlossen und die Betreffe» den verurtheilt worden. Es wnrdeii bestraft: ein Offieier mit Zurücksetzung im Avancement ans 10 Jahre, zwei Unterosfieicre mit 2 bezw. Jahren nnd zwei Gefreite mit 1H Jahren bezw. 10 Monaten Festungshaft. Fabri kant Hintze in Ohrdruf erwarb den werthvolliten Preis des 10. deutschen Bundesschießens, ein von der Stadt Berlin geschenktes T heeserviee im Werthe von 2500 M., sowie 2500 M. in Baar. Tie 25jährige Jubelfeier der frei willigen Feuerwehr in Meiuingeii fand rege Betheiligung uud nahm den schön sten Verlans. Der vormalige Rechts anwalt Westhof ans Meuselwitz ist wegen Sittlichkeitsverbreche» verhaftet worden Hessen-D ärmst ad t. Ter verheirathete Maurer I. Zubrod in Bentheim, welcher vou einem Mäd chen in Mannheim unter falschen Vor spiegelung und HeirathSversprechung 270 M. erschwindelte, wurde z» Jahren Gefängniß vernrtheilt. Mau" rer Altvater in Griesheim gewann in der Berliner Schloßfreiheit - Lotterie 25,000 M. Tic 20jährige, bild hübsche Tochter des Bürgermeisters Viofserbert in Hetschbach bei Höchst i. O. wurde, als sie von einem Tanzkränzchc» heimkehrte, crstoche». Ein Steinhauer Nameiis Orth wurde als der That verdächtig, festgenommen. Großes AufsiHen erregte iu Stockstadt die Ver Haftung des Kaufmanns Philipp Kabeh. Derselbe war Rechner der Kircheukasse und soll sich in seiner Kasse ein Maneo ergeben haben. Königreich Bahern. Der ehemalige Postbote Weber in Schwabenmünchen, der am Renjahr ganze Bündel Briese und Nenjahrskar teu, anstatt diese den Adressaten zuzu stellen, in den Bahnhofabort warf, er hielt drei Monate Gefängniß. Tie Einweihung des Rücke« Tenkmals in Schweinfurt findet am 18. Oktober d. I. statt. Tas von Professor Wilhelm Rümann modellirte Tenkmal stellt den Dichter in sitzender Stellung dar, ein aufgeschlagenes Buch auf seinem Schooße. Die kanm aus der Sonn lagsschnle entlassene Gastwirlhstochler Susanna Kühler wurde wegen Kinds mordeS verhastet. Der Handelsmann Menacher in Staubing schlug der Han delssrau Gros; in Folge eines Streites derartig mit einer Stange über den K ops, daß sie am gleiche» Tage starb. Ter Thäter ist in Hast. Voi, Wilde rern erschossen wurde in der Nähe von Kcferlohc auf der GraSbrunuer Flur der verheirathete Jagdaufseher Friedrich Kreiller aus Traunstein. Der kürzlich verstorbene Privatier Franz Schönselder in Würzburg hat sein Vermögen im Gesammtbctrage von 180,000 M. zu meist zn FrömmigkeitS und Wohlthä tigkeitSzwecken vermacht. —Anläßlich der 100 jährigen Jubelfeier der Eröffnn»« der Lomsenburg sand daselbst ein Fest spiel, „Die Losburg", unter großem Andränge des Publikums statt. Am Spiele betheiligte» sich 150 Bürger von Wunsiedel. Wege» Verleitung zum Meineid wurde der Handelsinann Max Wassermann in Zirndorf zu einem Jahr Zuchthaus verurtheilt. Selbstmord beginge» durch Erhänge»: in Ulein schwand der Inwohner Michael Haberl. vnlgo Pfeifeuinichl. im Fraueiiho' bei Salzweg der an Geistesstörung leidende Austrägler Joh. Bauer, in Schweinau der Tüncher Jaeob Meister vou Weißen dors; durch Erschießen iu Ingolstadt, ans Furcht vor Strase. der Uurerofficier Föttiuger und in Nürnberg der Flasch ner I. H. Berg: durch Ertränken: die SchneiderSehesrau M. Nein aus Büchen dach. Teu Tod des Ertrinkens fanden: in Aschaffenburg der Braubursche Sevt. Weidiuger aus Markt Eschenau, bei Burghof der AnSzügler Joh. Nüßlei» von Götzendorf, in Linden der Schuh »lachcrlehrcing Ant. Hoch aus München, in Oberstansen der I2jährige Alired Lan, in Schadenbach der Oberregistra dem ihm der Haftbesehl überreicht war nnd er sich ankleidete, stürzte derselbe plötzlich zn Boden nnd war nach loeui — Seit einigen Tagen ist in Marbach Schultheiß Buzeugeigee fpnrlos ver schwnnden. Die Gemeinde Neidlin Weise. Ter lOsährige Sohn des Postboten Dreher in Trichtingen schläft schon feit vierzehn Tagen. Derselbe Bürsten ete. In nicht geringen Schrecken wurde kürzlich Morgens 4 Uhr Weilheim versetzt, durch eiu furcht bnres Getose, als solltet Häuser ein der Arbeiter Erust Burkhardt, in Ell- Br o ß h e r z v g t h u m Bade n. Vom Schwurgericht in Konstanz wurde ver frühere Gerichtsvollzieher Jos. MichaelHüniiinger von Meßlirch, wegen erschwerten Unlerschlagnng im- Amt zu i! Mo»a!e» Gefängniß verurtheilt. — lieber de» Bezirk Pfüllendors ging ein schweres »!ewit'cr mit Hagelschlag nie der, der"i der Stadt selbst und an den Feldfrüchle» nnd Obstbäumen uugcheu ren Schaden anrichtete. Die berechtig ten Hoffnungen der Landtenle sind nnn mit einem Male vernichtet. Auch aus Wegen unmenschlicher Mißhandlung fei ner Ehefrau wurde der Landwirth Her mann Baldischweiler in Buggenried, Amt Bonndon. gefänglich eingezogen.— Fahnenweihe jeierlen die Militär resp. Krieger Vereine in Gaiberg, Gersbach, Amt Sclwpsheim, Kappel bei Villingen, Matschcnberg l>ei Wiesloch und Wiechs a. R. bei Nordhalben. —Erhängt haben sich: in Konstanz der Bäckerlehrling Fr. Kiiobel aus Kluchlern und in Lehenge richt bei Schiltach der Maler Joh. Georg Frick; die an Geistesstörung lei denden Landwirth Joh. Jaeob Schmidt in Bahlingen, sowie die Ehefrau Rosa des Landwirths Mich. Ochs in Nendc na» haben sich ertränkt. Durch un glücklichen Sturz kamen zu Tode: in Bergzcll in der Teuselsküche, nahe der Landesgrenze, der Arbeiter Giov. Pier» bonn, in Brötzingen der Knabe Reiser; Übersahren und getödtet wurden: in Nirkendorf der 2ojährige Taver Rüdi ger und in Zell a. W. der 20>ährige Laudwirth Herm. Vogel: in Heiters heim geriet!, der 47jährige Alex. Bettin ger zwischen zwei Kiehtransportwagen und wurde getödtet. Aus der Rhein Pfalz. Bei einer Tanzmusik ans dem „PeterS teller" in Speyer fiel die 20jährige Barbara Zwick plötzlich todt zu Boden. Zu starkes Schnüren hatte einen Herz schlag herbeigeführt. Das Fest der goldenen Hochzeit beging in Landau der Rentner Joh. Trauth mit seiner Ehe fr.'.» Louise geb. «lein. Tic verlebte Wittwe des »erstorbenen Privatmanns Jos. Aug. Stadtwchller. geb. Stauf, bat die Stadt Landau mit einem Legat in der Höhe von l 2,000 M. zn wohlthätigen Zwecken bedacht. Ter Schuhsabrikaut Franz Schzotter in Pirmasens wurde von einen, jungen Schnstergesellen mit dem Kneip durch einen Siich in die Brust tödilich verletzt. Ter Thäler, Blinn mit Namen, ist flüchtig. In Hagenbach suchte nnd fand der Taguer Johannes Beifch I V. in den Wellen des Rheins den Tod. in Liidivigshafo» er hängte sich der Musiker Hugo Selcher. In Fechingen fiel beim Hol;aufladen glücklich aus den Kopf, daß ihm das Stirnbein zerschmettert wurde, in Hort- Hansen wurde der ans dem Feld arbei tende Ackerer Marti» Keller vom Blitt getödtet; im Rhein bei Sonderheiin ist der 12jährige Martin Keller beim Bade» ertrunken, in Weideiithal wurde der ledige taubstumme Joh. Ad. Erb beim Holzfällen von einem niederstürzenden Baumstamm erschlage». Elsaß-Lothringen. Joses Stolmann, Soldat vom 131 Infanterie Regiment, defertirte und ließ sich in MarS la Tour für die Fremden legion anwerben.—f In MonlinS Bür gerineister Jnguel. In Scheiirlcnhof sischcii Kiicge. gewidmet ist. David Bader und Frau geb. Wendling in West hoseu feierten ihre goldene Hochzeit. dheniker Kanal vor den Äuge« seiuer Ehefrau. Auch i« dem Großherzogli chen Kammergiitc Allersdorf, T. Ami Schwelle aus Malchin übertragen. Die zu eultivireude Gesainintslüche foll ea. 75,000 Q. R. groß sein. Schneider meister Grosch in Neustrelitz beging seiv ger. Freie Städte. Turch Erschieße» machte der Jngc flatk, durch welche an verschiedenen r len Fenersbriinste verursacljl wnrdea. Bisher sind solche aus Moisling, Rate kan, Lnschendors, Köchelsdorf, Biilioär der und Taffew gemeldet. S ch >v e i z. von Jnterlacken wurde zn 2.V Jahren Zuchthaus, abzüglich (! Monate Haft, wegen Unlerschlagitiig. Vernntreuung und Fälschüiig verurtheilt. Zeit den, 18. Juiti wird Hr. Eduard Hofmami, Kausinann von Arbnrg, venuißt. Ter selbe, bis letztes Frühjahr in Teutsch land bethätigt, hatte sich einige Zeit in Zürich aufgehalten, wo er sich niederzn lassen gedachte. Er nuternahm von dort ans eine Reise »berSchivnz, Altorf, Gotthard, Oberalp n»d Engadin: seit dem ist jede Kunde von ihm anSgeblie ben. Eilt Herr Gngelmann, Fabri eant künstlicher Augen in New Aork, loelcher nach 50jähriger Abwesenheit seine 82jährige Schwester in Meister schwanden Leuzburgs besuchte, traf ani gleiten T"gc bei ihr ein, als sie durch ei >cit Zchlagftnß ans dein Leben schied. - Ter wegen Unterschlagungen verhaftete Ali Friedensrichter Wald nieyer in Ehatel St. Tenis ist, nachdem er aus dem Gefängniß ausgebrochen, in LH» verhaftet und wieder zurückgebracht worden. i- Oberst und Alt Rational rath Benziger v. Reeling (Theilhaber des Geschäftshauses Bcnziger in Ein siedeln >. Das Eaiitousgericht hat denbetriebsbeamlen der Gemeinde Tab lat, wegen Unlerschlagnng von 3!ill Fr. zn:! Jahren ZnchtbauS verurtheilt. — da das ganze Gebände amtlich mit Be schlag belegt wurde. Das unterste An gebot ist 200,000. —Das Kriminal gericht iu GlarnS verurtheilte einen Unecht, der längere Zeit ohne Wissen seines Meisters der Milch Wasser zu ietz!e und den Erlös sür das abgelieferte Fürsten nnler «trafnuordüuug verböte» worden.—Während die Stadt Bern sich aus ihr 7»ojährigeS Stistungsscst vor bereitet, erinnert man sich in Luzcrn, daß diese «ladt fast ein halbes Jahr laufend älter ist, und denkt au ciuc l 20>» Hof durch de» Allemaiineiiköiiig Wikart im Jahre <!!I5 angesehen. Tas neue Hotel „Pilatus Knlin", mit elektrischer ist eröffnet worden. Tie Leitung des Hotels Rigi Staffel ist an Tr. Friedrich Schreiber übergegangen. Kürzlich wurde in Nencnbnrg an einem Nachmit tag das seltene Naturschauspiel vou Ne beusonnen beobachtet. Bei Boudry wurden 12 neue Reblausherde entdeckt, welche im Ganzen 48 angesteckte Reb slöÄe umsassen. Kukate» aiisgelcgte Holzschnitzerei, wie der nach der Heimath zurückgebracht. Das Zollanit in Berlin verlangte näm lich «3 Aiark Zollgebühren, und da sich Niemand sand, der diese Snmmc herge Schütze« ihre Gabe selbst anS und nah' inen sie wieder mit heim. Eine heitere Episode aus dem Leben Gottfried Kellers. Der vor wenigen Wochen verstorbene ausgezeich nete Dichter Gottfried Keller war bis in sein letztes Lebensjahr hinein ein gar eifriger Verehrer Gambrinns' nnd oft in drei oder vier Wirthschaften Zürichs Mühe er sich auch geben mochte, nicht mehr darin zurecht. Wie cS in Excellenz Mühlers schönem Liede heißt, war rech ter Hand, linker Hand Alles vertauscht, die Straßen mußten eineiig ganz geköri der Student" der ihn sogleich erkannt hat. „Ja - säl weiß i fcho, ober hei find i liümme." Und fo war's. Der M»sc»soh» mußte de» Dichter bis zur Thüre seines Hauses sühren, aber er hatte auch de» Vortheil davon, daß Kcl tcncrs erinnerte, ihn in seine Nähe zog. Eine Se l bst in ordina ii i e scheint unter der Gelehrten und Schrift stellcrwelt Portugals ausgebrochen zn fein. Im vorigen Monat erschoß sich auf einem Landgut? bei Oporto der greise Tichter Castello Branco, der be liebteste und srilchtbarste Romanschrist steiler Portugals, der wohlbegütert und glücklich im Kreise einer zahlreichen Fa milie gelebt hatte: nur ein Augenleiden hatte den Abend seines an Erfolgen rei chen Lebens getrübt. Kurz vor feinem Tode halte er eine ergreifende Erzäh lung geschrieben, in welcher der sreiwillige Tod der schönste Beschluß eines thaten reicheu Daseins bevorzugter Männer ge schildert wurde. Und in der That wurde Cafiello Branco von scinen für philofo phifche Ncigungen empfänglichen Lands !c»ren bei feinem Begräbnis! geehrt wie ein Victor Hugo iu Frankrcich. Wenige Wochen später kam aus Cöimbra die Nachricht, daß sich der dort lebende Schriftsteller Silva de Braga ganz auf dieselbe Art das Leben genommen habe, wie Castello Branco. Auch er hatte ne be» seiner Thätigkeit als DoeeiU der Naturwissenschaftcu vorwiegend realisti sche Romane versaßt, in deren letzten die Helden regelmäßig durch Selbstmord endet''». Diesem Lebensmüden folgte ..,n 23. Juli der Schnldireetor nnd Schriftführer iu der Mnnicipalkamiiicr von Atmada, Professor Arl hu c MaNoS e L 'üivs, welcher an dem genannte» Tag.' nach Lissabon snhr und sich hier iu einem Hotel durch mehrere Revolverschüsse das Leben nahm, obgleich selbst seine intim sten Freunde keinen irgendwie zwinge» den Grnnd sür diese» Schritt auffinde» konnten. In einem Briefe an seine Ge niahlin erklärte derselbe, daß ihm das irdische Leben gegenwärtig keinen Rani» znrEnlsaltung seinesGeisteS bietet. Am 25. Inli endlich meldete der Telegraph den Tod des ProsessorS Frideries Au Mto Oom. des Tireetors am königlichen Observatorium zu Ajada, welcher eben falls dnrch einen Rcvolvcrschnß seinem Leben ein Ende gemacht. Terselbe war oon feinem zwanzigsten bis dreißigsten Jahre als Mariiieossteier iu de» port» giefifche» Colonie» ftatiouirt, vervoll sländigte darauf feine astronomische» Studie» nud wnrdc nach einem glänze» den Examcn sehr rasch befördert. Bei seinem Tode stand er im sünsundvierzig ste» Lebensjahre. In Frankreich ist jetzt viel von der ans statistischem Material sich ergebenden Entvölkerung der Repu blik die Rede. Ein eigenthümliches Mittel, nm dieser Entvölkerung Frank reichs zn steuern, hak nun der General rath von Gnssery «Hanle Saoue >, Herr Briot, gefunden. Er hielt an die Ehe Männer feines Kreises folgende An spräche: „Meine Herren, sorgen Sie für lohnnng werde ich auch den Familien Müttern, welche eine zahlreiche Nachkom menschast haben, sür jedes K iud über die Zahl 5 hinaus je SO Frcs. geben." Alle Ehemänner, die sich umS Staatswohl verdient gemacht hatten, schickten nun ihre Gattinnen zu Herrn Briot. 121 Mütter mit einer Nachkommenschaft von 816 Kinder» stellten sich bei demselben ein und erhielten sür 221 Sprößlinge die versprochene Prämie. In Wien lebte vor einem Jahrzehnt ein fehr talentvoller Schrift steiler, der sich fast seine sämmtlichen Kenntnisse nur durch Selbststudiren an derselbe mit einem anderen Schriftsteller zusammen nnd sagte ihm: „Ich habe neulich zufällig ei« interessantes Gedicht buch iu die Hand bekommen. Ter Ver fasser scheint Talent zu haben. Es ist seltsam, daß ich noch nie etwas von ihm gehört habe." „Wie heißt denn Ihr Mann?" fragte der Schriftsteller. „ES ist ein gewisser Freiligrath", erwiderte der Autodidakt harmlos. 7 »erltner »erichttscen». Auf der Brautfahrt. eine solche Annonce einrücken lassen, hören Sie blos, es ist ja der reine Huin bug. „Ein junger Mann in de» besten mit etwas Vermögen sür ein Refiaura tionsgeschäst eignet." Die Annonce ist doch von Ihnen eingerückt, «ich« wahr? Angekl.: Ja, ick habe ihr so unjesähr ufjefetzt, aber da steht von Heiraihen keen Aiom nicht drinne. Ick habe janz reelle Absichten gehabt. Vors.: Aber Mann! Sie haben keinen ganzen Nock aus dem Leibe, sind mehrfach wegen Ar beitsscheu bestraft und lassen eine derar tige Annonce los? Was sollte sich denn eine Nefleklanlin dabei denken? Ich meine so eine, die Lust hatte, sich zu mel den? Angekl.: Die konnte ja denken, det sie Wirihschafterin sind sollte und wenn vielleicht« nn sie jefiel mir, wer kann wissen, ob ick nich mit nach't Stan desame jejangen wäre. Ick wollte eene vom Lande haben u« möglich konnte et ja doch sind, det sie ne Berliner lliestaurateursfrau jeworden wäre, wo sie denn natürlich scheene raus jewesen wäre. Vorsitzender: Man weiß wirklich nicht, ob man Sie sür grenzenlos dumm oder frech hallen soll, wie tominen Sie auf den Getauten, Restaurateur werden zu wollen? Sie nennen sich „Arbeiter", wo haben Sie ,«letzt gearbeitet? Angekl.: In die Tegeler Korst, ick habe da Bömc an jetheert, det die Raupe« nich einkommen. Vors.: So, und nun wollten Sie den Gastwirthsstand um Ihre werthe Person bereichern? Angekl.: Ja. ick dachte, dazu dhäte ick am besten passen, un zu die Budikerei habe ick noch am merschten Lust. Det iS en Jeschäft, wat immer noch seinen Mann ernährt, all bei Andere ?s belemmert. Vors : Hatten Sie den» ein Geschäft in Aussicht, vielleicht zu pachten oder dergleichen? Angekl.: Ja, ick wußte eeue Baubude, da dachte ick um die Concession einzukommen. Vors.: Das Projekt lag ja noch im weiten Felde und da suchten Sie eine Wirihschasierin? Wozu sollie sie denn Vermögen besitzen, wie Sie verlangten? Angekl.. Na, zum Wirthschafte». Ick werde doch nich 'ne wildfremde Person so bei mir ufnehme« an ihr Aliens anoertrauen. Vors.: Sie besaßen ja garuichts. Angekl.: Ja, ja jerate erst von ihr Jeld an. Vors.: Tas oersteht kein Mensch. An gekl. : Herr Jerichtshof, det is doch janz einfach. Sehen Sie, wenn sie ii« kam un sie hadde so'ne dreihundert Daler, denn weiiijer durfte det fcho» nich sind, un wir hadden wat Passendes jesunden, denn hadden wir uns von det Jeld inje richt un denn wäre ick sür Allens usje kommcn. Ick hätte ihr en Schuldschein jejeben «« hädde ihr det verzinst «» det sie sonst man nicht zu kurz jekommen wäre, det liegt nu mal nich in meine Na tur. Kann so'n Mächen det denn bester haben ? Ick kann Ihnen sagen, da lecken sich manche die Fingern nach. Ua denn, wie jefagt, man is ja immer noch in die besten Jahre »n wer weeß, wie det noch jekommen wäre. Vors.: Na, es ist nur ein Glück, daß das aime Mädchen, das auf den Leim gegangen ist, sofort die Situalion durchschaute. Angekl.: Mein Unjlülf is et jewesen. Ick kriegte jewis sermaßen jlelch so'n abii-ijende« Instinkt, als ick die »lle SchandnuLel oon'n Vahn wenn mir eener sagde: Paul, jieb Ach tung! lln richtig, sie hat mir ja hierher jebrocht. Vors.: Sie ist von Fürsten halben Slundc Halle sie genug von Ih nen ; wie sie hörte, daß sie das Geld her geben sollte zum Ankaufe eines Geichäfis, hat sie gleich Kehrt gemacht und ist wie der nach Hause gesahren. Sie ist aber immerhin nm das Reisegeld und um Im „M ati «" schil d e r t alten Zauber aus. Die Modemagazine haben ihren Antheil an dieser allgemei» neu Verwischung aller Unterschiede. Der schasisdieiiers ist beute schwer aus guter Gesellschaft heraus zu erkennen. Beide weiten beim Nennen und treffen sich in Clubs. Fiüher konnte man die ver schiedenen Gesellschaftsklasse« nach ihrer Sprache unterscheiden. Aber auch die seinen Welt aneignen, gilt unter den jungen Leuten der guten Gesellschaft die Stallsprache für „soloet". Bald wird schied mehr fein. Unter den Maklern der Hallen finden sich einige, die Abend» den kotillo« im »Hotel Continental" ausüh ren. Ich einen Dienst noch etwas vorzubringen?" - Angeklag ter: .Ich bitte um mildernde Umstände, weil ich von dem gestohlenen G,lde mein« lüLstöndiqen Steuern bezahlt Habel'
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